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Fertig: Hawker FB-11 Sea Fury 1:72 PM-Model

Begonnen von Murdock, 19. Mai 2006, 17:04:26

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Murdock

@KlausH

Das ist stinknormales Polyesterharz für Auto-Pfuschreparaturen, "Prestolith" o.ä..

@Spritti

Manchmal dauert es ein bis zwei Tage bis ich die Weisheit erkenne, die sich hinter Deinen Worten verbirgt. Ergo: An den Gravuren wird nix mehr gemacht.



Die Grundlackierung ist drauf. Da ich meinen Revell-/Humbrolfarben immer mehr abschwöre und zu Acryllacken greife, ist dies erst mein viertes Modell (und erster Flieger) der ausschließlich mit Tamyiafarbe getüncht wird. Die feine Pigmentierung, die kurze Trocknungszeit und der geringe Gestank sind klasse, die Farbauswahl ist mies. Ohne Mixen geht da gar nichts. Meine Rezepte sahen im so aus:

Sky (Unterseite und alle senkrechten Rumpfflächen):
XF2 (White) - XF12 (J.N.Grey) - XF 21(Sky)  Mischungsverhältnis 2 : 1 : 1

Ocean Grey (Alle waagerechten Flächen):
XF50 (Field Blue) - XF53 (Neutral Grey)  Mischungsverhältnis 1 : 1

Light Grey ( Radschächte, Radverkleidung innen, Tragflächen innen):
XF2 (White) - XF66 (Neutral Grey) Mischungsverhältnis  5 : 1

Black (Propeller, Räder):
XF1 (Black) - XF63 (German Grey) Mischungsverhältnis 3 : 2
 

Das schöne bei so einem Lackierupdate ist, dass man überhaupt nicht viel schreiben muß. Es gibt ja nur bunte Bilder zu sehen. Unzufrieden bin ich mit dem Ocean Grey an den vorderen Flügelwurzeln und am runden Auslauf am Seitenleitwerk. Der Rest ist ok für mich.




 

 

 

Red Nose Day

 

 

 :winken: Murdock

KlausH

Aha, soo soll die also aussehen. ;) Wegen der kleinen Unregelmäßigkeiten würde ich mir jetzt gar keinen Kopf machen, das ist doch mit dem pinsel in 2 Minuten retuschiert.

Jetzt, wo sie so lackiert da steht, sehe ich mich in meiner Meinung bestärkt: Lass die Flügel angewinkelt, der Spalt stört (zumindest mein Auge) doch deutlich.

Schöne Grüße
Klaus

Spritti Mattlack

Hallo Lutz

Ich liebe diese Farbkombination. Sieht einfach klasse aus. Und diesmal kannst Du kaum etwas dafür. ;)

Was die Vielfalt bei den Acrylfarben angeht, schau Dich doch mal bei Gunze um. Die lassen sich genauso verarbeiten, duften imho noch eine Nuance besser, bieten aber eindeutig die breitere Palette.

Nun zum Verriss (wenn das man nicht wieder ein Eigentor wird.......:D )

1) Was sind das für dunkle Flecken im Unterflügel- und im Cockpitbereich? Hast Du da etwa zu früh angefasst?

2) An den Propellerblättern glaube ich zwei gelbe Punkte zu erkennen. Artefakte oder beim Entfernen der Maskierung passiert?

3) Der Spinner erscheint mir etwas "grobkörnig". Why that? Etwa mit Pitralon verdünnt? ;)

Ansonsten noch ein paar ( leider unvermeidliche) Tipps.

Lass`mal die Militär-Kit Militär-Kit sein, komm in die Püschen (soll heissen, verlasse ruhig mal aus das Areal zwischen Deinen vier Bettpfosten) und reiss´Dich mal zusammen.

Dann könnte das was werden.........

Habe ich schon erwähnt, wie ich diese Farbkombination mag?

Ulf :winken:

PS nicht wundern, das ist die Hardcore-Version. Habe kurz mit mir gehadert und das dann doch so stehen lassen. Kann sein, das ich auf Prügel stehe, wer weiss...... :rolleyes:
A man who is tired of Spitfires is tired of life

Rolle

Na ich weiß ja nicht, nu treten die Gravuren aber sehr in den Vordergrund. Passen aber zu den anderen.
Vielleicht  gewöhnt man sich daran,wenn man länger drauf schaut;)
Die Farbe finde ich aber ok, prima gemixt.
Gruß aus Hamburg
Rolf Karotka
---------------------------------
Modellbau-Stammtisch-Hamburg.de

Spritti Mattlack

ZitatOriginal von Rolle
Na ich weiß ja nicht, nu treten die Gravuren aber sehr in den Vordergrund.

Also wirklich, Rolf. Manche haben immer was zu mäkeln... :2:  :D

Ulf :winken:
A man who is tired of Spitfires is tired of life

Murdock

@KlausH
ZitatAha, soo soll die also aussehen.

Mea culpa. So ungefähr soll sie mal aussehen, aber ohne B/W-Stripes und mit rotem Spinner. Exakt: Hawker Sea Fury FB.11 , VX639; 738 Sqn. 1950




@Rolle

Du hast recht, die "Gräben" tun in den Augen weh und ich weiß nicht, ob man sich daran gewöhnen kann. Bis jetzt merke ich noch nix. Aber wie Ulf schon sagte: Es ist kein C-Modell und ich muß das Fliegerbauen ja noch lernen.

@Spritti

Zitat1) Was sind das für dunkle Flecken im Unterflügel- und im Cockpitbereich? Hast Du da etwa zu früh angefasst?

Ein Defekt meiner Kamera. Ich habe ein Staubkorn im Inneren des Objektivs. Wenn Du genau hinschaust siehst Du das auf fast allen meinen Bildern ab ca. Mitte 2005 (Hängt vom Zoommodus und Brennweite ab).
 

Zitat2) An den Propellerblättern glaube ich zwei gelbe Punkte zu erkennen. Artefakte oder beim Entfernen der Maskierung passiert?

Deshalb hasse ich Digicams. Die zeigen alles, was eine gnädige Auge/Hirn-Kombination automatisch filtert ;) Das sind tatsächlich 2 gelbe Punkte. Die sind beim Polieren der Blätter wieder durchgekommen. Ich werd's nacharbeiten, Cheffe.


Zitat3) Der Spinner erscheint mir etwas "grobkörnig". Why that? Etwa mit Pitralon verdünnt?

Nö, mit Lagerfeld. ;) Ehrlich, der ist fast schon arschglatt. Tamyia Flat Red mit P1500 geschliffen und anschließend mit einem Baumwolltuch poliert. Glänzt mehr als es auf den Fotos scheint.  Aber die Lackierung ist ja noch lang nicht abgeschlossen. Der Spinner bekommt sicherlich  noch ein, zwei Schichten Klarlack vepaßt.


ZitatHabe ich schon erwähnt, wie ich diese Farbkombination mag?

Jahaaaaa.  ....und auch, dass ich DAFÜR nichts kann.

 :winken: Murdock

Wolf

ich hab ja garnichts in den letzten Tagen hier mitgekriegt......vor lauter Terassenneubau....aber jetzt:

Schön machst du das mit der Fury....wenn du nicht immer so tiefstapeln würdest. :D

Bischen Salz muss ich aber lider doch in die Wunde streuen...also die Gravuren....hmmmm

Aber ansonsten wirklich toll. Ich hätte mir das mit einem PM Bausatz nicht angetan :klatsch:
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Murdock

Viele liebe Kollegen haben mir geraten, irgend etwas mit den fetten Gravuren zu machen. Ok, ich hab's versucht (...und nebenher bewiesen, dass man auf lackierten Flächen recht genau spachteln kann ;) ) Eigentlich wollte ich keine Makros mehr zeigen, weil man dort alle meine kleinen Nachlässigkeiten erkennt, aber hier geht es nicht anders.

