Flugzeuge Alpha Jet 1/48 von Wingman Models in Norm `72 *fertig*

[Koffeinfliege]

Juten Tach,

nach einem Ausflug in die Figurenbemalung habe ich mal wieder Lust auf einen Flieger. Da ein Baubericht sehr motiviert, riskiere ich nochmal einen.
An die Reihe kommt ein Alpha Jet OBB, wobei OOB Relativ ist, da die Firma Wingman Models Resin-, PE- und andere Zurüst-Komponenten zum
ursprünglich von Kinetic stammenden Bausatz beilegt. Lackieren möchte ich ihn in der ,,eckigen" Norm `72, welche Variante genau weiß ich noch
nicht.
Eine tolle Bausatzvorstellung gibt es >hier< von BAT21. Dort wird auch auf Qualitätsprobleme der Resinteile eingegangen. Die gibt es bei mir auch,
dazu später mehr.






Auf gehts:
Nachdem die Katze ihre Neugierde befriedigt hatte, begann habe ich mit dem Abtrennen der Angussblöcke von den Resinteilen mittels Säge und Skalpell.
Da Resinstaub nicht gesund sein soll, erledige ich solche Arbeiten immer nass. Macht etwas Sauerei, darum gehe ich mit so was gerne nach draußen.






Matsch, aber kein Staub.



Cockpitteile abgetrennt und versäubert. Der Glasfaserradierer ist klasse für unzugängliche Ecken.





Einer der Sitze hatte deutliche Rillen auf dem Kopfteil, die mit 600er schnell abgeschliffen waren. Der Guss ist weder sauber noch scharf, gerade
den Bereich der Kopfstütze muss man nacharbeiten. Die Rillen in der Wanne werden von der Rückwand verdeckt.








Trockenübungen ergaben eine saubere Passung der meisten Resinparts, die Seitenkulissen benötigten Nacharbeit und sind etwas zu dick für die
Seitenwände des Rumpfs. Das habe ich mit Wachs ausgeglichen. Dafür passen die Nuten der Cockpitwanne perfekt in die Stege des
Kinetic-Bausatzes – bis man versucht die Rumpfhälften zusammenzufügen. Dann merkt man, dass die Wanne viel zu dick/breit ist.
Satte 2 Stunden habe ich mit Schnitzen verbracht, bis der Rumpf sich ohne Spannung schließen ließ. Zum Glück war das Material dick genug.
Beim Bearbeiten treten Lufteinschlüsse unter den Oberfläche auf. Meistens an unsichtbaren Stellen, bis auf einen an der Cockpitwanne, den ich
mit Wachs verschloss.
Unter Spannung hätte man den Rumpf auch so verkleben können, aber dann wäre er verzogen gewesen und man hätte u.U. an anderen Stellen
(z.B. Rumpfnase, Kanzel) Passprobleme bekommen.














Ob die Resinwanne einen Mehrgewinn gegenüber der Bausatzwanne bringt, ist schwer zu sagen. Die Schalter des Bausatzes sind flacher, dafür schärfer
dargestellt. Bei den Rückwänden haben die Zubehörteile deutlich die Nase vorn. Die Resinsitze sind trotz mäßiger Qualität besser, auch die
Armaturenbretter liegen imho knapp vorn.








Die Nase habe ich auch schon mal verklebt und schon kommt mein Lieblingsthema im Plastikmodellbau wieder hoch: Klebenähte.
Obwohl der Kunststoff beim Verkleben schön aus den Ritzen quoll, muss doch gespachtelt werden...






...

[Koffeinfliege]

Nachdem ich die Klebeflächen mit Maskol abgedeckt hatte, kam erste Farbe kam ins Spiel. Den original RAL-Ton (RAL 7035) für das Cockpit habe ich
nicht, also habe ich mir Anhand von Bildern etwas halbwegs Passendes aus Tamiya XF-19 Sky Grey und XF-23 Light Blue gemixt.
Die Sitze sind nur grundiert. sie werden mit Acrylfarben und Pinsel bemalt.


