Ferrari 212 Export (UOVO) - Tron Models 1:24

Begonnen von Juri, 05. Februar 2018, 23:17:50

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Juri

Moin liebe Modellbaugemeinde,

bin seit langem ein stiller Mitleser hier im Forum. Da ich leider einen leichten Rückgang der Autofraktion registriere, hoffe ich wieder auf einen regen Anstieg.  :woist:

Gebaut wurde ein vor ca. 2 Jahren erteigerter Resin Bausatz aus dem Hause Tron Models. Eigentlich ein Curbside kit, wenn da nicht noch ein Motor unbekanter Herkunft/Herstellers beiliegen würde, bestehend aus ca. 5 Weißmetallteilen.  8o Der musste natürlich mitverbaut werden. Nach kurzer Recherche im Netz fiel die Wahl auf das Avusrennen vom 28 september 1952 mit der Nr.1 und dem Fahrer Guido Mancini. Er kam als vierter über die Ziellinie.
Quelle 1: http://ferrarissime.pagesperso-orange.fr/fontana/0084E.html
Quelle 2: http://amgmodels.mastertopforum.com/-vp67744.html

Diese Entscheidung das Modell mit einer geöffneten Haube samt Motor darzustellen hat die Bauzeit auf nun ca. 1,5 Jahre ausgedehnt.  :5:
Kurzgesagt nach unzähligen Stunden und einiger Resinspäne später, möchte ich Euch mein 2. fertiggebautes Modell vorstellen.

IMG_7294 by Juri Reingard, auf Flickr
IMG_7296 by Juri Reingard, auf Flickr
IMG_7297 by Juri Reingard, auf Flickr
IMG_7286 by Juri Reingard, auf Flickr
IMG_7282 by Juri Reingard, auf Flickr
IMG_7270 by Juri Reingard, auf Flickr
IMG_7275 by Juri Reingard, auf Flickr
IMG_7246 by Juri Reingard, auf Flickr
IMG_7248 by Juri Reingard, auf Flickr
IMG_7249 by Juri Reingard, auf Flickr

Da dies mein erster Galleriebeitrag ist, bitte nicht gleich steinigen. Ansonsten sind Kritik und Komentaren herzlich Willkommen.
Das Fotografieren sowie eine entprechende Inszenierung auf einem geeignetem Untergrund klappt ganz bestimmt beim nächsten Modell.  :pffft:



jaykay

 
Dann werf ich mal den ersten Stein.... und ein Paket Kies :-)

Das sieht richtig gut aus!
Ich kann nur mutmaßen, wie der Kit ursprünglich ausgesehen hat. Hab selbst nur einen nie fertig gewordenen 1:43er Tron Kit...
Man kann sehen, dass Du da einiges an Arbeit reingesteckt hast. Hat sich gelohnt!
Dieser 212 ist schon ein schräg proportioniertes Auto. Ich kannte bis jetzt nur den alten Tameo Kit, der immer wieder auf ebay auftaucht.

mumm

Moin Juri,

da hast du ja was wirklich exotisches auf die Speichenfelgen gestellt.
Sehr schön gemacht, ein paar Bilder der Ausgangsbasis wären schön...

Und für dein zweites Modell..., Klasse  :klatsch:

Peter  :winken:

Modellbau jürgen

Hi Juri

Geiler Ferrari, hab dieses Fahrzeug noch nie gesehen :P
Ist dir auf jeden Fall sehr gut gelungen das gute Stück :klatsch: :klatsch: :klatsch:
Weiter machen

Gruß, Jürgen

ron_killings

Wahnsinn!!

Mir is der Wagen auch neu, nie zuvor gesehen.
Dein Modell ist der Hammer. Motor top, Karosserie und Lackierung top, Details top.
Richtig cool  :P

:winken:

"Kimi you missed the presentation by Pele"
"Yeah, I was having a shit"

--Kimi Räikkönen Brazil 2006--

f1-bauer

Servus Juri,
ging mir genauso, ich musste das Auto erst mal googeln. Totaler Exot, absolutes Unikat, noch nie gehört oder gesehen, sowohl das Original als auch als Modell. Da ist Dir ein toller Hingucker und ein toller Einstand gelungen  :respekt:. Die Form ist aussergewöhnlich, besonders der Kontrast der "Ponton"-Kotflügel zum Dach und dem runden Coupé-Heck gefällt mir. Dem Commendatore gefiel das Auto offensichtlich nicht, somit blieb es ein Einzelstück. Es hätte auch schlimmer kommen können - die 156er Sharknose F1-Boliden gefielen ihm auch nicht - er ließ diese Wagen kaltlächelnd nach der sportlich erfolgreichen Saison einstampfen  8o. Sind wir froh, dass das Original des 212 Export UOVO überleben durfte und wir es hier erleben können  :klatsch:

Das Modell, die Lackierung und die Motordetails gefallen mir sehr gut. Que bella machina  :D :klatsch: und  :respekt:. Waren die Speichenfelgen/Reifen so im Bausatz oder sind die zugekauft? Die sehen fantastisch aus  :P. Die zivile Variante in den beiden Blautönen hätte auch was, aber ein Ferrari der 1950er gehört auf die Rennpiste - naturalmente in rosso corsa  :D  :P

Zwei Anmerkungen hätte ich - Stichwort "historisch korrekt":
- die roten Ventildeckel kamen m.W.n. erst Ende der 1950er Jahre beim Ferrari Testarossa (Rotkopf). Bis dahin waren sie Alu natur poliert oder auch matt schwarz.
- das Ferrari-Rot der 1950 war m.E. etwas dunkler als der Farbton, den Du gewählt hast.
Das ist meckern auf hohem Niveau. Nichts mehr ändern, das Modell ist wunderbar - mir gefällts, wie es ist.

Ich schließe mich mumm an - hast Du ggf ein paar Fotos von den unbehandelten Bausatzteilen? Wäre interessant zu sehen.

Gruß
Jürgen  :winken:

Juri

So viel Lob hab ich ja gar nicht erwartet, vielen Dank Euch allen. Na das macht natürlich Lust auf mehr!  :6:

Zu f1-bauer und mumm: Leider sind mir durch einen Ausfall des USB-Sticks, wo alle meine Fotos gespeichert waren, fast alle Fotos verloren gegangen. Lediglich ein paar Schnappschüsse vom Handy sind übrig:

IMG_7310 by Juri Reingard, auf Flickr
IMG_4797 by Juri Reingard, auf Flickr
IMG_4899 by Juri Reingard, auf Flickr
IMG_4984 by Juri Reingard, auf Flickr
IMG_5085 by Juri Reingard, auf Flickr
IMG_5229 by Juri Reingard, auf Flickr

Für die Qualität entschuldige ich mich, da wie gesagt vom Handy aufgennomen.
Ach eins habe ich vergessen zu erwähnen, den Weißmetallmotor habe ich kopiert, weil er mir zum einen etwas schwer vorkam und zum Anderem die Idee war evt. einen "stand alone" Motor neben dem fertigen Modell zu präsentieren. Das wird irgendwann Mal nachgeholt.  :pffft:

F1-bauer, besten Dank für die Anmerkungen, das wird beherzigt und für nächstes Modell/Motor abgespeichert.  :P
P.S. Das mit dem 156er Sharknose F1-Wagen wusste ich so auch noch nicht, wieder was gelernt. :D

Grüße
Juri  :winken:

f1-bauer

#7
Hallo Juri,
Danke für die Bilder von den Teilen. Toll, was Du daraus gemacht hast.

Anbei noch das Exposée von Sotheby´s von der Versteigerung in Monterey 2017: das Auto kam da für 4,5 Mio $ unter den Hammer, nachdem es vom Besitzer quasi 30 Jahre versteckt wurde.
https://rmsothebys.com/en/auctions/MO17/Monterey/lots/r101-1950-ferrari-166-mm212-export-uovo-by-fontana/416334

Fantastische Fotos, auch vom Motor und von innen (da hätte ruhig mal einer staubsaugen können  :5:). Auch einige Originalfotos von Renneinsätzen. Das Auto ist sowohl in blau als auch in rot eingesetzt worden. Je öfter ich mir den ansehe, je mehr gefällt er mir. Ich bin ehrlich gesagt hin- und hergerissen zwischen blau und rot. Dein Modell ist wirklich fantastisch  :klatsch: - gratuliere.

Gruß
Jürgen  :winken:

PS: schau Dir mal die Auspuffrohre am Original und am Modell an. Wenn es das Material am Modell zulässt, kannst Du den Rohren vielleicht noch gaaaanz vorsichtig einen leichten Knick nach oben verpassen.

mumm

Danke für die Bilder, so schlecht sieht der Bausatz ja gar nicht aus.
Hast du viel an der Karosse schleifen müßen?

Auf jeden Fall hast du da ein tolles Teil gebaut, da bin ich ein bißchen (positiv) neidig das der nicht in meiner Vitrine steht.... :D

Marco Saupe

Sieht sehr schön aus, tolle Arbeit, absoluter Exot  :P

Ich hab das Gefühl, dass die Reifen nen recht hohen Querschnitt haben, dadurch wirkt er etwas hochbeinig, aber wenns so ist, kannst du ja nix für, auf jeden Fall klasse gebaut.
Tschüss, Marco
Modellgalerie
Portfolio

Juri

Leute habt tausend Dank!!!
Bei soviel Lorbeeren wird man ja ganz rot.  :D

F1-bauer: ja die Fotos kenne ich, schon Wahnsinn was die alten Ferraris so an Wert haben. Auch hier die Motordeckel in Metall-Look und nicht wie bei mir in rot.
Eine leichte Biegung am Ende der Auspuffrohre werde ich mit tatsächlich noch überlegen. Muss eh an das Modell ran, da ich auch das hintere Nummernschild völlig vergessen habe.  :12:

Mumm: Der Bausatz an sich war sehr gut verarbeitet, einzig ein paar Luftlöcher hatte die Karosse im unteren Bereich. Somit hielt sich die Schleifarbeit in Grenzen. Einzig das Raustrennen der Motorhaube war (fand ich jedenfalls) mit viel Arbeit verbunden. Was mir hier nicht gut gelungen war, sind die ungleichmäßigen Spaltmaße. Da kann es in Zukunft nur besser werden.

Marco: Das mit den Reifen hast du natürlich Recht. Je nach Perspektive sieht es jedes mal irgendwie anders aus. Damit er nicht so hochbeinig aussieht, wird er in der Vitrine im unteren Level aufgestellt.  X(

Ich bedanke mich bei allen nochmal ganz herzlich für die lobenden Worte und die Änderungsvorschläge. Mal sehen, sobald das Wetter wieder etwas wärmer wird, und das Nummernschild hinten dran hängt, wollte ich noch ein paar Fotos im Freien knipsen. Dabei wollte ich Marco`s Fotostudio ausprobieren. Das fotografieren von Modellen will ja auch noch gelernt sein.

Beste Grüße

Juri  8)

f1-bauer

Servus Juri,
ich habe schon einige Stunts hingelegt in Punkto nachträgliche Korrektur am fertigen Modell, wenn ein Fehler offensichtlich war und ich mich beim betrachten des Modells ständig geärgert hätte. Meist habe ich es geschafft, keine Verschlimmbesserung hinzulegen, meist ....
Ehrliche Meinung zu Deinem Modell: lass die Ventildeckel rot, wie sie sind. Du weißt jetzt wie es "historisch korrekt" wäre und kannst jedem, der es bemerkt, erklären: da hat der Oldtimer-Restaurator halt einen Fehler gemacht  :pffft:. Ich würde das Thema ehrlich gesagt nicht mehr angehen - das Zerstörungs- und Verschlimmbeserungsrisiko an dem wunderbaren Motor wäre mir zu hoch. Wäre schade um das tolle Modell und nebenbei: wieviele wissen das, ab wann die Ventildeckel bei Ferrari rot wurden. Ich weiß es auch nur, weil ich mal zum 250 Testarossa Chassis #714 von 1958 heftig recherchiert habe. Den meisten wird es erst mal gehen wie jaykay, meinem Namensvetter, ron_killings und mir - noch nie von dem Auto gehört.

Gruß
Jürgen  :winken: 

frang

Hallo Juri,
das ist ein Wahnsinns-Modell, das du da gebaut hast.
Ich denke ich kann das gut beurteilen, denn ich habe den Bausatz auch noch im Regal stehen.
Und wenn man weiß wie die Ausgangsbasis war, versteht man erst die modellbauerische Leistung!
   Der Kit ist eigentlich recht gut, aber kaum mehr als "curbside": besteht aus einem recht guten Resin-Body, vormontierten Rädern aus gedrehtem Alu und geätzten Speichen, Gummireifen, tiefgezogene Scheiben, einige Etch-Teile und nur wenig mehr Anbauteile.
Das war´s aber auch schon.
Du kannst dich echt glücklich schätzen, dass du einen Motor dabei hattest! Fantastisch!
Wäre toll zu wissen wo der herkam, und wo man den bekommen könnte.
Aber die Motorbauteile sind sicher nur ein kleiner Teil.
Die Detaillierung an dem Modell lässt darauf schließen, dass du ERHEBLICHE Details selbst entwickelt hast.
Das fängt an bei der Detaillierung des Motorraumes, Kühlergruppe, Batterie, Leitungen, Lederriemen, usw.
Das alles gibt es in dem Bausatz nicht. TOLL!
Nicht zu sprechen von den scratch-built frameworks aus Messing! Klasse!

AMAZING JOB  :klatsch:

Grüße
Klaus

Russfinger

Moin Juri,

Kritik richtet sich nach meiner Erfahrung hier nicht nach der Anzahl der Galeriebeiträge oder dem Können an sich, sondern eher daran, ob man dem Bausatz ansieht, ob und wieviel Mühe man reingesteckt hat und - wie er präsentiert wird.
Sprich: Auch eine Gurke kann gelobt werden, wenn der Erbauer nicht vorab mit der Einsicht um die Ecke kommt, er hätte da den Supi-Hammer abgeliefert.

Da muss muss ich sagen: Das  Ergebnis ist ja schon mal  :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch:
Und dann noch die freundlich nette - und hier sogar weitaus zu bescheidene - Einleitung.. Chapeau  :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Freu mich sehr auf weitere Roll-Outs von Dir!  :1:

:winken:

Russie


No Kit left behind!

Russfinger

#14
@ F1-Bauer: Ich hätte da mal ein paar Fragen:

ZitatDem Commendatore gefiel das Auto offensichtlich nicht, somit blieb es ein Einzelstück
Kannst Du dafür einen Beleg liefern?  Unabhängig davon ist der kausale Zusammenhang den Du herstellst, faktisch Unsinn. Dieser 212 war nämlich kein Werkswagen!
Ein Chassis zu kaufen und dann individuell "einzukleiden" ging damals noch. Und die Brüder Marzotto, die das Fahrzeug bauen ließen, hatten wohl so viel Geld, dass sie sich ein Dutzend von den Dingern auf die Räder hätten stellen lassen können. Vielmehr scheinen sie die Lust auf das Auto verloren zu haben. Laut der von der verlinkten Quelle ließen sie  das Auto einfach in Mexico.

Zitatdie 156er Sharknose F1-Boliden gefielen ihm auch nicht
Auch hier hätte ich gerne einen Beleg. Zumal das Haifischmaul den Stil der 62er Rennwagen von Ferrari beeinflusste. Guckst Du hier: https://www.rmsothebys.com/en/auctions/MO16/Monterey/lots/r181-1962-ferrari-268-sp-by-fantuzzi/374241
Fakt ist: Mehrere Quellen reden davon, dass er Schwierigkeiten mit der Mittelmotor-Konfiguration hatte. Aber so wie Du schreibst, liest es sich, als hätte er Probleme mit der Optik. Und das ist schlicht weder belegbar, noch ist "Nicht Gefallen" ein Grund für Deine nächste Behauptung, die ebenfalls nicht mehr darstellt als "alternative Fakten".

Zitater ließ diese Wagen kaltlächelnd nach der sportlich erfolgreichen Saison einstampfen
Was? Die liefen mindestens (!) ZWEI Saisons, ohne dass Enzo die "einstampfen" ließ! Nach der erfolgreichen - und für Graf Berghe von Trips leider tödlichen WM-Saison (Konstrukteurs- und Fahrertitel)  - sogar noch eine weitere nicht erfolgreiche.  Erst danach wurden die Werkswagen sukzessive zurück gezogen. Wobei auch nicht alle verschrottet wurden!  Von dem von Dir unterstellten Rachfefeldzung mit der Schrottpresse kann also keine Rede sein.

