Am Abend wird der Faule fleißig.

Ende des Groupbuilds in knapp drei Wochen...
Nicht, daß nichts weitergegangen wäre, aber irgendwas muß mich vom rechten Weg abgebracht haben; jedenfalls fasse ich mal zusammen, was bisher geschehen ist.
Außerdem muß ich hier fertigwerden, damit ich es auch genießen kann, daß Airfix ihre Ankündigung wahrmachen, eine nagelneue MiG-17F in 1/72 herauszubringen!

Die erste Überlegung war, daß der Problembereich Cockpit/Lufteinlauf zwar theoretisch so vorbildlich gescratcht werden könnte, wie es Eduard mit ihrer MiG-15 vorgemacht haben...
...da wäre ich mir jedoch nicht sicher gewesen, ob das auch so hinhauen wird. Angesichts der Fotovorlage habe ich mich dann entschlossen, den Problembereich Lufteinlaß mit einem roten Deckel zu lösen

und mich bei der Verfeinerung aufs Cockpit zu konzentrieren.
Die Ausgangssituation. Sieht doch schon ganz gut aus, muß man da wirklich was machen?!
Spaß beiseite: wie man am Vorbild der MiG-15 gut sehen kann (deren Weiterentwicklung die MiG-17 ist), wird die Ansaugluft für das Triebwerk in zwei Schächten mit grob ovalem Querschnitt rechts und links am Cockpit vorbeigeführt. Das hat zur Folge, daß die Seitenwände des Cockpits gekrümmt sind.
Nach einigem Kopfzerbrechen und Versuchen mit Medikamentenröhrchen etc. ging mir auf, daß der Querschnitt der Lufteinläufe nur bis zur Ebene des Cockpitbodens eine passende Rundung aufweisen muss. Bei der Suche nach Wandkandidaten fiel mir dieses Teil in die Hände:
Wer erkennts?
Es handelt sich um den inneren Flügelteil der A-10 von Matchbox, deren Rumpf schon lange verblichen war. Die Krümmung paßt auf der notwendigen Länge zumindest nach Augenmaß...
...und es ist Polystyrol, und ich habe zwei davon, also Treffer!
Die Teile werden erstmal auf Höhe geschnitten und zur Seite gelegt.
Dann werden eine Vorder- und eine Rückwand etwas zu groß ausgeschnitten und mit der Feile angepaßt. Theoretisch hat der Rumpf einen kreisförmigen Querschnitt, aber hat er das auch innen? Aussparungen für die Flügelaufnehmer müssen auch geschnitten werden; die Flügelaufnehmer selbst sollen unter der Innenwand des Lufteinlaufs verschwinden. Wäre der Bausatz anders konzipiert (würden z.B. die Flügelansätze/-paßstücke tiefer im Rumpf verschwinden), wäre zusätzliche Metzgerei notwendig.
Eingepaßt wird alles von Hand, mir fehlt das Profiwerkzeug um z.B. ein Innenrumpfprofil abzunehmen.
Eine Schwierigkeit: ich möchte die Rumpfhälften so lange wie möglich getrennt lassen, um Zugang zum Cockpit zu behalten. Also muß alles so gemacht werden, daß man es jederzeit zur Probe ineinanderstecken kann.
Vorder- und Rückwand sind eingeklebt.
Jetzt wird der "Lufteinlauf" passend auf Länge geschnitten. Hochprofessionelle Hitech-Bauhilfen sind dabei eine Selbstverständlichkeit.

Man erkennt die beiden eingeklebten Wände, zufällig paßt die Höhe der Legosteine so gut, daß man sie als Führung für die Säge verwenden kann. Soll ja alles rechtwinklig werden.
[Foto Lego]
Paßt saugend. Die näher beim Betrachter liegende Lufteinlaufhälfte ist nur eingesteckt; sie wird in die andere Rumpfhälfte eingeklebt, damit an beiden Innenseiten möglichst lange gut gearbeitet werden kann.
Der Boden wird eingepaßt. Warum ist ein Pfeil drauf?
Nach dem Muster der MiG-15 von Eduard steigt der Boden nach einem kurzen waagerechten Stück nach vorne hin an. Das hat zur Folge, daß der Cockpitboden kein genaues Rechteck ist; einerseits wird er nach vorne hin breiter, weil er die Krümmung der Lufteinläufe entlangklettert, andererseits wird er schmaler, weil der Rumpf so weit vorne schon nicht mehr zylindrisch ist, sondern sich zur Bugspitze hin verengt, und die Einläufe folgen der Außenseite des Rumpfes.
Die langen Kanten des Nicht-Rechtecks sehen gerade aus, sind es aber nicht. Ich hab einfach so lange dran herumgefeilt, bis es gepaßt hat.
Und wie man an den Spuren erkennen kann, habe ich mehr als einmal versucht, das gefühlt fertige Teil einzukleben... um dann doch noch dran rumzufeilen.
Der Boden ist drin.
Noch paßt alles wie angegossen.
In einem Anfall außerordentlicher Großzügigkeit hat sich die MiG-15 von Eduard bereit erklärt, Organe zu spenden. Sie meinte, da sie ohnehin ein Profipack-Bausatz sei, würde sie das Polystyrol-Armaturenbrett und die Decals für die Seitenkonsolen nicht brauchen, da diese als Fotoätzteile vorhanden sind. Dankeschön! *daumenhoch* Der Maßstab ist nicht ganz derselbe, aber ich hoffe, es wird trotzdem gehen.
Um einen Fixpunkt für die Seitenkonsolen zu erhalten, muß das Armaturenbrett nun in den Rumpf eingepaßt und zumindest provisorisch verklebt werden.
Nachdem die im Bausatz vorgesehene Verkleidung des Armaturenbretts (die mit der Realität der MiG-17F nichts zu tun hat) entfernt und ein etwa halbkreisförmiger Ausschnitt hergestellt wurde, wird eine Rille für das Armaturenbrett eingefeilt.
Das wäre es erstmal bisher. Nächster Schritt: Seitenkonsolen. Demnächst in diesem Theater!
