USS Independence LCS-2 Trumpeter 1/350 *fertig*

Begonnen von Flugwuzzi, 19. Mai 2011, 16:49:08

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Flugwuzzi

Nach umfangreicher Panzerkost in den letzten Jahren wollte ich zur Horizonterweiterung und Abwechslung einmal was ganz Anderes bauen und so sah ich mich nach einem entsprechenden Schiffsmodell um. In der Vergangenheit hab ich Schiffe als RC-Modelle genossen, aber in Spritzguss ist das Neuland für mich.
Es sollte ein modernes Wasserfahrzeug sein - WK2-Pötte gibts eh schon genug zu sehen. Außerdem soll das Modell sein Dasein im Modellwasser genießen und nicht auf irgendwelche Messing-Türknöpfe aufgespießt werden ;-) Zuguterletzt sollen auch noch Figuren das Schiff ein wenig beleben.

Auf YouTube hat das Promo-Video zum LCS-2 USS INDEPENDENCE mein Interesse geweckt. LCS 2 Independence.wmv  Als dann Trumpeter seinen günstigen Bausatz in 1/350 herausbrachte gabs für mich kein Halten mehr. Der hässliche Aluminium-Trimaran musste auf meinen Basteltisch. Eine Bausatzvorstellung zum Trumpeter Bausatz gibts hier im Board schon von G-Man: http://www.modellboard.net/index.php?topic=34678.0

Zusätzlich zum Trumpeter Bausatz habe ich mir noch Figuren in 1/350 von Preiser (auweia ... die Kosten!), Resinfiguren von L'Arsenal und Ätzteilfiguren von Gold Medal Models bestellt. Mal sehen was ich daraus machen kann.



Letztlich entdeckte ich dann auch noch die Facebook-Seite der USS Independence http://www.facebook.com/USSIndependence und fand dort prima Fotos, die mich zu einigen kleineren Änderungen inspierierten.

Eine Kurzbeschreibung zum Original findet man auf Wikipedia http://en.wikipedia.org/wiki/USS_Independence_%28LCS-2%29 - was praktisch ist, da ich mir die Aufzählung der Fakten hier sparen kann ;-)

Na dann starten wir mal.

Ätzteile und noch mehr Ätzteile
Überraschend für mich war dass 3 Platinen mit unzähligen Ätzteilen dem Bausatz beiliegen. Falls man mit Ätzteilen noch nicht so fit ist gibt es im Bausatz allerdings keine Spritzgussteile dafür. Für Modellbauanfänger ist der Bausatz daher nicht zu empfehlen. Die Platinen sind beidseitig mit klarer Klebefolie überzogen. Manchen mag das helfen die Kleinen Ätzteilchen beim heraustrennen nicht ins Bastelzimmer zu schießen, ich hab jedoch auf die Klebefolien verzichtet da mir die Gefahr zu groß war filigrane Teile beim heraustrennen zu verbiegen. Ich mach das klassisch auf einer harten Unterlage.



Die wichtigsten Hilfmittel beim Bau sind für mich - einge gute Pinzette, scharfe Skalpellklingen, gute Feilen, Zahnstocher und Blue-Tac zum fixieren. Am Mast konnte ich von all dem schon reichlich Gebrauch machen.



Anfangs habe ich die Ätzteile mit Superkleber verklebt - später bin ich dann auf die "Leim-Methode" umgestiegen.



Der Mast und erste Aufbauten nehmen Gestalt an. Die Bauteile sind filigran und ich hab natürlich 2 Antennen zerbrochen. Ich hab mich dann in meinem Panzerfundus bedient und eine gedrehte Antenne von BMK (1,4m Stabantenne Deutsche Wehrmacht) gefunden die hier bestens passt, auch zwei geätzte Gürtelschnallen habe ich gefunden. Die sollen später zum befestigen der Verspannung dienen, da im Bausatz hierfür nix vorgesehen ist. ;-)



Gaaaaanz wichtig beim Bau von Modellen in kleineren Maßstäben - eine kleine Schachtel mit Fächern und Deckel um diverse Bauteile sicher unterzubringen. Macht man das nicht ist man später ständig am Suchen ;-) Ach ja das Beiboot bekam aus 0,3mm Draht noch schnell so eine Art Bügel verpasst.



Ich möchte die Rolltore des Hangars gerne geöffnet darstellen - da aber im Bausatz kein Interior vorhanden ist muss man hier selbst kreativ werden. Ich hab nach Vorbildfotos den Innenraum ein wenig dargestellt - viel wird man später davon nicht sehen können, aber besser als ein gähnend leeres Loch.

Schnell einen Entwurf zeichnen:



Aus Polystyrol Platten die Wände ausschneiden und aufkleben:



Danach wird Küchen-Alufolie zerknittert und auf die Wände aufgeklebt - auf Vorbildfotos kann man schön diese Art von "Isolierung" sehen. Hier und da noch eine Box an der Wand aus Evergreen-Profilen geschnippelt und angeklebt ..



Zuguterletzt sieht man nicht mehr viel von seinen Umbauten - aber man es ist ein gutes Gefühl zu Wissen dass es da ist :-)



Das wars mal fürs Erste - weiter gehts demnächst.

Viel Spaß beim Nachkleben.
Beste Grüße
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

RetvizanHB

Hi,

das wird ja ein interssaner Baubericht. Werd damal am Ball bleiben. 8) Was ich toll finde ist deine Idee mit dem geöffneten Hangar. Sieht schon gut aus was und wie du ihn gestaltet hast. Kommt da am Ende auch eine Maschine rein? 8o

Gruß

Uwe

KlausH

Auja, ich finde den Pott ja nach wie vor hochinteressant. Dann hau mal rein; ich flirte ja ab und an immer noch mit dem 350er Modell.

Schöne Grüße
Klaus

Pathfinder

Deine Umbau- und Verbesserungsmaßnahmen sind ja schon mal aller Ehren wert, Walter ...

Ich - für meinen Teil - bin dann darauf gespannt, wenn's bei dir an die Farbe geht ...  ;)


Pathfinder
"Das Modell lebt von seinem Gesamteindruck und nicht davon,
dass nun jede kleine Unstimmigkeit gegenüber dem Original als Katastrophe hochstilisiert wird."

Matthias Becker

Rune

Das sieht ja mal mehr als nur vielversprechend aus. Ich bleib auf jeden Fall am Ball.

b.l.stryker

Ich schließe mich dem an - obwohl das ja ein hässlicher Pott ist :pffft:

Viel Erfolg
Glück Auf, Björn


Flugwuzzi

Danke für euer Feedback. Es ist in der Tat ein häßlicher Pott - aber auch ein gewisser Charme ist dem Vorbild nicht abzusprechen.

@Retvizan
Ja, in den geöffneten Hangar kommt die Drohne und auch ein Seahawk - die liegen dem Bausatz bei.

@KlausH
Nicht nur flichten - mach Nägel mit Köpfen und schlag zu  :D

@Pathfinder
Ja, mit deinem Vorbild hast du die Latte ganz schön hoch gelegt - mal sehen ob ich das auch so hinbekommen!.

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Flugwuzzi

Weiter gehts mit dem Zusammenbau des Rumpfes. Die Passgenauigkeit ist recht gut. Allerdings gibt es keine Wasserlinien-Option, d.h. man Kann das Modell nur als Vollrumpfmodell bauen. Das Abschleifen des Unterwasserteils erschien mir zu Aufwändig und nicht so trivial da es sich um einen Trimaran handelt. Auf dem Foto ist kein "Mascherl" zu sehen - sondern eine Klammerhilfe für das Zusammenkleben ;-)



Die Verzurrösen für das Flugdeck einzugkleben gibt einen wunderschönen, meditativen Nachmittag, zum Schluss ist man nach der Klebesession leicht benommen. Ich weiss nicht ob vom Klebstoff oder von den vielen runden Teilen ;-) Lobenswerterweise hat Trumpeter hier mehr Ätzteilösen vorgesehen da einige von mir mit der Pinzette ins Nirvana geschossen wurden.



Noch mehr Ätzteile für die Darstellung von Lüftunslamellen gibts wieder als Ätzteile. Hier bin ich auf die Leim-Klebe-Methode umgestiegen. Zuerst wird ein wenig mit Wasser verdünnter Holzleim (Ponal) auf die Stelle aufgetragen wo das Ätzeil hin soll.



Danach nimmt man das Ätzteil mit einem Zahnstocher und Blue-Tac an der Spitze auf und klebt es an die gewünschte Stelle. Zum Schluss wird überschüssiger Leim einfach mit einem feuchten Pinsel wieder abgewischt. Falls sich Teile verschieben kann man die problemlos wieder gerade richten. Etwas zickig war die Einpassung der Teile in die Aussparungen, da die Ätzeile passgenau auf den Plastikrändern zu liegen kommen müssen und in dem kleinen Maßstab ist das nicht ganz so einfach ;-)



DIE WASSERGESTALTUNG

Damit die Ätzteile Zeit zum antrocknen bekommen habe ich mich inzwischen der Wasserfläche zugewendet. Als Basismaterial kommt eine XPS-Dämmstoffplatte aus dem Baumarkt zur Verwendung. Zuerst wird die Platte in den Bilderrahmen (=Base) eingepasst. Das Abschneiden geht prima mit dem Cutter. Anschließend das Schiff darauf zu positionieren und die Umrisse auf die Platte zeichnen. Für das spätere Einpassen der Tiefe habe ich schon mal die "geschätzte ;-)" Wasserlinie mit Maskierband abgeklebt.



Anschließend habe ich das Material mit einem Heißschneidegerät von Proxxon herausgenommen - Mundschutz und Fenster öffnen nicht vergessen, das Zeug erzeugt ungesunde Dämpfe. Das Feine an dem Schneidegerät ist dass ich die Form mit dem verbiegbaren Draht beliebig formen kann.



Dann werden mit dem Heißschneidegerät vorsichtig kleine "Chips" abgenommen um so die Wellenform darzustellen. Da ist natürlich wichtig darauf zu achten dass die Wellenform und -größe halbwegs passt. Dann wird das Schiff ins Schaum-Meer eingepasst. Das war nicht ganz so einfach - bedingt durch die Trimaran-Bauweise. Ein einteiler Schiffsrumpf geht da bestimmt einfacher.



Danach habe ich noch in die Grundform der Welle Unregelmäßigkeiten mit einem Pinselschaft "hineingestochen" um so die starren Wellenformen aufzulockern.



Jetzt habe ich den Heckwellenverlauf aufgezeichnet und die Heckwelle sowie die seitlichen Verdrängungswellen am Schiff mit Fimo Air Basic von Faber aufmodelliert. Das tonänliche Material ist lufthärtend (24h) - wie sich später allerdings zeigte bildete das Fimo leider einige Risse die überarbeitet werden mussten und auch fiel mir eine nicht unwesentlichen Schrumpfung nach dem Trocknen auf. Magic Sculp wäre da vermutlich besser gewesen - aber durch die zu verwendende Menge auch nicht ganz so günstig wie das Fimo.



Eingepasst ins XPS-Meer sieht man an der Hecksee schon mal einige Risse :-(



Nach dem Aushärten der Modelliermasse habe ich die ganze XPS Platte satt 2x mit Abtönfarbe Weiss aus dem Bauhaus überzogen. Leider bildeten sich dabei immer wieder kleine Bläschen.



Nun kam die Basisfarbe des Meeres (Acryl grün und blau vermischt) in 2 satten Schichten mit dem Pinsel aufs Meer. Damit haben sich auch die meisten kleinen Löcher verschlosse :-)



Ich hab dann zur Basisfarbe noch 2 Aufhellungen gemacht und die entlang der Schiffskonturen aufgetragen.



Danach wird das aufewühlte weiße Wasser mit weißer Acrylfarbe aufgetragen, hier und da auch noch eine kleine Gischt auf eine Welle nicht vergessen. Zum Schluss wird das gesamte Wasser 2x mit Future oder farblosem Acryllack versiegelt. Future hat mir in einer kleinen Testreihe zuvor besser gefallen als Acrylgel oder Silikon.





