Fokker Dr.1 1:48 Eduard Weekendedition

Begonnen von Zwoelfer, 20. Januar 2015, 09:48:46

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Zwoelfer


Hallo und guten Morgen,


ich möchte euch mal eine kleines Zwischenprojekt zeigen
was ich nach meinem Jagdtiger zur Entspannung baute.

Hierbei handelte es sich um eine Fokker Dr.1 ,eines der wohl berühmtesten Flugzeuge aus
dem ersten Weltkrieg. Heutzutage gibt es viele flugfähige Nachbauten, leider gehört dieser kleine Flieger
in 1:48 nicht dazu. Das Original wird von einem 110 PS Umlaufmotor angetrieben und war aufgrund der
Konstruktion sehr wendig und erreichte, trotz der niedrigen PS Zahl des Motors, hohe Steigraten.
gerade die ihre Wendigkeit machte sie zu einem gefürchteten Gegner im Luftkampf.


Zur damaligen Zeit nahm man es anscheinend nicht sehr genau mit Tarnung oder es stand die
Auffälligkeit im Vordergrund. Mir gefiel die Zeichnung auf dieser Maschine die auch dazu führte das
ich dieses Modell baute. Dennoch und gerade deswegen zögerte ich den Bau hinaus da ich nicht rausfinden
konnte wie man einigermaßen diese Streifen (Streak) vernünftig hinbekommen sollte. Die Lösung fand
ich in der Künstlerabteilung in einem Gespräch mit einem Maler. Nachdem ich mein Problemchen erklärte
drückte er mir einen Pinsel in die Hand mit den Worten " damit malst du garantiert die feinsten Streifen"
in die Hand.

sehr schön am linken Flächenrand zu sehen:



anscheinend hatte der freundliche Maler eines seiner werke mit dem Pinsel ruiniert, zumindestens meinte ich
es anhand der Betonung und des Gesichtsausdruckes erkennen zu können
.

Das Muster zieht sich auch am Rahmen weiter:



Eduard schreibt da ganz salopp in seine "Bauanleitung" "These Surface were painted with DarkOlive Streaks over
Olive OR Pale Blue Surface


sie wurde komplett mit Pinsel bemalt und die Verpsannung machte ich mit gezogenem Gußast:




zum Bau selber kann man schreiben das er sehr einfach ist bis auf den Cockpitbereich. Zwar wunderschön
wiedergegeben sind die Stangen für das Quergerüt zu kurz geraten. Hier mußte ich dann selber mit Gußast verlängern.
Ansonsten war die Zusammenbau herrlich unkompliziert und einfach.


Have a nice day,


Zwoelfer
es werde Modell

Propellerverbieger

Gefällt mir. :winken:
Ist mal was anderes mit dieser Farbgebung. :klatsch:

Zitat:
"Ansonsten war die Zusammenbau herrlich unkompliziert und einfach. "

Ich habe den Bausatz vor 2-3 Jahren in der Verpackung von Revell gebaut.

Ich war da Zeitweise gar nicht entspannt. :aerger: :5:

Grüße

Andreas
Als Glück definieren wir den (in der Regel vorübergehenden) Zustand, bei dem sich die Wirklichkeit mit unseren Wünschen deckt.

Zwoelfer


Servus,

jepp von dem Revellischen Ungetüm habe ich schon
gehört ( nix gutes auf jeden fall ) und deshalb schlug ich zu als
ich in der Slowakei den Dreidecker entdeckte :D

Man sieht sonst meißtens nur Richthofens Maschinen deshalb
mal was anderes. ;)



Have a nice day,

Sven
es werde Modell

Hans

Zitatjepp von dem Revellischen Ungetüm habe ich schon gehört ( nix gutes auf jeden fall )

Wie meinst du das denn? Sind doch die gleichen Bausätze aus der selben Form...
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Propellerverbieger

Als Glück definieren wir den (in der Regel vorübergehenden) Zustand, bei dem sich die Wirklichkeit mit unseren Wünschen deckt.

Zwoelfer



Tja...dann kann ich nicht ganz nachvollziehen was der Bausatz
so schlecht sein sollte?! Denn das habe ich über Passgenauigkeit,
Fischhäute und Sinkstellen usw. von der Revell-Fokker gehört.


Dann habe ich das Vergnügen gehabt das ich mal eine Maschine in 1/72
bauen durfte und ich schätze Revell hat es bei seiner größeren nicht anders gemacht.
dort wurden alle Streben einzeln montiert, soll heißen unterste Tragfläche dann Streben aufkleben
und dann mittlere Tragfläche und Streben aufkleben und dann oberste Tragflächen.

So ist das bei Revell oder?


Have a nice day,


Sven
es werde Modell

Zwoelfer



Nach einer kurzen Recherche....hat Revell doch tatsächliche
seine 1:48 Maschine "Roter Baron" bei Eduard eingekauft.
Nun verstehe ich es nicht warum dann alle so auf dem Bausatz
rumhauen. Gut die Fahrwerksstreben sind zu lang, hier und da
ein Mü zuviel allerdings was ich teilweise von der Qualität der
Revellmaschine gehört habe konnte ich bei meiner Maschine nicht
finden?!

Und wenn selbst ich sie problemlos (gut die Streben im Cockpit) zusammenbringen konnte....dann
verstehe ich das nicht mehr?!


have a nice day,


Sven
es werde Modell

Hans

Aus eigenen Formen hat Revell seit 60 Jahren die Dr.I in 1/28 in Programm, in 1/72 zwei völlig unterschiedliche Bausätze, eine alte Version (seit den 1960ern) und eine neue Version. Die 72er neue Version ist der wohl stimmigste Bausatz einer Dr.I überhaupt, er hat die Flächenunterseiten richtig dargestellt (negative Einzüge an den Rippenpositionen) und die Details sind sauber und korrekt. Die MG's sind die besten Spandaus, die es im Plastikspritzguss gibt. Ich kann mir nur vorstellen, dass sich die von dir gehörten Äußerungen auf den 28er Dr I oder den "alten" 72er beziehen.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Zwoelfer

#8


Nun ich habe mir den Bausatz Mitte letzten Jahres gekauft, eine Spontanentscheidung.
Für sieben Euro frag ich nicht lange und nehme ihn mit. Die Spandauer MGs sind nicht schlecht
mir hat halt primär das Tarnmuster mit den Streifen gefallen und da ich nicht wußte wie
ich diese bewerkstelligen sollte befragte ich das Internet. Nachdem ich viele viele Bauberichte
gelesen habe und Reviews usw. kristallisierte sich her raus das Revell eine Fokker hat die
einfach nur schlecht sein sollte. Welcher Maßstab das nun genau war weiß ich nicht mehr.
Die kleine Fokker Maschine baute ich vor locker 20 Jahren und da erinnere ich mich mit Grauen dran.
Könnte auch an meinen damaligen Fähigkeiten gelegen haben :D

Von dieser schlechten Fokker war bei meiner nichts zu finden und sie sah in etwa so aus wie
dieses hier also von der Qualität her, also die schlechte Fokker:

eben mal schnell ein Foto gemacht von meiner Classic Airframes Falco:




deshalb bin ich nun etwas perplex was die Bausätze angeht. Der Bau war
echt problemlos bis auf diese Kleinigkeit im Cockpitbereich. Ich werde mir mal die
1:72 Variante von Revell besorgen um einen Vergleich für mich selber zu ziehen.


Have a nice day,

Svwen



es werde Modell

Hans

#9
Jetzt mal zum Modell: Handwerklich gibts da nix zu bemerken, eine wirklich ordentliche Arbeit. Vielleich hätte eine dünne Schicht Mattlack oder Seitenmattlack die doch recht glänzigen Decals besser in den Rest eingeblendet, aber dazu müsste man eher das Modell in echt sehen - Kunstlicht täuscht da manchmal was vor, was in echt ganr nicht so wild ist.

Eduards Version: Da hat Eduard zwei Versionen von Steinhäusers Maschine durcheinander geworfen. Steinhäuser flog die 564/17 in zwei unterschiedlichen Bemalungen, einmal die Version bis April 18 und dann die Version danach. Die vor-April-Version hatte genau diese "Eisernen Kreuze" (gewölbte Form, weisser Rand 5cm breit), die entsprechend den Vorschriften nachgebessert wurde, da Fokker die Dr I immer mit weissen Bändern/Flächen unter dem EK auslieferte. An der Front und in den Frontschleusen wurden diese weissen Flächen dann auf den 5cm-Rand reduziert, diese Reduzierungen wurden "nicht streifig" ausgeführt, es entstanden eben die dunklen Stellen um die Kreuze herum. Auf der Unterseite waren bei Fokker die Kreuze auf naturleinen aufgebracht, ohne weiss. Man hat den 5cm-Rand ergänzt, ebenso das hellblau, auch dieses müsste im Normalfall als Ergänzung sichtbar sein, wenn auch nicht so deutlich.

Die Eiserne-Kreuz-Version von Steinhäuser hatte jedoch das Rumpfband in gelb mit rotem Kreuz! Auch ist es wahrscheinlich, dass auf der Motorhaube die Augen noch nicht vorhanden waren.

Im März'18 erging die Order, die Eisernen Kreuze in Balkenkreuze mit weissem Rand umzumalen. Hintergrund war die Produktionsvereinfachung bei neuen Maschinen und man wollte nicht dass unterschiedliche Markierungen an der Front (alt/neu) zusammenkamen. Die nach-April-18-Version von Steinhäuser hatte nun die Balkenkreuze mit dem komplett umlaufenden weissen Rand. Die bereits übermalten dunklen Flächen neben dem Kreuz mussten erneut übermalt werden, um die Kreuze in die korrekte Form zu bringen. Bei Steinhäuser wies zB diese Fläche auf dem Flügel oben links schon einige Abplatzer auf. Das Rumpfband war nun rot mit gelben Andreaskreuz.

Die Buntheit der Maschinen hat nur wenig mit "Auffallen" zu tun. Natürlich gefiel das den jungen Männern, zumal jeder sein eigenes Kennzeichen hatte. Und das war der Grund: In einer funklosen Zeit musste der Einsatzführer genau erkennen, wer da wo was machte. Die Maschinen waren sehr schematisch markiert: Es gab eine einheitliche Staffelmarkierung (später bestimmte Elemente nach der Jagdgeschwadergründung) und es gab persönliche Kennzeichen. Die Jasta 11 hatte rote Motorhauben, rote Streben (alle!), rote Räder. Das persönliche Element war die Bemalung des Rumpfhecks und des Leitwerks. M.v.Richthofen hatte rot, LvRichthofen hatte gelb, Lt Weiss hatte...weiss. Steinhäuser hatte eben ein Andreaskreuz und Streifen in rot-gelb.

Deine Umsetzung: Die Streifen sind deutlich zu dicht, die Maschine wird zu einheitlich grün. Im Original wurde mit einer 8cm breiten Bürste grün pigmentierter Spannlack Streifen an Streifen gesetzt, bis die Bürste leer war, dann wieder in Farbe getaucht und wieder 8cm-Streifen an 8cm-Streifen gesetzt. Das Leinen darunter schimmerte leinenfarben durch - nachdem Fokker grobes ungebleichtes Leinen verwendete, ein grau-beiger Ton. Die Streifen liefen am Rumpf und auf den Flächen exakt im 90°-Winkel. Schräge Streifen gabs nur auf dem Rumpfrücken.

Ein immer wieder auftretender Gag bei WK-I-Modellen: Die schwarzen Reifen. Erst in den 1920er Jahren ging man bei Autorreifen in D dazu über, Kohlenstaub (Pigmente) in die Gummimischung zu geben. Vorher waren Reifen hellgrau, teilweise fast weiss, manchmal fast rosa.

Die Laufräder waren bei Jasta 11-Maschinen immer rot.

Die Militärnummer, in diesem Fall Fok Dr.I 564/17 wurde im Werk aufgetragen, war sowas wie die Bestellnummer der Luftfahrtruppen. Wenn dann bei den Jastas die persönlichen Kennzeichen aufgepinselt wurden, nahm man darauf keine Rücksicht, sie verschwanden unter dieser Bemalung. Man sah evtl die Nummer noch als Fragment an den Stellen, wo eben nix überpinselt wurde.

Und hier das einzige digital verfügbare Bild der 564/17:


http://www.fokkerdr1.com

Die Stoffbündel auf den Flügeln sind die "Fahnen" des Einsatzführers, oft bunt, aber auch schwarz-weiss-rot. Sie waren an den unteren Streben befestigt und flatterten wie lange Banner im Flug. Man beachte die "geraden" Balkenkreuze mit dem 15cm-Rand in weiss. Und das Rumpfband ist immer noch gelb mit rotem Andreaskreuz (man vergleiche die Grautöne mit dem Leitwerk).

H.


Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Hans

#10
Die "Falco" schaut schon schlimm aus. Aber in dieser doch etwas rauen Qualität gabs nie einen Fokker Dr I von Revell - nichtmal das 60-Jahre-Bausatzwunder in 1/28 sieht so aus.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Zwoelfer



Danke dir für den interresanten Einblick in die Historie dieser Maschine
auch das Foto gefällt mir sehr gut.

Kurzum die Decals von Meister EDE sind nicht die
passenden für diese Maschine. Das hat man nun davon das man sich
an die Bauanleitung hält :(

Wenn ich das so sehe juckt es mir in den Fingern die Maschine nochmal
zu bauen. Im Sommer fahre ich ja wieder runter, vielleicht bekomme ich
ja noch eine zum bauen. :D

Wobei dann kann ich mir wieder überlegen wie ich die Streifen mache :D

Have a nice day,

Sven
es werde Modell