*FERTIG* CGI- Modell Galaxy- Klasse

Begonnen von jensxxl, 03. Mai 2007, 18:06:01

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jensxxl

Nun, ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen - bin also neu hier - und es scheint sich hier überwiegend um "anfassbare" Modelle zu drehen. Trotzdem dachte ich, es wäre vielleicht zur Abwechslung ganz interessant, auch mal einen Baubericht eines "digitalen" Modells zu lesen. Falls es euch jedoch nicht interessiert oder ich hier fehl am Platz bin, dann laßt es mich bitte wissen. Falls doch - dann bitte auch ;)

Angefangen habe ich mit der Untertasse. Die erschien mir am einfachsten, was sich auch bestätigte. Ein erstes Ergebnis:


Danach war der "Aufsatz" dran. Wer weiß, wie das Ding genannt wird, der möge es mir bitte sagen :). Bei der Gelegenheit hab ich auch den Hintergrund etwas abgedunkelt, damit das eigentliche Modell besser zum Vorschein kommt.


Wenige Stunden später waren auch die Beobachtungslounge (?), die Brücke und die Tore der Hauptshuttlerampe platziert:






Was die Untertasse angeht, wars das erstmal. Details wie Fenster oder Rettungskapseln kommen zum Schluß. Also hab ich mich an die Antriebssektion gemacht. Ein erstes grobes Ergebnis sieht man hier:


Danach gings an meine Lieblingsobjekte - die Warpgondeln. Als meine Frau die Dinger sah, fragte sie mich, seit wann ich Radiergummies modellieren würde :) Naja...
Die Form der Bussardkollektoren ist mir nicht ganz gelungen, was aber mittlerweile behoben wurde. Beim nächsten Rendern werden sie besser aussehen - versprochen ;)




Danach kam der Bereich für den Navigationsdeflektor an die Reihe. Leider ist es hier etwas dunkel geworden, weshalb man nicht sonderlich viel sieht. Wenn man den Monitor heller macht, geht's aber ;)





Nun hänge ich bereits seit zwei Tagen am Nacken fest. Der hat eine dermaßen blöde Form, dass ich noch nicht sehr weit gekommen bin. Bisher gibt es nichtmal Polygone dort - nur Splines  :(  Aber das wird noch. Ich halte euch auf dem Laufenden, wenn ihr das wollt.

Murdock

Ich finde es hochinteressant. Aber bitte schreib auch etwas über Dein "Werkzeug", sprich Hard- und Software und vielleicht über die grundlegenden Schritte bei der Konstruktion.

 :winken: Murdock

AnobiumPunctatum

Klar interessiert mich der Bericht.

Ansonsten
ZitatAber bitte schreib auch etwas über Dein "Werkzeug", sprich Hard- und Software und vielleicht über die grundlegenden Schritte bei der Konstruktion.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Tudor

Hi Jens! (ich vermute das mal an Hand des Nicks)

Sehr schöne Aufgabe die du dir das gestellt hast....

Ich werden den Bericht sicher genau verfolgen!

oZZy

Hallo und willkommen im Forum.

Ich bin ebenfalls sehr interessiert an dem "Bau"-Bericht ;-)


Ist das Cinema 4D, Xsi, 3dsMax... oder ganz und gar was anderes?


gruss
ozzy
youtube.com/watch?v=BU9w9ZtiO8I 
youtube.com/watch?v=rCg-wE1d2Q0

The Gunslinger

Hi ,

wenns auch Modellbau im weiteren Sinne ist , ein Blick über den
Tellerrand kann nicht schaden . Und es ist auf jedenfall interessant zu
sehn wie sowas am Rechner entsteht .

Mfg Thomas :winken:

TheExile

hi jens,

nicht schlecht dein projekt bis jetzt. ich schätze mal du verwendest 3ds max oder maya!? befasse mich auch schon seit 3 jahren mit 3d modelling, finde es sehr interessant da man seiner phantasie sozusagen freien lauf lassen kann.

ps:  ich verwende 3ds max  :O

mfg TheExile

Dannebrog

Huch - das ist ja mal was ganz Anderes!

ICH werd´s mir anschauen!  :P

gotcha31

Die Bilder sind klasse!

Aber wie schaffst Du es ohne so wichtige Sachen wie
-mit Sekundenkleber zusammengeklebte Fingerspitzen
-am fertigen Modell abgebrochene Teile
-verschwundene PE-Teile auf den Knien suchen
zu leben???  :D

Ich habe so etwas bisher nur in einem Amerikanischen Forum durch Zufall gesehen. Das ist wirklich beeindruckend.

