Eisenbahnmodellbau

Begonnen von Bagger Baer, 09. Januar 2004, 22:44:43

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Bagger Baer

Hallo Leute,

gibt es denn in diesem Forum andere Modelleisenbahner außer mir, die sich dem Bau realistischer Modellbahnanlagen verschrieben haben?(  Für mich ist der Gleisselbstbau mittlerweile der Normalfall, wie auch nach dem Fahrzeugkauf diese erst mal in die Werkstatt müssen um richtige Radsätze, Federpuffer und diverse Kleinteile zu erhalten. Die Firma M****** ist für mich ein rotes Tuch, so dass ich diesen Namen weder ausspreche noch ausschreiben werde. Mein Motto: Man macht entweder Modellbahn oder man macht M******. :6: Trotz dieser Einstellung habe ich zwei Fahrzeuge aus der Produktion dieses Herstellers um daraus in vielen hundert Arbeitsstunden richtige Modelle entstehen zu lassen. Mich schrecken bei diesen Umbauten weder der Bauaufwand noch die zu erwartenden grauen Haare ab. Von den zu erwartenden Kosten mal ganz zu schweigen.
Ich bitte also hier jene unerschrockenen Recken um Meldung, für die es keine Probleme, sondern nur Herausforderungen gibt. Teilt mir eure Erfahrungen mit:baby:

Mit erwartungsfreudigen Grüßen

Bagger Baer:winken:

KlausH

Hi,

ich fürchte, nach deinen Maßstäben bin ich dann doch kein Modellbahner. Mal davon abgesehen, daß mein Maßstab (1:220) und meine Ansprüche erheblich kleiner sind, benutze ich Modelle "von der Stange", die dann auch noch meist von deinem Feindbild Märklin stammen. Tja, da scheide ich wohl aus. ;)

Gruß
Klaus

werner

Hallo,

da kann ich auch nicht mithalten. Die Modelbahn kostet so schon ein heiden Geld. Für solche Perfektion fehlt es dann doch am Materiellen.

Finde es aber toll das es solche "Hardcoreeisenbahner" gibt.

gruß
werner
8)

RAPTOR

Hi Bagger Bear,

Tja, ich habe zwar mehrere Jahre lang mit dem Bau von Modellzügen mein Geld verdient (Guckst Du hier), aber ansonsten habe ich mit der rollenden Materie wenig am Hut. Daher scheide ich leider auch aus. Sorry.

Mich würden aber mal Arbeiten Deinerseits interssieren, vor allem was man da so alles umbauen kann.

Beste Grüße
alias

The Great Gonzo

el Presidente

Hi Bagger Baer!

Ich fürchte, ich bin auch für deine Maßstäbe kein ernstzunehmender Modellbahner, kannst mein Werk ja hier im Forum anschauen, wenn du willst!

Deine Begeisterung für realitische Modelle kann ich aber gut verstehen, mir gehts eher auch um das Spielen, bzw. Bauen. Da nehm ich halt auch mal kleinere Realitätsverluste hin. Wie weit man da geht muss wohl jeder für sich entscheiden ...

@KlausH: Du bist ein Z-Bahner? Klasse, ich hab auch eine kleine Anlage in dem Maßstab gebaut :))

MfG el Presidente

KlausH

@el presidente:

ich habe bisher nur einen kleinen "Versuchsaufbau" für´s Regal:



Ich kann aber gerne noch ein paar Bilder machen und hier einstellen. Obwohl, dies ist ja eher ein 1:87er Forum. Gibt es hier einen Bereich, der besser passt?

Gruß
Klaus

werner

8) Bald, nur langsam.....:D
8)

KlausH

ZitatOriginal von werner
8) Bald, nur langsam.....:D

Na guut. Wie sagt doch Rüdiger so treffend in der AOL-Reklame? "Ich bin ja noch jung, ich kann warten..." (Ok, das mit dem jung stimmt bei mir nicht mehr, ich geb´s ja zu. ;) )

Schöne Grüße
Klaus

Bagger Baer

Moin Leute,

ich danke euch erst einmal für die rege Beteiligung. Macht euch nicht selber schlechter als ihr seid! Auch ich habe ja irgendwann in grauer Vorzeit mal angefangen. Besonders der Bericht über den Bau des Talgo hat mir sehr gut gefallen. :respekt: Das ist es, was ich sehen möchte!

Bei Spur Z handelt es sich m.E. eher was für Leute, die weitläufige Landschaften bauen und zur Auflockerung etwas Bewegung da hinein bringen wollen. Die kaum vorhandene Detaillierung der Fahrzeuge und deren schlechte Fahreigenschaften lassen für mich keinen anderen Schluss zu. Nach 15 Jahren Spur N Erfahrung gelangte ich zu dem Schluss, dass beim Maßstab 1:160 die physikalische Grenze für ernsthafte Modellbahnerei erreicht ist. Ich betone den Begriff ,,physikalische Grenze", weil durch das fehlende Gewicht einiger Fahrzeuge kaum noch Zugkraft mittels Ädhäsion (Reibungsgewicht) aufgebaut werden kann. Was folgt ist die Verbesserung der Zugkraft mit Haftreifen. Diese verringern aber leider die notwendigen Stromaufnahmepunkte und geben den meisten Loks  einen taumelnden Lauf. Ferner ist in den wirklich schönen Gehäusen kaum Platz für ordentliche Getriebe. Das Resultat ist dann, dass die Fahrzeuge nur schnell fahren können. Rasen können alle, aber hat schon mal jemand eine V100 mit Tempo 250 über eine Nebenstrecke fliegen sehen? Das ist doch nicht wirklich vorbildgerecht, oder? Motor- und Getriebeumbauten gehen durch die anfallenden Fräsarbeiten sehr stark zu Lasten des Gewichts, wobei wir wieder beim ersten Punkt angelangt wären.
Modellbahn ist nicht wirklich teuer. Wie für jedes andere Hobby benötigt man eine gewisse Grundausstattung. Diese kann ich bei den von mir favorisierten Themen auf 2-3 Loks, einen Triebwagen und etwa 35 Waggons beschränken. Wenn ich diesen Betriebsmittelpark über Jahre hinweg ständig verbessere halten sich die Kosten in Grenzen. Durch den konsequenten Selbstbau von Gleisen (mich kostet eine maßstäbliche Weiche ca. 4,- EUR) wird die Sache doch überschaubar. Bei dem von mir betriebenen Aufwand überlegt man sich bei der Planung bereits die Aufgabe und den Nutzen jeder einzelnen Weiche. Da auch beim Vorbild aus Kostengründen mit jeder Weiche gegeizt wird, ist  hier der Spruch ,,Geiz ist geil", richtig interpretiert. In den Shop gejoggt, Gleismaterial in großer Menge beschafft und einfach so drauflos gebaut hinterlässt irgendwann mit schwindenden Finanzmitteln und wachsenden Weichenfriedhöfen ansteigende Frustration.
M****** als ,,Feindbild" ist so nicht ganz richtig. Leider frönen die meisten M******isten der Sammelleidenschaft und tapezieren ihre Behausungen mit Vitrinen, die es ja irgendwie zu füllen gilt. Mit dem von M****** verfolgten Marketingkonzept limitierter Serien ist eine Marktführung gesichert, weil jeder Sammler sofort losrennt und alles mögliche zu fast jedem Preis kauft. Die andere Gruppe dieser Spezies betreibt Spielbahnerei mit infantil zu bezeichnenden Auswüchsen. Da ist Epochenreinheit verpönt, Kreisverkehr Vorschrift und Güterzugbildungsvorschriften (GZV) werden mit Nichtachtung gestraft! Dazu kommt die Einsicht, dass Modellbahn irrsinnig teuer ist, weil die Herstellergläubigkeit den Blick über den geistigen Horizont vernebelt. M****** hat noch eine weitere Schwäche: Hat jemand von euch schon mal einen Schleifer zwischen den Rädern unter einer Vorbildmaschine gesehen? Also ich nicht! Es lebe das Zweileiter-System!

Viele Grüße

Bagger Baer  
:winken:

el Presidente

@ KlausH: Schönes Teil! Erinnert mich an die erste Anlage aus dem SpurZ Gleisplanbuch von Märklin ( das Weiße Ringbuch ).

@Bagger Baer: Ich denke einfach wir messen heir mit zwei Maßstäben. Ich für meinen Teil bevorzuge Märklin, weil ich vorallem Betriebssicherheit suche und nicht so großen Wert auf Realismus lege. Du hast dich dem Modellbau im wahrsten Sinne des Wortes verschrieben, was auch durchaus faszinierend ist!

"betreibt Spielbahnerei mit infantil zu bezeichnenden Auswüchsen"

Es tut mir leid, aber für mich klingt das doch abwertend und unangepasst! Ich respektiere andere Meinungen, eine Diskussion über die Vorzüge von Zweileiter oder Dreileiter ist jedoch sehr kontrovers und eine solche Pauschalisierung tut bei diesem sowieso schon heißen Thema nicht gut!
Hier treffen einfach zwei unterschiedliche Auffassungen auffeinander, die am besten jeder für sich bewerten und nach besten Gewissen entscheiden sollte.

Das Argument alle Märklinisten sind Spielbahner mit infantiler Tendenz ist einfach zu pauschal, um es als ernsthaft anzusehen.

Die Modellbahn ist wie viel anderes auch, ein Hobby. Und als solches sollte es dem der es betreibt ganz persönlich Freude bereiten!

MfG el Presidente

KlausH

Hi El presidente,

volle Zustimmung!!!

Die Diskussionen über die "richtige" Spurweite, die einzig richtige Philosophie für Modellbahner und die Vor- und Nachteile von 2-L, 3-L, Digital oder nicht digital, Märklin oder nicht Märklin kenne ich bis zum Erbrechen aus de.rec.modelle.bahn (das genau deswegen für mich irgendwann uninteressant wurde) und aus anderen Foren. An solchen fruchtlosen und meist sehr emotional und polemisch geführten Disputen halte ich mich raus.

Ich mache mit meinem Hobby das, was mir den meisten Spaß bringt.  Wenn andere auch Freude am Ergebnis haben - gut, wenn nicht, auch gut.

Ich bewundere Modellbahner wie Bagger Baer (die "89" sieht wirklich supergeil aus!!! :respekt: ), die für mich schon mehr Künstler wie Modellbahner sind, aber ich kann mich ebenso an einer schönen Spielbahn erfreuen.

Kurz gesagt: IMO hat jede Sichtweise ihre Berechtigung; Toleranz und Spaß an der Sache ist das Zauberwort. Genau deswegen ist für mich dieses Board so attraktiv!!! :1:

Du hast übrigens recht, ich habe den Plan irendwo abgekupfert, weil er mir gut gefiel; könnte aus dem Gleisplanbuch sein.

Gruß
Klaus

Bagger Baer

Hallo el presidente,

entschuldige bitte, wenn mein Beitrag etwas provokativ daher kam. Mit Reaktionen dieser Art habe ich gerechnet. Es ging mir nicht um die Abwertung oder gar Beleidigung der Fans eines Herstellers. Aber leider ist speziell diese Gruppe extrem durchsetzt von selbsternannten "Modellbahnern", die  eigentlich "Spielbahner" sind und es nicht zugeben wollen. Diese Gruppe nahm ich nur exemplarisch als Beispiel. Gegen Trix-Express sprach die geringe Verbreitung des Systems. Ich habe nichts gegen Spielbahner, weil es auch sie geben muss. Nur sollten sie sich dazu auch bekennen. Statt dessen wird sich hinter Floskeln, wie "Ich mache das ja nur so zum Spaß",oder, "Ich mache Modellbahn", versteckt. Für die Medien sind gerade diese Leute ein gefundenes Fressen, um ein völlig falsches Bild in die Öffentlichkeit zu transportieren. Ich betone nochmal, dass nicht jeder "M******ist" Spielbahner nach o.a. Kriterien ist, aber ein vorbildorientierter Betrieb, gepaart mit richtigem Modellbau nur Einzelfälle darstellen. Gerade durch den o.g. Aspekt, der sich auch wie ein roter Faden durch alle Modellbau-Hobbys zieht, kann den "richtigen" Modellbauern unter uns ein gewaltiger Schaden zugefügt werden. Ebenso bin ich nicht gewillt den auch an anderen Orten geführten "Glaubenskrieg" der Systeme in dieses Forum hinein zu schleppen. Mein Beitrag sollte gewisse Probleme, wie warum läuft Spur N oder Spur Z schlecht, einfach mal ansprechen.
Das Wort "Modell" definiere ich mit dem Begriff "wirklichkeitsgetreues Abbild", mit möglichst wenigen Kompromissen. Schau dich bitte mal auf anderen Seiten dieses Forums um. Da siehst du jenen Anspruch, den richtige Könner auf ihrem Gebiet zu erfüllen im Stande sind. Warum sollen wir Modellbahner da hintenanstehen? Unser Hobbybereich vereint Dioramenbau, Fahrzeugbau und Vorbildbetrieb in wundersamer Weise. Daraus entsteht aber auch ein gewaltiger Anspruch, den wir nicht halbherzig erfüllen sollten. Stillstand ist Rückschritt, also warum zeigen wir den anderen nicht mal, was in unserem Bereich wirklich machbar ist?
Ich bitte darum, meine Äußerungen mal etwas mehr zwischen den Zeilen zu lesen.  

Viele Grüße

Bagger Baer:winken:

el Presidente

Hey KlausH!

Wenn du auch an SpurZ weiter interessiert bist, dann kann ich dir das neue Buch von Karl Albrecht zum Thema Märklin Z wärmstens empfehlen!
Vielleicht bau ich in nächster Zeit mal was daraus, wer weiß?!

ZitatIMO hat jede Sichtweise ihre Berechtigung; Toleranz und Spaß an der Sache ist das Zauberwort. Genau deswegen ist für mich dieses Board so attraktiv!!!

Besser hät ich's nicht sagen können, wir wollen unser schönes Hobby doch nicht tot reden, meine Herren :D

MfG el Presidente

EDIT: @Bagger Baer:

Jetzt verstehe ich was du meinst. Für dich ist MODELLbahn die möglichst realistische Darstellung von MODELLEN. Ich habe einfach nicht diesen hohen Anspruch, und wenn du den Begriff "Spielbahner" nicht abwertend meinst, dann lasse ich mich gerne so titulieren. Mir geht es dann einfach mehr um ein stimmiges Gesamtbild, in dem das Fahren von Zügen Spass bereitet!

Dazu ein Gedicht, das ich irgendwo mal gelesen habe:
Wer ist der Geselle, der etwas kann
Wer ist der Meister, der etwas ersann
Wer ist der Lehrling, jedermann!:tongue:

KlausH

ZitatOriginal von el Presidente
Hey KlausH!

Wenn du auch an SpurZ weiter interessiert bist, dann kann ich dir das neue Buch von Karl Albrecht zum Thema Märklin Z wärmstens empfehlen!
Vielleicht bau ich in nächster Zeit mal was daraus, wer weiß?!

Hi,

hast du näher Infos zu dem Buch? Verlag oder ISBN-Numer?

Gruß
Klaus


Bagger Baer

Hi, Leute!

Ich möchte nochmals klarstellen, dass für mich jedes Gebäude, Fahrzeug, Weiche usw. ein eigenständiges Modell für sich selbst darstellt. Eine richtige Modellbahn ist m.E. ein Gesamtkunstwerk, welches sich aus ganz vielen Einzelmodellen zusammensetzt. Aus dieser Definition heraus wird ersichtlich, warum ein Modellbahner eigentlich ein armes Schwein ist, weil er erstens sehr viele Modelle bauen und zweitens diese so kombinieren muss, dass sich dem Betrachter ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Drittens muss auch noch der Betrieb plausibel sein. Diese drei Eckpfeiler müssen zu dem schon bei der Planung berücksichtigt werden. Eine Planung ohne das notwendige Wissen entgleitet sonst in Richtung Chaostheorie. Offensichtlich kontinuierliche Streckenentwicklungen (Kreisverkehr) zerstören bei Rechteckanlagen geringer Größe jeden noch so aufwendig hergestellten Vorbildeindruck, der durch gute Einzelmodelle in korrekter Kombination erzielt werden kann. Dieser Effekt stellt sich beim Betrachter automatisch ein, weil er das gesamte ,,Modelluniversum" mit einem einzigen Blickschweif als ein in sich geschlossenes Ganzes aufnimmt und sofort als solches erkennt. Selbst bei verdeckt angeordneten Schattenbahnhöfen, die sich unter Hügeln oder ähnlichem verbergen, ist dieser Effekt zwangsläufig. Die weiter oben abgebildete, super ausgestaltete Spur Z Anlage verdeutlicht hoffentlich ,,Jedermann" meine Worte.
Bei gewisser Lernbereitschaft aller Beteiligten können wir alle, egal welcher Baugröße oder Systems wir nachgehen, sicher noch eine Menge lernen.

Bagger Baer :winken:

el Presidente

Titel: MiniClub Praxis - Modelleisenbahn-Anlagenbau und Betrieb in Nenngröße Z
Autor: Karl Albrecht
Verlag: Modellbahnen Welt Verlags GmbH (Märklin Magazin Publikation)

zu bestellen u.a. unter mmbestellungen@maerklin.de

Sollte es aber auch bei jedem Modellbahnhändler geben!

@Bagger Baer: Die Sache mit dem Kreisverkehr stimmt absolut. Tunnels sind eine gute Möglichkeit, oder man macht, wie ich bei meiner Anlage, einfach einen Kopfbahnhofbetrieb! Kannste dir ja mal hier anschauen:http://www.modellboard.de/index.php?topic=6359&boardid=21&styleid=1


"ein armes Schwein ist, weil er erstens sehr viele Modelle bauen und zweitens diese so kombinieren muss, dass sich dem Betrachter ein stimmiges Gesamtbild ergibt"

Meinst du? Im Bauen liegt doch auch Spass, oder nicht ;) ?

MfG el Presidente

Bagger Baer

Hallo el presidente,

deine Anfänge sind vielversprechend. :respekt: Eine Alterung wird noch Wunder bewirken. Nur Mut, dann geht das auch ohne Airbrush. Ich verwende von Tusche bis Staubfarben alles, was mir in die Finger kommt. Selbst vor Kreide schrecke ich nicht zurück.

Das mit dem armen Schwein bezog sich auf die richtige Kombination aller Komponenten. Der Bau der Einzelmodelle ist ja gerade der Reiz an der Sache. Einfach nur ein Diorama ohne Bewegung ist IMHO nicht der Weisheit letzter Schluss:D Hier geht der Spaß erst richtig los: http://www.modellbahnfrokler.de/technik/weichenselbstbau.html

Bagger Baer:winken:


Iceflyer

*Hand heb*
Ich bin nebenbei auch Modellbahner:1:
Aber ich bin eher damit beschäftigt unsere Anlage fertig zu bauen als das ich mich auch noch um mein Rollmaterial kümmern könnte, für mich sieht das so in Ordnung aus, obwohl ich zu 85 % M...... benutze:D
Ansonsten alles was an Häusern oder ähnlichem auf die Anlage kommt ist von mir selbst (um)-gebaut oder erstmal bearbeitet worden.:1:

Bagger Baer

Ich wollte hier niemanden mit meinen Beiträgen abschrecken. Ein kleiner Tip ;) am Rande: Ich koche auch nur mit Wasser, will heißen, dass alles, was ich mache auch von jedem hier Anwesendem gemacht werden kann. Es ist lediglich als Denkanstoß gedacht, sich mit dem Modelleisenbahnbau mal etwas anders auseinander zu setzen. Der Titel des Eingangsthemas ist nicht umsonst "Eisenbahnmodellbau" und nicht einfach eine Weiterführung des Themas "Modelleisenbahn". Der Titel wurde von mir mit sehr viel Bedacht ausgewählt, weil es die Sache direkt ausdrückt, um die es hier auch wirklich gehen soll. Ferner sei jedem einzelnen hier dem Wunsch nach mehr Realismus auf einer "Modellbahn" und wie er diesen erreichen kann, ans Herz gelegt. Das Material ist IMHO zu teuer und deshalb viel zu wertvoll, als dass man dieses Hobby einfach nur so zum Spaß betreibt.

Weg mit dem Konsumkram, es lebe der Selbstbau mit preiswerten Mitteln.  :9: :14:

Bagger Baer :winken:

el Presidente

@ Bagger Baer:

Als was betreibst du denn den Modelleisenbahnbau, wenn nicht aus Spaß an der Sache?
Oder meinst du damit, dass viele ihn "nur so nebenher" betreiben, und dafür das Geld zu schade ist?

Die Sache mit dem Selbstbau ist richtig, nur haben halt viele Leute nicht die Zeit oder das Geschick, alles selbst zu machen!
Ich mein, jetzt mal überspitzt gesagt, Plastikmodellbauer von Flugzeugen oder Fahrzeugen stellen die Einzelteile ja auch nicht selber her!
(Ja ich weiß, es gibt auch solche, die komplette Modelle selber bauen, aber einjedes Beispiel hinkt bekanntlich.);)

MfG el Presidente

Bagger Baer

Hallo el presidente,

ich hasse jene Kompromisse, die unter dem Motto: "Ich mache das nur so zum Spaß", gemacht werden. Alle Umbauten mache ich in erster Linie für mich und nicht für andere. Wenn jemand das, was ich baue, so geil findet, dass er es kaufen will, habe ich kein Problem damit. Aus meinem letzten Posting geht meine Meinung hoffentlich klar hervor.
Ich betrachte Eisenbahnmodellbau unter dem selben Standpunkt wie die Plastmodellbauer: Je realer das Modell, um so besser! Schaue dir bitte den Baubericht von Murdock über das Revell "S100" an. Das ist Modellbau, den ich selber zwar nicht kann, den ich aber trotzdem als anstrebsam empfinde. Genau da sieht man jenen Idealismus, mit dem ich auch an jedes einzelne Bauprojekt herangehe. Es geht hier nicht um "Kohle scheffeln", sondern Ansprüche befriedigen, die man an sich selbst stellt. Eigentlich kann das jeder, nur muss er das für sich selbst erst mal erkennen. Wenn aber keiner die Ansprüche nach oben schraubt, ist eine Verbesserung nicht in Sicht. Es muss immer einen geben, der einen Denkanstoß liefert. Die Masse entscheidet über die Umsetzung in der Allgemeinheit. Ohne die Ansprüche einzelner wären wir immer noch bei der Modellbahn von 1935. Bitte denk einmal über die von mir geschriebenen Worte nach. Auf eine Antwort von dir bin ich mal gespannt. Konstruktiver Kritik stehe ich jederzeit offen gegenüber.  

Gruß

Bagger Baer

el Presidente

Also:

Das Problem, das ich sehe ist folgendes:
Du setzt dir einen sehr hohen Standart, was sicherlich nichts schlechtes ist. Jedoch sollte jeder seinen eigenen Standart setzten können, nachdem er sich zufriedenstellt.
Es wird immer Leute geben, die etwas noch ein bisschen besser machen als man selbst, das perfekte Modell gibt meiner Meinung nach nicht. Man kann versuchen sich dem anzunähern, das schon.
Ich verstehe auch voll und ganz deinen Standpunkt, nur habe ich eben eine andere Einstellung dazu. Ich bin einfach mit einem Niveau zufrieden, das für andere wahrscheinlich schlecht ist. Auch mache ich mir einfach keine allzu großen Gedanken über Idealismus beim Bau. Ich gehe schon mit dem Ziel dran, ein Modell zu schaffen, das meinen Ansprüchen genügt, versuche auch meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln, aber ich bin keiner, der die Einzelnen Nieten zählt oder den Randabstand nachmisst.
Klar ist es gut, dass es auch solche Modellbauer gibt, und ich verstehe sie auch irgendwie!
Dass es um Kohle scheffeln geht, hab ich auch nie behauptet ;) , wenn man mit seinem Hobby Geld macht, umso besser, muss aber nicht sein.
Ich vertrete einfach die Meinung, dass die Modellbahn in ihrem ursprünglichen Sinn nicht den absoluten Perfektheitsgrad zum Ziel hatte, sondern als Spielzeug gedacht war. Deswegen geht es mir primär eben um das Spielen und wenn die Umgebeung dazu passt, umso besser!
Der Hauptunterschied zwischen unseren beiden Meinungen ist glaube ich der, dass du die Perfektion der PlastikMODELLbaus auch auf den EisenbahnMODELLbau überträgst, während ich das nicht tue und mit einem anderen Maßstab herangehe.
Aber zum Thema Innovationen und Modellfähigkeit kleinerer Spurweiten:
Gerade Märklin hat auch einiges für die Innovation und Weiterentwicklung getan, finde ich. Ein Beispiel wäre der elektrisch gesteuerte Panthograph.
Wie du bemerkt hast, wären wir ohne Vorreiter und innovative Köpfe immernoch auf dem Niveau von 1935. Für kleinere Spurweiten beginnt diese Entwicklung eben grade erst, zB mit der Entwicklung des Faller car systems für die Spurweite Z.
Natürlich ziehen kleinere Spurweiten den kürzeren bei realitsicher Fahrgeschwindigkeit, doch ist für meinen Teil die Grenze des Sinnvollen fast schon überschritten. Wenn meine Lok fährt, dann sehe ich ob sie zu schnell oder zu langsam ist, wie schnell sie umgerechnet in 1:1 fahren würde ist mir egal, da ich daraus keinen Nutzen für mich ziehen kann.
Ein weiterer Aspekt ist der Platz. Manche Leute haben eben nicht genug Platz aber trotzdem gerne eine Anlage. Da bleibt halt nur eine kleinere Spurweite und eine solche hat durchaus ihre Reize, wenn man mal von seinem hohen Ross herunterkommt. Das ist jetzt wirklich nicht agressiv gemeint, ich meinte damit nur, man muss sich in eine neue Dimension versetzten, die eben etwas kleiner ist, als 1:87.
Mit den von dir geforderten Innvoationen lassen sich wirklich sehr ansprechende Anlagen gestalten, wenn du willst, poste ich hier mal einen Link, der das sehr gut verdeutlicht.
Diese Anlage hat schon einige Preise gewonnen, auch gegen HO Anlagen! Leider ist sie nicht von mir gebaut
;) .

Bagger Baer

Interesse an anderen Anlagen habe ich immer :baby: Immer her damit, lechz :baby:  Eine andere Auffassung über dieses Thema ist stets förderlich.

Durch meine frühere Beschäftigung mit der Baugröße N genährt, habe ich mir eine Arnold V200.1 (BR 221) zugelegt. Eine erste Bestandsaufnahme ist bereits geschrieben, aus der gleichzeitig ein umfassender Baubericht entstehen wird. In diesem Baubericht gedenke ich auch von der historischer Seite auf das Vorbild einzugehen, weil die Originalmaschine ein kurzes Leben, dafür aber ein dramatisches Ende hatte.  Für Meinungen, ob ich den Lebenslauf der Lok im Bericht mit abhandeln soll oder nicht bin ich selbstverständlich jederzeit offen.

Außerdem soll ja schließlich nicht der Eindruck aufkommen, dass ich nur in 1:87 denke.

Viele Grüße

Bagger Baer :winken:

KlausH

Hi Bagger Baer,

nun melde ich mich doch noch einmal kurz zu Wort.

Ich bekomme bei deinen Beiträgen das Gefühl, daß du deinen Maßstab, was für dich Modellbahn / Modellbau bedeutet, als allgemeingültig festzulegen versuchst. Ich gehe mal davon aus, daß es von dir nicht so gewollt ist, aber die Art, wie du die Dinge ansprichst, erweckt diesen Eindruck.

Was mir auffällt: Du unterstellst unterschwellig, daß jeder, der sich mit unserem Hobby beschäftigt, den unbedingten Drang zur Weiterentwicklung und als Ziel die höchstmögliche Perfektion hat, und genau hier sehe ich den Knackpunkt.

Ich selbst bewundere Modellbauer wie dich oder Murdock und finde das, was ihr auf die Beine stellt wirklich phantastisch. Aber ich habe für mich selbst ein Niveau gefunden, das mir persönlich die volle Befríedigung gibt; es macht mir Spaß, mit meiner Spur Z-Anlage Züglein im Kreis fahren zu lassen (so kommen sie wenigstens öfter zum Angucken vorbei ;) ) und wenn ich mal mit einem Ergebnis unzufrieden bin oder Lust habe, was neues auszutesten, dann tue ich was anderes. Aber eben nicht wegen eines hehren Ziels, sondern weil es mir Spaß macht, denn wenn ich mal anfange, verbissen einem Niveau nachzuhecheln, dessen Verwirklichung mir am Ende nur Streß bringt, dann ist es für mich kein Hobby mehr.

Ich kann mich an Top-Modellen erfreuen, ohne den Wunsch zu verspüren, es dem gleichzutun. Ich vergleiche es mal mit Musik: Ich brauche noch nicht ansatzweise davon zu träumen, irgendwann mal wie Gilmour Gitarre zu spielen, trotzdem kann ich mich ohne Einschränkung und ohne Ehrgeiz, genauso spielen zu wollen, an der Musik erfreuen.

Ich erhebe aus meiner persönlichen Sicht eben keinerlei allgemingültigen Ansprüche, sondern lasse jeden nach seinen Wünschen und Vorstellungen Modellbau betreiben. Wenn jemand Modelle out of box ohne großen Aufwand und ohne Lackierung baut und dabei Spaß hat, ist das doch wunderbar, weil er aus unserem Hobby genau das gewinnt, was für mich der wirkliche Sinn ist - nämlich die ganz individuelle Befriedigung. Und es käme mir nicht im entferntesten in den Sinn, dies herablassend zu betrachten, genau das schwingt bei deinen Aussagen aber sehr subtil mit.

Ich kriege möglicherweise nicht so genau den Punkt rüber, aber vielleicht weißt du ja, worauf ich hinaus will.

Auf keinen Fall möchte ich dich irgendwie persönlich angreifen, noch deine Sichtweise, die ich absolut nachvollziehen kann, in Frage stellen. Ich möchte einfach nur vermitteln, daß deine Aussagen manchmal etwas negativer rüberkommen, als es wahrscheinlich von dir beabsichtigt ist und daß ich einfach die (gerade hier im Board seeehr große) Toleranz gegenüber anderen etwas vermisse.

Siehst du, jetzt habe ich tatsächlich meinen Grundsatz gebrochen, mich nicht an philosophischen Betrachtungen zum Modellbau zu beteiligen. ;)

Schöne Grüße
Klaus

el Presidente

Also hier ist der Link:

http://www.zettzeit.ch/

@KlausH: Naja nicht ganz, es geht hier ja nicht um die leidliche Spurweitenfrage, oder zumindest nur nebensächlich. ;)

MfG el Presidente

EDIT: @Bagger Baer: Was war denn das dramatische Ende der V220.1? Hab grad nachgeschaut und gefunden, dass sie bis 1988 im Ruhgebiet vorErzzügen eingesetzt war und dass einige nach Griechenland, in die Schweiz und sogar in die arabische Wüste exportiert wurden ... War da noch was?