Flugzeuge ** Fertig ** MH-60K Nighthawk in 1:72 von Italeri

[Hajo L.]

Ich kann es vor Ungeduld nicht abwarten und wart deshalb nicht das fertige Modell ab, sondern veröffentliche jetzt schon einen Baubericht. Das Modell ist ein MH-60K Nighthawk in 1:72 von Italeri.

Ausschlaggebend für das Modell war meine zweite Leidenschaft, die Computerspielerei. Ich daddel gerne Operation Flashpoint, eine in meinen Augen sehr gelungene Gefechtssimulation. Da das Spiel seinen Fans die Möglichkeit gibt, eigene Einheiten zu kreieren und in das Spiel zu integrieren machen viele davon Gebrauch. Ich nicht, aber ich erfreue mich an den Programmierkünsten der Gruppe BAS, die sich auf die Schaffung von Spezialeinheiten und deren Fahrzeugen spezialisiert hat. Und dort gibt es einen Nighthawk, der voll beladen mit Soldaten einen netten Anblick ergibt, weil nämlich die Herren GIs die Beine aus dem Frachtraum baumeln lassen. Das kann man natürlich auch modellbauerisch nachstellen.

Hier ein Bild des BAS-Blackhawks.




Erstes Problem war die ,,Rekrutierung" von Besatzung und Spezialkommando. Ich möchte dazu nur soviel sagen: Ich bin jetzt Doktor der Plastikchirurgie. Das Gemetzel hat aber in meinen Augen zu einem recht ansehnlichen Erfolg geführt. Leider musste ich jedoch im Nachhinein feststellen, dass die Figuren etwas zu dick sind: Es passen leider nur zwei pro Seite in die Laderaumöffnung und nicht, wie geplant, drei.

Hier direkt nach der Operation:




Und nach der Einkleidung bei der StOV:




Die Piloten sind nach ihrer Beinverkürzung auch ein etwas seltsamer Anblick und erinnern irgendwie an Gorillas...

Das Modell selbst musste gehörig überarbeitet werden, um einigermaßen vorzeigbar zu sein. Ich habe mit dem Kabinendach begonnen. Ursprünglich nur eine nackte Deckenplatte, sieht das Ganze nun etwas detaillierter aus. Ich habe die Konstruktion aus Pappe gemacht, das FRIES (Fast-Rope Insertion/Extraction System) ist aus Plastikresten.





Sehr geholfen hat mir dabei der Walkaround beim Aircraftresourcecenter ( http://s96920072.onlinehome.us/AWA1/301-400/walk338_MH-60L/walk338.htm ), der äußerst detailliert ist und kaum Fragen offen lässt.

Weiter ging es mit den umfangreichen Sensoren an diesem Spezialhubschrauber. Das Basismodell von Italeri ist in diesem Bereich sehr rudimentär ausgerüstet. Zuerst habe ich die RWRs (Radarwarnsensoren) nachgerüstet. Die vorderen waren einfach zu realisieren, am Heck musste erst noch ein entsprechender Geräteträger her, den ich aus zusammengeklebten Plastikscheiben herausgeschnitzt habe. Die RWRs selbst sind ehemalige Infanterie-Schießöffnungen vom 1:87 Bradley von Roco.






Dann folgte das nächste Schmankerl: Die Täuschkörperstarter. Im Bausatz ist nur ein einziger enthalten... so würde ich nicht ins Gefecht fliegen wollen. Also musste Ersatz her. Ich hatte kurz überlegt, die beim Marine-Seaking von Revell enthaltenen Starter nach zu bestellen, aber davon Abstand genommen, weil die im Set enthaltenen vier nicht ausreichen würden... Ich wollte sechs! Ob das realistisch ist, weiß ich nicht, aber ich habe bei meiner Recherche sowohl die Zwillingsanordnung am Heck als auch die Anordnung an den vorderen Fahrwerksstummeln gefunden.
Und wenn sich trotzdem jemand stören sollte, kommt hier mein Totschlagsargument, das bei diesem Hubschrauber immer zieht: Das ist ein Hubschrauber einer konspirativen Sondereinheit (160th SOAR), dort wechseln die Besatzungen Sensoren und Equipment häufiger als ihre Unterhose!
Also meine Lösung des Starterproblems: Ich habe sechs ASROC-Starter von meinen 1:700-Schiffsmodellen verkürzt, die oberen Seitenränder angeschliffen und mit den ehemaligen Luftbremsen-Bestandteilen einer 1:72 Bronco versehen an den Heli gepappt. Das Ergebnis kann sich meiner Meinung nach Sehen lassen und rechtfertigt die Entwaffnung meiner Schiffe.




Die 160th SOAR fliegt natürlich auch nicht mit den von Italeri gelieferten M60 ins Gefecht, sondern vertraut auf die Feuerkraft von M134 Miniguns. Ich hatte noch zwei übrig (vermutlich vom AH-6J Nighthawk) und habe diese noch ein bisschen aufgemotzt: Mit einem dünnen Strohhalm habe ich Mündungsfeuerdämpfer dargestellt, später soll ein Stück Kabelisolierung aus Plastik den Hülsenschlauch imitieren, der die abgeschossenen Munitionshülsen sicher nach außen leitet.




Miniguns brauchen natürlich auch Munition, und ich habe die Patronengurte aus dem Streifen eines Feinripp-Unterhemdes gefertigt. Klingt ungewöhnlich, war aber notwendig, weil ich mir vor dem Zusammenbau des Rumpfes über die Bewaffnung nicht ganz sicher gewesen war und deshalb den ganzen Kram NACH der Rumpfmontage hineinquetschen musste. Das hat letztendlich ne Menge Geduld gekostet, aber zum Glück ist alles heil und die Doorgunner auf ihren Plätzen geblieben.
Mit einem dünnen Stück Plastik habe ich auch die Minigun-Lafette dargestellt, mir scheint, diese Lafette ist schwenkbar und genau so lang, dass sie eingeklappt in das Fenster passt.




Der IR-Störer auf dem Dach ist von einem alten Italeri-Apache geklaut, das Originalbauteil ist zu dünn und sieht nicht aus.




Desweiteren mussten die Ansätze der Stummelflügel nachgebaut werden. Beim Bausatz sind zwar die Zusatztanks samt Träger dabei, aber die wollte ich nicht montieren. Die kurzen Ansätze habe ich aus den Stummelflügeln meines ersten Blackhawks (den Medic-Blackhawk von Revell, muss über 15 Jahre alt sein) gefertigt, da sie besser passten.

Dem Modell fehlen jetzt noch die montierten Miniguns, die Spezialeinheit, einige Antennen und der finale Anstrich. Bericht dazu folgt bald.






HAJO

[Hajo L.]

Na also, alle sprachlos vor Begeisterung! So wünsch' ich mir das!


HAJO

[foofighter]

also bei den figuren hat sich der aufwand definitiv gelohnt! sehen echt klasse aus.

da ich von helis im großen und ganzen keine ahnung habe kann ich da nicht so viel zusagen, aber sieht vielversprechend aus...

[Bl@ck-H@wk]

Hey ich bin auch n großer Fan von den Black Hawks

Ich hab ebend durch Zufall Hier  n Modell von Italeri gefunden, letzt Seite bei "Hubschraubern" Da gibts nen BH in 1:35 für ~50 Euro

Sollte man sich den zulegen

[Murdock]

Hi Hajo
Das ist Modellbau, wie ich ihn liebe:Nehmen was die Grabbelkiste hergibt. Am besten sind die Munitionsgurte aus Feinrippwäsche. Welche Marke bevorzugst Du ? Schiesser ?  

Murdock

[Hajo L.]

Ich weiß nur, dass sie relativ frisch gewaschen waren...


HAJO

[Hajo L.]

So, nun folgen nur noch wenige Arbeitsschritte (Anbringen der Heckflosse und der Bugfenster) und dann kann ich mit der Lackierung beginnen. Deshalb schnell vorher noch einmal ein paar Vergleichsbilder, wo aufgrund der teilweise auffälligen Färbung die gescratchten Anbauteile noch etwas mehr hervorstechen.




Deshalb auch der zweite MH-60 im Hintergrund, den ich vor mehr als 10 Jahren OOB gebaut habe und der entsprechend mager gegen den aktuellen Heli aussieht.




Hier noch einmal in Kurzform die Änderungen an meinem MH-60L, vom Bug zum Heck:

-   Einstiegshilfen angebaut
-   Cockpittüren nicht angebaut/entfernt
-   Pilotensitze gegen Sitze aus einem AH-64 ausgetauscht (wg. der Seitenpanzerung)
-   Piloten eingesetzt
-   Radarwarnempfänger (RWRs) angebaut
-   Vordere Täuschkörperwerfer montiert
-   M-60 MGs gegen M-134 Miniguns ausgetauscht
o   Miniguns aufgewertet mit: Munitionszuführung, Abzugseinrichtung, Hülsenschlauch, Mündungsfeuerdämpfer
-   Lafetten für Miniguns
-   Bordschützen eingesetzt
-   Munitionskisten mit Munitionsgurten eingebaut
-   Trägeransatz des HSSS angebaut
-   Kabinendach detailliert
-   FRIES (Fast-Rope Insertion/Extraction System) eingebaut
-   IR-Störer gegen Störer vom AH-64 ausgetauscht
-   X-förmige Dachantenne montiert
-   Doppelstarter für Täuschkörper angebaut
-   Weitere Antenne am Heckansatz angebaut
-   Achteren Systemträger mit RWRs montiert

Es fehlt nun noch eine Antenne auf dem Heckausleger, sowie das Einsatzteam, das jedoch erst nach der Lackierung zum Einsatz kommt.


HAJO