Junkers Ju 290 A-7, Revell, 1:72

Begonnen von Spritti Mattlack, 10. März 2013, 16:45:32

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Spritti Mattlack

Junkers Ju 290 A-7, Revell, 1:72

Modell:  Junkers Ju 290 A-7
Hersteller:  Revell
Maßstab:   1/72
Art. Nr. :   04285
Preis ca. :  ca. EUR 20,00



Beschreibung:

Die Junkers Ju 290 entstand als Transporter aus der auch bei der Lufthansa eingesetzten Junkers Ju 90 und absolvierte am 16. Juli 1942 ihren Jungfernflug. Neben fehlendem Transportraum machte sich bei der Luftwaffe das Fehlen eines Langstrecken-Aufklärers unangenehm bemerkbar. Besonders die alliierten Geleitzüge konnten nicht ausreichend überwacht werden, was es den deutschen U-Booten immer schwieriger machte diese Schiffe zu finden und anzugreifen. Die Lösung war auch in diesem Fall die Ju 290, die über eine Reichweite von mehr als 3000 Kilometer verfügte und über 20 Stunden im Einsatz fliegen konnte. So entstand die Serie Ju 290A-3. Da die Maschinen nur für den Einsatz als Fernaufklärer vorgesehen war wurde die Trapo-Klappe (Transportklappe) nicht eingebaut. Es bestand aber immer noch die Möglichkeit diese bei einer eventuellen Verwendung als Transporter nachträglich einzubauen. Die Erfahrungen mit dem neu gebauten Aufklärer wurden nach nur 5 gebauten A-3 in der nächsten Serie, der A-4, zusammengefasst. So verfügte sie nun statt des hohen HD 151/15-Waffenturmes vorn auf dem Rumpf über einen flachen Drehturm mit einem MG151/20. Unter dem Rumpf kam als Bodenwanne eine Einheitswanne zum Einbau, die in dieser Form auch für die folgenden Serien verwendet wurde. Nach dem Bau von nur 4 Flugzeuge wurde die Serie A-4 durch die A-5 abgelöst, von der damals immerhin 11 Maschinen produziert wurden. Die letze gebaute Serie war die A-7, die als Fernaufklärer konzipiert war. Sie unterschied sich von den bisherigen Baureihen durch einen völlig neu gestalteten, verglasten Bugbereich und den Einbau des FuG 203 Kehl IV, äußerlich erkennbar durch die umfangreiche Antennenanlage im Bugbereich. Mit dieser Anlage konnten Lenkwaffen der Typen Fritz-X und Hs 293 gesteuert werden. Als Prototyp der Baureihe A-7 diente eine A-4 mit der Werknummer 0165, die bei Junkers auf den neuen Standard umgebaut wurde. Nach einer umfangreichen Erprobung in der E-Stelle Karlshagen (Peenemünde) wurde die Maschine wurde die Maschine an die Fernaufklärungsgruppe 5 in Mont-de-Marsan (Frankreich) ausgeliefert, die über dem Atlantik operierte. Bereits wenige Monate später wurde sie an die 1. /KG 200 überstellt. Diese Einheit flog keine Kampfeinsätze, sondern streng geheime Kommandounternehmen im feindlichen Hinterland.

Technische Daten:
Flugzeugtyp: Fernaufklärer, Spannweite: 42 Meter; Länge: 26,68 Meter; Höhe: 6,9 Meter; Motoren: 4 x BMW801D; Leistung: 4 x 1730 PS; Leergewicht: 24085 kg; Kraftstoff; 18450 Liter; Höchstgeschwindigkeit: 455 km/h; Reisegeschwindigkeit: 318 Km/H; Dienstgipfelhöhe: 8300 Meter; Startstrecke: 1230 Meter; Steigzeit auf 4000 Meter: 21 Minuten; Flugstrecke: max. 6760 Kilometer, Flugdauer: max 21,2 Stunden; Bewaffnung: 4 x MG 151/20, 2 x MG 131; Besatzung; 8 Mann.

Bausatzfakten:
Der Kit hat insgesamt 299 Einzelteile und bietet mit Hilfe des beiliegenden Decalbogens die Möglichkeit 3 verschiedene Maschinen zu bauen.
- "Alles kaputt", Junkers Ju 290A-7 ex PJ+PS at Nürnberg-Roth/Franconia, Germany; Juni 1945
- Junkers Ju 290A-7 of 1./KG 200 at Königsgrätz, Bohemia, Mai 1945
- Junkers Ju 290A-7 of 1./FAGr.5 at Flensburg/Germany; April 1945
Die Abmessungen des fertigen Modells betragen in der Länge 42 cm und in der Spannweite knappe 58 cm. Wahrscheinlich ein Grund, weshalb man diesen Kit relativ selten gebaut sieht. An der Qualität der Bauteile kann`s hier nicht liegen, denn die ist Revell Standard. Eventuell nicht ganz so detailliert wie die neuere B-17 oder die Lancaster aber mit Sicherheit dicht dran.


Die Gußäste:

Der anscheinend vorhandene Grünstich ist übrigens nicht einem vermeintlich falschem Weißabgleich geschuldet. Die Farbe der Plastikteile ist wirklich so. ;)


















Die Klarsichtteile sind recht guter Standard. Zu dick, wie immer aber dafür wirklich klar, wie so oft. 




Der sauber gedruckte Decalbogen.




Die mittels des Decalbogen darstellbaren Varianten. Die Flensburger Variante scheidet für mich definitiv aus. Das Antennengedöns ist aus meiner Sicht mittels der Plastikteile nicht zufriedenstellennd zu realisieren. Es gibt da wohl eine Alternative von Eduard. Obwohl auch das aufgrund der fehlenden Dreidimensionalität keine wahre Alternative ist. Aber auch ohne die Antennen lässt sich da bestimmt ein schicker Brummer basteln...









Ein paar ausgewählte Details. Es ist nicht immer einfach die Feinheit der Strukturen gut einzufangen. Ich hoffe man kann erahnen, das die Oberfläche wirklich feine Strukturen aufweist. Allemal ein klasse Basis......







Und ein paar zusätzliche Teile mussten es dann doch sein. Zum Glück gibt es da nicht soooo viel. Da wären neben den Eduard-Masken, 2 x 2 gedrehte MG 151-Läufe von Master sowie 2 Weißmetal MG 131 von Aeroclub. Sicher nicht unbedingt erforderlich aber gut für´s Gefühl. Im Zulauf befindet sich noch ein BMW 801D Motor von Aires. Ob der dann auch Verwendung findet, hängt auch von den erforderlichen Anpassungsarbeiten und der Realisierbarkeit ab. Steht also noch in den Sternen.



Fazit:

Qualitätsmäßig sicher nahe an den anderen Revell 4-Mots gleicher Entstehungszeit anzusiedeln. Die Basis würde ich als gut bis sehr gut bezeichnen. Größere Fortschritte wären wohl nur mit relativ hohem Aufwand möglich. Und das treibt bekanntermaßen den Preis. An dieser Stelle für mich aber unnötig. Insgesamt ein toller 4-Mot zu einem wirklich fairen Preis. Klasse Revell!

+ Preis/Leistung
+ Detailierung
+ Klarsichtteile in extra Tüte

- Schüttelbox

Ulf :winken:
A man who is tired of Spitfires is tired of life

Wolf

Zitat- Schüttelbox

??? Verstehe ich jetzt nicht so ganz.

Ansonsten, schöne Vorstellung. Ein bisschen suspekt sind mir Propeller.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Bismarck

@Ulf

Die Schüttelbox interessiert mich jetzt auch mal, was ist das?  ?(

Gruß
Ralf

Spritti Mattlack

Schüttelbox soll heißen, dass hier kein abnehmbarer Deckel existiert sondern die Verpackung nur an den Seiten geöffnet werden kann. (Revell halt, da ist auch keine Besserung in Sicht!) Ein halbwegs kontrolliertes Entnehmen der Teile ist damit nicht möglich. Entweder alles entnehmen oder solange schütteln bis das gewünschte Teil sichtbar wird. ;)

Daher Schüttelbox

A man who is tired of Spitfires is tired of life

Wolf

Und das ist ein Minuspunkt bei einer Bausatzbesprechung?

Hat mich persönlich noch nie gestört.
Vielleicht sind die in der Produktion einfach günstiger. So lange das dann dem Kunden zu Gute kommt und Revell weiterhin preiswertere Bausätze anbieten kann, geht das für mich in Ordnung. Hauptsache der Karton ist ausreichend stabil um das verpackte zu schützen.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Skyfox

Die "Schüttelboxen" sind in der Tat günstiger in der Herstellung - Ulli Taubert hat das bei unserer Werksbesichtigung genau damit begründet.
(ist auch Logisch: separater Deckel+Unterteil = 2 Druckvorgänge / Faltschachtel: 1-teilig = 1 Druckvorgang).
Das wirkt sich natürlich dann auch auf den Endpreis aus.

:winken:
Skyfox
MBSTHH 
Im Gedenken an meinen Freund Ulf Petersen, 1967 – 2018

hakkikt

Also ich habs gleich verstanden. :) weils für mich auch immer ein Minuspunkt ist - grad wenn man auch mal was wieder in die Box zurücklegen will, sei es während des Bauens, sei es weil man das Projekt unterbricht (und aufräumt) und inzwischen was anderes macht.
Hält mich nicht davon ab, Revell zu kaufen, stört mich aber.

Schöne Bausatzvorstellung übrigens, die Fotos sind gut!

Spritti Mattlack

Ich finde das schon nervig. Daher von mir an dieser Stelle auch ein Minuspunkt. Hat mit der Bausatzqualität natürlich nichts zu tun.
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Wolf

Ich weiß natürlich auch, dass damit die Form der Box gemeint war. Ich verstehe nur nicht, dass es dafür bei einer Bausatzbesprechung einen Minuspunkt gibt.

"Alle Welt" regt sich immer über die Preise bei den Modellen auf. Kommt aber ein Hersteller daher, der gute Modelle herstellt und diese preisbewußt, aber dennoch akzeptabel gut verpackt auf den Markt bringt, gibt es dafür einen Minuspunkt. Aber irgendwoher muss der Preis ja nun mal kommen und da zählt jeder Cent.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Minikette

Schöne Bausatzvorstellung Spritti, mit knackigen Fotos. Das Modell ist fertig gebaut ein riesen Brummer, sehr beeindruckend.

Zu den Kartons, warum gegen etwas anreden was wir sowieso nicht ändern können, Revell und auch ein paar andere Hersteller, haben diese Kartons und werden das sicher nicht ändern. Wer hätte gedacht, dass überhaupt mal ein Modell dieses Typs in Spritzguss realisiert wird(?), ich hätt das Ding auch in einer Blisterverpackung gekauft  :D

Was mir viel mehr stinkt ist, dass diese Maskiersets zum Kanzelmaskieren noch nicht Einzug in viele Großserienbausätze gehalten haben, find ich genauso wichtig wie Decals. Die Dinger sind eine wirkliche Erleichterung und tragen entscheidend zum Endergebnis bei.

Gruss Ralf

Spritti Mattlack

Noch einmal kurz zu Wolf´s Einwand.

Ich täte, sowohl ein paar EUR mehr für eine ordentliche Umverpackung investieren, als auch den Kit im vorhandenen Karton kaufen (wie ja auch getan) Den Karton finde ich trotzdem Sche.... Viel blöder kann man das eigentlich nicht machen. Und wie man diesen Umstand gewichtet, kann ja spätestens jetzt jeder für sich selbst werten.

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Russfinger

Ralf - Guter Gedanke  :P
Zuerst habe ich gedacht - warum, die meisten Modelle werden ja von "Nicht-Profis" gekauft.  Aber wenn man so weiterdenkt, könnte man ja - wie früher - Decal-Bögen in Post-It-Größe beilegen... Dann wären die Bausätze übrigens noch preiswerter.
Also stimmt schon: DAS wäre tatsächlich eine Idee, :8:

:winken:

Russie



No Kit left behind!

Alex

Die Begründung, dass ein normaler Karton teurer sein muss, leuchtet mir ehrlich gesagt nicht ganz ein: der untere Teil muss nicht bedruckt sein, da reicht normaler, grauer Karton auch aus. Airfix ist da eine Ausnahme, da sie tatsächlich beide Teile 4farbig bedrucken. Trumpeter macht das nicht. Trotzdem sind die Preise bei Airfix nicht teuer als bei allen anderen. Und das trotz Cartograph-Decals und farbigen Stülpkartons.

Alex
Hier ist mein Portfolio, und hier meine weiteren Berichte (<-- Upgedated am 20.9.2015)
Finisher des Phantom-, Viermot-, Matchbox- und Artillerie-Groupbuilds, sowie des Bierdeckels-, Panzer-, Oldtimer- und OOB-Contests!

Bongolo67

Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, wenn man sich über den Schüttkarton ärgert, lässt sich da recht schnell Abhilfe schaffen:





;)

Spritti Mattlack

Ich hab´s auch gesehen und natürlich sofort umgesetzt! Eindeutig besser als zuvor.
A man who is tired of Spitfires is tired of life

Wolf

Zum Modell selber: Ich habe mal eben nachgesehen, die Propellerform stimmt so ungefähr. Müssten nur etwas spitzer zulaufen. Was nicht stimmt ist die Kennung PJ+PS. Laut Kössler trug die Maschine die Kennung PI+PS
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Spritti Mattlack

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