Löten von Zinkdruckguss

Begonnen von Hans, 22. April 2018, 18:46:03

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Hans

Forumites, ich müsste ggf eine Kleinigkeit an einem Zinkdruckgussmodell löten. Keine belastete Verbindung, eher Vergrössung der Fläche um 1 mm. Das googeln von "Zinkdruckguss löten" führt mich eher in die Irre. Von "problemlos" bis "geht gar nicht" ist alles zu finden. Konkret: Hat das schon jemand gemacht? Am liebsten wäre mir Niedrigtemperaturlot, da Zinkdruckguss ja auch eine niedrige Schmelztemperatur hat.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

hein52

Gemacht habe ich es noch nicht, aber - Dachrinnen bestehen aus verzinktem Blech und werden von Dachdeckern mit Lötwasser und Zinn weichgelötet. Also sollte bei Zinkdruckguss diese Methode auch problemlos funktionieren.

Gruß Heiner

Hans

Naja, die einen schreiben so, die anderen so. Wäre schon recht, wenn einer, der es gemacht, seinen Kommentar schreiben würde.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

hein52

Ich habe heute einen Lötversuch an einem 1:16ner Kettenglied aus Zinkdruckguss gemacht. Diejenigen, die der Meinung sind, es geht nicht, haben wohl recht. Ich habe die Lötstelle mit einer Drahtbürste bearbeitet, mit Aceton entfettet und Lötwasser aufgetragen. Dann wollte ich mit Elektroniklot einen Lötpunkt setzen. Das Lot haftete nicht auf dem Untergrund (im Bild in dem roten Kreis). Vielleicht kann ja mal ein Chemiekundiger was dazu sagen, warum sich verzinktes Stahlblech löten lässt und Zinkdruckguss nicht.

Gruß Heiner

bughunter

Die Gaspatch-Spannschlösser sind angeblich auch aus Zinkdruckguß.
Ich habe so einen leeren Block, von dem man die Spannschlösser runterbricht, mal versucht, mit einem normalen Lötkolben zu löten. Keine Chance, das Zinn perlt ab.

Dann habe ich meine geregelte Lötstation ausgepackt, bei 400°C konnte ich soweit Zinn aufbringen, daß ich einen Messingstreifen "anlöten" konnte. Er hielt den Block beim Anheben, ließ sich aber leicht wieder abziehen.
Allerdings habe ich auch mit der max. Temperatur von 450°C nicht geschafft, den Block zum Schmelzen zu bringen, daher weiß ich nicht, ob es wirklich Zink war. Es wird wohl ein sehr scharfes/spezielles Flußmittel benötigt, was ich nicht habe.

Die Reißverschlüsse sind auch aus Zinkdruckguß, mir ist da auch was abgebrochen :pffft:

Viele Grüße,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Hans

Danke Jungs, ist mir hilfreich. Dann nehm ich Plastikstreifen und Superkleber-Gel.

H.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Cloud

Moin Zusammen,

ich denke mal, dass das Löten von Zinkdruckguss
deswegen schwierig ist, weil hier eine Legierung
mit ca. 4% Aluminiumanteil gelötet  werden soll
und sich Aluminium nur schwer löten lässt, da es
sehr schnell eine Oxidschicht bildet.

wefalck

Genau ! Müßte man unter Schutzgas löten.

Bei Dachrinnen funktioniert das, weil es erstens reines Zink ist und zweitens der Stahl, der verlötet wird.

www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de

Rafael Neumann

#8
Hallo zusammen,

aber den ein oder anderen Hinweis findet man dazu schon im Netz:
http://emw-r35.de/board/viewtopic.php?t=3350
https://www.sonderlote.de/epages/62173412.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62173412/Categories/Produkt-Shop/Aluminiumlote/Reibloten_von_FeinzinkDruckgussLegierungen

Ich erinnere mich auch daran, dass in den letzten Jahren auf der Intermodellbau in einer der Eisenbahnerhallen immer ein älterer Händler vertreten war, der diverse Lötmittel und Lötmaterialien angeboten hat, mit denen sich fast alle denkbaren Lötverbindungen herstellen ließen.

Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

pucki

Ich erinnere mich auch daran, dass in den letzten Jahren auf der Intermodellbau in einer der Eisenbahnerhallen immer ein älterer Händler vertreten war, der diverse Lötmittel und Lötmaterialien angeboten hat, mit denen sich fast alle denkbaren Lötverbindungen herstellen ließen.
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Ich kann mich an den Typen erinnern. Der hat aber auch erwähnt das man kein Feinlötkolben nehmen soll. Den sein Zeug puscht meiner Meinung nach die Temperatur. Und die normalen Lötkolben sind für so hohe Hitze gar nicht ausgelegt. Davon abgesehen fand ich den Typen sehr arrogant. Der hat jemand angemault, der die selbe Frage gestellt hat die ich gerade im Kopf formuliert habe. ;)

Ich würde dir raten auf dieser Seite http://www.felder.de/allgemeine-informationen.html die Weichlötanleitung mal zu lesen. Da ist sehr gut beschrieben wie man Dachrinnen und ähnliches lötet.

Gruß

   Pucki
Ich bin PucKi, ein älterer Mann und überzeugter Single, der immer noch versucht ein perfektes Modell zu bauen.