Großer Leichter Kreuzer HMS Glorious (1/700, Admiralty Model Works)

Begonnen von maxim, 17. November 2017, 07:40:39

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maxim



Am 17. November 1917, versuchte die britische Marine ihren Erfolg aus der Ersten Schlacht von Helgoland zu wiederholen, was zur Zweiten Schlacht von Helgoland führte. Ein starker Verband bestehend aus den zwei Großen Leichten Kreuzern Courageous und Glorious, acht Leichten Kreuzern, einem Flottillenführer und neun Zerstörern, der später noch durch den Schlachtkreuzer Repulse verstärkt wurde, versuchte die deutschen Minensuchverbände und ihre Sicherung zu vernichten. Den vier deutschen Leichten Kreuzern der Sicherung gelang es aber den Großteil der Minensucher und anschließen sich selbst zu retten. Die britische Verfolgung wurde durch die deutschen Schlachtschiffe Kaiserin und Kaiser gestoppt, worauf sich die britischen Schiffe zurück zogen bevor stärkere deutsche Verbände eingreifen konnten. So blieb die Schlacht für beide Seiten erfolglos.

Ich habe dazu den Großen Leichten Kreuzern Glorious der Courageous-Klasse aus dem Bausatz von Admiralty Model Works gebaut. Die Schiffe dieser Klasse gehören sicher zu den merkwürdigsten Kreuzern, die je gebaut wurden und hatten keinen guten Ruf. Die Klasse wurde "Outrageous class" genannt, vielleicht mit Hanebüchend-Klasse gut übersetzt, der Spitzname von Glorious war "Curious", was wohl in diesem Fall "merkwürdig" oder "seltsam" bedeutet.

Das Modell stellt den Zustand von 1917 dar, wofür ein paar kleinere Umbauten notwendig waren.

Hier mehr zum Original und Modell:
http://www.modellmarine.de/index.php?option=com_content&view=article&id=5042:2017-11-11-10-14-34&catid=112









Diese Schiffe waren gewaltig. Hier noch ein Größenvergleich mit normalen Kreuzern aus dem Ersten Weltkrieg, HMS Chester und HMS Monmouth
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Darklighter

Cooles Schiff! Ein paar Detail-Aufnahmen wären nicht schlecht. (Oder widerspräche das deiner Philosophie, der auch die Reling zum Opfer fällt? :D )
Gruß
Markus

Alex

Irgendwie scheinen die da zwei Türme vergessen zu haben.... echt kurios das Ganze!

und wie immer gut gebaut!

Alex
Hier ist mein Portfolio, und hier meine weiteren Berichte (<-- Upgedated am 20.9.2015)
Finisher des Phantom-, Viermot-, Matchbox- und Artillerie-Groupbuilds, sowie des Bierdeckels-, Panzer-, Oldtimer- und OOB-Contests!

Jensel1964

Respekt! Ein schönes, sauberes Modell ist da aus Deinee "Werft" gekommen.  :P
Das mit den 2 Türmen stimmt aber schon. Die sieht irgendwie unterbewaffnet aus.
Jens  :winken:

maxim

Vielen Dank!

Wegen der Unterbewaffnung: wahrscheinlich wären bei dem Rumpf nicht mehr 38,1 cm-Türme möglich gewesen. Die Renown-Klasse hatte mit 37.400 t Verdrängung sechs 38,1 cm-Geschütze, die Courageous-Klasse hatte mit 22.922 t vier 38,1 cm-Geschütze. Die Bewaffnung war aber wirklich bizarr: vier Geschütze waren bei den damaligen Methoden der Feuerleitung nicht ausreichend, um vernünftig treffen zu können - und bei einer Verfolgung wie in der Zweiten Schlacht von Helgoland konnte sie sogar nur einen Zwillingsturm verwenden. Kein Wunder, dass die beiden Großen Leichten Kreuzer in der Schlacht nur einen Treffer erzielt haben. Die 18 10,2 cm-Geschütze hatten dagegen waren zu schwach und hatten zu wenig Reichweite - sprich eine Mischung aus z.B. 25,6 cm und 15,2 cm wäre wohl besser gewesen - aber sicher nicht so spektakulär. Die Kaiserliche Marine hat auf jeden Fall, nach dem sie die beiden Schiffe erlebt hat, selbst angefangen solche Schiffe zu entwerfen...

@ Darklighter: meine Philosophie ist es die Modelle so zu bauen, dass mir auf eine bestimmte Entfernung (ca. 30 - 100 cm) gefallen. Deshalb, und um mehr Modelle in der gleichen Zeit  bauen zu können, lasse ich bestimmte Teile bewusst weg. Mir ist die Sammlung an Modellen im gleichen Maßstab wichtig, nicht das individuelle Modell. Auf Detailaufnahmen gefallen mir meine Modelle nicht mehr, sie sind auch nicht dafür gebaut - und es gibt auch ehrlich gesagt nicht viele, die in 1/700 so bauen können, dass Detailaufnahmen noch wie Darstellungen des echten Schiffs wirken. Ich habe auf jeden Fall keinen Ehrgeiz zu diesen wenigen zu gehören.
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Flugwuzzi

Sehr schönes Modell. Mir gefällt vor allem die abwechslungsreiche Farbe am Rumpf   :klatsch:  :klatsch:
Danke auch für die interessanten Informationen zum Vorbild  :P

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

JWintjes

Gefällt mir sehr gut - vor allem der Vergleich mit den anderen Einheiten ist ziemlich eindrücklich.  :P

Kannst Du noch etwas zu dem Bausatz sagen? Auf einem Bild kommt es mir so vor, als sei der Rumpf leicht "bananig", aber vielleicht täuscht das auch.

Jorit

SewuSan

Ist sehr schön geworden. Nur das bei deinen Modellen häufige "Tellern" des Rumpfes fällt negativ auf, könnte allerdings auch nur an der Grundplatte liegen.

Die grünen Decken der Türme waren für die Fliegererkennung ?

Gruss
Sebastian

maxim

Danke!

@ Flugwuzzi: der Rumpf ist zusätzlich mit Braun und einem etwas dunkleren Grau gestrichen, die ich streifenförmig mit sehr wenig Farbe aufgetragen habe. Darüber kam eine der fertigen Wash-Lösungen für Hellgrau von Vallejo und darüber wieder etwas von der normalen Rumpffarbe.

@ JWintjes: der Bausatz ist gut, aber im Vergleich zu anderen neuen Resinbausätzen nicht mehr bemerkenswert (wie er neu war, wirkte das noch anders). Der Rumpf hebt sich insbesondere am Heck leicht. Ich hatte versucht das zu korrigieren:

[attachment=0]

Das hat auch zeitweise funktioniert - aber in letzter Zeit gelingt mir das irgendwie oft nur, dass der Rumpf zeitweise ok ist, aber sich dann langsam während des Baus wieder in die ursprüngliche Form biegt. Ich habe leider die Theorie dahinter nicht verstanden. Bei einem Spritzgussteil ist es klar, dass man durch Wärme die Form des Materials (ein Thermoplast) verändern kann. Die einzelnen Polymere sind nicht quervernetzt, d.h. mittels Wärme kann man das Material in jede beliebige Form verwandeln - u.a. einen ganzen Bausatz in Takelgarn falls man möchte. Bei Resin (Zweikompenentengussharz) sollten die einzelnen Polymere quervernetzt sein, d.h. es sollte kaum möglich sein, durch Hitze die Form zu verändern. Aber bei einigen Bausätzen ist mir das gelungen, bei anderen gelingt es mir nicht. Eventuell andere Raten der Quervernetzung?

@ SewuSan: siehe oben. Keine Ahnung, was die Farbe der Turmdecken bedeutet oder ob die überhaupt richtig ist. Ich hatte entsprechende Angaben mehrfach gefunden und es macht das Modell sicher optisch interessanter. Grün ist heute eine häufige Farbe von Arbeitsdecks, ich hatte den Eindruck, dass die Royal Navy es nicht als Erkennungsfarbe verwendet hat, sondern aus anderen Gründen, z.B. Haltbarkeit der Farbe.
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Puchi

Sehr schönes und ansprechendes Modell, Lars! :klatsch: Die Rumpfbemalung und Alterung ist für diesen Maßstab sehr gut dosiert, das ist Dir sehr gut gelungen. :P

Und ins "Wasser gesetzt" macht das Modell einen prima Eindruck!


Liebe Grüße,

Karl

matz

Bin immerwieder begeistert mit welcher Frequenz Du Deine (bestimmt schon respektable) Sammlung erweiterst. Tolle Farbgebung des "Exoten", auch in Bezug  auf den von Dir beschriebenen Betrachtungsabstand.
Sehr gelungen finde ich auch die ,,Takelage". Du benutzt UNI Caenis 20 den und spannst mit Wachsspachtel nach. Da die Masten ja aus Messing sind wird sich nix verbiegen. Was mich aber interessieren würde:  wie befestigst Du den hauchdünnen Faden am Mast ??
Ein Knoten wird´s ja nicht sein, kann nix derartiges erkennen. Mit Sekundenkleber krieg ich keine dauerhaft feste, spannbare und trotzdem unsichtbare Befestigung hin  ;(

matz
Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.
(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

maxim

Danke Ihr beiden!

@ matz: den Faden befestige ich mit verdünnten Weißleim (Holzleim). Das geht recht gut, falls es ein Problem gibt, kann man den Faden auch wieder leicht entfernen. Ich warte meist einen Tag bis ich den Faden spanne, um sicher zu gehen, dass der Kleber gut durchgetrocknet ist. Es passiert mir praktisch nie, dass sich ein Faden wieder löst - und in den wenigen Fällen lag es wohl nicht am Kleber.

Ich benutzte Weißleim auch, um Fotoätzteile zu verkleben (nicht ausschließlich, oft auch Sekundenkleber, hängt von den Teilen ab) und mit Sekundenkleber verklebte Masten zu stabilisieren. Sekundenkleber alleine traue ich da nicht.
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


waterliner

Qualitätsmäßig spielt der Bausatz in der oberen Liga mit. Hier wirkt das Ganze wieder irgendwie unfertig. Aus dem Bausatz hätte man mehr herausholen können!

maxim

Zeig doch mal, was Du aus dem Bausatz herausgeholt hast! Ich sehe mich als Sammler, der möglichst viele Modelle bauen möchte - nicht möglichst tolle. Jemand wie du, der solche Sprüche bringt, muss doch dagegen wahre Meisterwerke fabrizieren.
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