"Vati" Mölders, MasterBox, 1/32

Begonnen von tigrazor2012, 04. Mai 2012, 00:48:44

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tigrazor2012

Glück Auf ihr Lieben...

Wie Ihr ja sicher wisst, habe ich mit Flugzeugen bis auf wenige Ausnahmen weniger am Hut, dafür um so mehr mit Figuren aller Art. Vor einiger Zeit habe ich mir das Set "Famous WW2 Pilots" von Master Box gekauft und eine Figur aus dem Satz schon fertig gestellt (Saburo Sakai >> http://www.modellboard.net/index.php?topic=39967.0). Diese Figuren sind durchweg sehr gut modelliert und vorbildgetreu. Im Set ebenfalls enthalten ist Werner Mölders - was lag also näher, diese Figur im Rahmen der 109er-Wochen zum Leben zu erwecken?

[die Figur]

...besteht aus acht sauber gespritzten Teilen aus gelblich-braunem Plastik. Vorbildfoto für die Figur dürfte wohl dieses gewesen sein [wikipedia]:



Packungsbild der "Master Box" :)



Dem Set liegt - vorbildlich!!! - eine A5-formatige Broschüre in englischer und deutscher Sprache bei, in der die Lebensläufe der Piloten kurz und sachlich geschildert werden. Bei Mölders liest sich das auszugsweise wie folgt:


WERNER MÖLDERS

Werner Mölders wurde am 18. März 1913 geboren. Er bewarb sich 1934 bei der Luftwaffe, die zu dieser Zeit noch geheim war und wurde dem 2. Infanterieregiment zugewisenen. Bald zeigte sich, das das spätere Flieger-Ass nicht für den Luftkampf geeignet war: er bekam bei den Flugmanövern furchtbare Kopfschmerzen und wurde vom Flugdienst ausgeschlossen. [...]

1935 schloss Mölders sein Studium an der Luftwaffenschule in Cottbus als bester ab und wurde zum Dienst in eine Stuka-Einhait versetzt. Nachdem er zum Oberleutnant befördert wurde, bekam er den Poaten des Kommandeurs der 2. Staffel des 334 JG. Die militärische Karriere  von Mölders begann 1938, als er zur "Legion Condor" nach Spanien versetzt wurde. Sein vorgesetzter Offizier Adolf Galland empfing den jungen Piloten zunächst kühl, bemerkte in ihm aber bald einen "bemerkenswerten Offizier und brillanten Piloten mit außergewöhnlichen Qualifikationen". Nachdem Galland aus Spanien abgezogen wurde, übernahm Mölders selbst die Position des Kommandeurs der 3./J/88. Zu dieser Zeit wurden die He 51 der Einheit durch neue Bf 109 ersetzt.

[...]

Mölders entwickelte die neue Taktik von zwei Flieger-Paaren, die miteinander während des Fluges agieren (Rottenflieger/Rottenführer). Diese neue Formation setzte sich schnell in der ganzen Luftwaffe durch und wurde während der Luftschlacht um England von den Britenb kopiert und angewendet. Während des 2. Weltkrieges wurde sie dann nach und nach von allen Staaten und sogar noch heute angewendet.

[...]

Mit dem Angriff auf England wurde Mölders Kommodore des JG 51. Während dieser Zeit wurde er verwundet und erzielte seinen 68. Abschuss (inklusive der Abschüsse in Spanien). Dafür erhielt er das Eichenlaub zum Ritterkreuz.
Am 22. Juni 1941 begann die Invasion Russlands und die Abschussquote Mölders schnellte in die Höhe. Ab 15. Juli 1941 hatte er bereits seinen 100. Abschuss seit Beginn des 2. Weltkrieges erreicht und war damit der erste Pilot mit 100 Abschüssen überhaupt. Mölders bekam die Brillanten zum Ritterkreuz mit Schwertern und Eichenlaub verliehen, nachdem ihm Hitler persönlich verboten hatte, dass Mölders an weiteren Kampfeinsätzen teilnimmt und ihn zum Inspekteur der Jagdflieger ins RLM in Berlin versetzte.
Am 22. November 1941 wurde Oberst Mölders zum Begräbnis des Generalluftzeugmeisters Ernst Udet, der Selbstmord beging, nach Berlin beordert. Auf dem Flug dahin setzte ein Motor der He 111 aus, beim Landeanflug auf Breslau der zweite, woraufhin die Maschine abstürzte. Werner Mölders verstarb im Alter von 28 Jahren.



Und so sieht die Figur in ihren Einzelteilen vorerst aus:




Was den Bau als solchen angeht: Natürlich bin ich mir der Tatsache bewusst, dass eine Einzelfigur vielleicht nicht so viel "Hinguckerpotential" haben mag wie das komplette Flugzeug dazu inm selben Masstab. Ich seh das eher von der anderen Seite - wieso soll ich sie in einer Schublade verstauben lassen, ausserdem wird man ja mit jeder Figur etwas besser - weiterhin eine prima Gelegenheit, mir Georgs Tutorial noch mal zu Gemüte zu führen (danke dafür!) und so gut es mir möglich ist anzuwenden. Falls etwas wirklich gar nicht hinhauen sollte, bitte einhaken ;)

In diesem Sinne...


:winken:



Lucas.







tigrazor2012

#1
Erster Schritt: Grundieren. Auch hier habe ich meine vielfach bewährte Autogrundierung von AutoK benutzt. Als erstes bemalte ich die Schwimmweste. Diese waren meist gelb, konnten aber auch hellbeige sein, wenn ich die Vorbildfotos richtig interpretiere. Ich bin aber auf Nummer sicher gegangen und habe sie gelb bemalt - und zwar mit Marabu Mittelgelb (021). Danach folgte ein leichtes Washing mit Gryphone Sepia, dann Highlights mit Mittelgelb in mehreren dünnen Lagen darüber. Details mit Testors Aluminium Plate.

Vorbildfoto:

https://lh4.googleusercontent.com/-GIZSuw4h3TQ/SsLShcHEUiI/AAAAAAAAAo0/4a9ZfeuHYII/IMG_8414.JPG

..und hier die 1/32er-Version:






:winken:

Lucas.

Tormentor

Die Klammern hast du messerscharf abgelichtet  :7:

:winken:

tigrazor2012

Ist mir auch grade aufgefallen. Bin noch etwas am Experimentieren mit der neuen Kamera  :pffft: Jetzt dürfte es besser aussehen:


tigrazor2012

Heutiges Motto: "Jacke wie Hose..."  :D

Jacke:

...war recht einfach, Marabu Dunkelbraun in mehreren dünnen Schichten, anschliessend wurde mit einem sehr dünnen Pinsel (5/0) und Testors Aluminium der Reissverschluss angedeutet. Die Halterung der Schwimmweste erhielt einen Grundanstrich aus Weiss (Foundation White) und Marabu Mittelgelb. Der Fellkragen wurde farblich in vier Schichten aufgebaut: zuerst GW Kommando Khaki, dann drei weitere Highlights mit mehr Weissanteil.

Hose:

Dort wurde es schon interessanter, auch wenns vielleicht nicht so aussieht. Denn die vielen Falten wollen auch betont werden. Denb Grundton bildete hier Tamiyas XF-50 Field Blue in drei dünnen Schichten. Danach erfolgte ein Washing mit Badab Black. Normalerweise trocknen die Tuschen matt auf, diese wollte aber nicht so richtig. Dementsprechend musste ich mit Vallejo Matt Varnish nachhelfen. Im Anschluss dann sechs Schichten mit Field Blue, welches ich ebenfalls immer weiter dezent mit Weisser Farbe aufgehellt habe. Je mehr Weissanteil desto mehr Wasser, denn das Weiss deckt besser.

Jetzt fehlen noch die schwarzen Stiefel (waren die eigentlich matt oder eher seidenmatt?!) und denn kanns mit dem Gesicht weiter gehen. Na mal sehen, ob das was wird  :pffft:


:winken:




fellfrosch79

Das sieht doch schonmal sehr gut aus bis hierher :P.

Die Stiefel würde ich Seidenmatt bis glänzend lackieren. Ich schätze, jeder Offizier der was auf sich hält, läuft mit polierten Stiefeln rum...

:winken:

tigrazor2012

Hehehe... Ich hörs grade in meinen Ohren klingeln: "SCHUHPUTZ VERBESSERN!". Wird ausgeführt ;)

Hans

Obacht mit den Stiefeln. Fliegerstiefel sind keine Reitstiefel.
Hier mal das Vorbildfoto zur Figur, leider sieht man wenig von den Stiefeln:



Er steht da tatsächlich im kompletten Flieger-Outfit, er trägt dazu bestimmt Pilotenstiefel und keine Offiziers-Reitstiefel. Pilotenstiefel sind weicher im Schaft, gefüttert. Der Schaft muss nicht aus Leder bestehen, es gab mehrere Varianten mit Filzschäften. Seitlich ist ein Reissverschluss. Die Dinger glänzen nicht wie vom Burschen gewienert. Googel mal nach Fliegerstiefel Luftwaffe 2.Weltkrieg.

H

Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

tigrazor2012

Meintest Du diese hier zB?

https://www.weitze.net/onload/shop/gastfotos/80/169280/169280_1.jpg
https://www.weitze.net/onload/shop/gastfotos/80/169280/169280_2.jpg


Falls ja, können es diese nicht sein, die Stiefel der Figur sind höher und haben auch keine Bänder sowie Reissverschlüsse. Da hat wohl auch der Modelleur nicht genau hingesehen und andere genommen. Laut Packungsbild/Figur dürften es dann eher solche sein:

http://xpic.suchebiete.com/bild_Millitaer_Stiefel-2_Weltkrieg,6416281,280,0,0,200.jpg

:winken:

Hans

Knobelbecher (der untere Link) haben die ganz bestimmt nicht zum Fliegen benutzt. Die oberen kommen da schon hin. 1940 waren über dem Kanal dann oft auch noch Laschen für Signalmunition dran.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

tigrazor2012


Hans

Nun, die "Bänder" könnte man mit Zinnfolie oder 2K-Knete o.ä. nachbilden, auch den Reissverschluss. Mehr würde ich gar nicht machen. Der Rest geht ja bemalungstechnisch (Filz, Leder).

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

tigrazor2012

Okay.... Dachte ich mir irgendwie. Jetzt ist natürlich die Frage: waren die auch gleich HOCH?! Denn bei der Figur sind die Stiefel bis knapp unters Knie modelliert (siehe Packungsbild/Baustufenfotos)

Hans

Nee, eigentlich nicht, aber in 54mm würde ich da jetzt keine Kunststücke vollführen deshalb.

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

tigrazor2012

Was man mit ein büschn PlasticSheet so alles anstellen kann :) Die "Reissverschlüsse" bekommen noch nen Zipper und werden etwas flacher geschliffen, Signalraketen aus Rundprofil kommen auch noch welche ran. Gab es da unterschiedliche eigentlich? Auf dem Foto oben (Schwimmweste im Original) sieht man welche, scheinen aber zwei verschiedene Arten zu sein...

:winken:

Lucas.


tigrazor2012

Tja... Eigentlich hatt ich ja auf Antwort vom "Fachpersonal" gehofft. Denn bau ich sie halt frei Nase ;)

Hans

Das waren Aluhülsen mit farbigen Enden oder Bänder, entsprechend der Signalfarbe.

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger