Das Regiment Royal-Deux-Ponts in Amerika 1781/1782

Begonnen von flankerfan, 08. November 2010, 21:56:40

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flankerfan

Als kleinen Aufmacher mal ein Bild meines jüngsten und bisher aufwändigsten Dioramas. Es hat mich die letzten Monate schwer beschäftigt und das noch in einer Epoche, die mich vor kurzem überhaupt noch nicht interessiert hat - die Epoche des Barocks. Aber wenn man da mal einsteigt, ist es der blanke Wahnsinn. Was da so alles los war und welche Auswirkungen das Geschen bis heute besitzt - das kann man kaum in Worte fassen.
Der Auslöser war, dass in meiner Wahlheimat dieses Jahr das Jubiläum "600 Jahre Herzogtum Pfalz-Zweibrücken" begangen wurde und ich als allgemein historisch Interessierter die eine oder andere Veranstaltung besuchte und interessiert die Geschichtsartikel der hiesigen bräsigen Lokalpresse las. Dabei lernte ich z.B., dass der erste König von Bayern der Herzog von Pfalz-Zweibrücken war (weshalb das Herzogtum auch 1806 aufhörte zu existieren, weil man König von Napoleons Gnaden wurde) und dass dessen Vorgänger, obschon nur Herrscher eines der vielen deutschen Zwergstaaten, auch schon großes für sich erwarteten, denn die Herzöge von Zweibrücken waren durch den wittelsbacher Erbvertrag Erbberechtigt für die Kurpfalz und für das damalige Herzogtum Bayern. Nur wurde das zu ihrem Leidwesen erstmal lange nichts, aber man versuchte, groß mitzuspielen an den Höfen der wichtigsten Herrscher jener Zeit, was zu einem gewissen Geldmangel führte. Wie viele Andere kamen auch die Zweibrücker Herzöge auf die Idee, Soldaten zu vermieten, und damit geht es jetzt mal los, Bild 1 zeigt das Dio mal in der Totalen:

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flankerfan

#1
Dazu kam, dass ich seit Jahren alles horte und sammle, was die Modellbahnbranche so an Obst, Gemüse und Blumen heraugebracht hat und von dem ich nie wusste, wozu ich es eigentlich mal brauchen würde (z.B. Kürbisse, Mais und Tabak, alles Sachen aus der neuen Welt, damals bereits im großen Umfang in den Neuenglandstaaten (oder auch hier im alten Europa) angebaut. Und dass mir ein amerikanisches Farmhaus aus Gießkeramik von Thomas Förstmann in die Hände fiel, war bestimmt auch kein Zufall.  Da nahm eine Idee schnell Form an und mit Figuren von Italeri (französische Infanterie), Revell (Milizionäre) und einer von Imex (Pioniere) stand das Bild vor meinen Augen, dass ihr jetzt hier umgesetzt seht. Dazu noch ein Bild von links, sozusagen aus Süden:

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flankerfan

#2
So, jetzt wird es noch etwas textlastiger, aber ihr müsst ja nicht alles lesen:
Das deutsche Regiment ,,Royal-Deux-Ponts" (Königlich Zweibrücken) wurde offiziell am 19. Februar 1757 mit königlicher (französischer) Verordnung im Herzogtum Pfalz-Zweibrücken gegründet . Es gehörte wie zahlreiche andere Regimenter fremder Nationalität in jener Epoche zur französischen Armee.
Es handelte sich um ein Regiment deutscher Infanterie, das der Herzog von Zweibrücken Christian IV. auszuheben sich verpflichtete. Dafür wurden ihm jährliche Zahlungen (Subsidien) in Höhe von 300000 Livres bewilligt.
Ausgangspunkt war ein Freundschaftsvertrag, den Christian IV. mit dem mit ihm gut befreundeten französischen König Louis XV. 1751 geschlossen hatte. Dort ist zuerst noch die Rede davon, dass er für 40000 Gulden ein Bataillon zu stellen habe. Daraus wurde dann durch verstärkte Anwerbung bereits 1756 ein Regiment. Es bestand aus drei Bataillonen zu je 6 Kompanien. Jede Kompanie hatte 113 Mann (ohne Offiziere). Insgesamt sollte das Regiment eine Stärke von 2034 Mann haben, dazu noch diverse Offiziersränge.
Zu einer Kompanie gehörten dann 82 Füsiliere (später Chasseure) und 8 Grenadiere. Jede Kompanie wurde von einem Hauptmann zu Fuß (Capitain en pied) befehligt, der einen Stellvertreter ,,Capitain en second" hatte, dazu kamen drei Leutnante (bzw. bei den ersten Kompanien jedes Bataillons an Stelle eines Leutnants ein Fähnrich). Außerdem weitere verschiedene Spezialisten, so einen Fourier und seinen Beschützer, einen Waffenmeister, einen Zimmermann, 3 Trommler und 8 Anspessades (Elitesoldaten im Rang zwischen Grenadier/Füsilier und Unteroffizier) und 8 Unteroffiziere, Ein Leutnant erhielt einen monatlichen Sold von 11-13 Livres, ein Füsilier hingegen nur 5 Solsund 6 Derniers. Spezialisten wie Grenadiere, Zimmerleute, Trommler erhielten 6-7 Sols, Unteroffiziere in verschiedenen Funktionen und Dienstgraden bekamen 8-13 Sols. Zu zahlen hatte diesen Sold der Kompaniechef, der für jeden seiner 113 Mann 13 Livres im Monat. ( ein Livre bestand aus 20 Sol (später Sou genannt), ein Sol waren 15 Deniers).
Trotz dieser relativ genauen Festlegung hat das Regiment häufig andere Stärken gehabt, soweit ich das nachvollziehen kann.
So, hier ein Blick von rechts, sozusagen Nordseite.

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flankerfan

#3
Der erste Einsatz erfolgte nahezu direkt, aber mit wenig Erfolg, im siebenjährigen Krieg an der Seite der sächsischen Armee. Später erwarb man in diesem Krieg Erfahrung und nach dem Friedensschluss 1762 lag das Regiment einige Zeit in verschiedenen Garnisonen. Im April 1780 wurde es als Bestandteil des französischen Hilfskorps zur Unterstützung des amerikanischen Unabhängigkeitskampfes nach Amerika verschifft. Dort kämpfte man an entscheidender Stelle gegen die Engländer (größtenteils Hessen) beim Sieg in der Schlacht von Yorktown (einer kleinen Stadt, besser einem Dorf am Rand der Cheasepeak Bay, dem Mündungsgebiet des Delaware Flusses). Erst im Juli 1783, nach mehr als drei Jahren Abwesenheit, landete das Regiment wieder in Frankreich. Während der französischen Revolution verließen die meisten Deutschen das Regiment (das war da noch ungefähr die Hälfte des Mannschaftsbestandes), es wurde dann 1791 in 99. Linien-Infanterie-Regiment umbenannt und machte unter Napoleon den französischen Feldzug durch Europa mit. Es hatte als solches Bestand bis zum Jahr 2000, wo es offiziell in Lyon aufgelöst wurde.
Jetzt noch ein Blick auf die Rückseite, nähere Erläuterungen für leseeifrige fogen noch...

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flankerfan

#4
Der Einsatz im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg:
Zu dem französischen Hilfscorps unter der Führung des Comte de Rochambeau gehörten 7 Regimenter Infanterie, eines davon das Royal-Deux_Ponts. Sie waren in drei Brigaden gegliedert und zusätzlich kam noch diverse Artillerie und Kavallerie hinzu. Insgesamt ca. 7800 Mann. Dazu kam noch eine Marine-Legion.
Die Ankunft war in Newport / Rhode Island mit anschließender Ausschiffung am 11.Juli 1781. Am 28. Juli gab es ersten Feindkontakt mit den Engländern.
Dann wurde relativ beschwerlich nach nach Süden, nach Philadelphia marschiert, wo man am 3. September eintraf und an einer Militärparade vor dem Amerikanischen Kongress teilnahm. Außer ein paar Patrouillengefechten gab es keine größeren Kampfhandlungen. Von dort wurde weiterhin nach Süden marschiert und bei Anapolis der Yorckfluss überquert. Weiter ging es durch Virginia. Ende September erreichte man dann Yorktown, wo man Stellung bezog. Yorktown war eine kleine, geschäftige Hafenstadt, die einen sicheren Seehafen für große Linienschiffe darstellte. In Yorktown hatte sich nahezu die gesamte englische Streitmacht in das Winterquartier zurückgezogen und sich stark verschanzt, um auf weitere Verstärkungen zu warten, die aber nie eintreffen sollten.
Die Belagerung begann umgehend zusammen mit der amerikanischen Landarmee und nachdem auch die Artillerie eintraf, wurde Yorktown systematisch zerschossen.
Am 14. Oktober gelang es unter wesentlicher Teilnahme des Regiments Deux Ponts, eine Schlüsselstellung der Engländer, eine der großen Sternschanzen, die Redoute Nr. 9, im Sturmangriff unter der Führung des Bataillonskommandeurs Wilhelm von Zweibrücken einzunehmen. Dabei kam es zu heftigen Kämpfen von Deutschen gegen Deutsche, da diese Redoute hauptsächlich von Hessen besetzt war.

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flankerfan

#5
Diese wesentliche Schwächung der Verteidigung führte schließlich am 19. Oktober 1781 zur Kapitulation der Garnison von Yorktown, was auch gleichzeitig die endgültige Niederlage der Engländer im Unabhängigkeitskrieg einläutete, die dann im Friedensschluss von Versailles am 3.September 1783 besiegelt wurde.
Das Winterquartier bezog man in Williamsburg, von wo man am 2. Juli 1782 in Richtung Norden aufbrach. Ende Juli war man in Baltimore, wo man einen ganzen Monat verbrachte. Anfang September war man wieder in Philadelphia, wo wieder längere Rast und Paraden stattfanden und schließlich endete der lange Marsch in Boston, wo eine Transportflotte die Truppen Anfang Dezember aufnahm und am 24. Dezember nach Westindien in See stach. Nach einer sehr beschwerlichen und verlustreichen Seereise erreichte man Anfang Februar die Insel Curacao, wo Schiffe repariert werden mussten. Von dort ging es zum Hafen Porto Caballo in Venezuela, wo man bis Ende April blieb, ehe am 1. Mai 1783 die Segel zur Heimfahrt gesetzt wurden. Am 19. Juni begann die Ausschiffung in Brest.
Jetzt mal ein bisschen mehr ins Detail...

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flankerfan

#6
Über den Feldzug des Regiments Royal-Deux-Ponts gibt es eine ganze Reihe verschiedener Aufzeichnungen. Am interessantesten finde ich das Tagebuch des einfachen Chasseurs (Schütze mit einem Chassepot-Gewehr) Georg Flohr, das komplett erhalten ist und in auszugsweiser Übersetzung vorliegt. Sehr detailliert und lebendig, in der damals üblichen Ausdrucksweise wird der gesamte Feldzug, mit allen Landschaften, Tieren, Dörfern, dem Wetter und den Dörfern, Wirtshäusern und Städten, durch die man zog, beschrieben. Dazu kommen ausführliche Schilderungen zu den Wilden, den Farmern, der Landwirtschaft, zu den Rasttagen, den üblichen Vergnügungen, der Lage vor Ort und was ihm noch so bemerkenswert erschien. Einfach großartig in seiner präzisen Einfachheit. Auch die Schlacht von Yorktown wird ausführlich beschrieben und manche interessante Anekdote eingeflochten.
Hier noch mal ein Blick auf die zentrale Szene.

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flankerfan

#7
Breiten Raum nehmen Schilderungen von Volksfesten, Bällen, Verwandtenbesuchen und Besuchen der Amerikaner (insbesondere der Amerikanerinnen) im Lager ein.
Dabei kam mir die Idee für mein Diorama. Man könnte doch mal ein Farmhaus in Virginia, Pensylvania oder Maryland darstellen, das vielleicht einem Pfälzer gehört, der als Mitglied der Minuteman von seinen alten Landsleuten zu einer gemeinsamen Übung abgeholt wird oder ein Geburtstagsständchen bekommt oder zum Dank für irgendwelche Heldentaten ausgezeichnet werden soll oder als Dankeschön für das letzte Woche gespendete Grillschwein zum Lagerfest eine Ehrensalut bekommt oder, oder, oder....
Ei, da kommt ja noch einer...

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flankerfan

#8
Hier mal noch ein Blick auf die Details wie Maus / Ratte im Fenster, Weinstock, Hühner. Die Tiere sind von Preiser (in 1:87 gerade richtig für 1:72, da eigentlich zu groß), der Weinstock entstand aus dem Busch Weinset.

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flankerfan

#9
Und als Abschlussbild noch mal ein Detail vom gepflegten Garten hinterm Haus, inclusive frecher Häschen. Ich hoffe, euch macht das Betrachten ähnlich viel Spaß, wie mir das Bauen!

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Hans

Bingo! Klasse Thema, toll umgesetzt, die Figuren passen hervorragend zusammen. Sehr stimmig, wirklich voll überzeugend.


Das ganze Gemüsezeug----booah. Ich hatte einiges hier, ich weiss, was das für ne Arbeit ist, alleine 1 Tabakpflanze zusammenzupusseln...

Das Haus ist etwas grünlich....wirkt auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig. Ich hab aber auch schon so arg vergrüntes Holz gesehen...gleichwohl stutzt man erst mal.

Die Uniformierung hat mich mal interessiert, das I-Net gibt da schon tatsächlich was her. Vielleicht für die interessant, die sich für die gesamte Story interressieren:

http://www.kriegsreisende.de/absolutismus/deux-ponts.htm

http://www.americanrevolution.org/flohr/flohr2.html

http://www.11thpa.org/images/yorktown-26.jpg
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wilee

Gefällt mir auch sehr. Wirklich mit viel liebe zum Detail gestaltet!
Is schon verrückt was es mittlerweile alles als Zubehör gibt.

MfG
Dolce&Gabana? Ich trage Heckler und Koch!

Bradhower

Tolles Dio & interessante Story  :klatsch:  :klatsch:  :klatsch:  :klatsch:

Gruß Bradhower

Der Lingener

Wow!
Schönes Diorama!
Alleine die Umsetzung der realistischen Bepflanzung - gaaanz großes Kino!
Meinen allergrößten  :respekt:  für die gelungene Komposition von Haus, Bepflanzung und Platzierung der Figuren - von deren Bemalung mal ganz abgesehen...die ist auch spitze und spornt einen Figuren-Bemalungsdeppen wie mich dazu an, es immer wieder zu versuchen, um auch dermaleinst solche Ergebnisse zu erzielen.
In einem Wettbewerb wäre dieses Diorama bestimmt auf den vorderen Plätzen zu finden...

Aber einen Kritikpunkt habe ich:
Das Haus steht (auf dem zweiten Bild gut zu sehen) mit einer Ecke auf dem Rahmen - hier wäre eine Platzierung einige Millimeter weiter ins Zentrum angeraten gewesen. Aber das sind kleine Nickeligkeiten, die vom Gesamteindruck nicht ablenken sollten und der ist: P-H-A-N-T-A-S-T-I-S-C-H!

Mehr davon...

Michael
P.S.: Das Gießkeramik-Haus von Thomas Förstmann: stammt das von Fuhrmann oder wo ist das zu beziehen?
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Modellbau soll Spaß machen, Entspannung bringen und Hobby bleiben!

Thomas Trauner

Sehr, sehr schön gemacht. Klasse Backgroundstory. (Ich gebe zu, dass mir bislang unbekannt war, dass beide Seite "Deutsche" Mietsoldaten einsetzten..)

Das Diorama zieht die Blicke an. Viele Details locken immer wieder zum erneuten Betrachten.

Irgendwas ist aber immer....das Grundbrett könnte größer sein. So wirkt das Gesamtbild recht wuchtig.
Eine Formel hätte ich da auch nicht, aber das Verhältnis Breite/Höhe/Tiefe passt eben nicht ganz.

Aber sonst:  :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Thomas


Bernd B.

Mich macht das Grün des Hauses auch etwas stutzig - das ist schon sehr extrem. In der Ecke, in der das Diorama regional angesiedelt ist, habe ich solche Farbtöne nie wahrgenommen. Aber: Es gab bereits zu der Zeit Farben, mit denen die Häuser einen Schutzanstrich erhielten. Wer weiss ...? Was mir definitiv zu gedrängt ist, dass ist die Nähe von Feld und Haus. Mindestens eine Wagenbreite, meistens wesentilich mehr trennen in der Regel diese Bereiche. In Neuengland war Platz.

Das aber sind wieder Details, die der sehr, sehr guten Umsetzung der Idee keinen Abbruch tun.

By the way: Das Farmhaus ist wirklich schon archetypisch ...


Quelle: http://goireland.about.com/od/countytyrone/ig/Ulster-American-Folk-Park/ - auf der Seite ist auch ein "grünes" Farmhaus.

rabapla

ich finde daß in diesem fall sogar das etwas gedrängte (besser: kompakte) gut hinhaut:
das ganze konzentriert sich zu einer art "großen vignette".......

gefällt mir ausgesprochen gut!

:winken:
Gruß

Ralf

komplexe Systeme machen komplexe Fehler, 
einfache Systeme machen............ komplexe Fehler.    jede Menge 1/48 Flugzeuge und 1/72 Schiffe in unterschiedlichen Stadien

flankerfan

Hallo Modellbaugemeinde, was habt ihr denn für Arbeitszeiten, dass ihr hier am Vormittag schon so in die Tasten kloppen könnt, während ich tief gebeugt und erschöpft von der Arbeit abends nach Hause schleiche....
Prima, dass euch das Dio so gut gefällt, ist aber auch bisher mein bestes muss ich mal so sagen. Wobei ich ansonsten mehr Flugzeuge und Fahrzeuge im "einzig wahren Maßstab" baue, allerdings gerne mit ein paar Figuren dekoriert, also "fast" Dioramen oder Vignetten. Mal sehen, vielleicht kann ich mal noch ein paar vernünftige Bilder machen und zeige das eine oder andere noch, auch wenn es an das hier nicht ran reicht.
Von euch Fachmännern nehme ich natürlich auch gerne mal etwas Kritik an. Wobei ich sagen würde, dass das Ganze vielleicht wirklich etwas kompakt gestaltet ist, aber der Hauptgrund ist das Format der Basisplatte. Ich habe nämlich festgestellt, dass sich meine Dioramen ganz gut in den leeren Kartonverpackungen von Kopiererpapier transportieren und im heimischen Regal verstauen lassen, damit ist die Grundplatte mit A4 schon mal vorgegeben und der Rest muss sich daran orientieren. Das Haus ist ursprünglich gelb gemalt gewesen und durch die diversen Nachbehandlungsphasen hat sich so ein etwas verwaschener grau-grün Stich eingestellt, der mir aber ehrlich gesagt ganz gut gefällt. Es wird übrigens in der Literatur oft erwähnt, dass die Häuser teilweise sehr farbig waren, wobei weiß überwiegt. Warum also nicht auch mal gelb. Das Haus habe ich tatsächlich bei Kai Fuhrmann bezogen, nicht immer die billigste, aber eine sehr gute und seriöse Bezugsquelle für alles in 1:72 ! Das Haus als Bausatz ist so leidlich, nach dem Zusammenbau war es doch recht krumm und schief, ganz kaschieren kann man das kaum. Die Fenstersprossen sind teilweise recht ausgebröselt, ich habe versucht, das bei der Bemalung zu überdecken. Wieso direkt hinter dem Schornstein am Giebel ein Fenster sitzt, kann man bestimmt auch nicht ganz logisch erklären. Aber letztlich ist es doch gut zu gebrauchen. Wobei ich beim Aufstellen tatsächlich nicht aufgepasst habe und es über die Plattenbegrenzung hinaus ragen lassen habe. Na ja, kann passieren.
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flankerfan

#18
Vorbild für die Bemalung der Soldaten war mir dieser Veteran. Die Uniformfarbe wird als himmelblau und die Farbe der Aufschläge als zitronengelb beschrieben. Bei den Gamaschen habe ich erst eine Weile gegrübelt, da auf vielen Bildern schwarze Gamaschen zu sehen sind. Aber im schon genannten Tagebuch des Georg Flohr steht dann, dass sie zur Parade die weißen Gamaschen anlegen mussten, also war für Kampf und Dienst wohl schwarz richtig und für "Gut" weiß.

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flankerfan

#19
Hier mal noch zwei Bilder aus der Entstehungsphase, einmal die Bodenplatte mit den ersten groben Strukturen...

... und dann eine Strellprobe mit dem Haus, auch noch nicht fertig gemalt.

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flankerfan

#20
Und hier mal noch ein kleiner Sprung auf der Zeitachse, die Familie hockt wohl noch im Haus beim Mittagessen und die Jungs von Deux-Ponts sind noch ein paar Meilen entfernt...

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Der Lingener

Moin flankerfan,

Zitat von: flankerfan in 09. November 2010, 20:21:50
was habt ihr denn für Arbeitszeiten, dass ihr hier am Vormittag schon so in die Tasten kloppen könnt, während ich tief gebeugt und erschöpft von der Arbeit abends nach Hause schleiche....
X( - selbstständig oder auf der Arbeit ver-internetzt oder, wie ich, mit äußerst variablen Arbeitszeiten...

Zitat von: flankerfan in 09. November 2010, 20:21:50
Wieso direkt hinter dem Schornstein am Giebel ein Fenster sitzt, kann man bestimmt auch nicht ganz logisch erklären.

Ist mir erst beim zweiten Hinsehen aufgefallen und macht wirklich keinen Sinn - schmälert jedoch nicht das hübsche Ergebnis.
Und Kai Fuhrmann ist tatsächlich die Bezugsquelle für Zubehör in 1/72 - wenn auch etwas, nun ja: preislich im oberen Segment arbeitend. Dafür ist der Chef ein lieber, netter und kompetenter Zeitgenosse ...

Michael
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Russfinger

Du fragst uns, woher wir die Zeit nehmen....
Und ich frage mich, wo Du Deine her hast   ;)
Und dann auch noch so viel Geduld und Liebe zum Detail, inkl. Maus im Fensterrahmen.
Gefällt mir einfach gut, Deine Beschreibungen dazu finde ich äußerst lesenswert!
:respekt: und  :klatsch: :klatsch: :klatsch: und Danke fürs Zeigen!

:winken:

Michael


No Kit left behind!

Mandelus

Klasse Arbeit und mein tiefer Respekt was du hier geleistet hast mit dem Diroama und der Recherche!  :P :P :P

Das mit den Pflanzen kenne ich zur genüge und die haben mich schon einige graue Haare mehr gekostet auf meinem Kopf bei meinem Langzeitprojekt, was ich hier auch noch mal irgendwann vorstellen werde (liegt erstmal auf Eis wegen meinem aktuellen Projekt).

Was ich sehr gelungen finde sind auch die kleinen Details wie die kleine Maus usw. Vielleicht noch ein paar Worte zu dem grünlich wirkenden Haus: Die gab es so auch tatsächlich, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das ein verwitterter Anstich ist oder eine natürliche Ursache hat.

Wie auch immer: Klasse Diorama!!!  :klatsch: :klatsch: :klatsch:

flankerfan

Hatte leider erst jetzt mitbekommen, dass irgendwie alle Bilder zu dem Beitrag verschwunden waren und habe es jetzt repariert....
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