ME 109 G4 JG 53 Wolfgang Tonne 1:32

Begonnen von Zeppelin, 29. Dezember 2012, 18:18:08

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Zeppelin

Hallo Modellbauer,

hier das Ergebnis meines ersten modellbautechnischen Ausfluges zur Deutschen Luftwaffe.
Normalerweise nur im Panzer- und Militärbereich (1:35) tätig, war ich schon immer fasziniert von den Maschinen und Piloten der Luftwaffe, insbesondere natürlich von der ME 109  :1:

Die dargestellte ME 109 G4 wurde geflogen von Wolfgang Tonne im Jagdgeschwader 53, Bizerta 1943. Tragischerweise verunfallte er beim Landeanflug in Tunesien nach 122 Luftsiegen tödlich.

Der Bausatz im Maßstab 1:32 ist von Revell (Hasegawa).
Die Passgenauigkeit und Verarbeitung ist sehr gut. Leider beinhaltet dieser Bausatz auch ein paar gravierende Fehler wie z.Bsp. die 2-teilige Motorhaube. Diesen Fehler entdeckte ich erst spät und musste aufwendig am schon lackierten Modell verbessert werden. Das die Fahrwerkschächte bei der ME eckig und nicht rund sind, wurde ich erst durch einen Artikel in unserem Forum aufmerksam. Diesen Fehler beließe ich aber am Modell.

Die Wahl auf die Messerschmitt von Wolfgang Tonne fiel u.a. durch seine ,,frontmäßige" Wüstentarnung. Diese wurde sicherlich, als die JG 53 von Russland kommend in Tunesien eintraf, bei der Einheit umlackiert. Von diesem Flugzeug ist auch eine recht passable Originalaufnahme bekannt.

Nach dem Zusammenbau wurde das Modell grundiert und alle Vertiefungen und Gravuren mit Schwarz vorlackiert.
Für das Hellblau RLM 78 verwendete ich die schon spritzfertig eingestellte Vallejo Air.
Von Hobby Color wurden die beiden Farbtöne RLM 79 und 80 verwendet. Beide Fabrikate ließen sich ohne Probleme verarbeiten. Gefühlsmäßig sind auch die Farbtöne stimmig.
Danach wurde das Modell für die Aufbringung der Decals und der Alterung mit einem glänzenden Acryllack  überzogen. Die im Bausatz enthaltenen Decals sind exzellent und tragen überhaupt nicht auf. Gealtert wurde mit Ölfarbe, Filter für Dunkelgelb der Firma MIG und Pastellkreide. Abschließend wurden alle Gravuren mit verdünnter schwarzer Wasserfarbe überpinselt und nach kurzer Trocknung zart mit feuchten Wattestäbchen an den erhabenen Stellen wieder gesäubert. Diese Technik war mir selber neu, führte aber zu verblüffenden Ergebnisse. Auch die Abgasspuren und Ölverschmutzungen am Kühler wurden mit schwarzer Pelikan-Wasserfarbe hergestellt. Der Vorteil dieser Technik, man kann am Modell sich unendlich versuchen, verbessern oder gar erneuern.
Abschließend erhielt das Modell noch einen Mattlack von Vallejo.

Freue mich über Lob und Tadel meiner Mitbauer.

Viele Grüße aus Albstadt

Jürgen


Primoz

Deine 109 macht einen sehr guten Eindruck. :P

Ich möchte aber etwas hinsichtlich der Räder einwenden: Diese Räder mit voller Felge waren bei der G-4 ungewöhnlich (man sieht ja am Originalfoto, wie sie aussehen müssten). Auch die Aufschrift "Achtung! Größtmaß ..." ist überflüssig, denn die G-4 hatte sowieso schon die größeren Räder (und mehr Platz für sie) - da konnte man nichts falsch machen. :winken:
Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

Karaya

Hallo Zeppelin,

da Du hier ja ziemlich neu bist, möchte ich Dich erstmal herzlich Willkommen heissen!

Zu Deinem Modell kann ich dir nur gratulieren, gebaut sieht es gut aus und die Lackierung gefällt mir auch sehr gut!
Deine Verwitterungen kommen sehr realistisch rüber, einfach toll. :klatsch:
Gruß und ein kräftiges Horrido    
Olli
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Wolf

Finde auch dass das ein gelungener Einstieg ist. Die Lackierung gefällt mir gut und macht einen relistisch gebrauchten Eindruck. An ein paar Stellen finde ich die Verschmutzng allerdings etwas zu heftig. Ich denke in diesem großen Maßstab kann man da vielleicht etwas  feine rabgestimmt arbeiten.

Was mir sehr gut gefällt ist der etwas scharf, wie abgerissen wirkende Übergang des Tarnverlaufs am Rumpf. Das kommt dem Original wirklich sehr nahe. Ein kleiner Fehler im Blick auf das Original ist dir mit dem Tropenfilter unterlaufen. Das Originalfoto zeigt diesen nicht.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Primoz

Und noch etwas: an dem unteren Propellerblatt (Originalfoto) sieht man, dass dieses an der Rückseite ordentlich abgescheuert war, die Farbe fehlt im gesamten äußeren Bereich (also mehr als die Hälfte der Fläche). Das war nicht ungewöhnlich. Beim drehenden Propeller ist die Winkelgeschwindigkeit an allen Punkten der Blätter naturgemäß gleich - doch die Geschwindigkeit ist sehr unterschiedlich, am höchsten an den Propellerspitzen. Deshalb beginnt die Abnutzung (durch Staub- und Sandpartikel) dort und weitet sich langsam in Richtung Propellerachse aus. Es ist fast nur die Rückseite der Blätter betroffen. Vielleicht könntest du noch dieses Detail ergänzen, wenn du lust hast? :winken:
Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

Schnurx

Gefällt mir insgesamt auch sehr gut. Mir kommt es allerdings vor, als wäre der Pilot etwas kleinwüchsig geraten, bzw. würde Einiges zu niedrig sitzen?

Zeppelin

Liebe Modellfreunde,

erstmal herzlichen Dank für Eure konstruktiven Kritiken, Lob und Anregungen.

@ Primoz: Siehe da, auch mit den Rädern ist Revell (Hasegawa) ein Fehler unterlaufen.
Bei den Propellerblätter war ich mir nicht sicher, ob die helleren Stellen von der Aufnahme herrührte.

@ Karaya: Herzlichen Dank für Deine Begrüßung und Lob

@ Wolf: Der kleine "historische" Fehler mit dem Tropenfilter habe ich irgendwann auch entdeckt, hoffte es fiele keinem auf. Der "abgerissene" Tarnverlauf wurde mittels Maskol-Abdeckungen und Freihandlackierung per Airbrush erreicht.

@ Schnurx: Pilot...jetzt wo Du es sagst. Ist die Revell-Originalfigur nur mit einem anderen Kopf. Sieht im nachhinein aber tatsächlich etwas "klein" aus.

Uwe B.

#7
Hallo Zeppelin,

ich schließe mich den guten Kritiken der Vorredner an. Ich selbst baute auch eher Kettenfahrzeuge (EDW) und versuchte dabei meine Modelle entsprechenden Originalphotos nachzuempfinden. Deshalb habe ich mit Freude gesehen, wie Du es darauf angelegt hast, das Muster des Tarnanstrichs möglichst exakt zu reproduzieren - besonders gelungen z. B. an dem Fleck schräg links unter der gelben 7.

Ist der weitere Nachbau der Szene vielleicht noch eine Option für Dich? Einen Mechaniker mit Sonnenschirm dazu und den Piloten so umbauen, dass er mit diesem interagiert, würde m. E. alles noch weiter aufwerten. Ich könnte mir die ganze Szene gut auf einem kleinen Flugplatzdiorama vorstellen, für den Hangar bräucht' s nur eine entsprechend gestaltete Wand als hinterer Abschluß ...

Gruß - Uwe
MSV - einmal ein Zebra, immer ein Zebra