Galeere"Aslan"und die Geschichte der Barbaresken

Begonnen von galeotti, 27. Juli 2006, 22:59:43

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galeotti

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Hallo freunde des historischen Schiffsmodellbaus, ich möchte hier einmal mein nächstes Bauprojekt vorstellen. Es ist das 1569 in Algier, erbaute Flaggschiff des muslimischen Korsaren Ochialli, auch Uluji Ali genannt( es gibt verschiedene Schreibweisen: Ochtiali, Uluch Ali). In dem Buch "Der sinkende Halbmond" von Wolfram zu Mondfeld befindet sich ein Plan dieser Galeere. Nach Vergleich mit den verschiedenen zeitgenössischen Gemälden, der Seeschlacht von Lepanto, habe ich mich zu einer eigenen Rekonstruktion entschlossen. Ich werde nur den Grundaufbau des Rumpfes und die Maße des mondfeldschen Planes verwenden. Die Bilder zeigen meine erste Rekonstruktionszeichnung. Bisher habe ich das Spantengerüst gebaut, werde aber nicht vor Januar, die nötige Zeit zum Weiterbau finden und dann selbstverständlich einen Baubericht schreiben.
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kurz ein paar Zeilen zur Geschichte der Barbaresken, wie die nordafrikanischen Korsaren in Europa genannt wurden.
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Zu Beginn des !6. Jh.s machten zwei Brüder, Söhne eines aus dem Balkan stammenden und auf Rhodos lebenden Töpfers, namens Jakob, von sich reden. Sie hießen Arudsch und Azor und wurden wegen ihres roten Bartes Barbarossa genannt. Der Töpfer besaß ein Boot und ging zusammen mit seinen Söhnen gelegentlich dem Seeraub nach. Auf einer solchen Fahrt geriet Arudsch in Gefangenschaft der
Johanniterritter und mußte mehrere Jahre auf einer Galeere des Ordens als Rudersklave schuften. Azor ging dem Gewerbe des Seeräubers mit wachsenden Erfolg nach und wurde zum berühmtesten Korsaren des Mttelmeeres. Er bekam vom osmanischen Sultan den Ehrentitel "Chaireddin",was soviel wie Beschützer der Gläubigen  bedeutet. Um den erfolgreichen Korsarenkapitän sammelten sich nach und nach muslimische Freibeuter, so daß eine regelrechte Raubflotte entstand und für sämtlichen christlichen Kauffahrer zum Alptraum wurde. Nach vielen Jahren gelang es Chaireddin Barbarossa seinen Bruder von der Johannitergaleere freizukaufen. Harudsch wurde nach seiner Freilassung, der Anführer der Korsarenflotte und es gelang ihm, 1504 zwei reichbeladene große Galeeren von Papst Julius II, an deren Bord sich mehrere hochrangige Gesandte des Kirchenstaates befanden, in der Nähe der Insel Elba ,fast ohne Gegenwehr zu kapern. Durch die Kostbarkeiten des Papstes und die hohen Lösegelder für die gefangenen Würdenträger wurden die Korsaren ungeheuer reich