Zuerst habe ich eine kleine Portion MagicSculp 2k-Spachtel angemischt. Mit einem angespitzten MCD-Holzstab wird der Spachtel in die Gravur eingearbeitet. Genau so wie Fliesen verfugt werden.



Mit einem zweiten Hölzchen, das danach mit einer Kante über die gespachtelte Fläche geführt wird, habe ich überschüssigen Spachtel wieder abgezogen. Diagonal über die Gravuren ziehen und mit ganz wenig Druck arbeiten.



Anschließend habe ich die Fläche mit einem feuchten Wattestäbchen egalisiert. Solange MagicSculp noch nicht ausgehärtet ist, ist es wasserlöslich und kann sehr leicht mit feuchten Pinseln, Tüchern oder wie hier mit Q-Tips bearbeitet werden.  



Nach einem Tag ist der Spachtel komplett ausgehärtet, und ich habe den Rumpf noch einmal ganz leicht mit   P1500 abgezogen.



Zugegeben, auf den Makros sieht die Oberfläche ziemlich schlimm aus, aber mit ein wenig mehr Abstand scheint die Methode durchaus brauchbar zu sein. Oben die ungefüllten, unten die gefüllten Gravuren. Ich bin mir aber noch nicht 100% sicher, ob ich es so lasse. Evtl. lackiere ich noch einmal darüber, und entferne sie ganz



Ich denke, das Ganze funktioniert auch deshalb so gut, weil die Farbe der Spachtelmasse sehr gut mit der Rumpffarbe harmoniert. Ich habe deshalb noch ein wenig mit Pastellkreiden und dem Spachtel experimentiert. Mit Hilfe von z.B. schwarzen Pigmenten ließ sich das Zeug einfärben. Je nach zugefügter Menge von Hellgrau über Grau, Dunkelgrau bis fast Schwarz. Damit habe ich dann einen Versuch an einer unkritischen Stelle gemacht.  1. Gravur 2. Spachtelfüllung 3. Spachtel abgekratzt 4. Restspachtel abgewaschen.



Das ist für mich als Schiffsbauer recht interessant, weil es bei kleinen Schiffen häufig Proleme beim Lackieren dünner Linien gibt. Ich denke da z.B. an schmale Wasserpasslinien oder Deckmarkierungen. Die roten Sicherheitskreise um Geschütze könnte man z.B. mit einem Zirkel eingravieren und mit rot eingefärbten Spachtel füllen.  

Ok, weiter mit der Fury. Als Vorbereitung für die Decals habe ich 2 Schichten glänzenden Klarlack aufgetragen und obwohl die Flächen schon ziemlich glatt waren und ich nie große Probleme mit Humbrol  
Klarlack hatte, ist die Fläche sehr uneben geworden. Aber für die Decals wird es hoffentlich ausreichen, und danach kommt eh wieder ein Seidenmatt darüber.



Anschließend stellte ich mir die Frage, warum ich die Cockpitverglasung noch nicht angebracht hatte. Es wäre geschickt gewesen sie zu montieren, bevor ich den Flieger mit dem selbstgemischen Blau-Grau angemalt hatte. Ich habe zwar das Mischungsverhältnis, aber ob ich den Farbton noch einmal soooo genau mixen kann das es nicht auffällt....?
Aber erst einmal Häubchen kleben. Ich wollte das Cockpit geöffnet darstellen und trennte zunächst den hinteren Teil ab. Auf diese Weise macht man aus einem sehr stabilen Canopy zwei total schwabbelige Cockpitscheiben. Das Handling kostete ab jetzt echt Nerven. Es zeigte sich dann, dass der vordere Teil der Verglasung eigentlich überhaupt nicht richtig in die Rumpföffnung passte. Erst nach einigen Korrekturschnitten und Gebiege ging es dann doch. Zum Kleben benutzte ich KristalKlear von Microscale. Am nächsten Tag wollte ich die Haube mit BareMetal maskieren, als während des Schneidens der Klebstoff versagte und die Scheibe abfiel. Ein zweiter Klebeversuch mit Weißleim hielt auch nicht, so dass ich letztendlich Sekundenkleber benutzte. Um das Risiko einer Eintrübung zu minimieren, beklebte ich die Scheibe vollständig mit BareMetal und schnitt nur die Klebekante frei. Passungsungenauigkeiten wurden mit Spachtelmasse ausgeglichen.
Jetzt schaut's so aus und ich hoffe, dass ich beim Farbtonmischen ein glückliches Händchen haben werde.



 :winken:  Murdock

FlyingCircus

Hallo Lutz,

das sieht schon besser aus. :P  :winken:

,,Ich weiß, dass Sie glauben, Sie wüssten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte." Alan Greenspan

heavytank

Das mit dem eingefärten Spachtel ist eine geniale Lösung!
Das hat durchaus die Chance, zu einer Standartmethode zu werden. Man schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Übermäßige Gravuren werden minimiert und gleichzeitig vorschattiert. Man könnte sich so einen Lackiergang sparen, zumindest bei einer hellen Lackierung.
Genial!

Spritti Mattlack

So, denkst wohl, Du kannst Dich jetzt ausruhen? Pah..... ;)

Wenn Du das Haubenteil vor Eintrübungen durch den Sekundenkleber schützen wolltest, hast Du dann auch innen abgeklebt?

Hast Du das CristalKlear am vorderen, feststehenden Haubenteil geglättet? Wenn ja, wie?

Habe ich schon erwähnt, und hast Du es schon realisiert, dass ich diese Farbkombination liebe? Sieht toll aus.

Da hätten mich die etwas breiten Gravuren auch nicht weiter gestört. Allerdings verstehe ich schon, dass Du da nochmal nachbessern wolltest. Es lässt einem wohl irgendwie keine Ruhe. Allerdings hast Du in der Breite wohl nicht viel geändert. Aber vollkommen wurscht. Die Farbkombination macht's!

Ulf :winken:
A man who is tired of Spitfires is tired of life

Rolle

Fein, das sieht schon besser aus, auch wenn die Gravuren etwas breit sind.
Das mit den einfärben der Spachtelmasse hat was.

Zum kleben der Cockpithaube nehme ich auch Kristal klear, wenns allerdings so wie bei dir, mehr halt braucht, dann nehme ich Sekundenkleber ohne Lösungsmittel, dann trübt auch nix ein.
Gruß aus Hamburg
Rolf Karotka
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Modellbau-Stammtisch-Hamburg.de

Murdock

@Spritti

ZitatSo, denkst wohl, Du kannst Dich jetzt ausruhen?

Denke ich nicht. Ich muß mir ein paar Fragen zur Matschi 202 ausdenken  ;)

ZitatWenn Du das Haubenteil vor Eintrübungen durch den Sekundenkleber schützen wolltest, hast Du dann auch innen abgeklebt?

Selbstverständlich, mein Bester.

ZitatHast Du das CristalKlear am vorderen, feststehenden Haubenteil geglättet? Wenn ja, wie?

Das, was Du auf dem Foto siehst, ist die mit CA festgeklebte Haube, deren Übergang zum Rumpf mit MagicSculp angepaßt wurde. Der Spachtel ist erst mit einem feuchten Wattestäbchen und dann mit einen feinen Pinsel -auch feucht- geglättet worden. Beim Kristalklear habe ich es aber auch so gemacht; auftragen, anziehen lassen, glätten. Hat aber nicht gehalten.

ZitatHabe ich schon erwähnt, und hast Du es schon realisiert, dass ich diese Farbkombination liebe? Sieht toll aus.

Äh, wie jetzte? Nee echt ? Findste jut ?

ZitatAllerdings hast Du in der Breite wohl nicht viel geändert.

Geht das nachträglich (Ich meine schmaler machen) ?


@Rolle

Ich habe mit einem geruchslosen Sekundenkleber geklebt. Ist der vergleichbar mit Deinem ? Hätte ich mir die Abkleberei sparen können ? Muß ich gleich mal testen.

 :winken: Murdock

Hans

Klasse Murdock! Es ist einfach schön zu sehen, wie man auch unkonventionell weiterkommt, so lernt man unheimlich viel mehr dazu.... :P  :P

Vielleicht noch ein Tipp zu Spachtelmasse bei solch vertrackten Fällen. Dieser Tage ist mir eine Tube Spachtelmasse von Vallejo in die Finger gefallen. Ist für Figuren klasse anzuwenden, da diese oft kaum oder nur ganz kompliziert zu verschleifen sind. Es ist eine 1-Kombonenten-Masse, wasserverdünnbar. Härtet nicht unbedingt spröde-hart aus, ein bisschen eindrücken mit dem Fingernagel lässt sie sich schon. Und es dauert über Nacht, bis sie hart ist. Aber wer sie liegen sieht, kein MagicSculp bekommt oder opfern will und grundsätzlich Freude hat an einer wasserglättbaren Spachtelmasse, für den ist sie empfehlenswert...

Die originale Bezeichnung ist Masilla Plastica, so stehts auf der Tube.



( Was besseres hab ich jetzt nicht gefunden und zum selber knipsen bin ich zu faul)

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Rolle

Ob es der gleiche Kleber ist weiß ich nicht ;)
Mein Kleber ist von UHU und obwohl UHU drauf steht klebt er sogar.
Gruß aus Hamburg
Rolf Karotka
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Modellbau-Stammtisch-Hamburg.de

Wolf

interessanter Excurs in die Mgic Sculp Welt. Da bin ich ja froh was davon in Wilnsdorf gekauft zu haben.

Sieht jetzt schon deutlich besser aus.  :P

Für die Decals muss es übrigens nicht top Hochglanz sein. Da reicht bei sauberer Oberfläche und brauchbarem Weichmacher sogar seidenglanz
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

panzerchen

Ich kenne Einen, der füllt ungeliebte Gravuren mit Tipp-ex und glättet die Oberfläche mit einem mit Alkohol befeuchteten Q-Tip.
Ich werde das demnächst auch mal an 1:144 Fliegerchen probieren.

Vertiefungen mit eingefärbten Spachtel füllen, das erinnert an Intarsien.
Auch die Engobe-Malerei antiker Keramik nutzt ja das Prinzip.
Lutz-sei-Dank für die Erinerung an diese klassische Methode !

Wo kann man das sonst noch nutzen ??????
Brainsstorming gefällig ????    :15:

Murdock

So meine Lieben, die Erlösung naht: Nach mehr als einem Jahr Sea Fury ist dies endlich der letzte Teil des BB. ;)

Das Nachlackieren der Cockpitstreben hat trotz erneuter Farbmischerei erstaunlich gut funktioniert, so dass ich mich direkt um die Decals kümmern konnte. Vor einiger Zeit schrieb ich bereits, das ich bei Aero-Spezial Decals von Almark gekauft habe, und auf den ersten Blick sind sie um Längen besser als das beiliegende Zeug. Geht man näher ran, relativiert sich der gute Eindruck.



Die blauen Ringe der Kokaden sind nicht deckend gedruckt, sondern sind voll von hellblauen Sprenkeln. Mittlerweile ärgert mich das so sehr, dass ich überlege, sie abzukleben und nachzulackieren.

Unterhalb des Schriftzuges ,,Sea Fury FB. 11" zieht sich verschmierte schwarze Druckfarbe (nicht viel, aber deutlich sichtbar) quer über den gesamten Bogen. Teile der Korea-Stripes  sind für Puristen praktisch unbrauchbar und von drei baubaren Versionen bleibt nur eine übrig.

Die Decals 11,12 (Hood sliding arrows) und 13 (Wing footstep mark) sind nicht gedruckt.

Die TF-956 Kennung ist fehlerhaft gedruckt.

Die Verarbeitung war auch nicht grad ein Vergnügen. Der Trägerfilm ist recht dick und ich brauchte ständig Mr. M. Softer und einen Zahnstocher um die Decals flach auf das Modell zu bekommen. Die runden Kokaden zogen sich dabei zusammen und es bildete sich ein schmaler, weißer Ring am äußeren Umfang. Insgesamt eine eher nervige Arbeit.



Als nächstes sicherte ich die Decals mit einer Schicht Humbrol Klar glänzend und füllte die Gravuren mit einem dunklen Blau/Grau aus Ölfarben. Ein wenig Schwierig tat ich mich bei der Entscheidung womit ich die Schlusslackierung am besten durchführe. Grundsätzlich wäre es nicht falsch einen Glanzlack zu nehmen, denn die Originale glänzten auch. Damit sieht das Fliegerlein aber aus wie ein Blechspielzeug und deshalb entschied mich für ein seidenmatten Auftrag. Lackiert wurde im Sturzflug.



Und während der Lack trocknete, kramte ich den designierten Preiserpiloten hervor, stellte ihm noch einen Einweiser aus einem Italeri-Set zur Seite und malte beide an. Der Winkemann passt eigentlich nicht richtig zur Royal Navy der 50er Jahre – ups der Pilot auch nicht: Ein Deutscher, WK2- , aber wer merkt das schon ?



Nachdem der Lack getrocknet war, montierte ich alle noch fehlenden Anbauteile wie Antennen, Pivotrohr, MG's, Fahrwerke, Bremsleitungen, Fanghaken etc. Und da ich langsam die Lust verlor, fing ich an zu pfuschen. Die Abstützungen der Fahrwerkbeine passten beispielsweise nicht richtig, und statt neue anzufertigen, kürzte ich sie mit einem Seitenschneider, bis ich sie einbauen konnte.



Dann habe ich mit einer Tamiyamischung aus Schwarz und Smoke noch die Abgasfahnen, Schmauch- und Schmutzspuren aufgetragen und einige Tragflächenpanels ganz leicht abgedunkelt. Danach folgten wieder Reparaturlackierungen mit Pinsel und Spritzpistole, weil bei der Endmontage stellenweise Lack abgeplatzt war, weil die Schmauchspuren der MG's zu intensiv waren und weil die Farbe Smoke einen hässlichen, fetten Glanz erzeugt.



Bis auf die Positionslampen an den Flügelspitzen ist die Fury nun fertig. Den Lampenbau habe ich total verschwitzt und als schnellen Lösungsversuch Lampen mit KristalKlear hergestellt. Das sieht aber grauenhaft aus, und bevor der Flieger in die Gallerie kommt, wird das noch geändert.
Die Flügel habe ich übrigens doch nicht fixiert. Dadurch fehlen zwar im geklappten Zustand ein paar Hydraulikrohre, Kabel  und eine Kolbenstange, aber dafür erhalte ich mir das Gimmick ,,Flügel hoch-Flügel runter-Flügel hoch..."  

Kurzes Fazit:
Ich weiß, dass es Spaß macht Flugzeugmodelle zu bauen...aber nicht mit PM-Models ! Bei diesem Modell ging mir so gut wie nichts leicht von der Hand und jeder Bauabschnitt  war mehr Arbeit als Freizeitgestaltung. Meine Empfehlung: Finger weg von diesem Bausatz. Er macht wirklich keinen Spaß.  :2:  
Zum Schluß zwei schnelle Schüsse vom Montageplatz. Mehr folgt demnächst in der Gallerie, wenn die Base fertig ist. Besten Dank für's Mitlesen und für die vielen sinnvollen Tipps und Kommentare und natürlich den unerträglichen Spam ;) .





 :winken: Murdock

Pacific Strafer

Bewundernswert, ich hätte dat Dingen längst (wahrscheinlich kurz nach dem Erwerb) der Mülltonne zugeführt. Ob sich der immense Aufwand gelohnt hat sei mal dahingestellt, auf jeden Fall haben die Mitleser während des Bauzeit doch eine Menge gelernt (...mal ganz abgesehen vom Unterhaltungswert Deiner BB).  

Pit  :winken:
"This is your hobby, and don't let anyone else tell you otherwise, as the only person you have to please is yourself!"

www.mbf-siegen.de

The Gunslinger

Hi ,

dein Durchhaltevermögen ist bemerkenswert , schön das noch
ein tolles Modell draus geworden ist  :P  :P  :P

Mfg Thomas :winken:

Spritti Mattlack

Für´n Schiffer wirklich gut.

Die Frage, ob sich das Ganze denn nun für Dich gelohnt hat, täte ich gar nicht stellen. Mann lernt immer (aller meistens), egal was man da jetzt zusammensetzt.

Alleine die Bereitschaft sich mit einem Kit dieser Güte auseinanderzusetzen, finde ich klasse. Besser noch, wenn´s dann keine pure Spaßgurke wird.

Sicher, ein paar Dinge würden einem jetzt noch auffallen. Ich halte mich aber zurück, hast ja geschrieben dass Du keine Lust mehr darauf hast. Und dann sollte man´s wahrscheinlich auch wirklich auf sich beruhen lassen.

Toller Bericht, Lutz.  :P  

Ulf :winken:
A man who is tired of Spitfires is tired of life

Talisker

Hi Lutz,

meinen Glückwunsch zu Deiner Ausdauer,  das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen  :P
Jetzt kann es ja endlich mit Glamorgan, Fährprahm und Tirpitz weitergehen... ;):D

:winken:
Stefan

KlausH

Hi Lutz,

was soll ich viel drumrumreden? Toller Baubericht, tolles Ergebnis! Mit geht es wie Peter: Ich hätte das Modell wahrscheinlich schon recht früh in die Dauerablage gelegt, daher: Hut ab vor deiner Beharrlichkeit!

Schöne Grüße :winken:
Klaus

Alex

Ich schliesse mich den meisten Vorrednern an, so eine Geduld hätte ich nie gehabt (schon gar nicht mit dem Wissen, dass bald eine Sea fury vom Trompeter kommt). Das Resultat überzeugt umso mehr. Sehr schön gebaut, und auch ein sehr guter Baubericht, von dem man einiges lernen konnte!


Alex
Hier ist mein Portfolio, und hier meine weiteren Berichte (<-- Upgedated am 20.9.2015)
Finisher des Phantom-, Viermot-, Matchbox- und Artillerie-Groupbuilds, sowie des Bierdeckels-, Panzer-, Oldtimer- und OOB-Contests!

Thorsten_Wieking

:respekt:  :respekt:  :respekt:

Tolles Modell, toller Bericht, viel Ausdauer bewiesen. Da kannst Du ja frisch motiviert und von dieser Last befreit an den Marinefährpram gehen  (Autsch.. nicht schlagen) ;(

PM Modelle sind nicht wirklich ein Segen, aber leider haben die nunmal auch ein paar Ausnahmemodelle (Hans ist doch an diesem Messerschmitt Deltaflügler dran) und dann war da noch die Ta183 und die Spitfire mit Schwimmern und die F-16 Black Witch..... ;)

Das Tamiya Smoke glänzt, mußte ich die Tage bei meinem Güterwagen feststellen. Flat Black macht dann doch mehr Sinn...

Gruß
Thorsten
"Erst wenn das letzte Spielzeuggeschäft geschlossen ist, werdet Ihr feststellen, das man beim Onlineshopping keine freudestrahlend-glänzenden Kinderaugen sehen kann."

Gibbs Rule #9 " Never Go Anywhere Without A Knife "