Soweit mal das heutige Update - ich hoffe es war für den einen oder anderen interessant.
Falls zuviele Bilder sind gebt bitte Bescheid, das kann man ändern ;-)

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Pathfinder

Eine sehr schöne Beschreibung, wie man Wasser gestalten kann - ohne "Modellbauwasser" oder sonstige Sachen verwenden zu müssen. :P

Da kann man nur gespannt sein, Walter, wie sich das weiterentwickelt! :klatsch:


Pathfinder
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dass nun jede kleine Unstimmigkeit gegenüber dem Original als Katastrophe hochstilisiert wird."

Matthias Becker

Flugwuzzi

Ja Leute, heute gehts Schlag auf Schlag - hier schon mal das nächste Update:

ABKLEBEREIEN
Nachdem das Modellmeer nun fertig ist kann ich mich wieder dem Schiff zuwenden. Auf diversen Fotos von der Facebook-Seite konnte ich feststellen das sich zwischenzeitlich die weißen Markierungen am Flugdeck etwas verändert wurden. Auch sind Markierungen um das Geschütz und um den SeaRAM Raketenwerfer hinzugekommen (rotes Band mit weißer "DANGER"-Srift). Da es die aktuellen Markierungen nicht als Decals gibt habe ich beschlossen diese Markierungen mit Masking Tape darzustellen. Zuerst wurde das Flugdeck mit Tamiya Weiß lackiert und anschließend werden die Bereich der Streifen die weiss bleiben sollen mit dünnem Masking-Tape abgeklept. Den Kreis und den Punkt in der Mitte habe ich mit einem Zirkel-Kreisschneider ausgeschnitten. Auf der weißen Fläche haben mir unerklärliche Fäden und Staubkörner das Leben schwer gemacht - ich hab sie weggeschliffen :-(



Nachdem alles abgeklebt war habe ich das Deck mit einem dunklen Grauton lackiert und anschließend das Tape wieder abgezogen.



Am Bug wurde zuerst die rote Farbe für die Warnkreise gesprüht, dann Kreis abgeklebt, dann der dunkelgraue Antiruschbelag gesprüht und dieser wiederum abgeklebt - fehlt eigentlich nur noch die normale, graue Basisfarbe und die Reling.



Bevor die graue Grundfarbe aufs Schiff kommt wird noch das gesamte Flugdeck abgeklebt.  Zwischenzeitlich wurde auch das Unterwasserschiff mit schwarz lackiert und dann die Wasserlinie mit Tape abgeklebt. Der Verbrauch an Masking-Tape bei diesem Modell ist nicht übel ;-)



RELINGVERARBEITUNG

Nach der Klebesession musste ich mir überlegen ob ich die ganzen Relings vor oder nach der Basislackierung montieren sollte. Ich entschied mich dafür die Relings alle vorher zu montieren und dann die Reling mit der Basisfarbe mitzulackieren.

Die Relings sind nicht ganz einfach zu verarbeiten, mann muss sie vorsichtig aus dem PE-Rahmen schneiden und darauf achten sie nicht zu verbiegen.

Um die Relings anzugkleben gestreiche ich erst die Klebefläche am Modell mit verdünntem Ponal - Leim. Das sieht dann so aus:



Anschließend wird das Ätzteil mit der Pinzette an die richtige Stelle gebracht. Da sich das Ätzteil immer wieder nach unten biegen wollte wurde es mit zarten Pinzettenschubsern immer wieder in die richtige Höhe gebracht bis der Leim angezogen hat und das Teil dann fest sitzt.



Der überschüssige Leim wird dann vorsichtig wieder mit einem feuchten Pinsel weggerubbelt.



Problematisch war die Montage von längeren Ätzeilen wie den Relings auf der Seite. Zuerst habe ich die Reling in Form gebogen und dann den kürzeren Teil festgeklebt. Als der fest war habe ich dann die weitere Länge festgeklebt. Schwierig wird das Ganze wenn, wie hier, die Reling etwas verbogen wurde. Wenn man da zuviel herumzieht reisst es einem ganz schnell mal wieder die erste Verklebung ab und man beginnt von vorne. Aber weil der Kleber Leim ist kann man alles mit einem Feuchten Pinsel wieder wegwischen und ganz von vorne anfangen - ein Geduldsspiel eben ;-)



Große Kopfschmerzen bereitete mir das Ankleben der Fangnetze rund um das Flugdeck. Die sollten dort einfach stumpf angeklebt werden. Nachdem die guten Teile immer wieder abgebogen und weggeschnippt sind habe ich eine Hilfskonstruktion aus dünnen Evergreen-Strips rund um das Flugdeck gezogen und die Ätzteile fürs Fangnetz auf diese Strips aufgeklebt. Die Lösung hat dann besser funktioniert.



