An alle WK I-Flieger-Fans

Begonnen von birdie, 20. August 2003, 23:54:38

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birdie

Schaut mal bei diesem britischen Modellbauversender rein:
http://www.aeroclub-models.com
Der hat die riesige Farbauswahl an Acrylfarben des ital. Herstellers MisterKit Acrylic, mit allein etwa 18 Farben deutscher WK I Flieger und etwa 33 Farben deutscher WK II-Flieger!! Hier gibt es sogar RLM 72 und 73!!  8o
Ausgefallenere WK I-Flugzeugmodelle in 1/48 gibt es unter Koster, Sierra und Hi-Tech, um nur einige zu nennen!
Die MisterKit-Farben hatten eine recht gute Kritik in einem "Review" bei ARC, Hyperscale oder ähnlich (weis die Quelle nicht mehr genau, sucht Mal!).
Onlinebestellung ist möglich, wie üblich per Kreditkarte.
Viel Spaß beim stöbern  :D

Gruß
Birdie

Hans

Das Problem mit WWI-Farben: Keiner weiss wie die exakt aussahen. Was jetzt natürlich nicht heissen soll, daß man seinen Albatros gelb und rosa tarnen kann.

MisterKit hat einfach auch nur eine Entscheidung getroffen und einen Farbton gewählt. Es gibt aber halt kein 'Fokker-grün'. Da tut es jedes andere Grün, nach Gefühl, auch. Natürlich ist es praktisch, wenn man sich auf eine fertig gemischte Farbe stützen kann, jedesmal neu anmischen kann lästig sein. Aber z.B. gibt es bei Gunze ein schönes 'Olive Drab' der US Army, das sich gut als Fokker-Grün eignet. Wem's nicht gefällt, Braunviolett RLM 8x plus etwas Grün ist auch gut.....

Oder kurz gesagt: Man braucht die Farben nicht, weil sie genauso falsch oder genau so richtig sind wie alle anderen. Es gibt keine WWI-Farbkarten, keine FS-Nummern, keine RLM-Nummer, nix. Man gewinnt mit MisterKit keine höhere Authentizität.

Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Hans

Nochwas:

Koster und Sierra sind tiefgezogene Bausätze, also Vakus. Zwar das beste, was es an Vakus gibt, aber halt nun mal nicht jedermanns Sache. Hi-Tech ist ein französicher Hersteller, Spritzgussbausätze, Kleinserie. Die Modelle sind sehr gut, aber der Bauaufwand kann doch erheblich sein. Wirklich wichtig ist der Roland D.II, den es in 1/48 von aktuell keinem anderen Hersteller in Spritzguss gibt. Ein eleganter Jäger, allerdings nicht sonderlich beliebt. Sieht so aus:

http://www.geocities.com/ww1fighters/planes/germany/stats/rolandd2_tec.htm

Grüße,
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

birdie

Hallo Hans,
das mit den WK I-Farben fand ich recht interessant, weil ich da ja so gar nichts von weis. Nur von den bedruckten Tarnstoffen ist wohl etwas bekannt, durch Orginalteile. Ich werde sie mir eventuell doch mal zulegen, so als "Stütze" oder wie ich das sagen soll. Oder würdest Du mir bei der Farbauswahl für die kaiserlichen Germanen helfen, wenn es soweit ist?
Das Sierra und Koster Vacu's sind ist mir bekannt. Habe von Koster mehrere Bausätze in 1:48, wie Fw  200 C, Do 217 N/J, Do 217 K, Fouga Magister C 130. Diese Vacu's sind von hervorragender Qualität, genauso wie die von Dynavector!
Bei Sierra war ich auf den Bausatz des Gotha-Bombers scharf, aber ist leider nicht mehr im Programm. Von Hi-Tech habe ich die AEG G. IV und ein Gotha-Bomber (glaube G III) ist angekündigt!

Gruß
Birdie

Hans

Kein Problem, Birdie. Klar sag Dir was ich weiss. Wenn ich was weiss.

