Bundeswehr MAN 15t. migl 8X8 PATRIOT (Revell 1:35,Scratch)

Begonnen von Replastika, 06. Februar 2016, 15:19:47

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Replastika

#25
Bis jetzt steht der Patriot recht wackelig da, da zu den Hydraulikstützen noch nicht die passenden Unterlegplatten existieren.
Also ändern wir das  8)

Zunächst werden die beiden Halterungen gebaut, die am Heck auf dem Staukasten befestigt sind und als Ablage für die hinteren Stützplatten dienen. Anhand dieser Halterungen konstruiere ich die Stützplatten. Da diese auf alle vier Seiten schräg abfallen müssen entsprechende Einzelteile angefertigt werden um diese Neigungen darzustellen.

Und jetzt steht das ganze Teil deutlich solider da.  :klatsch:

Replastika

#26
Während ich immernoch auf das Gitter warte um die Plattformen weiter detailliert werden kann, gehen die Bauschritte im Fahrgestellbereich weiter.
Zunächst wird der Behälter der später links neben dem Kraftstoffbehälter sein wird nochmals neu gebaut, da das erste Exemplar nach einer genauen Prüfung nicht mit dem Teil am Original übereinstimmt.
Anschließend werden an den beiden seitlichen Kontrollpanelen noch weitere Teile ergänzt und die Detaillierung verfeinert.

Als nächstes wichtiges Teil wird der Stoßfänger am Heck geplant, der gleichzeitig später die Beleuchtungsanlage und die Halterung für die Nummernschilder tragen wird.
Hierfür werden wie bisher auch alle Teile nach Augenmaß angefertigt und auch (wieder) verschiedene Plastikprofilstärken verwendet um die Realität der einzelnen Teile möglichst gut wiederzugeben.
Für die Konstruktion werden alle Teile parallel angefertigt da die Halterungen links und rechts spiegelverkehrt identisch sind. Um die Teile besser montieren zu können, wird der darüberliegende Heckstaukasten noch einmal entfernt.
An den beiden Endstücken des Fahrgestells sind zwei Aufhängevorrichtungen angebracht mit jeweils zwei Ösen. Diese werden auf einer Platte angebracht. Für die Konstruktion werden zuerst die Löcher gebohrt und anschließend die Teile um diese Löcher herum "geschnitzt".

Zugegeben gibt es während dem gesamten Bau immer wieder Durststrecken, in denen ich mich durchaus frage was ich hier eigentlich tue. Was hier auf den Bildern jetzt so einfach aussieht, entspricht unzähligen Stunden an Arbeit. Da jedes kleine Detail nachgebildet werden will bzw. besser gesagt ich den Anspruch an mich selbst habe, das Modell so akkurat wie möglich nachzubilden gebe ich mich auch nicht mit halben Sachen zufrieden...
Manchmal ist es dann auch hilfreich sich anderen Bereichen zu widmen um den Kopf frei zu kriegen und wieder auf andere Gedanken zu kommen, wenn man über die Darstellung/Nachbildung von einzelnen Bereichen nachdenkt, aber einfach zu keinem brauchbaren Ergebnis kommt...  :5:

Replastika

Die Arbeit an dem Generatorgehäuse bringt mich auf andere Gedanken.
Da es von diesem Teil aufgrund seiner exponierten Lage sehr viele und gute Referenzbilder gibt mache ich mich an die weitere Detaillierung.
Die Idee ist um das bestehende Gehäuse nun ein weiteres Gehäuse aus 0,3mm dicken Plastikplatten zu legen, in welchem die Strukturen der Klappen und Lüftungsschlitze dargestellt sind.
Es stellt sich heraus, dass dieses Verfahren sehr gut dazu geeignet ist um feine Fugen (zwischen Luken und Gehäuse) darzustellen oder aber auch um Lüftungsschlitze nachzubilden.

Dieses Verfahren eröffnet ganz neue Optionen für die Nachbildung von Oberflächenstrukturen, da ein solider Unterbau als Ausgangsbasis dient und auf diesem beliebig oft ein Teil aufgesetzt werden kann, solange bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist.

Replastika

#28
So, ich melde mich mal wieder von der Scratchmodellbau-Front zurück.
Nach dem das Generatorgehäuse soweit fertig ist, ist es auch endlich soweit und das sehnlich erwartete Gitterblech ist angekommen. Die Struktur des Teils passt gut zu dem was ich darstellen will. Nachdem alle Gitter mit einer Schere zugeschnitten sind werden sie mit Sekundenkleber verklebt. Nachdem diese Teile dann endlich verarbeitet sind können weitere Bauschritte wie bspw. die seitlichen Geländer auf der Generatorplattform konstruiert und angebracht werden.