Derweilen hatte ich mir auch bei WhiteEnsignModel aus UK einen Relingsatz bestellt, da die Reling auf dem Hangar zwischenzeitlich auf dem Original geändert wurde und dafür nix im Bausatz vorhanden ist.



Damit die Versandkosten in eine rentable Höhe kommen habe ich gleich 2 Dinge vom Hersteller VETERAN mitbestellt. Einerseits 2 nette Seahawk Hubschrauber aus Resin/Ätzteilen sowie eine PHALANX CIWS. Der Phalanx wird das Gatling ausgebaut und stattdessen kommt dort der Raketenwerfer rein, ein paar Kleinigkeiten dazu und - voila - fertig ist der bessere SeaRAM.



Weiter gehts dann wohl morgen mit ein bisserl Lackierung.

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

KlausH

Hallo Walter,

vorsicht, ich meine, die Deckbereiche links und rechts neben dem Aufbau sind nicht in der Flugdeckfarbe im Original!

Ich such mal eben ein Foto, denn ich war auch darauf hereingefallen, was die Trumpi-Anleitung da angibt.

Schöne Grüße
Klaus

KlausH

Kurz mal geguckt; es gibt anscheinend beides, denn auf manchen Fotos scheinen diese Deckteile wirklich dunkel zu sein. Hier die von mir angesprochene Variante mit hellen Decks in Rumpffarbe:


Quelle: http://3.bp.blogspot.com/


Quelle: http://wws.sharenator.com/New_Warship_The_U_S_S_Independence_LCS_2/#/Boat3-4.html

Schöne Grüße
Klaus

Pathfinder

Da hast du Recht mit den Seitengängen, Klaus ... darüber bin ich auch gestolpert! Aber ich habe dann bei der Suche Bilder gefunden, die beide Varianten zeigen.
Aus optischen Gründen nahm ich dann die dunkle Variante ...  :)
"Das Modell lebt von seinem Gesamteindruck und nicht davon,
dass nun jede kleine Unstimmigkeit gegenüber dem Original als Katastrophe hochstilisiert wird."

Matthias Becker

KlausH

Ich kann jetzt auch echt nicht sagen, welche nun ein aktuellerer oder ein älterer Versionsstand ist. Egal, offenbar kann man mit keiner Variante was falsch machen. Wollte nur sicherheitshalber drauf hinweisen, weil sich jetzt noch was korrigieren ließe.

Schöne Grüße :winken:
Klaus

P.S.: Damit das nicht untergeht: Das sieht schon top aus, sowohl die Wassergestaltung als auch das Schiff selbst. :P

Rune

Hallo Walter,

Dein Baubericht ist Klasse!!!!
Besonders das detaillierte Beschreiben der Anbringung der Ätzteile ist sehr interessant. Wenn ich an meine ersten Versuche mit Sekundenkleber bei meiner Oliver Hazard Perry FFG-7 denke, dann bekomm ich jetzt noch die Krise. Du hast mir ja bei meinem Baubericht damals den Tipp gegeben mit dem Leim und Stiftroyal den Tipp mit Metal Foil Addhessive zum Anbringen der Ätzteile. Das hat mir damals viel geholfen aber es ist auch mal sehr interessant hier zu sehen, wie Du das genau machst. Wieder etwas gelernt :)

Weiter so. Ich bin auf jeden Fall dabei und freu mich auf die Fortsetzung.

starship24

@Flugwuzzi Anschaulicher und gut dokumentierter Baubericht bis jetzt!  :winken:

RetvizanHB

Hi,

wirklich interessant dein Baubericht. Besonders die Art deiner Wassergestaltung gefällt mir. Und auch ist es sehr interessant zu lesen das du die Ätzteile mit Leim befestigst. Aber hält das denn auch für ewig? Ich habe bisher nur Sekundenkleber für Ätzteile verwendet.  8)

Gruß

Uwe

Flugwuzzi

Leute - danke für euer Feedback, freut mich dass es für euch interessant ist.

