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Modelle und Reviews => Bauberichte => Thema gestartet von: Jensel1964 in 24. April 2016, 19:52:04

Titel: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72 --- FERTIG!!!!!!!!!!!!!!!!
Beitrag von: Jensel1964 in 24. April 2016, 19:52:04
Edith ändert mal eben die Einleitung:

Nachdem aus einer ersten zaghaften Frage ein halber Baubericht wurde habe ich beschlossen, hier einen richtigen Baubericht zu schreiben. Das Projekt ,,Wikingerhaus" wird bestimmt einige Zeit in Anspruch nehmen und verschiedene Themen wie ,,Hausbau", ,,Pflanzen", ,,Figuren", ,,Handwerk im frühen Mittelalter" etc. berühren. Und auf jedes dieser Themen freue ich mich schon.
Und ich hoffe, dass ich auch weiterhin so viel und so gute Unterstützung von Euch bekomme.

Die Idee hinter diesem Dioram wurde sicherlich durch verschiedene Besuche der Museen in Haithabu / Hedeby (Schleswig) und Starigard (Oldenburg in Holstein) und bestimmt auch der Serie ,,Vikings" geweckt. Grundsätzlich soll die Szene sehr friedlich angelegt sein. Ein Haus, vielleicht ein paar Nebengebäude, einen See/Bach (als Ausschnitt) und etwas Bewuchs.


Mit der folgenden Frage nahm alles seinen Anfang:

Hallo zusammen!
Ich hab mir gestern auf der Messe in Lübeck ein paar wunderschöne Figurensätze von Wikingern in 1:72 gekauft und möchte die mittelfristig in ein Dioram mit einem Haus einarbeiten.

(Wíkinger ist jetzt eigentlich nicht ganz zutreffend, denn nur zwei dieser Sätze zeigen Nordmänner auf Wiking, d.h. bei einem Raubzug. Der Rest stellt eher Nordeuropäer aus dieser Zeit dar. Egal.)

Ich würde für das Dioram gerne ein paar Häuser selbst bauen, aber es fehlen mir nützliche, d.h. halbwegs maßstäbliche, Zeichnungen.

Hat jemand von Euch irgendetwas in der Art und könnte mir diese Zeichnungen zur Verfügung stellen?

Vielen Dank schonmal,
Jens  :winken:

P.S.: Ich weiß, dass es fertige Häuser, z.B. in Gießkeramik gibt, aber mich würde ein Selbstbau einfach mal reizen.

Edit: Ich habe aus der Frage mal einen Baubericht gemacht....hoffe ich zumindest. :6:
Der Titel gefällt mir noch nicht so 100 %.ig, aber bis zum Galeriebeitrag wird sich das noch ändern.
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: JWintjes in 24. April 2016, 21:10:44
Wo soll die Szene denn angesiedelt sein? Für das angelsächsische England gibt es eine Fülle an Informationen, die man relativ gut über google finden sollte. Eine nette Einführung (interessanter Hinweis auf Karelien im ausgehenden 19. Jh.!) findet sich in einer alten CA-Ausgabe, schau' mal hier:

http://www.archaeology.co.uk/articles/features/exploring-anglo-saxon-settlement.htm

Vergleichbares findet sich sicher auch für andere Ecken Nordeuropas - einen Besuch Haithabus kann ich nur dringend empfehlen  ;) -, aber das hängt eben ein wenig vom konkreten Thema ab.

Jorit
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Hans in 24. April 2016, 21:12:21
http://www.fredericus-rex.eu/de/Massstab-1-72-Figuren-Gebaeude-Pflanzen-Fahnen/Gebaeude-1-18/1-72-Mittelalterliche-Gebaeude/?XTCsid=98jg7sv0dcjjjmt10j1g7ud3s7

Mach was ohne Steinmauern und keine Ziegel, fertig.
Ansonsten wird es schwierig und du musst in die Primär- und Sekundärliteratur der Archäologie. Fertige Zeichnungen mal eben so gibts nicht. Die Häuser datieren sich eigentlich nicht nach Grundrissen oder Bauweisen, sondern nach den Beifunden (Keramik, Metallfunde). Charakteristische Grundrisse gibts allenfalls bei den Wikis, wenn man die umlaufende zweite Pfostenreihe bedenkt, deren Zweck nach wie vor nicht wirklich klar ist.

Natürlich gibts immer die klassischen Unterschiede Pfosten-Lehmwand, Pfosten-Bretter, Holzblockbau, aber es sind immer noch Ständerbauten, soll heissen keine tragenden Wände. Fachwerk i.d.S. eines tragenden Fachwerk gibts auch noch nicht.

Such dir Fotos der Freilichtmuseen Lütjenburg, Ringwallmuseum Oldenburg, Haithabu (soweit ohne doppelte Pfostenreihe), Bärnau.

Die bei Fridericus angebotenen Häuser sind aus Lütjenburg.
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 24. April 2016, 22:40:17
Vielen Dank Euch beiden für die schnellen und konstruktiven Antworten. Sorry, ich hätte das etwas konkretisieren sollen.

Die Szene soll Ende des 9. Jh im nördlichen England, d.h. in den von Dänen besiedelten Gebieten angesiedelt sein. Inspiration sind die Uthred-Romane von Bernhard Cornwell. Obwohl dies natürlich ein Roman ist, scheinen die historischen Hintergründe wohl recht präzise zu sein.
Die Idee ist eine dänische Siedlung an einem kleinen Fluss.

In Oldenburg (Starigard) war ich 2014. Ich bin mir aber nicht sicher, in wie weit es Unterschiede in der slawischen und dänischen Art Häuser zu bauen gab.
Diese Fotos hab ich damals in Starigard gemacht:

(http://abload.de/img/001-starigard1f9zby.jpg) (http://abload.de/image.php?img=001-starigard1f9zby.jpg)

(http://abload.de/img/001-starigard22clei.jpg) (http://abload.de/image.php?img=001-starigard22clei.jpg)

(http://abload.de/img/001-starigard3h4lq4.jpg) (http://abload.de/image.php?img=001-starigard3h4lq4.jpg)

Vier Jahre vorher war ich in Haitabu und fand solche Häuser vor:

(http://abload.de/img/001-haitabu1wjjj1.jpg) (http://abload.de/image.php?img=001-haitabu1wjjj1.jpg)

(http://abload.de/img/001-haitabu2fcjhd.jpg) (http://abload.de/image.php?img=001-haitabu2fcjhd.jpg)

Ich kann mir vorstellen, dass die dänischen Siedler in England ähnlich bauten. Leider habe ich damals keine Detauilfotos gemacht. :woist:

Es fällt auf, dass die Balkenlagen im Giebel (kreuzförmig) gleich ist, die Dacheindeckung aber abweicht (Holzziegel-slawisch / Reet-dänisch).

Wenn die Konstruktion der Häuser aus Starigard nicht absolut falsch ist, würde ich die Details dieser Häuser als Grundlage nehmen.

Hintergrund meiner Frage ist, dass ich kein Dioram bauen möchte, das hinterher einen Sturm der Entrüstung wegen falscher Häuser hervorruft.
Und wenn ich von Euch Experten auf diesem Gebiet ein "Mach mal so, das ist nicht sooooo falsch." würde mir das schon reichen. :1:

Vielen Dank nochmal,
Jens  :winken:
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Kobiyashi in 25. April 2016, 11:30:02
Das ist zwar jetzt 28mm, aber als Inspiration und für das Größenverhältnis wäre dies vielleicht brauchbar: http://www.4ground.co.uk/saga-dark-age-and-crescent-and-cross
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 25. April 2016, 20:36:57
Hi Kobiyashi,
die Häuser sehen echt nett aus. Aber das hat auf dem ersten Blick was von Spielzeug. Trotzdem vielen Dank für den Link.  :P
Jens  :winken:
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Hans in 25. April 2016, 21:00:08
Man kennt nur Grundrisse. Detaillösungen im Bau sind immer Annahmen. EIndeckung auch, wobei Ziegel im Fundgut wären, wenn es welche gegeben hätte. Lass die Aussenstützen weg, die sind dann doch etwas spezifisch. WIe schon gesagt, die genaue Datierung sieht man nicht von Aussen, auch die Gegend nicht. Um genauer zu sein, bräuchtest du einen exakten Grundriss aus der genauen Gegend und der Zeit, insbes. Auch wg der Nebengebäude.
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Hans in 25. April 2016, 21:14:14
Grad vergessen. DÄnische Siedlungen unterscheiden sich nicht von Wikinger- Siedlungen. Es sind ja Wikinger...Also Langhaus als zentrale Halle, kleinere Gebäude drum herum. WIe eben auf den Fotos, sowohl Starigard ( slavische Grundrisse sind auch nicht anders) als auch Haithabu.
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 25. April 2016, 22:26:09
Danke Hans.
Ich werde dann die Konstruktionen aus Oldenburg (Starigard) mal als Vorbild nehmen.
Allerdings werde ich wohl versuchen, eine Reeteindeckung nachzubilden.
Wenn ich mir vorstelle, dass dänische Siedler ein neues Gehöft in einem eroberten Land anlegen, werden sie sich kaum Zeit für die zeitraubende Anfertigung von Holzschindeln genommen haben. Zielsetzung wird wohl eher ein "trockenes Heim" für den Winter gewesen sein. Aber das ist eine reine Annahme.

Wenn die beiden Schiffsprojekte fertig sind, werde ich mich dieses Themas mal annehmen.

Vielen Dank nochmal,
Jens  :winken:
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Bongolo67 in 25. April 2016, 22:33:56
Hallo Jens,

Du wolltest doch eine von Uhtred inspirierte Szene anlegen.
Da war im Text immer wieder die Rede davon, dass die Dächer mit Stroh gedeckt waren, nicht mit Reet. Also mach die Halme nicht zu lang, Earsling! ;)

Gruß :winken:

Ulf
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 25. April 2016, 22:42:06
"Was immer Du tust, leg Dich nie mit Jens....ähm Ubba an"... :7:

Auch Strohdächer sind mit Reet gedeckt. Mit Stroh kriegst Du kein  Dach gedeckt.
Man braucht die langen Reethalme um eine homogene Dacheindeckung zu erhalten.
....denke ich zumindest. Haben wir hier Dachdecker im Board?

Aber in 1:72 sieht das eh nur dick und puschelig aus.

Das ist übrigens auch eine Idee, auf die ich noch gar nicht gekommen bin. Ich werde mir die erste Uthred Staffel mal hinsichtlich der Archtiktur ansehen. Der Rest scheint ja auch gut recherechiert worden zu sein.
Jens  :winken:
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Hans in 25. April 2016, 22:51:14
Schindeln gehen razz-fazz. HÄngt eher vom Holz ab, das zur Verfügung steht. Stroh geht fantastisch. Wir haben ein Haus mit Roggenstroh gedeckt, ohne Probleme. Hielt 20 Jahre. Bei konsequenterer Pflege hälts ewig. Reet steht ja auch nicht überall. Was gerne vergessen wird, ist Rinde, geht auch klasse.
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 25. April 2016, 23:03:59
Ups, Jens der Ahnungslose hat wieder zugeschlagen.... :pffft:
Ok, das mit dem Stroh hatte ich jetzt so nicht gedacht.
Aber danke für die Info, Hans. Du hast da einfach mehr Erfahrung.
Ich bin mal gespannt,  wofür sich unsere dänischen Siedler in Northumbria entscheiden.... ;)
Jens :winken:
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Der Hoff in 25. April 2016, 23:41:07
Nur kein Wellblech  :2:  :6:

Obwohl ....  :D
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Kobiyashi in 26. April 2016, 09:11:32
@ Jensel1964

Da es es als Zubehör für Tabletops gedacht ist, ist natürlich der "Spielzeug"-Hintergrund nicht zu leugnen, wobei man aber auch sagen muss, dass das der OOB-Zustand ist. Mit
Alterung usw. kann man da noch einiges rausholen. Der Baustil ist ja nicht so kompliziert. 4Ground hat ja auch deutlich anspruchvolleres im Programm.
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 26. April 2016, 12:26:37
Stimmt auch wieder. Man sollte die Macht von Pinsel, Farbe und einem dezenten  Washing nicht unterschätzen..... :D :1:
Jens  :winken:
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: JWintjes in 26. April 2016, 12:53:54
Zitat von: Jensel1964 in 25. April 2016, 22:42:06
. Der Rest scheint ja auch gut recherechiert worden zu sein.

8o

Gibt's da noch eine neue Serie, oder reden wir von dieser Katastrophe, die sich "Last Kingdom" schimpft?

Jorit
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 26. April 2016, 13:20:55
Ich meinte durchaus "Last Kingdom".
Ich fand die Serie nicht katastrophal, auch wenn sie von Buch z.T. erheblich abweicht. Aber das ist Geschmackssache.
Jens  :winken:
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: JWintjes in 26. April 2016, 20:48:18
Ah, ok.

Eine der Kritiken, die mir im Gedächtnis geblieben ist, war "Did they buy the props in a joke shop?" Was ein treffender Kommentar zu beispielsweise den lustig uniformierten Sachsen mit ihren eckigen Schilden ist...  ;)

Jorit

Edit: Vielleicht sollte ich dazu sagen, daß ich natürlich verstehen kann, wenn man solchen Nebensächlichkeiten - denn solche sind es ja letzten Endes - nicht so großen Wert beimißt. Das sollte dann halt ehrlicherweise auch für Filme etwa über Waterloo oder so gelten - Rotröcke mit AK47 sehen doch auch nett aus...  :D :D
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Hans in 26. April 2016, 21:24:52
Extra für Jorit:    http://www.emok.tv/wp-content/gallery/emok_picdump_446/EMOK_Picdump_446_001.jpg

Sorry, Jens, musste einfach sein.
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: JWintjes in 26. April 2016, 21:50:50
 :7: :7: :7:

Super, jetzt ist der Bildschirm voller Kekskrümel...  :D

Klasse Bild - das kommt in meine "Antike im Film"-Präsentation!

Jorit

Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: JWintjes in 26. April 2016, 21:57:16
Nur weil ich gerade darüber stolpere:

http://assets.cdn.moviepilot.de/files/44034d2a274a682647739e14ab377d4bb3b6ee68dfa088430ff63f1df3e6/limit/980/600/the-last-kingdom.jpg (http://assets.cdn.moviepilot.de/files/44034d2a274a682647739e14ab377d4bb3b6ee68dfa088430ff63f1df3e6/limit/980/600/the-last-kingdom.jpg)

Hübsch aussehen tut das ja - und wenn der Gegner immer brav auf die Metallplättchen drischt (und nicht von den erhobenen Teilen abrutscht...), schützt es vielleicht auch...  ;)

Ich hätt' die Plättchen vielleicht etwas anders angeordnet und wenigstens eines direkt über dem Herzen angebracht, aber wahrscheinlich bin ich schlicht ein Weichei.  :D

Jorit
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 26. April 2016, 22:26:26
Wenn ein angelsächsischer Krieger einen rechteckigen statt einem runden/ovalen Schild trägt, kann ich damit leben. Außer jemand weist hieb und stichfest nach, dass es sowas definitiv nicht gegeben haben kann.
Wenn eine Rüstung eher dekorativ ist oder ein Krieger ohne Helm in die Schlacht zieht....sonderbar, aber nicht unmöglich.
Die von Dir gezeigte Rüstung macht sicherlich nur sehr begrenzt Sinn. Allerdings ist es auch sinnlos/lebensgefährlich gaaaaanz langsam in breiter Reihe auf eine feuernde feindliche Reihe zuzuschlendern und erschossen zu werden. Wurde aber auch exzessiv praktiziert. Bis zum Anfang des 20. Jh.  ;)

Wenn eine Schlacht im 10. Jh. durch Artillerie-Sperrfeuer eingeleitet wird....dann wird es albern.
In etwa so, wie Dein Ritterbild, Hans.

Ich bin wahrlich kein Experte für das frühe Mittelalter und habe bezüglich solcher Detailfragen eine hohe Toleranzschwelle. Es sollte nur nicht völlig schwachsinnig sein.
Und darauf zielte dieser Thread ab.

Und wie schon gesagt, fand ich "The last Kingdom" sehr unterhaltsam. Für den Bildungsauftrag halte ich mich an die einschlägigen Sendungen auf Arte oder Phönix.  :6:
Jens  :winken:
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: JWintjes in 26. April 2016, 23:33:36
Zitat von: Jensel1964 in 26. April 2016, 22:26:26
Wenn ein angelsächsischer Krieger einen rechteckigen statt einem runden/ovalen Schild trägt, kann ich damit leben. Außer jemand weist hieb und stichfest nach, dass es sowas definitiv nicht gegeben haben kann.

Naja, was heißt schon "hieb- und stichfest"?  ;) Das ist ja für jedes vormoderne Thema unmöglich. Aber sagen wir mal so, nach allem, was wir wissen, hat es das definitiv nicht gegeben.

ZitatWenn eine Rüstung eher dekorativ ist oder ein Krieger ohne Helm in die Schlacht zieht....sonderbar, aber nicht unmöglich.

Stimmt - es sei denn, es gibt weder für die Rüstung oder den Helm irgendeinen Beleg, oder Rüstung und Helm lassen sich mit den Fertigungstechniken der Zeit schlicht nicht herstellen.

ZitatDie von Dir gezeigte Rüstung macht sicherlich nur sehr begrenzt Sinn.

Naja - ich würde eher sagen, daß das Ding hochgradig schwachsinnig ist; schützen kann es jedenfalls überhaupt nicht, außer vielleicht dadurch, daß es den Gegner dazu bringt, vor Lachen hinzufallen.  :D

ZitatAllerdings ist es auch sinnlos/lebensgefährlich gaaaaanz langsam in breiter Reihe auf eine feuernde feindliche Reihe zuzuschlendern und erschossen zu werden.

Das ist keineswegs so sinnlos, wenn die Effektivreichweite der Musketen diesseits von 50m liegt. Da sollte man relativ nahe rangehen, sonst trifft man nämlich - nichts.

ZitatWurde aber auch exzessiv praktiziert. Bis zum Anfang des 20. Jh.  ;)

Wie gesagt, ist bis in die 1820er Jahre eine durchaus sinnvolle Taktik. Mit dem technischen Fortschritt in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts ändert sich das natürlich, aber da ändern sich dann auch Taktik und, naja, generelle Einstellung zu der ganzen Problematik auf Seiten der militärischen Entscheidungsträger.

ZitatEs sollte nur nicht völlig schwachsinnig sein.

Ah, da bin ich wieder bei Dir - das trifft nämlich auf vieles zu, was man bei Last Kingdom findet....  :D

Jorit
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Bongolo67 in 27. April 2016, 07:31:56
Ähm...ging es hier nicht ursprünglich um Vorlagen für ein mittelalterliches nordeuropäisches Haus? ?(
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 27. April 2016, 09:32:11
Ich meine auch sowas gelesen zu haben. Deswegen der "Schlusswortcharakter" meines letzten Posts. ;)
Wenngleich das Thema "Quatsch in Historienfilmen" natürlich spannend ist und im Cafébereich sicherlich  für viel Spaß sorgt. :1:
Jens  :winken:
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Marderkommandant in 27. April 2016, 11:01:44
Mahlzeit, ich habe das hier gefunden: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Haithabu?uselang=de#/media/File:Haithabu_mit_Regenbogen_2011.JPG

https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Reconstructed_Viking_buildings_of_Haithabu?uselang=de
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Hans in 27. April 2016, 11:14:04
Beim ersten Link ist zumindest eine Photomontage aus Lütjenburg und Haithabu dabei.
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 27. April 2016, 12:14:09
Hi Marderkommandant.
Vielen Dank für die Fotos. So sollte ich nun zumindest einen groben Anhalt für die Häuser haben.
Ich hab zwischenzeitlich eine nette Mail an das Wallmuseum in Oldenburg geschickt und nach Zeichnungen, Skizzen oder groben Maßen (Balkenabstand, Höhen etc.) gefragt. Ich bin da aber nicht so optimistisch.
Letztendlich schreit das nach einem Besuch im Wallmuseum (ca. 1 Stunde von hier entfernt). Ich nehme dann aber ein 20m-Maßband mit.  :D
Jens  :winken:
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 16. Oktober 2016, 22:12:29
Hallo zusammen!
Ich wärme dieses alte Thema mal wieder auf.
Nachdem ich schon die Frage nach Häusern des 9.-10. Jh in Nordeuropa gestellt und ein Dioram in 1:72 angekündigt habe, will ich doch zumindest mal einen Zwischenstand hier einstellen. Das Haus ist noch nicht bemalt und das Dach fehlt natürlich auch noch.

NEIN, es handelt sich nicht um einen archäologisch 100 % gesicherten Nachbau. Ich habe da einfach mal, unter Zuhilfebahme/Inspiration der Häusen in Haitabu (https://de.wikipedia.org/wiki/Wikingerhaus_von_Haithabu) etwas frei interpretiert. Die Türhöhe liegt bei ca. 2 m. Auch die Pfostenabstände betrage rd. 2 m, auch wenn das merische System damals natürlich noch nicht existierte.
Die Wände sollen ein Holzständerwerk darstellen, dessen Felder mit Flechtwerk und Lehm gefüllt wurden. Diese Bauweise habe ich in Starigard/Oldenburg i.H. gesehen.

(https://abload.de/img/haus1lmzyv.jpg) (http://abload.de/image.php?img=haus1lmzyv.jpg)

(https://abload.de/img/haus2otbtq.jpg) (http://abload.de/image.php?img=haus2otbtq.jpg)

(https://abload.de/img/haus3eoz6b.jpg) (http://abload.de/image.php?img=haus3eoz6b.jpg)

Bei der Platzierung im Dioram bin ich noch etwas unschlüssig. Limitierend für die Größe ist die (für mich) übliche Trumpeter-Box. Schließlich soll das Dioram hier nicht als Staubfänger unbedeckt herumstehen.
Ich denke an zwei Häuser, gegebenenfalls duch einen Bach getrennt oder an einem kleinen See liegend mit flachen Baumbestand (nach oben begrenzen diese Trumpeter-Kisten ja auch.

(https://abload.de/img/stellprobeq7ynf.jpg) (http://abload.de/image.php?img=stellprobeq7ynf.jpg)

Das rechte schon bemalte Haus ist übrigens der erste Versuch. Hier ist der "Fachwerkwahn" (Bauingenieur halt) mit mir durchgegangen. Da bedarf es noch eines anderen Hauses.

Was meint Ihr, geht das als dänisches Haus des 9. Jh. durch?

Jens  :winken:
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Der Hoff in 16. Oktober 2016, 22:59:59
Ich sag mal so, 2 Meter Hohe Türen????? Wofür? Und Türen waren teuer, da gilt, umso kleiner umso billiger. Und damals hatte man keine xxl Couchen die durch die Türen mussten. Ich lehn mich mal sehr aus der Tür und sag, ein Loch mit Vorhang würd auch gehn  :pffft: War wahrscheinlich nicht so, aber vielleicht gabs damals schon komische Kauze  :6:
Normen gabs bei den Maßen sicher nicht. Vor allem nich im Privatbau... versuch mal ein Bauernhaus aus den 80ern  des 20 Jahrhunderts zu renovieren..... Ich kann nur einen Helm empfehlen, sonst tut der Kopf sehr weh beim gegen die Wand schlagen....
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 16. Oktober 2016, 23:16:34
Das mit den Türen stimmt wohl. Aber ich stell nochmal ein Foto inkl. 1:72-Däne ein. Es ist sichergestellt, dass sich der Kollege zumindest ansatzweise den Kopf stößt.  :6:
Ansonsten ändere ich die Türschwelle..... :pffft:

Jens
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Hans in 16. Oktober 2016, 23:29:36
Weshalb ist eine 170 cm tür billiger als eine 200 cm Tür? Keinen Primitivsmus bitte. "Ordentliche" Türblätter gibts seit der Steinzeit, sogar welche aus einer einzigen Holzplatte!
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Fumator in 17. Oktober 2016, 01:00:00
Niedrige Türen bedeuten auch, daß sich ein Eindringling beim Betreten des Hauses bücken muß. Für den Verteidiger ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Ob das hier relevant ist, weiß ich nicht, aber die Polizei soll damals nicht allzu gut gewesen sein...

Gruß Axel
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Hans in 17. Oktober 2016, 08:03:55
Genau. Sieht man an jeder Burg.  :D :D
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Der Hoff in 17. Oktober 2016, 22:46:02
Aber da ist oft ein Graben davor  :6:

Es gab immer schon Türen. Gute, schlechte und in allen Größen und zu jeder Zeit. Ich möchte hier den alten Handwerkern auch nicht unterstellen auf primitiven Level gearbeitet zu haben, haben sie nicht.

Aber zum Thema Türen hab ich mal was echt interessantes gelesen. Finde ich das Buch? Nein.... Werd es aber noch finden und nochmals nachlesen damit ich hier auch keinen Blödsinn schreib.

Aber der Unterschied zwischen 170cm und 200cm sind 30cm. Kann man also schon am Material sparen. Was auch noch ein Vorteil an einer kleineren Hausöffnung ist, im Winter entweicht weniger Wärme nach draußen.   
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Hans in 17. Oktober 2016, 23:15:16
DIe Häuser hatten keine Decken. Qualm und Wärme gingen ins Dach. DIe Türhöhe ist beim Wärmehaushalt irrelevant. Es gibt wirklich keinen plausiblen Grund, die Türen so zu bauen, dass man sich bücken muss. Ich kenne auch keinen einzigen Rekonstruktionsvorschlag und oder Nachbauten in Europa, der dies vorsieht.
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 17. Oktober 2016, 23:36:48
Ich denke auch, dass weder Materialersparnis (Loch kostet nix) noch der Wärmeverlust (oben im  First sieht man den Abzug)  Einfluss auf die Türgröße haben.
Die Türhöhe wird sich eher an der Größe der Bewohner orientiert haben. Mal ehrlich: wer stößt sich schon gerne den Kopf, wenn er metseelig heim kommt?
Also ist die Frage, wie groß der gemeine Däne damals war?
Jens
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Hans in 17. Oktober 2016, 23:39:44
Der Durchschnitt liegt bei 175 cm
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 18. Oktober 2016, 23:20:48
Hab grad nochmal nachgemessen. Die Türhöhe sind 2 cm....das macht, wenn ich nicht völlig quer liege, 1,44 m Das ist eher etwas wenig. Aber ich lasse das jetzt so.

Was wäre denn eine sinnige Wahl der Dacheindeckung? Ich tendiere zu Stroh. Was meint Ihr?

Jens  :winken:
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Hans in 19. Oktober 2016, 10:35:12
Ich bau z.Zt ja auch eins und hab mich da auch für Reet entschieden. In 72 ist der Unterschied zwischen Stroh und Reet eh nicht zu sehen...  :D. Was man aber immer nicht vergessen sollte, sind die Möglichkeiten, mit Holz und /oder Rinde zu decken.
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Hans in 19. Oktober 2016, 20:39:03
Hier mal die grundsätzlichen Möglichkeiten für ein "nordisches" Haus dieses Zeitraums. Alle Bilder meine.

1.) Reet/Stroh, stufenweise. Vorteil: Weniger Material Nachteil: Halme rotten früher, da in Länge nass.

2) Reet/Stroh, geklopft. Der Klassiker. Vorteil: Haltbar. Nachteil: Mehr Material, Klopfaufwand.

3.) Torf/Gras auf Holzunterkonstruktion.  Kann ich nicht bewerten, nie so eins gebaut

4) Schindeln oder Verbretterung. Wer gegen die Verbrettung das Argument vorbringt, das wäre nicht dicht: Wer Schiffe dicht bringt, schafft das auch mit Brettern. Nut und Feder zudem bekannt. Stosskanten können auch abgedeckt werden.

5) ohne Bild: Rindenbahnen. Geht gut und ist "Abfall" bei der Holzproduktion.

Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 19. Oktober 2016, 23:02:23
Erstmal vielen Dank für die Bilder, Hans. Das ist sehr inspirierend. Ich denke, dass bei meiner 45° Dachneigung ein Grasdach (Torfdach) wegfällt. Die Neigung ist, wie auf Deinen Fotos zu sehen, viel flacher (ca. 15-30°).
Für mein Haus bietet sich die Variante 1 oder eben 4 an.
Die Holzeindeckung hatte ich mir immer eher als kleinformatige Schindeln vorgestellt und das aufgrund des Aufwandes (für die damaligen Hausbauer) verworfen. Aber diese "geneigte Wand" herzustellen, stellt für ein Schiffsbauervolk sicher kein Problem dar.
Wie muss man sich das im Original vorstellen?
Auf den Dachbalken wird zunächst eine Holzlage (um 90° gedreht) aufgebracht. Danach folgt eine wiederum um 90° gedrehte Lage. Vorteil: das Regenwasser fließt in Plankenrichtung ab und bleibt nicht in Fugen stehen.
Auf dem Foto sieht es so aus, als ob da noch Querbretter angebracht wurden, mit denen die Hauptplankenlage fixiert wird. Stimmt das?
Ich werde mal versuchen, das umzusetzen und stelle (wenn es recht ist) ein paar Fotos ein.
Vielen Dank nochmal Hans.
Jens  :winken:
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Hans in 19. Oktober 2016, 23:08:37
Bei der "Plankendeckung" brauchts halt einen first. Ob man unten noch eine Querleiste aufbrungt, scheint mir Geschmackssache. Dürer zeigt sie bei seinen Bretterdächern nicht. Schindeln sind übrigens nicht weniger Aufwand als Stroh bündeln und aufnähen.
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Gilmore in 20. Oktober 2016, 11:43:44
Moin Jens, das seh ich ja jetzt erst. Leider habe ich nicht viel dazu beizutragen, was die von Dir angepeilte Epoche angeht, aber was die damals verwendeten Baumaterialien angeht, da wird man das genommen haben, was in der näheren Umgebung zu finden war. Wo sandiger oder felsiger Boden ist, wird man keinen Lehm verwendet haben. Und Reet für die Bedachung nur dann, wenn sumpfiges Gelände in der Nähe ist (was an einem Fluß meist auch zu finden ist).
Jedenfalls ein tolles Projekt, sehr interessant, da bleib ich dran.
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Hans in 20. Oktober 2016, 13:29:21
ZitatWo sandiger oder felsiger Boden ist, wird man keinen Lehm verwendet haben

Nope. Dann hat man da nicht gebaut oder keine Dörfer gegründet. Steinhäuser sind zu dieser Zeit wirklich extremst selten, selbst im Burgenbau fanden Steinmauern erst später Einzug.
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 20. Oktober 2016, 21:25:38
Ich hab mal eine erste Testfläche mit Schindeln belegt....
Was meint Ihr, passt das so?
Der Daumen (mein Daumen) hat eine handelsübliche Durchschnittsdaumengröße...nur so als Vergleich.  :pffft:
Jens  :winken:
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: KUO in 25. Oktober 2016, 15:12:28
Zitat von: Jensel1964 in 20. Oktober 2016, 21:25:38
Ich hab mal eine erste Testfläche mit Schindeln belegt....
Was meint Ihr, passt das so?
Der Daumen (mein Daumen) hat eine handelsübliche Durchschnittsdaumengröße...nur so als Vergleich.  :pffft:
Jens  :winken:


Hi,

als gelernter Dachdecker muss ich dir leider sagen "nein"  :woist:

Die Spalten dürfen nicht weiterlaufen. Also jede Schindel Reihe muss so versetzt werden, dass sie die Fugen der darunter liegenden überdeckt.

(Natur)Holz Schindeln sind im übrigen meist nicht gleich breit. Damit ähnelt das Decken eines Schindeldaches oft eher einem riesigen Puzzle.

Will man(n) es ganz korrekt machen, müsste die erste Reihe doppelt (versetzt) gelegt werden. Ansonsten wäre die erste Reihe nicht dicht.

Hier mal als Beispiel das Baumhaus meiner Jungs:

(http://i281.photobucket.com/albums/kk212/philipklappacher/Sonstiges/DSC_0073.jpg)

Nicht ganz perfekt, da es hauptsächlich mit "Ausschuss" gemacht wurde, aber das Prinzip sollte erkennbar sein. Auch die doppelte erste Reihe ist gut zu erkennen.

LG

Philip
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 25. Oktober 2016, 15:25:39
Danke für den Hinweis, Philip.
Du hast mit der Überlappung absolut recht. Am "Realmodell" hab ich das erwas besser, aber nicht zwingend 100% richtig gelöst. Aber in 1:72 kann ich damit leben:

Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 25. Oktober 2016, 15:28:05
Ich grübel grad auf dem Firstabschluss herum....
Ich würde 2 Reihen parallel zum First verlaufende Bretter verwenden. Ich such mir da ein paar Vergleichsbilder raus....
Jens  :winken:
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Marderkommandant in 25. Oktober 2016, 15:58:00
Hier mal konstruktiv:
http://images.google.de/imgres?imgurl=http://holzschindel.turn360.com/bilder/beidseitige_fiirstentlueftung_gross.jpg&imgrefurl=http://holzschindel.turn360.com/uebersicht.php&h=385&w=536&tbnid=40qcPWhhPxIpBM:&tbnh=90&tbnw=125&docid=MHDGWijKVfuKGM&hl=de&usg=__BtwpDsrs6f6nKqM3pH67Oz4Kxdw=&sa=X&ved=0ahUKEwjElpmOjvbPAhXEKcAKHaqGBycQ9QEIMjAB (http://images.google.de/imgres?imgurl=http://holzschindel.turn360.com/bilder/beidseitige_fiirstentlueftung_gross.jpg&imgrefurl=http://holzschindel.turn360.com/uebersicht.php&h=385&w=536&tbnid=40qcPWhhPxIpBM:&tbnh=90&tbnw=125&docid=MHDGWijKVfuKGM&hl=de&usg=__BtwpDsrs6f6nKqM3pH67Oz4Kxdw=&sa=X&ved=0ahUKEwjElpmOjvbPAhXEKcAKHaqGBycQ9QEIMjAB)

Gutes Gelingen,
Andreas
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Hans in 25. Oktober 2016, 17:06:52
Bei unserer Reko im Museum (1:1 Hausmodellfront, ca 2 m tief) haben wir als First diese Methode gewählt:

http://austria-forum.org/attach/Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_%C3%96sterreichs/Dach/Dach.jpg

H.
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 26. Oktober 2016, 17:35:15
Ich bin mal dem Vorschlag von Hans gefolgt und finde das Ergebnis nicht schlecht.
Ich tippe mal darauf, dass die Querhölzer und die Steine dazu dienen, ein Abheben des Daches bei Sturm zu verhindern, oder? Ich frag mich, ob ich das auch bei einem nordeuropäischen Haus vorsehen sollte. Ich meine, dass das angesichts unserer rauhen Wetterverhältnisse nicht verkehrt wäre.
Schlecht wird mit bei dem Gedanken, das schöne Holzdach zu bemalen und zu altern. Aber so hell wird ein originales Haus wohl nie ausgesehen haben.....
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 26. Oktober 2016, 17:36:01
Ein Foto hab ich noch:
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Hans in 26. Oktober 2016, 17:54:52
Das mit der Steinbeschwerung bei den flachen Dächern ist sicherlich irgendeine alpenländische Besonderheit, auch sind die Dächer dort flacher.

