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Farbgebung Ju 88A-4/Torp

Begonnen von BAT21, 30. Dezember 2017, 13:01:39

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BAT21

Hallo zusammen,

bei mir liegt aktuell die Junkers 88A-4/Torp von ICM auf dem Basteltisch.
Da hätte ich dann mal eine Frage zur Bemalung:
Waren die Torpedomaschinen wie von ICM vorgeschlagen in RLM 65/70/71 lackiert?
Oder wurde hier die Kombination RLM 65/72/73 verwendet, da die Maschinen ja über dem Wasser zum Einsatz kamen.

Mit welchen Farben wurde nachträglich die Mäandertarnung aufgetragen? Wurden hier die Grundfarben (RLM 65 und einer der Grüntöne verwendet?
Oder kam hier dann z.B. RLM 76 zum Einsatz?

Ich habe ein Originalbild einer der Bemalungsvarianten von ICM im Netz gefunden: http://waralbum.ru/wp-content/uploads/2012/03/Ju-88.jpg
Aber meine Fragen werden damit auch nicht wirklich beantwortet...

Danke und Grüße
Jens

Hans

Ich denke nicht, dass sie in 72/73 waren. Die "Seeflugzeuge" hatten eine weitaus kompliziertere "Lackkette" mit Lackierungsvorbereitung, Grundierungen, speziellen Farben für Holz etc. Da muss die Maschine vom unmittelbaren Beginn des Baus darauf vorbereitet werden. Das war die A-4 Montagestrasse wohl eher nicht darauf vorbereitet. Bei Serien, die von Anfang an für den Torpedoeinsatz vorbereitet waren (A-17??) ist das eher möglich.

Die nachträgliche Tarnung ist weisungsfrei vor Ort aufgebracht worden, triff einfach eine Entscheidung. Belege kenn ich keine, was aber erstmal nix heisst. Wenn ich jetzt ganz brutal wäre, würde ich behaupten, es wurde 02 oben UND unten verwendet und es liegt nur am Umgebungskontrast, dass es einmal hell und einmal dunkel wirkt.  :pffft:  8) :D
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Russfinger

Hans: Die Idee dahinter finde ich gut!
Aber mit dem Kontrast gehe ich nicht mit und ausserdem davon aus, dass eher Farben verwendet wurden, die mutmaßlich in größerer Menge vor Ort waren als 02. Von daher: Mäander unten in 70, Mäander oben in 65.

:winken:

Russie


Erinnert mich an "Früher", als mir ein knappes Dutzend Farben ausreichten,  eine internationale Luftflotte aller Epochen zu bepinseln. :3:



No Kit left behind!

Hans

Zu der Zeit hat der Nachschub funktioniert. Muss ja nicht die hinterletzte Werkstatt an der Küste gewesen sein. Die Frage bei 02 ist eher immer, 02 mit welchen Eigenschaften? (Jetzt wird's gemein... :D)

Nee, ich sag ja, jede Meinung ist da richtig.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Skyfox

Moin!

[attachment=0,msg920033]
Quelle: Eigenes Foto von einem Bild in Hannover Laatzen

Nach einem Bericht über einen LT-Angriff der II./KG 26 auf einen Konvoi nahe der Bäreninsel (Luftwaffe im Focus 11) mit diversen Bildern von Ju 88 A-4 Torp,
sowie einem Farbfoto einer Wrackbergung in einer späteren Ausgabe zu diesem Bericht in der Ausgabe 15, kann man getrost von der Standard-Tarnung 70/71/65 ausgehen.
Die Mäander sind auf der Oberseite entweder in RLM 76 oder in RLM 65 gehalten, auf der Unterseite hingegen in RLM 70.
Keine Hell-/Dunkel Kontraste von RLM 02, da ist definitiv eine sehr dunkle Farbe im Spiel.

:V:
Skyfox
MBSTHH 
Im Gedenken an meinen Freund Ulf Petersen, 1967 – 2018

Wolf

Wenn die Nachtarnungen frontnah erfolgt sind, halte ich 76 eher für unwahrscheinlich. Die Einheiten stand in der Regel nur zur Verfügung, was standardmäßig auf den Maschinen drauf war. 76 gehörte bei  Bombereinheiten nicht dazu. Von daher kommt für die Oberseite eher 65 in Frage. Alternativ wäre 02 oder 77.
Halt theoretisch aus der Ferne beurteilt weil ich die LiF im Moment nicht im Zugriff habe.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

BAT21

Danke für die Rückmeldungen.
Dann werde ich den Flieger in RLM 65/70/71 lackieren... aber erst nächstes Jahr.  ;)

Grüße
Jens

Russfinger

Ne - ging mir nicht um funktionierenden Nachschub, sondern um das, was ich als TO auf den Wunschzettel schreibe.
Und da wird man wohl eher rational gedacht haben, ehe man Mengen an Gebinde bestellt, die man dann doch nicht in dem Umfang braucht. (Transportraum ist Transportraum).
Sprich: 70/71/65 wurde m.E. weitaus häufiger für (Feld)Reparaturen benötigt, angefangen bei Blechflicken für Beschussschäden bis hin zum Austausch von Zellen- oder Flügelteilen. Das dürfte so gut wie jeden Tag passiert sein, während ich die Nachlackierung von Fahrwerken im Vergleich eher selten sehe  ;)
Unter dem Strich: Funktionierender Nachschub, Bannig 70/65 vor Ort....

:winken:

Russie


No Kit left behind!

Hans

Aber auch 02.....02 in der Version "Nicht-Tarnfarbe" lag ja auch rum und war bestellbar. Es war die Korrosionsschutzfarbe schlechthin. Damals wurde ja auch innen noch lackiert und die Fahrwerke und Landeklappen und als Grundierung.....
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

MauzeTung

Hallo,

ich habe leider keine Informationen zum eigentlichen Thema beizutragen, aber mich würde wirklich sehr interessieren, warum man auch die Unterseite der Ju mit einer Mäandertarnung versehen hat. Torpedobomber greifen doch immer in niedrigen Höhen und bei Tage an, wozu dann diese aufwendige Tarnung?

Viele Grüße
Marc

Hans

Die Frage hab ich mir auch schon gestellt. Denkbar wäre Dämmerung. Und über dem Atlantik ist alles unten wie oben meist so eine Art Zinngrau.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

ich denke auch, dass der Bauch ansonsten einfach zu hell war. So verschwamm Ober und Unterseite bei den flach anfliegenden Maschinen gegen den Horizont
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft