Schienentraktor Tm 2/2 * 1:22,5 * Eigenbau mit Zurüstteilen * E N D E *

Begonnen von Dannebrog, 05. März 2007, 11:31:10

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Dannebrog

Gestern wurden weitere Teile ausgeschnitten / gefräst:


Dann können die ersten Teile des Aufbaus aufgeklebt werden. Hier sieht man meine High-Tech Ausrüstung zur rechtwinkligen Ausrichtung der Bauteile:


Bevor die Aufbauten weiter wachesn, müssen einige kleine Elektronik- / Lötarbeiten ausgeführt werden. Endlich mal etwas von dem ich Ahnung habe. Als Elektroniker bin hier in gewisser Weise "vorbelastet"...   :6:


Auf den vorderen Seitenteilen werden über die unteren Öffnungen Gitter aufgeklebt. Hier sitzt beim Original der Motor und braucht entsprechende Öffnungen zur Kühlung / Lüftung. Mal von innen:


Und von aussen:


Das Fahrerhaus nähert sich rasant seiner Fertigstellung:


So, das war´s für heute!




Jetzt geht´s an das Füllern und Schleifen...  :(  Keine schöne Arbeit. Aber wenigstens kann man so langsam erkennen was es werden soll!

Bis demnächst!

kalli


KlausH

Cool, es geht weiter! So langsam nimmt die Sache Form an. Schreibst du noch etwas genauer, wie und womit du die Holzflächen aufarbeitest?

Schöne Grüße
Klaus

panzerchen

Ich erkenne keine Funkentstörung des Motors.
Braucht der etwa keine ?

Dannebrog

@ Klaus: klar!

@ panzerchen: der Mabuchi 540 ist in der Hinsicht äusserst problemlos. Deshalb spare ich mir hier die Entstörung. Ich weiss, das ist für einen Elektroniker schlechter Stil, aber die Praxis gibt mir Recht!

panzerchen


Dannebrog

Nein, aber es ist mir nicht entgangen, daß er kaum zur Funkenbildung neigt. Das mag mit ein Grund sein... Ich habe bisher alle meine RC-Cars ohne Funkenstörung fahren lassen, wenn der 540er eingebaut war. Mit nem "Tuningmotor" geht das nicht...

Vielleicht ist der ja schon ab Werk entstört...  :D  Das wär natürlich ein Gag... Dazu müsste man aber das Gehäuse knacken, im technischen Datenblatt steht dazu nichts.

KlausH

Hallo,

bei den Standard-540ern (27 Turns, wenn ich mich nicht irre?) sind die Entstörkondensatoren in der Tat im Gehäuse. Ich nehme mal an, das hat u.a. den Grund, daß die meist in Einsteigermodellen eingebaut werden und somit etwas unkomplizierter im Handling sind. Oder es ist herstellungsbedingt einfach billiger. Wie dem auch sei: Es sind welche drin.

Schöne Grüße
Klaus

Dannebrog


Dannebrog

Zur Oberflächenbearbeitung der Aufbauten muss zuerst etwas gespachtelt werden. Einige kleinere Ritzen sind entstanden, da ich die Teile mit der Dekupiersäge ausgesägt habe, was nie so 100%ig genau funktioniert. Ausserdem gibt´s an einem Seitenteil eine störende Kante, wo ich mich um über einen halben mm vermessen hatte.

Als Spachtelmasse benutze ich Clou Holzpaste. Die gibt es in verschiedenen Farben. Ich habe eine Farbe gewählt, die in etwa der Grundfarbe des Holzes entspricht. Die Masse lässt sich gut auftragen, ist aber recht grobkörnig. Sie trocknet sehr schnell... So schnell, daß man die Dose nicht allzu lange geöffnet herumstehen lassen sollte...


Beispiel aufgetragener Spachtelmasse:


Nach 20 min. wird die Spachtelmasse erstmal grob mit 120er Schleifpapier verschliffen. Dann werden alle Holzteile gefüllert. Dazu benutze ich Glattfix von Graupner. Ein echtes Teufelszeug und sehr ergiebig. Anhand des Preisschilds könnt ihr erahnen wie lange ich diese Dose hier schon nutze. Nun ist sie aber so gut wie leer. Das Glattfix wird einfach aufgepinselt. Wofür man den Füller braucht? Das Holz würde ohne Füller den Lack aufsaugen und man würde immer die Holzmaserung sehen. Ausserdem würde die Lackierung sehr ungleichmäßig aussehen. Mit Füller kann man das verhindern - sofern man gutes Holz verwendet hat... Aber dazu später mehr!