@KlausH und Pathfinder
Es gibt wöchentlich neue Fotos von der USS Independence bei dem wieder irgendentwas anders ist. Letztens wurde der SeaRAM Raketenwerfer von weiss auf Hellgrau geändert.
Ich denke da finden laufend Abnahmetests und Konfigurationsänderungen statt. Ich hab mich grob für eine Farbvariante entschieden und dann draufloslackiert ;-)

@Rune
Gern geschehen - zum Austausch von Tipps und Erfahrungen ist das Forum schließlich da. Deine Perry hat mich nicht unwesentlich dazu inspiriert mich an einem Schiff zu versuchen. Also bist du indirekt auch an dem Baubericht schuld ;-)

@Retvizan
.. die winzigen Ätzteile kleben sogar sehr gut. Mit Leim ist die Klebeverbindung sogar etwas "elastischer" als mit Superkleber, daher verträgt die Art der Verklebung schon etwas. Mir sind von allen hunderten verklebten Ätzteilen vielleich 4 oder 5 abgefallen - vor der Lackierung, beim Handling - aber noch nie eines nach der Lackierung.

lg
Walter
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Flugwuzzi

Weiters gehts ...

LACKIERUNG
Jetzt kann endlich mal die Basislackierung erfolgen. Die Darstellung der bekannten Plattenstruktur des Vorbildes hat mir etwas Kopfzerbrechen bereitet. Zuerst habe ich versucht mit Masking Tape diese Struktur darzustellen - ging leider schief weil die Kanten zu scharf waren und ich laufend probleme mit den Ätzteilen (Relings und Nettings) hatte. Zweiter Versuch war mit Freihandbrushing von hellen Linien - das ging KOMPLETT daneben. Im dritten Versuch hab ichs dann etwas besser geschafft - obwohl ich immmer noch nicht ganz zufrieden bin, weil die Plattenstruktur doch sehr dezent ausgefallen ist. Aber egal - verbrochen hab ich das Ganze so;-)

Zuerst wurde eine Mischung aus XF19 Sky Grey, etwas mit weiss aufgehellt, auf das ganze Modell als Basisfarbe aufgesprüht.



Danach wurde mit einer Schlitzschablone aus Karton an den ungefähren Stellen der Platten weiße Streifen mit Tamiya weiss unscharf aufgesprüht. Ich hab mich da nur sehr grob an die Vorlage gehalten weil ich schon ziemlich genervt von den Vorversuchen war. Außerdem war extrem vorsichtiges Handling nötig - weil die Ätzteilrelings usw. schon am Modell verklebt und lackiert waren.



Das Zwischenergebnis sah dann so aus:



Danach wurde das Modell wieder dünn mit der Basisfarbe aus XF-19 übersprüht. Ergebnis ist ein unscharfes Durchscheinen der Linien - wie gesagt, nicht perfekt, aber noch der Beste meiner kläglichen Versuche. So siehts dann nach der Entfernung vom Masking Tape aus:





Ein wenig erfolgreiches Zwischenspiel gabs noch auf dem Flugdeck. Diese markante weisse T-Linie wollte ich nicht gemeinsam mit den Linien als mit Maske aufsprühen und hab das Decal gewählt. Die Rot-Weiss-Rote Markierung gingen eigentlich ganz gut als Decal aufs Deck. Doch die T-Linie kringelte sich noch beim abziehen von der Trägerfolie ein und es war unmöglich das Decal aufs Deck zu bekommen. Beim stattfindenden Eiertanz hab ich natürlich auch gleich wieder ein Ätzteil-Fangnetz abgeknackt :-( Dabei haben meine Kids Ihren Wortschatz an Schimpwörtern erweitern können ;-)



Ich habe schließlich doch noch eine Schablone aus Tamiya Tape geschnitten und mit Weiss aufgesprüht ... Puhhh. Sowas geht an die Nerven ;-)



Ist zwar ein bissl unregelmäßig, aber für meine Zwecke reichts, schließlich mach ich ja kein Wettbewerbsmodell bauen sondern einen Freudemodell um was Neues kennenzulernen.



