Intermodellbau Dortmund 2018

Begonnen von Scale35, 20. April 2018, 21:34:03

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Koffeinfliege

Zitat von: pucki in 23. April 2018, 18:44:55
Der Plastikmodellbau hat eine Durstphase

Ernsthaft, Pucki? Wir werden heute doch dermaßen mit Modellen, Zubehör oder neuen Farbserien zugesch... worfen - wann gab es eine solche Zeit schon mal? Ständig tauchen neue Hersteller auf, Ausstellungen verzeichnen Besucherrekorde (SMC)... also, ich empfinde das nicht als Durstphase. ;)


pucki

Zitat von: Koffeinfliege in 23. April 2018, 19:05:08
Ernsthaft, Pucki?

Ja ernsthaft.  Ich bekomme im Umkreis von ca. 25 KM mehr Drohnen als ich bezahlen kann. Aber außer der Drogeriekette Müller KEINE Plastikmodelle und auch dort nur Modelle und Email-Farben von Revell.

Gruß

  Pucki
Ich bin PucKi, ein älterer Mann und überzeugter Single, der immer noch versucht ein perfektes Modell zu bauen.

Romeo Delta

Multicopter, von Spielzeugklasse bis zum flegenden Mittelklassewagen (preislich), sind seit ein paar Jahren der letzte Schrei. Insbesondere die, die mit den zuvor genauso beliebten Helis nicht klarkamen, stürzen sich auf die Dinger. Ich kann ihnen allerdings wenig abgewinnen. Zum einen möchte ich selber fliegen, und nicht irgendeinen Mikrocontroller fliegen lassen. Außerdem läuft es bei den Dingern wieder auf Software hinaus, von der ich vermutlich wieder nicht die Finger lassen könnte.

Aber auch das wird wieder vorbeigehen. Das wirkliche Problem ist, daß die kleinen örtlichen Medellbauläden nach und nach eingehen. Die Konkurenz aus dem Internet und z.B. von Fleabay ist zu groß. Die läden können weder vom Preis, noch vom Angebot her mithalten.

Und hier in Bayern kommt noch eine mittlerweile ungewohnte Komplikation hinzu: Die Läden machen am Samstag immer früher dicht, angeblich weil es sich nicht lohnt. Manche machen jetzt schon mittags zu. Der Samstag ist der einzige Tag, an dem ich mal etwas erledigen kann und ich sehe nicht ein, mir dann auch noch einen abzubrechen. Ich habe einige Läden bereits abgehakt, denn ich denke, noch deutlicher kann man mir nicht sagen, daß man wohl meinen Umsatz nicht braucht. Dann wird halt wirklich nur noch im Internet bestellt.

Marco Scheloske

,,Manche machen jetzt schon mittags zu".

Das war vor 20 Jahren ganz normal. In der Woche 18:30, Samstag maximal 13 Uhr. Wir sind mittlerweile in der Hinsicht ein verwöhntes Völkchen...  ;)
Gruß aus MG und "Just glue it!"
Marco (Triliance.de), "The Baseman"


Romeo Delta

Naja, bei mir war es viel früher damit vorbei, weil ich ein Weilchen in Amerika war. Ich gönne ihnen ja auch das schöne Wochenende, aber was nützt mir der schönste Laden, wenn ich ihn nie zur Öffnungszeit erreichen kann? Wochentags machen sie ja auch ungefähr zur gleichen Zeit dicht, wenn ich gerade mit der Arbeit fertig bin. Und am Samstag habe ich schon ein paar Dinge mehr zu erledigen als ganz schnell mal alle Läden abzuklappern.

Koffeinfliege

Drohnen sehe ich jetzt nicht in Konkurrenz zum Plastikmodellbau. Da hat der RC-Modellbau ganz andere Sorgen. Bei der Fertigflieger- und Drohnenflut wird der Markt für klassische RC-Bausätze immer kleiner. Das sieht man auch gut an der Intermodellbau.

Ansonsten bin ich auch ein böser Onlinekäufer. Eimerchen hat z.B. vor einigen Tagen hier einen neuen Laden vorgestellt. Den Bildern nach zu urteilen hatte der von allem etwas, aber nichts für ambitioniertere Bastler. Wie auch, in den Räumlichkeiten? Und wenn ich für einen Bausatz z.B. einen Zurüstsatz möchte, den es nur im Netz gibt, bestelle ich den Bausatz, Farben und Co natürlich gleich mit.
Denn ich finde Anfahrt, Parkplatzsuche und überfüllte Innenstädte nicht gerade so attraktiv, dass ich mich für 2 Dosen Farbe ins Auto setzen und ein Knöllchen riskiere, wenn das Stöbern im Laden 10 Minuten länger dauert als geplant.
So ein Modellbauladen auf der grünen Wiese, in der ähnlichen Größe wie der Mega-Baumarkt nebenan... dann wäre ich arm. :D


Arrow

Zitat von: Koffeinfliege in 24. April 2018, 08:14:17

So ein Modellbauladen auf der grünen Wiese, in der ähnlichen Größe wie der Mega-Baumarkt nebenan... dann wäre ich arm. :D

Sowas hatten wir vor einigen Jahren noch, aber dann lief das Geschäft da wohl auch nicht so toll und inzwischen ist der Händler wieder in der Innenstadt, in deutlich kleineren Räumen, aber immerhin hält er sich wacker über Wasser. Neben dem Drogerie Müller ist er inzwischen das einzige Modellbau-Geschäft in der Stadt.

Es wäre im übrigen schön, wenn Modellbau als "Trend" wiederkäme, so wie manche Mode oder die besagten Schallplatten, die tatsächlich gerade ein Comeback erleben, vor allem in der Rockmusik. Ich fürchte aber, das wird nicht passieren, denn wenn wir uns erinnern, wie wir selber zu diesem Hobby gekommen sind, dann hatte das viel mit der Kindheit und Jugend zu tun, in der man mit Begeisterung bunte Kataloge studierte und lange sparte, um sich ein Wunschmodell leisten zu können. Viele andere Möglichkeiten gab es früher nicht. Wenn ich da an die heutige Jugend und auch an meine eigenen Kinder denke ... die sitzen zwar auch nur in ihren Zimmern herum, aber da wird allerhöchstens noch am Computer oder der Playstation gezockt.
Wie sollen diese Kinder und Jugendlichen ein "totes" Hobby wie den Modellbau für sich entdecken und vor allem, wie sollen sie das ihren eigenen Kindern später mal schmackhaft machen?

Ich hab das bei meinem Nachwuchs auch nicht geschafft und denke, der Plastikmodellbau ist nach wie vor ein schönes, aber ein aussterbendes Hobby.

Gruß
arrow
Gut lackiert ist besser als schlecht poliert...:)

heinz baccardi

Zitat von: Koffeinfliege in 24. April 2018, 08:14:17
So ein Modellbauladen auf der grünen Wiese, in der ähnlichen Größe wie der Mega-Baumarkt nebenan... dann wäre ich arm. :D

Ich gehe zwar davon aus, dass du als kölscher Aachener den Laden kennst, aber falls nicht...

https://ms-plueth.de/

für einen Modellbauladen schon recht ansehnlich  :P

Christoph

vonMackensen1914

Zitat von: Arrow in 24. April 2018, 10:16:57

aber ein aussterbendes Hobby.

Gruß
arrow

Das Denke ich auch, nehme mal meine Club als Beispiel, neue Mitglieder die Bauen gibt es nicht, die "Alten" sind zwar noch da aber aber von denen Baut fast keiner mehr, ergo ist das ein Zeitliches Problem und auch auf unsere Heutige Gesellschaft zurückzuführen, wen das so weitergeht, sehe ich ehelich Schwarz für unser Hobby.  :2:
Eine menge Zurzeit im Bau.

albatros32

@heinz bacardi
Dann werde ich die "koffeinfliege" die Tage mal zum plueth entführen ;
Wollte eh nochmal zum stöbern hin!  :D
Für mich derzeit der beste Laden im Umkreis (die Auswahl ist allerdings auch nicht mehr so groß wie einst....).

@von Mackensen
Wie ich immer wieder erwähnt habe :
Das Nachwuchsproblem liegt sicher nicht zuletzt am nicht mehr vorhandenen "Ladengeschäft"!
Viele von uns kamen doch zum Hobby, weil man mal irgendwo über einen Bausatz stolperte, und "das" mal ausprobieren wollte....
Wer glaubt denn, das "der mögliche Nachwuchs" beim surfen im Web "rein zufällig" auf einen Modellhandel stößt, und dann spontan einem Kit bestellt?
Die Berührungspunkte sind weg!!!
Zwei Worte werden dir im Leben so manche Türe öffnen : Ziehen und Drücken! 😁

maxim

Das mit dem Nachwuchsproblem glaube ich so nicht - warum sollte man nicht im Netz auf Bausätze stoßen? Die jüngeren Generationen kaufen doch sowieso einen erheblichen Anteil ihrer Sachen im Netz und nicht im Laden.
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


vonMackensen1914

Ich denke das ist auch ein extremes zeitproblem als Ich noch beim Club basteln bei uns draußen War bekamm ich das mit der nachwuchsförderung schon mit inzwischen ist da auch genende Lehre und Nachwuchs kommt keiner mehr, niemand hat dafür mehr zeit und die Eltern wollen auch nicht das ihre Kits da rausfahren zum basteln, die haben keine Zeit Sie rauszufahren und die dorfbuslinie fährt 1 mal täglich
Eine menge Zurzeit im Bau.

Darklighter

#37
Ich sehe das wie Lars auch nicht so schwarz. Das Internetzeitalter bietet doch auch Vorteile: Ich hatte zum Beispiel mit dem Thema Modellbau schon lange abgeschlossen (>15 Jahre) und bin dann durch ein Blog über Anime und das Leben in Japan erst wieder auf den Geschmack gekommen. Durch Social Media, Youtube-Videos und Onlineshops  wird sicher der eine oder andere auf Modellbau aufmerksam, der offline weder Modellbauer noch Modellbauläden kennt. Dadurch sinkt aber natürlich auch der Bedarf nach offline-Modellbau-Clubs und Geschäften - Tipps, Infos, Bausätze gibts ja nun auch zu genüge online.
Dass die Nachfrage bei Jugendlichen nachgelassen hat, liegt denk ich mehr daran, dass es heute einfach viel mehr andere Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung gibt.
Ich glaube auch nicht, dass die Leute heute wirklich weniger Zeit haben als früher - sie verbringen sie nur mehr mit Medienkonsum:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mediennutzung#Deutschland
Man vergleiche Fernsehen und Internet 1992 mit 2013. Dafür gingen 2013 insgesamt fast 4 Stunden mehr drauf.
Aber es gibt ja inzwischen auch Trends wie Digital Detox. Zumindest bei mir hat die Selbsterkenntnis, wie viel Zeit im Internet verplempert wird, zu einer Neuentdeckung klassischer offline-Hobbys geführt.
Gruß
Markus

maxim

Und man sollte noch ergänzen: so viel Auswahl an Bausätzen wie heute gab es noch nie! Ich hätte mir vor 20 Jahren z.B. nie vorstellen können, dass es mal möglich sein würde, alle Schiffe der chinesischen Beiyang-Flotte von 1898 aus Bausätzen zu bauen.
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


Koffeinfliege

Es gibt sogar einen Trend, dass junge Leute es leid sind nur auf einen Bildschirm zu tatschen und wieder etwas machen wollen, bei dem etwas entsteht. Das muss natürlich kein Modellbau sein.
Die Möglichkeiten sind heute halt unendlich und mal ehrlich, die meisten haben doch eine Pause in Zeiten gemacht, wo "Mädchen und Motoren" einfach interessanter waren. Dann kamen Job und oft Kinder...
Unser Figurenmaltreffen einmal im Monat begann vor 2 Jahren mit 6 Leuten, heute sind es auch schon mal 15. Die Woche hat sich erst wieder ein Wiedereinsteiger (Anfang 30) gemeldet. Alles gut. ;)


vonMackensen1914

OK da habt ihr dann andere Erfahrungen gemacht/ ist schön wen es auch aufwärts geht mit dem Hobby, mehr Bausätze und größeres Angebot finde ich auch super nur kann man sich das A meistens nicht mehr leisten heutzutage/ früher habe ich noch einen Kit für 30 DM gekommen, heute erst ab 70 bis 80 Öcken aufwärts/ welcher normale Mensch soll das noch bezahlen.

und B habe ich das in meinem Umfeld wirklich so gemerkt das kaum noch einer Zeit für das Hobby hat/ Beruf Familie/ andere Hobbys, betrifft halt auch den nachwuchs.
las Beispiel von den Leuten in unserem Club bauen wirklich ca noch weniger als eine Handvoll.  ;(
Eine menge Zurzeit im Bau.

Der Lingener

Moin ihr Lieben,

bitte verliert nicht das eigentliche Thema "Intermodellbau Dortmund" gänzlich aus dem Auge!
;)
Michael
www.kitreviewsonline.de

Modellbau soll Spaß machen, Entspannung bringen und Hobby bleiben!

mke124

Hier noch ein paar Bilder von der Intermodellbau.
http://www.ipernity.com/doc/319255/album/1056978
Ich habe dieses Jahr tatsächlich mal viel Geld ausgegeben, zuerst beim Parklatz für grenzwertige 7 Euro.
Ansonsten für ein paar Figuren, die ich sonst in den USA  für extrem hohe Versandkosten hätte bestellen müssen und dann noch für eine Reihe Bücher.
Bausätze habe ich keine gekauft. Da ist das aber auch die falsche Ausstellung. Die Gebühren für die Aussteller sind hoch und da kann man nur mit Ware kommen, die hohen Umsatz und hohe Gewinnspanne hat. So ist das nun mal.
Die Intermodellbau war diese Jahr einen Tag kürzer. Man könnte meinen, dass es dann voller sein müsste. Zumindest am Donnerstag war das nicht der Fall. Auch auffällig, ich war um 9.00 Uhr da und an keiner der drei offenen Kassen war einen Schlange und ich konnte auch sofort hinein ohne Gedränge.
Ärgernisse:
Zum zweiten Mal in Folge gab es keinen Messekatalog. Ich hatte mir vorher die Ausstellerliste und Hallenpläne ausgedruckt und schon zu Hause die Laufstrecke aufgezeichnet für die knapp 120 Aussteller die ich besuchen wollte. Denn blind laufe ich das nicht mehr ab.
Die sanitären Anlagen könnten deutlich mehr Zuwendung gebrauchen bei einer Messe, die zu 95% von Männern besucht wird.
Wieder einmal hat man die ideellen Aussteller durch die Gegend geschoben und zum Teil auch Flächen dafür deutlich verkleinert. Der Trend der letzten Jahre, den Plastikmodellbau immer mehr zu zerstückeln und wahllos auf alle Hallen zu verteilen, hält weiter an. Besonders aufgefallen ist mir dieses Jahr, wie stark die Flächen für die Modelleisenbahnanlagen verringert worden sind (auf viele Jahre gesehen), das gleiche gilt für die Flugzeuge.
Das ist ein grundsätzliches Problem der letzten Jahre, die fehlende Kontinuität der Ausstellung. Man doktert an allen möglichen Stellen herum um die Sache attraktiver zu machen, erreicht damit aber in der Regel das Gegenteil.
Wie seit vielen Jahren gilt bei mir immer noch, wenn ich es nicht direkt vor der Tür hätte, würde ich nicht hinfahren.
Churchill: No sports
Ich: No camouflage

Darklighter

Was meinst du mit Messekatalog? Ein Heftchen mit Hallenplänen und Ausstellerverzeichnis gab es an der Information. Habe ich aber auch erst auf dem Weg zum Ausgang gefunden...
Habe auch erst nach dem Messebesuch gesehen, dass es die Tickets online günstiger gab. Zudem spart man sich so in jedem Fall das Anstehen.
Parken kostete am Samstag 5€. Zumindest auf D2.
Und bei MS-Plüth und Nimpex gab es auch einige richtige Schnäppchen.

Vorm Nimpex-Stand stand um 10:30 Uhr übrigens schon jemand mit etwa 10 großen Tüten und wirkte etwas ratlos, wie er die alle tragen sollte. :D
Gruß
Markus

mke124

Nein, es gab früher immer einen rund 250 Seiten starken Ausstellerkatalog mit allen Informationen zur Messe und zu den Ausstellern, mit ausführlichen Hallenplänen etc.
Churchill: No sports
Ich: No camouflage

Arrow

Ja, da hat der Kollege mke124 wohl recht. Allerdings war mir nie so richtig klar, wer sowas braucht und benutzt, um damit durch die Hallen zu laufen. Meist weiß man doch schon vorher, in welchen Bereichen der Westfalenhallen man seine Interessenschwerpunkte findet.

Nicht ganz zustimmen kann ich der Argumentation, Aussteller würden mutwillig verschoben bzw. bewusst reduziert (z.B. die Modellbahnanlagen, die diesmal größtenteils in der großen Halle 4 bei den ganzen Modellbahn-Zubehörfirmen angesiedelt waren, früher aber alleine eine ganze Halle füllten). Ich denke, dass einfach auch vonseiten der Aussteller kein Interesse mehr besteht, sich auf der IM zu präsentieren. Es fehlen einfach eine Unmenge von kommerziellen Verkäufern, privaten Anbietern und vor allem auch Clubs, die eine solche Messe früher zum richtigen Event gemacht haben.
Aus Modellbauer-Sicht ist mir nur der obligatorische PMC Dortmund in Erinnerung. Vor Jahren waren noch Clubs aus Köln, Koblenz und sonstwo her vor Ort.
Die Veranstaltung scheint für diese Gruppen nicht mehr interessant zu sein, weil sich das Publikum und die Interessenlage verändert hat. 

Wenn es die Messe im nächsten Jahr noch gibt, wird sie sich noch mehr auf Modelltechnik, technisches Spielzeug und Elektronik verlagert haben. Man will damit gezielt auch die jüngeren Generationen anlocken. Erneut waren viele Schulklassen vor Ort, die die Messe offensichtlich als Ausflugsziel genutzt haben. Das Problem ist, dass genau diese Zielgruppe dann teilweise doch lieber irgendwo in der Ecke hockt und auf dem Smartphone herumtippt, statt sich die Exponate anzuschauen.

Ich für meinen Teil werde mich wohl in den nächsten Jahren umorientieren müssen, wenn der IM-Besuch weiterhin nur noch so wenig für mein eigenes Hobby bietet.

LG
arrow
Gut lackiert ist besser als schlecht poliert...:)

pucki

#46
Die Messen sterben aus.

Die Gründe dafür sind logisch.  Sie sind zu teuer. Ich will mal etwas von meiner Ex-Firma erzählen. Wir hatten auf der SHK einen Stand von 24 qm. 3 Mitarbeiter als Standbesetzung. Der Spaß hat uns über 60.000 Euro gekostet. 

Woher diese Kosten. Allein die Stromversorgung ist mit über 600 Euro zu buche geschlagen. Den die musste vom Hallenelektriker abgenommen werden. Der kam vorbei, sah sich unsere Schaltplatte an und war wieder weg.

Es ist ja nicht nur die Hallenmiete. Es sind auch noch die Aufbaukosten, Abbaukosten, Hotelkosten, Reisekosten, Mitarbeiterspesen und . . .

Damals vor der Internetzeit waren die Leute froh wenn sie sich mal gewisse, meist hochwertige Sachen, ansehen konnten. Und die reichen und kräftigen unten Ihnen habe dann mit einer schweren VHS-Videokamera mal die besten Sachen gefilmt.

Und die Besucher. Meilenweite Wege von Parkplatz zur Messe. Teilweise mit bis zu 40 Min. Stau weil die ja gemütlich ihre teure Parkgebühr kassieren wollen. War jedenfalls bei mein letzten Messebesuch mit Auto so. Ich glaube der Fahrer hat 10 Euro Parkgebühr bezahlt. Dazu noch der Eintrittspreis. Und die Abzocke für eine kleine 0.2 Cola die auch 3.00 Kostete.

Messebetreiber zocken nicht nur die Aussteller ab. 

Fakt ist : Die Kosten für den Messebesuch bringen ein ein schönen Zugwaggon bzw. was uns angeht ein feinen Bausatz ein.

Deshalb machen viele Messe per Internet.

Das geht so.

Du gehst auf die Seite der Messe und rufst den Ausstellerkatalog auf. Dort ist bei jeden Aussteller der Link zu seiner Homepage darauf. Da klickt man drauf und sieht sich die Produkte gemütlich bei einen preiswerten Getränk vom Discounter an.
Interessante Sachen werden dann per Youtube-Video näher betrachtet.
Und am Ende ruft man die Homepage seines Lieblingshändlers auf, und bestellt sich von den gesparten Geld was schönes.

Und man freut sich, das man sich den Stress nicht angetan hat.

In der EDV-Branche wo ich tätig bin, habe viele große Firmen und auch einige kleine beschlossen diese Messekosten in andere Werbung bzw. teilweise in Preissenkungen (oder halten des Preises) zu investieren. Den man darf eins nicht vergessen. Diese Messekosten schlagen sich selbstverständlich in der Preisgestaltung eines Produktes nieder

DAS ist der Grund warum die Messen schrumpfen.

Zitat von: Arrow in 02. Mai 2018, 13:23:28
Ja, da hat der Kollege mke124 wohl recht. Allerdings war mir nie so richtig klar, wer sowas braucht und benutzt, um damit durch die Hallen zu laufen.

Der Messekatalog war wichtig wenn du wenig schleppen wolltest. Er ersetze die Werbung der einzelnen Aussteller die du mitnehmen musstest für Kontaktdaten.  Er wird immer mehr abgeschafft weil heute die Leute den selber drucken. S.o. Man druckt sich einfach die Liste der Aussteller aus oder macht eine "offline-Browser-Seite" daraus. Ich bin selbst vor 20 Jahren mit 2 dick bepackten Tüten mit Werbung aus einer Messe/Ausstellung gekommen. Auf den letzten 3 Messen waren es 0 Papiere. Kontaktdaten habe ich einfach mit mein Handy abfotografiert. Und dann die Firmennamen bei google eingegeben.

Was sich allerdings erhalten wird , sind Ausstellungen.

Wie z.b. die Modellbahnausstellung in Köln. Der Grund ist, das man da privat Dinge kaufen kann.  Ich habe dort z.b. eine Lupenbrille gekauft die ich dort testen konnte. Hab sogar hier im Forum darüber berichtet. Viele Schnäppchenjäger werden so "Fachbereiche" immer gern besuchen. Leider hat man in Dortmund meine Lieblingsmesse (Die Hobbytronik) schon vor Jahren eingestampft. Vorbei Köln eine der genialsten Konzepte gemacht hat die ich je gesehen habe. Sie habe die Modellbahn/-bau Halle (für die Männer) und die Kreativhalle für die Frauen mit der gleichen Eintrittskarte gemacht. Das ist das Familienkonzept !! Papa und Sohn gucken Eisenbahn, Mama kauft Kingerlitzchen. ;)

Gruß

   Pucki
Ich bin PucKi, ein älterer Mann und überzeugter Single, der immer noch versucht ein perfektes Modell zu bauen.

Darklighter

@pucki: Auf der Intermodellbau kann man doch auch privat jede Menge Dinge kaufen und sie ist, was das Modellbahn-Angebot angeht, der IMA sehr ähnlich.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Abnahme des Plastikmodellbaus auf der Intermodellbau auch mit der gestiegenen Popularität der EME in Lingen zu tun hat. Die ist für Aussteller denk ich um einiges angenehmer als die Intermodellbau.
Gruß
Markus

pucki

Die EME in Lingen macht auf mich einen netten Eindruck jedenfalls was ihr Hobby-Homepage angeht. ;)

Nur gibt es da 2 Probleme. Lingen ist in Niedersachsen und nicht in NRW. Dies erhöht die Fahrkosten von 30 Euro auf ca. 100 Euro.
Und die Fahrzeit von ca. 2 Std. (seit sie die alte neue Strecke wieder aufgemacht haben) auf 5 Std. für mich. Sollte also nicht jemand zufällig da hin fahren, und sich eine Beteiligung an den Spritkosten gefallen lassen ;) , werde ich vermutlich diese Veranstaltung nie sehen. Die Quote das ich dahin komme liegt also bei 1:60.223 ;)

Aber danke für die Info. So habe ich sie jedenfalls mal in mein "Termine wo ich gern hin will Kalender" eingetragen.

Aber ich gebe dir vollständig recht , eine Veranstaltung mit nur 10 Euro Eintritt und so kurz vorher, zieht was den Plastikmodellbau angeht, der Intermodellbau die Aussteller und auch die Interessenten ab. Wobei ich wetten möchte, das die Kosten dort für mögliche Aussteller wesentlich günstiger sind.

Gruß

   Pucki
Ich bin PucKi, ein älterer Mann und überzeugter Single, der immer noch versucht ein perfektes Modell zu bauen.

Der Lingener


Die Intermodellbau war schon auf dem absteigenden Ast, da gab es gar keine EME - schon gar nicht in Lingen!
Die mag das Ganze noch verstärken, aber Ursache für den Qualitätsverlust der Intermodellbau ist die EME garantiert nicht!
Schon eher das, was Pucki weiter oben ausführte!
www.kitreviewsonline.de

Modellbau soll Spaß machen, Entspannung bringen und Hobby bleiben!