Tipps zum Werkzeug (Grundversorgung, was sollte man haben...)

Begonnen von hwe, 08. September 2010, 19:09:47

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hwe

Hallo zusammen!

Nachdem ich irgendwo in einem der Threads gebeten wurde, so eine Liste von Werkzeug zusammen zu stellen, welches man für den Bau der Victory voraussichtlich benötigt, mache ich es hier einmal, "global" für alle. - Ihr könnt die Liste natürlich nach belieben erweitern. - Sie erhebt auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit!

Davon abgesehen bedeutet ein großer Maschinenpark nicht automatisch ein tolles Modell! - Ich kenne genug Leute mit einem großen Maschinenpark deren Modelle eher mäßig ausfallen und auf der anderen Seite Leute, die mit sehr kleinem Budget wirklich fantastische Modelle erschaffen.

Was viele massiv unterschätzen, sind die "Rüstzeiten" für den Maschineneinsatz. - Wenn man eine Maschine einsetzen will, muß man sich ganz genau Gedanken machen, wie man bestimmte Probleme lösen möchte. Und meistens, eben wegen der Rüstzeiten, lohnt sich der Maschineneinsatz auch nur für Teile, von denen man eine ganze Menge gleichartig herstellen muß. - Also zum Beispiel Geschütze, Lafetten, Blöcke und ähnliches.

David Antscherl und sein Freund Greg Herbert bauen zum Beispiel dasselbe Schiff im Rahmen einer Buchreihe. David Antscherl macht fast alles von Hand, Greg Herbert ist ein großer Freund von Maschinen. Im dritten Band der Buchreihe (der "Fotoband") schreibt Greg Herbert, der die Modelle auch fotografiert, daß er die Erfahrung gemacht hat, daß sie beide oft ungefähr gleich viel Zeit benötigen und dass das Ergebnis von David Antscherl nicht selten sogar besser ist als seins.

Trotzdem gibt es ein paar Maschinen, deren Anschaffung man sich durchaus überlegen sollte.

Allen voran - und die finde ich eigentlich als Einizge wirklich "unverzichtbar" - steht eine elektrische Minibohrmaschine, wie zum Beispiel von Dremel oder Proxxon.

So eine Minibohrmaschine kann man nun wirklich multifunktional einsetzen. - Im Modellbau kann man sie zum schleifen, fräsen, bohren, senken, trennen, sägen (!), gravieren, drechseln und sogar drehen nehmen! - Für alles das benötigt man natürlich geeignete "Einsätze", als Bohrer, Fräser, Trennscheiben, Sägeblätter, und, und, und... - Aber die sollte man sich wirklich auch anschaffen!
Es muß ja nicht gleich alles auf einmal sein, aber es gibt ja immer wieder Koffersets mit allem möglichen Zubehör. - Davon abgesehen ist diese Maschine wirklich das Werkzeug, das ihr mit am häufigsten nutzen werdet, also ist hier an dieser Stelle "Geiz" wirklich nicht angebracht! - Teure Maschinen von namhaften Hersteller haben meist einen wirklich guten Service, es gibt Ersatzteile, das Gerät kann repariert werden und es gibt auch ein großes Zubehörprogramm (gerade das letztere ist auch sehr wichtig). - Hört euch also gut um, bevor ihr etwas kauft! - Vergleichen lohnt sich!!!

Nachdem das klar ist, zähle ich jetzt zunächst einmal keine weiteren Maschinen auf, sondern einfach Dinge, die man vermutlich bereits im Haushalt hat, die aber beim Bau wirklich nützlich sein können. - Die Reihenfolge ist vollkommen willkürlich, wie sie mir gerade in den Kopf kommen:

- Wäscheklammern, vorzugsweise aus Holz! - Kann man sich dann nämlich selbst in Spezialformen sägen/feilen!
- Lineale
- Geodreiecke
- eine Schiebelehre (ob digital oder analog ist egal, aber digital ist praktischer)
- Rechte Winkel (aus Metall)
- Lot
- Wasserwaage
- Bleistifte
- Radiergummi
- Klebeband, Film, Panzertape, Doppelklebeband (das für Teppiche, sehr nützlich!)
- Sprühkleber (vorzugsweise wieder "abziehbaren")
- Scheren, kleine (Nagel-) und normale, gerade, große
- Reißzwecken oder Pins von einer Pinwand
- Hammer, mehrere Versionen, von 300g runter bis 50g oder gar 20 g
- Zangen, Kombizange, Saitenschneider (oft fälschlich "Seitenschneider" genannt, dabei heisst er so, weil man damit Klaviersaiten durchschneiden können sollte...), Kneifzange
- Pinzetten, verschiedene, Spitze, mit breitem Gripbereich, stumpf, besonders lang und "revers" (gehen auseinander, wenn man sie zusammendrückt und zusammen, wenn man sie loslässt)
- Lupe
- "dritte Hand" (Wer den Bausatz abonniert hat, bekommt diese plus die Lupe "geschenkt"...)
- Pinsel, verschiedene - Grobe Borstenpinsel (z.B. für Beizen), feine und feinste Haarpinsel (für Verzierungen, z.B. Galionsfigur, Heckverzierungen), mittlere Größen, um den Rumpf und z.B. die Geschütze zu bemalen
- Holzleim ("Express")
- Superkleber
- Knetmasse
- Buntstifte (um in einer Zeichnung auch mal was farbig hervorzuheben)
- Gehrungslade mit Säge
- Eine Laubsäge mit Sägeblättern
- einen Laubsägetisch mit Klemme
- Ein kleiner Schraubstock (mit "Amboßteil")
- Feilen (sogenannte "Schlüsselfeilen" sind sehr nützlich!)
- Sandpapier in verschiedensten Gradationen (Körnungen). 80er als gröbstes, 40 brauchen wir nicht. Mehr als 320er braucht man bei Holz als Werkstoff nach oben hin auch kaum.
- verschiedene Schleifklötze, auf die man das Sandpapier aufzieht.
- Eine normale "Bohrmaschine" (wie im Haushalt üblich, Schlagbohrer) mit Bohrmaschinenständer (nützlich, aber nicht zwingend)
- "Gläser", wie Marmeladengläser und ähnliches, am besten mit Deckel, damit man sie auch wieder verschließen kann (für Verdünnung und Lacke etc., oder auch um Kleinteile aufzuheben)
- ein wenig "Abfallholz". - Braucht man immer wieder, um sich kleine Hilfmittel zu basteln
- scharfe Messer (Bastelmesser) mit verschiedenen Klingen (unbedingt erforderlich!!!) auch Skalpell möglich, aber VORSICHT!!!! die vertragen wenig Druck und springen dann unter Umständen zur Seite weg!
- Schaber für Cerankochfelder - Gut, um Leisten in Form zu schaben!
- ein kleiner Hobel (Einhandhobel)
- VIEL LICHT (ich habe bei mir inzwischen so viele Neonlampen im Zimmer, daß ich, wenn alle auf einmal an sind, ca. 600 Watt "Glühbirnenequivalent" habe. - Über meiner Arbeitsplatte sind direkt zwei 37 Watt Leuchtstofflampen)
- eine Helling - Für unsere Victory sollte ein ca. 1 m langes und 30 cm breites Brett mit mindestens (!) 18 mm Stärke voraussichtlich reichen. - Unbedingt PFLICHT, das für den Bausatz zu besorgen! - Dazu zwei Holzleisten, die genauen Dimensionen dafür habe ich noch nicht.
- Staubsauger
- Schutzbrille
- Atemschutz (gegen Schleifstaub)
- Lappen, Putzlumpen
- Handfeger, Kehrblech
- Abfalleimer
- Schneidmatte
- Zeichenbrett
- Schraubzwingen - verschiedene Größen, überwiegend eher Kleine.
- Seife (Stücke, z.B. Kernseife, um Dinge "gängig" zu machen)
- Bienenwachs
- Öl (Sprühöl, Balistol)
- Verdünnungs-/Lösungsmittel, Pinselreiniger
- Ein großer und stabiler Tisch, auf dem man auch arbeiten kann! - Zum Beispiel einen Schraubstock fest anschrauben!
- ein bequemer Stuhl

Wer dann noch Geld für Maschinen hat:
- eine kleine (mini-Modellbauer-) Kreissäge
- eine Dekupiersäge
- eine kleine Drehbank/Drechselbank (für Modellbauer)
- einen Multifunktionsbandschleifer (oft mit integrierter Schleifscheibe (Teller) und Schleifstein)
- einen "Sander" (eher was für Scratchbauer) oder Dicktenhobel

Die Farben und Beizen für das Modell habe ich jetzt nicht aufgezählt, ist ja kein Werkzeug.

So, das ist erstmal alles, was mir im Augenblick so einfällt. - Ganz bestimmt habe ich noch was vergessen, aber das kommt dann schon noch später nach!
Viele, oder die meisten Sachen hat man davon eh' zuhause. - Und eventuell brauchen wir auch nicht alles... Kommt ganz darauf an... ;)

Dann noch viel Spaß beim einrichten der "Werkstatt"!

Ciao,

HWE

PS. Was man nicht braucht:
- Mikrometerschrauben
- Laserwasserwaagen

inside-Stargaze

Dann hab ich auch direkt noch eine Frage:

Es gibt doch diese "Nailer" (im Victory Werkzeugkasten ist wohl auch einer dabei) mit der Man die Nägel in die Planken "drückt".

Anhand deiner Aufzählung der Werkzeuge nimmst du wohl einen normalen, kleinen Hammer, ich habe die BEfürchtung wenn man mit dem Nailer abrutscht das man ein schönes, rundes Loch in die Planken stanzt. Was ist von so einem WErkzeug zu halten? Benutzen oder doch eher zum Hammer greifen?

Sebastian

Auf Deutsch nennt sich das Teil übrigens "Nagelhalter" ;).

Hauptsächlich soll dieser auch kleine Nägel halten, damit man sie einfacher einschlagen kann...
Für meine Arbeit will ich diesen bei gerade kleinen Nägel jedenfalls nicht mehr missen.

Und ob ich nun mit dem "Nagelhalter" oder mit dem Hammer abrutsche  :7:



Mich würde aber eher mal interessieren, was vom Helling zu halten ist, der beim abo geliefert wird.

hwe

#3
Zitat von: inside-Stargaze in 08. September 2010, 19:40:10
Dann hab ich auch direkt noch eine Frage:

Es gibt doch diese "Nailer" (im Victory Werkzeugkasten ist wohl auch einer dabei) mit der Man die Nägel in die Planken "drückt".

Anhand deiner Aufzählung der Werkzeuge nimmst du wohl einen normalen, kleinen Hammer, ich habe die BEfürchtung wenn man mit dem Nailer abrutscht das man ein schönes, rundes Loch in die Planken stanzt. Was ist von so einem WErkzeug zu halten? Benutzen oder doch eher zum Hammer greifen?

Wenn es geht, verwende ich beim Bau keine Nägel... :)

Nägel, wenn man die Löcher nicht ausreichend vorbohrt, spalten nur das Holz und das ist, gerade beim Modellbau, sehr ungünstig.

Man kann nachträglich immer noch "Ziernägel" anbringen, wenn es denn unbedingt sein muß, aber wer sich mal Fotos der Victory anschaut, wird da sehr wenige (keine) Nägel finden. - Da wo Bolzen eingesetzt werden (beim Original), kann man gezielt über einzelne Nägel zur Nachahmung der Bolzen nachdenken. - Aber das sind individuelle Fallentscheidungen. - Wie gesagt, ich verwende überwiegend keine Nägel.

Ciao,

HWE

hwe

Zitat von: Sebastian in 08. September 2010, 19:50:34
Mich würde aber eher mal interessieren, was vom Helling zu halten ist, der beim abo geliefert wird.

Das ist keine Helling, sondern ein Ständer, in dem das Modell für die Dauer bis zur Fertigstellung "geparkt" werden kann.

Eine Helling sieht anders aus...

TA2011

Danke für die informativen Tipps. Dann werde ich mich mal ans zusammenstellen machen  :D

Sebastian

Zitat von: hwe in 08. September 2010, 20:53:16
Das ist keine Helling, sondern ein Ständer, in dem das Modell für die Dauer bis zur Fertigstellung "geparkt" werden kann.
Wird aber als Helling beworben und das er beim Bau helfen wird...

Naja, dann nicht. Also von 4 Sachen eine Sache die man eh nicht braucht. Nuja man kann nicht alles haben  :7:

Riecan

Hallo HWE,

was verstehst du unter Superkleber? Sekundenkleber (mit welcher Viskosität?) oder 2Komponenten-Kleber ala UHU-Plus?


Hi Sebastian,

Zitat von: Sebastian in 09. September 2010, 10:56:01
Zitat von: hwe in 08. September 2010, 20:53:16
Das ist keine Helling, sondern ein Ständer, in dem das Modell für die Dauer bis zur Fertigstellung "geparkt" werden kann.
Wird aber als Helling beworben und das er beim Bau helfen wird...

Naja, dann nicht. Also von 4 Sachen eine Sache die man eh nicht braucht. Nuja man kann nicht alles haben  :7:


Ganz so würd ich das nicht sehen. Sobald der Rumpf komplett beplankt ist könnte man ihn ja als provisorischer Schiffsständer benutzen. Oder willste den Rumpf in den Händen halten und takeln?  :pffft:
so long,
Riecan

deleted_Account

#8
Ääähm ihr habt ein ganz wichtiges Werkzeug vergessen. Und zwar das hier: http://www.amazon.de/gp/product/B000R0JDSI
Damit baut sich das Schiff von ganz alleine.  :6: :winken:

Gruß Maeks

hwe

#9
Zitat von: Maeks in 09. September 2010, 20:22:04
Ääähm ihr habt ein ganz wichtiges Werkzeug vergessen. Und zwar das hier: http://www.amazon.de/gp/product/B000R0JDSI
Damit baut sich das Schif von ganz alleine.  :6: :winken:

Gruß Maeks

Ich bin dann doch eher meiner Hausmarke treu, dem hier:

http://www.amazon.de/Leatherman-Luxuswerkzeug-18-kar%C3%A4tigem-Echtheitszertifikat-Geschenkbox/dp/B002RL9FBU/ref=cm_cr_pr_sims_t

Ciao,

HWE
:7:

Data

Ist das ein gespamme. Und da werde ich angezählt wenn ich ne Frage stelle die nicht 100-prozentig zum Thema passt.  :rolleyes:

hwe

Zitat von: Data in 10. September 2010, 00:10:31
Ist das ein gespamme. Und da werde ich angezählt wenn ich ne Frage stelle die nicht 100-prozentig zum Thema passt.  :rolleyes:
Wir bleiben wenigstens beim Thema: Werkzeug...

Le Chuck

Hallo Allerseits,
Danke für die schöne Auflistung der einzelnen Utensilien, vor allem gefällt mir der Tipp mit dem Ceranfeldschaber.
Ebenso werde ich mir mit Sicherheit den Leatherman zulegen. :D
Hier aber noch eine Frage:
Ist der Kauf einer Leistenbiegezange/Plankenbieger sinnvoll? Wenn ja welche Art? Oder doch bei der "einfachen" Wasser/Wärme Methode bleiben? ?(



hwe

Zitat von: Le Chuck in 17. September 2010, 14:23:32
Hallo Allerseits,
Danke für die schöne Auflistung der einzelnen Utensilien,
gern geschehen! :)
Zitat
vor allem gefällt mir der Tipp mit dem Ceranfeldschaber.
Ebenso werde ich mir mit Sicherheit den Leatherman zulegen. :D
Ja, der hat was, nicht wahr? ;)
Zitat
Hier aber noch eine Frage:
Ist der Kauf einer Leistenbiegezange/Plankenbieger sinnvoll? Wenn ja welche Art? Oder doch bei der "einfachen" Wasser/Wärme Methode bleiben? ?(
Ich persönlich tendiere überwiegend dazu, die "Wasser/Wärme"-Methode zu verwenden. - Unter anderem deswegen, weil sie authentisch ist. Schiffbauer nutzen dasselbe Verfahren, also wieso nicht auch wir? - In ganz besonders hartnäckigen Fällen kann man die Planke auf der Innenseite mit einem scharfen Messer anritzen/einkerben.

Einen "Plankenbieger", den man als Spitze an einem Lötkolben einsetzt, zähle ich auch mit zu der Rubrik Wärme/Wasser, da ich die Planke auf jeden Fall vor dem biegen wässern würde. - Bei Schiffbauern gilt die Regeln mindestens eine Viertelstunde pro Zoll Dicke wässern. - Aber das Absolute Minimum zum wässern sind 15 Minuten. - Sollte man auch etwa bei unseren kleinen Planken einhalten. - Aber da geht es auch etwas kürzer... :)

"Leistenbiegezangen" stehe ich sehr skeptisch gegenüber. - Ich habe bisher noch keine eingesetzt, aber für mich sind das eher "Folterinstrumente für Planken" -> "Gesteh' endlich, sonst kneife ich Dich mit der Zange!"  :7: - Da setze ich nach wie vor lieber auf Wässern und erhitzen.

Ciao,

HWE

Mandi

Hallo !

Die Leistenbiegezange macht im Grunde dasselbe
wie wenn du die Planke mit dem Messer einritzt.
Mit der Klinge der Zange kerbt man die  Planke an,
bricht sie quasi leicht und sie biegt sich auf die
Seite wo die Kerben sind. Je enger die Kerben
gesetzt werden,, desto enger wird der Radius.
Funktioniert ganz toll.

mfg
mandi

hwe

Hallo Mandi,
Zitat von: Mandi in 17. September 2010, 21:45:32
Hallo !

Die Leistenbiegezange macht im Grunde dasselbe
wie wenn du die Planke mit dem Messer einritzt.
Nicht ganz dasselbe, denke ich...
Zitat
Mit der Klinge der Zange kerbt man die  Planke an,
bricht sie quasi leicht und sie biegt sich auf die
Seite wo die Kerben sind.
Das mit dem brechen ist genau der Punkt, der mich hier am meisten stört. - Das Messer setze ich nur "aus Verzweifelugn" ein, wenn es gar nicht anders geht. Dabei bin icih auch sehr frei darin, wie ich die Schnitte ansetze. - Ich denke, ich bin da mit dem Messer auch etwas flexibler in den Möglichkeiten, wie ich die Schnitte ansetze.

Aber prinzipiell stört mich das mit dem "brechen" sowieso schon. - Wir haben hier mal vor ewigen Zeiten darüber "referiert", wie denn ein Baum und damit auch ein Brett im Inneren von der Struktur her aufgebaut ist. - Nämlich, daß man sich ein Laubbaum-Brett im Grunde wie einen überdimensionalen Strohhalm vorstellen kann. - Holz saugt Wasser an den Stirnseiten an und leitet es dann im Inneren weiter. Von den Seiten her ist Holz tendenziell eher "dicht". - Eben wie ein Strohhalm. - Bricht man nun aber das Holz,schafft man damit neue Stellen, in denen das Wasser eindringen kann. - Die alten Schiffbaumeister wussten das und deswegen wurden Planken stets gebogen (mittels Feuer, Wässern, heissem Dampf) aber nie gebrochen.

Nun muss unser Modellschiff zwar nicht wasserdicht sein, aber ich denke, so oft "gebrochenes" Holz entwickelt eine andere Saugstärke, was Farbe und Lasuren etc. angeht. Die Oberflächen werden dadurch etwas ungleichmäßiger in der Farbe. Und was ich mir vielleicht auch nur einbilde, ist dass beim späteren verschleifen man dann vielleicht doch eher mal an einem winzigen Splitter hängebleibt und man dann plötzlich aus einem kleinen Splitter einen Großen macht...

Ich bilde mir vielleicht nur ein, daß die Oberflächen einfach schöner sind, wenn sie nicht gebrochen werden. - Denn auch wenn ich mein Messer zum einkerben nehme, versuche ich trotzdem, die Oberfläche nicht zu brechen, sondern nutze zusätzlich das Wasser/Hitze Verfahren.

Die Zange ist aber, wenn ich mich richtig erinnere, schon so gebaut, daß man mit dem einkerben auch gleichzeitig das Holz "bricht", oder?  :woist:
Zitat
Je enger die Kerben
gesetzt werden,, desto enger wird der Radius.
Funktioniert ganz toll.

mfg
mandi

Ciao,

HWE

SantaFeFan

Hallo Herbert,
Also das mit dem brechen klingt schon etwas "brutal".....Du würdest also eher das Biegegerät mit dem Lötkolben empfehlen ? So eine Anschaffung steht bei mir eh noch an (Bounty ,Santa Maria und die Victory eben....).Mich beunruhigt auch der Gedanke das ich im Inneren viele kleine Bruchstellen habe ,wogegen wenn es "nur" gebogen ist viel beruhigender ist .....

hwe

Zitat von: SantaFeFan in 17. September 2010, 22:25:46
Hallo Herbert,
Also das mit dem brechen klingt schon etwas "brutal".....Du würdest also eher das Biegegerät mit dem Lötkolben empfehlen ?
Eher so, ja. - Wobei ich bei dünnen Leisten es sehr OK finde, nur zu wässern und dann mit einer passenden Lötkolbenspitze die Planke direkt am Rumpf anzuformen.

Das Einzige, was noch besser als das "Löt-Bügeln" ist, ist die Verwendung einer Dampfkiste, wie es die Schiffbauer direkt selbst auch tun.
Zitat
So eine Anschaffung steht bei mir eh noch an (Bounty ,Santa Maria und die Victory eben....).Mich beunruhigt auch der Gedanke das ich im Inneren viele kleine Bruchstellen habe ,wogegen wenn es "nur" gebogen ist viel beruhigender ist .....
Jo, das mag Einbildung sein, aber ich finde es auch besser, das Holz nur zu formen und nicht zu "foltern" ;)

Ciao,

HWE

Data

#18
@Unsere Profis: Wie genau biegt ihr die Planken mit Wasserdampf? Haltet ihr die über einen Wasserkocher/Kochtopf und legt dabei die Planke um ne Cola-Dose oder gibt es hier jemanden der die angesprochene Dampfkiste besitzt? Und wie macht man das mit einem Lötkolben bzw. was ist diese Lötkolben-Biegegerät?

EDIT: Bevor jetzt jemand schreit ich würde das Thema verfehlen: Ich will wissen welches Werkzeug sich eignet und ob ich mir noch nen Lötkolben kaufen muss oder es lieber mit dem Wasserkocher ect. mache.  :winken:

Le Chuck

Ersteinmal danke für die umfangreichen antworten.
@Data: definitiv Thema verfehlt :D  :D  :D  :D, ne spaß beiseite: hier wird der Lötkolben erklärt:

http://www.schiffsmodellbau-onlineshop.de/artikel.htm?bestellnummer=GK3007

hwe

Also ich habe mir vor einiger Zeit eine Dampfkiste selbst gebaut, aber bisher noch nicht genutzt (einfach keine Zeit gehabt). - Die kommt dann bald in Benutzung! - Ich freue mich schon darauf! :)
Ansonsten habe ich bisher immer mit einer speziellen Lötkolbensitze "gebügelt". - Gewässerte Leiste am Modellrumpf einseitig festklemmen und dann geht's los. - Es reicht ja, wenn die Leiste "ungefähr" die Rumpfform annimmt. - Sie wird dann nicht mehr brechen. - Keine Knicke in der Beplankung!

Ciao,

HWE

Data

Zitat von: hwe in 18. September 2010, 18:34:03
...Ansonsten habe ich bisher immer mit einer speziellen Lötkolbensitze "gebügelt"....

Hast du da ein Bild zu oder ein Link wo man sich sowas mal anschauen kann?

hwe

Zitat von: Data in 18. September 2010, 18:48:17
Zitat von: hwe in 18. September 2010, 18:34:03
...Ansonsten habe ich bisher immer mit einer speziellen Lötkolbensitze "gebügelt"....

Hast du da ein Bild zu oder ein Link wo man sich sowas mal anschauen kann?
http://www.gk-modellbau.de/DE/ships/productes/S3000G.htm


Modellbaumechaniker

Zitat von: hwe in 08. September 2010, 19:09:47

Wer dann noch Geld für Maschinen hat:
- eine kleine (mini-Modellbauer-) Kreissäge
- eine Dekupiersäge
- eine kleine Drehbank/Drechselbank (für Modellbauer)
- einen Multifunktionsbandschleifer (oft mit integrierter Schleifscheibe (Teller) und Schleifstein)
- einen "Sander" (eher was für Scratchbauer) oder Dicktenhobel


Hab da mal ne Frage zu der Kreissäge. Herbert du hast ja geschrieben das du proxxon hast. Gilt das auch für die Kreissäge? Wenn ja welche hast du? Habe 2 Interessante endeckt. Einmal eine Tischkreissäge KS 230 und einmal eine Feinschnitt- Tischkreissaege FET. Welche würdest du empehlen. Wobei ich sagen muß das mir die letztere schon ein bisschen übertrieben scheint. Tendiere da eher zu der ersten, hauptsächlich wegen des enormen Preisunterschiedes.7

Und dann eher ne Dekupiersäge oder lieber gleich eine Bandsäge? Oder braucht man das bei unseren Mässstäben überhaupt nicht?

Lg Oli