Überfall auf die päpstliche Galeere
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Als Hauptstützpunkt für ihre Aktivitäten wählten sie Tunis und die Insel Djerba aus.Im Jahr 1511 bat der Scheich von Algier ,Selim el Teuni ,Harudsch um Hilfe gegen die Spanier. Mit 5000 Mann marschierte dieser in die Stadt ein, während sein Bruder Chaireddin den Hafen mit seiner Piratenflotte blockierte. Harudsch ermordete seinen Auftraggeber und machte sich zum Herrscher von Algier. Bei einer Schlacht gegen die spanischen Truppen, Kaiser KarlsV. fiel Harudsch in der Nähe von Oran. Jetzt übernahm Chaireddin Barbarossa die alleinige Macht über Algier. Er schlug die kaiserliche Flotte vernichtend, die vergeblich versuchte ,die Stadt einzunehmen. Als nächstes unterstellte er sich freiwillig dem Sultan, Sulayman dem Prächtigen, in Istanbul und wurde zum Bey von Algier ernannt. Außerdem baute er als "Kapudan Pascha" (Großadmiral) die osmanische Flotte auf und machte die Türkei zur Seemacht. Neben seiner Tätigkeit als als Admiral ,plünderte er als Pirat christlicheSchiffe aus und suchte immer wieder das italienische Festland, unter sebst die gut befestigte Stadt Genua, heim wobei er einen großen Teil der Bevölkerung in die Sklaverei verschleppte. Am 25.12.1538 feierte er seinen größten Sieg als er die verbündete spanisch-venezianische Galeerenflotte unter Kommando des Genuesen Andrea Doria, bei Preveza, schlug. Nach unzähligen weiteren Erfolgen starb der Rotbart , über siebzigjährig, eines natürlichen Todes.
Sein Nachfolger wurde sein Schüler Dragut, der ähnlich wie Harudsch ,drei Jahre ,auf der Ruderbank einer christlichen Galeere , ausgerechnet an Bord seines Erzfeindes Andrea Doria, angekettet war. Er eroberte für den Sultan , Tripolis von den Johannitern und wurde zum Bey der Stadt ernannt. Von dort und Djerba aus führte er seine Raubzüge gegen christliche Kauffahrer und die Küsten Spaniens, Sardiniens und Italiens. Er verschleppte unter anderem die gesamte Bevölkerung der Insel Gozo in die Sklaverei nach Tunis. Dragut soll ein freundlicher ruhiger Mann gewesen sein, der aber auch zu ungeheurer Grausamkeit fähig war. Nach heutiger Betrachtungsweise würde er wahrscheinlich als strenggläubiger Islamist bezeichnet, der in der Ausrottung der Ungläubigen seine höchste Aufgabe sah.Im Jahr 1565 fiel Dragut, bei der vergeblichen Belagerung der Insel Malta ,durch die Armee des Sultans. An seine Stelle trat der zum Islam übergetretene Galeerensklave Ochialli, der als Jugendlicher von Korsaren aus Italien verschleppt wurde. Er hatte wahrscheinlich eine entstellende Hautkrankheit, da er unter den Galeerensklaven den Spitznamen "Krätzekopf" trug. Nach seinem Religionswechsel nannte er sich Uluch Ali. Da er 13 Jahre vergeblich auf ein Lösegeld ,daß ihn aus der muslimischen Sklaverei befreien sollte, gewartet hatte entwickelte er einen solchen Haß auf alles Christliche, daß er kein europäisches Schiff, egal ob Kauffahrer oder Kriegsgaleere ungeschoren vorbeifahren ließ. Am meisten verabscheute er die Malteserritter, die er ,sobald sie in seine Gefangenschaft gerieten, an den berüchtigten Hamet Bey , der für die grausame Behandlung seiner Galeerensklaven bekannt war, verkaufte. Die Korsarentaktik bestand darin hinter Felsvorsprüngen und in Buchten ihrer Beute aufzulauern und mit ihren wendigen Galeeren oder Galioten unvermutet hervorzuschießen und die Beuteschiffe ohne großen Schußwechsel zu entern, um möglichst viele Gefangene auf die Sklavenmärkte in Algier, Tunis oder Tripolis zu verschleppen.
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Uluch Ali wurde mit senem Korsarengeschwader in der Seeschlacht von Lepanto,dem größten und letzten reinen Galeerengefecht als Unterführer, dem Kommando von Ali Muessinsade Pascha, einem Günstling Sultan Selims unterstellt, der Uluchs Rat im schützenden Hafen zu bleiben nicht befolgte und deshalb eine vernichtende Niederlage und seinen eigenen Tod heraufbeschwor. Nur Uluch Ali konnte mit seinen Piraten einen Teilsieg gegen die Malteserritter einfahren. Sein Haß auf die Ritter war derart groß ,daß auf den drei Maltesergaleeren, die in der verbündeten christlichen Flotte kämpften, nur drei Mann überlebten. Ochiallis Kommandogaleere war der "Löwe"( Aslan). Nach der Niederlage von Lepanto kehrte er mit den eroberten Flaggen der Malteserritter nach Istanbul zurück und wurde zum Kapudan Pascha der neuzubauenden Flotte des Sultans ernannt. Außerdem wurde ihm der Ehrentitel "Kilic" das Schwert zuerkannt. Das nordafrikanische Korsarentum hörte auch nach seinem Tod nicht auf, sondern blühte weiter bis 1830, als die Franzosen Algerien eroberten. Die Zahl der in die Sklaverei verschleppten europäischen Seeleute und Küstenbewohner ging in die hunderttausenden.Zeitweise kam die Handelsseefahrt im Mittelmeer fast völlig zum Erliegen.Die Barbareskenpiraten dehnten ihre Raubzüge bis nach Island aus. Keine europäische Macht unternahm ernsthafte Versuche diesem Treiben ein Ende zu setzen ,sondern schloß mit den Beys von Tunis und Algier Verträge ,in der Hoffnung daß die Korsaren die Schiffe der konkurierenden Staaten überfielen. Selbst die USA zahlte Tribute an die Barbareskenstaaten um ihre Schiffe im Mittelmeer zu schützen. Die einzige christliche Macht, die den Barbaresken das Leben konsequent schwer machten, waren die Malteserritter, die allerdings auch nur Seeraub und Sklavenhandel betrieben. Der einzige Unterschied bestand in der Religion.

Maltesergaleeren auf Korsarenjagd
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 Für ihre Raubfahrten entwickelten die Barbaresken im 17. Jh. völlig neue Schiffstypen. Neben den Galeeren operierten sie vor allem mit Schebecken und den kleineren Feluken. Später übernahmen die europäischen Mittelmeermächte Frankreich und Spanien diese Schiffe, zur Bekämpfung der Korsaren, in ihre Flotten.
In den Jahren 1615/1616 wurden ,nur in den Hafen von Algier, 936 erbeutete Schiffe eingeschleppt. Die Hansestädte Hamburg, Bremen und Lübeck büßten innerhalb von 8 Jahren 56 Schiffe im Mittelmeer, duch die Barbaresken, ein. Ein Großteil ihrer Besatzungen mußten den Rest ihres Lebens auf den Ruderbänken muslimischer Galeeren verbringen ,wenn sie nicht das Glück hatten freigekauft zu werden. In Hamburg wurde zu diesem Zweck eine Sklavenkasse geschaffen, deren Auffüllung die Admiralität aber weitestgehend der Kirche überließ, die sie einmal im Vierteljahr aufstellte um die "Sklavenkollekte" zu erbitten. Bei Verhandlungen mit den Beys wurden die Konsuln der christlichen Staaten gezwungen unter einem niedrigen Balken vor dem Eingang zum Audienzsaal hindurchzukriechen ,um dem Herrscher in gebeugter Haltung entgegenzutreten. Im Jahr 1751 schloß die Stadt Hamburg mit dem Dey von Algier einen Schutzvertrag ,in dem sie sich zu folgenden Zahlungen verpflichtete: 50 eiserne Kanonen, 4 große Mörser, 4000 Bomben zu 100 Pfund, 1000 Quintal Pulver, 8000 Kanonenkugeln, 50 Schiffsmasten,10 Kabeltaue,30 kleinere Taue,1000 Eichenplanken,1000 Tannenplanken außerdem Schmuck und Juwelen für den Dey. Jährlich waren 300 Quintal Pulver, 300 Quintal Blei,100 Balken, Hundert Stück Segel, 10 Masten,3000 Kanonenkugeln usw. Solche Lieferungen erhielten die Korsaren von vielen Staaten, sodaß die Europäer die Waffen freiwillig lieferten, die nachdem die Beys den Vertrag kündigten ,ihren eigenen Schiffen zum Verderben wurden.


algerische Schebecke und Feluke
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Die Besatzung einer Korsarengaleere bestand aus dem Rais (arab. Anführer, auch Saddam Hussein trug diesen Titel)) den christlichen Sklaven, die die Riemen bediente, und den Janitscharen, als Sturmtruppe ,sowie Berbern und Mauren als Matrosen. Die Rais waren zu einem großen Teil zum Islam konvertierte Europäer die oftmals wegen den Ketzerverfolgungen in ihrer Heimat, Schutz in Nordafrika oder in Istanbul fanden oder selbst in die Sklaverei verschleppte Seeleute ,die nach dem Religionswechsel eine steile Karriere in den Barbareskenstaaten machen konnten.

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Der Raubzug (Korso) wurde von den Rais oder dem Regierungsoberhaupt privat finanziert und die Beute mit dem Herrscher (Bey, Dey) ihrer Heimatsadt , Algier, Oran,Tripolis, Tunis oder Salleh geteilt. Algier wurde mehrmals von Holländern, Engländern und Franzosen in Trümmer geschossen, blühte aber stets nach kurzer Zeit neu auf und blieb über dreihundert Jahre ein Hauptstützpunkt der Korsaren.
Wer heute als Tourist nach Tunesien kommt erfährt fast nichts über diesen Teil der Geschichte des Landes von den Reiseleitungen. Offenbar macht sich das Bild von den fleißigen Dattelbauern besser als die Vergangenheit als Piratenstaat. Wenn man sich aber die starken Festungsmauern der Medina (Altstadt) von Monastir ,Sousse und Tunis anschaut kann man sich diese Korsarenhochburgen , in denen tausende europäischer Matrosen auf Sklavenmärkten angeboten wurden, gut vorstellen. Ebenso wäre noch vor knapp 200 Jahren kein Europäer freiwillig zur Insel Djerba gereist.
Ich hoffe das war nicht zu lang
Steffen
Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse

Merkabach

Wieso zu lange  ?(

Ich fand das sehr interessant und aufschlußreich :baby:  Hab wieder was gelernt Danke  :respekt:

Und Deine Zeichnungen sind wieder erste Sahne  :respekt:
Bin schon gespannt auf den Baubericht

AnobiumPunctatum

:P Das war sehr interessant und auf keinen Fall zu lang
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

FSC_Zombie

@galeotti:

Die Geschichte find ich sehr interessant. Auf Dein Modell bin ich sehr gespannt. Ein Baubericht würden sich sicher einige hier wünschen, mich inbegriffen ;)

Gruß Zombie
Im Bau: USS Syren 18 Kanonen(Caronaden) Brig 1:48

"Ich will nicht behaupten, dass Horrorfilme wirklichkeitsnah sind. Aber in vielen gibt es doch Anleihen aus der Realität: Meiner Hochzeitsnacht."

Al Bundy

galeotti

HallO Zombie, freut mich daß Dir mein Beitrag gefällt, er ist jetzt übrigens noch etwas erweitert. Ich bin selbst gespannt darauf wie das Modell wird, da es mein erstes aus Holz wird. Wenn ich allein daran denke daß ich über 140 Auslegerbalken, von denen jeder zweite ein anderes Maß hat, sowie 48 Ruhebänke und 48 Ruderbänke, ebensoviel Fußtritte und Riemen anfertigen muß, glaube ich ,daß der BaUBERICHT NE GANZE wEILE DAUERN WIRD
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STEFFEN
Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse

mm

Stark! Die Bilder, als auch die Story als Amuse Gueule zu reichen ;)
Nun bist den Jungs aber verpflichtet.

Pirat

Moin Moin galeotti :mariinee:
Hast Dir ja ganzschön was vorgenommen.In welchem Maßstab willst Du bauen?Bin auch schon auf Dein Bauericht gespannt.Übringens Deine Vorstellung war sehr aufschlußreich.

FSC_Zombie

@galeotti:

Mit dem Baubericht solltest beginen wenn Du mit dem bau startest. So können Dir die Holzschiffmodellbauer nähmlich gute Tips und Hilfestellungen geben.
Allein dürfte es als erstes Holzmodell sehr schwer werden.
Schöne Erweiterung und das grundgerüst sehen schon mal vielversprechend aus.
Und deine Zeichnungen sind sehr schön geworden. Besonders die algerische Schebeke hats mir angetan, da ich ja bald eine Schebeke von IMAI baue.

Gruß Zombie
Im Bau: USS Syren 18 Kanonen(Caronaden) Brig 1:48

"Ich will nicht behaupten, dass Horrorfilme wirklichkeitsnah sind. Aber in vielen gibt es doch Anleihen aus der Realität: Meiner Hochzeitsnacht."

Al Bundy

galeotti

Hallo Pirat, da hast Du Recht, daß ich mir mit dem Schiff eine Menge vorgenommen habe aber wenn ich etwas anfange werde ich es auch zu Ende bringen. Ich werde im Maßstab 1:50 bauen. Wie ich oben schon erwähnt habe werde ich den Schiffskörper nach dem Plan von Mondfeld bauen. Die eigenen Umbauten betreffen die Ausleger, die Größe der Duchten und die Poophütte, sowie den Kommandostand (Tabernakel). Die Tagelage ist bei Lateinersegeln auch nicht so kompliziert.
Steffen
Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse

galeotti

ZitatOriginal von FSC_Zombie
@galeotti:

ZitatMit dem Baubericht solltest beginen wenn Du mit dem bau startest. So können Dir die Holzschiffmodellbauer nähmlich gute Tips und Hilfestellungen geben.

Hallo zombie, selbstverständlich werde ich alle Bauschritte mitteilen und bin auch für jeden Tip dankbar. Aber wie schon gesagt rechne ich nicht vor Anfang 07 damit ,die Zeit für den Weiterbau zu finden. Vielleicht schaffe ich in diesem Jahr noch den Rumpf. Im Moment habe ich beruflich zu viel zu tun. Im Winter habe ich meist mehr Freizeit und ein solches Modell kann man nicht nebenbei bauen. Da brauche ich etwas Ruhe dafür. Aber ich glaube schon daß ich es schaffen werde.
Steffen
Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse

McCool

Großartige Zeichnungen!  
Was mich etwas von Galeeren abschreckte, waren    eben   diese   ganzen   hübschen Ausleger individuellerr Form (sowie mein Mangel an Kenntnis mittelmeerischer Takelungselemente und Detaisl der Konstruktion).   Als ich einmal  erwog, die Furttenbach  - Galeere  in 1/50 zu bauen,   wurde mir klar, daß  ich diese Teile in diesem Maßstab  nicht aus  Sperrholz machen sollte  - sonfern   man sie nicht   farbig anstreicht,  jedenfalls... Wie hast Du denn das geplant?  Aus massivem Holz oder Sperrholz?

AnobiumPunctatum

ZitatOriginal von McCool
Großartige Zeichnungen!  
Was mich etwas von Galeeren abschreckte, waren    eben   diese   ganzen   hübschen Ausleger individuellerr Form (sowie mein Mangel an Kenntnis mittelmeerischer Takelungselemente und Detaisl der Konstruktion).   Als ich einmal  erwog, die Furttenbach  - Galeere  in 1/50 zu bauen,   wurde mir klar, daß  ich diese Teile in diesem Maßstab  nicht aus  Sperrholz machen sollte  - sonfern   man sie nicht   farbig anstreicht,  jedenfalls... Wie hast Du denn das geplant?  Aus massivem Holz oder Sperrholz?

Hast Du auch die Zeichnungsmappe von Zimmermann/Mondfeld? Ich habe gehört, dass die Pläne Fehler haben sollen. Weißt Du etwas näheres? So eine Galeere in Holz würde mich auch reizen. Aber ich habe genug Baustellen, die zuerst abgearbeitet werden müssen.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

HWB

@Galeotti

 :respekt: wirklich tolle Zeichnungen und ein fundiertes Fachwissen - klasse!  :klatsch:
Holger

Im Bau: holländische Fregatte "Wapen van Edam" von 1644

In Planung:
HMS Royal Katherine 1664 Eendracht 1654

McCool

ZitatOriginal von br06

Hast Du auch die Zeichnungsmappe von Zimmermann/Mondfeld? Ich habe gehört, dass die Pläne Fehler haben sollen. Weißt Du etwas näheres?
Das hast Du wohl von mir gehört, aber ich weiß nicht mehr genau, in welchem Thread hier....  :D   Die Fehlerhaftigkeit war einer der Gründe weshaalb ich die Sache ad acta legte,  und  wie erwähnt  Mangel an Zusatzinformationen , also Details über Rumpfkonstruktion und Takelage.