Die Bemalung ist aus meiner Sicht einfach: Grau. Kein Braun verwenden. Höchstens als Gag ein paar Schindeln hell holzfarben lassen, praktisch die neu ausgebesserten. Die Schindeln, egal welches Holz, vergrauen schnell. Deshalb einfach grau bemalen, danach ein dunkles Washing (dunkelstgrau mit umbra-Anteil), danach ein helles Grau als Dry- oder Dampbrushing. Dampbrushing? Damp=feucht. Mache ich lieber als knalltrocken, bei richtigem Drybrushing schaut das immer so verzuckert aus. Also die Farbe so aufbringen (egal ob Acryl oder Öl) wie sie aus der Tube/Flasche kommt. Flachpinsel verwenden, Farbe aufnehmen, Farbe wieder etwas abstreifen (Tuch/Papier) und dann mit raschen (!) Bewegungen aufbringen. Mal irgendwo testen, das wird dann schon. Man kann das farblich mehrstufig machen.

Zum Schluss ggf noch ein paar Schmutzstreifen, ggf etwas Moos und Vogelschiss. Und schlicht Fotos im Netz von Schindeldächern angucken.

H
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 26. Oktober 2016, 19:12:25
Vielen Dank, Hans :kuss:
Wenn das Dioram was werden sollte, gebührt Dir dank der guten Tipps ein großer Anteil daran. :P
Jetzt muss ich das nur noch richtig umsetzen.....
Jens  :winken:
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 28. Oktober 2016, 00:28:04
Ich bin Deinem Rat gefolgt, Hans, und habe das pure Holz mittelgrau (Vallejo Medium Sea Grey) grundiert, ein paar Schindeln aufgehellt und mit einem dunkel braunen Washing versehen.
Bis jetzt gefällt mir das Alles echt gut.
Morgen kommt das Dampbrushing dran. Darauf bin ich schon echt gespannt.

Ich frage mich (und Euch, liebe Moderatoren), ob ich den Titel des Threads ändern sollte. Aus der Frage nach einem Plan erwächst hier grad ein Dioramen-Baubericht. Und das macht einen unglaublichen Spaß und kostet, so ganz nebenbei, fast nichts.
Jens  :winken:
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Bongolo67 in 28. Oktober 2016, 06:59:43
Hallo Jens,

kein Problem, wenn Du möchtest, verschieb ich den Thread zu den Bauberichten und Du gibst ihm einen anderen Titel. Musst Du nur im Eröffnungspost machen. Bei weiteren Beiträgen wird der neue Titel dann übernommen.

Gruß :winken:

Ulf
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Hans in 28. Oktober 2016, 08:45:52
Schaut klasse aus!

H
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 28. Oktober 2016, 11:43:32
Hallo Jens,

Deine Bilder dürfen gerne größer sein. Viel kann ich leider nicht erkennen. :2:
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 28. Oktober 2016, 13:43:26
@Ulf: Ich bereite da mal was vor.
@Hans: Vielen Dank. Ich bin mit der Wandfarbe noch nicht so zufrieden.  Das sieht noch zu sehr nach dänischem Freilichtmuseum aus.....
@AP: Da  stimme ich Dir absolut zu. Ich werde da nochmal nachsteuern.
Jens  :winken:
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Wolfgang Meyer in 28. Oktober 2016, 21:23:15
Hallo Jens,

gefällt mir ausgesprochen gut dein Diorama. Ich finde auch super, wie du dich immer mehr dem Idealzustand des Hauses näherst. Ich bin gespannt was noch alles dazu kommt und bleibe dran!

LG Wolfgang
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Hans in 28. Oktober 2016, 22:03:01
ZitatDas sieht noch zu sehr nach dänischem Freilichtmuseum aus.....

Zu sauber? Materialgerecht sind die in den Freilichtmuseen ja schon.
Titel: Re: Plan/Skizze eines nordeuropäischen Hauses 9.-10. Jh. gesucht
Beitrag von: Jensel1964 in 28. Oktober 2016, 22:12:11
Nicht zwingend sauber, aber der Farbton sieht sehr nach einer Bemalung mit Ockerfarbe und weniger nach "purem" Lehm aus.
Aber warum sollen die Bewohner ihre Häuser nicht gestrichen haben. Letztendlich ist ein eigenes Haus ja auch ein gewisses Statussymbol und repräsentiert den Hausherrn.
Ist schon witzig, mit was für Gedanken man sich bei so einem Projekt auseinandersetzt.
Jens  :winken:
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr.
Beitrag von: Jensel1964 in 28. Oktober 2016, 23:59:39
Als Einstieg in den Baubericht fasse ich anhand der vorhandenen Fotos kurz den bisherigen Bauablauf zusammen.

Die Grundbaustoffe waren Streichhölzer, Kaffeelöffel aus Holz (Danke Bäckerei Kamps), Holzfurnierreste, Spachtelmasse (Feinspachtel) und ein auf CAD gezeichneter und ausgedruckter Balkenplan. Die Gesamtkosten aller bislang verbauter Bauteile lag bei weit unter 10 €.
Zunächst habe ich die ,,Streichholzbalken" mit Holzleim auf das Papier geklebt.
Nach dem Austrocknen habe ich die Balken mit zugeschnittenem Tamiya-Tape geschützt und die Wandfelder mit Spachtel verfüllt. Beim Austrocknen habe ich die einzelnen Wände mit Büchern beschwert.
Als die Wände getrocknet waren, habe ich die jeweils letzten vertikalen Balken aus den Wänden geschnitten. Die brauchte ich zum Füllen der Felder. Am fertigen Haus wäre das ein Balken zuviel gewesen.
Die Wände habe ich dann mit einem hellen Beigeton bemalt. Die Balken selbst hab ich in braun angemalt. Das wäre allerdings nicht wirklich nötig gewesen. Der bei den Schindeln gewählte Weg (grau-Washing-hellgrau) ist definitiv besser.
Das Holzdach erhielt zunächst eine durchgehende Schaltung aus (viel zu breiten, aber später nicht mehr sichtbaren) Kaffeelöffeln. Auf diese habe ich dann aus dem Furnierholz geschnittene Schindeln aufgebracht.
Naja, und die Bemalung der Schindeln habe ich ja etwas weiter oben beschrieben. Mit dem endgültigen Finish bin ich aber noch nicht so zufrieden. Ich muss da sicherlich nochmal ran.

Aber nun zu den Fotos:

(https://abload.de/img/001-rohewnde9hk5h.jpg) (http://abload.de/image.php?img=001-rohewnde9hk5h.jpg)

(https://abload.de/img/002-rohewnde-12gk6g.jpg) (http://abload.de/image.php?img=002-rohewnde-12gk6g.jpg)

(https://abload.de/img/003-dachbalken00jmh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=003-dachbalken00jmh.jpg)

(https://abload.de/img/004-ersteschalungd5jhq.jpg) (http://abload.de/image.php?img=004-ersteschalungd5jhq.jpg)

(https://abload.de/img/005-ersteschalung-alt0akvk.jpg) (http://abload.de/image.php?img=005-ersteschalung-alt0akvk.jpg)

(https://abload.de/img/006-schindeln-12okea.jpg) (http://abload.de/image.php?img=006-schindeln-12okea.jpg)

(https://abload.de/img/006-schindeln-12okea.jpg) (http://abload.de/image.php?img=006-schindeln-12okea.jpg)

(https://abload.de/img/007-schindeln-24njpj.jpg) (http://abload.de/image.php?img=007-schindeln-24njpj.jpg)

(https://abload.de/img/008-first-19skkp.jpg) (http://abload.de/image.php?img=008-first-19skkp.jpg)

(https://abload.de/img/009-first-2fljkx.jpg) (http://abload.de/image.php?img=009-first-2fljkx.jpg)

(https://abload.de/img/010-erstefarbe7xk55.jpg) (http://abload.de/image.php?img=010-erstefarbe7xk55.jpg)

(https://abload.de/img/011-erstefarbe-1t6jgr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=011-erstefarbe-1t6jgr.jpg)

(https://abload.de/img/012-washing0ijnn.jpg) (http://abload.de/image.php?img=012-washing0ijnn.jpg)

(https://abload.de/img/013-washing-1qrjy7.jpg) (http://abload.de/image.php?img=013-washing-1qrjy7.jpg)

(https://abload.de/img/014-dampbrushing-v7kai.jpg) (http://abload.de/image.php?img=014-dampbrushing-v7kai.jpg)

(https://abload.de/img/016-schindelnimdetail02kjx.jpg) (http://abload.de/image.php?img=016-schindelnimdetail02kjx.jpg)




Das soll es für heute gewesen sein.
Ich hoffe, dass wir zusammen viel Spaß bei diesem Baubericht haben und gemeinsam etwas lernen.

Jens  :winken:

Edith vermutet, dass ich hier nicht mehr als 4 Bilder am Stück einfügen kann. Um den Thread nicht mit zu vielen Posts zu verstopfen, ergänze ich die Fotos später, wenn das Thema in die Bauberichte-Abteilung verschoben wurde. Ist das OK so?

29.10.2016: Edith hat sich geirrt und nun alle Fotos eingestellt. Weiß der Geier warum das gestern nicht klappte...muss an mir gelegen haben  :pffft:
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr.
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 29. Oktober 2016, 08:31:23
Danke für den Bericht :P
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr.
Beitrag von: Hans in 29. Oktober 2016, 09:03:06
Zur Farbe:

http://sciencenordic.com/what-colour-did-vikings-paint-their-houses

H.
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr.
Beitrag von: Jensel1964 in 29. Oktober 2016, 09:36:29
Danke für den Link, Hans :P
Ich denke, dass Weiß (ungelöschter Kalk) für das Haus eines Handwerkers Sinn tatsächlich machen würde. Jede "extravagantere" Farbe wäre m.E. übertrieben und für einen einfachen Handwerker unangemessen.
Ich meine, dass es auch bei der Kleidung im Mittelalter entsprechende Regeln gab.

Aber das sind natürlich nur Mutmaßungen.
Jens  :winken:
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr.
Beitrag von: wefalck in 29. Oktober 2016, 10:45:18
Anstriche mit frisch gelöschtem Kalk wurden seit Jahrhunderten verwendet. Dadurch, daß die Anstriche sehr alkalisch sind (pH 13, der je mehr sich das Kalziumhydroxid unter Aufnahme von CO2 in Kalziumkarbonat umwandelt gegen 11 tendiert), wirken sie leicht antiseptisch. Das wußten die Alten natürlich nicht explizit, aber durch Erfahrung, die die alkalisch-ätzende Wirkung von gelöschtem Kalk auch anderweitig einsetzen. Solche Anstriche (Englisch: whitewash, was auch soviel wie 'reinwaschen' im übertragenen Sinn bedeutet) waren billig und wurden regelmäßig ('Frühjahrsputz') erneuert.

Ich meine z.B. in Bayern wird auf dem Lande heute noch 'geweißelt', ich bin aber kein Bajuwar und bin mir dessen nicht so sicher.
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr.
Beitrag von: Jensel1964 in 29. Oktober 2016, 11:40:16
Ich werde das mit dem Weißen mal ausprobieren. Vielen Dank.

Ich gehe mal davon aus, dass auch die Holzbalken mit geweißt wurden. Ich würde das aber mit einer stark durchscheinenden, verwaschenen Farbe machen.
Sonst sieht man von der tollen Balkenkonstruktion nichts mehr. Wäre schade drum.

Das mit den nicht eingestellten Fotos hat sich übrigens zwischenzeitlich geregelt. Nun seht Ihr auch den aktuellen Stand.

Jens  :winken:
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Bongolo67 in 29. Oktober 2016, 14:01:36
Hallo Jens,

ich hab das Thema zu den Bauberichten verschoben und mir erlaubt, dabei gleich noch den Maßstab im Titel zu ergänzen und einen Prefix zu wählen ("Sonstiges", kannst Du aber jederzeit ändern).

Der Aufbau des Daches und dessen Bemalung sieht großartig aus! :P

Gruß

Ulf
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 29. Oktober 2016, 14:16:05
Danke für's "Hinterherräumen", Ulf.  :kuss:
Sonst "muss" das immer meine Frau machen.... :6:

Und nochmal vielen Dank, dass Du mir am 1.10. in Rahlstedt in's Gewissen geredet hast ("Mach doch mal ein Dioram aus dem Hausplan...LOS! :12:). :3:
Jens  :winken:
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 29. Oktober 2016, 14:33:45
Das mit dem Weisseln ist so ne Sache. Das wissen natürlich auch die Rekonstrukteure - wir haben zB unseren Nachbau aus dem 9. Jhd v. Chr auch gekalkt. Eine nur dünne, verdünnte Schicht löst beim Weisseln den Lehm an und das ganze wird rosa bis hellocker. Um es wirklich weiss zu bekommen, muss man eher spachteln als streichen. Das Holz kann man, muss man aber nicht mitbehandeln.

Der Knackpunkt, es nicht zu machen, liegt eigentlich bei den Funden und Befunden: Es mangelt an Funden von Kalkbrennereien, auch kleinere, egal ob näher oder weiter im Umfeld des Hauses, es mangelt an Kalkgruben zum Vorbereiten und der in unglaublichen Mengen gefundene Wandverputz weigert sich strikt, Kalkspuren zu zeigen. Also immer vorsichtig sein, mit Rückprojektionen aus dem rückständigen Bayern oder sonstigen mittelalterlichen Gebräuchen.

Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 29. Oktober 2016, 16:31:35
Ich hab mal ein wenig gegoogelt und  es gibt in Jütland in der Nähe von Viborg tatsächlich eine Kalkgrube, die vor mindestens 1000 Jahren in Betrieb genommen wurde (https://da.m.wikipedia.org/wiki/Daugbjerg_Kalkgruber).
Kalk war also grundsätzlich da und konnte gemahlen und gebrannt werden. Oder bedarf es eines besonderen Kalks? Sorry, aber ich hatte stets ne 5 in Chemie. :woist:
Die Hellbeige- oder Rosafärbung einer gestrichenen Wand hätte schon wieder was. Bei letzteren müsste ich den Titel des Threads aber in "Die Puderosa Ranch - Abbahatschis Vorfahren im Jütland des 9. Jh." ändern....
Jens  :winken:
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 29. Oktober 2016, 17:00:13
Nee, nee, eines besonderen Kalks bedarf es nicht. Kalk ist Kalk. Er muss aber "gebrannt" werden, sonst funktioniert die Sache nicht.
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: wefalck in 29. Oktober 2016, 17:05:16
Als Geologe, der in Kiel studiert hat, habe ich mir natürlich auch Gedanken darüber gemacht, woher die Wikinger Kalkstein bzw. Kreide gehabt haben können, denn es gibt im baltischen Raum nicht so viel davon. Auf der dänischen Insel Møn gibt es Kreideklippen, ebenso auf Rügen. Wenn ich mich richtig entsinne gibt es auch größere Vorkommen auf Bornholm und auf jeden Fall auch auf Gotland. In allen diesen Fällen ist das Material in Kliffs aufgeschlossen und damit leicht zugänglich. 
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 29. Oktober 2016, 23:16:42
So, ich hab dann mal gekalkt.

Ausgangsmaterial waren ein Vallejo weiß und das sogenannte "Glaze-Medium" von Vallejo. Letzteres bewirkt, dass aus dem Weiß eine leicht durchscheinende Lasur wird. Das wirkt ja schon mal wie ein durchscheinender Kalkanstrich.

So sieht das jetzt aus:

(https://abload.de/img/017-kalken-1qhufi.jpg) (http://abload.de/image.php?img=017-kalken-1qhufi.jpg)

(https://abload.de/img/018-kalken-2wguph.jpg) (http://abload.de/image.php?img=018-kalken-2wguph.jpg)

(https://abload.de/img/019-kalken-3tpu20.jpg) (http://abload.de/image.php?img=019-kalken-3tpu20.jpg)

Ich finde das gar nicht so schlecht, oder was meint Ihr?

Die nächsten Themen werden Fenster und Türen sein (ich recherchiere erst und frage dann, ok?).

Jens  :winken:
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 08. November 2016, 22:24:55
Auch auf dieser Baustelle geht es langsam weiter.

Zunächst einmal habe ich versucht, das Thema etwas zu konkretisieren und mir Gedanken über die Lebenswelt des 9. Jahrhunderts zu machen. Letzteres hört sich toll hochtrabend an. Letztendlich steckt aber nur die Frage dahinter, wie die Bewohner meines Hauses gelebt haben könnten.
Nachdem was ich gelesen habe, stelle ich mir das Leben der einfachen Dorfbewohner ungefähr so aus (Verbessert mich, wenn ich komplett falsch liege):
Nahezu alles was zum Leben benötigt wurde, wurde selbst hergestellt. Lebensmittel, Stoffe, Möbel, usw.
Gegebenenfalls konnte man mit dem Nachbarn Tauschgeschäfte abwickeln und Überschüsse, sofern vorhanden, z.B. gegen Salz etc. tauschen. Handwerker, die sich z.B. auf den Bootsbau, das Schieden o.ä. spezialisierten, kauften die o.g. Überschüsse und sorgten so für einen gewissen Geld- oder Warenkreislauf.

Also bedeutet das für mein Haus folgendes:
Ich spiele mit dem Gedanken, aus dem bislang sehr schwammigen "Handwerker" einen Bootsbauer zu machen. Allerdings bedeutet das, dass ich mir ernste Gedanken über den damaligen Bootsbau machen müsste. Und das ist mal ein ganz eigenes Gebiet, vor dem ich echt Respekt habe.
Auf jeden Fall werde ich mich mit Themen wie Webstühlen, Gestelle zum Fische trocknen und zum Aufhängen von Netzen beschäftigen. All die Dinge, die man benötigte, um die Bedürfnisse des täglichen Lebens zu decken.

Was meint Ihr, liege ich damit so einigermaßen richtig?