Das Problem bei den deutschen WWI-Fliegern und deren Farben hat einen relativ einfachen Hintergrund: Es gibt zwar durchaus noch die eine oder andere Maschine. In jedoch nur sehr, sehr wenigen Fällen hat sich jedoch die Stoffbespannung im Original erhalten und auch das nur in Resten. Und von diesen wenigen Stücken sind noch die mit Tarnstoff bezogenen Stücke abzuziehen. Und: Minus der Stücke, die in Staffelfarben lackiert sind oder in persönlichen Farben ( Beispiel: Richthofen's Dr I -Bespannungsreste in Canada). Mir selber fällt eigentlich gar kein Stück Stoff in Tarnfarbe oder sonstiger normaler Lackierung ein.

Auch von den vorhandenen Holzrümpfen sind eigentlich nur wenige getarnt ( so z.B. der Halberstadt CL II in Krakau).

Alles was blieb, sind lackierte Metallteile und die sind eigentlich fast alle 'feldgrau' und das variiert stark, da es ja keine Norm gab.

Letzthin ist aber eine Farbrekonstruktion geglückt, für die Metallteile eines Fokker D VII -Nachbaus wurde das 'Fokker-Grau' rekonstruiert. Es ähnelt RLM 02, allerdings deutlich heller. Foto ist in einer der vorletzten Flugzeug Classic Ausgaben.

Grüße
Hans


Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

FlyingCircus

hallo hans,

gibt es nicht eine Farbtabelle von Munsell ? (ich weiß nicht ob ich den Namen richtig geschrieben habe) Weiß Du auf welchen Grundlagen diese beruht?

Hans was hälst Du von den Farb Chips welche in den ersten Jahrgängen von Windsock International enthalten waren?

viele Grüße

Klaus

,,Ich weiß, dass Sie glauben, Sie wüssten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte." Alan Greenspan

oZZy

youtube.com/watch?v=BU9w9ZtiO8I 
youtube.com/watch?v=rCg-wE1d2Q0

Hans

Flying Circus,
die Munsell-Tabelle ist eine allgemeine Farbtabelle, ähnlich wie FS oder HKS oder RAL oder wie sie alle heissen. Sie dient zur eindeutigen Beschreibung von Farben. Sie ist insbesondere bei den Engländern beliebt und so auch häufig bei Windsock etc. als Bezugstabelle zu finden.

Wichtig ist vielmehr, wie diese Farbangabe zustande kommt, welche Quellen benutzt werden. Da muss man genau lesen, woher die Angabe kommt. Wenn Du mal die Quellen vergleichst, die z.B. in den Datafiles genannt bekommst, wirst Du feststellen, wie vage diese Quellen mitunter sind. Bei Farbvergleichen mit Originalstücken ist es zudem sehr schwierig, die Farbveränderungen zu berücksichtigen.

Die Farbchips die in den Anfangs-Windsocks drin waren, beruhen auf schlichten Fälschungen. Mit fällt jetzt einfach der Name nicht ein, aber da gab's einen Herrn, der eine Riesensammlung von 'Originalstoffmustern', 'Handschriftlichen Berichten' etc. hatte. Alles selber gebastelt, mit Sackleinen (!!) und Humbrolfarben. Man hat dem Mann lange getraut, weil er nie versucht hat, Geld daraus zu machen, einfach nett war und jedem wirklich selbstlos geholfen hat ( ...ich komm' einfach nicht auf den Namen.....Garett Irgendwas...?). Es war wohl eher ein tragischer Fall.

Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

FlyingCircus

Hallo oZZy,

ist ein interessanter Link. Leider ist die Seite aber wieder in Englisch. :rolleyes:

Worauf ich hinaus wollte ist, das die Engläner umfangreiche Reporte über deutsche Beuteflugzeuge erstellt haben. In diesen haben die Engländer auch die Farben und Art der Bemalung beschrieben.  In frühen englischen Puplikationen werden ab und zu Farbangaben nach der Munsell Farbtabelle  gegeben.