galeotti

Hallo McCool ,es stimmt daß , das größte Problem ,bei der Konstruktion einer Galeere die Ausleger darstellen. Aus diesem Grund habe ich zunächst das Plastikmodell der Reale gebaut, um ein Gefühl für die Form und die Anordnung der Balken zu bekommen. Ich denke das war mir eine echte Hilfe und ich werde bei der "Aslan" nach dem selben Schema bauen.
Skizze vom Bug der Aslan ,man kann hier die Auslegerbalken gut erkennen
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Zitat.   Als ich einmal  erwog, die Furttenbach  - Galeere  in 1/50 zu bauen,   wurde mir klar, daß  ich diese Teile in diesem Maßstab  nicht aus  Sperrholz machen sollte  - sonfern   man sie nicht   farbig anstreicht,  jedenfalls... Wie hast Du denn das geplant?  Aus massivem Holz oder Sperrholz?[/
quote]

Was das Material  für die Ausleger betrifft so werde ich wahrscheinlich Sperrholz verwenden, denn nach den meisten Gemälden waren sie meist farbig gestrichen. Ich besitze allerdings einige Stücken von einem, für den industriellen Modellbau verwendeten Hartschaum, der sehr fest ist und sich dennoch ganz leicht sägen und schnitzen läßt. Vielleicht versuche ich auch daraus die Ausleger herzustellen( sicherlich ein Graus für alle Holzmodellbauer) .Das hätte beim Anpassen der Balken einen großen Vorteil, da sich das Material extrem gut nachbearbeiten läßt. Den selben Hartschaum werde ich auch für alle Verzierungen verwenden.
Die Takelage ist kein allzu großes Problem, ist auf alle Fälle unkomplizierter als bei einem rahgetakelten Schiff.
Tschüß ,Steffen
Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse

galeotti

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Zitatquote]Original von br06

ZitatHast Du auch die Zeichnungsmappe von Zimmermann/Mondfeld? Ich habe gehört, dass die Pläne Fehler haben sollen. Weißt Du etwas näheres? So eine Galeere in Holz würde mich auch reizen. Aber ich habe genug Baustellen, die zuerst abgearbeitet werden müssen.
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Hallo Christian, ich habe im Internet eine schöne Seite von der Furttenbach Galeere "Fulmen in Hostes" entdeckt. Da sind auch Bilder der Bauschritte zu sehen. Es ist eine russische Seite namens: Gallery of shipmodeling ,da findest Du den Beitrag auf Seite 22. Wenn Du auf das Bild klickst kannst Du 15 Abbildungen der Galeere sehen. Sollte sie nach den Plänen von Zimmermann/Mondfeld stammen, kannst Du das Schiff getrost danach bauen. Das abgebildete Modell stimmt mit dem Kupferstich von Furttenbach überein.
tschüß ,Steffen

Hier habe ich heute mal eine Skizze für das Heck der "Aslan" gezeichnet
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Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse

HWB

Hallo Galeotti,

die Seite mit den Modellfotos würde mich auch interessieren. Könntest du bitte den link hier posten.

 :winken:
Holger

Im Bau: holländische Fregatte "Wapen van Edam" von 1644

In Planung:
HMS Royal Katherine 1664 Eendracht 1654

AnobiumPunctatum

ZitatOriginal von galeotti
 Gallery of shipmodeling ,da findest Du den Beitrag auf Seite 22. Wenn Du auf das Bild klickst kannst Du 15 Abbildungen der Galeere sehen.

Kannst Du die Seite bitte verlinken.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Merkabach

Jungs ihr seit einfach etwas faul oder  :))  :1:

Einfach Gallery of shipmodeling in Google eingeben oder hier klicken  X(

oder direkt: Die Furtenbach Galere

 X(

maxim

Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


HWB

ZitatJungs ihr seit einfach etwas faul

.....und Faulheit wird belohnt!  :10:  :6:
Holger

Im Bau: holländische Fregatte "Wapen van Edam" von 1644

In Planung:
HMS Royal Katherine 1664 Eendracht 1654

galeotti

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    Hallo miteinander, ich habe heute das Regenwetter zur Fertigstellung des Spantengerippes genutzt. Bis hierher und zur Beplankung sowie den Aufbau des Decks baue ich noch nach den Plänen von Mondfeld. Vielleicht finde ich doch noch die Zeit in nächster Zeit an der "Aslan" weiterzuarbeiten.
    tschüß Steffen
    Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse

    FSC_Zombie

    Ich bin ein Laie was Holzmodelle angeht aber das Gerüst sieht gut aus.
    Im Bau: USS Syren 18 Kanonen(Caronaden) Brig 1:48

    "Ich will nicht behaupten, dass Horrorfilme wirklichkeitsnah sind. Aber in vielen gibt es doch Anleihen aus der Realität: Meiner Hochzeitsnacht."

    Al Bundy

    maxim

    @ Steffen:
    Du bist eifrig dabei, andere davon zu überzeugen, auch mal so eine Galeere zu versuchen ;) Obwohl insgesamt die Galeeren nicht so schwer zu bauen sein sollten und die Takelage im Vergleich zu anderen damaligen Schiffstypen sehr einfach ist, haben Galeeren anscheinend doch ihre Tücken. Abgesehen von dem Ausleger und den Ruderbänken, scheinen mir besonders die Riemen selbst ein Problem zu sein, wenn man selbst so eine Galeere bauen wollte. Den Ausleger könnte man in kleineren Maßstäben vereinfachen, also ohne Öffnungen bauen. Aber die Ruderbänke und die Riemen bleiben aufwendig - alleine schon wegen der Anzahl.

    Kann man bei den Riemen schummeln und sie einfach eingezogen darstellen? Du hast mal eine Galeere auf Marschfahrt gezeichnet, wobei die Hälfte der Riemen angehoben waren. In The Line of Battle ist ein Patronne, wahrscheinlich Le Dauphin, abgebildet (entschuldige die schlechte Qualität des Photos):



    Hier scheint es mir so, als wäre die Riemen hinter dem Großmast gelagert, während die Galeere unter Segel unterwegs ist. Kann dies sein?

    Ich bin schon gespannt, wie es mit Deiner Galeere weiter geht.  :P
    Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


    galeotti

    Hallo Maxim, vielen Dank für das Bild. Du hast recht, es handelt sich hiebei um die "Dauphine" aus dem pariser Museum. Laut "Mateilhe", der 10 Jahre Sträfling auf einer französischen Galeere war, wurden die Riemen auf einer Fahrt unter Segel ,am Boden der Bank festgezurrt, so daß sie, flügelartig, wie auf meiner Skizze dargestellt, schräg nach oben abstanden. Die Ruder auszuhängen und an Bord zu lagern wäre sicher, bei bis zu 15 Metern Riemenlänge, ein zu großer Aufwand gewesen. Bei dem Museumsmodell hat man sie wahrscheinlich nicht eingehangen, um die Seitenlinien des Schiffes, mit ihren Verzierungen besser sehen zu können.
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    Was die Schwierigkeiten beim Bau des Modells betrifft, so hast Du mich sicher falsch verstanden. Ich würde nicht behaupten, daß es sich bei einer Galeere um ein leicht zu bauendes Anfängermodell handelt . Man muß sich schon recht ausführlich mit dem Aufbau und den Funktionen eines solchen Schiffes beschäftigen. Das Bauen des Plastikmodells der Reale France, hat mir aber dabei geholfen ,zu erkennen an welchen Platz welches Teil gehört( vor allem die Ausleger). Die Riemen werde ich mir vielleicht von einem befreundeten Drechsler anfertifen lassen. Die Tagelage habe ich schon einmal bei der Reale gebaut. Sie ist wirklich nicht sehr kompliziert. Da Galeeren über keine Wanten verfügten fällt schon einmal diese schwierige Arbeit weg.
    tschüß Steffen
    Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse