Das Ende der französischen Flotte im Zweiten Weltkrieg – Toulon 1940 - 1944

Begonnen von thomas1992001, 31. Oktober 2008, 11:14:59

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thomas1992001

Das Ende der französischen Flotte im Zweiten Weltkrieg – Toulon 1940 - 1944

Titel:  Das Ende der französischen Flotte im Zweiten Weltkrieg – Toulon 1940 - 1944
Autor:  Hannsjörg Kowark
Verlag:  E.S. Mittler & Sohn GmbH
Sprache:  Deutsch
Ausgabe:  1998
ISBN-10: 3-8132-0548-7
ISBN-13: 978-3813205480
Seitenanzahl: 207
Größe: 27,5 x 22,1 x 2,1 cm
Preis:  Antiquariat ca. 25,00 Euro



Aus dem Inhalt:
- Waffenstillstand 1940
- Operation CATAPULT
- Unternehmen ATTILA
- Die Aktivitäten der Abwehr in Toulon
- Hitler und das Unternehmen ATTILA
- Unternehmen ANTON
- Operation LILA
- Selbstversenkung der französischen Flotte
- Die Besetzung des Kriegshafens von Toulon
- Die Hebung der Flotte
- Toulon und der Kriegsaustritt Italiens
- U-Boot-Stützpunkt Toulon
- Der alliierte Luftkrieg über Toulon
- Deutschland und die ,,Flotte symbolique"
- Die Befreiung von Toulon

Im Anhang finden sich verschiedene Lagepläne über die Verteilung französischer Kriegsschiffe und deutscher U-Boote an den verschiedenen Liegeplätzen in Toulon zu unterschiedlichen Zeiten.

Kurzbeschreibung:
Am 27. November 1942 versenkte sich die französische Flotte in Toulon. Hitlers Panzertruppen hatten vergeblich versucht, die über 90 hochmodernen Kriegsschiffe des geschlagenen Gegners in einer Blitzaktion in die Hand zu bekommen. Toulon wurde daraufhin die wichtigste Marinebasis für die deutsche Kriegsführung im Mittelmeer.
Das Buch schildert die dramatische Versenkungsaktion und den Ausbau Toulons zum größten deutschen U-Boot-Stützpunkt im Mittelmeer. Und es beschreibt die spektakulären Versuche deutscher und italienischer Ingenieure, die versenkten Kriegsschiffe wieder zu heben.
Aus rund 280 Fotos und des Quellenmaterials zeichnet der Historiker Hannsjörg Kowark ein packendes Bild der deutsch-französischen Kriegsgeschichte des Zweiten Weltkriegs. Dabei wird auch auf die Aktivitäten der deutschen Abwehr in Toulon eingegangen. Von besonderem Interesse sind auch die Fotos der alliierten Luftangriffe auf Toulon und des sich anschließenden Befreiungskampfes.

Über den Autor:
Dr. Hannsjörg Kowark, Jahrgang 1951, studierte Geschichtswissenschaften und Germanistik an den Universitäten Paris und Stuttgart. Promotion zum Dr. phil. 1979 mit einer Arbeit über die Seerüstung nach dem Ersten Weltkrieg. Leutnant zur See der Reserve und langjähriger Mitarbeiter der Marine-Rundschau. Autor zahlreicher Publikationen zur französischen Marinegeschichte. Mitglied der internationalen Kommission für Militärgeschichte. Seit 1994 ist Herr Kowark stellvertretender Direktor an der Universitätsbibliothek Freiburg.

Fazit:
Ich betrachte ein Buch immer eher aus dem Blickwinkel eines Marineinteressierten als aus dem eines Modellbauers. Da die meisten der 280 Abbildungen in diesem Buch Einheiten der französischen Flotte während oder nach der Selbstversenkung zeigen (viele entsprechend stark zerstört oder im Zustand des Abwrackens durch die Kriegsgegner), ist der Wert für Modellbauer (bezugnehmend auf ein bestimmtes Aussehen, eine bestimmte Ausrüstung einer Einheit zu einem bestimmten Zeitpunkt) eher gering.
Allerdings muss man sagen, dass die meisten Fotos eine hohe Qualität haben. Dafür bürgt schon die Quelle der Abbildungen, sie stammen fast alle ausnahmslos aus dem Nachlass des Berliner Marinefotosammlers Dressler. Da dieser Herr Dressler lange Zeit die Entwicklung von Fotogeräten bei der Firma Siemens geleitet hatte, legte er naturgemäß besonderen Wert auf eine hohe Qualität seiner Fotos.
Für mich als Marineinteressierten ist dieses Buch, dadurch das es alles rund um die Selbstversenkung der französischen Flotte beschreibt, sehr interessant. Natürlich muss man bedenken, dass der Text häufig auch auf politische Entwicklung und Verwicklungen eingeht, was den einen oder anderen vielleicht beim Lesen ermüden wird.
Zum Schluss bleibt mir nur zu sagen, wer sich für diesen wichtigen Teil der französischen Marinegeschichte interessiert kann getrost zugreifen. Für Modellbauer die vorhaben ein bestimmtes Schiff der französischen Flotte zu bauen ist das Buch eher ungeeignet.

Gruß Thomas

PS. Über eure Meinungen oder Kritik zu dieser Buchvorstellung würde ich mich wie immer freuen.