Während der Füller trocknet montiere ich schonmal die Befestigungsösen für den Akku.


Der Akku an seinem Platz, verzurrt mit zwei Mini-Kabelbindern. Er sitzt schwerpunktgünstig an der tiefsten Stelle im Chassis. Der Akku verbleibt permanent im Fahrzeug.


Das wird der mechanische Fahrtrichtungsumschalter. Ein Dreiwegeschalter Ein-Aus-Ein, sechspolig.


Löt"kunst". Vor allem die Doppelbelegung der Lötfahnen war etwas knifflig zu löten, aber letztendlich ist der "gordische Kabelknoten" fertig. Ein Testlauf zeigt: funktioniert prächtig.


Nachdem der Füller getrocknet ist (ca 30 min.) wird der komplette Aufbau mit 220er Papier verschliffen. Dann wird nochmal gefüllert und mit 400er Papier endbehandelt. Danach kommt die erste Lackschicht drauf!

Nun rächt es sich, daß ich das billige Bastel-Pappelsperrholz benutzt habe. Auch nach zweimaligem Füllern und Schleifen ist immer noch Holzstruktur erkennbar. Man müsste wahrscheinlich fast die gesamte erste Holzschicht abschleifen bis es schön glatt ist...  :rolleyes: Oder gleich alles mit Spachtelmasse überziehen. Nunja, ich gebe mich mit dem Kompromiss zufrieden und bin beim nächsten mal schlauer.


Die Innenseite wird ohne Vorbehandlung grau lackiert.


Hier sieht man den Fahrtrichtungsumschalter an seiner endgültigen Position.


Nach drei Lackschichten sieht das Ergebnis so aus. Damit kann ich ganz gut leben.


Die Lackschicht ist eigentlich ganz gleichmäßig. Die Flecken und Kanten auf dem Foto kommen von der Bildkompression... Heftig!  8o

marc_reusser

Ich shaue jetzt schon eine weile zu wie das Projekt vorgeht......muss endtlich mal sagen, ist wirklich toll was du da aus Sperrholtz hinbringst. Die Lok kommt klasse vor.   :respekt:

Marc

caesar2000

nochmal ein  :respekt: was du aus holz machst
freu mich auf den weiterbau

das war jetzt hoffentlich genug ansporn
lg

KlausH

Hallo,

danke für die ausführliche Erklärung! :P Daß das Ergebnis klasse ist, brauch ich ja kaum noch zu erwähnen! :respekt:

Schöne Grüße
Klaus

panzerchen

Das mit dem Umschalter erschließt sich mir nicht ganz:
Üblicherweise funzen doch die Fahrtregler in beide Richtungen ?
( Flugregler allerdings nicht, denn Flugzeuge fliegen selten rückwärts, und Schubumkehr ist auch nicht ganz ohne !  )
Oder begreife ich da wieder was falsch ?

Dannebrog

Ach Achim...  :6:

Nein nein, kein Problem - das erkläre ich Dir gerne nochmal: Der elektronische Fahrtregler ist schon recht alt, ca. 18-20 Jahre. Damals waren stufenlose Rückwärtsgänge unüblich. Wenn man den Regler auf "Rückwärts" schaltet, hat er erst eine Bremsfunktion (schließt den Motor "kurz"). Nach ca. zwei Sekunden gibt er dann rückwärts Vollgas. Das reicht um einen RC-Car aus einer misslichen Situation zu befreien, aber für eine Lok ist das eher kontroproduktiv, wenn sie plötzlich wie von der Tarantel gestochen rückwärts davonschießt. Vor allem wenn es sich um eine Rangierlokomotive handelt.  :D

Klar hätte ich einen anderen Regler kaufen können, aber diesen hier hatte ich "über". Schließlich ist das Ganze ein "Low-Budget-Experiment" und ich wollte so wenig Geld wie möglich ausgeben. Ein mechanischer Umschalter ist sicherlich auch keine elegante Lösung, aber ich kann ja immer meinen Sohn zum Umschalten schicken...