Bevor ich mit der Alterung beginne müssen noch die Fenster bemalt werden - laut Bausatz soll man hier Decals verwenden, wie aber schon andere Bausatzkämpfer berichten scheint das nicht gerade die beste Lösung zu sein - ich hab mich für eine Handbemalung entschieden. Verwendet wurde dafür eine Mischung aus Vallejo Farben AV 309 Periscopes und AV 936 Transparent Green. War gar nicht einfach innerhalb der Markierungen zu bleiben. Trotzdem gabs einige Rausmaler. Vielleicht sollte man hier lieber Ölfarben statt Acryl verwenden, da die sich damit die Rausmaler wieder leichter korrigieren lassen.



VERWITTERUNG
Die USS Independence - obwohl erst einge Monate alt - zeigt auf den Bildern deutliche Verwitterungsspuren, das habe ich versucht mit Ölfarben darzustellen.
Zuerst gabs einen Mehrfarbenfilter - wie aus dem Panzermodellbau bekannt. D.h. die Oberläche mit White Spirit einstreichen, darauf Farbtupfer von unterschiedlichen passenden Ölfarben und dann das ganze wieder mit dem Pinsel ineinanderarbeiten.



Das Ergegbnis ist eine unregelmäßig gefärbte Oberfläche. Darauf habe ich dann die Detail mit einem dunklen Washing aus Paynesgrau-Ölfarbe hervorgehoben. Das Flugdeck wurde noch mit weißer Ölfarbe aufgehellt und schließlich kommen noch Ölfarben (Weiss, Ocker und Peynesgrau) für diverse Ablaufspuren zum Einsatz. Die Ölfarben auftragen und mit einem in White-Spirit angefeuchteten Pinsel nach unten verwischen.



Und so sieht das Ganze nach dem Verwittern aus:





lg
Walter
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Flugwuzzi

#19
Heute mach ichs wie der Toni Polster ... es gibt ein Doppelpack ;-)

Es geht weiter mit den letzten Detailarbeiten.
Die Verspannung wurde von mir nur rudimentär durchgeführt um eine geeignete Methode zu finden. Die Variante mit gezogenen Gußästen konnte ich mangels geeignetes, schwarzes Material nicht umsetzen - es gelang mir nur dicke Fäden zu ziehen (siehe US-Flagge). Deswegen habe ich schwarzen Nylonfaden - wie aus dem Doppeldeckerbau bekannt - in den oberen Rahmen in ein vorgebohrtes Sackloch mich Superkleber fixiert. Die Nylonfäden wurden dann noch an den unteren Befestigungen - mea culpa meine Seebären, mir fehlt da einfach das korrekte Fachvokabular ;-) - mit Superkleber angeklebt. Das Endergebnis überzeugt nicht ganz, da die Drähte nicht schön straff gespannt sind - mal sehen ob ich das noch fixen kann.



Eine Flagge gehört natürlich auch auf das Schiff - eigenartigerweise ist auf den Bausatzdecals keine US-Flagge zu finden. Diese habe ich mit PC und Tintenstrahldrucker auf ACT-Decalpapier aufgedruckt, mit Klarlack versiegelt und dann um einen gezogenen Gußast geklebt. Dabei habe ich in der Mitte zwischen den beiden Flaggendecals ein dünnes Zigarettenpapier (das womit man selbst Zigaretten wuzeln - drehen - kann) eingegklebt. Solange die Decals noch feucht sind lassen sie sich mit den Fingern schön in eine Flatterform bringen.



FIGUREN
Von Anfang an schwebte mir vor das Modell mit Figuren zu beleben. Durch das dominate Flugdeck drängt sich natürlich förmlich eine VERTREP-Szene auf d.h. Vertical Replenishment, also eine Luftversorgungsszene. Dazu benötigt man natürlich geeignete Figuren, da dem Bausatz keine beiliegen.

Ich hab mir handebemalte Preiserfiguren besorgt (6 Stück /11 Euro) - siehe Foto in der Mitta. Kostengünstige Fujimi Spritzgussfiguren - hellgrau und oben am Foto. Sowie Resinfiguren von L'Arsenal - die cremefärbigen Dinger am Foto.



Die Preiser-Figuren in 1/350 sind klar die Besten aller bestellten Figuren. Leider gibts die nur im vorbemalten und daher teuren 6erSet. Die Arsenal Figuren sind auch nicht schlecht, in der Verarbeitung jedoch sehr empfindlich und brüchig, da ist schnell mal ein Bein ab ;-) Die Fujimi-Figuren fallen dagegen qualitativ stark ab und haben ziemlich starre Posen. Ich wählte also die Preiserleins und ein paar Arsenals für meine Mannschaft aus. Zur besseren Handhabung wurden Sie auf eine Filmdose geklebt.



Danach wurden die Figuren mit weißer Spray-Grundierung (Games Workshop) besprüht und anschließend mit diversen Andrea und Vallejo Acrylfarben zu bemalen versucht. Auf die Bemalung der Augen habe ich diesmal verzichtet ;-)



Für die Vertrep-Szene benötigt man natürlich auch Ladegut das mit den Helos transportiert wird. Das wurde aus Evergreen-Profilen geschnippelt.





Die Zurrgurte um das Ladegut habe ich mit gefärbten und dünn geschnittenem Tamiya Abklebeband angedeutet - dünnere Bänder konnte ich nicht schneiden und ein Versuch die Gurte mit Draht darzustellen schlug völlig fehl. An dem schwarzen Klavierdraht wird dann noch ein Seahawk befestigt.



Die Figuren werden mit Superkleber vorsichtig an Deck platziert - hier ein Operator bei der Heli-Einweisung. Dahinter zwei rotgewandete die wohl zu einer Feuerlösch-Einheit gehören ... denke ich.



Hier sind noch ein paar Jungs die an 2 Palletten herumhantieren:



Die Helis sind Resinteile von der Firma VETERAN und ausgezeichnet detailiert die Rotoren sind filigrane Ätzteile. Die einfache Drohne ist aus dem Bausatz. Die Helis wurden einfärbig mit AV050 Light gray lackiert und erhielten lediglich ein Washing mit Paynesgrau-Ölfarbe. Winzige Decals vom Trumpeter Decalsheet gingen mit Microset/-sol problemlos auf die kleinen Modelle.



Hier kommt noch der Seahawk auf seine Befestigung:



Damit sind auch die letzen Arbeiten zu dem Modell abgeschlossen und ein nettes Schiff ziert jetzt meine Modellbauvitrine - fast Schade dass der Bau schon vorbei ist. Der Bau der USS Independence hat mir unheimlich viel Spaß gemacht. Dabei ist natürlich wieder mal einiges schief gegangen aber ich hab wieder viel dazugelernt. Es zeigt sich dass man ruhig hin und wieder mal was abseits der gewohnten Modellbaukost probieren sollte - das hält das Hobby spannend.

Schön dass Ihr beim Baubericht dabei gewesen seid und mir über die Schulter gelinst habt.
Fotos vom fertigen Modell gibts dann demnächst in der Galerie - ich muss erst einen geeigneten großformatigen Hintergrund organisieren um das Modell ohne störendes Bastelzimmerinterieur abzulichten.

Bis denne
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Cipi

Wunderbarer und zugleich sehr spannender Baubericht mit einem super Endergebnis! :P
Freue mich auf die Galeriebilder! :1:

Danke fürs zeigen!

:winken:
Gruss Carlo

RetvizanHB

Hi,

man, man, man, das ist ja echt was ganz tolles geworden. Besonders bewundere ich deine Fähigkeiten mit der rumschnibbelei bei den Decksmarkierungen. Sieht alles sehr sehr gut und stimmig aus. Auch hast in diesem Baubericht alles wundervoll erklärt. Macht richtig Lust das Schiff auch einmal zu bauen.

Und das mit den Ätzteilen und der Leimverklebung werde ich aufjedenfall auch mal ausprobieren.  :klatsch:

Gruß

Uwe

Revier

Danke für dass kleine Tutorial zum Altern. Ich finde, Dir ist ein überzeugendes Schiff gelungen.

cookiemonster


KlausH

Toll geworden, gefällt mir! Sollte ich mir das Teil wirklich mal in 350 zulegen, werde ich wohl auch auf diese Helis zurückgreifen, die sehen super aus. Wo hast du die her?

Schöne Grüße
Klaus