Quelle: http://wingsovereurope.com








Wie man sieht, reichte der erste Spachteldurchgang an der Rumpfspitze nicht aus. War ja klar...




Das war der erste Teil. Bis zum nächsten werde ich die Zeit mit der Detailbemalung des Cockpits verbringen.

[toty7584]

Na da guck ich mal gespannt zu.

Gruß Thorsten

[Rolle]

Oh, da bleibe ich mal dran, habe ich doch auch noch einen Alpha Jet von gleichen Hersteller. Schade dass das Cockpit nicht richtig passt. Aber du hast das ja gut hinbekommen.

[Koffeinfliege]

Naja, die Schnibbellei fördert die Schnitzkunst.

Ich frage mich nur, warum man meine beiden Posts nach links und rechts scrollen kann. 1024x786 passt sonst genau auf 19" und die Texte formatiere ich immer so, dass sie nicht breiter als die Bilder sind.
Komisch...

[Floppar]

Ich bin definitiv auch mal dabei

[FlyingCircus]

Wenn ich das Foto vom Instrumentenbrett sehe, und die Bausatzteile sowie die Resin Teile, so sind die Resin Teile nicht wirklich stimmiger wie die Bausatzteile. Das die mittleren Geräte deutlich hervorstehen ist anscheinend bei den Resin- und den Bausatzteile je nicht berücksichtigt. Ich denke sogar angesichts des Instrumentenbrett Foto ( alles sehr flach, weil die Geräte anscheinend von hinten an das Instrumentenbrett montiert sind) ist hier sogar ein fotogeätztes Instrumentenbrett realistischer.

[Koffeinfliege]

Lange ist hier nichts passiert, ein Haus(um/auf)bau fordert seinen Tribut. Ein Jahr habe ich in einem Notquartier gelebt, da hatte ich nicht viel Lust zum Basteln.
Was in der Zeit geschah: Sitze und Cockpit hatte ich irgendwann bemalt, sonderlich geworden ist es nicht.








Rumpf und Flächen wurden verklebt. Die Passgenauigkeit ist ok. Das Seitenruder ist zu dick. Da habe ich beim Trockenpassen gepennt, ich hätte es vorher dünner schleifen können.












Die Lufteinläufe benötigten einige Zuwendung. Noch mehr abschleifen konnte ich die Außenverkleidung nicht, sonst hätte der Durchmesser nicht mehr gepasst. Schon so musste ich innen Material wegnehmen.
Die Naht im Luftkanal verschloss ich mit Milliput. Das kann man schön zu einer dünnen Wurst ausrollen, auf die Naht legen und Dank der Wasserlöslichkeit glattstreichen.
















Den Resin Heckkonus habe ich nicht verwendet, mir erschien das Bausatzteil ausreichend und ehrlich gesagt hatte ich keine Lust, den riesigen Anguss und die Riefen (vom 3D Druck?) zu entfernen.

[Koffeinfliege]

Dieses Wochenende habe ich das Modell entstaubt und jetzt wird es fertig gemacht!
Nachdem ich wieder so halbwegs wusste wo ich dran war, beendete ich erst mal die Tanks und verklebte die Pylone.








Weiter ging es mit den Bremsklappen, die ich mangels Details geschlossen darstelle. Wobei das auch nicht der Hit ist, denn sie passen nicht. Insgesamt waren sie 1mm zu lang, dafür 1mm zu schmal. Die Positionen der Angüsse sind übrigens hinderlich, will man die Klappen offen darstellen.
Auf die Schleiferei in der Kante des Seitenleitwerks hatte ich keinen Nerv, also habe ich auch hier wieder mit Milliput gearbeitet. Das verringert die Schleiferei auf ein Minimum.
















Jetzt nahm ich das Fahrwerk in Angriff. Wie ich Versatz bei kleinen, runden Teilen liebe...
Kennt jemand vernünftige kleine, runde Schleiftools? Die von Flex-i-File sind m.M.n. nichts, da es nur beschichtetes Plastik ist und die raue Beschichtung ruck zuck abgerubbelt ist. Darum bastle ich mir im Moment mit Zahnstochern und Schleifpapier eigene Schleifsticks.








Irgendwie ist ein Teil abgebrochen. Ich ersetzte es mit Sheet:




Zum Ausrichten ist die Skalierung auf der Bastelunterlage manchmal hilfreich.




Achtung, wenn man nicht ganz wach ist und blind nach Anleitung baut, handelt man sich Probleme ein.




Und noch fix mit einem Lochstanzer aus Tesa ,,Precision Tape" die Masken für die Landescheinwerfer gestanzt:






Die abgeflachten Resin-Räder sehen toll aus, nur wurde das 3D-Urmodell leider nicht bearbeitet. Schönste Schichten:




Sinnvoll wäre ein Resin-Fahrwerksschacht gewesen. Denn der Bausatz ist da arg karg und warum auf der Oberseite Spanten(?) dargestellt sind, weiß wohl nur Kinetic.






Beim ankleben der Pylone muss man auch aufpassen, in der Anleitung wurden sie mit Copy + Paste dargestellt, aber sie unterscheiden sich links und rechts. Auf Originalbildern ist die Position schwer zu erkennen, aber ich meine, die Seiten mit den ,,Kästchen" gehören nach innen.




Das nächste Update wird nicht so lange auf sich warten lassen.

[Peter76]

  puh....... das sieht nach einer üblen Schnitzerrei aus........
aber du hast das ja super im Griff, tolle Arbeit bisher!

Viele Grüße
Peter

[Floppar]

Das gucke ich mir doch definitiv weiter an!

[104FAN]

Na, da muß ich doch auch schauen wie es weiter geht

[jacobm]

Schön das es weiter geht. Da nehme ich doch mal Platz. Schließlich hab ich das Teil auch noch auf Halde liegen...

Gruß
Marcus

[Flugwuzzi]

  Toll dass es weitergeht und meinen Respekt dafür dass du "durchbeißt". Diese 3D-Druckteile in Resin sehen wirklich übel aus, eigentlich eine Frechheit dass die Hersteller das einfach so verkaufen  Aber schön zu sehen was du daraus zauberst.

Für Trennnähte an der Außenseite von gerundeten Bauteilen verwende ich gerne diese "Scriber" oder Schaber. Die haben unterschiedliche Durchmesser. Scroll mal bei meinem Fouga Magister BB ein bissl hinunter und du siehst was ich meine. http://modellboard.net/index.php?topic=57551.msg887955#msg887955

Für die Fertigstellung wünsche ich dir noch viel Ellbogenschmiere und Geduld 

lg
Walter

[Starfighter]

Ich bin ja eigentlich niemand, der an der Passgenauigkeit von Bausätzen herummäkelt, aber das ist schon extrem verheerend, gerade für einen so neuen Kit. Die vor dem Abgießen nicht nachbearbeiteten 3D-gedruckten Teil sind da nochmal das Tüpfelchen auf dem 'i'. Sehr gute Arbeit bisher, so viel steht fest!

[Rolle]

Auweia. Das sieht ja nicht so dolle aus mit der Passung und den schlechten Teilen. Eine Frechheit für den Preis. Da muß ich mir mal mein Modell anschauen. Da vergeht mir ja jetzt schon die Lust damit anzufangen. Aber klasse wie du dich da durchbeißt!
Was das schleifen kleiner Teile oder Rundungen angeht, da nehme ich Nadelfeilen. Gibt es in verschiedenen Formen.

[bughunter]

Schön, daß es weitergeht und Du Dich soooo leicht nicht unterkriegen läßt!

Viel Spaß dabei,
Bughunter

[chriock]

Oh, mann. Das ist ja echt heftig. Da passt ja erstmal auf Anhieb gar nichts. Sieht aber wirklich gut aus, was du draus machst.
Bin gespannt, wie es weitergeht...

Zu deiner Frage mit den Spanten im Fahrwerksschacht:
http://www.airliners.net/photo/Portugal-Air-Force/Dassault-Dornier-Alpha-Jet-A/2406127/L
Auf diesem Bild sind an der Oberseite durchaus Spante zu erkennen. So ganz falsch scheint es dann vielleicht doch nicht zu sein. Zumindest rein prinzipiell. Ob jetzt die dicken Plastikblöcke dadrin so genial aussehen, kann man sich aber wohl streiten.
Oder habe ich jetzt irgendwas verwechselt?

Gruß
Christian

[Koffeinfliege]

Danke für das Bild. Da sind tatsächlich Spanten.

Ich bin immer noch der Meinung, sooo schlimm ist das alles gar nicht. Ok, die Resinteile enttäuschen teilweise. Da ist man von Aires & Co einfach besseres gewohnt.
Es gibt übrigens einen Testbuild auf Britmodeller zu sehen. Da erkenne ich die gleichen (Bsp. Seitenleitwerk, Leitwrrke Tanks etc.) Lücken...

http://www.britmodeller.com/forums/index.php?/topic/234927271-148-amd-badornier-alpha-jet-ea-by-kinetic-released/


Ein klein wenig habe ich weitergemacht. Zuerst zwei Bilder, wie weit der Flieger insgesamt ist:






Am Fanghaken(?) muss man den Fixierungspin wegschneiden, da das entprechende Loch im Rumpf fehlt und es gibt eine kleine Sinkstelle zu spachteln:






Ein wenig Farbe gab es auch. Die Fahrwerksteile wurden mit Aluminmium von Metal Masters lackiert:




Jetzt wird es etwas interessanter. Für meine geplante Norm 72 Lackierung fand ich passende RAL-Töne bei der sehr unbekannten Firma "Ösling Modellbau":

http://www.oesling-modellbau.com/webshop/Farbe-Lack/Acrylfarbe-wasserverduennbar/Glanzgrad-matt/

Wie ich damals auf die gestoßen bin, weiß ich gar nicht mehr. Jedenfalls habe ich damit probehalber die Unterseiten der Zusatztanks lackiert und die Farbe funktioniert gut! Verdünnt habe ich mit Ultimate Thinner und die Nadel setzt sich deutlich weniger zu, als z.B. mit Vallejo. Zum Aufhellen habe ich sie mit Vallejo weiß gemischt und auch das klappte tadellos. Von den Schattierungen sieht man wenig und beim hinteren muss ich das Preshading noch etwas abschwächen.

[ralph21075]

Deine Spachtel-, Schleif- und Fräsarbeiten scheinen auf einen Alpha Jet hinauszulaufen!  Ich schaue schon eine Weile zu und bleibe weiter ein sehr interessierter Zuschauer. Schaut prima aus! 

[Travis]

Klasse, wie Du an dem Bausatz arbeitest...
Mir wäre wahrscheinlich schon längst die Lust vergangen 

Ist eigentlich schade, dass es weder in 1/72 noch in 1/48 einen vernünftigen Bausatz des (deutschen) Alpha Jets gibt... denn irgendwie mag ich das Flugzeug 

Tho

[ice]

Sieht so aus, als hättest du den Bausatz im Griff und nicht anders herum.

Was mich interessiert: Wo hast du die Modelllierwerkzeuge her und könntest du davon mal ein Foto einstellen? Gerade dieses "Gummiding" zum Glattstreichen hat mein Interesse geweckt.

[Koffeinfliege]

Die Gummipinsel (Modellierpinsel, Clay- oder Colourshaper) gibts im Künstlerbedarf in verschiedenen Größen und Formen. Z.B. hier:

http://www.greenstuffworld.com/de/18-modellierpinsel-color-shapers

Meine Packung gab es mal bei irgendeinem Discounter.

[Koffeinfliege]

Gestern habe ich nicht viel gemacht, nur die Cockpitteile versäubert und trocken angepasst.
Zum Glück passt das Cockpit gut. Bis auf den Flächenübergang, den muss man ordentlich runterschleifen.

[Flugwuzzi]

  Prima, das schaut schon gut aus. Die Cockpithaube passt jetzt viel besser.

lg
Walter