Fazit: Ich finds grundsätzlich ja eher klasse, wenn hier jemand neue Infos reinbringt und sich einmal mehr als Google-Trüffelschwein erweist.  :P
Aber andererseits scheinen mir einige hier im lässigen Kennerton hingeschmissene Weisheiten deutlich weniger fundiert. Fast so, als schriebe man, die Me 262 hätte einen Schleudersitz.  :pffft:

:winken:

Russie

Edit: Noch mal Rechtschreibfehler ausgebessert und Irrtum editiert. Der Sharknose lief zwei Komplette Saisons, nicht drei komplette.



No Kit left behind!

A7

#15
Oha, denn roten Renner habe ich ja noch gar nicht gesehen  8o Respekt dass Du den Bausatz zu Ende gebaut hast. Ich habe den in 1:43 vom gleichen Hersteller und ich weiß um deren Qualität, sowohl in 1:43 wie auch in 1:24, weil das hier ist mein Spezialgebiet. Schön geworden, bis auf die roten Zylinderkopfabdeckungen. Die hatte L'Uovo (das Ei) tatsächlich nicht. Was aber auch zählt, das ist der Gesamteindruck, und der ist stimmig  :klatsch: !

Was die Diskussion hinsichtlich dieses Fahrzeugs angeht, dem sei dieser Bericht ans Herz gelegt. Darin stehen auch einige Hintergrundinfos, von wegen Enzo gefiel das Design nicht und so. Der hatte hier gar nichts zu melden... einfach lesen

https://www.auto-motor-und-sport.de/fahrbericht/ferrari-uovo-1950-fahrbericht/

Was die Geschichte mit den Sharknose betrifft, da besagt die einschlägige Literatur, dass die Sharknose im Jahr 1962 einfach weiterentwickelt wurden....jaaa, das gab's auch schon früher. Und da man die ersten Erforschungen im Bereich Aerodynamik machte, wurde einfach die Form angepasst und das Haifischmaul verschwand (einfach mal Bildersuche bei Google eingeben "Ferrari 156 Nurburgring 1962" oder Literatur wälzen, z.B. Formula Ferrari 1948 - 2002 von Paolo D'Alessio oder auch Ferrari 156 Sharknose von Ed McDonough)  :D
Und verschrottet wurden die roten Renner, weil man dafür keinen weiteren Gebrauch mehr sah. Einzelne Teile davon haben ja überlebt, siehe aktuelle Ausgabe der "Maranello World". Dort wird der aktuelle Wiederaufbau zweier Sharknose thematisiert.

:winken:
Grüße
Ralf

f1-bauer

Sorry an alle für den folgenden langen Schrieb, aber das muss jetzt leider sein.

Na, dann will ich mal versuchen, die Fragen (oder eher die Anklage) zu beantworten. Zunächst einmal: ich habe ich meine Meinung geäußert und keine Behauptung aufgestellt. Weiter wird davon ausgegangen, ich hätte mit "gefallen" auf die Optik des Autos abgestellt. Das würde jedoch voraussetzen, Enzo Ferrari habe bei l´Uovo das fertige Auto beurteilt - ähem - geht wohl schlecht, wenn das Auto, genauer die Karosse, gar nicht bei/durch Ferrari entstanden ist. Die Frage ist hier doch: warum kam das so? Meinen "Schicksalsbezug" zwischen dem beinahe nicht gebauten l´Uovo und den zerstörten Hainasen stelle ich dann weiter unten dar.

Die Basis für l´Uovo war laut im Internet zugänglicher Meldeliste/Ergebnisliste zur Targa Florio 1950 und zur Mille Miglia 1950 ein Ferrari 166 MM Barchetta Touring und wurde in beiden Rennen von der Scuderia Marzotto gemeldet und von Umberto Marzotto gefahren. Bei der Targa fiel das Auto laut Ergebnisliste wegen Kupplungsdefekt aus, bei der Mille laut Ergebnisliste wegen Unfall. So steht es auch im Exposé von Sotheby´s, präzisiert durch die Angabe "Chassis #024 MB". Ein Exposé zu einem Auktions-Los in der Liga "historisches Originalfahrzeug" ist nicht einfach so heruntergeschrieben, sondern ist das Ergebnis akribischer Ermittlungen (z.B. hier in Zusammenarbeit mit Ferrari Classiche) und da liegen auch alle Informationen und Dokumente (z.B. die Folio Montaggio von Ferrari zum Chassis #024) zur Vita des Autos vor.

Die Marzottos bringen das bei der Mille Miglia 1950 kaltverformte Auto zur Reparatur zu Ferrari. Jetzt kommt Gianni Marzotto (zu dem Zeitpunkt Fahrer für die Scuderia Ferrari und Sieger der Mille Miglia 1950 für die Scuderia Ferrari) ins Spiel und äußert seine Gedanken und Wünsche an Ferrari: mehr Leistung, leichtere Karosse, aerodynamisch effiziente Karosse. So nachzulesen im Exposé von Sotheby´s.

Laut meinem "Großen Ferrari Handbuch" von Peter Braun bekommt Chassis #024 1951 einen 212 Export Motor mit rd. 170 PS, der zusätzlich ein höheres Verdichtungsverhältnis von 8,5 : 1 und drei 36er Weber-Vergaser anstelle nur einem spendiert bekam. Das kitzelte nochmal 10 PS aus dem Export. Weiter gab es wohl auch noch Formel1 Bremsen, die Quelle finde ich aber nicht mehr. Damit war das Thema Leistungssteigerung abgehakt.

Bei der Karosse schieden sich wohl m.E. die Geister von Gianni Marzotto und Enzo Ferrari. Das entnehme ich der sehr starken Formulierung "Rather than fit the car with traditional coachwork from Touring, ..." im Exposé von Sotheby´s. Die Formulierung "rather than" ist hier weit mehr als nur "anstelle", sondern drückt m.E. eine geweisse Alternativlosigkeit aus. Nach einem bekannten Ferrari-Zitat war ihm die Schönheit eines Autos nebensächlich, es würde schön, wenn es gewinne. Für mich hatte Enzo Ferrari ein Thema mit dem Konzept der Karosse - Stichwort "aerodynamische Effizienz". Sein bekannter Auspruch zur Aerodynamik kam zwar erst 1960, den Gedanken hatte er sicherlich schon früher. Für mich hat Enzo Ferrari das Konzept wohl nicht gefallen und das ist wohl der Grund, warum die Karosse nicht bei/durch Ferrari (bzw. Vignale, Touring oder Ghia) entstanden ist. Dazu findet sich möglicherweise auch ein Hinweis in den Unterlagen bei Ferrari Classiche, weshalb Sotheby´s m.E. so formuliert hat. Die Haus-Karosseriebauer hätten glaube ich kein Problem gehabt, diese Karosse zu entwerfen und herzustellen, aber m.E. nur mit Segen vom Chef. Somit ging das Chassis zu Fontana nach Padua und die Karosse entstand dort nach Entwurf Franco Reggiani. Starkes Indiz für den fehlenden Segen ist m.E. auch, dass auf dem "166 MM/212 Export Fontana" nur das Cavallino Rampante für Fahrgestell, Motor und Getriebe zu finden ist und nicht auch der charakteristische Marken-Schriftzug für das Auto. B.t.w. habe ich auch ncht von einem Werkswagen gesprochen, sondern von einem Einzelstück.

Der von Ralf verlinkte Artikel von Bernd Woytal bringt da auch keine anderen Erkenntnisse als das Exposé von Sotheby´s und mein Buch. Er schreibt, Enzo Ferrari sei von l´Uovo nicht begeistert gewesen, bringst das aber mit der Überlegenheit des Autos auf den ersten 600 km der Mille Miglia 1951 in Zusammenhang. Zwei Schwächen sind m.E. drin: die Basis "166 MM Corsa Spyder" passt m.E. nicht zur Vita und zur Meldeliste. Sein Fazit passt für mich, jedoch nahm Chassis #024 MB als Basis für l´Uovo zwei Mal an der Mille Miglia Teil, l´Uovo laut Meldelisten nur einmal.

Kommen wir zu den Hainasen. Mein Schwenk vom l´Uovo (bei Ferrari nicht gebaut, weil nicht gefallen) zu den Hainasen (zerstört, weil nicht gefallen) ist zugebenermaßen kühn. Der Kern liegt aber auch wieder im "gefallen" und hier auch wieder ausdrücklich nicht wegen der Optik. Wenn es denn bei Ferrari so normal war, Rennwagen wegen Geheimhaltung oder aus Platzmangel zu verschrotten, warum wird dann gerade bei den 156F1 "Sharknose" so ein Aufhebens darum gemacht?

Ferrari holt Carlos Chiti von Alfa Romeo zu Ferrari. Der konstruiert den 156F1 mit Rohrrahmen und Mittelmotor, der in der Saison 1961 alles in Grund und Boden fährt und Ferrari sowohl den Fahrer- als auch den Konstrukteurstitel bringt. Wolfgang Graf Berghe von Trips stirbt in einem Sharknose beim Rennen in Monza.

Ende 1961 kommt es zur "Palastrevolution bei Ferrari", deren Auswirkungen auch die Rennsportabteilung ihrer führenden Kräfte um Chiti beraubt.

1962 ist das Auto plötzlich chancenlos gegenüber der Konkurrenz von der Insel (Monocoque-Bauweise, angeflanschter Climax-Motor). Ferrari verändert die Aufhängung aber nicht die Grundkonstruktion mit Rohrrahmen und ändert den Motor von 60° Zylinderbankwinkel auf 120° - der Schwerpunkt geht runter. Nur ein Sharknose wird zu dem Auto umgebaut, das Ralf erwähnt hat und das hier im MB schon gezeigt wurde. Alles vergebens, Fahrerwertug und Konstrukteurswertung unter ferner liefen. Auch verlässt Vorjahresweltmeister Phil Hill ende der Saison 1962 Ferrari und folgt Carlos Chiti zu A.T.S.

Die Saison 1963 geht für die Hainasen in den ersten fünf Rennen weiter, wie sie 1962 aufgehört hat. Eine Verbesserung tritt erst ein, als die Hainasen ab dem 6. Rennen vom 156F1-63 (Aero) in Rente geschickt werden. Die Saison endet insgesamt noch versöhnlich mit einem Sieg und jeweils Platz 4 bei Fahrern und Konstrukteuren, immerhin erfolgreicher als 1962. Erst am Ende dieser (natürlich nicht im Sinne von Enzo Ferrari) "erfolgreichen" Saison 1963 werden die Autos verschrottet. Von einer anderen Saison habe ich nicht gesprochen. Vor allem nicht, wie unterstellt, von der Saison 1961.

Diese Umstände insgesamt und nicht die Optik meine ich mit "nicht gefallen" und verbinde ich mit dem expliziten "verschrotten" aller damals im Rennbetrieb eingesetzten Hainasen, das in dem Zusammenhang regelmäßig erwähnt wird und das nur von einem veranlasst werden konnte. Hier saß m.E. ein Stachel tief. Quellen: mein oben genanntes "Großes Ferrari Handbuch" und https://en.wikipedia.org/wiki/Ferrari_156_F1, http://www.ultimatecarpage.com/car/129/Ferrari-156-F1--Sharknose-.html und https://books.google.de/books?id=kW5eCAAAQBAJ&pg=PT116&lpg=PT116&dq=ferrari+156+f1&source=bl&ots=BiZjYUm4ei&sig=7MLINEPWvy6X3iexaRa_wQFf-_E&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiHiKmsi_HZAhWDXhQKHUKvA1Y4FBDoAQhZMAY#v=onepage&q=ferrari%20156%20f1&f=false

Replikas, wie den gelben auf der ultimatecarpage mit Chassis #002R gibt es einige. Alle, die ich gefunden habe, tragen die Ergänzung Replika. Auch ein von Ferrari selbst, mit Originalteilen und nach Originalrezept, aufgebauter Sharknose ist, im Sinne einer Expertise zu einem historischen Originalfahrzeug, eine Replika und wäre auch so auszuweisen. Im Museum in Maranello steht wohl so ein Fahrzeug. Ein tatsächlicher Original Sharknose wäre sicher nicht unentdeckt geblieben und/oder in den vergangenen 57 Jahre mal zu einem Rekordgebot unter den Hammer gekommen.

@Russie:
Nachdem auch hier der Seitenhieb auf die Me 262 kommt:
1. Ich habe nie und nirgends behauptet, die Me 262 hatte einen Schleudersitz
2. Dieses Dokument http://www.germanluftwaffe.com/archiv/Dokumente/ABC/m/Messerschmitt/Diverses/Projektbaubeschreibung%20Me%20262.pdf belegt, dass noch im November 1942 vorgesehen war, die Maschinen mit einem Schleudersitz mit Sitzfallschirm und Höhenatemgerät auszurüsten
3. Ob das hier https://www.nonstopsystems.com/radio/pdf-hell/article-hell-nwrr-262.pdf eine seriöse Quelle ist weiß ich nicht, jedenfalls steht drin, dass die Me262 V-1 PC+UA einen hatte.
4. Im Forum der Wehrmacht http://www.forum-der-wehrmacht.de/index.php/Thread/5787-Welche-Maschinen-verf%C3%BCgten-%C3%BCber-Katapultsitze/ wird auch diskutiert. Hier wird nur eingeschränkt, dass die Me 262 serienmässig keinen hatte.
5. Hier http://www.doppeladler.com/forum/viewtopic.php?t=470 wird geschrieben, dass insgesamt 5 Prototypen der Me 262 einen Schleudersitz hatten

Ich habe keinen Bock, die 5 Maschinen zu suchen und zu belegen. Ich wäre an deiner Stelle nur insgesamt vorsichtig, und würde die generelle Behauptung "die Me 262 hatte keinen" mindestens eingrenzen auf "die seriengefertigten Me 262 im Fronteinsatz hatten keinen"

Zum Schluß noch eines für Dich persönlich. In Deiner inhaltlich gleichen aber weitaus schärfer formulierten Anklage zum Ferrari-Thema per PN schreibst Du
Zitat von: Russfinger in 12. März 2018, 20:04:06
Sollte ich den Galerie-Thread jetzt kapern?
Nunja: Irgendwo wollte ich Dir das Gefühl ersparen, dass ich Dich verfolge ....

Wie ich erst jetzt sehe, setzt Du dann doch knapp 90 Minuten später obigen Post ab - ähem  ?( - da kann ich jetzt leider nicht drüber hinweg sehen.

In diesem Sinne
Gruß aus dem Tiefschnee nach HH
Jürgen  :winken:

   

daniel

Schön mal wieder ein aussergewöhnliches Model und vorlage zu sehen. Klasse umgesetzt !..besonders die zusätzlichen Details.

Und ja, auch ich hoffe das der Autobereich mal wieder etwas aktiver wird !!

Juri

Soooo endlich habe ich es geschafft, es wurden ein paar Fotos unter freiem Himmel geschossen. Muss mich vorab jedoch für die leider etwas unscharf gewordenen Bilder entschuldigen. Der Focus ist nicht da wo er sein soll. Werde mir unbedingt als nächstes einen Stativ zulegen.
Nummernschild ist dran, die Auspuffrohre habe ich doch gerade gelassen, da mein Vorbild auf dem Bild von 1952 auf der AVUS Rennstrecke auch gerade hat.
Hier der Beweis  8)

00-241768 - klein by Juri Reingard, auf Flickr
Quelle: http://amgmodels.mastertopforum.com/-vp67744.html

Ich hoffe beim nächsten Modell werden die Fotos besser  :pffft:

_DSC0660 by Juri Reingard, auf Flickr

_DSC0661 by Juri Reingard, auf Flickr

_DSC0669 by Juri Reingard, auf Flickr

_DSC0668 by Juri Reingard, auf Flickr

_DSC0667 by Juri Reingard, auf Flickr

Ich bedanke mich bei allen für die Kritik und Anteilnahme.
Der geschichtliche Exkurs von f1-bauer, Russfinger und A7 find ich super, vielen Dank dafür. Denn wenn ein Modell nach seinem Vorbild nachgebaut wird, ist es immer schön auch die Geschichte dahinter, auch wenn es nur ein Bruchteil ist, zu kennen.

mm

Ganz ehrlich das ist schon ein verdammt heißes Teil Juri. Da bin ich sehr neidvoll ;) Das Superlativ fehlt mir.

Den Thread selbst finde ich dank der Exkursion der Jungs ebenso stark, das haut dem ganzen die Krone auf. Ist halt das MB, so muss das so ist das.
Was Deinen ersten Satz im Thread betrifft, ja das ist wohl so, aber das war früher auch schon so. ;)

Maesi

Sehr coole Karre, der Lack ist echt klasse gelungen! Man sieht dem Wagen förmlich an wieviel Herzblut in den Bau gesteckt wurde und die grauen Eminenzen hier scheint es auch zu beschäftigen  :D .

Auf jeden Fall ein echtes Hammerteil !!!

Mini sein Assistent

Herrlich, wunderschöner Wagen  :P :P :P :P :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Grüße,
Markus
F U B A R