Ist es möglich ohne viel Aufwand zu erklären wie so ein Modell oder auch nur ein Teilbereich entsteht? Mich würde es auf jeden Fall sehr interessieren. Falls es aber zu weit führt, geniesse ich einfach weiter die Bilder.

Viele Grüße
 :winken: Thomas
"Ich dachte, nach der Kuppe geht es geradeaus." Ring-Novize Robby Unser, nachdem er beim Training zum Nürburgring 24h-Rennen 1991 den einzigen Werks-Porsche am Flugplatz zerbröselte.

Falko

Ich reih mich mal bei den Interessenten mit ein.
:winken: Peter

daniel

hey cool....vor vielen Jahren habe ich auch noch Enterprise's in 3D gebaut...so sah das damals aus





mit dredimensionalen Gruß

daniel

jensxxl

Huch – hätte nicht gedacht, dass es so schnell Gefallen findet. Nun gut – da es scheinbar interessanter zu sein scheint, als ich dachte, hol ich mal etwas aus.
Angefangen hat alles mit Aufrisszeichnungen - sog. Blueprints. Gibt's im Internet en masse, wenn man an den richtigen Stellen sucht. Ich hatte meine jedoch aus dem Buch ,,Die Technik der USS Enterprise". Die Bilder eingescannt, bearbeitet und in die drei Ebenen als Hintergrund gelegt (s. Screenshot). Schon hat man die unverzichtbare Grundlage. Apropos Screenshot – ich benutze Lightwave3D. Dürfte vermutlich kaum jemandem etwas sagen – ist hierzulande auch kaum verbreitet. Wird auch – im Gegensatz zu den anderen von euch genannten Programmen eher im Ausland verwendet. Schaut euch aber mal die Projektliste an: http://www.newtek.com/lightwave/projects.php
Dort könnt ihr sehen, welche Projekte bisher damit realisiert wurden. Ich denke, ihr werdet staunen.
Mittlerweile ist die Software auch um einiges preiswerter geworden. Als ich mit 3D-Modelling angefangen hab, kostete die Software noch um die 2.500,- $. Heute sind es deutlich weniger, wobei der Funktionsumfang beachtlich gestiegen ist.
Was meine Hardware angeht *räusper* das trau ich mir kaum zu verraten. 1GHz Pentium III, 512 MB RAM. Aber meine gute alte Version 7 von Lightwave läuft damit noch tadellos. Nur das Rendern dauert halt seine Zeit ;) Als Eingabegerät hab ich die klassische Logitech-Maus. Die, die es für 10,- in jedem Laden gibt. Die liegt am besten in der Hand, ist leicht und lässt sich wunderbar bedienen. Ich hab zwar ein komplettes Desktop mit einer ganz tollen Lasermaus, aber weil die schnurlose Maus ihre eigenen Batterien benötigt, ist sie deutlich schwerer.
Hardwaretechnisch bin ich also nicht auf dem neuesten Stand und die verwendete Softwareversion ist auch nicht mehr die neueste. Aber wer hat schon das Geld, sich jede neu erschienene Version zu kaufen. Außerdem gewinnt ein wahrer Held mit stumpfen Schwertern. Nicht wahr ;)

Gut, nun werd ich aber mal langsam zum eigentlichen Baubericht kommen. Ich versuche dabei, für diejenigen unter euch die im 3D-Modelling nicht so bewandert sind möglichst verständlich zu schreiben. Ein Polygon kann man sich übrigens wie ein Blatt Papier vorstellen. So ein Polygon hat eine bestimmte Anzahl Eckpunkte (wie auch ein Blatt Papier), durch welche seine Lage im Raum festgelegt wird. Beim 3D-Modelling macht man nun nichts anderes, als viele solcher Papierblätter zurechtzuschneiden und sie im Raum zu verteilen und miteinander zu verkleben, bis sie das fertige Modell ergeben. So kann man euch ,,Realmodellbauern" das vielleicht am besten erklären ;) Selbstverständlich erzeuge ich nicht jedes Polygon einzeln. Das macht für mich die Software mit ihrer schier endlosen Zahl an Funktionen. Wie das funktioniert, will ich jetzt aber nicht erklären :)
Übrigens habe ich zwar keine verklebten Finger oder abgebrochene Teile und ich musste mich auch nicht bücken. Dafür kam ich in den Genuss vieler vergeudeter Stunden, weil ich zu spät bemerkt hab, dass ich völlig falsch begonnen hab. Allerdings hab ich dann dadurch nicht viele Euros in den Sand gesetzt :P

jensxxl

Als erstes hab ich die Blueprints in den Hintergrund gelegt. Das sah dann so aus:


Die Untertasse war deshalb recht einfach, da sie grob gesehen einen Querschnitt hat, der lediglich um 360° um die Y- Achse gedreht und dann noch etwas in der X-Achse ,,gedehnt" wird. Das hab ich einfach getan. Ich hab mir sogenannte Splines erstellt und aus diesen dann die Polygone erstellen lassen. Splines sind – einfach gesagt – Hilfslinien mit deren Hilfe man später die eigentlichen Polygone erstellt:




Wie man sieht, hab ich nur ein Viertel der Untertasse erstellt. Mehr war nicht nötig. Das ganze hab ich um die X-Achse gespiegelt und die Aussparung für den Impulsantrieb erstellt:


Den eigentlichen Impulsantrieb erstellt:


und eingefügt:


Als nächstes kamen die Phaserbänke dran. Hier als Ausschnitt dargestellt:


Wer jetzt fragt, wieso die hier so eckig sind, während sie auf den fertigen Renderings so ,,wohlgeformt" sind, der sei auf später vertröstet. Dazu komme ich noch.

Bis jetzt hatte ich also die grobe Form der Untertasse mitsamt der Phaserbänke fertig:

jensxxl

Nun wurde es Zeit für die ,,Aufbauten". Dazu hab ich ersteinmal ein entsprechendes Stück aus der Oberseite der Untertasse herausgeschnitten. Warum ich das getan hab, weiß ich heute auch nicht mehr. Irgendwas hab ich mir aber dabei gedacht. Sonst hätte ich es wohl nicht getan.


Darauf basierend habe ich den ,,Aufbau" erstellt und später gleich noch die Beobachtungslounge aufgesetzt:


Selbstverständlich dürfen an dieser Stelle auch die Tore der Hauptshuttlerampe nicht fehlen:


Die Brücke hat mich einiges Kopfzerbrechen bereitet. Mein größtes Problem war, dass ich kaum Details zur Verfügung hatte. Klingt komisch, denn im Internet kursieren mehr als genug Zeichnungen von Picards Brücke. Vielleicht war ich auch nur zu dämlich. Wie auch immer – nach acht oder neun Stunden hatte ich auch die Brücke fertig. Erinnert ein klein wenig an einen Entenschnabel, wenn ihr mich fragt:


Nun noch schnell die Brücke eingefügt und die Untertasse war soweit fertig, wie ihr es in meinem ersten Post sehen könnt. Wobei das Wort ,,schnell" vielleicht falsch gewählt ist. Denn was sich hier so schön lesen lässt, hat mich satte zwei Wochen Arbeit gekostet. Was aber weniger an der Komplexheit des Modells lag an vielmehr an der Tatsache, dass ich manchmal wegen eigener Dummheit dreimal anfangen oder einfach nur probieren musste wie ich am besten weiter mache. Außerdem hab ich nebenbei ja auch noch nen Job :)

jensxxl

So, im Fernsehen läuft grad eine meiner Lieblingsserien – Kozure Okami! Ein Muss! Ich hoffe, ich werde nicht zu sehr abgelenkt, wenn ich jetzt den Bericht über die Antriebssektion verfasse.
Als erstes habe ich mir wieder basierend auf den Blueprints ein paar Splines erstellt, die mir beim Erstellen der Polygone unvergleichliche Dienste leisten. Auch hier hat es gereicht, nur die Hälfte zu kreieren, da das Schiff abgesehen von der Brücke und den Shuttlerampen 2 und 3 völlig symmetrisch ist.


Und hier die ersten Polygone des ,,Mittelteils"


der Unterseite des ,,Ei's"


sowie der Oberseite des ,,Ei's"


Alles zusammen sieht bis jetzt so aus:


Als nächstes der Navigationsdeflektor. Der war erstaunlicherweise schnell fertig. Anfangs hatte ich mir ziemliche Sorgen gemacht, da die Stelle an der die ,,Ei- Ober- und Unterseite" zusammentreffen, etwas tricky erschien. Und in genau diese ,,Ecke" musste der Deflektor eingepasst werden. Aber ich hatte wohl Glück. Für den gesamten Deflektor hab ich nicht mal zwei Stunden verbraucht.


Nun zu meinen Lieblingsobjekten des gesamten Schiffs: Die Radiergummies. Die haben am meisten Spaß gemacht. Warum, weiß ich nicht. War halt einfach so. Hier ist noch die alte Version mit den verunglückten Bussardkollektoren zu sehen. Dargestellt ist die Unterseite.


Und alles zusammengefügt ergibt dann die grob gestaltete Antriebssektion, bei der auch die Bussardkollektoren bereits korrigiert wurden:

jensxxl

Ja – und wie schon gesagt, bin ich momentan dabei, den Nacken zu erstellen. Die ersten Splines sind auch schon fertig:


Das Problem vor dem ich jetzt jedoch stehe ist, dass ich keine Details über die Form des Nackens habe. Aus den Blueprints werde ich nicht schlau, da wichtige Stellen entweder durch andere Objekte (wie bspw. Der Untertasse) verdeckt werden oder schlichtweg nicht erkennbar sind. Also bin ich auf Filmsequenzen und Standbilder angewiesen, um so die grobe Form abschätzen zu können. Außerdem bin ich auch auf der Suche nach tatsächlichen Modellen, die man ,,anfassen" kann. Und bei dieser Suche bin ich auf dieses Forum – bzw. auf einen Thread gestoßen, in dem jemand hier einen Bausatz der Galaxy- Klasse hatte und ebenfalls einen Baubericht geschrieben hat.
Aber ich bin guter Dinge, dass es bald weiter geht.

Und wo ich einmal dabei bin – in diesem Forum gibt es bestimmt jemanden, der ein paar Decals der Galaxy- Klasse rumliegen hat. Ich wäre dankbar über ein paar hochauflösende Scans davon, mit denen ich später meine Texturen erstellen kann.

Und falls jemand ein paar detailliertere oder hochauflösende Renderings haben möchte, dann soll er es ruhig sagen. Ich werde meinen Monsterrechner dann gern bemühen ;)

@daniel
Sieht gut aus. Leider hab ich mit Lichteffekten und dem Implementieren von Objekten in ganze Szenen nichts am Hut. Meine Stärken liegen eher beim Modelling. Das andere sollen andere machen die das können :)

KlausH

Hi Jens,

auch wenn ich selbst lieber "hardware" baue, ist es doch hochinteressant, mal über den Tellerrand zu gucken. Vielen Dank auch für die ausführliche Erläuterung! :P

Schöne Grüße
Klaus

Dannebrog

Wow - das nenne ich mal eine ausführliche Erklärung!  :P

Was Deine Hardware angeht: ist doch völlig Wurst mit was Du arbeitest... Das Ergebnis zählt und das weiss bislang zu überzeugen!

Wolf

Wir sind ja hier im virtuellen Raum, warum also auch nicht virtuellen Modellbau zeigen?
Auf jeden Fall sehr interessant. Ich habe zu dem Thema bereits einiges auf http://www.military-meshes.com gesehen.
Ein wirklich hochinteressanter Bereich.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

jensxxl

Ich war heute etwas fleißig. Hat mich viel Zeit, Geduld, Nerven und Try- and- Error- Versuche gekostet. Aber ich denke, das Ergebnis kann sich schon mal sehen lassen.



Wenn ich am Wochenende Zeit hab, werd ich versuchen, es mit dem Bisherigen zu verbinden.

AnobiumPunctatum

Genial. Das wäre ein prima Rekonstruktionswerkszeug für historishe Segler. Mit welcher Genauigkeit entsteht so eine Vektorgrafik? Lassen sich auch maßstabsgerechte Plots erzeugen?
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

The Emissary

WOW WOW WOW! Bin schwer beeindruckt von dem was du machst! Bin total gespannt wie das Ergbenis aussehen wird.  :respekt:
Jetzt gibt es schon 2 Bauberichte über die 1701-D bei den Bauberichten :D CGI und Plastik!

jensxxl

*LOOOL*
Historische Segler
*LOOOL*
Nee du - das tu ich mir nicht an! Ein Schiff ist schon aufwendig genug - hatte mich mal an die Bismarck gewagt. Aber ein Segler... Nee - das kann jemand anderes machen!

@Emissary
Hast du die Decals deiner 1701 noch? Wenn ja - kannste die mal einscannen?


The Emissary

Sobald ich die Gelegenheit und die Zeit habe scanne ich dir die Decals, versprochen!