Die Frage ist ob im WWI oder auch später die Farbe der Beuteflugzeuge  mit der Munsell Farbtabelle abgeglichen wurde. Denn ich denke bis zum WWII standen die Chancen ganz gut das die vorhandenen deutschen Flugzeuge noch in der Originalbemalung waren.


,,Ich weiß, dass Sie glauben, Sie wüssten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte." Alan Greenspan

FlyingCircus

Hallo Hans,

habe Deine Antwort eben noch nicht lesen können, da ich selbst noch am schreiben meiner Antwort war.

Die sache mit den netten Herren, ist ja ein deftiges Ding.  8o
Ich habe bisher diese Farbchips als gute Näherung betrachtet.  :P  :]
Die Ausgabe in der der Nette Herr aufgeflogen ist habe ich anscheinend nicht.

Interessant wäre jetzt natürlich zu wissen, mit welchen Erkentnissen man noch von diesen Herren in die Irre geführt wird.


,,Ich weiß, dass Sie glauben, Sie wüssten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte." Alan Greenspan

Hans

Richtig, Flying Circus, eine der Hauptgrundlagen überhaupt sind diese britischen Berichte. Nur: Sie sind mitunter vage. So etwa wie ' the usual green camouflage'.  Oder mal so, mal so. Das Rotbraun der Albatrosjäger D.I - D III wurde als 'venetian red', burgundian red' oder 'brick red' beschrieben. Und ein 'Munsell Handbook of Colours' hatte der Nachrichtenoffizier garantiert nicht dabei. Die Munsell-Werte sind nachträgliche Angaben, um überhaupt Werte bzw Angaben zu machen. Guck Dir die alten Munson-Bücher an, mit exakte Munsell-Angaben  - aber reinen Fantasie-Tarnungen. Da ist in der 1960ern auch viel vermurkst worden.

Die Situation ist durchaus mit den 'späten' RLM-Tönen vergleichbar. Es hat bis in die frühen 1980er gedauert, bis sich in der Literatur überhaupt die Existenz dieser späten Grüns überhaupt bemerkbar gemacht hatte. Und die Quellen? Am Anfang auch durchaus vage.

Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Hans

Farbchips: In irgendeinem der Windsocks vom letzten Jahr glaub ich. Da hat Ray Rimmel was drüber geschrieben. Wenn ich heute noch dazu komme, such ich's raus.

Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

FlyingCircus

Hallo Hans,

genau das wollte ich wissen (1960). Das heißt das die erstzunehmende Forschung nach den richtigen Farbtönen, nach Munson und dem netten Herren, fast wieder bei Null angefangen hat und diese beiden Herren sehr viel Zeit gekostet haben.  :12:

Die neuen Windsock International ab Vol. 14 habe ich leider nicht. Sie stehen bei mir aber ganz oben auf der Liste.

Dann versteh ich jetzt auch  langsam warum genaue Farbangaben so schwer sind, wenn die meißten Quellen "verseucht" sind und einer Überprüfung nicht standhalten. :5:

Bei vorhandenen Farbresten wird man wegen den den Farbveränderungen heute nur noch einen angenährten Farbereich definieren können, in dem die Original Farbe wahrscheinlich war. Sind ja keine tollen Aussichten.

,,Ich weiß, dass Sie glauben, Sie wüssten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte." Alan Greenspan

Wolf

Das ist ja das große Thema bei vielen Modellbauern. Alle streben wie fanatisch nach den korrekten Farben für ihre Modell und dabei gibt es meist keine authentischen Unterlagen mehr. Von daher reicht es wohl so zu lckieren das es stimmig aussieht. Das trifft für WK1 noch mehr zu als WK2, Ausnahme hier vielleicht der Tarnstoff, welcher bei manchen Decal Herstellern doch arg daneben ist.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

FlyingCircus

Über Farbannäherungen kann man denke ich schon sehr viel machen. Es ist aber ein sehr mühsames Geschäft.
Wenn man einen angenäherten Farbbereich an eine Farbe hat, hat man ja nicht nur den Farbbereich in dem der Farbton wahrscheinlich liegt, sondern auch einen Farbbereich den man ausschließen kann.