Bei der nächsten Lok wird alles anders...

panzerchen

So geduldig wie Du meine ( vielleicht manchmal etwas naiven ) Fragen beantwortest, so geduldig nehme ich Deine geduldigen Antworten entgegen.  :))

Ich stecke ja schon lange nicht mehr in dem RC-Thema drin, aber es interesseiert mich grundsätzlich, hatte ich doch früher schon ferngelenkte Elektrosegler, Elektroboote und einen Panzer gebaut.
Aber die Entwicklung rennt ja bekanntlich mit Siebenmeilenstiefeln davon, was gestern galt, mag heute nicht mehr zutreffen.
Es ist Dir sicher lieber, mit ( ernstgemeinten ) Fragen gelöchert zu werden, als daß der thread ohne Reaktionen vor sich hin dümpelt.

Hast Du nicht noch irgendein billiges Servo über ?
Dann könntest Du ja mit 2 Mikroschaltern ( Umschalter ) die Fahrtrichtungsumkehr mit dem 2. Kanal bewerkstelligen ????

Dannebrog

Ach, das hatte ich doch mit einem Augenzwinkern geschrieben! Das weisst Du doch. Oder...?! Fragen und Antworten sind ja der Sinn eines Bauberichts, sonst kann man das ja direkt bleiben lassen. Und da ich immer einen großen Respekt vor Deinen Arbeiten habe freue ich mich besonders, daß Du Dich so rege für mein einfaches Projekt interessierst. Jetzt ist aber genug geschleimt, sonst gibt´s ein Kurzen im Bildschirm...  :D

Na jedenfalls ist mir das mit der Betätigung des Umschalters per Servo auch schon in den Sinn gekommen. Allerdings hab ich nur noch große Standartservos über. Und einen Neuen kaufen? Dann kann ich auch direkt einen anderen Regler holen. Der Standartservo ist zu groß. Hab jetzt schon Platzprobleme in der Lok (und das in 1:22,5...!  8o ). Da soll nämlich eigentlich noch eine Inneneinrichtung (Fahrstand) rein...

Ausserdem hatte ich mit dem zweiten Kanel vor eine weitere Lok zu steuern. Dann könnte ich richtigen Rangierbetrieb mit einer Fernbedienung machen. Ich besitze nämlich nur 2-Kanal Anlagen.

Dannebrog

Gestern waren eine ganze Menge Arbeiten angesagt, die optisch nicht viel hermachen, aber eine ganze Menge Zeit kosten...

So habe ich z.B. die Fensterrahmen innen schwarz ausgemalt, um die Fensterdichtungen nachzubilden. Das ging nur mit dem Pinsel und einer ganz ruhigen Hand...  trinken

Die "Pritsche" des Traktors ist im Original mit Riffelblech bedeckt. Riffelblechnachbildung war aber nicht für Geld und gute Worte zu bekommen. Bestellen wollte ich auch nicht... Aber da ich eh nicht originalgetreu baue, sondern ein fiktives Fahrzeug, hab ich mich für eine einfache Antirutschbeschichtung entschieden. Dies halte ich zudem auch bei einer echten Lok für absolut möglich. Am besten dafür geeignet erschein mir eine HO-Betonplatte von Kibri. Diese wies eine feine, rauhe Struktur auf, die mich sehr an Antirutschbeschichtungen bei Schiffen erinnerte. Sie besteht aus PS, wurde einfach passend geschnitten und aufgeklebt.



Auf der Vorderseite und den Seiten wurden die Wartungsklappen für den Motor aufgemalt. Mit einem feinen Edding. Lange hab ich überlegt ob ich sie nicht aus dünnen PS-Platten ausschneiden soll, mich aber dann dagegen entschieden. Oben haben die Klappen noch Griffe aus Blumendraht bekommen, den ich vorher gerade gezogen habe.



Auspuff mit Vorschalldämpfer. Das Auspuffrohr ist ein Stück Elektrokabel, der Dämpfer ein Stück  Buchenholzstab.



Und hier die seitlichen Griffstangen aus dem bewährten Schweißdraht.



Auch an der Elektronik habe ich weitergebastelt. Der Akku wurde angeschlossen, nachdem die Ladeelektronik im Aufbau platziert war. Irgendwann zwischendurch hatte ich bemerkt, daß die Ladebuchse noch keinen Platz hatte. Ich wollte daß es möglich ist den Akku zu laden ohne die Lok zu öffnen. Also konnte die Ladebuchse aus optischen Gründen nur an der Unterseite angebracht werden. Und dort hab ich auch tatsächlich noch ein Plätzchen gefunden. Das Loch sieht deswegen etwas grob aus, aber die Buchse wurde mit 2K-Kleber gründlich eingeharzt.


marc_reusser

Toller Progress.  :P  

Man merkt es schon...das war eine menge Arbeit.


Marc

Dannebrog

Hi Marc!

Kennst Du das Sprichwort: "mühsam nährt sich das Eichhörnchen" ...?! Genauso kommt mir das momentan vor.  :D  Aber ein Ende ist ja abzusehen.

Übrigens danke für Dein Lob!  :1:

Dannebrog

Es ist wieder Donnerstag - es ist wieder Zeit für ein Update!

Wofür könnten diese acht Dinger hier sein...??  ?(



 :8: Richtig: das sind die Bügel für die Trittstufen!



Auch unter die Tür kommen zwei Stück.



Hier das vordere Trittbrett an seinem Platz. Es besteht aus dem gleichen PS-Material wie die Pritsche.



Direkt unter die Tür wird eine Trittstufe gklebt, sowie auf die Bügel ein Stück darunter. Die Türen haben übrigens Griffe bekommen, genau wie die seitlichen Motorabdeckungen.


Dannebrog

Als nächstes wurde das Führerhaus komplett verglast. Dafür habe ich Folie benutzt, die eigentlich für Window-Color Bilder gedacht ist. Sie ist in der Dicke ungefähr mit der bekannten "Hemdkragenversteifungsfolie" vergleichbar.



Die Pritsche bekommt eine Reling aus 1,5mm Schweißdraht. Oh - ich sehe gerade, daß ich die "Schweißnaht" am Auspuff nochmal nachlackieren muss...  8o



Der elektronische Fahrtregler wurde sauber verlötet, verschrumpft und ist nun an seinem endgültigen Platz angelangt. Er ist schon durch so viele Fahrzeuge gegangen, wurde schon so oft an seinen Kabeln gekappt und gelötet, gequetscht und verschraubt, daß ich ihm hier in diesem Modell endlich seinen wohlverdienten Ruhestand gönnen werde.  :D

Die Verklebung der Fenster schaut von Innen grausam aus...  :(  Das wird beim Innenausbau aber noch kaschiert...



Danach wurden alle Anbauteile ausser der Reling lackiert. Man beachte die zusätzliche Stange hinter den Türfenstern.

Zum Abschluß wie immer die aktuelle Gesamtansicht.




panzerchen

Womit haste denn die Fensterfolie verklebt.
(  ich halte das für Acetat, wenn mir das auch nicht sooo viel sagt ! )

KlausH

Echt klasse, das gefällt mir wirklich mit jedem Schritt besser. Läßt du die Kabel so bunt oder wird der Motor insgesamt noch kaschiert?

Schöne Grüße
Klaus

Dannebrog

@ Achim: das ist "UHU-Kraft wärmefest". Zitat von der UHU-Homepage:

ZitatDer hochwärmefeste Kraft-Universalkleber auf Neopren®-Basis. Außergewöhnliche Temperaturbeständigkeit von -20° bis zu +125°C. Besonders geeignet für Klebungen, die starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind oder sich in Heizungskörpernähe befinden.  Sowohl im Einseiten- (Naßklebung) als auch im Zweiseiten-Klebeverfahren (Kontaktklebung) einsetzbar.  Der zähelastische Klebefilm gleicht Materialspannungen aus. Bei Zweiseiten-Klebung (Kontaktklebung) - nach 10-15 Minuten Ablüftzeit - erfolgt Soforthaftung.  Nicht für Styropor® und Weich-PVC geeignet.
 Beständig gegen Wasser, verdünnte Säuren, und Laugen.

Mit dem "normalen" UHU-Kraft hatte ich allerbeste Erfahrungen gemacht. Und für ein Aussenmodell dachte ich mir könne ein wenig Temperaturbeständigkeit nicht schaden. Leider ist das Zeug gelblich, auch nach Aushärtung. Klebt super, aber sieht fürchterlich aus!

@ Klaus: Ja, die gesamte Elektronik wird mit einer Art großer Abdeckhaube kaschiert. Diese soll dann die Inneneinrichtung darstellen. Da ist dann auch das Bedienpult drauf und so... Das wird noch sehr schwierig werden. Da die Lok aber endlich auf die Schienen soll kann es sein, daß ich das erst in der nächsten Herbst-/Wintersaison realisiere.