Farbgebung SMS Dresden 1915

Begonnen von Arthur-Dent, 30. September 2017, 10:15:57

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Arthur-Dent

Die Lieblingsehefrau hat zum Geburtstag den Revellbausatz der Emden/Dresden auf den Tisch gestellt.
Jetzt ist meine Frage ob das Farbschema mit mittelgrauen Rumpf und hellgrauen Aufbauten bei der Dresden auch gilt.
Auf S/W Fotos ist alles ein Grauton. Allerdings war das Schiff auch lange im Einsatz.

Auf diesem Bild scheint es so als ob die Ringe am zweiten und dritten Schornstein zweifarbig sind. Ist das korrekt, oder ein Fall von altem S/W Foro und verrustem Schornstein.
Welche Farbe hätten dann die Ringe. Weiß und Rot?



maxim

Die Dresden war im typischen Anstrich der Kaiserlichen Marine gestrichen, d.h. der Rumpf ist einem etwas dunkleren Grau gestrichen als die Aufbauten. Die Trennlinie erfolgt auf der Back und der Poop. Auf der Back sieht man sie, wenn man auf die Oberkante des Schanzkleids mittschiffs am achteren Ende der Back schaut: die Grenze läuft geschwungen in Richtung Bug. Auf der Poop ist verläuft sie von der Oberkante des Schanzkleids mittschiffs waagrecht (oder fast waagrecht) nach achtern.

Das Deck war mittschiffs holzbeplankt, die Back und die Poop waren mit Linoleum belegt.

Die Ringe dürften sich wahrscheinlich im Laufe der Dienstzeit geändert haben.
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Arthur-Dent

#2
Ah super!
Hier sind die Ringe nämlich schon verschwunden, bzw nicht zu sehen.

maxim

Man kann auf dem Foto die Grenze zwischen den beiden Grautönen auf der Poop unterhalb des hinteren 10,5 cm-Geschützes noch erkennen. Zu dem Zeitpunkt dürfte der Anstrich schon ziemlich heruntergekommen gewesen sein.

Die Wasserpass war übrigens dunkelgrau gestrichen.
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Graf Spee

Das Wichtigste hat maxim ja schon ausgeführt.

Die Aufbauten in hellgrau (vergl. RAL 7001) der Rumpf in mittelgrau (vergl. RAL 7000).
Die Schornsteine wirken gerne mal heller als der Rest der Aufbauten, das liegt aber der Wärme der Rauchgase, die den Anstrich angriff.
Das kann man auch noch bei einigen Einheiten der Kriegsmarine beobachten.
Der Wasserpass war in Anthrazit (vergl. RAL 7016) das Unterwasserschiff in einem dunklen Rot-Braun (vergl. RAL 8013)
Die Farben waren da ähnlich denen der Reichsmarine, die ja aus der Kaiserlichen Marine hervorging.
Die Trennlinie zwischen hellgrau und mittelgrau verlief genauso wie die Trennlinie zwischen weiß und Ockergelb des Tropenanstrichs.

Solltest Du die Dresden zu einem späteren Zeitpunkt bauen wollen, solltest Du beachten, dass die 5,4cm Kanonen an Oberdeck und in den vordersten, bzw. achtersten Kasematten bereits um 1913 herum ausgebaut wurden, analog zur Emden (vergl. P.G. Huff).
Für eine Darstellung während des Krieges gilt es zu beachten, dass die Schiffe bei Kriegsbeginn entholzt worden sind.
Demzufolge befanden sich nicht mehr alle Beiboote an Bord, sondern wohl nur noch
- Dampfpinasse Kl.II
- Ruderpinasse Kl. II
- 2x Kutter Kl. II
Das kann man auf dem letzten von Dir verlinkten Bild erkennen, denn auch die demzufolge nicht mehr benötigten Davits wurden mit von Bord gegeben.
Auch wurden wohl die Linoleumbelege auf Back und Hütte entfernt (dafür habe ich aber noch keine Bestätigung)

:winken:
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



nurmalso

Hi Arthur-Dent

Wie schon mal in meinem BB erwähnt, bis 1910 kannst Du die Dresden auch in weiß/gelb darstellen.
Siehe unter S.M.S. Dresden New York-Besuch 1909 nach. Musst allerdings die Scheinwerferplattformen anpassen.

Liebe Grüße  Frank