Supermarine Spitfire MkVb - Revell Nr. 03897 - Maßstab 1/72 (Neuheit 2018)

Begonnen von mhase, 18. Februar 2018, 15:08:45

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mhase

Modell: : Supermarine Spitfire Mk. Vb
Hersteller:  Revell
Maßstab:  1/72
Art. Nr. : : 03897
Preis ca. :  7,49 EUR


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Zum Vorbild:

Die EN951 wurde in der Castle Bromwich Aircraft Factory gebaut und kam am 17.05.1942 zu No. 33MU, von da aus als "MD°U" am 13.06.1942 zr No. 133 Sqn RAF, danach zur No. 303 Sgn (20.04.1943) und von da aus zur No. 315 Sqn ((06.06.1943). Weitergehende Stationen waren das "Coastal Artillery Command" am 11.07.1943, die No. 504 Sqn ab 10.10.43 und die No. 126 Sqn ab 26.01.1944. Am 20.03.1944 wurde sie einer Motorennachrüstung unterzogen und war zuletzt bei der No. 5516 Maintenance am 28.07.1945 gelistet. Vermutlich wurde sie da verschrottet. 

Sqn Ldr. Jan Zumbach der Kommandeur der polnischen No. 303 Sqn RAF - die sog. "Kosciusko-Squadron"  - flog diese Maschine mit der Werknummer EN951 und der Kennung RF°D im Zeitraum 20.04.1943 bis Anfang Juni 1943. Zumbach war einer der führenden polnischen Piloten der RAF und überlebte den Krieg. Er starb 1096 71-jährig in Frankreich.

Die Maschine ist gut dokumentiert, u.a.:

http://www.pewteraircraft.com/STRUCKOFF/NEW%20SOC/SPITFIRE%20VB%20raf/Spitfire%20VB%20raf.htm

und

https://www.flickr.com/photos/8270787@N07/3518016657

sowie:

http://enacademic.com/dic.nsf/enwiki/532553


Der Bausatz:

Kurz nach der Spielwarenmesse in Nürnberg lieferte Revell auf Basis der Spitfire Mk Iia (vgl. Bericht  hier: http://modellboard.net/index.php?topic=57690.msg888546#msg888546) das Folgemuster  Mk. Vb (als Ersatz für den alten "Mischbausatz" der Mk. V) in den Handel. Damit hat ein weiterer Hersteller diesen Typ im Programm - ich kenne derzeit vier: Airfix (alt), Tamyja, AZ-Models und nunmehr Revell. Jeder hat seine eigenen Kundenkreis und auch Preisniveau, so dass dieser Bausatz sicher eine Lücke im "Niedrigpreissegment" schließen wird. 

Revell wählte hier eine Mk. Vb nach dem konkretem Vorbild der EN951 mit Rotol CS-Propeller, wie er auch 1942 am Original befestigt war. Zusätzliche Bauteile wie kurze Flügelenden und "ferry tanks" lassen hier aber auch auf weitere Optionen schließen.


Werfen wir einen Blick in die Schachtel:

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In der nunmehr Revell-typischen schwarzen Faltschachtel sind vier beigegraue Spritzlinge  und eine in glasklarem Kunststoff gespritze, dreiteilige  Cockpitverglasung mit insgesamt 42 Bauteilen relativ bruchsicher in einer Klarsichttüte verpackt. Bauplan und Decals liegen separat in der Schachtel.

Der Bauplan ist übersichtlich gestaltet, die Decals sauber und in den Originalfarbtönen gedruckt. Als Farben sind Farbtöne aus dem hauseigenen Sortiment angegeben, in wie weit diese zutreffend sind, vermag ich momentan mangels Vergleichsmöglichkeit (noch) nicht zu sagen.
                                                           
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Neben zwei verschiedenen Frontverglasungen des Cockpits liegen auch zwei verschiedene Radsätze mit 4- bzw. 5-Lochfelgen bei, wobei erstere nicht benötigt werden. Die Flügelenden sind separat ausgeführt.
Die Querruder sind korrekt für die Mk. V als ,,Metallbauweise" ausgebildet, die Höhenruder in einer – nennen wir es einmal – angedeuteten Stoffbespannung, dto. das Seitenruder. Die Inneneinrichtung ist nahezu komplett, die Auspuffstutzen sind in Form der sog. ,,Fishtails" gestaltet. Der erste Eindruck des Bausatzes ist i. O., doch fallen sofort Grate und teilweise nicht unerhebliche Versätze in den Spritzrahmen auf.

Auffällig sind auch die erhabenen 0,5mm großen Rundkopfnieten (immerhin 4 cm im Original!) an Stellen (u. a. Motorabdeckung), an denen halb so große, versenkte Schnellverschlüsse angebracht waren, dazu der für die MK. V falsche Ölkühler (der müsste größer und rund am Einlaß sein). Während der Oberflügel "gravurtechnisch" passt, sind am Unterflügel teilweise falsche Öffnungen und Paneele graviert.

Am neuen Spritzling "F" sind neben dem neuen Propeller auch zwei der sog. "slippable tanks" oder "ferry tanks" ausgebildet, die vorwiegend bei den Überführungsflügen nach Nordafrika bzw. Malta und in Übersee bei der RAAF im Einsatz waren. Dazu auch die gekappten Flügelenden am Spritzling "B" - beides Hinweise auf möglicherweise weitere Baureihen wie Vb-trop/ Vc und Vc-trop um nur ein paar zu nennen.

Spritzling "A" mit neuen Flügeln:

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Spritzling "B" mit neu gestaltetem Unterflügel:

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Spritzling "E" - Kanzel:

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Spritzling "D" und "F":

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Ein Vergleich mit den Plänen:

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Zum Abschluß noch ein paar Details:

teilweise zu überarbeitende Gravuren der Flügelunterseite:
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Propeller:
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Fazit:

Insgesamt ein Bausatz mit "value for money", berücksichtigt man den "Money-Anteil":
Maßstäblich und gut für den Anfänger baubar, der daraus ohne großen Aufwand ein gutes Modell herstellen kann - aber auch für den Detailfreak eine sehr gute Basis für eigene Ideen. Die von einem tschechischen Forum ausgesprochene Qualifikation des "schlechtesten" Spitfiremodells in 1/72 kann ich nicht nachvollziehen. Sicher, es geht besser, aber für den Einstieg ist der Bausatz durchaus gut. Wer mehr will, kann da auch mehr ausgeben und sich mit AZ und Co eindecken

+ Preis
+ Auswahl/Gliederung der Bauteile
+ Gravuren (Filigranität)
+ Klarsichtkanzel
+ Decals

-  teilweise falsche Details
-  Form mit Graten
- nur eine Version baubar

Gruß

Michael