Anleitung RC Verbrenner

Begonnen von heavytank, 08. August 2004, 19:30:36

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heavytank

Da offenbar doch hin und wieder der Bedarf an Support für Verbrenner-Modelle besteht, dachte ich mir, es wäre eine gute Idee mal zu dem Thema was Generelles zu Papier (oder zu Monitor) zu bringen.
Ich stütze mich hierbei auf eigene Erfahrungen und angelesenes Wissen aus verschiedenen Quellen. Über Ergänzungen und Korrekturen würde ich mich freuen.

Über die Funktionsweise eines Ottomotors werde ich mich an dieser Stelle nicht weiter auslassen. Da setze ich mal Schulkenntnis voraus. Der wesentliche Unterschied eines Glühzünder-Motors zu einem herkömmlichen Otto-Motor ist das Fehlen einer Zündkerze und die Verwendung einer Glühkerze. Diese sorgt nach der Kompression des Aerosols für die Zündung.
Der Treibstoff für Glühzünder-Motore ist Methanol mit verschiedenen Zumischungen. Dazu später mehr.


Vorbereitung und erstes Anlassen:




Damit der Motor im Modell überhaupt arbeiten kann, muss ihm Treibstoff zugeführt werden. Dazu ist logischerweise ein Schlauch als Treibstoffleitung zwischen Tank und Vergaser montiert. Damit ist der Sprit aber  noch nicht im Vergaser. Bei richtigen Fahrzeugen ist zu diesem Zweck häufig eine Treibstoffpumpe im Einsatz. Dies Macht bei Modellfahrzeugen natürlich keinen Sinn. Deshalb wird hier mit einem Drucktank gearbeitet. Im Tank wird ein Überdruck aufgebaut, der den Sprit zu Vergaser drückt. Der Druckaufbau erfolgt über einen zweiten Schlauch, der vom Resonanzrohr (Auspuff) zum Tank geführt wird. Der Motor selbst sorgt also durch seine Abgase für den Treibstoffzufluss.
Um das Anlassen zu erleichtern, ist bei Automodellen in aller Regel eine kleine Pumpe in den Tank integriert, mit deren Hilfe man einen Überdruck im Tank erzeugt. Wenn diese Pumpe mal nicht vorhanden ist, hilft es den Auspuff zuzuhalten und den Anlasser 2-3-mal durchzuziehen. Der Effekt ist derselbe.

WICHTIG!!

Bevor das Modell gestartet wird, ist es wichtig, das Modell auf eine geeignete Unterlage zu stellen, und zwar so, dass die Räder frei drehen können.

Um den Motor nun zu starten muss die Glühkerze vorgeglüht werden. Dies geschieht mit dem Glühkerzenstecker. Die heut gängigsten Vertreter dieser Stecker sind kompakte Stecker mit integriertem Akku. Es gibt sie aber auch ohne Akku mit Kabel zum Anschluss an eine externe Stromquelle.
Nach dem Aufstecken des Steckers kann der Motor angelassen werden. Nach wenigen Anreißen des Starters springt der Motor an und dem Fahrspaß steht nichts mehr im Weg.


             Soweit die Theorie...............


In der Praxis sieht das allerdings oft erheblich anders aus.

Nach mehreren fruchtlosen Versuchen kommt die erste Ernüchterung. Verbrenner sind doch etwas aufwendiger in der Handhabung!
Aber nicht verzagen! Es ist alles in den Griff zu kriegen. Man muss nur mit Überlegung zu werke gehen.


Das erste was einem auffällt ist, dass nach mehrmaligem Ziehen des Starters, es kaum noch möglich ist, den Starter durchzuziehen. Man hat den Eindruck, dass man den Motor aus dem Modell reißt. Das bedeutet nichts anderes, als dass zuviel Sprit im Zylinder ist. Der Motor ist abgesoffen. Zu beseitigen ist dieser Zustand ganz einfach. Kerze raus, zweimal ziehen, fertig is.


Nun kann es aber auch vorkommen, dass sich der Motor immer noch sehr schwer durchziehen lässt. Dies liegt daran, dass der Motor noch neu ist. Die Passung von Kolben und Laufbuchse ist noch so dicht, dass die Kompression nicht entweichen kann. Das soll auch so sein. Um sich das anlassen zu erleichtern, kann man die Glühkerze ein klein wenig lösen. Dadurch kann ein wenig Kompressionsdruck durch das Gewinde entweichen. Nach dem anlassen wird sie wieder festgezogen.


Nun will der Motor aber immer noch nicht anspringen. Jetzt ist es an der zeit die Treibstoffzufuhr zu überprüfen. Dazu wird kurzerhand der Luftfilter vom Vergaser zu entfernen. Wenn man jetzt die Pumpe am Tank betätigt, sollte man auf zwei Dinge achten.
1. Der Treibstoff sollte sichtbar im Spritschlauch zum Vergaser fließen, und 2. im Ansaugtrichter des Vergasers sollte Treibstoff sichtbar werden. Wenn das zu sehen ist, ist der Motor zwar in aller Regel mal wieder abgesoffen, aber wie dies beseitigt wird hatten wir ja schon und wir wissen, dass der Sprit dahin kommt, wohin er soll.
Wenn sich kein Sprit im Ansaugtrichter zeigt, ist auf jeden Fall die Spritzufuhr einer genauen Untersuchung zu unterziehen. Die Fehlerursache kann sehr vielfältig gestaltet sein. Die wichtigsten Fehler sind Verstopfungen im Schlauch, poröse Schläuche oder (ganz hinterhältig) ein kleiner Knick im Schlauch(selbiger hat mich mal eine ganze Stunde beschäftigt).  Bei schon benutzten Modellen kann sich auch Dreck im Vergaser ansammeln. Eine Spritze kann da Wunder wirken. Angesetzt am Anschlussnippel des Spritschlauches wird einfach Luft durchgedrückt. Mit etwas Glück löst sich der Pfropf. Gelingt das nicht bleibt nur die Option den Vergaser zu zerlegen und zu reinigen.


An dieser Stelle sei bemerkt, dass man bei der Montage des Modells darauf achten sollte, dass die Schläuche ,,sauber" verlegt werden. Die Länge soll so bemessen sein, dass es nicht zu dem erwähnten Abknicken kommen kann. Darauf wird leider in den Bauanleitungen selten hingewiesen. Bei einigen Modellen ist der beiliegende Schlauch doch recht knapp bemessen. Und auch die Lage des Tanks kann zu Problemen führen, insbesondere wenn die Schläuche über den Antriebstrang geführt werden müssen. Es besteht immer die Gefahr, dass der Schlauch in sich bewegenden Teilen eingeklemmt werden kann!


Der Sprit ist nun da wo er hin soll. Wenn der Motor jetzt nicht anspringt, müssen wir uns dem Innenleben des Motors zuwenden.
Zunächst geben wir ein bisschen Gas! An der Fernsteuerung finden wir die Neutraltrimmer. Mit dem Neutraltrim für den Gaskanal geben wir ein wenig Gas. Wenn man in den Vergasertrichter schaut, sollte sich das Vergaserküken ein wenig öffnen, so dass Luft angesaugt werden kann. Sollte der Motor jetzt anspringen, ist später zunächst das Standgas einzustellen.

Kommen wir nun zum defizielen Part. Wenn alles vergeblich war, ist die Vergasereinstellung nicht korrekt.
Ein Wort zur Vergasereinstellung. Neue Motore werden in aller Regel so geliefert, dass die Vergasereinstellung beim Anlassen keine Probleme macht. In 95% aller Fälle ist das folgende Prozedere nicht  notwendig. Deshalb sollten wirklich alle Fehler ausgeschlossen werden, bevor wir uns an die Vergasereinstellung wagen.

Jetzt kommt ein Geduldsspiel auf uns zu. Zu diesem Zweck drehen wir die Vergasernadel komplett rein. Dann wird die Nadel 3 ½ Umdrehungen rausgedreht. Wir arbeiten uns jetzt langsam nach innen durch. Das bedeutet, bei der Nadelstellung 3 ½ versuchen den Motor zu starten. Nach einem gescheiterten Versuch drehen wir die Nadel eine Vierteldrehung nach innen und versuchen es erneut. Und so arbeiten wir uns weiter durch. Irgendwann haben wir die richtige Position gefunden und der Motor springt an.
Tut  er es nicht, bleibt noch die Option, dass das Gemisch verstellt ist. Bevor sich der Anfänger daran versucht, ist es ratsam sich einen erfahrenen RC Fahrer zu suchen, der einem zur Hand geht. Ein leichtfertiges drehen an der Gemischschraube führt in aller Regel zu größeren Problemen als man ohnehin schon hat. Also für den Anfänger gilt: Finger weg von der Gemischschraube!!! Das ist die letzte Option.

Wenn der Motor läuft sind natürlich noch ein paar Einstellungen notwendig, die auch im weiteren Betrieb von Zeit zu Zeit durchgeführt werden müssen.
Zuerst betrachten wir die Abgasfahne. Die Rauchfahne sollte recht kräftig sein. Damit wird sichergestellt, dass dem Motor ausreichend Treibstoff und damit auch Öl zugeführt wird.


An dieser Stelle ist es angebracht einen Blick auf den Treibstoff zu werfen.
Die Wahl des Sprits ist wohl eher eine Philosophiefrage. Ebenso wie die Wahl des Modells. Eine grundsätzlich richtige oder falsche Wahl kann man eigentlich nicht treffen.
Glühzündermotore werden mit Methanol betrieben. Dem Treibstoff ist Öl beigemischt. Je nach Bedarf gibt es unterschiedliche Mischvarianten. In früheren Zeiten wurde als Öl ausschließlich Rizinusöl verwendet. In der jüngeren Vergangenheit geht der Trend fast ausschließlich zu Synthetikölen. Rizinus wird heute häufig verteufelt, wegen seiner Eigenschaft nach einer gewissen Zeit zu verharzen. Dies kann zu Problemen beim Betrieb führen, wenn man die Wartung des Motors vernachlässigt. Der Vorteil von Rizinus liegt aber in der Tatsache, dass Rizinus nicht verbrennt. Durch eine Beimischung von Rizinus wird die Kühlung des Motors unterstützt. Das Unverbrannte heiße Öl wird durch den Auspuff ausgestoßen. Verbrennungswärme wird so abgeführt. Dies ist von immenser Bedeutung. Motore bestehen hauptsächlich aus Aluminium. Aluminium schmilzt bei ca. 600°C. Die Verbrennungstemperatur im Zylinder liegt jenseits der 1000°C. An diesen Zahlen erkennt man wie wichtig die Motorkühlung ist. Bei Überhitzung des Motors kann es in Härtefällen durchaus vorkommen, dass der Kolben durchschmilzt. Einen solchen Motor kann man getrost abschrotten. Eine Instandsetzung ist vergebene Liebesmüh und ist reine Geldverschwendung.
Es ist durchaus sinnvoll, eine Mischung verschiedener Öle zu verwenden. Sythetiköl schmiert besser, Rizinus kühlt besser.
Grundsätzlich würde ein Motor mit reinem Methanol und Öl laufen. Allerdings wird dem Treibstoff Nitromethan zugesetzt. Dieser Stoff fungiert bei der Verbrennung als Sauerstofflieferant. Kleine Mengen im Sprit sorgen für einen ,,kultivierten" Lauf des Motors. Dafür würde ein Zusatz von 2-3 % Nitro ausreichen. Leider gibt es diese Mischung nicht im Handel. Die kleinsten Nitrobeimengungen liegen bei 5%, oder gar kein Nitro.
Nitromethan sorgt aber auch für eine Steigerung der Motorleistung. Dafür ist aber ein Anteil von jenseits der 15% notwendig. Alles unterhalb ist unnützer Motorverschleiß! Die Verbrennungstemperatur steigt und erhöht den Verschleiß ohne eine tatsächliche Leistungssteigerung zu erbringen. Die Obergrenze für den Nitromethangehalt sollte man bei 25% setzen. Ansonsten kann man getrost davon ausgehen, dass der Motor nicht lange lebt. Dies sind Grenzen, die man nur im echten Renneinsatz austesten sollte. Für den Freizeitfahrer reichen 15-20% Nitromethan.

   
Anbei noch eine Warnung. Methanol ist giftig und darf nur als Treibstoff verwendet werden. Deshalb ist im Umgang mit Methanol entsprechende Sorgfalt angezeigt.

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heavytank

Die Rauchfahne ist ein Indiz für die Spritmenge, die dem Motor zugeführt wird. Um dem Motor einlaufen zu lassen, sollte eine sich eine satte Rauchfahne zeigen. Um dies zu erreichen wird die Vergasernadel etwas herausgedreht. Der Motor wird ,,fetter" eingestellt. Der Motor sollte jetzt ohne Hilfe des Glühkerzensteckers laufen. Mit der Standgasschraube stellen wir jetzt das Standgas ein. Dabei den richtigen Punkt zu finden ist unter umständen etwas schwierig. Zum einen soll der Motor nicht ausgehen, zum anderen sollte die Drehzahl so gering sein, dass die Kupplung nicht mehr greift und sich die Räder nicht mehr drehen. Bei einem neuen Motor kann das zuweilen einige Schwierigkeiten bereiten. Allerdings sollte man nicht allzu viele Bemühungen darauf verschwenden. Wenn sich die Räder noch ein wenig drehen ist es erst mal auch in Ordnung, da das Modell aufgebockt steht, kann erstmal nichts passieren.
Die erste Tankfüllung sollte zunächst im Stand ,,durchtuckern". Damit beginnt die Einlaufphase des Motors. Wenn der Tank leer ist, sollte dem Motor eine Abkühlung gegönnt werden. Erst wenn der Motor abgekühlt ist darf er wieder angelassen werden. Was jetzt folgt ist das langsame Einlaufen des Motors. Dafür darf das Modell die ersten langsamen Runden drehen, und von Zeit zu Zeit darf der Motor auch mal in den höheren Drehzahlbereich gebracht werden. Aber für den Anfang nicht gleich bis an die maximale Drehzahl. Dafür sollte man noch ein paar Tankfüllungen warten. Und auch im normalen Betrieb sollte man es vermeiden, den Motor dauerhaft unter Vollast laufen zu lassen.

Um die optimale Motoreinstellung zu finden, bedarf es eigentlich nur geringfügiger Veränderungen der Vergasereinstellungen und stellen eigentlich keine große Herausforderung mehr dar. Dabei sollte man sich von seinem Gehör und Gefühl leiten lassen. Damit kommt man eigentlich gut ans Ziel.

Noch ein Wort zu Pflege und Wartung.


Wie bei allen technischen Geräten gilt auch bei Modellmotoren: Je besser die Pflege, desto mehr Freude hat man daran. Das gilt insbesondere für Sauberkeit. Verbrenner ,,sauen" immer richtig rum. Das erfordert eine ständige Reinigung nach dem Betreib. Ein Einbrennen von Treibstoffresten auf der Oberfläche des Motors ist unbedingt zu vermeiden. Diese ,,Dreckkruste" würde zu einem Hitzestau im Motor führen. Und das führt zur Zerstörung des Motors.
Wenn der Motor für längere Zeit außer Dienst geht, ist es ratsam den Motor zu zerlegen und zu Reinigen. Spiritus ist dafür hervorragend geeignet. Danach sind noch unbedingt die Kugellager mit einem harzfreien Öl zu ölen. Und fertig ist die Vorbereitung für den Winterschlaf.

Die Wahl der Glühkerze:


Die Wahrheit ist, ich habe keine Ahnung wie man die Kerze richtig wählt. Kurz gesagt, benutze eine Kerze die funktioniert! Sehr gute Erfahrungen habe ich gemacht, mit der OS Nr. 8. Das ist eine halbheiße Kerze. Damit habe ich eigentlich fast jeden Motor ans laufen gebracht. Trotzdem ist es sinnvoll auch einige andere Kerzen zur Auswahl zu haben. Damit hält man sich die Option offen, bei Bedarf ein wenig experimentieren zu können.


Willi

Halihalo auch !
Ich bin begeistert wie du das umschrieben hast, ist nämlich nicht so einfach das jemandem zu erklären.
Wo ich angefangen habe hab ich versucht meinen schon vorgemischten Kraftstoff
1:16 mit Synthetiköl zu mischen und auf meinem neuen Modell zum einlaufen zu verwenden. Glaub mir ich habe einen halben Tag lang am Starter gerrissen und geschraubt bis ich mal einen Löffel Originalsprit auf dem Löffel verbrannt habe,dann war mir klar wenn öl übrigbleibt dann brauche ich nicht mischen.
Da wollte ichs eigentlich schon hinwerfen, aber man kommt wirklich besser wenn man in Ruhe an die Sache rangeht.
Ich habe auch mal ein klasse PDF gefunden zur Motoreinstellung aber wie kriegt man das hier rein ?
Bis bald !

heavytank

ZitatOriginal von Willi
Ich habe auch mal ein klasse PDF gefunden zur Motoreinstellung aber wie kriegt man das hier rein ?
Bis bald !

Leichteste Übung. Schick mir das Dingelchen per E-Mail .Ich parke Sie dann auf meinem Webspace mit einem Link hier im Board zum Download.

Willi

Hallöle !
Sag mal bitte bescheid ob was angekommen ist...
Bis Bald

Mitsubishi-Freak

Wie iss das eigentlich mit dem Sprit. Wieviel kostet so ca. 1L im Durchschnitt?

heavytank

Kommt auf die Menge an, die Du kaufst. Bei einem 5l Kanister sinkt der Literpreis mal löcker um 25%. Rechne mit 10 Euro pro Liter, dann biste gut dabei.

Mitsubishi-Freak

10€ iss ja nicht grad günstig, gibt es denn keine anderen Motoren die z.b. mit Diesel oder Benzin fahren?

heavytank

ZitatOriginal von Mitsubishi-Freak
10€ iss ja nicht grad günstig, gibt es denn keine anderen Motoren die z.b. mit Diesel oder Benzin fahren?

Nur mal so als denkanstoß....Jemand der sich ein Modell für ein paar hundert Scheine kauft, hat dann sorgen wegen dem Spritpreis....?
Wer sich den Unterhalt nicht leisten kann, sollte sich dann keinen Ferrari kaufen.;)
Und um auf Deine Frage zu antworten, Benzinmotore gibt es erst ab der Fahrzeugklasse Maßstab 1:5. Da ist zwar der Sprit günstiger, aber dafür kostet so ein Modell mal locker 1000€.

Mitsubishi-Freak

Oki, danke für die Info.

M.R.

Hallo,

über den Zusammenhang von Nitromethanzusatz und Temperatur gibt es immer wieder unterschiedliche Ansichten.

Das Zeug verdunstet bei niedrigerer Temperatur als die anderen Spritkomponenten, und kühlt deshalb den Ansaugtrakt :1:
Der Motor will ein Gemisch aus winzigen Sprittröpfchen und Luft zum Verbrennen, kein echtes Gasgemisch, also verdampfter Sprit und Luft. Der Brennstoff sollte als möglichst erst im Brennraum verdampfen, in keinem Fall schon im Vergaser. Gerade hier hilft Nitromethan, das praktisch geopfert wird um das Methanol im Kurbelgehäuse und den Überströmkanälen flüssig zu halten.

Durch die Eigenschaft von Nitromethan als Sauerstoffträger kann man bei hohem Nitroanteil das Gemisch fetter stellen ohne Leistung zu verlieren oder bei schnellen Gaswechseln ein Absaufen befürchten zu müssen.
Es kommt bei jedem Verbrennungstakt mehr Treibstoff in den Motor und damit auch mehr Öl. Das Öl dient wie heavytank schon gesagt hat nicht nur der Schmierung, sondern auch der Kühlung, da es sich erhitzt ohne zu verbrennen und diese Hitze beim verlassen des Motors abführt.

Und hier fangen die unterschiedlichen Ansichten an :D
Einerseits wird mehr Öl zugeführt und damit die Kühlung verbessert, andererseits wird auch mehr Sprit zugeführt, der verbrennt und mehr Hitze verursacht.

Zumindest die Praxis in Hubschraubermodellen spricht klar dafür, dass die Kühlwirkung des fetteres, hochnitrierten Gemischs besser ist als bei wenig Nitro und magerer Einstellung. Hoher Nitroanteil und fette Einstellung senkt hier messbar die Motortemperatur (bei gleicher Drehzahl) und verlängert die Lebensdauer.
Bei Cars herschen ähnlich schwierige Kühlbedingungen, eher noch schwieriger. Auch hier werden hohe Drehzahlen gelaufen, sogar höher als im Hubschrauber, wenn auch nicht als Dauerlast. Folglich müsste auch hier Nitromethan bessere Kühlung und längere Lebensauer bringen, zumindest aber schlechtem Laufverhalten durch zu früh verdampftes Methanol vorbeugen.

Wichtig bei hohem Nitroanteil ist, dass der Motor immer ausreichend fett läuft, fetter als bei niedrigem Nitroanteil. Sonst hat man nämlich wirklich den Effekt der größeren Leistung auf kosten einer kurzen Lebensdauer.

Eine Anleitung die hauptsächlich für Flugmotoren gemacht, aber in den wesentlichen Dingen für alle Glühzünder gültig ist gibt's hier: http://www.ch-forrer.ch/Modellflug/Tipps/Gluehzuender/Gluezuender-Einstieg.htm


Matthias

HeiHee

Ein Modellflieger hat's mit dem Einstellen etwas einfacher: erst fett einstellen, anlassen und dann abmagern. Hat man ein Drehzahlmaximum gefunden, dreht man wieder ein wenig fetter. Dann das Modell so halten (wenn's das Gewicht zuläßt...) , daß der Tank unter dem Motor ist - beim "Zieher" also senkrecht Nase nach oben, beim "Schieber" umgekehrt. Jetzt einfach den Vergaser wie oben nachstellen, so kriegt der Motor in jeder Fluglage Sprit.

Bei Viertaktern mit Druckversorgung über den Auspuff empfehle ich flexible Tanks (nicht die harten extra kompakten), dann reagiert der Vergaser nicht ganz so giftig...

BBoD

Hallo ich bin Recht neu in dem Modelbau und hab da nen kleines problem mit meinem neuen (gebrauchten) Rc Auto....

der Motor läuft und git auch gut gas doch leider fährt das auto nicht vorwärts........

mein Verdacht ist das Getriebe.....

das erste Zahnrad welches die kraft vom Motor auf die weiteren Rädchen im Getriebe überträgt lässt sich "leider" im Stillstand frei drehen ohne das sich das restliche getriebe mit dreht........

zu dem kommt nun das heute nachmittag beim Starten der Seilzug nicht mehr in seine spule zurück gezogen wurde!!!!

kann man das selbst beheben???

brauche ich ein neues Getriebe???

wo bekomme ich günstig ein neues Getriebe für 1/8 her und was sollte es kosten?

was kann ich wegen dem Seilzugstarter machen????

schonmal danke für eure antworten......

heavytank

Ja, ja....
Das Übel mit gebrauchten Autos.....man weis einfach nicht, was damit los ist. Aber gut.

Zu aller erst mal die Frage, hast Du eine Bedienungsanleitung?
Was für ein Auto ist das? (Hersteller, Typ)

So wirklich verstehe ich Deine Beschreibung des Problems nicht. Greift die Kupplungsglocke nicht auf das Hauptzahnrad? Dann wäre die einfachste Lösung wohl, den Motor richtig zu positionieren. Aber irgendwie glaube ich nicht, das es das ist, weil es ja offensichtlich wäre.

Für mehr Infos ist Deine bisherige Beschreibung ein wenig dürftig.

Was den Seilzug betrifft......
Kann man in Ordnung bringen, ist aber unter Umständen eine mördermäßige Fummelei.

Wichtig für Dich: prinzipiell ist alles reparabel, eigentlich auch für den Laien. Das meiste ist sehende Arbeit. Also, trau Dich, nimm den Schraubenzieher und leg los.

StiftRoyal

Bis wohin drehen sich denn die Rädchen vom Motor ab? Ich hatte mal den Fall das ein Differenzial kaputt war, da geht dann auch nix mehr :D.

Falls du dir aber sicher bist das es das Getriebe ist, wäre es wichtig zu wissen ob dieses mehrere Gänge hat und, falls ja, wie es geschalten wird. Es kann ja auch sein das du ein Schaltservo hast der nicht richtig funktioniert bzw. nicht richtig eingestellt ist.

BBoD

Leider hab ich keine Gebrauchsanleitung und hab mir mein wissen durch deinen ersten tread angeeignet......

ich kann dir über das auto nur sagen:

4X4 offroad truggy 1/8  ?(

dann nochmal zu dem getriebe.....

mit
"Greift die Kupplungsglocke nicht auf das Hauptzahnrad?" meinst du sicherlich das erste (teil) hinter dem motor....

ja das greift auf das Hauptzahnrad doch dieses dreht sich ohne die anderen mit zu drehen......

also das Hauptzahnrad sitzt ja auf einer stange auf der noch ein weiteres Zahnrad sitzt welches dann wieder eine stange mit zwei zahnräder antreibt und diese treiben dann noch ein weiteres Zahnrad an von wo die kraft dann an die Vorder und Hinterachse verteilt wird.......

Richtig???

wenn ich das model "schiebe" drehen sich auch alle zahnräder im Getriebe ausser das Hauptzahnrad welches auf der glocke sitzt........

umgekehrt wenn der motor läuft....

dann dreht sich die glocke und das Hauptzahnrad doch sonst nichts mehr........

naja mal zu meinem seilzugstarter......

schraubenzieher genommen und einfach mal ausgebaut und jedemenge Federband in der wohnung gehabt  :12:
;(
Gibt es vllt irgendwo eine Zeichnung oder kann mir jemand erklären wie und in welche richtung ich das Federband wieder da rein bekomme????

schonmal vielen dank.....

StiftRoyal

Das klingt nach einen Fehler in der Fliehkraftkupplung. entweder sind die Backen (die in der Glocke sind) abgenutzt oder dort hat sich eine Feder verabschiedet.

Bewegt sich auch nix wenn du Vollgas gibst?

BBoD

die glocke bewegt sich und das auch sehr schnell damit stimmt soweit alles

nur das Zahnrad welches von der glocke angetrieben wird gibt die kraft nicht weiter und dreht sich frei.......

Capt.Ahab

Zitat von: BBoD in 05. Mai 2009, 13:28:44
die glocke bewegt sich und das auch sehr schnell damit stimmt soweit alles

nur das Zahnrad welches von der glocke angetrieben wird gibt die kraft nicht weiter und dreht sich frei.......

Hallo,
Da ich noch zimlich neu hier im Forum bin und von deinem Problem erst heute gelesen habe,möchte ich wissen ob dein Problem noch besteht oder ob es sich erledigt hat,wenn nicht dann frage ich dich ob der Motor auch richtig rum dreht.Er sollte,wenn du auf den Motor schaust und auf die Kupplungsglocke siehst,dann sollte der Motor nach links drehen,Tut er das dann hilft nur eins,Getriebe zerlegen,Zahnräder und Freiläufe kontrollieren.

Gruß Uwe   

BBoD

Danke uwe naja das problem ist noch nicht behoben doch ich habe das model nun ausgeschlachtet und mit einem anderen kombieniert.........

hat super geklappt........

und das problem lag an dem mitteldif...... das Hauptzahnrad welches von der Glocke angetrieben wurde hat sich von der achse gelösst und frei gedreht.........

materialermüdung wohl......

da ich kein neues bekommen hab und auch nicht den hersteller des models kannte hab ich es ausgeschlachtet.......

aber vielen dank!

Bronski

Zum Einstellen des Motors hab ich noch was Gutes gefunden:



Viel Spaß!

Romeo Delta

Zitat von: heavytank in 08. August 2004, 19:30:36
...
Bevor das Modell gestartet wird, ist es wichtig, das Modell auf eine geeignete Unterlage zu stellen, und zwar so, dass die Räder frei drehen können.
...

Ganz kann ich es mir jetzt nicht verkneifen: Mein Modell hat keine Räder, eher so Kufen, auf denen es nur herumsteht und sich eigentlich nicht auf ihnen fortbewegt.  :3:

heavytank

Nach vielen Jahren, da dieses Thema vorn angenagelt ist, sollten wir den Pin ziehen, und das Thema, dem google-schend Vergessen anheim fallen lassen.
Ich vermute mal, daß, wenn bei Google nach Hilfe gesucht wird unserer Thema angezeigt wird.
Aber das Thema Glühzünder ist durch!
Das muß nicht mehr vorne dran. Braucht niemand mehr.