Anschließend geht´s weiter mit dem Fahrerhaus. Zunächst folgt das Dach. Dieses wird komplett neu aufgebaut, da die Referenzbilder und das Teil des Bausatzes zu keinem gemeinsamen Nenner führen. Glücklicherweise kann die Aufhängung für die Lafette des Bausatzes verbaut werden. Denn der Aufbau unter dieser Aufhängung muss aufwendig selbst angefertigt werden.

Im Bereich des Reserverades muss der Kran zur Hebung des Reserverades neu angefertigt und eingepasst werden. Und schließlich werden die Seitenschweller links und rechts am Fahrerhaus angebracht.

Replastika

Ein weiterer Bereich der noch Details benötigt ist der Fahrwerksbereich. Hier sind auf der Backbordseite noch verschiedene Kästen und Boxen vorhanden die Technik und Stauraum beinhalten. Da auch hier (leider) der Bausatz nichts Brauchbares liefert wird mal wieder das Skalpell angelegt und selber konstruiert.

Mittlerweile bin ich übrigens auch langsam an dem Punkt angekommen, an dem ich nicht mehr jeden Schritt und die Konstruktion jedes Bauteils sauber separat dokumentierte. Jetzt bin ich in einer Phase angekommen in der es nurnoch darum geht mich auf die einzelnen Teile und deren Verwirklichung zu konzentrieren um mein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Replastika

#30
Bevor der nächste große Bauabschnitt folgt werden noch die Hydraulikstützen mit weiteren Photoätzteilen verfeinert. Außerdem will ich an dieser Stelle auch die Bilder des Krans für das Reserverad nicht vorenthalten  :6:

Replastika

Mit der Vollendung der vorerst letzten großen Bauteile aus Plastiksheet folgt als nächstes die Detaillierung der Regionen in denen später noch Kabel und Leitungen zu sehen sein werden. Hierfür werden diverse Metall- und Kupferdrähte verarbeitet und so nah wie möglich am Original verlegt.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich manche Leitungen, die nicht mit einem vertretbaren Aufwand nachgebildet werden können weggelassen oder etwas modifiziert habe.
Besonders an den Hydraulikarmen sind später noch die Leitungen zu sehen; deshalb wird besonderer Wert auf diese Bereiche gelegt.

Nach einer starken Woche, in der jeden Abend zwischen 2 und 5 Stunden an der Verkabelung gearbeitet wurde habe ich keine Lust mehr auf Metall...  :12:

deshalb nun wieder etwas mehr Plastik  :D

Das Fahrwerk und die Radaufhängung:
Wie bei jedem Fahrzeug das frei schwebt kann auch beim Patriot beobachtet werden, wie das Fahrwerk etwas "nach unten hängt", da das gesamte Gewicht des Fahrzeugs nicht mehr auf den Rädern lastet. Entsprechende Originalbilder deuten bereits auf diesen Umstand hin und da ich mein Fahrzeug später in Feuerstellung darstellen werde, schaue ich mir das Fahrwerk des Revell-MAN´s genauer an.
Ich komme zu dem Ergebnis - was auch nicht weiter verwundert - dass das Fahrwerk so wie es geliefert wird für mich nicht brauchbar sein wird, da die Federn und das gesamte Fahrwerk auf ein stehendes und nicht auf ein schwebendes Fahrzeug hinkonstruiert wurden.
Die Räder hängen bei dem schwebenden Fahrzeug etwas weiter unten, da die Federn nicht unter Druck stehen. Dies gilt es am Modell entsprechend nachzubilden. Da wie bereits erwähnt die Teile des Modells quasi unbrauchbar sind, muss die Federung neu aufgebaut werden.
Hierzu gehört neben der eigentlichen Feder auch der Zylinder innerhalb der Feder.
Da jede Achse zwei Federn hat und der MAN mit vier Achsen daherkommt muss also alles 8-fach angefertigt werden...  8o


Replastika

Und hier das Fahrwerk  8)

AnobiumPunctatum

Zwar nicht mein Themengebiet, aber guter Scratchbau ist immer interessant :P
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

bughunter

Sehr sauber gebaut, mit diesem Material hast Du Dich gut eingefuchst :P

Weiter so,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

old rookie


Starfighter

Zitat von: AnobiumPunctatum in 28. März 2016, 08:11:01
Zwar nicht mein Themengebiet, aber guter Scratchbau ist immer interessant :P

Genau mein Gedankengang. Tolle Arbeit!

Replastika


Replastika

Nach einer kurzen Pause geht´s weiter mit der Detaillierung der Front.
Ziemlich markant und auffällig ist die "Stoßstange" an der Front des MAN´s, diese ist nicht wie bei dem Revell-Modell - einfach nur ein horizontaler Balken - sondern besteht aus einer großen Platte mit Aussparungen für die Abschleppvorrichtung und die Beleuchtung.
Zudem ist diese Platte nach unten abfallend.

Anhand von Originalbildern und mit Hilfe des Herpa Patriots wird das Teil konstruiert und die entsprechenden Aussparungen eingesetzt.

Als besondere Herausforderung stellt sich das Schutzgitter heraus, welches vor den beiden Scheinwerferlöchern angebracht ist.
Da es hierzu (Du ahnst es kaum...) ja natürlich auch nichts vergleichbares zu kaufen gibt darf ich wieder etwas Draht biegen.
Diesmal genügt ein 0,5mm Draht um die Schutzgitter darzustellen. Nachdem alle Einzeldrähte soweit angefertigt sind, werden die Teile auf der Klebeseite eines Masking-Tapes zurechtgelegt (damit sie nicht mehr wegrollen können) und anschließend mittels einer Nadel mit mehreren Tropfen Sekundenkleber miteinander verklebt.

Man beachte, dass das ganze Teil ca 10mm hoch und 7mm breit ist  8)


Pathfinder

Was du hier zeigst bzw. gemacht hast, das ist aber sowas von großem Damentennis!  :P :klatsch:

Der Bau mit Evergreen(?) u. a. ist ja mal das eine, aber die Recherche dazu (vorher am Original?) gehört ja auch dazu ...
Dieser Umbau ist vom Allerfeinsten - ich bin hin und weg!


Pathfinder  :winken:
"Das Modell lebt von seinem Gesamteindruck und nicht davon,
dass nun jede kleine Unstimmigkeit gegenüber dem Original als Katastrophe hochstilisiert wird."

Matthias Becker

Flugwuzzi

 :klatsch: :klatsch: Klasse wie du dich in die Details stürzt ... das ist SKRÄTSCH vom Feinsten.

Weiter so!
lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Replastika

Zitat von: Pathfinder in 01. April 2016, 16:31:08

Der Bau mit Evergreen(?) u. a. ist ja mal das eine, aber die Recherche dazu (vorher am Original?) gehört ja auch dazu ...
Dieser Umbau ist vom Allerfeinsten - ich bin hin und weg!

Danke für die Blumen  8)

Im großen und ganzen sind die meißten Teile aus den eingangs erwähnten Plastikplatten in dreierlei Stärken hergestellt.
Kaum zu glauben wieviele geometrische Formen sich auf einfache Plastikplatten reduzieren lassen  :winken:

Replastika

Mit fortschreitendem Baufortschritt wird auch die Detaillierung der einzelnen Baugruppen weiter verfeinert.
So wird an den Heckauslegern noch weiter an den Details gearbeitet und die Auslegehydraulik verfeinert.
Für die senkrechten Hydraulikstützen werden aus Draht die Hydraulikschläuche nachgebildet. Sind diese am Original wohl vermutlich aus Gummi (o.ä.) so verzichte ich am Model auf dieses Material, da ich die Form und die Biegung mit Draht exakter vorgeben und somit auch die Ein- und Anpassung der Teile wesentlich einer umsetzen kann.


Replastika

Anschließend beschäftige ich mich mit der drehbaren Abschussplattform für die Raketenbehälter.
Diese wurde bisher gänzlich vernachlässigt, nicht zuletzt auch aus dem Grund, da es von diesem Teil sehr viele Bilder gibt, jedoch einige Bereiche auf keinem Bild genau zu erkennen sind. Dies lässt es zu, dass später etwas künstlerische Freiheit angewendet wird.

Nachdem erste Bereiche mit Drähten verkabelt sind geht es weiter an die Antennenanlage, welche später links angebracht sein wird.
Auch an diesem Teil zeigt sich, dass es eine kaum umsetzbare Herausforderung wäre, die Abschussplattform beweglich zu bauen, denn der Antennenarm wird über ein weiteres Gestänge mit der Basis der Plattform fixiert. Um diese Verbindung richtig konstruieren zu können, ist es notwenig den exakten Neigungswinkel der Abschussplattform bereits an dieser Stelle zu definieren, da sich daraus der entsprechende Neigungswinkel der anderen Teile (Antennenteile und Gestänge) ergibt.

Zu Guter letzt wird noch der Draht an der Vorderseite gekappt, der bisher die Hydraulikstützen an dem Bodenteil der Abschussplattform fixiert hat.

Mardermann

Bei dem Perfektionismus und der Detailtreue komme ich mir von wie ein kleiner dummer Junge.  ;(  An so ein Projekt hätte ich mich niemals gewagt.
Gruß,
Didi
Gruß
Didi

Replastika

Zitat von: Mardermann in 05. April 2016, 08:32:17
An so ein Projekt hätte ich mich niemals gewagt.

Vielen Dank  :1:

Aber ich kann dich beruhigen... ich hab mir während des Baus auch des öfteren gedacht, warum ich mich an das alles rangewagt habe... auf den Bildern sieht das alles so locker flockig aus, aber glaub mir, was da an Stunden drinsteckt willste nicht wissen  :5:

Andererseits auch irgendwie gut, dass es so einen inneren Schweinehund gibt, der einen zum fertigbauen weitertreibt  :D

Replastika

#46
Nachdem die Raketenstartplattform soweit mal ganz grob angefertigt ist, folgt die Konstruktion der Raketenbehälter. Ursprünglich war geplant den ersten Container an dieser Stelle zu verwenden, damit ich mir die Konstruktion von einem sparen kann und lediglich 3 bauen muss.
Bei Passproben hat sich aber herausgestellt, das der erste Container nicht ganz korrekt war, was die Abmessungen und die Verstrebungen angeht...
Also mache ich eben alle viere nochmal neu, nicht zur Strafe, nur zur Übung  :D
Das ganze war tatsächlich so wild wie es aussieht, alle Teile müssen 4-fach bzw. 8-fach bzw. 16-fach angefertigt werden (manche sogar 32-fach) da sich jeder Behälter exakt gleicht.
Die Tatsache, dass ich jedes Teil mehrfach direkt hintereinander anfertigen kann macht die "Fließbandproduktion" etwas einfacher...

Um nicht den gleichen Fehler nochmal zu machen, werden die Startbehälter exakt auf das Trägergestell ausgerichtet und die Verstrebungen, welche die Behälter auf dem Trägergestell später fixieren werden als erstes angefertigt, damit die Position der Behälter fixiert ist. Alle weiteren Verstrebungen folgen anschließend.

Replastika

#47
Als kleine "Zwischenmahlzeit" schiebe ich das Trettgitter der Startplattform ein. Diverse Originalaufnahmen lassen ein Gitter mit einer engen Struktur erkennen, welches genau auf der Längsmittelachse der Plattform liegt, um diese begehbar zu machen. Das Besondere an diesem Teil ist, dass in Längsrichtung nach einer Verstrebung eine Verstrebung fehlt. Dieses Muster zieht sich über das komplette Teil hinweg. Mein erster Gedanke fiel auf Photoätzteile zur Darstellung.
Da ich aber nichts Brauchbares finden konnte, entschließe ich mich das ganze mittels eines "Drahtnetzes" anzufertigen, das immer wieder bei diversen Bausätzen beiliegt.
Mit einem Skalpell wird dann das o.g. Muster aus dem Gitternetz ausgeschnitten.


Replastika

Ihr ahnt es schon, was jetzt kommt... Unzählige Teile werden ausgeschnitten und an die Seiten der Startbehälter geklebt um die Verstrebungen darzustellen. Referenzbilder liefern die ungefähre Position, dann wird geschnitten und geklebt was das Zeug hält  :1:

Noch eine kleine Anmerkung: Jetzt, wo zwischenzeitlich von Trumpeter, Dragon,etc. ein Patriot-System erhältlich ist, bicke ich ab und zu voller Wehmut auf das Ding und frage mich, ob es sich wohl lohnt einfach nur dieses Set zu kaufen, die Behälter zusammenzubauen und dann zu vergleichen und zu schauen wie gut (oder schlecht) meine Scratcharbeiten waren  8) :D


Mr. Hudson

Ist zwar absolut nicht mein Themengebiet ABER WUNDERBARER MODELLBAU  :klatsch:.

Aller erste Sahne, was Du hier zeigst.

Viele Grüße

Kai  :winken:

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