Ich habe mich parallel zu diesen Gedanken mit einem zweiten Haus beschäftigt. Dieses Mal sollte es ein Holzhaus werden. So sehen die Anfänge derzeit aus:

Am Anfang stand wieder das Grundgerüst.

(https://abload.de/img/01-holzhausnachtragbtuvs.jpg) (http://abload.de/image.php?img=01-holzhausnachtragbtuvs.jpg)

Diesmal habe ich die "Holzfelder" mit schwarzer Pappe aufgehöht. Der Sinn dahinter ist, dass die Holzbretterwände leicht hinter den Balken zurück stehen sollten. Das sieht man am Ende nochmal ganz gut:

(https://abload.de/img/holzhaus1mfsp5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=holzhaus1mfsp5.jpg)

(https://abload.de/img/holzhaus2d7szs.jpg) (http://abload.de/image.php?img=holzhaus2d7szs.jpg)

Als die Seitenwände dann fertig waren, habe ich alles zusammengeklebt (Holzleim):

(https://abload.de/img/holzhaus34rsax.jpg) (http://abload.de/image.php?img=holzhaus34rsax.jpg)

Das ist natürlich nur ein Zwischenstand und das wird alles noch verfeinert. Aber ich denke, dass die Richtung stimmt:

(https://abload.de/img/holzhaus42wsvo.jpg) (http://abload.de/image.php?img=holzhaus42wsvo.jpg)

(https://abload.de/img/holzhaus5i1s7e.jpg) (http://abload.de/image.php?img=holzhaus5i1s7e.jpg)

Das war´s mal wieder für heute.

Und ich werde nicht müde zu erwähnen, dass dieses saubillige Projekt einen Mordsspaß macht.
Es muss nicht immer eine PE-Orgie sein. 8)

Vielen Dank für Eure Anteilnahme,
Jens  :winken:

(https://abload.de/img/holzhaus42wsvo.jpg) (http://abload.de/image.php?img=holzhaus42wsvo.jpg)


Edith hat noch ein Baustufenfoto ganz vorne eingefügt.
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 09. November 2016, 08:01:28
Schaut gut aus! Und es freut mich ganz besonders, dass es für dich ein Anlass ist, sich mit der Geschichte(n) dahinter auseinander zu setzen.

Ein paar Tipps:

Beim Webstuhl such nach "Gewichtswebstuhl". Der steht an der Wand (ich bau gerade einen, aber 1:1.....)

Beim Bootsbau gibt's viele Fotos aus dem Schiffsmuseum in Roskilde, auch und gerade Baufotos. Auch das Gokstadt-Schiff wurde mehrfach nachgebaut, zB die Gaja. Aber die Roskilde-Fotos sind die besten, da erkennt man die Schritte am besten und kann sich vorstellen, wie so ein Bauplatz aussah.

Für die Fischerei googel nach Jörg Nadler, der macht zwar primär Steinzeit, aber ausser dem Werkzeugmaterial war da nix anders. http://www.schleifischer.de/
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 23. November 2016, 21:35:15
Sodele, ich war in den letzten Wochen nicht untätig und habe mich weiter mit dem Haus Nr. 2 beschäftigt.
Hierzu ergänze ich zunächst einmal zwei Bauschritte im vorherigen Post. Diese Fotos von den ersten Baustufen zum Holzhaus habe ich glatt vergessen.

Zum Hausbau selbst gibt es nicht viel zu sagen. Hier lasse ich lieber die Bilder sprechen. Nur so viel: Es ist schon beeindruckend, was man mit einem Skalpell und etwas Furnierholz anstellen kann..... :D

(https://abload.de/img/02-holzhausdachbalken7runh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=02-holzhausdachbalken7runh.jpg)

(https://abload.de/img/03-holzhausdachbalkenohu0e.jpg) (http://abload.de/image.php?img=03-holzhausdachbalkenohu0e.jpg)

(https://abload.de/img/04-holzhausdachdeckunlpubz.jpg) (http://abload.de/image.php?img=04-holzhausdachdeckunlpubz.jpg)

(https://abload.de/img/05-holzhausdachdeckun2suhe.jpg) (http://abload.de/image.php?img=05-holzhausdachdeckun2suhe.jpg)


Die Dacheindeckung lief im Wesentlichen genauso ab, wie beim ersten Haus.

Und nun kamen auch die ersten Schritte für das Dioram. Meine eigene Vorgabe war ja, dass das Dioram in ein geeignetes Display-Case von Trumpeter passen sollte, Ich will nicht wieder ein Dioram hier stehen haben, dass vor sich hin staubt und irgendwann nur noch stört. Dieses Dioram kann irgendwann in einer Kiste verstaut werden.
Das Problem war nur, dass der Platz etwas limitiert ist und für einen Schiffbau wenig Raum bleibt. Das muss ich mir wohl für ein anderes Dioram aufheben.
So sieht nun die erste Stellprobe aus:

(https://abload.de/img/06-stellprobemdurr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=06-stellprobemdurr.jpg)

(https://abload.de/img/07-stellprobe-222ujo.jpg) (http://abload.de/image.php?img=07-stellprobe-222ujo.jpg)

Die Stäbchen markieren einen Bohlenweg, wie er z.B. in Haitabu zu finden ist. Dieser Weg wird sich bis zu einem Steg in den See oder einen Fluss ertsrecken. Das Holzhaus wird mit diversen Fischerutensilien bestückt werden. Da bin bei Jörg Nadler fündig geworden (Danke Hans!).
Ein kleines (!) Fischerboot hätte natürlich was, aber da fehlt mir noch ein Plan (Zeichnung o.ä). Aber das hat noch Zeit.

Da rechte Haus wird noch um ein paar Utensilien zur Holzbearbeitung und eine Gewichtswebstuhl ergänzt. Da würde dann ein Bauer mit seiner Familie leben. Am Haus stelle ich mir einen Gemüsegarten (Was mögen die Menschen damals als Gemüse angebaut haben ----da werd ich nochmal nachforschen) und einen Pferch für ein paar Haustiere (Schweine, Hühner, Schafe, Ziegen) ergänzt.

Der Webstuhl ist übrigens auch fast fertig. Der Stoff fehlt natürlich noch. Hier denke ich an ein etwas ausgefranstes Stück Seide, um die Fäden darstellen zu können. Schaun mer mal.

(https://abload.de/img/12-webrahmenxgut6.jpg) (http://abload.de/image.php?img=12-webrahmenxgut6.jpg)

(Der Denar rechts hat ungefähr den Durchmesser eines 2 Cent-Stückes)

Und so sieht das Ganze heute aus:

(https://abload.de/img/08-stellprobe-3drus4.jpg) (http://abload.de/image.php?img=08-stellprobe-3drus4.jpg)

Ich danke Eiúch für Euer Interesse an diesem Thema und besonders natürlich für Eure Ideen, Hilfestellungen und Tipps.
Das macht mir grad so richtig Spaß!  :D

Jens  :winken:

P.S.: Ach ja, das Holzhaus wird natürlich auch noch gealtert. Aber ganz ehrlich fällt es mir etwas schwer, das schöne Holz zu übermalen  :3:
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: wefalck in 23. November 2016, 21:45:52
Holz wird durch Altern schöner  :D
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Puchi in 24. November 2016, 07:17:30
Jens, der Zimmermeister! :D

Ich kann fachlich gar nix dazu beitragen, aber ich kann sagen, dass die Farbgebung auf mich sehr realistisch wirkt! :P

Sehr schöner und lehrreicher Baubericht! Ich wünsch Dir weiterhin soviel Spaß beim Bauen!


Liebe Grüße,

Karl
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: matz in 24. November 2016, 07:20:09
Eben erst entdeckt. Enorm welche Recherchearbeit hinter so einem upgecycelten Kaffeelöffelhäuschen
steckt. Die Ergebnisse sind beeindruckend, die Infos dazu sehr lehrreich, da bleib ich dabei  :P

matz
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 16. Dezember 2016, 23:07:36
Ganz offenbar bin ich eifriger beim Bauen als beim Dokumentieren.
Ich habe echt lange nichts mehr geschrieben. Aber das werde ich jetzt mal in kürzeren Abständen nachholen.
Wir haben damit aufgehört, dass ich das Holzhaus fertig hatte und nur noch die Farbe fehlte.
Als nächstes habe ich mich mit den Palisadenzäunen (heißen die so?!?) beschäftigt.
Materialien waren wie immer Furnierholz und Kaffeelöffel. Viel muss ich dazu nicht erklären. Außer vielleicht, wie man dünne Furnierstreifen so biegsam kriegt. Ich sag nur ,,Durchkauen". Ist nicht wirklich lecker, geht aber ganz famos.

(https://abload.de/img/zaun0013asrr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=zaun0013asrr.jpg)

(https://abload.de/img/zaun0027os98.jpg) (http://abload.de/image.php?img=zaun0027os98.jpg)

(https://abload.de/img/zaun00316s0r.jpg) (http://abload.de/image.php?img=zaun00316s0r.jpg)

Und wo ich grad am Frickeln war, habe ich noch einen Eimer aus einem Zahnstocher gebaut. Was für ein Spaß!

(https://abload.de/img/eimer90stt.jpg) (http://abload.de/image.php?img=eimer90stt.jpg)

Als nächstes kommt wird dann am Holzhaus weitergemalt.

Danke für Euer Interesse und bis zum nächsten Update.

Jens  :winken:

Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 17. Dezember 2016, 10:08:25
Schön, dass es weiter geht
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 17. Dezember 2016, 10:23:38
Toller Zaun! Mit Kauen....genial! :D
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 17. Dezember 2016, 13:47:05
@Hans: Das Durchkauen des Furniers lässt sich vielleicht durch ein Vorheriges Einlegen in Single Malt etwas aufpeppen.  8) Ich quäle mich übrigens grad mit dem Fischerboot herum. Mal gucken, ob das was wird.  :pffft:

Aber weiter geht´s.

Das unbemalte Haus war jetzt nicht so toll. Da musste noch etwas Farbe rauf. Erstmal der Grundanstrich:

(https://abload.de/img/holzhaus-farbe001ifstv.jpg) (http://abload.de/image.php?img=holzhaus-farbe001ifstv.jpg)

(https://abload.de/img/holzhaus-farbe002c0s2x.jpg) (http://abload.de/image.php?img=holzhaus-farbe002c0s2x.jpg)

(https://abload.de/img/holzhaus-farbe003wos2y.jpg) (http://abload.de/image.php?img=holzhaus-farbe003wos2y.jpg)

(https://abload.de/img/holzhaus-farbe004cgsr0.jpg) (http://abload.de/image.php?img=holzhaus-farbe004cgsr0.jpg)

Danach habe ich einige Bretter und Schindeln in beigebraun aufgehellt, um Flickstellen darzustellen. Der Zaun hat auch etwas Farbe bekommen. Abschließend wurde alles nochmal trockengemalt:

(https://abload.de/img/holzhaus-farbe006fwssq.jpg) (http://abload.de/image.php?img=holzhaus-farbe006fwssq.jpg)

(https://abload.de/img/holzhaus-farbe007gksdw.jpg) (http://abload.de/image.php?img=holzhaus-farbe007gksdw.jpg)

(https://abload.de/img/holzhaus-farbe009pisf0.jpg) (http://abload.de/image.php?img=holzhaus-farbe009pisf0.jpg)

(https://abload.de/img/holzhaus-farbe010lis1z.jpg) (http://abload.de/image.php?img=holzhaus-farbe010lis1z.jpg)

(https://abload.de/img/holzhaus-farbe00531sx0.jpg) (http://abload.de/image.php?img=holzhaus-farbe00531sx0.jpg)

Die Idee hinter diesem Dioram ist ja eine kleine Ansiedlung an einem Fluss. Dazu gehört natürlich auch eine Anlegestelle.

Auch hier kamen wieder Streichhölzer (aus dem Bastelladen) und Kaffeelöffel (vom Bäcker) zum Einsatz.

(https://abload.de/img/steg002gisbt.jpg) (http://abload.de/image.php?img=steg002gisbt.jpg)

So sieht der Steg in der Stellprobe aus:

(https://abload.de/img/steg001cosd4.jpg) (http://abload.de/image.php?img=steg001cosd4.jpg)

(https://abload.de/img/steg0034lsc4.jpg) (http://abload.de/image.php?img=steg0034lsc4.jpg)

Dann kamen Farbe und das obligatorische Trockenmalen ins Spiel:

(https://abload.de/img/stegmitfarbe0011hsxq.jpg) (http://abload.de/image.php?img=stegmitfarbe0011hsxq.jpg)

Und nun wieder die Stellprobe:

(https://abload.de/img/steg004owsjn.jpg) (http://abload.de/image.php?img=steg004owsjn.jpg)

Im Hintergrund sieht man den ,,Holzweg". Dazu im nächsten Update mehr. Der nächste Schritt wird sich dann mit dem Dioram selbst befassen.
Danke, dass Ihr mal reingeguckt habt,
Jens  :winken:
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 17. Dezember 2016, 13:55:55
Richtig tolll!
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Der Lingener in 17. Dezember 2016, 14:03:58
Moin Jens,

ich schließ´ mich gerne Hansens ( :D) Meinung an:
Ritschtitsch TOLL
Unglaublich, was Du mit Hausmitteln schon geschafft hast!
Zum Beispiel die Zäune: Da hätte ich einfach fertige Resinzäune (oder bei 28mm Plastik!) gekauft - unimaginative!
Deine Vorgehensweise find ich da wesentlich ... origineller. Wobei: Furnierholz anlüllern und durchkauen: Ich glaub, dann wär ich bei meiner Familie endgültig unten durch!
"Was macht Dein Papa?"
"Och, der kaut den ganzen Tag auf Holz rum!"
" 8o???"

Michael
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Bongolo67 in 17. Dezember 2016, 15:18:58
Große Klasse, Jens! :klatsch:
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Wolfgang Meyer in 17. Dezember 2016, 16:07:47
Hallo Jens,

dass sieht wirklich schon ganz klasse aus.

Wolfgang
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: coporado in 17. Dezember 2016, 18:58:46
Kann mich den Vorschreibern nur anschließen, große Klasse was du hier zeigst  :klatsch: :klatsch: :klatsch:
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: bughunter in 17. Dezember 2016, 22:12:18
Sehr schönes und kreatives Projekt, daß einen regelmäßig zum Schmunzeln bringt :P

Zitat von: Jensel1964 in 16. Dezember 2016, 23:07:36
Außer vielleicht, wie man dünne Furnierstreifen so biegsam kriegt. Ich sag nur ,,Durchkauen". Ist nicht wirklich lecker, geht aber ganz famos.
Wem es nicht schmeckt: mit Dampf geht es auch wunderbar!

Viele Grüße,
Bughunter
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Flugwuzzi in 17. Dezember 2016, 23:29:14
 :P Sehr schöner Fortschritt Jens. Der Zaun sieht Klasse aus und deine Ideen sinds auch  :1:

Den Tipp mit dem bekauen des Zaunes solltes du in den "Abnehmthread" schreiben. Holz statt Chips .... vielleicht mag der eine oder andere ja ein paar Hektar in 1/72 umzäunen und kann dabei ein paar Pfunde verlieren  :D

lg
Walter
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: nurmalso in 18. Dezember 2016, 17:49:18
Hi
Ein wirklich schönes Entspannungsprojekt. Animiert einen geradezu auch mal was anderes zu machen.
Bin gespannt wie es weitergeht. Weiterhin viel Spaß dabei.

LG  Frank
Titel: Re: Haus eines Handwerkers - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 18. Dezember 2016, 21:50:00
Vielen Dank für die aufmunternden Worte. Jaja, das mit dem Durchkauen lässt Euch nicht los, nicht wahr?  :3:
Und wenn Ihr meint, dass das schon die Krone der sonderlichen Ideen ist, wartet erstmal den ersten Schritt der Begrünung ab. Da wird es wirklich kaputt.  :D Aber das hat noch etwas Zeit.
Heute folgen nun die letzten Fotos, die den bisherigen Baufortschritt zeigen.

Die erste Stellprobe (hier noch ohne Steg) sah so aus:

(https://abload.de/img/stellprobe001xdspw.jpg) (http://abload.de/image.php?img=stellprobe001xdspw.jpg)

Als nächstes wurden die Bohlenwege ausgelegt. Diese Wegbefestigungsart ist z.B. gut in Haithabu zu sehen:

(https://abload.de/img/stellprobe0023zs62.jpg) (http://abload.de/image.php?img=stellprobe0023zs62.jpg)

Und hier nochmal mit ´nem bemalten Steg:

(https://abload.de/img/stellprobemitfarbe0030os10.jpg) (http://abload.de/image.php?img=stellprobemitfarbe0030os10.jpg)

(https://abload.de/img/stellprobemitfarbe004eksqd.jpg) (http://abload.de/image.php?img=stellprobemitfarbe004eksqd.jpg)

Als nächstes habe ich den die Vorbereitungen für das Einbringen der Spachtelmasse getroffen.

Die Häuser mussten etwas Unterfüttert werden, um das Niveau des Holzbohlenweges zu erlangen. Dazu habe ich Holzspatel aus dem Bastelladen genommen. Als alles drauf war, habe ich die Holzflächen mit Tamiya-Tape abgeklebt:

(https://abload.de/img/gelndeoberflche001t0s60.jpg) (http://abload.de/image.php?img=gelndeoberflche001t0s60.jpg)

Danach wurden die Bereiche zwischen dem Holz, die Böschungen und die Wasserfläche mit Spachtelmasse aufgefüllt bzw. bestrichen. Abschließend habe ich großflächig Holzleim aufgetragen und Vogelsand aufgestreut:

(https://abload.de/img/gelndeoberflche002pzsa5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=gelndeoberflche002pzsa5.jpg)

Dann kam endlich Farbe in´s Spiel. Vallejo braun und Iraqui Sand für das Land. Das Wasser habe ich mit verschiedenen Grau-Blau-Grün-Tönen--- ich liebe diesem Moment!):

(https://abload.de/img/gelndeoberflche003srs75.jpg) (http://abload.de/image.php?img=gelndeoberflche003srs75.jpg)

Und abschließend habe ich die Häuser und den Zaun mit Holzleim aufgeklebt:

(https://abload.de/img/gelndeoberflche004ycsut.jpg) (http://abload.de/image.php?img=gelndeoberflche004ycsut.jpg)

Eigentlich ganz nett, oder? Das wird was.

Im nächsten Update beschäftige ich mich wieder mit Recherche zum Thema ,,Wie haben die Menschen im Norden damals gelebt?!?!".
Dann komme ich gaaaaanz langsam mit dem Fischerboot voran. Das muss fertig sein, bevor ich mit dem Wasser und der Vegetation am Ufer (Schilf etc.) beginnen kann.

Vielen Dank für´s Reinschauen,
Jens


Edith hat beschlossen, dem Baubericht einen neuen, jetzt endgültigen Namen zu geben. Ich hatte da grad eine Eingebung  :6:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: wefalck in 18. Dezember 2016, 22:10:23
Sehr schön !

Wie wird der Steg eigentlich zusammengehalten, mit Bolzen ?
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 18. Dezember 2016, 22:42:55
Danke!  :)
Das Modell wird natürlich mit Holzleim zusammengehalten. ;)

Beim Original stelle ich mir das so vor, wie ich es im Wallmuseum in Oldenburg gesehen habe: Holzdübel, die in vorgebohrte Löcher geschlagen werden und durch Feuchtigkeitseinwirkung aufquellen. Zumindest der Steg auf dem ich dort stand hielt ganz famos.  :D

Jens  :winken:

Edith hat die Rechtschreibfehler korrigiert
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 19. Dezember 2016, 09:23:35
Ist in Haithabu auch so. Dort ist der Steg breiter und wird nochmal in der Mitte fixiert, zusätzlich mit Leisten.

(http://farm4.static.flickr.com/3079/2581189463_317f835985.jpg)

http://www.haithabu-tagebuch.de/2008/15-06-2008.html


H.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: wefalck in 19. Dezember 2016, 09:43:16
Das war eigentlich eine rhetorische Frage, da ich denke, daß man das in diesem Maßstab durchaus darstellen kann  :pffft:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 19. Dezember 2016, 11:14:25
Joah, kann man tatsächlich machen. Danke für den Hinweis.
Wenn ich mal so richtig Lust habe, deute ich die Bolzen mal an.
Jens  :winken:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Gilmore in 19. Dezember 2016, 13:09:31
Hatten die damals schon die Möglichkeit, Bretter, Bohlen etc. herzustellen oder bestand der Holzsteg damals evtl. aus Rundhölzern? Der Steg in Haithabu ist doch sicher nicht oginol. (Dumme Frage eines Laien)
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: wefalck in 19. Dezember 2016, 14:02:25
Bretter und Bohlen wurden mit Axt und Keilen aus einem Stamm gespalten, nicht gesägt, und dann mit dem Dechsel weiterbearbeitet.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 19. Dezember 2016, 14:42:10
Die Bretter in H. sind nicht original, aber der Fundplatz ist voll davon. Auch die Holzverbindungen sind belegt.

wefalck, ich hab so nen Haitabu-Steg auch grad fertig. In 72 sind die Holzdübel 0,2 mm stark. Macht keinen Sinn, echt nicht.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 27. Dezember 2016, 23:28:22
Hallo zusammen!

Heute werde ich mich textlich etwas zurück halten und eher die Bilder sprechen lassen.

Hans (vielen Dank nochmal!!!) hat mir eine sehr schöne Zeichnung eines frühmittelalterlichen Fischerbootes zur Verfügung gestellt. Ich habe mich lange mit der Möglichkeit einer Umsetzung in Holz beschäftigt. Aber nachdem mir Balsa ständig zerbrochen ist und sich Buche für meine grobmotorischen Finger als zu hart erwies, bin ich auf  Kunststoff zurückgekommen. Das Material, mit dem ich normalerweise baue.
Den Kiel und die Spanten habe ich aus 1 mm starken Polystyrolplatten geschnitten und geschnitzt. Die Planken sind aus papierstarken Evergreenplatten geschnitten.

Die Umsetzung muss ich nicht großartig kommentieren. Die Bilder sagen genug, denke ich.

(https://abload.de/img/001-bootsgerippes4qlb.jpg) (http://abload.de/image.php?img=001-bootsgerippes4qlb.jpg)


(https://abload.de/img/002-bootsgerippes4pvf.jpg) (http://abload.de/image.php?img=002-bootsgerippes4pvf.jpg)


(https://abload.de/img/003-beplankunghbrrn.jpg) (http://abload.de/image.php?img=003-beplankunghbrrn.jpg)


(https://abload.de/img/004-beplankungfjqh5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=004-beplankungfjqh5.jpg)


(https://abload.de/img/005-beplankung75qjr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=005-beplankung75qjr.jpg)


(https://abload.de/img/006-beplankungsrobh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=006-beplankungsrobh.jpg)


(https://abload.de/img/007-beplankungtwo76.jpg) (http://abload.de/image.php?img=007-beplankungtwo76.jpg)


(https://abload.de/img/008-beplankung3cril.jpg) (http://abload.de/image.php?img=008-beplankung3cril.jpg)

Der Kronkorken dient nur als Größenvergleich. Ich trinke beim Bauen lieber Franziskaner.... :pffft:

(https://abload.de/img/009-fertig8zqrh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=009-fertig8zqrh.jpg)

Die folgenden Bilder sollen mal einen ersten Eindruck vom aktuellen Stand geben.

Für die Begrünung des Bodens ist mir in unserer Küche eine (wie ich meine) klasse Idee gekommen. Anstatt teure Streugüter zu verwenden, hab ich ein Glas ,,Kräuter der Provence" geplündert. Das ist nicht nur günstiger, es hat auch einen angenehmen Nebeneffekt: Mein Diorama riecht echt lecker.... :3:


(https://abload.de/img/010-zwischenstandk7rse.jpg) (http://abload.de/image.php?img=010-zwischenstandk7rse.jpg)


(https://abload.de/img/011-zwischenstandnsqwu.jpg) (http://abload.de/image.php?img=011-zwischenstandnsqwu.jpg)


(https://abload.de/img/012-zwischenstand7rr0b.jpg) (http://abload.de/image.php?img=012-zwischenstand7rr0b.jpg)


Mit dem Boot muss ich mir noch was einfallen lassen, um es in Wasserlinienform zu bringen. Möglicherweise reicht das runterschleifen des Kiels und das Einbetten in Acrylgel. Wir werden sehen...

(https://abload.de/img/013-zwischenstandkvqjq.jpg) (http://abload.de/image.php?img=013-zwischenstandkvqjq.jpg)


Und diese Begrünungselemente stellen nun den ersten wirklichen Kostenfaktor in diesem Diorama dar. Man kann halt nicht alles mit Kräutern machen.  ;)


(https://abload.de/img/014-grnzeug43qjy.jpg) (http://abload.de/image.php?img=014-grnzeug43qjy.jpg)


Tcha, das ist also der heutige Stand und ich muss sagen, dass ich echt zufrieden bin. Ich denke, dass das ganz nett werden kann.
Vielen Dank für´s Reinschauen.

Jens  :winken:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: wefalck in 28. Dezember 2016, 00:07:04
Hans/Jensel1964 - woher stammt die Zeichnung eines 'frühmittelalterlichen Fischerbootes' ?
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 28. Dezember 2016, 09:06:05
Schönes Boot, Jens. Aber auf's Wasser möchte ich damit nicht. Die Spalten sind doch etwas breit.
Balsa ist für so ein Beiboot auch das falsche Material. Wenn überhaupt, dann Birne oder Buchsbaum. Wenn es ein weiches Holz sein soll, kannst Du auch Linde probieren.

Die Grundlage des Boots würde mich auch interessieren.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 28. Dezember 2016, 09:16:32
Ich will Hans da nicht vorgreifen, aber es handelt sich wohl um das Beiboot des Gokstad-Schiffes, dass ich hier als Fischerbootvorbild genommen habe.
Rausfahren würde ich mit dem Boot angesichts der Beplankung allerdings auch nicht.
Jens  :winken:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 28. Dezember 2016, 10:04:30
Genau so ist es. Es gibt da zwar noch ein oder zwei weitere Funde dieser Größenklasse, aber vom "Gokstad-Beiboot" gibt's einen Plan.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: wefalck in 28. Dezember 2016, 12:38:58
OK, also eines von den 'Gokstad Færings' nach Christensen (1959) bzw. Dammann (1996) ?

CHRISTENSEN, A.E. (1959): Færingen fra Gokstad.- VIKING, tidskrift for norrøn arkeologi, 23: 57-69, 2 pl., Oslo, https://www.duo.uio.no/handle/10852/37585 (https://www.duo.uio.no/handle/10852/37585) (enthält die Zeichnungen).

DAMMANN, W. (1996): Das Gokstadschiff und seine Boote.- 76 p., Brilon-Gudenhagen, (Selbstverlag Arbeitskreis historischer Schiffbau e.V.).

Im übrigen würde ich aber bezweifeln, daß auf den Flußläufen (einschl. Jütlands) auf Kiel gebaute Plankenboote zum Fischen verwendet wurden. Solange noch ausreichend große Bäume vorhanden waren, waren Einbäume weit verbreitet, sogar noch bis in das späte 19. Jh. (z.B. in Ellerbek bei Kiel, das der Erweiterung der Kaiserlichen Werft weichen mußte). Ansonsten waren Prähme (ohne Steven) oder Bodenplankenboote mit Blocksteven seit Urzeiten bis in die Neuzeit in Gebrauch. Beide Grundtypen haben weniger Tiefgang als Kielboote und sind deswegen für flache Flüßchen besser geeignet. Auch sind die wesentlich einfacher zu bauen.

Eine Übersicht über die z.T. altertümlichen Boote (Nieder)deutschlands bis in das 20. Jh. geben

MITZKA, W. (1933): Deutsche Bauern- und Fischerboote.- Wörter und Sachen, Kulturhist. Zeitschr. f. Sprach- u. Sachforsch., Beiheft 6: 116 p., Heidelberg (Carl Winters Universitätsbuchhandlung).

RUDOLPH, W. (1966): Handbuch der volkstümlichen Boote im östlichen Niederdeutschland.- 150 p., Berlin (Akademie Verlag).

RUDOLPH, W. (1967): Die Übergangsformen zwischen Einbaum und Plankenboot an der südlichen Ostseeküste.- Ethnogr. Archäolog. Z., 8: 40-43, Berlin.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 28. Dezember 2016, 13:42:17
Vielen Dank für die Hinweise. Besonders der Linken zu dem norwegischen Bericht hat echt weiter geholfen. Ich sollte zumindest die "Sitzgelegenheiten" im Boot nochmal überdenken.
Den Hinweis zur unwahrscheinlichen Nutzung solcher Booten als Fischerboote werde ich so berücksichtigen:
Ich stelle eine Szene dar, in der der Schiffsmeister eines Langbootes Trockenfisch und anderen Proviant kauft oder tauscht. Und das mit dem Einbaum werde ich nochmal aufgreifen.
Jens  :winken:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 28. Dezember 2016, 13:56:41
Naja, das mit den Bootstypen ist so ne Sache. Da stösst das "hätte doch so sein müssen" schnell an die Fundgrenze. Einen Einbaum hat man tatsächlich aus Haithabu. Einen. (1). Zweck unklar. Präme oder sowas in der Bauart liegen einfach nicht vor. Jetzt könnte man die beliebte "Fundlücke" strapazieren, aber nimmt man die ernst, hätten die Wikis auch Fahrräder gehabt. Halt aus Holz, vergeht komplett. Rückprojektionen sind in der Archäologie komplett unzulässig.
Die Zeichnung, nach der Jens das Boot gebaut hat, stammt von Dammann.

Der ausgewiesene Fachmann Jörg Nadler benutzt tatsächlich einen Einbaum für eine Darstellung, aber auch ein kleines Kiel-Plankenboot, besegelt. Gänzlich ungeeignet erscheint mir der Bootstyp jetzt wieder auch nicht.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: wefalck in 28. Dezember 2016, 15:09:46
Das 'Rückprojektionen' nicht zulässig weiß ich natürlich auch. Es gibt aber entwicklungsgeschichtliche Studien, die gewisse historische Stammbäume aufzeigen, z.B.

GREENHILL, B., MORRISON, J. (1995): The Archaeology of Boats & Ships – An Introduction.- 288 p., London (Conway Maritime Press).

und gewisse Randbedingungen, wie die Verfügbarkeit von Materialien oder Techniken, die Rückschlüsse auf mögliche Lösungen, z.B. in der Bootsbautechnik, zulassen. In der Tat ist die materielle Überlieferung recht dünn und die Datierbarkeit häufig auch beschränkt. Gerade was die alltäglichen Gebrauchtsfahrzeuge in der Subsistenzwirtschaft anbelangt wissen wir über weite Strecken der Geschichte recht wenig.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 28. Dezember 2016, 18:32:17
Hier meine Balsaholzversion - nicht um den Thread zu kapern, sondern nur als "Beleg", dass man m.E. für den Dioramenbau sich nicht unbedingt an die Regeln des klassischen Holzmodellbaus halten braucht. In 1/72 ist das Ding daumengroß und als noch dazu ungeübter Bootsbauer kommt man schon so recht zügig ans Ziel. Zudem fehlt es mir auch an entsprechendem Werkzeug, um zB die Spanten aus hartem Holz zu sägen...hier sind es mit Cyanacrylat versteifte Papierspanten, über die dann feuchtes Balsaholz gezogen wurde.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: wefalck in 28. Dezember 2016, 18:53:55
Der Zweck heiligt die Mittel ... und das Ergebnis zählt ... :klatsch:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 28. Dezember 2016, 19:03:06
Das Boot sieht echt klasse aus, Hans. Und nein, das hat nichts mit "kapern" zu tun. Ich bin mal gespannt, wie mein Boot nach der Lackierung aussehen wird.
Ich beschäftige mich erstmal mit der Begrünung und den Haustieren.
Nach dem was ich bislang gelesen habe, scheinen Ziegen (Fleisch und Milch), Schweine (Fleisch) und Hühner (Eier und Fleisch) die häufigsten Haustiere gewesen zu sein. Die damaligen Schweine waren allerdings kleiner und pelziger.
Da ich die Tiere von Preiser in HO verwende, kompensiert das den Größenunterschied bei den Schweinen zumindest teilweise.

Eine Frage an die Experten: Wurden im frühen Mittelalter schon Fässer zum Warentransport (Trockenfisch, Salz etc.) verwendet?

Jens  :winken:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: wefalck in 28. Dezember 2016, 19:27:51
Auf die Gefahr hin, daß Hans mich/uns eines Besseren belehren wird: Fässer waren die 'Container' schlechthin seit Urzeiten bis in die 1960er Jahre. Man hat fast alle Waren darin verpackt, da sich Fässer ja wasserdicht verschließen lassen und auch gut transportieren bzw. stauen lassen. Allerdings hatten die Fässer bis zur Zeit der industriellen Eisenproduktion keine Reifen aus Bandeisen, sondern aus gespaltenen Weiden o.ä.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: bughunter in 28. Dezember 2016, 19:31:14
Klasse, was Du hier zauberst!

Zitat von: Jensel1964 in 27. Dezember 2016, 23:28:22
Ich habe mich lange mit der Möglichkeit einer Umsetzung in Holz beschäftigt. Aber nachdem mir Balsa ständig zerbrochen ist und sich Buche für meine grobmotorischen Finger als zu hart erwies,
Weil gerade Weihnachten war - schicke mir mal Deine Adresse per PN, wenn Du etwas Birnenholzfurnier möchtest.

Bughunter :winken:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 28. Dezember 2016, 19:42:46
Nee, stimmt völlig. Fässer gibts massig im Fundgut. Die Form war aber länglicher, als wir es heute gewohnt sind und eben ohne Eisenreifen.

Wohl ein Getreidevorratsbehälter; Original; wurde als Brunneneinfassung zweitverwendet und ist deshalb so gut erhalten
http://www.vikingage.org/wiki/index.php?title=File:Hedeby_Wood_Barrel.JPG

Gerade Form :
https://distantmirror.files.wordpress.com/2010/03/sahti-barreloseberg-viking-shiposlovikingmuseum.jpg

Ladegut, Rekosntruktionsvorschlag in Roskilde:
http://www.mycamerashots.com/wp-content/uploads/2011/10/DSC02541_39_40.jpg

Andere Fässer in eher schlanker Form. Ob es "Einheitsgrössen" a la Container gab, weiss man nicht.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 29. Dezember 2016, 00:27:28
Hans,

auch wenn Du Dein Boot aus Balsa gebaut hast, halte ich es für einfacher das Boot aus anderem Holz zu bauen. Furnier für die Beplankung lässt sich gut mit einem Skalpell schneiden. Für die Spanten reicht eine einfach Laubsäge. Für Holzmodelle muss man keinen Maschinenpark haben - auch wenn eine Dekupiersäge die Arbeit deutlich erleichtert.

Hast Du einen einfachen Steven oder den Formsteven des Originals verwendet? Ich habe diesen damals nicht hinbekommen.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 29. Dezember 2016, 10:08:31
Ich hasse Aussägen... :D... und dann erst noch Holz bestellen.... :D

Kein Formsteven..das ist dann schon etwas fuzzelig in der Größe. Für eine wirklich gute Replik würde ich nix kleineres als 1/30 nehmen.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: nurmalso in 29. Dezember 2016, 16:42:36
Sehr beeindruckend, was man aus so wenig zaubern kann. Wegen der Originalgetreue würde ich mir da keinen Kopf machen.
Es liegt über 1000 Jahre zurück und unsereins hat schon Probleme ein Schiff von vor 100 Jahren halbwegs authentisch darzustellen.
Mir gefällt dieses Dio sehr, mal eine schöne Geschichte aus dem Alltag und bisher absolut stimmig umgesetzt.

LG  Frank
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 29. Dezember 2016, 18:37:30
ZitatEs liegt über 1000 Jahre zurück
..man kann sie aber gut darstellen, wenn es die Schiffe/Boote noch gibt....  :D
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 30. Dezember 2016, 10:02:54
@nurmalso

Wenn man historischen Schiffsmodellbau betreibt, gibt es genug Quellen, um sein Modell möglichst realitätsnah zu bauen. Man muss sich nur die Mühe machen und die Quellen suchen und verwenden. Für meine Sloop existieren z.B. die Originalpläne und zeitgenössiche Literatur mit den Abmessungen der Bauteile.

Die Recherche macht in diesem Fall ein lebendiges und realitätsnahes Diorama aus. DasBoot kannst Du Dir in Oslo anschauen.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: nurmalso in 30. Dezember 2016, 19:16:40
Hallo

@ Hans und AnobiumPunctatum
    Mit Recherche kenn ich mich auch ein wenig aus und musste feststellen das die Segelschiffszeit ja etliche Jahrhunderte, wenn nicht
    ein Jahrtausend umfasst und daher interessanterweise mehr Material bietet wie die die kurze Periode von 1880 bis 1920. Ich hab
   auch in Freiburg im Bundesarchiv und an anderen Stellen recherchiert und muss sagen es gibt für diese Periode nicht so viel Material.
   Wenn es eine Auftragsarbeit für ein Museum wäre hättet ihr natürlich recht. Jensel1964 baut aber mal was anderes, wie sonst, für sein Vergnügen.
   Da sollte man nicht ganz so pingelig sein, er hat ja von sich aus sehr schön die Häuser und anderes realistisch der Zeit entsprechen umgesetzt.
   Wenn man es eng sieht muss ich dann wefalck zustimmen, Einbäume und Plattboote waren die VW's des kleinen Mannes. Da gibt es sehr
   interessante Sachen. Das sollte aber jeder für sich entscheiden um den Spass den wir am Hobby haben nicht zu killen.

   LG  Frank
   
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 30. Dezember 2016, 19:25:02
Frank,

Zitat von: nurmalso in 30. Dezember 2016, 19:16:40
Das sollte aber jeder für sich entscheiden um den Spass den wir am Hobby haben nicht zu killen.

dem stimme ich uneingeschränkt zu.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 24. Januar 2017, 22:35:53
Es ist lange her, dass ich hier etwas geschrieben habe. Grund genug, sich ein wenig Asche aus´s Haupt zu streuen. Zu meiner Verteidigung kann ich aber sagen, dass ich nicht untätig war.
Ich versuche den Bauablauf mal etwas zu kanalisieren bzw. zu ordnen.
Ein großes Thema für mich waren die Weidenflechtzäune, die man in diversen Rekonstruktionen frühmittelalterlicher Häuser sieht. Ich habe lange darauf herumgekaut (haha..), wie ich die darstellen könnte.
Variante 1 war ein Zaun aus Draht und ....Draht. Mit etwas Flechtarbeit und ein wenig Lötzinn sah das dann so aus:
(https://abload.de/img/001-weidenflechtzaun-dcs5f.jpg) (http://abload.de/image.php?img=001-weidenflechtzaun-dcs5f.jpg)
Schon OK, aber das geht bestimmt noch besser. Dennoch habe ich diesen Zaun verwendet.
Irgendwann stellte ich aber fest, dass ich noch mehr Weidenflechtzäune brauchte, um die Gemüsegärten einzufrieden und vor Kaninchen, Ziegen oder verfressenen Nachbarn zu schützen. Zunächst erinnerte ich mich an das Afghanistan Dioram und die Hesco-Körbe. Das Kunststoffgewebe sollte einen guten Ausgangspunkt für einen Zaun bilden. Kennt Ihr das: Ihr baut etwas und guckt/hört nebenbei eine Sendung und wann immer Ihr dieses Bauteil sehr, denkt Ihr an...sagen wir mal.... ,,Wendy, der Film".  :pffft:   Bei mir ist es ,,Vikings-Staffel 4".

Wie schon gesagt, ich litt mit dem Schicksal von Ragnar und kam auf die Idee, dass Garn eine schöne Darstellung von Weidengeflecht ermöglichen sollte.
Das sah dann so aus:
(https://abload.de/img/005-weidenzaun-varian4ssl4.jpg) (http://abload.de/image.php?img=005-weidenzaun-varian4ssl4.jpg)

(https://abload.de/img/007-weidenzaun-variandcsuk.jpg) (http://abload.de/image.php?img=007-weidenzaun-variandcsuk.jpg)

(https://abload.de/img/008-weidenzaun-varianbmssv.jpg) (http://abload.de/image.php?img=008-weidenzaun-varianbmssv.jpg)

Schon cool, finde ich. Und dann kam noch Farbe drauf:

(https://abload.de/img/009-weidenzaun-varian2pspb.jpg) (http://abload.de/image.php?img=009-weidenzaun-varian2pspb.jpg)
Damit bin ich mal echt zufrieden.

(https://abload.de/img/020-weidenflechtzaun-xbs4i.jpg) (http://abload.de/image.php?img=020-weidenflechtzaun-xbs4i.jpg)

Ach ja, ein Schiff hatten wir ja auch noch.
Und da war ja noch die Sache mit dem Einbaum....

Als erstes schnitzte ich aus Balsaholz die Einbäume:

(https://abload.de/img/004-einbaum76s0y.jpg) (http://abload.de/image.php?img=004-einbaum76s0y.jpg)

Geht, oder? Und wiederum kann Farbe ins Spiel:

(https://abload.de/img/011-bootej6s9o.jpg) (http://abload.de/image.php?img=011-bootej6s9o.jpg)


In diesem Zuge bemalte ich auch das Fischerboot...schwarz-braun-hellbraun trockenbemalt und fertig:

(https://abload.de/img/012-bootehws8r.jpg) (http://abload.de/image.php?img=012-bootehws8r.jpg)


(https://abload.de/img/013-bootec3s4w.jpg) (http://abload.de/image.php?img=013-bootec3s4w.jpg)

Tcha, und nebenbei fing ich an, Bäume und Grünzeug auf dem Dioram zu verteilen.

Zum Beispiel die lasergedruckten Brennnesseln von NOCH. Geiles Zeug:

(https://abload.de/img/002-brennneseln65sxm.jpg) (http://abload.de/image.php?img=002-brennneseln65sxm.jpg)


(https://abload.de/img/003-brennneselnxtsw6.jpg) (http://abload.de/image.php?img=003-brennneselnxtsw6.jpg)


Hier mal ein Gesamteindruck (das Helle ist übrigens noch nicht getrocknetes Acrylgel):

(https://abload.de/img/014-gesamtbildajsn0.jpg) (http://abload.de/image.php?img=014-gesamtbildajsn0.jpg)

Der Bereich zwischen den Häusern wurde mit Zäunen (siehe oben!) in verschiedene Nutzungsbereiche unterteilt. Im frühen Mittelalter waren wohl Ziegen die Hauptmilchlieferanten. Daneben haben sich die Menschen, soweit leistbar, Schweine gehalten. Im Falle meines Fischers muss dieser wohl zu einem gewissen Reichtum gekommen sein, wenn man die Anzahl der Schweine sieht. Diese waren übrigens kleiner und nicht so ,,rosig" wie heute.

Hier fand übrigens auch das zweite Gewürz seinen Einsatzbereich: Basilikum (siehe den Busch in der Mitte). Schon witzig, was man so alles verwenden kann.

(https://abload.de/img/019-basilikumstsio.jpg) (http://abload.de/image.php?img=019-basilikumstsio.jpg)

(https://abload.de/img/016-stallungens8slv.jpg) (http://abload.de/image.php?img=016-stallungens8slv.jpg)


Als weitere Aufgaben stehen die Darstellung der Wasserfläche und des Schilfgürtels an. So sieht das jetzt aus:

(https://abload.de/img/018-schilfgrtelryshx.jpg) (http://abload.de/image.php?img=018-schilfgrtelryshx.jpg)

Der Schilfbereich sieht noch ziemlich chaotisch aus. Aber das ist erst ein Zwischenstand.

(https://abload.de/img/017-steegn4sh4.jpg) (http://abload.de/image.php?img=017-steegn4sh4.jpg)

Ich hoffe, dass das jetzt nicht zu durcheinander war.
Vielen Dank für Euer Interesse. Ich freue mich auf hilfreiche Kommentare.

Jens  :winken:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 24. Februar 2017, 16:24:58
Nicht dass Ihr denkt, dass das Projekt gestorben ist....

Ich quäle mich seit Wochen mit dem Wasser herum. Auf die Acrylgelfläche habe ich (wohl etwas zuviel) StillWater von  Vallejo gegeben.  Das Ergebnis war zunächst (1 Woche lang) fast weiß und geht nun (nach 2-3 Wochen) gaaaaanz langsam in´s Durchsichtige.
Merke: Jeweils nur ganz dünne Schichten StillWater aufbringen.  :rolleyes:

(https://abload.de/img/wasserproblem1w8sbr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=wasserproblem1w8sbr.jpg)

(https://abload.de/img/wasserproblem2ivs8j.jpg) (http://abload.de/image.php?img=wasserproblem2ivs8j.jpg)


Wenn es denn so gar nicht durchsichtig werden will, gibt´s es halt wieder eine stürmische Ausgabe....das ist bei uns im Norden ja nicht unüblich.

Jens  :winken:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 24. Februar 2017, 17:04:27
Das mit dem dünn auftragen gilt alle diese Art von Wasserdarstelllung. Was ich da schon geflücht habe. Es geht wirklich nur in Schichten, die so dünn sind wie "gemalt".
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 24. Februar 2017, 17:26:12
Tcha Hans, da sagst Du was.... :rolleyes:
Ich bin da ein wenig ratlos.
Ich sehe da folgende Optionen:

1. Einfach noch ein paar Wochen warten und hoffen, dass das Wasser durchsichtig wird.
2. Wie 1 aber mit dem Föhn nachhelfen (macht mir etwas Angst...)
3. Das Wasser lasierend in braunen und graublauen Tönen übermalen und danach ein paar dünne (!!) Lagen Wasser drüber geben (Aber das wird besonders im Uferbereich nicht gut aussehen)
4. Das Thema, wie oben schon erwähnt, in die Richtung "schlechtes Wetter" drehen (Regen darzustellen macht sicher auch Spaß...)
5. Das Dioram in das "Regal der Schande" geben und hoffe, dass sich das Wasser in ein paar Jahren gebessert hat. (NEIN!!!)
6. Versuchen das Wasser vorsichtig und ohne zu viel Flurschaden zu verursachen entfernen (DAS macht mir so richtig Angst!! 8o).

Was würdest Du machen, Hans?

Jens  :winken:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: nurmalso in 24. Februar 2017, 18:29:53
Schade, die Sache mit dem Wasser. Ich hab keine Ahnung aus welchen Material Deine Base ist, deswegen ein Vorschlag in's Blaue hinein.
Ich würde die Fönvariante an der Ecke, wo nur Wasser ist, vorsichtig probieren, oder wenn es das Material zuläßt von unten mit einer
Heißluftpistole die Base erwärmen.

LG  Frank
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Verwirrt in 24. Februar 2017, 20:54:23
Zitat von: Jensel1964 in 24. Januar 2017, 22:35:53Weidenflechtzäune

Super. Da versteht man gleich viel besser, warum Gottfried Semper die Meinung vertreten konnte, der Anfang aller gestaltenden Kunst liege im Bau von Zäunen.

Schönen Gruß

Hans
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 24. Februar 2017, 21:29:06
Jens, ich würde dem Ding noch ein paar Tage geben. Danach sehe ich folgende Optionen: Wasser ist ja nicht immer klar, sondern auch trübe, grade auch mal Flusswasser. Ein Übermalen mit lasierendem Lack ist immer möglich - in Richtung grau-grün. Und dann Glanzlack drüber.
Das Entfernen der Acyrlschicht wäre die andere Option und die wird nur dort schwierig, wo sie zb sich in das Reet eingezogen hat. Da kann man aber mit dem Skalpell/Cutter für eine saubere Kante sorgen und dann die Schicht recht sauber abziehen. Da brauchst du dir keine Sorgen machen, auch nicht um das Boot. Das kann man auch freischneiden.

H
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Verwirrt in 24. Februar 2017, 21:36:51
Zitat von: wefalck in 28. Dezember 2016, 19:27:51
Auf die Gefahr hin, daß Hans mich/uns eines Besseren belehren wird: Fässer waren die 'Container' schlechthin seit Urzeiten bis in die 1960er Jahre. Man hat fast alle Waren darin verpackt

Sogar einen Lord Nelson, wie jeder weiß.

Ja, das Faß war universal und allgegenwärtig als Transportbehältnis. Das ging soweit, daß bis zum ausgehenden 18. Jhd. in Frankreich der Transport von Wein anders als in Fässern verboten war, was, glaubt man der Überlieferung, vor allem fiskalisch-kontrolltechnische Günde hatte - ein Zweihundertliterfaß konnte man nicht mal schnell unterm Wams verstecken. Praktische Gründe kamen natürlich hinzu: Erst die aufblühende und technisch führende englische Glasindustrie machte es möglich, Ende des 18., Anfang des 19. Jhds. auf Flaschen gezogenen Wein zu transportieren, eine Voraussetzung für die Massenproduktion von Champagne (dessen Erfindung übrigens, trotz der gerne verbreiteten Sage, kein Verdienst von Dom Perignon ist; dieser Mönch setzte vielmehr beinahe seine komplette Lebensenergie daran, die blöden Blasen, der zweiten (in der Flasche passierenden) Gärung - zu verhindern!

Die ehemalige Vorherschafft des Fasses als Transportmittel von Wein können wir übrigens auch im Jahre 2017 noch miterleben; bekanntlich haben französische Weinflaschen, wenn korrekt im Handel oder beim Winzer gekauft, diese lustigen bunten Metallkapseln über Korken und Glas, versehen mit einer eindeutigen Nummer. Das ist nun nichts anderes als der Reflex auf die Jahrhundertwende 1800 und signalisiert das Recht, die so gekennzeichneten Flaschen durchs Land zu fahren; Flaschen eben und keine Fässer. Mir hat einmal ein Winzer, der die gerade abgefüllten Flaschen noch schnell mit solchen Siegeln versah, versichert, ich könne ernsthafte Probleme beim Transport ohne bekommen.

Wie sehr das Faß unsere Nachbarn geprägt hat, kann man schon an der Sprache sehen, tonneau, cuve, barrique, fut (bin gerade zu faul, den grave zu suchen), baril, barillet, foudre für das, was bei uns einfach nur Faß heißt. Es gibt auch ein eigenes Verb für "ins Faß packen" (encaquer), welches Verb feste Stoffe betrifft. Falls Lord Nelson schon in einen halbflüssigen Zustand übergegangen sein sollte, wäre entonner oder, noch unapetitlicher, enfutailler der entsprechende Begriff gewesen (enfutailler meint so etwas wie Wein einfüllen).


Nun haben wir Deutsche also offensichtlich das beschränktere Vokabular zum Faß, dafür aber sehr wahrscheinlich die besseren Witze:
Die Heidelberger Professoren um 1900 waren durchaus trinkfreudig. Einer dieser tat sich nun durch besondere Leistungsbereitschaft in diesem Genre hervor. Woraufhin seine Professorenkollegen meinten, seine Grabinschrift könne nicht anders lauten als "Hier liegt nun todesstill und leichenblaß/das zweite Heidelberger Faß" (Quelle (nur für das Heidelberger Faß) ist Erich Rothacker, und der ist nun ja seriös genug).

In diesem Sinne Faß ahoi

Hans
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 25. Februar 2017, 10:24:38
Das Faß als solches ist völlig unstrittig. Aber die Form und die Bauweise waren damals anders. Mangels Altenativen habe ich auf meiner Knorr auch die neuzeitlichen Standardfässer genutzt. Die frühmittelalterlichen Fässer waren aber schlanker und hatten Reifen aus Weide oder anderem organischen Material. Sie waren auch nicht immer gebaucht.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Verwirrt in 25. Februar 2017, 13:31:08
Zitat von: Hans in 25. Februar 2017, 10:24:38
Das Faß als solches ist völlig unstrittig. Aber die Form und die Bauweise waren damals anders. Mangels Altenativen habe ich auf meiner Knorr auch die neuzeitlichen Standardfässer genutzt. Die frühmittelalterlichen Fässer waren aber schlanker und hatten Reifen aus Weide oder anderem organischen Material. Sie waren auch nicht immer gebaucht.

Hans,

absolut keine Widerrede. Wenn wir davon ausgehen, daß im Mittelalter die Faßform immer noch so ähnlich war wie diejenige auf dem Grabmal von Neumagen, wäre eine ganz leichte Bauchung anzunehmen, aber vor allem keine Dauben in der Mitte des Korpus; oben und unten sind Binden/Bänder/Dauben zu sehen. Leider kenne ich die Schilderung aus der historia naturalis nicht (als ich das Werk wollte, konnte ich es mir nicht leisten, und jetzt fehlt mir die notwendige Restlebenszeit).

Ich weiß auch nicht, ob ich mit meiner Vermutung richtig liege, bis 1615 müsse sich an der Faßform soviel (in Richtung der Holzfässer des 19. und beginnenden 20. Jhds.) geändert haben, daß Kepler eine lohnende Aufgabe in der Volumenberechnung finden konnte; bei reinen Zylinderformen hätte es hierzu ja kein Anlaß gegeben.

Schönen Gruß

Hans

Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 25. Februar 2017, 15:31:51
So wie das Fundgut aussieht, gabs schon gebauchte, keine Frage. Aber eben auch einfach tonnenförmige, eher kleine Exemplare. Ich weiss allerdings nicht, wie das feindatiert aussieht oder ob da lokale Faktoren ne Rolle spielen.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Verwirrt in 25. Februar 2017, 19:41:13
Zitat von: Hans in 25. Februar 2017, 15:31:51
wie das feindatiert aussieht oder ob da lokale Faktoren ne Rolle spielen.

Hans, mir dem "Lokalen" sprichst Du einen ganz wichtigen Faktor an! Bis ca. 1900 glaubte beispielsweise die Kunstgeschichtswissenschaft, damals gerade ca. 60 Jahre alt, einen "Gänsemarsch der Stile" evozieren zu können. Völliger Blödsinn natürlich. Heute wissen wir um die Wichtigkeit und um die Beharrungsfähigkeit von "Loakalem". Insofern geht meiner Meinung nach bei historischen Rekonstruktionsversuchen ziemlich viel. Nur Projetionen nach vorne sind natürlich verboten. Obwohl, so ein niederdeutsches Dorf, bei dem die dritte Lautverschiebung angekommen wäre... am Ende behaupten die dann auch noch, sie hätten gelernt, mit Messer und Gabel zu essen.

Schönen Gruß

Hans
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Verwirrt in 25. Februar 2017, 19:50:36
Hans,  um auf die Modellbauerei zurükzukommen, wäre wohl eine Faßdarstellung nach römisch/gallischem Vorbild das Vernünftige. Also wie von Dir vorgeschlagen, eher wenig bauchig, keine sichtbaren Dauben außer diesen Verdickungen an den Deckeln oben und unten, sprich, den heutigen oder vorgestrigen Fässern eher wenig ähnlich. Der Plinius fängt aber langsam an, mich zu interessieren.

Schönen Gruß

Hans

Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 26. Februar 2017, 12:12:20
So weit zurück muss man gar nicht gehen, Hans. Haithabu ist voll von Holzfunden. Aber die Publikation dazu ist sehr speziell und teuer.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 02. März 2017, 16:35:28
Erstmal vielen Dank Euch Allen für die Anregungen und die Tipps.
:P

Letztendlich war ich etwas arg ungeduldig und habe nicht mehr darauf gewartet, dass das StillWater vollständig transparent wird. Ich hatte bei der ganzen Geschichte einfach kein gutes Gefühl.

Insofern habe ich mich dazu entschlossen, das ,,Wasser" wieder zu entfernen, Das ging übrigens besser als erwartet. Den Bereich um das Boor, den Steg und den Schilfgürtel musste ich aber aussparen. Hier habe ich mit dem Skalpell eine ,,Grenze" gezogen.

Hier nun erstmal das große Schlachtfest:

(https://abload.de/img/001-rckbau1t8jpw.jpg) (http://abload.de/image.php?img=001-rckbau1t8jpw.jpg)


(https://abload.de/img/002-rckbau28ljt6.jpg) (http://abload.de/image.php?img=002-rckbau28ljt6.jpg)


Dann habe ich die Fläche neu bemalt:


(https://abload.de/img/003-farbe-neuivjf2.jpg) (http://abload.de/image.php?img=003-farbe-neuivjf2.jpg)


(https://abload.de/img/004-farbe-neu9hkb0.jpg) (http://abload.de/image.php?img=004-farbe-neu9hkb0.jpg)


Bei der Farbgebung habe ich diesmal etwas mehr braun und weniger Blau verwendet, um dem flachen Wasser Rechnung zu tragen. Auch habe ich das Blau so gesetzt, dass sich Tief- und Flachwasserbereiche ergaben. Das sollte sich zum Schluss noch als nützlich erweisen.

Nachdem die Farbe (leider nicht genug) getrocknet war, habe ich zwei Lage AcrylGel in den Bereichen aufgetragen, wo das ,,alte Wasser" entfernt wurde.

(https://abload.de/img/005-wasser-neuznk9z.jpg) (http://abload.de/image.php?img=005-wasser-neuznk9z.jpg)

(https://abload.de/img/006-wasser-neugkksh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=006-wasser-neugkksh.jpg)

Ich hoffte, dass sich so der Höhenunterschied zum ,,alte Wasser" egalisiert. Das klappte leider nur bedingt, denn es blieb auch nach der zweiten Lage AcrylGel ein leichter Versprung.

Eine dritte Lage AcrylGel wollte ich nicht auftragen, da schon die ersten beiden Schichten nicht vollkommen durchsichtig waren.

Also hieß es, aus der Not eine Tugend zu machen.

Kommen wir zum Titel des Dioramas zurück: ,,Ein Fluss in Jütland".

Aus Beobachtungen weiß ich, dass die Wasserstände der kleinen Flüsse mit Zufluss zur Nordsee, zumindest im Bereich der Mündungen, tideabhängig leicht variieren. Das sind jetzt keine in mehreren Metern zu beschreibenden Wasserspiegelunterschiede, aber man erkennt das schon. Ich will nun eine Situation bei Niedrigwasser darstellen. Das am Steg vertäute Boot liegt also für kurze Zeit auf dem Trockenen. Durch die Tide lagern sich zudem Sedimente (Sand, Schlamm) ab. Im Falle meines Dioramas sieht man das unter dem Steg und im Bereich des Schilfgürtels. Irgendwann wird dieser Seitenarm versanden und es gilt eine neue Anlegestelle zu bauen.
Insofern habe ich den Bereich, in dem extremes Niedrigwasser herrscht mit lasierenden Brauntönen übermalt. Diese ,,farbschlieren verlaufen so, dass man die Strömung des ablaufenden Wassers erahnen kann. Handwerklich bedeutet das, dass ich auf das Acrylgel an ausgesuchten Stellen mit durchscheinenden Brauntönen Schlamm- und Sedimentpartikel im Wasser dargestellt habe, die von der Strömung mitgerissen werden.

(https://abload.de/img/007-wasserfarbe-neu3mjz1.jpg) (http://abload.de/image.php?img=007-wasserfarbe-neu3mjz1.jpg)


(https://abload.de/img/008-wasserfarbe-neum7jrr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=008-wasserfarbe-neum7jrr.jpg)


(https://abload.de/img/009-wasserfarbe-neusajrg.jpg) (http://abload.de/image.php?img=009-wasserfarbe-neusajrg.jpg)


(https://abload.de/img/010-wasserfarbe-neup1k83.jpg) (http://abload.de/image.php?img=010-wasserfarbe-neup1k83.jpg)


Und auf diese letzten Farbschichten habe ich eine Schicht StillWater (dünn wie Farbe) aufgetragen.
Und das sieht nun so aus:

(https://abload.de/img/011-stillwater-1.lagey8j77.jpg) (http://abload.de/image.php?img=011-stillwater-1.lagey8j77.jpg)


(https://abload.de/img/012-stillwater-1.lageqok86.jpg) (http://abload.de/image.php?img=012-stillwater-1.lageqok86.jpg)


Ich überlege nun, ob ich auf diese StillWater-Schicht noch eine weitere Schicht auftrage. Ich denke, dass das Sinn macht, denn ich hätte gerne das Bild der sich in der Wasserfläche spiegelnden Bäume.

Als nächstes werde ich einige weitere Wasserpflanzen und etwas liegenden Schilf verteilen.
Und dann endlich geht es an die Figuren, vor denen ich zugegebenermaßen einen Heidenrespekt habe.  :rolleyes:

Vielen Dank Euch Allen für´s ,,Über die Schulter- Gucken" und für die guten Ratschläge.  :D

Jens  :winken:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 02. März 2017, 16:39:44
Das Wasser kommt gut so wie es jetzt ist.

Figuren: Einfach mal machen.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 02. März 2017, 19:50:06
Gefällt mir richtig gut, Jens :P
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: maxim in 03. März 2017, 12:53:33
Die Wasserfläche kommt so gut!  :P
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Flugwuzzi in 03. März 2017, 16:06:30
Jens, das Wass gefällt mir jetzt deutlich besser ... sieht richtig fein aus ... weiter so  :P

lg
Walter
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 03. März 2017, 18:54:20
Von einem Modellbaukollegen, der in einer Faßküferei gearbeitet hat, habe ich folgende Infos bekommen.

ZitatDie Reifen eines Holzgefäßes müssen über den Außenumfang einen Zug auf die Dauben ausüben, damit die Fugen dicht werden. Das geht nur durch zwei Methoden: Entweder kann man den Umfang des Reifens durch ein sogenanntes Spannschloß, sprich Mutter und Gewindespindel, verändern, oder der Korpus ist konisch, bzw bauchig. Dann kann der Zug der Reifen durch Auftreiben erzeugt werden. Da es im Jahr 900 n. Chr mit Sicherheit keine Spannschlösser gegeben hat, bleibt nur die Alternative, die Reifen aus Holz oder Bandeisen auf dem Bauch aufzutreiben. Das ganze hat noch eine weitere Dimension: Steht ein Holzgefäß trocken, schwinden die Dauben, und oft bekommt man es nicht mehr dicht, ohne die Reifen weiter anzutreiben.
Schönen Gruß,
Matthias
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 03. März 2017, 19:27:18
Frage nie einen rezenten Handwerker, wie früher was war... :D :D.

Die Funde zeigen, dass keine eisernen Bänder verwendet wurden, sondern hölzerne, zB aus Weide. Die waren auch "spannbar", durch Verwinden. Und es gab kleinere ungebauchte Bottiche und wenn mit Deckel=Fässer, die durch eben jede Menge solcher Bänder auf Druck gehalten wurden. Die gebauchte Variante macht dann eine Sinn, wenn nicht spannbare Reifen aus Metall heiss aufgelegt werden und nach unten getrieben wurden, bis sie "spannten" und durchs Abkühlen weiter spannten. Aber durch schlichtes "Abbinden" mit Bändern aus Weide geht das auch wunderbar, hält nur nicht so lange.

Ausgediente Fässer hat man dann gern zB als Brunnenfassung genommen.

H
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 03. März 2017, 21:09:09
Vielen Dank für Eure ermutigenden Kommentare. Ich denke auch, dass das jetzt gar nicht so schlecht aussieht.
Als nächstes kommen ein paar Pflanzen in die Uferzone.
Die anregende Faßdiskussion verfolge ich übrigens sehr aufmerksam. Aus purer Ahnungslosigkeit kann ich da aber wenig zu beitragen. Aber wenn es dann um den Bau der Fässer geht, komme ich darauf zurück.  :P

Eine Frage in die Figurenexperten in der Runde:
Sagt mal wir fixiert Ihr  1:72er Resinfiguren zum Bemalen. Die Figuren auch nur mit einem Fuß auf eine Unterlage zu kleben erscheint mir nicht sinnvoll. Da bricht so ein Fuß gerne mal ab.
Patafix traue ich nicht zu, dass es ausreichend hält.
...
Hülfe!!!!!  8o

Jens  :winken:

Edith erinnert mich daran, dass sich die Figurenanfrage an die ganze Runde richtet und nicht nur an Hans
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 03. März 2017, 22:08:21
Ich klebe die mit Sekundenkleber Gel auf Holzwürfel. Abnahme dann mit Skalpellklinge.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: jazznote in 09. März 2017, 23:53:16
Nicht schlecht, etwas einsam vielleicht bisher. In Haithabu liegen ja auch ein paar Kähne im Wikingerdorf. VG  :winken:

https://de.wikipedia.org/wiki/Haithabu (https://de.wikipedia.org/wiki/Haithabu)
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: wefalck in 10. März 2017, 09:39:05
Zitat von: Jensel1964 in 03. März 2017, 21:09:09.... Sagt mal wir fixiert Ihr  1:72er Resinfiguren zum Bemalen. Die Figuren auch nur mit einem Fuß auf eine Unterlage zu kleben erscheint mir nicht sinnvoll. Da bricht so ein Fuß gerne mal ab.
Patafix traue ich nicht zu, dass es ausreichend hält.  ...

Ich bohre ein feines Loch in einen Fuß und klebe mit Sekundenkleber einen Stück Federstahldraht hinein. Damit wird die Figur auf einen Korken von einer Sherry- oder Portwein-Flasche (die mit dem Plastikdeckel) gesteckt. Der Federstahldraht dient dann auch zur formschlüssigen Fixierung der Figur in der Szenerie o.ä. und sollte deshalb genau senkrecht zur Fußsohle sein.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 10. März 2017, 10:23:17
Nicht wirklich, jazznote. Dort liegen "fest" genau das Boot, das auch Jens zeigt. Zudem liegt da auch dauernd ein Einbaum. Das wars aber auch schon. Was es natürlich schon gibt, sind besegelbare Boote, die in der Saison genutzt werden, aber die sind nicht dauerhaft in Haithabu am Steg. Und Jens zeigt uns ein Fischerdorf, keinen Handelsplatz.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 10. März 2017, 16:20:36
Zunächsteinmal vielen Dank für die Figurenbemalungstipps. In Ermangelung von Sekundenkleber-Gel (mit flüssigem Kleber wollte was nicht so richtig klappen) habe ich meine alte Doppelklebeband-Variante angewendet. Das klappte recht gut, ohne die Figuren einzusauen. Normalerweise "reagiert" bei mir die Grundierung (Vallejo-Primer) mit dem Klebeband und es bilden sich dicke Farb-Kleber-Tropfen. Das mag aber auch an einer übertriebenen Grundierung liegen... :woist:
Die Idee mit dem Federstab finde ich sehr gut. Allerdings schrecke ich noch vor dem Anbohren dieser extrem filigranen Resin-Figuren zurück.
Leider habe ich noch keine verwertbaren Fotos, aber sobald die ersten Figuren fertig werden (es werden wohl nur sechs) gibt es Fotos.
Ich habe mich erstmal damit beschäftigt, welche Farben damals eigentlich verwendet wurden.
Da waren zunächst natürlich ungefärbte weiße Stoffe. Zum Färben von gelben und grünen Stoffen gab es viele Färberpflanzen wie z.B. Birkenblätter (gelb) und Schilfblüten ( grün). Braun, grau und rot waren wohl schwieriger, bzw. langwieriger zu färben. Kräftige Blautöne waren noch teurer, da noch lanwieriger herzustellen.
Dennoch habe ich einige Kleider in einem ersten Ansatz in hellblau gemalt. (Doof, jetzt komme ich ins Schreiben und sollte eigentlich mal ein paar Bilder zeigen - ich hole das nach  :woist:)
In meiner kleine Ansiedlung leben ein Fischer und seine Familie. Durch den Handel mit Trockenfischen ist der Herr des Hauses in einem gewissen Rahmen wohlhabend geworden und kann dies natürlich auch zeigen. Wenn nun (wie hier dargestellt werden soll) ein Zwischenhändler oder ein Schiffseigner kommt, um Trockenfisch zu kaufen, putzt er sich und seine Familie entsprechend raus. Vielleicht kann man die Tochter ja gewinnbringend verheiraten.
Ansonsten ist die Siedlung etwas ab vom Schuss, sodass im Normalfall nur  wenige Boote am Steg liegen (wenn überhaupt). In diesen Zeiten ist man mit dem Fischfang und der Trocknung beschäftigt.
Und das soll es erstmal gewesen sein. Ich werde die versprochenen Bilder nachliefern.
Und so fürchterlich weit ist es bis zum Ende dieses Bauberichtes auch nicht mehr.....

Jens  :winken:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: wefalck in 10. März 2017, 16:37:38
Ich verwende einen 0,3 mm-Bohrer und entsprechenden Stahldraht. Der Bohrer wird in einem Nadelhalter gehalten. Bei Preiserlein in Polystyrol in 1:87 geht das sehr gut. Manche Leute machen auch den Draht heiß und drücken ihn dann in den Fuß. Mit Bohren hat man aber eine bessere Richtungskontrolle. Polyurethanharz sollte sich ähnlich gut bohren lassen.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 10. März 2017, 16:42:23
Beim Aufbohren von Geschützrohren in 1:700 hab ich diesbezüglich schon einige Erfahrungen gesammelt. Aber ich schrecke noch etwas davor zurück, das bei Resin auszuprobieren. Ich bin mir nicht sicher, in wie weit Resin zum Brechen neigt.
Aber ich werde das einfach mal probieren und dann hier berichten.
Vielen Dank nochmal für den Hinweis.  :P
Jens  :winken:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 12. März 2017, 21:11:00
Hallo zusammen.

Lange habe ich mich um das Thema ,,Figurenbemalung" herumgedrückt. Beim Figurenthema gibt es wenig Raum für Ausreden (,,Das sieht halt so aus, weil...."). Wenn ein Gesicht nicht richtig gemalt ist, ist es einfach falsch. Fertig! Gleiches gilt für Faltenwürfe etc.

Aber dieses Diorama geht halt nicht ohne Figuren und so musste ich diesem Angstthema stellen.
Ausgangspunkt sind die ,,Wikinger Dorfbewohner" von Nikolai. Die unbemalten Figuren sind schon so schön, dass mein Respekt davor, sie zu bemalen ins unermessliche stieg.

Für die Halterung habe ich allen Mut zusammengenommen, ein Loch in die Füße gebohrt und einen Draht eingeführt. Passt!
Am Besten zeige ich Euch mal die Ergebnisse. Letztendlich bin ich doch recht zufrieden mit den Figuren.

Snorri Godvinson – Der Hausherr und Fischer

(https://abload.de/img/snorrigodvinson1yzsc2.jpg) (http://abload.de/image.php?img=snorrigodvinson1yzsc2.jpg)

(https://abload.de/img/snorrigodvinson2l0sg9.jpg) (http://abload.de/image.php?img=snorrigodvinson2l0sg9.jpg)

Vigdis, die Hausherrin


(https://abload.de/img/vigdis1jlsdb.jpg) (http://abload.de/image.php?img=vigdis1jlsdb.jpg)

(https://abload.de/img/vigdis2kxsy4.jpg) (http://abload.de/image.php?img=vigdis2kxsy4.jpg)


Freja, die Tochter

(https://abload.de/img/freja1hjscw.jpg) (http://abload.de/image.php?img=freja1hjscw.jpg)


(https://abload.de/img/freja2owsim.jpg) (http://abload.de/image.php?img=freja2owsim.jpg)

Helga, Snorris alte Mutter

(https://abload.de/img/helga1h2smg.jpg) (http://abload.de/image.php?img=helga1h2smg.jpg)


(https://abload.de/img/helga2zostl.jpg) (http://abload.de/image.php?img=helga2zostl.jpg)


Die Magd Brundhild


(https://abload.de/img/brunhild1hsse6.jpg) (http://abload.de/image.php?img=brunhild1hsse6.jpg)


(https://abload.de/img/brunhild2ais40.jpg) (http://abload.de/image.php?img=brunhild2ais40.jpg)


und Sigrid, die Schwester von Snorri


(https://abload.de/img/sigrid1bas0f.jpg) (http://abload.de/image.php?img=sigrid1bas0f.jpg)


(https://abload.de/img/sigrid2jash5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=sigrid2jash5.jpg)


Und dann kommen jetzt noch ein paar kleine Ausstattungsdetails wie der Webstuhl,

(https://abload.de/img/webstuhl196s17.jpg) (http://abload.de/image.php?img=webstuhl196s17.jpg)

eine Leiter und ein Gestell für Fischerutensilien,

(https://abload.de/img/webstuhl-leiteruus9t.jpg) (http://abload.de/image.php?img=webstuhl-leiteruus9t.jpg)

und das Trockenfischgestell:
(https://abload.de/img/trockenfischgestell1sbs9u.jpg) (http://abload.de/image.php?img=trockenfischgestell1sbs9u.jpg)

Und hier nun zum Schluss zwei  Ausschnitte aus dem fast fertigen Diorama:
Das Gestell um den Fisch zu trocknen wurde ich auf den Steg stellen. Ein anderer Platz steht aus Platzgründen leider nicht zur Verfügung.

(https://abload.de/img/stellprobetrockengestkxsb9.jpg) (http://abload.de/image.php?img=stellprobetrockengestkxsb9.jpg)

Und hier ist meine liebste Uferstelle mit dem Einbaum und Wasserpflanzen.

(https://abload.de/img/wasserpflanzen6hsln.jpg) (http://abload.de/image.php?img=wasserpflanzen6hsln.jpg)

Und nun geht es wieder ans Begrünen und die Figuren wollen auch noch einen Platz finden.
Aber das kommt erst im nächsten Teil.

Jens   :winken:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: HI-Lok in 12. März 2017, 22:10:39
Ganz großes Kino Jens :klatsch:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: bughunter in 12. März 2017, 23:13:29
Wirklich Klasse!
Ich habe bisher nur eine Figur in 1:72 bemalt, das war der Pilot im Wright Flyer. Daher kann ich Deinen Respekt vor dieser Aufgabe sehr gut verstehen, aber Du hast es gemeistert :P

Viele Grüße,
Bughunter
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Hans in 13. März 2017, 07:51:03
Die Bemalung passt doch. Bisschen mehr bunt könnte sein, aber das ist eher Geschmacksfrage. Besonders begeistert bin ich vom Webstuhl!
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: wefalck in 13. März 2017, 09:18:43
Ach ja, so sieht die (museale) Stockfischproduktion heute in Enkhuizen (NL) aus:

(http://www.imago-orbis.org/stillife/090939-72.jpg)

Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: Jensel1964 in 14. März 2017, 20:27:39
So, Ihr Lieben, jetzt hat das mit meiner Reaktion auf Eure Kommentare doch etwas länger gedauert.
Zunächst einmal danke für die Blumen. Bis jetzt bin ich auch recht zufrieden. Ich denke,  dass das was wird.
@ Hi-Lok: Ich würde Dir das Modell ja zum Gucken mit ins Krankenhaus bringen ("Stammtisch- Light"), aber da hast Du dann eh keinen Kopf für. :3:
@Bughunter:  Jaja, 1:72 ist schon klein. Aber man freut sich schon, wenn es dann so halbwegs gelungen ist. :1:
@Hans: Ich hatte mich bei den Farben extra etwas zurückgehalten. Ich nehme mal an (zurecht?), dass die Farbe in den Stoffen nach einiger Zeit ausbleicht. Schneller, als bei modernen, chemisch gefärbten Stoffen. Der "Stoff" auf dem Webstuhl ist übrigens aus einer Waschanleiung eines T-Shirts. Diese "Kunst"-stoffe fasern sehr schön. :6:
@Wefalck: Danke für das Bild. Da geht meine Interpretation ja in die richtige Richtung. :1:
Jens  :winken:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72
Beitrag von: HI-Lok in 14. März 2017, 21:15:45
Eine ist gewiss Jens, ich würde Dir nicht weglaufen  :7:
Und ganz nebenbei kann betrachten und quatschen auch von Schmerzen ablenken..... :6:
:winken:
Marcel
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72 - FERTIG!!!!!!!!!!!!!!
Beitrag von: Jensel1964 in 06. April 2017, 22:17:41
Nachdem ich viel zu lange nichts von mir habe hören lassen, kommt endlich ein Lebenszeichen. Und zwar mit dem großen Finale.
Ich habe nämlich fertig!!!! (Tusch!!!!!!!!!!!!!  :tröt: :tröt:)
Im Grunde hat sich seit dem letzten Update nicht so viel getan, Was ist hinzugekommen?

1. Zunächst habe ich die Figuren an ihre Plätze gesetzt. Dabei habe ich versucht sinnvolle Gruppen darzustellen. Was es damit auf sich hat (,,Warum weint die Frau?") kläre ich im Galeriebeitrag auf. Ich muss mir da selbst erstmal was einfallen lassen.

2. Dann kamen noch diverse Netze, Seile und Eimer dazu. Hier muss in Teilen noch etwas nachgearbeitet werden. So brauchen die Netze auf dem Gestell noch Gewichte. Die bestehen übrigens aus einem mit Tee (Ostfriesenmischung) gefärbten Teebeutel. Einige Klebestellen müssen noch kaschiert werden. Da ist der Holzleim z.T. mit mir durchgegangen....

3. Und auch die Preiser-Vögel haben ihre Plätze gefunden und sind Teil der noch nicht fertigen Geschichte. Aber was es mit den Raben auf sich hat, mag sich der Eine oder Andere denken können.

Tcha, und nun kommen wir zu den letzten Fotos dieses Bauberichtes. Nochmal vielen Dank für Eure Anteilnahme, Eure Anregungen und Ideen. Ohne Euch wäre das Dioram nicht so geworden, wie es nun vor mir steht.  :meister:
Und wenn ich einen kleinen Moment unbescheiden sein darf: Das gefällt mir wirklich sehr gut und ich bin echt zufrieden mit dem ,,Werk". Und das hat so dermaßen viel Spaß gemacht. :1:

Die Fotos:

(https://abload.de/img/001-gesamt69sa6.jpg) (http://abload.de/image.php?img=001-gesamt69sa6.jpg)


(https://abload.de/img/002-gesamtfxsy9.jpg) (http://abload.de/image.php?img=002-gesamtfxsy9.jpg)


(https://abload.de/img/003-detailvas3o.jpg) (http://abload.de/image.php?img=003-detailvas3o.jpg)


(https://abload.de/img/004-detail90s8s.jpg) (http://abload.de/image.php?img=004-detail90s8s.jpg)


(https://abload.de/img/005-detail76sv4.jpg) (http://abload.de/image.php?img=005-detail76sv4.jpg)


(https://abload.de/img/007-detailtus1v.jpg) (http://abload.de/image.php?img=007-detailtus1v.jpg)


Und hier ist meine Lieblingsfigur. Freja

(https://abload.de/img/008-freijaghs75.jpg) (http://abload.de/image.php?img=008-freijaghs75.jpg)

Jens  :winken:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72 --- FERTIG!!!!!!!!!!!!!!!!
Beitrag von: Flugwuzzi in 06. April 2017, 22:30:57
Mein Glückwunsch zur Fertigstellung ... ist wirklich ganz toll geworden.  :klatsch: :klatsch:
Im Galeriebeitrag mach ich mich dann auf die Suche nach den ganzen, liebevollen Details und freue mich auf die Geschite dazu.  :D

lg
Walter

Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72 --- FERTIG!!!!!!!!!!!!!!!!
Beitrag von: bughunter in 06. April 2017, 22:41:45
Superb :P
Danke für das Teilhaben lassen!

Viele Grüße,
Bughunter
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72 --- FERTIG!!!!!!!!!!!!!!!!
Beitrag von: Marderkommandant in 07. April 2017, 08:33:39
Absolute Spitzenklasse! Danke, dass wir das miterleben durften!   8o

Beste Grüße,
Andreas

P.S.: Meine Lebensgefährtin möchte die Hintergrundgeschichte der weinenden Dame erfahren!   ;(
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72 --- FERTIG!!!!!!!!!!!!!!!!
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 07. April 2017, 10:55:09
Sehr schönes Dio. Es hat mir großen Spaß gemacht, Dir beim Entstehen über die Schulter zu blicken.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72 --- FERTIG!!!!!!!!!!!!!!!!
Beitrag von: Jensel1964 in 08. April 2017, 13:52:04
Vielen Dank für Eure lieben "Abschiedsworte". Es freut mich, dass ich nicht allein so viel Spaß bei dieser Geschichte hatte. :1:
@Andreas: Ich hoffe, über Ostern Fotos machen zu können und den Galeriebeitrag einzustellen. Und dan wird das Geheimnis der einzelnen Personen auch gelüftet.  :)

Und eines der nächsten größeren Projekt wird auch in einem Baubericht dokumentiert werden.
Ich werde demnächst mal nach Plänen/Zeichnungen lübecker Kontorhäuser oder norddeutschen Bauernhäusern suchen.
Ich kann mir vorstellen, dass mich das nächste Projekt wieder in den Norden führt und dass es irgendwas mit der Hansezeit zu tun haben könnte. Aber der Gedanke muss erst noch reifen..... :pffft:
Jens  :winken:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72 --- FERTIG!!!!!!!!!!!!!!!!
Beitrag von: old rookie in 08. April 2017, 17:58:55
Zitat von: Marderkommandant in 07. April 2017, 08:33:39
Absolute Spitzenklasse! Danke, dass wir das miterleben durften!   8o

Beste Grüße,
Andreas

P.S.: Meine Lebensgefährtin möchte die Hintergrundgeschichte der weinenden Dame erfahren!   ;(

...ungewollt schwanger?  :pffft: :pffft: :pffft:... oder die "light version", Liebeskummer.  :6:

Absolut schönes Diorama, anderer Titel und es gehört ins Museum von Haithabu.  :respekt: :respekt: :respekt: :respekt:

Gruß,
Robert
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72 --- FERTIG!!!!!!!!!!!!!!!!
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 08. April 2017, 20:19:43
AU ja und dazu eine schöne Kogge aus Holz. Das Thema könnte mir auch gefallen
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72 --- FERTIG!!!!!!!!!!!!!!!!
Beitrag von: Hans in 08. April 2017, 20:28:35
Oder eine landende FF 33. Jeder hat so seine Vorstellungen... :D
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72 --- FERTIG!!!!!!!!!!!!!!!!
Beitrag von: nuggetier in 10. April 2017, 19:54:14
Das sieht ganz toll aus.
Eine sehr natürliche und realistische Farbgebung. :1:
:klatsch:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72 --- FERTIG!!!!!!!!!!!!!!!!
Beitrag von: Wolfgang Meyer in 13. April 2017, 09:47:54
Hallo Jens,

klasse Diorama, gefällt mir ausgesprochen gut. Und dann auch noch in 1/72!  :P

Deine Planungen hören sich auch vielversprechend an. Hansezeit wäre klasse, dass ist im Augenblick mit "Teutonic Order" auch mein Thema. Vielleicht kann man sich da gegenseitig befruchten. Soll das auch wieder 1/72 werden?

Liebe Grüße,

Wolfgang
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72 --- FERTIG!!!!!!!!!!!!!!!!
Beitrag von: Jensel1964 in 14. April 2017, 10:56:20
Auch Euch vielen Dank für Eure aufmunternden Worte.
@Wolfgang: Hansezeit war mal ein erster Ansatz. Mir schweben zwei Bilder vor, die ich noch nicht so richtig in eine Dioramenidee kanalisieren kann:
1. Ein kurzes Stück Kai mit zwei Kontorhäusern und vielleicht einem kleinen Lastkahn. Aber keine Kogge.
2. Ein Gasthaus/Bauernhaus o.ä. an der Straße zwischen Lübeck und Hamburg. Das wäre auch ein Stück "eigene Geschichte", denn ich bin in Bargteheide (zwischen HH und Lübeck) aufgewachsen.
Cool wäre auch ein Stück hamburger Hafen.
Auf jeden Fall wird es wieder in 1:72.

Ich mache mir dann nochmal ein paar Gedanken.
Jens  :winken:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72 --- FERTIG!!!!!!!!!!!!!!!!
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 14. April 2017, 11:44:31
Keine Kogge ;(

Ich habe genug Infos da für ein Modell ...
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72 --- FERTIG!!!!!!!!!!!!!!!!
Beitrag von: Jensel1964 in 14. April 2017, 12:35:35
Die große Versuchung am Karfreitag!!!!!  :rolleyes: :3:
Ich muss gestehen, dass das Arbeiten mit Holz meine Werkzeuge und meine Fähigkeiten einfach überschreitet. Das ist eine völlig eigene Welt, in der Profis wie Du zuhause sind. Das Zusammenkleben von Streichhölzern reicht da nicht....
Hast Du denn Pläne im *.Pdf-Format, die ich mir mal angucken könnte? Vielleicht könnte man da ja was in Kunststoff machen.....Mist, siehst Du? Das "Gift der Versuchung" wirkt :3:
Jens  :winken:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72 --- FERTIG!!!!!!!!!!!!!!!!
Beitrag von: Hans in 14. April 2017, 12:36:26
Christian, da geht ja schon in die Richtung "positive Übertragung".... :D....wäre vielleicht ein Thema für eine Hausarbeit im 1. Semester....positive Übertragung im Milieu modellbauender Männer unter Einbeziehung der Beliebtheit einschlägiger Events. Sonderteil: Wettbewerbe als Kontrapunkt?.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72 --- FERTIG!!!!!!!!!!!!!!!!
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 14. April 2017, 18:04:12
Jens,

es gibt einen sehr schönen Bogen für ein Papiermodell in ... (frag mich jetzt nicht nach dem Maßstab). Der könnte eine Basis für ein Holz/Kunststoffmodell werden. In einem Ordner habe ich auch Zeichnungen, die ich Dir, sobald ich wieder im Büro bin, Einscannen kann.
Die Pläne zur Bremer Kogge führen für Dein Projekt am Ziel vorbei. Die kleine Kogge von Artitec ist prima, jedoch nicht Dein Maßstab.

(http://foto.arcor-online.net/palb/alben/95/2753095/3837666264646336.jpg)

(http://foto.arcor-online.net/palb/alben/95/2753095/6564646534323035.jpg)

(an dem Modell arbeite ich, wenn ich keine Lust auf meine Sloop habe)

Wenn ich Dir schon den Floh ins Ohr setze, kannst Du während des Baus auf meine Unterstützung rechnen. Ich träume immer noch von einem Modell in 1/32. Aber meine Sloop beschäftigt mich wohl noch sehr lange

P.S.: Für Dein Modell solltest Du ein Bugkastell vorsehen. Alle heutigen Nachbauten richten sich nach der Bremer Kogge, die keines hat. Es ist allerdings unter Fachleuten umstritten, ob das Original noch in Bau war. Die Erfahrungen mit den Nachbauten legen jedoch nah, dass ein Kastell eine sinnvolle Einrichtung war.
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72 --- FERTIG!!!!!!!!!!!!!!!!
Beitrag von: coporado in 14. April 2017, 18:20:05
Schon mehrfach durch die Bilder gepflügt, aber noch nicht dazu gekommen mal etwas zu schreiben...

Jens ein durch und durch tolles und vor allem stimmungsvolles Dio und noch dazu ein toller Baubericht, was will man mehr!

Vielen Dank dafür!!!

Gruß
Sascha  :winken:
Titel: Re: Unten am Fluss - Jütland um 900 n.Chr. - 1:72 --- FERTIG!!!!!!!!!!!!!!!!
Beitrag von: Jensel1964 in 14. April 2017, 22:24:15
Christian.....ich lasse mir das mal durch den Kopf gehen. Die Zeichnungen würde ich mir gerne mal angucken, um den aufwand und die Größe des Schiffes abschätzen zu können. Jaaaaa, Du hast schon recht: So ein Schiff macht schon was her.

@Sascha: Dir auch vielen Dank. Das motiviert enorm (s.o.).

Ich war anfang der Woche übrigens im Vikingeskibetmuseet in Roskilde und habe ein Original des von mir gebauten Bootes und eines Webstuhls gesehrn. Ich sag mal so: Die Richtung stimmt, aber da geht noch was ("Grund genug, ne Kogge zu bauen!!!" Jaja, Christian  :3: :3: :3:)

(https://abload.de/img/boot9iral.jpg) (http://abload.de/image.php?img=boot9iral.jpg)

(https://abload.de/img/webstuhldfrd4.jpg) (http://abload.de/image.php?img=webstuhldfrd4.jpg)

Jens  :winken: