Schiffe Contestmodell HMS Onslow

[panzerchen]

eine eigene  Form von Selbstbewußtsein:
".....daß der Krempel .... "    !!!      

[uman 9te]

ein tipp von mir, papierstreifen noch dazwischen gelegt, richten das teil besser aus im schraubstock, und der pressdruck muß auch nicht mehr so hoch sein.
gruß uman

[Murdock]

Der letzte Akt

Die Wasseroberfläche besteht aus Polyesterharz. Zunächst habe ich Aluminiumfolie zerknüllt und in einem Formrahmen ausgebreitet. Darunter liegt eine  1mm dicke Pappschablone mit der Kontur des Schiffsbodens. Dadurch wird später eine Vertiefung gegossen, in die das Schiff gelegt wird. Man muss dabei berücksichtigen, dass das Polyesterharz beim Aushärten um ca. 2% schrumpft, deshalb ist die Pappe allseitig 1mm größer ausgeschnitten worden.



Anschließend wird eine erste Schicht Harz vergossen. Diese Schicht ist grade so dick, dass sie alle Vertiefungen füllt. Sie muss sorgfältig mit einem weichen Pinsel verteilt werden, damit alle Lufteinschlüsse in der rauen Alu-Oberfläche entfernt werden.  



Sobald die erste Schicht geliert, habe ich eine zweite Schicht  darüber gegossen und die Form bis zur Oberkante aufgefüllt.



Nach dem Aushärten wird die Platte umgedreht und die Aluminiumfolie wird abgezogen. Die Oberfläche hat dann diese Struktur



Als nächstes wird die Platte weiß grundiert und die Wellen werden modelliert. Ich habe dazu Magic Sculp, eine 2-Komponenten Modelliermasse, benutzt. Die Hecksee entstand aus Tamiyaspachtel. Die aufgewühlte Struktur habe ich mit einer Stecknadel gemacht, mit der ich in der Masse herumgestochert habe.



Als nächstes wurde die Wasseroberfläche mit Acrylfarben in Weiß, Blau und Schwarz, in verschiedenen Abtönungen,  bemalt.
Nach dem Trocknen der Lackschicht wurde das Schiff auf die Platte geklebt. Schmale Spalte zwischen Schiffsrumpf und Wasserfläche wurden mit Magic-Sculp geschlossen und farblich an die umliegenden Bereiche angepasst, oder einfach schwarz bemalt (als Fortführung des Unterwasserrumpfes).



Nun wurde die gesamte Oberfläche mit transparentem Acrylgel eingestrichen. Nach dem Aushärten bildet die Masse einen hochglänzenden, transparenten Film.



Als letztes wurden Gischt und  Schaumkronen mit Reinweiß angelegt.



Das weathering des Schiffs wurde erst unmittelbar vor dem Einbau in die Wasserfläche durchgeführt und ist nur Trockenmalerei mit Ölfarben. Zunächst habe ich die Konturen der dunkel lackierten Aufbauten  und Geschützschilde deutlich abgegrenzt, indem ich die Kanten und Reliefs  mit Weiß deutlicher sichtbar machte.

Anschließend wurden mit den Farbtönen Umbra und Sienna dezente Roststellen angelegt. Teilbereiche des Rumpfes wurden mit Weiß aufgehellt, um den Eindruck eines verschlissenen Farbauftrags anzudeuten.  Dezente Ablaufspuren entlang des ganzen Rumpfes (nicht zu viele!) wurden mit Schwarz trocken gemalt.  Nachdem das Schiff auf die Wasseroberfläche geklebt war, wurden noch einige Wasserspritzer entlang des Rumpfes mit Deckweiß aufgetragen.

Nachfolgend ein Vorher-Nacher-Bild  bei dem man die beschriebene Vorgehensweise ganz gut erkennen kann.




  Murdock

[kalli]

Toller Baubericht. Besonders interessant fand ich die Vorgehensweise, wie die Wasseroberfläche entsteht. Habe ich bis jetzt noch in keinem Schiffs-Baubericht so ausführlich beschrieben gesehen.    

[Spritti Mattlack]

Ja, Lutz.....

eigentlich wollte ich mich ja raushalten. Geht aber nicht wirklich.

Ich möchte mich recht herzlich für diesen tollen (weil auch sehr ausführlichen) Baubericht bedanken.

Spritti

[AnobiumPunctatum]

Hi Lutz,

Polyesterharz sagt mir jetzt nicht wirklich etwas Ist das soetwas wie Zwei-Komponenten-Kleber?

Dein Baubericht war klasse. Da waren wieder eine Menge Anrgeungen zu finden. Danke

[Wolf]

So, nachdem sich die Wogen geglättet haben, was ja für diese Metier auch nicht unpassend ist, will ich doch die See auch noch einmal ein bischen aufwühlen.-

Eigentlich tut er mir irgendwo ein bischen leid, der Murdock. Da baut er ein Schiff, erklärt wie und warum er was gemacht hat und mit welchen Schwierigkeiten er zu kämpfen hatte. Was passiert? Anstatt ihn weiter zu löchern ihn gezielt zu fragen um das gesehene noch besser aufzunehmen, wird vielmehr von den meisten sein Geisteszutand in Frage gestellt oder Rauschmittelkonsum vermutet.
Aber was hat er denn gemacht? Er hat doch ,,nur" ein Schiff gebaut.
Okay, die Ideen und herangehensweise sind Klasse und die Umsetzung ist brilliant. Aber es ist machbar und Murdock hat es gezeigt wie es geht. Das ist es was ich unter vorbildlichen Modellbau verstehe. Natürlich ist es nicht für jederman nachmachbar, weil z.B. technische Voraussetzungen fehlen, aber man sieht dass es geht und wie es geht. Vor allem aber sieht man, dass es nicht reicht Kleber und Farbe in die Hand zu nehmen. Obwohl unser Hobby ja eigentlich ein reproduzierendes ist, denn wir kleben und malen ja nur nach Vorlagen, ist hier zu sehen, was es wirklich ausmacht und wessen es Bedarf: Kreativität. Das ist es was dieses Modell und diesen Bericht auszeichnet. Der Rest ist Übung und Geschick gepaart mit viel Arbeit, welche beim Modellbau Grundsatz sind, sowie unabdingbar.


P.S. Danke für den Wasserbeitrag, das war sehr interssant
P.P.S.: Ich was natürlich das Hinweise auf Rauschmittel und Geisteszustand auch nur eine Form des Lobes sind

[Okomura]

kann ich mich Wolf nur anschließen, ich bin einer von denen der hier vor allem eins wollen lernen!!

Und ich bin ein Replikator das heißt aus dem kasten vielleicht mal n bißchen Aftermarket.


Das ich Murdocks Modell an Nr 1 gesehen habe habe ich ja früher schon erwähnt, ohne zu wissen was dahintersteckt, aber gottseidank gibts ja nen Baubericht
Aber darf ich mal ne ketzerische Frage stellen??

War es bei dem Contest Bedingung einen Bausatz zu benutzen??

Also unter den Voraussetzungen Begabung Werkstatt Materialien etc. hätte ich wenn schon dann nen Kompletten Eigenbau erwartet

Bitte nicht falsch verstehen, aber das fiel mir Spontan ein nachdem mein Mund wieder zu war

[RustAndDust]

Hallo Murdock!

Mich interessiert sehr, welche Figuren Du zum Bestücken genommen hast!?

Gruß,
 RustAndDust

[Murdock]

@RustAndDust,

sorry, ich habe erst jetzt gesehen dass Du den thread reaktiviert hast.

Die Figuren sind von Eduard: "Naval figures 1/700".  Du bekommst aber bestenfalls irgendwo Lagerbestände, da die Firma Eduard den Satz letztes Jahr aus dem Fertigungsprogramm genommen hat.  Ich habe meine Matrosen für 4 oder 5 Euro bei ebay ersteigert.

  Murdock

edit: Eduard Link  hat aber noch immer 1/700 Figuren im Sortiment und zwar  2 Sätze, bereits lackiert: Aircraft Carrier Figures und IJN Figures . Und Von GoldMedalModels gibt unbemalten Figurensatz. Den kannst Du in England bei White Ensign Models kaufen.  WEM-Link

[RustAndDust]

Danke Murdock,

leider konnte ich keine Detailaufnahmen solcher 1/700 Figuren finden..
..was mir aber an Deinem Modell aufgefallen ist, ist daß die Figuren darauf sehr flach aussehen.

Ich hatte noch nie 1/700 Figuren und könnte mir schon vorstellen, daß es lediglich etwas dickere "Profile" sind, oder? Gibt es auch "voluminösere" 700er Sätze??

Demnächst brauche ich auch einige 700er Matrosen für meine Kursk, daher wäre es für mich sehr interessant, ob diese Fertig-Figuren alle so aussehen, oder ob ich sie dann doch noch modifizieren müsste..

Viele Grüße,
 RustAndDust

[pjoeht]

So nachdem das alles jetzt schon lange ein Ende hat hab ich mir das Modell noch mehrmals angeschaut. Und jetzt bin ich vllt. der einzige (außer dir) dem das aufgefallen ist, aber schon von Anfang an hat mir ein Detail an deinem Modell nicht gefallen und zwar das Teil, das du anscheinend auch ziemlich entnervend fandest. Gemeint ist das Feuerleitradar. Wahrscheinlich sieht man es mit dem bloßen Auge eh nicht, aber ich finde es einfach nicht schön, wie sehr die Antennen verdreht/verbogen sind. Wie gesagt nur ein winziges Detail, welches mir persönlcih aber überhaupt nicht gefällt.

Sonst ist das Teil einfach top