Hist. Segler aus Karton - hat das schon mal jemand probiert?

Begonnen von Duckdalb, 13. Juni 2011, 13:26:52

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Duckdalb

Hi, frohe Pfingsten (...noch).

Als Alternative zu Holz (und Plastik) hatte ich Karton nie "für voll genommen". Bei diesen Bildern hier musste ich aber erst dreimal schlucken:

       http://www.model-shipyard.com/html/galeria/mercuryuk.html   u.a.

Das bekommt man ohne vernünftigen Sperrholzuntergrund, Spanten, Zukauf-Fittings und Echtholzmasten aber nicht hin, oder?

Duckdalb

Bernd B.

Bis auf die Masten (da ist Holz nun wirklich besser) musst Du nichts zukaufen, was Du nicht auch bei einem Holzmodell zukaufen würdest. Spanten etc.pp. lassen sich aus entsprechendem Karton herstellen.


Duckdalb

Hi. Habe gerade einen Baubericht gefunden:

http://forum.bolitho-und-co.de/showthread.php/1542-Baubericht-H.M.S.-Mercury-Shipyard-Models-1-96

So muss man die Masten und die Fittings dazukaufen. Er schreibt: " (...) und wenn man die Kleinteile (Anmerk.: die optionale Extrabestellung aus Polen) erst mal gesehen hat, will man das alles eigentlich auch gar nicht mehr aus Karton bauen."

Also dürften die Teile wohl zwar auf Karton dabeisein (?), für die Takelage usw. ist Karton aber nun wirklich nicht geeignet, also empfiehlt sich ein Austausch. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, vierhundert z.T. Doppelblöcke aus Karton zu kleben oder die Galionsfigur aus Leim-Papier-Brei zu modellieren... ;-)

Die "Endeavour" sieht jedenfalls dem originalen Replikschiff sehr ähnlich und würde mich schon reizen. Allerdings ist der Preis so eines Kartonbausatzes auch nicht ohne...

Duckdalb

Bernd B.

Zitat von: Duckdalb in 13. Juni 2011, 14:15:48
Ich könnte mir auch nicht vorstellen, vierhundert z.T. Doppelblöcke aus Karton zu kleben ...

Alles eine Frage des Willens - die Panzerkartonfraktion (oder ist das Kartonpanzerfraktion?)  baut auch rund 300 exakt gleiche Kettenglieder aus jeweils mehreren Einzelteilen zusammen. Aber man muss kein Purist sein.

masch3

Zitat von: Duckdalb in 13. Juni 2011, 13:26:52
Hi, frohe Pfingsten (...noch).

Als Alternative zu Holz (und Plastik) hatte ich Karton nie "für voll genommen". Bei diesen Bildern hier musste ich aber erst dreimal schlucken:

       http://www.model-shipyard.com/html/galeria/mercuryuk.html   u.a.

Das bekommt man ohne vernünftigen Sperrholzuntergrund, Spanten, Zukauf-Fittings und Echtholzmasten aber nicht hin, oder?

Für Anfänger sind diese Modelle sehr gut geeignet: http://www.harbour.home.pl/shipyard/html/zestawyuk.html

Duckdalb

Duckdalb

Zitat von: Bernd B. in 13. Juni 2011, 14:33:22
Zitat von: Duckdalb in 13. Juni 2011, 14:15:48
Ich könnte mir auch nicht vorstellen, vierhundert z.T. Doppelblöcke aus Karton zu kleben ...

Alles eine Frage des Willens - die Panzerkartonfraktion (oder ist das Kartonpanzerfraktion?)  baut auch rund 300 exakt gleiche Kettenglieder aus jeweils mehreren Einzelteilen zusammen. Aber man muss kein Purist sein.
OK. Ansonsten bin ich ja mit vierhundert Blöcken aus HOLZ eher vertraut.  :woist: Ich würde sogar Plastikblöcke nehmen (die sind schön rund und splittern nicht), bin also auch kein Purist!

Bei http://www.kartonmodellshop.de scheinen die Modelle nicht wirklich teuer zu sein. Leider erfahre ich dort nicht, was die Schmuckelemente usw. kosten. Die Masten-Sets scheinen jedenfalls auch äußerst preisgünstig - aber wo kommt der Preis von ~300 Euro her, den ich andernorts gelesen habe? Für nur 30 Euro kann man doch schon mal ein Modell verhunzen...  :6:
Schade - ich habe keine Modelle der Übergangsperiode Segel-Dampf (19. Jhd.) gefunden, von denen ich gerne mal eines probiert hätte.

Duckdalb

maxim

#7
Den Stand von Shipyard habe ich letztes Jahr auf der Messe in Leipzig gesehen. Die Modelle scheinen mir schon komplett aus Karton zu sein, hier Fotos einer Santa Maria, die den Bau zeigen:





http://www.modellmarine.de/index.php?option=com_imagebrowser&view=gallery&folder=leipzig10-segler&Itemid=55
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Bernd B.

Die Santa Maria ist etwa komplett mit Laser vorgeschnitten und kostet auch so um die € 100 - ohne Laser wird es gleich erheblich günstiger. Viele Informationen gibt es unter www.model-shipyard.com

Duckdalb

Whow.  Danke für den Link zu den wundervollen, FRUSTRIERENDEN Bildern...!   :blaw: Ja, die ShipYard-Modelle sind die gleichen wie in der Galerie.
Den Unterbau aus stabilem, ungefärbtem Karton muss man sich sicher selbst zuschneiden, oder ist der im Bausatz enthalten...? edit: Ah, lese gerade: wahlweise mit oder ohne Laser-Cut erhältlich. 

Die "Mercury" hat als eines der wenigen Modellschiffe, die ich kenne, überhaupt mal einen Penterbalken, und bis auf die Segelstoffbahnen ist das Modell 1a recherchiert und gebaut!  :meister:

Duckdalb.

wefalck

Karton ist ein Werkstoff wie jeder andere auch (man sollte nur möglichst säurefreie Sorten verwenden). Für jeden Zweck gibt es einen oder mehrere geignete Werkstoffe und manchmal ist es eben Papier oder Karton. Ich persönlich halte nichts davon, auf Teufel komm 'raus jedes Teil aus demselben Werkstoff, hier eben Papier, machen zu wollen. Das führt immer zu Kompromissen zu Lasten der Qualität.

Es gibt auch einen großen Unterschied zwischen den klassischen 'Ausschneidebogen'-Modellen, die meist ihre bedruckte Oberfläche behalten und Modellen aus Papier oder Karton, die in ähnlicher Weise oberflächenbehandelt werden, wie Holz, Metall oder Kunstoff, so daß am Ende vom Werkstoff selbst nichts mehr zu sehen ist.

Hier ein anderes Beispiel für ein Modell für das überwiegend Karton verwendet wurde: http://modelshipworld.com/phpBB2/viewtopic.php?t=12582.



Ich hätte allerdings Bauchschmerzen bei der Verwendung von selbstklebenden PVC-Folien ('d-c-fix'), da die Kleber nicht wirklich alterungsbeständig sind.

wefalck


www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de

Duckdalb

Mein Favorit ist derzeit die Endeavour von ShipYard. Mithilfe des Marquardt-Buches (aus dem das Modell wohl entwickelt wurde) bietet das Schiff eine reizvolle Herausforderung, obwohl es schon zigtausendmal gebaut wurde...
Allerdings finde ich dort als Zurustsatz nur Rundhölzer für die Rahen und Masten, jedoch keine zusätzlichen Fittings (z.B. Marsen, Beiboote und Salingteile, wie bei anderen Modellen). Eigenbau-Bemastung wäre dann doch schon eine Einsteiger-Herausforderung für mich...

Außerdem hätte ich gerne einmal einen Blick auf einen typischen "Bastelbogen" geworfen, um mir überhaupt sowas vorstellen zu können. Ich weiß, dass das rechtlich bedenklich ist, aber vielleicht gibt es ja irgendwo Lowres-Bilder (meinetwegen mit Wasserzeichen oder so). Ich habe nur Papiererfahrung mit den Küstenfrachtern "Borkum" und "Norderney" vor über 20 Jahren, damals glaube ich als Wilhelmshavener Baubogen?

Ich glaube einfach nicht, dass Rüsten und Nagelbretter aus Papier dem Zug einer Takelage standhalten würden. Mir sehen kleinere Teile wie Steuerräder, Knechte oder Spills auch so aus, als seien sie aus anderem Material (wie sollte man auch die Köpfe auf dem Endeavour-Bratspill hinbekommen..?).

Duckdalb

Bernd B.

Duckdalb - in einem anderen Forum (http://www.kartonbau.de/wbb2/thread.php?threadid=25313) hat gerade jemand einen Bau begonnen ... ist eigentlich ein guter Einstieg für Dich.

Duckdalb

Vielen Dank, Bernd B. für Deinen Tip. Dann werde ich mich wohl dort auch anmelden (müssen). Für alle Karton-Fragen...
Gottlob scheinen die Spanten in der richtigen Stärke (?) schon vorgelasert zu sein (so wie ich das verstehe), ich hatte befürchtet, ich müsste meine Laubsäge wieder rauskramen, denn millimeterdicken Karton kann man ja kaum mehr schneiden... Und wie meine Laubsägearbeiten von früher aussehen, möchte niemand wirklich sehen.  :8:

Gruß
Duckdalb