,,Ich weiß, dass Sie glauben, Sie wüssten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte." Alan Greenspan

birdie

Werde in den nächsten Tagen Mal so ganz sachte mit dem (uralten) Fokker D VII von Revell anfangen und mein erstes WK I Flugzeug bauen. Ich werde mich dann wieder melden und versuchen auf meine Farbvorräte von Gunze und ModelAir zurückgreiffen. Für die Unterseiten der Flügel hat ja Revell Tarnstoff-Decals beigelegt. Weis Jemand, ob die von der Farbgebung her einigermaßen akzeptabel sind? Für die Verspannung habe ich mir Heute diese Monofilament-Angelschnur besorgt, die es sogar in Dunkelbraun gibt und dann eventuell nicht mehr eingefärbt werden muß. Hab in meinen gesammelten "Internet-Modellbau-Tipps" auch einen Bericht gefunden, wie man mit dem Zeugs auch die Spannschlösser simulieren kann. Muß mir da dann noch ein paar Fotos aus dem IT saugen, wo man diese Spannschlösser sieht. Ich hoff da gibt es sowas. Windsock Datafiles würden mich ja schon reizen, aber das liebe Geld!  :rolleyes:

Gruß
Birdie

Hans

Birdie,
die Tarnstoff-Decals für die Unterseite sind ganz gut, Problem sind 'nur' die sog. Rippensicherungsbänder. Die sind nämlich nicht dabei, wenn ich mich nicht täusche. ( edit: Oder doch..? Ich hab den Kit meinem Bruder geschenkt...)  Das sind die Bänder, die die Naht des Stoffes an jeder Rippe verdecken und dort einfach aufgeklebt wurden. Die gab's in naturfarben (leinen) , hellblau, angeblich auch rosa, meistens aber war es in Streifen geschnittener Tarnstoff. Diese Streifen sind immer deutlich sichtbar, sie durchbrechen das Muster des Tarnstoffes doch deutlich. Guckst Du da:

Hier ein Beispiel für wohl früher blaue Bänder:



und hier ein Beispiel für 'geschnittene' Bänder:



Entweder Du besorgst Dir blaue Decals oder auch Klebebänder aus dem RC-Bedarf holen. Auch wärs möglich, einen zweiten Satz Tarnstoffabziehbilder von Revell ( ...Abteilung X....) in Streifen zu schneiden und dann darüber zu kleben.


Verspannung: Spannschlösser kann man gut darstellen, indem man dünnen Kupferdraht verzwirbelt. Oben eine Schlaufe lassen, das verzwirbelte Stück dann mit Cyankleber oder dicker Farbe 'verspachtelt' und das ganze in ein vorgebohrtes Loch klebt.

Beim D VII kann man sich jedoch die Mühe sparen, es war nur das Fahrgestell verspannt. Vom Rumpf zum Oberflügel dann allenfalls noch die Querruderkabel, plus ein Kabel am Höhenleitwerk, das war's aber auch schon.


Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

birdie

Jau Hans,
hast recht. Die D VII hat ja fast keine Spanndrähte, habe mir den Bausatz gerade hergekriegt! Ich habe ihn gewählt, da er recht Preisgünstig ist und ich, falls etwas passiert, keinen teureren Eduard-Bausatz verhunzen will! Die Rippenbänder sind nicht dabei. Ich habe aber transparenten und weißen Decalfilm, den ich ja Hellblau spritzen und in schmale Streifen schneiden kann. Die Rumpf-, Tragflächen- und Leitwerksoberflächen sind ja in einem kräftigen Blau bei der Maschine des Ltn. Freiherr von Beaulieu-Marconna des Jasta 15.
Die Spannschlösser in dem erwähnten Bautipp hat der Autor auch aus der Angeschnur gemacht, in der gleichen Art wie Du oben geschrieben hast.
Die beiden Super-Bilder habe ich mir runtergeladen. Vielen Dank dafür!

Gruß
Birdie

Hans

Mehr Bilder, auch Modelle unter: //www.wwi-models.org

Grüße,
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

birdie

Danke, Hans, für die IT-Adresse. Das Cockpit der Revell D VII ist ja, wie nicht anderst zu erwarten bei dem alten Aurora-Kit, ziemlich traurig. Habe ein neues "scratch" gebaut (als Vorbild habe ich das Cockpit der Dragon-D VII genommen). Nun steht da die Frage: welche Farbe hatte der Sitz? Bei Dragon steht nix, in einem Walkaround ist er scheinbar braun, in einem anderen Walkaround ist er schwarz. Hier ist die Maschine aber nicht mehr ganz original, schätze ich mal, denn der Motorblock ist ROT (!!??), im Cockpit sind zu viele Instrumente incl. künstl. Horizont und zu den Rädern sieht man Hydraulikleitungen an den Fahrwerksstreben entlanglaufen! Ein schwarzer Sitz wäre ja im Kontrast zum vorherrschenden Olivgrün und Holzfarben im Cockpit nicht schlecht. Was meinst Du dazu? Ist vielleicht etwas komisch hier nach der Sitzfarbe zu Fragen, aber.....

Gruß
Birdie

Hans

Birdie,
sorry for the delay, aber ich bin gerade eben aus dem Urlaub zurück.

Zum Sitz: Die Dinger waren aus Metall, bin mir aber nicht 100% sicher, ob Alu oder Stahlblech.

Farbe: Keine Ahnung, ich kenne da keine absolute Quelle.

Sie waren auf alle Fälle lackiert. Wenn Du Dir die Bilder der Quebec-D VII ansiehst, dann erkennt man für das Stahlrohr eine Lackierung in grau-grün, für den MG-Träger und den Steuerknüppel in Schwarz. Ich würde mich für grau entscheiden. Wenn ich's richtig im Kopf habe, dann hat sich das holländische Team, das einen  D VII flugfähig nachbaut ( aber korrekt!) auch für Grau entschieden.

Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Hans

Kommando zurück!! Die Holländer haben einen alufarbenen Sitz eingebaut, die Innenseite mit schwarzem Material bespannt. ( Siehe FlugzeugClassic 06/03).

Schnellrecherche:

In der Fokker Anthology, Band 2 ( Albatros Publications) ist die Übersetzung eines französischen Beuteberichts eines D VII ( OAW), 2009/18 zu lesen. Zum Sitz steht da:

The seat is fixed, covered with coarse varnished cloth and stuffed with vegetable fibre.
( Der Sitz ist befestigt ( soll wohl heissen, nicht verstellbar...)  , bespannt mit rauh lackiertem Stoff ( was ist hier rauh? Der Lack oder der Stoff? Wohl letzteres...) ,  ausgestopf mit pflanzlichen Fasern. ( Könnte Kapock gewesen sein... trotz der Versorgungslage 1918... oder ein Ersatzstoff)
Kursiv: Meine Gedanken.

Mir ist allerdings nicht klar, ob der ganze Sitz auf der Innenseite, also inkl. Lehne bespannt war oder nur die Sitzfläche. Die Holländer haben die ganze Innenseite bespannt. Anfang 1918 wurden jedoch Fallschirme eingeführt. Ob man da die Sitze verändert hat?

Auf Seite 17 des Bandes 1 der o.a. Antology ist eine Aufnahme von oben eines Sitzes zu sehen. Hier sieht es aus, als wäre der Sitz matt grau gestrichen. Die Sitzfläche selbst , und nur diese, ist mit einer Art Kissen belegt, abgesteppt und mit Polsterknöpfen versehen. Dieses Sitzpolster ist NICHT lackiert, sondern sieht aus wie ungefärbtes, angeschmuddeltes Naturleinen.

Auf Seite 19 dann eine Zeichnung, die wiederum einen Sitz mit vollständig bespannter Innenseite zeigt! Ein Foto einer abgespannten Maschine bei einer britischen Beuteshow bestätigt dies... ( Seite 20). Ein ähnlich bespannter Sitz ( Alu (?), innen mit Stoff bespannt (dunkelrot) wird als Fokker Dr I-Sitz, natürlich der von Richthofen, in einem kanadischen Museum aufbewahrt.

Ich kann deshalb nicht ausschliessen, dass das Foto Seite 17/Band 1 einen innen vollständig mit Stoff bespannten Sitz zeigt ( deshalb auch die matte Oberfläche) und das Sitzkissen ZUSÄTZLICH drin liegt.

Eine konkrete Aussage zu den Farben ist mir allerdings nicht möglich. Ich wäre somit da auch nicht pingelig. Graue oder schwarzer Sitzinnenfläche, aussen matt naturmetall, dann noch ein grau-grünes Sitzkissen, so würde ich es machen.

Ein erhaltener Sitz eines Albatros D.III könnte dies bestätigen, aber Vorsicht, denn hier ist der Sitz aus Holz, er musste komplett bespannt werden.

http://www.wwi-models.org/Photos/Ger/Alb_DIII/index.html

Grüße
Hans

( Mannomann...und das alles wegen einem Sitz...fragt mich jetzt bloß nicht nach der Farbe des Vergasers oder des Leitungsrohrs der Zündkabel...)
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

FlyingCircus

Tja Hans,

deutsche WWI Flugzeuge sind eben ein Thema zum Haare raufen, aber das macht ja auch gerade Spass, sich durch die Wiedersprüche zu wühlen.  :D

Ich habe in der letzten Woche das neue Propellerblatt bekommen und kann es nur wärmstens an alle empfehlen, die sich für Flugzeuge aus dem 1.WK interessieren.  :P  :P

Und zwar aus zwei Gründen:

1. Endlich mal was in deutsch über die 1.WK Flieger, was schon alleine ein Grund ist um es zu unterstützen!  :1:

2. Inhaltlich aller erste Sahne. Mit vielen interessanten Artikeln, Fotos und Hans
 :respekt:  für die Farbprofile (habe ich übrigens erst im letzten Heft realisiert, das diese von Dir stammen.)  :P

Wie? wat? Propellerblatt? watn dat?  :9:

Mut du hier gucken:  http://www.propellerblatt.de/


Ich hoffe Hans, Du hast einen schön und erhohlsamen Urlaub gehabt.  :winken:

 

,,Ich weiß, dass Sie glauben, Sie wüssten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte." Alan Greenspan

Hans

Danke für die Lorbeeren, Flying Circus. Es freut mich, wenn Dir das Heft und die Farbzeichnungen gefallen. Ich bin da allerdings in meiner Technik sehr beschränkt, meine Arbeit ist nicht zu vergleichen mit den wirklichen Könnern a la Bob Pearson. Aber ich habe mir die Vorgehensweise für die Profiles selber zurechtgebastelt und arbeite mit Corel Draw als Vektorprogramm und mit PhotoImpact (uralt) als Pixelprogramm. Da sind echte Grafiker meilenweit weiter, aber ich denke, für den Zweck reicht's.
Guckt Euch die Zeichnungen unter http://www.propellerblatt.de/inhalte.htm, dann aufs jeweilige Heft, an. Die Zeichnungen von Heft 6/03 zur Jasta 18 sind von Walter Werner.

Grüße,
Hans

( P.S.: THIS IS NO BEGGING FOR COMPLIMENTS!)
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

FlyingCircus

Hallo Hans,

ich habe in den letzten Monate schon mit ein paar Leuten von Propellerblatt Kontakt gehabt. Leider wohnen aber alle bisher nicht gerade in der Nähe von Hamburg. :5: :5:
Ich habe übrigens im Propellerblatt Forum zwei Anfragen eingestellt. Eine davon über die Feld Flieger Abteilung 64 welche 1916 bei Baranowitschi stationiert war.
Ich würde mich über jede Info über diese Einheit sehr freuen.  :9:  :9:  :9:

,,Ich weiß, dass Sie glauben, Sie wüssten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte." Alan Greenspan