Project 661 K-162 Papa-Klasse___Samek___1/700

Begonnen von bender456, 23. Mai 2004, 10:09:29

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bender456

Samek K-162 Papa    


Modell:  K-162 Papa Project 661
Hersteller:  Samek
Maßstab:  1:700
Art. Nr. :  S700/051
Preis ca. :  28 Euro
Anzahl Teile :  13 (10x Resin, 3x PE)






Beschreibung:  

Samek brachte dieses Modell des U-Bootes K-162 ,,Papa" im Jahre 2003 heraus.
Dies ist ein eher einfacher Bausatz mit wenigen Teilen.
Die Packung enthält den (Voll)-Rumpf mit Turm und die Ruder aus Resin, zwei photogeätzte Schrauben, ein Decalbogen und ein Blatt mit der Bauanleitung und den technischen Daten.
Das Modell kann auf dem beiliegenden Ständer angebracht werden, wobei auch die Namensplatte als Photoätzteil beiliegt.

Der Rumpf ist auf einem großen stabilen Resinsteg befestigt. Dies erleichtert den Zusammenbau insofern, als der Rumpf während des Zusammenbaus und Bemalung nicht angefaßt werden muß. Allerdings muß er auch entfernt werden. Dies sollte wohl am besten mit einer feinen Säge gemacht werden.

Die Detailierung der Oberflächenstruktur ist sehr fein und sauber ausgeführt (Kommt auf den Bildern leider nicht sehr gut heraus.). Auf dem Rumpf sind aber keine Markierungen zur Plazierung der Ruder angebracht, ausgenommen die beiden vorderen Ruder, wo die Klappenränder leicht eingraviert sind. Bei der genauen Positionierung muß man die Bauanleitung zu Rate ziehen.
Auch die Kleinteile sind an einem relativ dicken Resinüberhang angebracht und bedürfen besonderer Vorsicht beim abtrennen.

Die Schrauben sind aufgrund des Materials und Herstellungsprozess natürlich flach ausgeführt und wirken so unrealistisch. So müssen die Propellerflügel noch nach dem Verkleben gebogen werden.

Der kleine Decalbogen enthält die sehr kleinen Luken- und Wasserstandsmarkierungen. (Leider hat ein einscannen keinen Sinn gemacht, da der Hintergrund des Bogens in sehr hellem Blau gehalten ist und die weißen Decals fast nicht zu erkennen waren.)    

Das beiliegende DIN-A4 Blatt ist beidseitig bedruckt. Auf einer Seite sind die technischen Daten und Kurzinfos in englischer Sprache und auf der Rückseite sind Rißzeichnungen des Bootes (Seiten- und Draufsicht) mit den Bemalungshinweisen.
Die einzelnen Bauteile sind hier auch abgebildet, sowie ihre (ungefähre) Position am Rumpf.

 
             



Fazit:  

Viel habe ich nicht zur Historie des Bootes gefunden. Das Original war ein ,,Einzelgänger" und Versuchsträger und wurde 1969 gebaut. Es erreichte eine Unterwassergeschwindigkeit von knapp 45! Knoten, war dabei aber etwas laut und es kam zu Beschädigungen am Rumpf und Turm.
Es kam 1980 zu einem Reaktorunfall an Bord und 1988 wurde das Boot ausgemustert.
Das Boot wurde mehrmals umgebaut und auch umbenannt (K-222), aber das Modell zeigt aber den Urzustand des Bootes.  

Die Detailierung ist sehr fein und nach einem Vergleich der Maße ist das Boot auch maßstabsgetreu. Die Teile sind sehr sauber gegossen und nur am Gußansatz ist einiges zu sägen/schneiden und schleifen.

Ich hätte mir allerdings mehr Hilfe bei der Positionierung der hinteren Ruder (4) gewünscht, da auf dem Rumpf jede Markierung fehlt.
Auch fehlen die Periskope und Antennen für den Turm. Diese kann man aber aus Draht nachträglich erstellen, als Unterstützung kann das Deckelbild herhalten.

Dieses Modell wird wohl nicht oft verkauft werden, da ihm der Bekanntheitsgrad fehlt, aber es ist schön, daß auch ausgefallene Objekte von den Herstellern berücksichtigt werden.

+ hoher Detailgrad
+ Maßstabsgerecht
+ wenig Teile

- relativ hoher Preis
- Positionierung der Ruder am Modell nicht eindeutig

mm

Vielen Dank fürs einstellen ;)


ZitatOriginal von ubesken
Es erreichte eine Unterwassergeschwindigkeit von knapp 45! Knoten, war dabei aber etwas laut und es kam zu Beschädigungen am Rumpf und Turm.

Hab ich das so verstanden wie es da steht? Kaputt weil laut? 8o ?( ;)

Gast

Nein


Das Boot war so schnell, dass wegen der hohen Wasserströmung das Boot beschädigt wurde. Was nun genau, müsste ich auch erstmal nachlesen, wenn das einer wissen will.

Und zur Lautstärke: Versuch mal einen Formel-1 Wagen auf unter 10db zu bringen.

mm

Na denn, danke für diesen aufklärenden Satz :D
Schreib auf was du weißt, aber nur wenn es deine Zeit erlaubt ....

Gast

So nun hab ich die stelle gefunden im Buch.


Also der Geschwindigkeitsrekord betrug 42 Knoten. Diese Geschwindigkeit verursachte einen Lärm von 100 Dezibel! Die Reaktorleistung betrug bei dieser Geschwindigkeit nur 80%.

Bei erreichen des Wendepunktes, bei dieser Testfahrt, steuerte die Selbststeueranlage die Ruderanlage auf nur 3 Grad ein um auf Gegenkurs zu gehen. Dabei erreichte das Schiff eine Schiefflage, dass sich keiner auf der Brücke aud den Beinen halten konnte.
Im Buch steht: Das war schon kein Drehkreis eines Schiffes, sondern ein echtes Flugmanöver. :respekt: :14: Wäre die Ruderanlage noch größer eingestellt, hätte das Schiff kentern und auf Meeresgrund stürzen können.

Nun zur Beschädigung:

Es hatte eine Tür und drei Kontrollluken am Turm und die Verkleidung der Rettungsboje verloren. Hydrodynamische Strömungen hatten auch die Farbe vom Rumft geschält, und er blitzte unter den Scheinwerfern wie reines Metall.


Bei einer weiteren Testfahr und bei 100% Reaktorleistung erreichte das Schiff eine Geschwindigkeit von 44.7 kn (80,4 km/h). Dieser rekord ist noch nicht gebrochen worden.


K-162 blieb wegen seiner hohen Kosten und des Lärms, welche die arbeiten am Sonar störte, ein Unikat.


Ende der 70er Jahre kam es Board zu einer beinahne Katastophe.
Während des Beladen der Reaktoren ließ einer der Techniker in der neuen aktiven Zone einen Schraubenschlüssel fallen. Zuerst wollte man diesen Vorfall verbergen, aber dieses war sinnlos, denn es war unmöglich, den Schlüssel im Inneren des Reaktors liegen zu lassen. Man war also gezwungen, die aktive Zone aus dem Reaktor auszuladen und nach Kontrolle der Schutzanlagen wieder neu zu beladen.
Das alles hat die Instandsetzungsarbeiten sehr in die Länge gezogen und auf Grunde des Zeitdruckes, kam eine gefährliche Hektik auf beim Abschluß der Arbeiten.
Bei der Wiederinbetriebnahme der Kraftanlage wurden die Phasen der Reaktorstromversorgung verwechselt und es kam zum unkontrollierten Start eines Reaktors, was aber zum Glück rechtzeitig bemerkt wurde.

Im Kessel und im primären Kreislauf erhöhten sich schnell Temperatur und Druck. Es bleiben nur noch wenige Sekunden bis zur Katastrophe, als der Kompensator der Hauptpumpe unerwartete platzte, der die Rolle des Sicherheitsventils spielte. Einige Tonnen leicht radioaktiven Wassers gerieten in einen unbemannten Raum. Glücklicherweise gab es keine Verletzten.


So weit die wichtigsten Geschichten zum Boot.

bender456

Danke für die Infos.

Ich wurde im Web auf die Schnelle leider nur auf russische und englische Quellen aufmerksam und nur die russischen waren ausführlich (glaub' ich jedenfalls, ich kann kein russisch?( ).

Uwe