Revell Kenworth K100 Aerodyne 1:25

Begonnen von roaddog, 01. August 2010, 16:02:06

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

roaddog

Hallo Modellbauprofis,

mein Daddy hat mich wieder mit dem Modellbau-Fieber infiziert und nun habe ich meinen alten Kenworth Bausatz ausgebuddelt den ich vor knapp 10 Jahren mal angefangen, aber nie fertiggestellt habe. Damals habe ich das Modell für die Modellbau AG in der Schule gekauft, jedoch war das Schuljahr schon zu Ende, bevor richtig mit dem Bau begonnen werden konnte (wen wundert es bei 90 min. Unterricht alle 2 Wochen, in denen hauptsächlich nur Quatsch gemacht wurde).

Bisher habe ich daher nur ein paar Teile bepinselt, und den Motorblock halbwegs zusammengebastelt. Da dass aber mehr als ungenügend aussieht, wollte ich komplett von vorne anfangen.

Jetzt habe ich fragen an die eingeschweißten Modellbauer hier:

Wie kriege ich die alten Revell-Farben wieder runter?
Welche Farben empfiehlt man mir zum lackieren?
Welche Werkzeuge sollte ich mir unbedingt anschaffen?

Da das Modell damals schon nicht sonderlich preiswert war, möchte ich natürlich auch, dass er für mich als Neueinsteiger verhätnismäßig gut aussieht.

Natürlich würde ich den Truck am liebsten mit Airbrush lackieren, da mir aber z.Zt. das nötige Kleingeld für eine Airbrush fehlt, interessiert mich natürlich, wie die Qualität von Tamiya-Sprühdosen ist? Sind die ausreichend, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen?

Ach und zu aller letzt: Wo bekomme ich das Werkzeug günstig her? Ich hab zwar schon einige Shops gefunden, aber vielleicht hat ja jemand hier einen Geheimtipp. ;)

Das war es erstmal von mir, über Antworten aus der Gemeinde würde ich mich sehr freuen.


Natürlich folgt hier nach Fertigstellung dann auch eine kleine Vorstellung des Modells. ;)

KlausH

Hallo,

zum Entfernen dieser Farbe kann man z.B. sehr gut Revell Aurbruish Clean verwenden; das greift den Kunststoff so gut wie nicht an, und entfernt die Farbe sehr gut.

Bei den Farben kommt es drauf an, wie du lackierst. Wenn du mit dem Pinsel lackieren möchtest, finde ich die Revell Aqua-Serie sehr gut, wenn du eine Airbrush benutzt, ist es eigentlich Geschmackssache. Da kann man auch die Revell Aquas nehmen oder Tamiya oder Gunze...

Zu den Werkzeugen: Da braucht es anfangs nicht viel. Ein gutes, scharfes Bastelmesser, einen kleinen Seitenschneider, mit dem man die Teile sehr gut aus dem Rahmen lösen kann, etwas Schleifpapier und/oder Nagelfeilen aus der Drogerie. Eine gute Pinzette und ein paar Klammern und Gummiringe zum Fixieren von Teilen sind auch sinnvolles Zubehör.

Es gibt sicher noch das eine oder andere, was ich jetzt vergessen habe, aber vielleicht kommen ja noch ein paar weitere Tipps.

Und, das allerwichtigste: Geduld und immer locker bleiben. Wenn was nicht klappt - liegenlassen und später mit Ruhe wieder dransetzen.

Schöne Grüße
Klaus

mumm

hallo,

ich denke, das wichtigste hat Klaus schon gesagt, neben der Gedult auch die Werkzeuge.
Was dir noch fehlt, merkst du spätestens während des bauens.

Zum Entlacken geht auch oft Backofenspray (aber nicht so´n Ökozeugs, sollte schon richtig stinken) oder Dowanol (gibt´s bei Kremer Pigmente), das kleinste Gebinde hier ist ein Liter (aber umgerechnet günstiger als das Revell Zeugs, sorry Klaus :D).

Zeig doch mal deine ersten Versuche....

Peter  :winken:

PS: noch herzlich willkommen hier und viel Spaß.

roaddog

Hallo,

erstmal vielen Dank euch beiden für die Antworten. ;) Dann werde ich mich mal umschauen, wo ich die vorgeschlagenen Werkzeuge günstig herbekomme.

Zu den Tamiya Sprühdosen kann mir keiner etwas sagen? Mir geht es da vor allem darum, nach wievielen Sprüh-Durchgängen die Farben deckend wären und ob es ratsamer ist, die Teile vorher zu grundieren.

Zitat von: mumm in 01. August 2010, 17:35:12
Zeig doch mal deine ersten Versuche....

Ich glaube, das erspare ich den geübten Modellbauern hier. Wie gesagt liegen die Gehversuche schon mindestens 10 Jahre zurück und dementsprechend ist das Ergebnis.  :6:

mumm

yau, Tamiya-Lacke, ganz verschlafen  :4:

Die Spraydosen habe ich auch schon benutzt, bisher immer mit guten bis sehr guten Ergebnissen.

Das erste mal so vor 20 Jahren (+- 5Jahre), bei einer Harley von Tamiya (passenderweise), hier mal ein Bild davon


damals noch ohne Klarlack, sieht aber bis heute eigentlich nicht schlecht aus, wie ich finde.... :pffft:

Peter  :winken:

KlausH

Zitat von: roaddog in 02. August 2010, 10:13:10
Zu den Tamiya Sprühdosen kann mir keiner etwas sagen? Mir geht es da vor allem darum, nach wievielen Sprüh-Durchgängen die Farben deckend wären und ob es ratsamer ist, die Teile vorher zu grundieren.

Ich würde von meiner Erfahrung her sagen: In der Regel reichen 2 Schichten, manchmal sogar eine je nach Farbton. Eine abschließende Schicht Klarlack (TS-13) schadet sicher auch nichts, aber vorsicht, der Lack neigt dazu, Decals zu zersetzen. Generell darfst du die Tamiya-Sprühdosenlacke nicht auf andere Lacke aufbringen, denn die sind echt sehr aggressiv. Als Grundierung kann ich übrigens auch den Tamiya Primer aus der Sprühdose empfehlen. Zwar etwas teuer, aber sehr gut im Handling.

Schöne Grüße
Klaus

Tormentor

Und zum Entlacken muss ich leider von DOWANOL dringend abraten. Gerade ältere Bausätze werden beim entlacken mit D. sehr spröde und mir ist es schon passiert das mir das Plastik zwischen den Fingern zerbröselt ist wie Pfefferkuchen. Meine Erfahrung - wobei andere sicher keine Probleme haben, wie immer  ;)

Ansonsten sind die Tamiya Dosen wirklich gut, nicht vergessen gründlich zu schütteln vorher.

Hans

ZitatGerade ältere Bausätze werden beim entlacken mit D. sehr spröde und mir ist es schon passiert das mir das Plastik zwischen den Fingern zerbröselt ist wie Pfefferkuchen

Wie lange dauerte denn das Dowanol-Bad?

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

mumm

Zitat von: HansTrauner in 02. August 2010, 20:34:24
Wie lange dauerte denn das Dowanol-Bad?

Ich pinsele meine Sachen immer ein und lasse die circa 10 - 15 min in luftdichter Dose liegen.
Danach kann ich die Farbe meist mit Küchentuch abwischen.

Probleme mit zerbröselndem Plastik hatte ich bisher noch keine.

Peter  :winken:

roaddog

#9
Zitat von: KlausH in 02. August 2010, 20:05:29
Zitat von: roaddog in 02. August 2010, 10:13:10
Zu den Tamiya Sprühdosen kann mir keiner etwas sagen? Mir geht es da vor allem darum, nach wievielen Sprüh-Durchgängen die Farben deckend wären und ob es ratsamer ist, die Teile vorher zu grundieren.

Ich würde von meiner Erfahrung her sagen: In der Regel reichen 2 Schichten, manchmal sogar eine je nach Farbton. Eine abschließende Schicht Klarlack (TS-13) schadet sicher auch nichts, aber vorsicht, der Lack neigt dazu, Decals zu zersetzen. Generell darfst du die Tamiya-Sprühdosenlacke nicht auf andere Lacke aufbringen, denn die sind echt sehr aggressiv. Als Grundierung kann ich übrigens auch den Tamiya Primer aus der Sprühdose empfehlen. Zwar etwas teuer, aber sehr gut im Handling.

Schöne Grüße
Klaus

Vielen Dank für die weiteren Antworten. Also kann ich vorerst bedenkenlos zu den Sprüdosen greifen, bis es für eine ordentliche Airbrush-Ausrüstung reicht.

Das mit den Decals wäre auch nicht weiter schlimm, da ich eh nicht vor habe, diese zu verwenden. Gefallen mir nicht so wirklich.



Ich hatte vor, den Truck "frei Schnauze" zu gestalten. Wenn man den K100 googlet, findet man einige interessante Farbkombinationen.

Ich dachte da an sowas:


KlausH

Das Design auf dem letzten Foto könnte mir auch gefallen. Das ruft mir übrigens ein altes Schätzchen aus meinem Stapel in Erinnerung:



Herrje, ich hab definitiv zu wenig Zeit für Modellbau...  :pffft:

Schöne Grüße
Klaus

Tormentor

Zitat von: HansTrauner in 02. August 2010, 20:34:24
ZitatGerade ältere Bausätze werden beim entlacken mit D. sehr spröde und mir ist es schon passiert das mir das Plastik zwischen den Fingern zerbröselt ist wie Pfefferkuchen

Wie lange dauerte denn das Dowanol-Bad?

H

Vielleicht 'ne halbe Stunde. Ich hatte die Karossen in einen leeren Eisbehälter gestellt und etwas Dowanol drübergeschüttet. Als dann die Farbe komplett runzelig war habe ich die "Haut" vorsichtig abgewischt und dabei sind die Karossen dann gebrochen oder an Kanten ausgebrochen. Dabei ist dann z.B. ein Fingernagel großes Stück nicht einfach rausgebrochen sondern förmlich in qmm große Teile zerfallen.
Das waren alles alte Modelle (ebay Leichen) die ich als Teilespender nutzen wollte, das zerlegen der geklebten Teile hatten die aber vorher schadlos überstanden.
Besonders auffälig war der Effekt beim Entlacken von Flügelelementen von 1:18er F1 Fertigmodellen. Das ist anderer Kunststoff als unsere Bausätze, der wurde nach dem Einweichen mit Dowanol wie Glas und ist beim versehentlichen biegen sofort gerissen und gebröselt.

:winken:

Dr. K

Also ich nehme zum entlacken eigentlich immer nur Bremsflüssigkeit.Ein paar Stunden in die Flüssigkeit einlegen und dann geht alles gut ab. Dort weiß ich aber nicht wie es sich mit alten Modellen verhält. Die meisten die ich immer entlackt habe waren etwas neuer.
Das älteste war ein VW Golf 2 GTI 16V von Revell in 1/24. Der ist glaubig anfang der 90er hergestellt worden wenn ich mich nicht irre. Den hatte ich vor 4 Wochen entlackt.


mumm

Zitat von: Tormentor in 02. August 2010, 20:22:05
Und zum Entlacken muss ich leider von DOWANOL dringend abraten. Gerade ältere Bausätze werden beim entlacken mit D. sehr spröde und mir ist es schon passiert das mir das Plastik zwischen den Fingern zerbröselt ist wie Pfefferkuchen. Meine Erfahrung - wobei andere sicher keine Probleme haben, wie immer  ;)

Ansonsten sind die Tamiya Dosen wirklich gut, nicht vergessen gründlich zu schütteln vorher.

das läßt mir doch keine Ruhe...

Kann es sein, das aus dem Kunststoff deiner Modelle vielleicht der Weichmacher schon raus war?
Bisher habe ich nur davon gelesen, das neben Klebestellen der Kunststoff gebrochen war, allerdings wohl glatte Kanten, die ohne Probleme wieder zu kleben waren...

Wegen der Bremsflüssigkeit, hab´ ich auch schon gemacht, nur wie bekomme ich die Reste der Flüssigkeit vom Modell wieder runter? Abwaschen unter Wasser ist ja auch nicht so ölologisch wertvoll... :pffft:

Peter  :winken:

Dr. K

Also das sehe ich nicht so kritisch mit dem Abspülen. Man spült ja nicht die ganze Schale, sondern nur die Teile. Wenn man sie gut abtropfen lässt, sollte es schon gehen. Wenn mann bedenkt was manch andere so reinkippen in den Ausguss (Rohrreiniger usw.).