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Supermarine Spitfire Mk.I, Tamiya, 1/48

Begonnen von BAT21, 18. August 2018, 17:03:07

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BAT21

Danke für die Anteilnahme und das Angebot.
Da im eigenen Lager noch diverse Eduard Bausätze schlummern, habe ich mich dort bedient - für die Spitfire Mk.IX habe ich noch einige Vacuhauben gekauft. Damit konnte ich dann erst mal ohne große Scheu zugreifen.  :pffft:

Das Eduard Teil passt auch nicht ganz, ließ sich aber ohne Bruch festkleben:



Das von Michael angesprochene Trägerstück musste ich dann doch noch nachbauen. Hier habe ich ein Streifen aus dem Ätzteilbogen geschnitten, angepasst und mit der Tamiya Cockpit Farbe bepinselt.

Bevor ich jetzt weiterklebe, nochmal die Frage: welches Teil soll ich bei der Frontscheibe nehmen?





Ich tendiere zur flachen Variante, aber vielleicht kommt ja noch der entscheidende Tipp?

:winken:

mhase

Hallo Jens,

ich bringe mich mal wieder ein und hoffentlich verstehst Du das nicht als Klugscheißerei...

Das ist jetzt alle sehr speziell und ich wette, 99 von 100 Betrachtern Deines Werkes werden das nicht erkennen. Ich denke aber, dass der eine oder andere histoisch Interessierte mit liest und möchte da ein paar Dinge ergänzen.

Du siedelst deine Spitfire sehr früh an, damit sind sowohl im Inneren, als auch außen u. U. bestimmte Dinge machbar oder eben auch nicht.

Wenn man von Deiner Inneneinrichtung ausgeht, dann "kann" Mai 1940 bei der Maschine nicht sein. Die rückwärtige Panzerung kam erst ab Juni 1940, die als häufig als "Bakelitsitze" benannten Sitze (tatsächlich SRBP, d.h. Synthetic Resin Bonded Paper) kamen Mitte/Ende Mai 1940 auf. Zudem hatten die frühen Spitfires manuelle Fahrwerkspumpen, erkennbar an den Stangen rechts neben dem Sitz. Dein Modell stellt schon den späteren Rüstzustand mit hydraulischer Fahrwerkspumpe dar.

Dein Sutton-Harness ist noch nicht komplett, da fehlt das Y-förmige Teil unter den beiden Schultergurten. Dies ging m. W. über den Sitz hinter dem Sitz runter und war da fest am Rumpf, nicht Sitz, verbaut. - anders als z. Bpl. bei der Hawker Hurricane, wo dieses Teil vorne an der Sitzlehne herunter- und durch den Sitz geführt wurde.

Doch nun zu Deinen Fragen:

1.
Der Antennenmast dieser Maschine war 68cm langer Stab - hier eine gute Abhandlung über die diversen Antennenmaste:

http://spitfiresite.com/2010/04/spitfire-masts-and-aerials.html

Der Draht ging da durch und von dort aus direkt zum Seitenleitwerk

Zu dem Zeitpunkt gab es noch keine FF-Antennen, d.h. keine vom Rumpf zum Höhenleitwerk gehende Antennedrähte. Die kamen erst gegen Ende der BoB, d.h. September/Oktober 1940 zum Einbau. Auch das wird häufig falsch dargestellt

2.
Kabinenverglasung:

Panzerung möglich aber nicht zwingend, diese wurde schon früh und zur Zeit der Dünkirchen-Evakuierung nachgerüstet. Ist bei dem Bausatz nur die eine Form der Frontscheibe dabei? Ich denke da an die Form der Auflage auf den Rumpf. Bei den frühen Spitfires bis hin zum MK V (frühe Bauform) war diese in einem Bogen nach unten außen gewölbt, danach genau umgekehrt in einem Bogen nach oben.

Wichtig ist aber, dass Du die flache, nicht "aufgeblasene" Kabinenhaube nimmst, möglichst ohne den links eingebauten, ovalen "Break-Out Panel". Die erste der zwei gebräuchlichen, gewölbten Kabinenhauben kamen erst später.

3.
Anti-Glare Panel:

Ich kenne da nur einige Aufnahmen von Spitfires, die meisten sind eher von der Hurricane mit diesen Panels. Das waren schmale Metallstreifen die auf die Ölbehälterhaube parallel zu den Auspuffstutzen angeschweißt/genietet wurden. Ich würde die weglassen.

Gruß

Michael






BAT21

Zitat von: mhase in 02. September 2018, 16:46:39
ich bringe mich mal wieder ein und hoffentlich verstehst Du das nicht als Klugscheißerei...

Hallo Michael,

ganz im Gegenteil - deshalb mache ich ja den Baubericht, nur so kann ich beim Bau Fragen stellen und dann hoffentlich mit den passenden Antworten ein halbwegs korrektes Modell bauen.
Wenn mein Cockpit nur eine Maschine ab Juni 1940 zulässt, suche ich mir eine neue Bemalungsvariante raus. Etwas Auswahl habe ich ja...  :pffft:
War ja nicht die letzte Spitfire, die Schwarz Weiß Variante wird dann mit früherem Rüststand gebaut. Die notwendigen Infos dafür habe ich jetzt ja.

Das Gurtzeug lag so im Eduard Bogen vor. Naja, mit dem Fehler werde ich jetzt leben müssen. Eine Ergänzung im eingebauten Zustand ist mir zu fummelig.


Danke für die kompetenen Hinweise.  :P

Grüße
Jens  :winken:

mhase

Schwarz-weiß würde auch für Juni noch passen. Die Lackierung war u. a. im Mai gebräuchlich. Nicht alle Maschinen wurden dann im Juni auf den Unterseiten umlackiert,

Insofern gab es auch schwarz-weiße im Juni/Juli

Gruß

Michael

BAT21

Hallo zusammen,

mittlerweile konnte ich den Rohbau abschließen. Hier gab es fast keine Probleme, nur die Tragflächengruppe wollte am vorderen und hinteren Ansatz nicht ganz passen.
Mit minimalem Spachteleinsatz war das schnell erledigt. Die Passung zwischen Rumpfseiten und Tragflächen war dagegen überragend.
Ein paar kleinere Ätzteile habe ich noch nicht verklebt. Diese würden spätestens bei der Alterung wieder abbrechen. Also werden diese bei der Endmontage angebracht.

Zeit für die Farbe: nach einigem Blättern in diversen Kagero Heften fiel  meine Wahl jetzt auf diese Spitfire:



Zum Start der Lackierung hat das Modell eine schwarze Grundierung erhalten.



Hier habe ich den OneShot Primer von Ammo verwendet. Nach einigen Einsätzen bin ich ganz zufrieden mit dem Produkt. Es hat bisher ohne Probleme funktioniert.

:winken:

BAT21

Im nächsten Schritt wird mit weißer Acrylfarbe ein marmorähnliches Muster auflackiert:





:winken:

BAT21

Als letzten Schritt der Basislackierung habe ich noch einige Linien mit brauner Acrylfarbe nachgezogen:





Damit ist dann die Grundlage für eine abwechslungsreiche Tarnlackierung gelegt. Jetzt kann ich die eigentlichen Farben der Spitfire aufsprühen.



Ich werde bei diesem Modell zu den Farben von Gunze/Mr.Hobby greifen.


Danke fürs Reinschauen.
Jens  :winken:

PzGren

Fein fein, ab jetzt bleib ich noch gespannter dran. Sobald Farbe ins Spiel kommt, kann ich so richtig viel lernen.

ThomasB

Interessante Vorschattierung. Habe ich so noch nicht probiert. Bin gespannt, wie es mit der Tarnfarbe rüber kommt.

BAT21

Hallo zusammen,

für die eigentliche Tarnbemalung habe ich als erstes die Unterseite mit dem Sky Farbton lackiert:



Im Bild ebenfalls zu sehen sind die Fahrwerksklappen aus Resin von Ultracast.
Diese erhielten auf beiden Seiten auch eine Lackierung in Sky.

Die Farbe habe ich nicht komplett deckend auflackiert, damit noch etwas von der Vorschattierung durchscheint.
Ich hoffe, man erkennt den Effekt auf dem Foto.

:winken:

BAT21

Nachdem die erste Farbe etwas trocknen konnte, habe ich die Kanten abgeklebt. Die Spitfire hatte ja scharfe Farbübergänge.
Hier kamen vorgeschnittene Masken von Eduard, Klebeband von Tamiya und Maskol von Humbrol zum Einsatz:



:winken:

BAT21

Das Maskol braucht etwas, um fest zu werden - die Lackierung ist definitiv nix für Speedlackierer.  ;)
Aber auch die Warterei hatte irgendwann ein Ende und ich konnte den Braunton Dark Earth auftragen.



Auch hier wieder nicht komplett deckend, um die Vorschattierung durchschimmern zu lassen.
Um zu verhindern, dass beim nächsten Abklebeschritt plötzlich Stellen ohne Braun unter den Masken verschwinden, habe ich die komplette Oberseite lackiert.

:winken:

Koffeinfliege


Frankzett

Toller Effekt :P, jetzt bin ich auf das Grün gespannt...

Viele Grüße
Frank

Wolf

Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

BAT21

Vielen Dank für die lobenden Worte.

Bevor ich das Grün lackieren kann, stand nochmal Abkleben auf dem Programm.
Wie schon vorhin erwähnt, verwende ich hierfür u.a. vorgeschnittene Masken von Eduard. Man kann sowohl das A als auch das B Schema kaufen.
Meine Bemalungsvariante bekommt das Schema B.

Hier ein Blick auf die schon geplünderten Masken:



Diese sind zwar für das Airfix Modell bestimmt, aber haben auch mehr oder weniger ans Tamiya Modell gepasst.
Wie man sieht, bleiben noch genügend Masken für eine zweite Spitfire übrig - man muss dann nur mit der grünen Farbe beginnen.

Hier das Ergebnis der Abkleberei - an zwei, drei Stellen habe ich mit Tamiya Klebeband nachgearbeitet:



Die Masken kosten zwar ein paar Euro, sparen aber jede Menge Zeit beim Abkleben. Von mir deshalb eine Kaufempfehlung.

:winken:

BAT21

Vor dem Grünauftrag habe ich nochmals die Vorschattierungseffekte auflackiert. Diese sind ja durch die braune Farbe größtenteils verschwunden.



Dann war es Zeit für den Auftritt vom Dark Green. Wieder habe ich die Farbe nicht ganz deckend auflackiert:



Jetzt war es Zeit für den Weihnachtsmoment - das Modell konnte mit großer Spannung wieder ausgepackt werden!  ;)





Ein paar Kleinigkeiten sind noch zu verbessern, aber für heute bin ich mit dem Ergebnis recht zufrieden.
Jetzt darf die Farbe erst mal im Sonnenlicht aushärten. Dann geht es demnächst weiter mit der Spitfire.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Jens  :winken:

Jensel1964

Ganz großes Kino. :klatsch: :klatsch:
Als Du den Vogel vollständig schwarz lackiert hast dachte ich, dass Du jetzt völlig durchdrehst. Helle Farben auf Schwarz?!?! Aber je weiter Du Dich zum Endergebnis kamst, desto beeindruckter war ich. 8o  Das muss ich mir unbedingt merken. Das macht bestimmt such bei Schiffen Sinn.... :pffft:
Jens  :winken:

eydumpfbacke

Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

ThomasB

Die Lackierung sieht echt klasse aus. Das werde ich auch mal probieren.  :klatsch:

vonMackensen1914

WOW was du hier Lackiertechnisch zeigst Hut ab wirklich  :klatsch:
Eine menge Zurzeit im Bau.

BAT21

Hallo zusammen,

erst mal Danke für die vielen lobenden Worte.

Zitat von: Jensel1964 in 04. September 2018, 16:41:36
Als Du den Vogel vollständig schwarz lackiert hast dachte ich, dass Du jetzt völlig durchdrehst. Helle Farben auf Schwarz?!?!

Ich dachte, die Black Basing Technik ist mittlerweile bekannter? Aber wenn der ein oder andere in diesem Bericht noch was lernen konnte/ lernen kann, lohnt sich der große Aufwand der fotografischen Begleitung ja doch.

Meine spezielle Note bei dieser Technik ist das abschließende Preshading mit brauner Farbe - das ergibt dann einen schönen Gebrauchtlook. Funktioniert besonders gut bei den grauen und grünen Lackierungen der späten Luftwaffenmaschinen. Im Fall der Spitfire kommt der Kontrast aufgrund der braunen Tarnfarbe nicht ganz so gut rüber. Da muss ich bei der nächsten Maschine mal mit einer anderen Farbe fürs Preshading experimentieren.

Zurück zum Modell: hier habe ich gestern zwei Schichten Glanzlack aufgesprüht. Es kam Farbe von Tamiya zum Einsatz.
Das Ganze durfte dann ein paar Stunden in der spätsommerlichen Sonne aushärten.
Heute Mittag konnte ich die Abziehbilder aufbringen. Die Wartungshinweise lieferte Tamiya, von Xtradecal kamen die Hoheitsabzeichung und von Kagero die Individualmarkierungen.
Die Abziehbilder wurden immer mit Weichmacher behandelt.







Fazit zu den Abziehbilder:
Die Tamiya Teile tragen zwar etwas dick auf, ließen sich aber stressfrei verarbeiten. Auf der Fahrwerksbeule oben auf der Tragfläche legten sich die Abziehbilder problemlos an.
Die Hoheitsabzeichen von Xtradecal wirkten auf den ersten Blick etwas steif. Mit Hilfe vom Weichmacher legten sie sich aber dann gut in die Gravuren. An den Beulen im Bereich der Waffen kamen die Abziehbilder aber an ihre Grenzen: mehrere Risse darf ich jetzt nachpinseln.
Ein Wort zu Kagero: Katastrophe. Hauchdünn und damit extrem reißgefährdet, dazu dann eine sehr starke Klebekraft - fürs Positionieren gab es immer nur ein Versuch. Hat leider nicht immer zu 100 % funktioniert.  :5:

Jetzt lasse ich alles nochmal ordentlich durchtrocken, bevor ich die Abziehbilder mit der nächsten Schicht Klarlack versiegele... wie schafft man eigentlich ein komplettes Modell in zwei Tagen? Da warte ich ja trotz Acrylfarben schon länger aufs Trocknen und Aushärten?  ?(

Demnächst dann mehr an dieser Stelle!
:winken:

P.S.: Da ja Tamiya eine neue Mk.I im Maßstab 1:48 angekündigt hat, frage ich mich gerade, was an diesem Bausatz alles falsch ist? Habe ich aufs falsche Pferd gesetzt?

Floppar

Klasse was du hier zeigst.

Bezüglich Black Basing gibts ja auch mehrere Ansätze.
Ich berarbeite meine Modelle z.B. nicht mehr mit einem Weiß, sondern trage die Hauptfarbe entsprechend in mehreren Schichten auf.
Gibt da ja mehrere Wege.

Die Idee mit dem braunen zusätzlichen Pre-Shading werde ich mir aber bei meiner He 280 mal merken und ausprobieren.  :P


BAT21

Hallo Mitkleber,

beim betrachten einer Originalaufnahme "meiner" Spitfire gefiel mir das Hoheitsabzeichen an den Rumpfseiten nicht mehr.


Quelle: http://allspitfirepilots.org/aircraft/N3249

Der rote Punkt erschien mir an meinem Modell zu klein. Also wurde er durch einen etwas größeren ersetzt. Hier half ein Abziehbilderbogen von Model Alliance aus - die roten Punkte wurden separat auf den Bogen gepackt.



Danach habe ich alles mit zwei Schichten Seidenmattlack und einer Schicht Mattlack von Tamiya abgedeckt.
Trotzdem glänzt der Flieger immer noch... Jens und die Klarlacke werden wohl keine Freunde mehr?

:winken:

BAT21

Jetzt wird es schmutzig...  ;)

Für den ersten Alterungsschritt habe ich alle Gravuren großzügig mit vorgemischten Produkten aus dem Hause Ammo of Mig eingejaucht:



Für die Oberseite habe ich das Deep Brown genommen, die Unterseite bekam eine Behandlung mit Orange Brown.
Das Ganze durfte dann ein paar Minuten in der Sonne antrocknen.

:winken: