Bundeswehr MAN 15t. migl 8X8 PATRIOT (Revell 1:35,Scratch)

Begonnen von Replastika, 06. Februar 2016, 15:19:47

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Replastika


Hallo zusammen,

ich dachte, ich lasse euch mal an meinem bisher ergeizigsten Projekt teilhaben, mit dem Ziel den ein oder anderen hier zu inspirieren und vielleicht auch neue Ideen aufzuzeigen oder mit auf den Weg zu geben.

Ein paar Worte zum Hintergrund des Projekts:
Vor einigen Jahren (der ein oder andere mag sich noch daran erinnern) wurden deutsche Patriot-Raketenabwehrfahrzeuge in die Türkei verlegt, da es vermehrt zu Raketenagriffen von Syrien auf türkische Grenzorte kam. Als ich damals, irgendwann 2011/2012, während den Nachrichten hiervon hörte und in kurzen Videosequenzen deutsche Patriots auf den MAN´s 8X8 sah, da kam mir die Idee so etwas doch in 1:35 zu bauen.

Und das war die Geburtstunde dieser Idee.

Nach etlichen Recherchen kam ich zu der ernüchternden Tatsache, dass ich für dieses Unterfangen wohl nur auf Revells (alten) MAN 8X8 zurückgreifen kann. Gesagt getan.
Noch ein paar Resin-Räder und einen Eduard Photoätzteilsatz besorgt und los geht die wilde Reise.
Über die große Bucht beschaffte ich mir diverse Plastikplatten und Profile und einige Händler bieten ebenfalls Referenzbilder an, eine willkommene Ergänzung zu dem, was auch im Internet an Bildern zu finden ist.

Glücklicherweise habe ich HERPA entdeckt und gesehen, dass es in 1:87 bereits einen PATRIOT gibt. Meine Idee war, dieses Modell als Orientierungshilfe zu nehmen und diverse Maße an diesem Modell abzumessen und auf 1:35 hoch zu skalieren.


Replastika

Die besorgten Plastikplatten werden zunächst auf handliche Größen zugeschnitten, um das Arbeiten zu vereinfachen.
Hierzu wird ein frisches Skalpell und ein Eisenlineal verwendet, um einen möglichst genauen Schnitt zu erhalten.

Anschließend wird damit begonnen einen ersten Raketenbehälter anzufertigen. Meine Idee ist, anhand von diesem Teil auf die weiteren Proportionen des restlichen Fahrzeugs zu schließen und in permanenten Passproben die Größe der noch kommenden Teile zu prüfen.
Zuerst war der Plan bereits vorab alle vier Behälter zu bauen. Nachdem ich jedoch feststellen musste wieviele Teile für einen Behälter nötig sind, beschloss ich zunächst nur einen Behälter zu bauen und die restlichen drei später.

Für den Bau des Raketenbehälters wird mit einer Schieblehre (sehr wichtiges Werkzeug) das Maß am 1:87-Modell genommen und entsprechend dem Faktor 87/35 hochskaliert um die passenden Maße in 1:35 zu erhalten.

Universalniet

Interessantes Projekt.
Ich würde mich nicht zu sehr auf Herpa verlassen.
Eine Photoanalyse ist vermutlich unumgänglich ...
Die Versteifungen der Abschussbehälter z.B. scheinen wirklich rechteckig zu sein, und nicht T-Profile.


http://data3.primeportal.net/artillery/dieter_krause/ge_patriot/images/ge_patriot_006_of_125.jpg

Gruß,

Marc

Hajo L.

Ich bin auch dabei! Da ich plane, einen Kartonbausatz auf ähnliche Art und Weise zu "plastinieren" werde ich von deinen Erfahrungen hoffentlich profitieren!


HAJO
"My theory is longer, thicker and harder than yours." (Frank Farrelly)

Aufgrund der Photobucket-Problematik sind zahlreiche Bilder von mir nicht sichtbar. Bei signalisiertem Interesse stelle ich die fehlenden Bilder gerne über einen anderen Host wieder online.

PzGren

Da scratchen noch Neuland für mich ist, ich aber das ein oder andere Projekt irgendwo im Schädel habe, werde ich dir mal aufmerksam über die Schulter schauen!

standart2k

Interessant.

Es gab früher allerdings auch nen Resinbausatz des 15t Patriot von RN Modellbau. Hab den hier sogar liegen und hatte den mal hier auch vorgestellt, allerdings ist die BV im Laufe der Zeit rausgenommen worden. Der Bausatz ist allerdings eher schlecht als recht ums mal gelinde auszudrücken.
Im Bau:
-Vieles
-und noch mehr

ice

...wurde leider gelöscht. Darum bitte hier klicken: Profil bei scalemates.com

Balu83

Zitat von: ice in 07. Februar 2016, 12:43:05
Ist dein Launcher nicht schon längst fertig? :8:
http://www.replastika.de/plastik-1/man-8x8-patriot/

Ich meine der hätte auch schon bei ebay für ein paar 1000€ drin gestanden  :woist:

:winken:

pixar1744

Servus,
den wollte ich auch schonmal bauen, bin aber dann zu den Autos gewechselt  :D werde aber mir das Ganze hier mit Freude anschauen. Das fertige Modell auf deiner HP ist schon der Wahnsinn und so freue ich mich um so mehr auf die Schritte auf dem Weg zum Endergebnis  :6:

Beste Grüße
Seb

Replastika

Zitat von: Universalniet in 07. Februar 2016, 10:10:10
Interessantes Projekt.
Ich würde mich nicht zu sehr auf Herpa verlassen.
Eine Photoanalyse ist vermutlich unumgänglich ...
Die Versteifungen der Abschussbehälter z.B. scheinen wirklich rechteckig zu sein, und nicht T-Profile.

stimmt, was die Details angeht ist eine Bilderrecherche unerlässlich. Das Herpa-Modell taugt lediglich dazu die groben Formen und Größen abzumessen und in 1:35 zu definieren.

Zitat von: ice in 07. Februar 2016, 12:43:05
Ist dein Launcher nicht schon längst fertig? :8:
http://www.replastika.de/plastik-1/man-8x8-patriot/
Doch ist er - Hier geht´s ja jetzt um den Baubericht dazu  ;)


Replastika

Weiter gehts mit der Vorrichtung für die Raketenbehälter. Da ein Behälter bereits fertig ist geht es als nächstes mit der entsprechenden Unterkonstruktion weiter. Die Idee, alle vier Behälter bereits vorab zu bauen verwerfe ich wieder da bereits ein Behälter tierisch viel Arbeit ist mit den entsprechenden T-Verstrebungsprofilen an allen vier Seiten.
Hierzu dient ebenfalls das Herpa Modell als Vorlage. Zusätzlich wird eine Skizze erstellt um den komplexen Aufbau darzustellen.
Alle Einzelteile wurden aus 0,5mm Plastikprofilen hergestellt.

Anschließend folgt die Konstruktion der Drehplattform, auf der die Vorrichtung für die Raketenbehälter montiert wird. Diese besteht aus verschiedenen Formen, Winkeln und Rundungen und wird anhand der Herpa-Drehplattform und diversen Originalbildern konstruiert. Für die Kreiskonstruktionen ist ein Zirkel hilfreich, wobei der Schnitt für die Kreise freihand mit einem Skalpell auf der vorgezeichneten Bleistiftlinie geschieht.


Universalniet

Und das ist auch völlig OK so!

Ich bin gespannt wie Du den gebaut hast!!!

Mardermann

Okay, hab auch gemerkt, das der Bock schon fertig ist. Wäre er nicht, hätte ich den Tip gegeben, vielleicht das System von Dragon zu nehmen, dann hättest du schon mal den Werfer sparen können.
Gruß
Didi

Replastika

Zitat von: Mardermann in 07. Februar 2016, 22:00:41
Okay, hab auch gemerkt, das der Bock schon fertig ist. Wäre er nicht, hätte ich den Tip gegeben, vielleicht das System von Dragon zu nehmen, dann hättest du schon mal den Werfer sparen können.

:3: :3: :3:

Du glaubst nicht wie sehr ich mich geärgert habe, als ich meinen Werfer fertig hatte und kurz darauf gesehen habe, dass Dragon (und Trumpeter) das Teil angekündigt haben...
Werde mir den Bausatz vielleicht mal noch irgendwann besorgen (auch wenn ich eigentlich mit dem Hänger nicht sorecht warm werde) und wenn´s nur dafür ist, die Proportionen der Teile aus dem Bausatz mit den von mir scratch gebauten zu vergleichen  :6:

tsurugi

Sehr interessantes Projekt, da schau ich gebannt zu.

ice

Zitat von: Replastika in 07. Februar 2016, 21:23:07
Zitat von: ice in 07. Februar 2016, 12:43:05
Ist dein Launcher nicht schon längst fertig? :8:
http://www.replastika.de/plastik-1/man-8x8-patriot/
Doch ist er - Hier geht´s ja jetzt um den Baubericht dazu  ;)
Sollte auch kein Anranzer sein. Ich bin aus ganz persönlichen Gründen ein riesiger Fan von diesem Bau. :klatsch:
...wurde leider gelöscht. Darum bitte hier klicken: Profil bei scalemates.com

Replastika

Zitat von: ice in 07. Februar 2016, 23:01:02
Zitat von: Replastika in 07. Februar 2016, 21:23:07
Zitat von: ice in 07. Februar 2016, 12:43:05
Ist dein Launcher nicht schon längst fertig? :8:
http://www.replastika.de/plastik-1/man-8x8-patriot/
Doch ist er - Hier geht´s ja jetzt um den Baubericht dazu  ;)
Sollte auch kein Anranzer sein. Ich bin aus ganz persönlichen Gründen ein riesiger Fan von diesem Bau. :klatsch:

Passt  ;)

Replastika

Nachdem der Träger für die Raketen grob fertig ist gehts mit dem restlichen Fahrzeug weiter. Da alles auf dem Fahrgestell ruht, kommt dieses als nächstes dran.
Auffällig ist hier die "Überlänge" im Vergleich zum regulären 8X8er. Somit wird der Aufbau entsprechend verlängert. Parallel wird die linke Wand der Fahrerkabine neu gebaut, da die des Bausatzes nicht passt.

Bevor das Fahrgestell noch weiter detailliert wird folgen die Hydraulikstützen rings um das Fahrzeug. Die Idee das Fahrzeug durch diese vier Stützen auf nahezu jedem Untergrund in eine waagrechte Position bringen zu können ist so einfach wie genial.

Die Hydraulikstützen vorne am Fahrzeug schwenken beide um 90° aus, wohingegen die hinteren Stützen seitlich ausgefahren werden können. Dies bedingt auch ein entsprechend unterschiedlich vorgehen bei Bau und eine grundlegend andere Konstruktion.
Zunächst ist es geplant die Hydraulikarme komplett beweglich zu bauen, damit das Fahrzeug später sowohl in Marsch- wie auch in Feuerstellung dargestellt werden kann.

Da die beiden vorderen Stützen identisch sind müssen alle Teile 2- respektive 4-fach hergestellt werden. Hierzu dient wenn nichts anderes erwähnt wird 0,5mm Plastik. Es lässt sich gut verarbeiten (schneiden) und ist trotzdem ausreichend stabil. Für die Zylinder greife ich auf verschiedene Durchmesser und zugeschnittene Stücke zurück.

Replastika

Nachdem die vorderen Hydraulikstützen konstruiert sind und mit dem Fahrgestell verklebt wurden, folgen die Plattformen auf welchem im hinteren Bereich die Startplattform und im vorderen Bereich das Stromaggregat platziert wird.

Bei der Konstruktion dieser Plattformen werden die beiden Kontrollboxen auf beiden Seiten des Fahrzeugs gleich ausgespart und die Box als solche wird grob konstruiert. Das Innenleben wird später ergänzt.

Parallel wird das Fahrgestell beidseitig mit einer weiteren Verstrebung ergänzt, da beim Original eine Verstrebung mit runden Aussparungen zu erkennen ist.

Entsprechend dem Gedanken der vorderen Stützen, diese beweglich zu konstruieren, werden die hinteren beiden Hydraulikstützen ebenfalls beweglich konstruiert.
Da diese Teile wie die vorderen Stützen identisch sind kann hier eine Serienfertigung stattfinden.
Die runden Profile entsprechen denen der vorderen Hydraulik, sodass diese hier "Modell stehen"  :D

Und anschließend schwebt der Patriot das erste mal im trockenen

Replastika

Und hier noch die Heckstützen  8)


Replastika

"ich heb ab... nichts hält mich am Boden" ...  :klatsch:  :D

Nachdem der Patriot erstmals auf den Stützen steht und auch die Resinreifen probeweise angesetzt wurden zeichnet sich bereits das enorme Gewicht des Modells ab. Und an dieser Stelle fehlen ja noch alle Teile wie Drehplattform samt Raketenbehälter, Fahrerhaus und Generator.

Ich erahne, dass ich mir für die Hydraulik eine andere Lösung überlegen muss... :(

In der Draufsicht lässt sich auch zum ersten Mal erahnen, wie mächtig das Fahrzeug sein wird wenn die Hydraulik voll ausgefahren sein wird. 8o

Pathfinder

Hammermässig, dein Verbrauch an Sheet-Material!
Aber sehr gut erklärt und anschaulich fotografiert - ich bleibe dran!  :P


Pathfinder  :winken:
"Das Modell lebt von seinem Gesamteindruck und nicht davon,
dass nun jede kleine Unstimmigkeit gegenüber dem Original als Katastrophe hochstilisiert wird."

Matthias Becker

Replastika

#22
So und weiter geht´s  :3:

Jetzt wo die Stützen und das "untere" grob definiert ist geht´s darum dem Patriot oben rum etwas Leben einzuhauchen.
Dazu wird als nächstes an den oberen Plattformen gearbeitet. Da auf den Originalbildern eine Art Gitter/Lochgitter zu erkennen ist werden die Bereiche der beiden Plattformen mit einem scharfen Skalpell zunächst ausgeschnitten. Im Internet habe ich nach einiger Zeit eine Art rautenförmiges Gitter gefunden welches recht ansehnlich in 1:35 wirkt. gesagt getan, bestellt.

Während ich noch auf die Lieferung des Gitterblechs warte, beginne ich mit der Konstruktion des Generatorgehäuses. Dieses hat diverse Klappen und Luken die auf manchen Referenzbildern geöffnet sind. Da jedoch leider keine detaillierten Bilder vom inneren des Gehäuses zu finden sind/waren entscheide ich mich dafür, alle Klappen geschlossen darzustellen. Auffällig bei dem Gehäuse ist das "Dach" welches einer Art Satteldach entspricht. Dies wird bei der Konstruktion entsprechend berücksichtigt.
Für die gesamte Konstruktion des Generators werden im Prinzip zwei Hüllen konstruiert. Die Innenhülle gibt die Form und die Größe des Gehäuses vor und wird später von einer dünneren Schicht Plastiksheet komplett umkleidet werden.

Damit die Generatorplattform an ihren Platz gesetzt werden kann, muss zuvor noch darunter die Hydraulik konstruiert werden, die die beiden vorderen Stützarme nach außen schwenken wird. Zunächst sind diese Hydraulikzylinder noch beweglich, da noch nicht final entschieden ist, ob das Fahrzeug in Marsch- oder Gefechtsstellung dargstellt werden soll.
Um diesen Bereich zu komplettieren werden noch die Sicherheitsquadrate konstruiert welche ein zerquetschen von Gegenständen in dem Bereich der vorderen Stützarme verhindern soll.

Replastika

#23
Während ich immernoch auf das Gitter warte geht´s mit dem Staukasten am Heck weiter. Zuerst war der Plan, ihn mit geöffneten Klappen zu bauen, da ich aber leider kein brauchbares Referenzmaterial dazu hatte, habe ich die Kästen dann doch geschlossen dargestellt. Im Original sind es mehrere Kästen die ich aber durch einen am Modell dargestellt habe.

Anschließend folgt die Konstruktion der Drehteile für die Befestigung der Raketenstartplattform auf dem hinteren Bereich des Fahrgestells.
Aus verschiedenen Kreisen wird ein positiv und ein negativ hergestellt damit die Raketenstartplattform später zum einen noch um 360° drehbar bleibt und zum anderen aber bei Bedarf auch komplett abgenommen werden kann.
Wer schonmal einen Panzer mit Turm gebaut hat, der wird das Prinzip wiedererkennen: Auf zwei Seiten sind "Zähne" so konstruiert, dass sie optimal in den unteren Drehrahmen greifen und ein wegfallen des Teils verhindern.

Als Zwischenbau wird ein Zylinder aus zwei Kreisen und einem gebogenen Plastikbalken konstruiert. Innen sind Winkel eingebaut, die das konstruierte Teil stabilisieren.

Nachdem alle Teile zugeschnitten sind werden sie verklebt und mit Klemmen fixiert, damit alle Teile gut zusammenpassen. Schließlich wird auf diesen Teilen später die gesamte Drehplattform samt Raketenbehälter lasten.
Das Positiv und das Negativ werden an ihren Basisteilen befestigt und somit ist die zentrale Verbindung zwischen Plattform und Aufbau hergestellt.

Replastika

#24
Wovon ich leider keine Bilder liefern kann ist der detaillierte Umbau des Fahrerhauses. Diesher hat zwischenzeitlich ebenfalls stattgefunden. Neben der Überarbeitung der Bordwand kam ebenfalls eine Erneuerung des Daches dran. Das Dach des Bausatzes passt leider nicht zum Dach des Patriots somit hies es auch hier - EIGENBAU - ...
Im unteren Bereich des Fahrerhauses wurden verbreiterte Seitenschweller angebaut die das gesamte Fahrzeug links und rechts jeweils um 5mm (also umgerechnet ca 15cm in 1:1) verbreitern. Diese Breite entspriocht gleichzeitig der Breite der hinteren Plattformen und Aufbauten einschließlich des Heckstaukastens.
Im Fahrwerksbereich sind unter dem Fahrerhaus auf beiden Seiten Staukästen angebracht die ich ebenfalls neu nachgebildet habe.

Im weiteren Verlauf werden die beiden Kontrollpanels detailliert. Hierzu gibt es jede Menge Referenzmaterial. Deshalb entscheide ich mich dafür, ein Panel mit geöffneten Klappen darzustellen um einen Einblick auf die dahinterliegende Technik zu ermöglichen. Verschiedene Plastikplatten mit 0,15, 0,3 und 0,5mm dicke werden entsprechend zugeschnitten und bilden das Innere der Boxen.