Wie halte ich meine Aztek 470 in Schuß?**A470**

Begonnen von han solo, 21. Dezember 2008, 18:58:36

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han solo

Erst mal vorneweg, das ist mein erstes Thema mit Bildern hier :rolleyes:.
Daher hoffe ich mal, dass alles klappt und die Bilder auch von jedem zu sehen sind.

Über die Aztek gibt es ja durchaus heiße Diskussionen. Taugt sie was oder nicht. Die einen verteufeln sie, die anderen lieben sie (zu letzteren gehöre ich).
Die Pistole ist grundsätzlich nicht mit den meisten sonstigen zu vergleichen, da sie im Aufbau und somit in der Handhabung anders ist als "übliche" Pistolen.
Ihr größtes "Manko" ist das Sauber halten. Wenn man es aber richtig macht, ist sie leichter zu reinigen als jede andere.

Und wie das geht möchte ich hier nun zeigen.

Erst mal die Pistole von außen...



und jetzt mal geöffnet...



Was ist hier nun zu beachten?
Die Problemstelle ist direkt beim Metallring. direkt hinter diesem Ring sind oben und unten zwei kleine Löcher, in die unter Umständen Farbe reinlaufen kann. Ebenso kann innen von vorn, dort wo der Metallstift zur Betätigung der Nadel austritt Farbe nach hinten laufen. In beiden Fällen verklebt der Metallstift, wodurch die Nadel nicht mehr richtig betätigt werden kann. Ergebnis ist eine ungenaue Farbdosierung, bzw. überhaupt keine Farbmischung.

Wenn es schon soweit ist, dann muß die Pistole zerlegt werden. Die Gehäusehälften sind nur zusammengeklippst, können also mit Hilfe eines Messers oder eines kleinen Schraubenziehers auseinandergenomen werden. ACHTUNG! Vorsichtig sein!
Ein kleines Stück steckt vorn in dem Metallring, daher mit dem Auseinandernehmen von hinten beginnen und dann eine Hälfte nach hinten ziehen. Höchstwarscheinlich fallen dabei die Einzelteile der Mechanik auseinander. Macht nichts, da sie sowieso zerlegt werden muss.

Wo muss gereinigt werden? In dem schwarzen Teil rechts, unmitelbar hinter dem Metallring. Dazu muss das kleine weiße Kunststoffteil entfernt werden, ist mit einer Feder gespannt. drunter befindet sich der Metallstift, der in einem Loch nach vorn steckt. Hier alles reinigen. Dazu kann auch Nitroverdünner verwendet werden. Das macht dem Kunststoff nichts.

Danach alles wieder zusammenbauen, und sie funktioniert wieder wie neu.

Man sollte die Pistole allerdings nur im Notfall zerlegen, wenn nichts Anderes mehr hilft, da hier natürlich die Gefahr besteht etwas zu beschädigen.

han solo

#1
Jetzt zeige ich Euch, wie ich sie reinige und dadurch Fehlfunktionen vermeide.



Nach der Arbeit mit ihr wird sie erst mal mit Verdünner durchgesprüht. 1-2ml reichen. Dann wird die Düse abgeschraubt und in Verdünner gelegt. Die Pistole selbst schwenke ich in Verdünner aus.



Danach wird mit Druckluft in alle Öffnungen geblasen.



Mit der Düse wird genauso verfahren, erst hinten dann vorn kurz reinblasen, fertig.

Mehr ist es nicht.

han solo

#2
Und nun noch was für Fortgeschrittene:
Das Zerlegen und Reinigen einer Düse.



Hier die Düse




1. Das Innenteil rausziehen (mit Gefühl)




2. Die Nadel rausziehen. Auf die Nadelspitze achten.




3. Meine Reinigungsmittel: Wattestäbchen und Microbrush





4. Mit der Microbrush innen reinigen und dann ausspülen





5. Die Feder von der Nadel ziehen und in Verdünner legen. Die Nadel mit dem Wattestäbchen vorsichtig reinigen.





6. Die Feder mit einer Zahnbürste reinigen.




7. Danach dann alles wieder zusammenbauen.

Das mache ich höchstens einmal im Jahr.

Ich hoffe, damit dem einen oder anderen geholfen zu haben. Für Fragen stehe ich immer zur Verfügung. :winken:

Dragonfan

Hallo Han Solo

Mir ist vor zwei Jahren der "Luftmengenregler" (Frechheit das Dingen so zu nenen  :5: ) kaputt gegangen. Gemeint ist das Hellgraue Teil  auf dem zweiten Bild in Han´s Startthread. Von rechts kommt der blaue Schlauch vom Düsenkopf, und von Links der durchsichtige vom Luftanschluss. Dieser "Luftmengenregler" ist ein Witz in Tüten (bzw. Plastikhalbschalen ) bei dem ein Gummischlauch in einer Röhre durch einen Plastikpin zugequetscht wird. Und eben dieser Pin war abgebrochen - obwohl in einem gehäuse geschützt. Solide Amerikanische Wertarbeit - kein Wunder dass Atztek die Garantiezeit von Lebenslänglich auf drei Jahre reduziert hat, bei striktem Verbot die Airbrush zu öffnen. Kleben kann man den Kunststoff nicht (Ich denke Duroplast??) beholfen habe ich mich mit einer kleinen Spax-Schraube die ich in den Plastik schraubte und zurechtschliff. Den blauen schlauch habe ich nach einer Leckage durch ein Stück eines Q-Tips ersetzt.

Nochmal zu dem "Luftmengenregler zurück: Es müsste doch möglich sein ein kleines Ventil zu aus Messing zu konstruieren und das Plastilglump zu ersetzen!!!! (Burkhard liest Du mit??).

Ansonst bin ich mit der Atrztek wegen der Wechseldüsen sehr zufrieden und das Säubern finde ich nicht schlimmer als bei anderen Airguns mit innenmischung.

MFG Thorsten
Wir die Wissenden, geführt von den Unwissenden, haben schon so viel mit so wenig erreicht, dass wir prädestiniert sind alles mit nichts zu erschaffen.
Dioguide  Figurenguide  Baumguide

Me 262 Baubericht

Der Lingener

Lieber Han Solo,
danke für diesen thread. Ich hoffe, andere Aztek-Geplagte (oder eben auch die Aztek-Liebhaber :pffft:) werden sich anschließen und ihre Erfahrungen beim Reinigen "ihrer" Plastik-Spritze zum Besten geben. Ich selbst habe ja mittlerweile eine Evo und möchte sie (alleine wegen der 0,15er Nadel!) nicht mehr missen: soo feine Linien und freihändige Tarnmuster gelangen mir mit der 0,3er fineline-Düse nie. Aber ich möchte meine gute, alte Aztek dennoch wieder in Schuss bringen und dafür ist Dein neuer thread einfach himmlisch. Passend zu Weihnachten ein schönes und nützliches Geschenk!
"Danke, lieber Weihnachts-Solo"
sagt
Michael
www.kitreviewsonline.de

Modellbau soll Spaß machen, Entspannung bringen und Hobby bleiben!

StiftRoyal

Auch von mir noch ein Dankeschön. Ich schau mir gerne an wie andere ihre Pistolen pflegen.

Ich wollte nur noch eins ergänzen,-

Wenn ich mit Acrylfarben lackiere spüle ich die Pistole erst einmal mit Wasser durch (Ein paar Tropfen in den Farbbecher, ansaugen lassen bis das Wasser aus der Pistole kommt, mit einen Wattestäbchen die Düse "verstopfen" bis das Wasser wieder in den Becher bluppert, das ein paar mal wiederholen) und danach werfe ich die Einzelteile, wie sie oben auf Bild 3 zu sehen sind, samt Farbbecher,  ins Ultraschallbad. Die Farbrückstände werden Restlos entfernt und man verbraucht keinen Lappen bzw. Wattestäbchen.

han solo

#6
@StiftRoyal,
das mit dem Düse verstopfen empfehle ich nicht, da dadurch Restfarbe zusammen mit dem Verdünner (Wasser, Alkohol, Spiritus, Nitro oder was auch immer) am "Nadelbetätigungsstift" (der Metallstift, der die Nadel nach vorn drückt, keine Ahnung wie das Ding richtig heißt  :pffft:) vorbei nach hinten in den Pistolenkörper läuft. Und erst mal da hinten geht's mit einem Ultraschallbad alleine nicht mehr gut raus. Außerdem hat auch nicht jeder so ein Gerät daheim rumstehen. Eine Pressluftpistole ist für ein paar Euro's zu haben und Druckluft sollte eigentlich auch in der Nähe sein, wie sonst könnte man airbrushen  :6:. Daher nehme ich immer erst eine Pipette die ich mit ein wenig Verdünner aufgezogen habe, steck sie in die Öffnung für den Farbbecher und spritze das dann durch (hab ich vieleicht nicht genau genug beschrieben  :woist:). Und danach mit der Pressluftpistole alles trockenblasen. Dazu reicht auch ein geringer Druck von 2bar.  :winken:

Meines Erachtens die schnellste, schonendste und praktikabelste Reinigung.

Für diese Standardreinigung benötige ich auch keine Wattestäbchen  ;). Von der Gesamtenergiebilanz ausgehend dürfte meine Methode sogar günstiger sein als Deine mit dem Ultraschallbad, da man in deinem Fall mehr Wasser und Strom benötigt (mir ist bekannt, dass die Erzeugung von Druckluft sehr teuer ist  ;), das Ergebnis ist aber trotzdem so, man muß ja nicht "Stunden" mit Pressluft rumblasen :6:). Wer darauf verzichten möchte ab und an seine Düse zu zerlegen und so wie ich beschrieben habe gründlich zu reinigen, und auch schon ein Ultraschallgerät rumstehen hat, der kann das sicher so wie Du machen.

Meine Vorgehensweise ist auch ausdrücklich nur ein Vorschlag mit dem ich keineswegs den Anspruch auf die einzig richtige Vorgehensweise erhebe.
Für mich hat sich das halt im Laufe der Zeit so als besonders einfach herausgestellt.


Noch als kleine Anmerkung: ich baue etwa 6-10 Modelle im Jahr, vorzugsweise Flugzeuge 1/72, aber auch Autos 1/24, Si-Fi oder Militär 1/35. Meine Pistole ist schon über 10 Jahre alt, und es war noch nie was kaputt. Selbst meine erste Düse hab ich noch. Ich lackiere fast alles mit der Airbrush, auch wenn es nur ein kleines Teil wie ein Armaturenbrett ist, somit hat sie schon unzählige Einsätze hinter sich und ist noch so gut wie am ersten Tag.

StiftRoyal

Wie schon gesagt mein Beitrag war nur eine Ergänzung. Das die Aztek bei der "Bluppermethode :D" schaden nehmen kann wusste ich bis Dato nicht. Da werde ich wohl das nächste mal darauf verzichten und nur Wasser bzw. Verdünnung durchblasen ohne das ganze nochmal zurückzuschicken. Ich möchte auch nochmal anmerken das meine Variante mit Ultraschallbecken nur direkt nach dem Lackieren mit Acrylfarben (Wasserbasierend) funktioniert! Und auch hier nur Wasser ins Becken schütten!!! Verdünnung könnte sich entzünden da bei diesen Reinigungsverfahren Reibung und die daraus resultierende Hitze entsteht.


6-10 Jahre ist eine wahrlich lange Zeit. Genau das liebe ich an der Aztek, hier kann man nicht durch falsches Montieren oder ähnliches etwas unwissentlich kaputt machen. Von dem Problem was Dragonfan anspricht habe ich zwar schon gehört aber selber ist mir das noch nicht passiert....Toi toi toi.

han solo

Zitat von: StiftRoyal in 26. Dezember 2008, 20:08:01
6-10 Jahre ist eine wahrlich lange Zeit.

Kleine Korrektur  :6:. 6-10 Modelle im Jahr, Pistole über 10 Jahre alt :winken:.

Ich hab sie damals mit einer grauen Düse und einem Farbbecher gekauft. Das kleine Set also. Hat glaub ich 170,-DM gekostet. Mittlerweile hab ich eine weitere graue sowie die feine beige, sowie die schwarze und weiße für Acryl dazugekauft. Meist verwende ich die schwarze. Die weiße nur für größere Flächen. Die beiden grauen sind nun für spezielle Fälle vorgesehen. Eine für Metalic, die andere für Klarlack. Auf die Weise reicht kurzes Reinigen der Pistole und ein Wechsel der Düse um z.B. nach einem Auftrag von Farbe auf einem Teil auf ein anderes eine Schicht Klarlack zu spritzen  :6:. Mit der beigen spritze ich kleine Details bzw. spezielle Tarnmuster. Allerdings würd ich mir eine noch feinere Düse wünschen, gerade bei Mäandertarnungen  :1:.

Wolf

Ich kann die Reingungserfahrungen von Han solo nur bestätigen.

Nachdem ich in den Anfangszeiten mit der Aztek garnicht zurecht kam, möchte ich sie heute nicht mehr missen. Sie hat ihren berechtigten Platz neben meiner Evo und der Iwata. Insbesondere ihre Düsenvielfalt kommt mir zu Gute. Manche Sachen, gerade mit Acrylfarben kann ich nur mit der Aztek wirklich gut machen.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Universalniet

Ich pinne die mal wie die Evo Reinigung oben an ...

Postbote

Hallo zusammen,
ich benutze ebenfalls die Aztek. Die Reinigung ist normalerweise wirklich simpel.
Reiniger durchsprühen, mit dem roten Teil die Farbzuführung der Pistole reinigen, mit einer Zahnbürste den Kopf und die Farbzuführung der Düse säubern... fertig :P

Nur einmal (Nein, nicht im Ferienlager) rastete die Nadel in der Düse hör- und spürbar ein. Daß man die Düse auch zerlegen kann war mir nicht bekannt, also was tun  :rolleyes:

Ich habe die Düse, ohne den farbigen Körper, einfach für etwa 20 Min in Revell Airbrush Clean eingelegt.
Danach war alles wieder frei. Möglicherweise befinde sich noch Farbreste in der Düse, diese stören aber nicht mehr die Funktion.

Mittlerweile lege ich die Düse auch mal übernacht in den Reiniger von Tamiya ohne Probleme zu bekommen.
Hilft natürlich nur bei den entsprechenden Farben.

Mit schönem Gruß
Christoph
Perfekt ist Mathe, und Mathe ist 'ne Körperöffnung!

Versuche mich zur Zeit
erfolglos am Hochglanz

RLHDLW

Ich habe die Aztek 20 Jahre lang benutzt und war sehr zufrieden damit. Allerdings gab es immer systembedingte Undichtigkeiten, vor allem zwischen Nadelstössel und Gehäuse. Das ging mir am Ende auf die Nerven.
Habe mir kürzlich eine H+S Infinity gekauft. Ich stelle fest, daß man die leichter reinigen kann als eine Aztek, ohne irgendetwas in Verdünner baden zu müssen. Und präziser ist die H+S allemal. Zudem verbraucht sie deutlich weniger Luft und kommt mit geringerem Druck aus, was wiederum den Farbverbrauch reduziert.


Jeder tut, was er kann. Aber nicht jeder kann, was er tut.

Aviation Images - Aircraft in Detail
http://www.b-domke.de/AviationImages.html

SKAOS

Ich benutze diverse Airbrushs von verschiedenen Herstellern u.a. auch die Aztek aus der ersten Serie und zwei oben der gezeigten.
Mir ist vor kurzem eine Düse der Aztek zerbrochen, genau unter dem Gewinde. Die Düse befand sich in einer dieser Aufbewahrungskapseln.
Aus was für einem Grund das sie genau da Durchgebrochen ist, bleibt mir ein Rätsel. Fand ich schon sehr ärgerlich.