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MB Spezial => Abo Bausätze => Abo Bausatz - Victory 1:84 => Thema gestartet von: Bradhower in 07. Februar 2011, 14:31:10

Titel: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 07. Februar 2011, 14:31:10
Prolog*

Wir schreiben den 14. Juli 1759

Es ist ein kühler Sommermorgen, die Sonne zündelt bereits am Horizont, als in einem Wald bei Chatham in der Grafschaft Kent, ein grauenvolles Geräusch die Bewohner des kleinen Küstenstädtchens weckt. Ein Bersten und Brechen ertönt aus den Wäldern, welche die kleine Hafenstadt umschließen und fest in ihrem Griff halten.
Ist dieser geheimnisvolle Wald, um den sich seit jeher Legenden und finstere Geschichten ranken. Gar Hexen sollen noch in diesen Wäldern hausen, die des Nachts kleine Kinder und Lämmer entführen... heißt es. Ist dieser alte Wald, mit seinen jahrtausende alten Ulmen, Eichen und Linden, nun zum Leben erwacht und lässt nun alle geheimnisvollen Geschichten wahr werden? Die Bestie scheint erwacht. Selbst in entfernten Rochester und gar in Gillingham fahren die Menschen in ihren Betten hoch und lauschen, diesen mark-erschreckenden Lärm, angstvoll dabei den Blick gen Waldesrand gerichtet...

Aber der Wald hat nur in den Legenden seinen einstigen Schrecken behalten. Er ist schon längst auf den Rückzug. Auf dem Rückzug vor Chatham, Rochester und auch Gillingham. Kleine Städte, die danach gieren zu wachsen. Sie sind die wahren Bestien und die Bäume sind es, die vor ihnen Angst haben müssten. Könnten sie nur schreien, könnten sie weglaufen. Unnachgiebig schlagen die Äxte auf sie ein. Die alten Ulmenbäume wanken unter den Schlägen. Sie fallen aber nicht. Noch nicht. Die Marinewerft in Chatham lechzt nach frischem Holz. Sie braucht frisches Holz – hat sie doch die Order aus London bekommen ein neues Kriegsschiff für die Royal Navy zu bauen. Die Marine giert nach neuen, starken Kriegsschiffen, um Englands Vormachtsstellung zur See zu sichern und auszubauen und die Emporkömmlinge auf der anderen Seite des Kanals im Griff zu halten, munkelt man.

England ist im Siegestaumel im Jahre 1759, obwohl mitten im Siebenjährigen Krieg, wurden auf allen bekannten Kontinenten wichtige Siege errungen. Egal ob in Indien, der Karibik, ob in Kanada oder in Europa. England und seine Verbündeten behaupteten ihre Stellung, gegen aufstrebende Österreicher, Russen, Spanier und Franzosen. Auch zur See gelingen deutliche Siege – die Seeschlachten bei Lagos und in der Bucht von Quiberon, sollten bald die Geschichtsbücher bereichern und von Englands Stärke zur See schwärmen. Doch waren diese Siege im Jahre 1759 von Dauer? Wenn es nach der Royal Navy und einigen Ministern geht, konnten nur neue, starke Kriegsschiffe die militärischen Errungenschaften auf Dauer festigen und beschützen.
So rufen diese Minister schon im Jahre 1758 König George II. an, ihn zum Bau von 10 neuen Linienschiffen, 1. Ranges zu bewegen. Diese über 200 Fuß langen, bis zu 50 Fuß breiten und mit über 100 Kanonen bewaffneten ,,Göttinnen" der Meere, sollen Tod und Zerstörung über die Feinde Englands und seine Verbündeten bringen.

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King George II. (Quelle:  [url]http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_II._(Gro%C3%9Fbritannien)]http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_II._(Gro%C3%9Fbritannien)] [url]http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_II._(Gro%C3%9Fbritannien) (http://[url=http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_II._(Gro%C3%9Fbritannien))[/url])


Eines dieser Linienschiffe soll in der Werft von Chatham gebaut werden. Einer traditionsreichen und erfahrenen Werft, mit einer günstigen Lage am Ärmelkanal und dem Flusse Medway.

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Chatham´s Hafenanlagen um 1830/31 (Quelle:  [url]http://de.wikipedia.org/wiki/Chatham_(Kent)]http://de.wikipedia.org/wiki/Chatham_(Kent)] [url]http://de.wikipedia.org/wiki/Chatham_(Kent) (http://[url=http://de.wikipedia.org/wiki/Chatham_(Kent))[/url])

Auch der Name dieses Schiffes steht schnell fest – His Majestic Ship ,,Victory". Es ist bereits das fünfte Schiff in der Geschichte der Royal Navy, dass diesen Namen trägt.
Kein geringerer als Sir Thomas Slade legt bei der Victory Hand an die Pläne und entwirft ein Schlachtschiff, dass zwar einen anderen Namen am Heck tragen soll, aber unterm Strich nur eine kostengünstige Kopie der ,,Royal George" von 1756 ist... ;)
Aber wer will es ihm verdenken – Design- und Innovationspreise konnte man damals nicht gewinnen und der Dank des Königs führte erst an seinen Admiralen vorbei und die saßen in London hinter dicken Mauern, wenn sie nicht gerade auf dem Deck ihrer Schiffe stolzierten.

So ist es der 14. Juli 1759. als die ersten Äxte niedersausen und die alterwürdigen Ulmen den letzten Lebenssaft in ihre sterbenden Blätter pumpen. Der Stamm wird bald einem anderen Zwecke dienen. Bald wird er unter einer dicken Schicht von Teer, geschützt vor Algen, Muscheln und dem salzigen Seewasser der Meere, durch diese gleiten und als Teil eines der mächtigsten Kriegsschiffe jener Epoche treu ihren Dienst tun und alles zusammenhalten. Aus diesem ersten Stamm entsteht das erste Kielelement und ganze 6 Jahre und 63.176 Pfund Sterling später, bekommt der Kiel zum ersten Mal den eisigen Hauch des Meeres zu spüren.

Doch schon im Jahre 1765 haben sich die Zeiten gewandelt. Englands Feinde erholen sich langsamer von ihren Niederlagen, als gedacht. Einzig in den amerikanischen Kolonien gärt es. Ein ernsthafter Konflikt ist aber weit und breit nicht in Sicht. So treibt die Victory, halb fertig, im Fluss Medway vor sich hin und wartet auf ihren Einsatz und wartet, und wartet, und wartet...

1775 kommt es in den 13 Kolonien zum offenen Krieg, gegen das britische Empire. Die Siedler gieren zunächst nach geringeren Steuerbelastungen und anschließend nach Unabhängigkeit. Ein gewisser George Washington ist ihr Anführer. Ein Gutsherrenbesitzer, massig in der Erscheinung und einziger, fähiger Befehlshaber der ,,Rebellen" mit militärischer Ausbildung.

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Portrait George Washington von 1780 (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/George_Washington) (http://de.wikipedia.org/wiki/George_Washington)))

Belächelt von den Engländern, hoffen diese auf einen schnellen Sieg. Doch egal wie viele Niederlagen sie Washingtons ,,Bauern-Armee" zufügen. Sie schlagen ihn nirgendwo vernichtend. Die Weite des amerikanischen Raumes macht es möglich. Ganz im Gegenteil – im Jahre 1778 beginnt sich das Blatt zu wenden. Frankreich, so munkelt man am Hofe Londons, wird in den Krieg auf Seiten der 13 Kolonien einsteigen und tausende Soldaten sollen bereits in Le Havre und Rochefort, in der Karibik auf ihre Einschiffung warten. Die Zeit ist reif, dass England seine Stärke zeigt und dem Treiben in seinen Kolonien ein Ende setzt und die Franzosen in ihren Häfen hält.

Im März 1778 wird die ,,HMS Victory" endlich seetüchtig gemacht. Sie erhält ihre Masten und die Takelage. Über 800 Mann werden für den Dienst an Bord rekrutiert. John Lindsay wird ihr erster Kapitän. Dieser war aber wohl auf der ,,HMS Royal George" besser aufgehoben, so dass er im Mai desselben Jahres sein Kommando an Admiral Augustus Keppel abgibt (1. Kapitän: Henry Cromwell/ 2. Kapitän: Jonathan Faulknor) und dieser am 9. Juli 1778 von Spithead aus, dass erste Mal in See sticht und damit gegen die Franzosen.
Die Victory erfährt ihre Feuertaufe, als über 100 Kanonen ihre todbringenden Ladungen auf die französischen Schiffe ,,Bretagne" und ,,Ville de Paris" nieder-regnen lassen, so dass sich beide Schiffe zurückziehen.

Die Feuertaufe war bestanden und die Geschichtsbücher nannten diese Schlacht ,,Erstes Seegefecht von Quessant".

Im Jahre 1781 folgt das ,,Zweite Seegefecht von Quessant" und die mit einem neuen Unterwasserschiff aus Kupferplatten bestückte Victory, fügt abermals den Franzosen einen empfindlichen Schlag zu. Das Kommando hat dabei Konteradmiral Richard Kempenfelt (1. Kapitän: Henry Cromwell).

Danach wird es etwas ruhiger um die Victory, die 13 Kolonien gehen, Dank der Franzosen, an die ,,Rebellen" verloren und eine neue Nation entsteht. Von 1782 bis 1789 liegt die ,,HMS Victory" in Portsmouth vor Anker und leistet ihren Reservedienst für das Empire.

Erst als ein kleiner Korse beginnt in Italien auf sich aufmerksam zu machen, darf die Victory zur Abwechslung ein wenig im Ärmelkanal patrouillieren. Erst 1792 nimmt die Victory wieder an kriegerischen Handlungen teil, erst gegen die französische Flotte, bei Toulon. Anschließend bei der Eroberung von San Fierenzo und Bastia (Italien).

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Napoleon Bonaparte als Oberstleutnant der korsischen Nationalgarde (1792)
(Quelle:  [url]http://de.wikipedia.org/wiki/Napoleon_Bonaparte]http://de.wikipedia.org/wiki/Napoleon_Bonaparte] [url]http://de.wikipedia.org/wiki/Napoleon_Bonaparte (http://[url=http://de.wikipedia.org/wiki/Napoleon_Bonaparte) [/url])

Im Dezember 1795 setzt Admiral John Jervis seine Flagge auf der Victory. 1797 kommt es zur Seeschlacht gegen die Franzosen und Spanier bei St. Vincent. Die Navy dominiert das Gefecht, ihr gelingt es aber nicht, den entscheidenden Schlag zu setzen und so können sich die Franzosen und Spanier rechtzeitig vom Schlachtgeschehen entfernen, ehe es den Briten gelingt die Verfolgung zu organisieren.

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Admiral John Jervis
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/John_Jervis (http://de.wikipedia.org/wiki/John_Jervis))

Aber ein gewisser Horatio Nelson macht bei diesem Gefecht erstmals vermehrt auf sich aufmerksam, als er mit der ,,HMS Captain" dem Gegner mehrere Nackenschläge versetzt. Was ihm nicht nur die Ritterwürde einbringt, sondern auch den Rang eines Konteradmirals.
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Horatio Lord Nelson
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Horatio_Nelson  (http://de.wikipedia.org/wiki/Horatio_Nelson))

Doch dieser Triumph wurde für die ,,HMS Victory" teuer erkauft – bald 40 Jahre sind seit der Kiellegung in Chatham vergangen. Wind und Meer haben zweifelsohne ihre Spuren an der Victory hinterlassen. Selbst die Kupferbeplankung kann nicht verhindern, dass die Victory nicht viel mehr als ein maroder Haufen Holz und Eisen ist. So wird sie im Oktober 1797 an die Kette gelegt. Bis 1799 dient sie noch als Lazarettschiff, ehe Geld da ist, um sie zu überholen. Sie wird nach Chatham gebracht und dort von 1800 – 1803 generalüberholt.

Nun schreiben wir Ende Januar 1800 und es wird noch drei Jahre dauern, bis die ,,HMS Victory" wieder seetüchtig ist und die Zeit rast. Der kleine Korse wurde gerade aus Ägypten vertrieben und sinnt auf Rache. Das britische Empire sieht sich einer mächtigen Bedrohung entgegen. Auf die Verbündeten kann nicht gehofft werden, die Truppe kämpft sich langsam aber sicher an ihre Grenzen und es würde niemanden überraschen, wenn eines Morgens französische Schiffe die Themse hinauf segeln. Noch ist der kleine Korse in Italien und kämpft gegen die nichtsnutzigen Habsburger.

Die Zeit rast und es bleibt nicht mehr viel Zeit, dem französischen Expansionsgebaren Einhalt zu gebieten.

So ist es an ihm, dem ehrenwerten Mr. Thadeus Henry Portnoy gelegen,

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Thadeus Henry Portnoy – undatierte Aufnahme

seinerzeit erster Schiffszimmermeister der Admiralität und Veteran der ersten Seeschlacht bei Quessant - die ihm ein Bein gekostet hat - die Victory in Chatham wieder auf Vordermann zu bringen und daraus ein Schiff zu zaubern, dass halb Europa zeigt, wer der Herrscher über die See ist...

gez. Jasper Fetherston
Biograf der königlichen Admiralität


*inspiriert durch wikipedia.org > HMS Victory (http://de.wikipedia.org/wiki/HMS_Victory)
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Die Literaturliste
Beitrag von: Bradhower in 07. Februar 2011, 14:32:37
,,Lesen ohne Denken verwirrt den Geist, und Denken ohne Lesen macht leichtsinnig" (Konfuzius)

Die Literaturliste

Die Liste an Werken und Plänen ist lang, sehr lang – aber das Empire kann mit Papier keine Siege erringen und so stehen nur wenige Pfund Sterling zur Verfügung, um eine ansprechende Planung für das Schiff vorzubereiten, zu vollziehen und immer wieder zu ihr zurückzukehren:

HAUPTQUELLEN:

The Anatomy of Nelson Ships by C. Nepaean Longridge
Victory by John McKay
HMS Victory by Noel C. L. Hackney
Victory-Pläne von 1972
HMS Victory – Her Construction, Career and Restauration by Alan McGowan

SEKUNDÄRE QUELLEN:

The Construction and Fitting of the English Man of War 1650 – 1850 by Peter Goodwin
The Arming and Fitting of English Ships of War 1600 – 1815 by Brian Lavery
Nelson´s Navy – The Ships, Men and Organisation 1793 – 1815 by Brian Lavery
The Trafalgar Companion by Mark Adkin

"WENIGER LESEN / MEHR BILDER GUCKEN":

First Rate – The Greatest Warships of the Age of Sail by Rif Winfield
Segel-Kriegsschiffe 1400 – 1860 by Frank Howard
Der Segelschiffe grosse Zeit
The Victory Seapower – Winning the Napoleonic War 1806 – 1814

Auf der Reise aus den Marinearchiven Londons:
HMS Victory – First Rate by Jonathan Eastland
The Ships of Trafalgar: The British, French and Spanish Fleet by Peter Goodwin

Aktuell nur ein Traum:
- wunschlos glücklich -

Stand: März 1800
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update Nr. 1
Beitrag von: Bradhower in 07. Februar 2011, 14:33:53
Kopie aus dem aktuellen Baubericht im MBK

Baulogbuch – 1. Tag

Wir schreiben den 29. Januar 1800. Ein eisiger Hauch liegt über dem Land, der Winter leckt mit seiner kalten Zunge über alles, was sich nicht wehren kann. Die alte Kriegswunde zwickt auch schon wieder ab Knie abwärts.

Heute wird die Helling errichtet – sie soll der Victory ausreichend Halt geben und damit für lange Zeit ihr Zuhause sein.
Verwendet wird nur das Beste, was die englischen Wälder hergeben – feinstes Kiefernholz dient als Grundlage für die Helling. Eisenwinkel, geschmiedet an den Hängen des schottischen Hochlandes, sollen das Schiff in Position halten und damit unnachgiebig gegen Wind und Wetter machen. Feinste Flügelschrauben sollen dabei möglichst viel Flexibilität ermöglichen, wenn diese gefordert wird.

Aber nun denn, seht selbst, was meine Männer heute gefertigt haben:

(http://666kb.com/i/bqiz7hqslo9j91p94.jpg)
(http://666kb.com/i/bqiz7qs55ztur16oo.jpg)

Anschließend griffen die fleißigen Arbeiter zu den ersten Kiel- und Spantenelementen und haben sie, unter fleißiger Mithilfe von feinsten Dübeln und elfenbeinartigen Weißleim, erstmals zusammengefügt.

Die ersten beiden Kielelemente wurden durch kleine Holzbrettchen verbunden und um mehr Stabilität zu gewährleisten wurden diese noch mit Dübeln verstärkt – diese Victory soll stabiler sein, als die Victory die 1765 vom Stapel lief:

(http://666kb.com/i/bqiz9z7ikeihe8tug.jpg)
(http://666kb.com/i/bqiza94kjgtsoxdlk.jpg)

Auch Mr. Portnoy lässt es sich nicht nehmen und inspiziert die ersten Fortschritte:
(http://666kb.com/i/bqizb0kiji5rs18uw.jpg)

Anschließend waren die ersten drei Spanten dran – festgepresst zwischen zwei Plexiglasplatten, haben sie keine Chance sich zu verziehen:

(http://666kb.com/i/bqizbq152hntsm3h4.jpg)

...und einmal mit Mr. Portnoy in Pose:
(http://666kb.com/i/bqizclswokiaqggt4.jpg)

Sind Wetter und Zeit weiterhin so gnädig - wird es alsbald Neues zu berichten geben :)

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden

Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update Nr. 2
Beitrag von: Bradhower in 07. Februar 2011, 14:35:13
Ebenfalls Kopie aus dem Baubericht im MBK

Baulogbuch - 2. Tag - Zwischenbericht

Wir schreiben den 1. Februar 1800. Die Arbeiten auf der Werft sind zum Erliegen gekommen. Was die alte Kriegswunde angekündigt hat, ist nun eingetreten: Der Winter hat nun auch die letzten Handwerker von der Werft vertrieben. Niemand ist heute da, der den Kiel und die Spanten bearbeiten kann - ein eiskalter Wind vom Meer her, macht es unmöglich überhaupt die Augen zu öffnen. Hoffentlich ist uns das Wetter bald wieder gnädig.

Mr. Portnoy hat sich in sein Kämmerlein zurückgezogen und studiert die Pläne. Mr. Slade hat Neue kommen lassen - sie stammen aus Tralien, eine dieser jungen Kolonien am Ende der Welt:

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(http://666kb.com/i/bqm2y4ig321pxk5ux.jpg)

Nach ausgiebiger Sichtung, handelt es sich hierbei wohl um simple Kopien von Mr. Longridge - diesen Thomas Slade sollte man umgehend Kielholen.  ;)

Die Pläne haben immerhin eine angenehme Größe, um viele Details zu studieren. Mal sehen, je nachdem wie der Wind aktuell steht, werden sie gewiss hilfreich sein. Ich hoffe nur selbiger bringt bald auch den Frühling - jeder Tag der einen zur Untätigkeit verdammt, ist ein gewonnener Tag für den kleinen Korsen...

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden


Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update Nr. 3
Beitrag von: Bradhower in 07. Februar 2011, 14:36:39
Kopie aus dem MBK-Baubericht

Baulogbuch - 3. Tag

Wir schreiben den 3. Februar 1800, der Wettergott ist heute gnädiger als in den letzten Tagen. Die Arbeiten an His Majestic Ship konnten wieder aufgenommen werden. Das dritte Kielelement wurde bearbeitet und mit dem Mittelteil verbunden. Holzdübel wurden zur Befestigung eingesetzt. Leider offenbarte sich ein kleiner Spalt, zwischen den Elementen. Wahrscheinlich haben nichtsnutzige irische Heimwerker nicht genau auf die Pläne geschaut. Auf jedenfall musste der Spalt nachgearbeitet werden. Er ist zwar immer noch vorhanden, aber durch Wegnahme von Holz zwischen den Verbindungsstellen, konnte man diesen etwas verkleinern.

Außerdem wurden drei weitere Spanten zusammengebaut. Spant 25 offenbart da allerdings eine kleine Ungenauigkeit in der Passgenauigkeit. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese auswirken wird. Vielleicht muss der Spant ersetzt werden. Allerdings sagt ein walisisches Sprichwort: "Ersetzt du nur einen Spant, musst du alle ersetzen!". Ob der König daher gewillt ist, weitere Silbermünzen zu geben. Der kleine Korse hat seit dem 18. Januar einen eigenen Geldgeber für solche Fälle*.

Ich hoffe Mr. Portnoy wird weise entscheiden, was zu tun ist.

Leider muss der Werftzeichner mit einer Frigore Tactum Esse die Koje hüten. So das ich dem Logbuch heute keine Lichtblitzdingszeichnungen beifügen kann. Aber ich hoffe doch, es wird vor dem nächsten Sonntagsgottesdienst noch nachgereicht.

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden


*Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Bank_von_Frankreich (http://de.wikipedia.org/wiki/Bank_von_Frankreich)
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update Nr. 4 1/2
Beitrag von: Bradhower in 07. Februar 2011, 14:37:52
Aktuellster Stand!

Baulogbuch - 4. Tag - Teil 1: Nachtrag Helling

Wir schreiben den 6. Februar 1800 auf königliche Weisung hin, wurde die Helling für die Victory weiter verbessert, nachdem die erste Konstruktion nicht stabil genug erschien, um das Schiff lange genug in Position halten zu können.

Es mussten daher weitere Kiefernstämme herangeschafft werden. Da der hiesige Wald für das Schiff vorgesehen ist, wurden die Baumstämme aus dem entfernten Sherwood Forrest beschafft. Die Hinabfahrt der Themse haben sie glücklicherweise gut überstanden, so dass sie zur Verstärkung der Helling eingebaut werden konnten:

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(http://666kb.com/i/bqr2evajsthd22ewy.jpg)

wie man sieht, haben findige Ingenieure eine ganz besondere Konstruktion daraus geschaffen. Es wird gemunkelt, dass es sich bei den Eisen aus Resten von königlichen Möbeln handeln sollen. Erfreulicherweise lässt sich der Kiel der Victory damit wunderbar fixieren. Einzig die schottischen Flügelschrauben, geschmiedet an den Hängen des Hochlandes, sind noch nicht eingetroffen, so dass einfache irische Muttern herhalten müssen. Mal sehen, wie lange die ihren Dienst erfüllen... aber die bestellten Winkel sind ebenfalls noch nicht eingetroffen.

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden

Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update Nr. 4 2/2
Beitrag von: Bradhower in 07. Februar 2011, 14:38:35
Baulogbuch - 4. Tag - Teil 2: Spanten- und Rumpfkonstrukt

Wir schreiben immer noch den 6. Februar 1800. Seit einigen Tagen ist das Wetter außerordentlich gnädig, so dass in der königlichen Werft weiter an His Majestic Ship gebaut werden konnte. Die ersten Ergebnisse lassen sich dabei durchaus sehen. Einige Spanten wurden schon eingesetzt, aber noch nicht entgültig ausgerichtet.

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(http://666kb.com/i/bqr2o31kp49273bwi.jpg)

Drei weitere Spanten liegen noch in der Endmontage. Leider offenbart, nach Spant Nr. 25, auch Spant Nr. 14 eine gewisse Ungenauigkeit in der Passgenauigkeit, vor allem im Zusammensetzen der Teile 14a und 14b, herrscht doch auf beiden Seiten ein Spalt von 0,2578mm vor, der sich auch durch Nacharbeiten nicht wirklich beheben lässt.

Mir scheint es fast so, als sei dies ein Sabotage-Akt der Franzosen. Ich werde auf jedenfall mal die Arbeiter mehr kontrollieren. Diese haben eh nichts Besseres zu tun, als vor dem königlichen Zeichner zu posieren:

(http://666kb.com/i/bqr2qgi9pxtqxe8zm.jpg)

Auch mein Herr, Mr. Portnoy lässt es sich nicht nehmen, sich für die Ewigkeit auf ein Bild zu binden:

(http://666kb.com/i/bqr2r5t13dc08q3uq.jpg)

Auch das Bugteil wird seit heute zusammengebaut - hier die ersten Ergebnisse:

(http://666kb.com/i/bqr2rwhg4xeebyk8y.jpg)
(http://666kb.com/i/bqr35aw8eenvsik1u.jpg)

Die Rückseite wurde außerdem mit kleinen Stahlstiften verstärkt (Pfeile).

Einen kleinen Bild-Nachtrag gibt es auch noch zur Verbindung des zweiten Kielstücks:

(http://666kb.com/i/bqr31xz0hbu49oyki.jpg)

Abschließend gibt es auch noch einen Größenvergleich mit einem anderen Schiff, dass ebenfalls in der Werft von Chatham gebaut wird und schon bedeutend weiter ist, als die Victory:

(http://666kb.com/i/bqr333sc79vhiy0oy.jpg)

Wie man sieht, steht es in der Größe der Victory in nichts nach... mal sehen welches der beiden Schiffe zu erst gegen die Franzosen segelt ;)

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden

Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: roeschimschmitz in 07. Februar 2011, 15:17:40
oh la la,welch ein fest für alle sinne ist doch dieser neuen beitrag,der sich angenehm abhebt von der sonst so manchmal durchaus kleinlich wirkende sichtweise der modellbauer,ein baubericht eingebunden in einer glaubwürdigen geschichte,ohne überheblichen unterton ,vielen dank bitte weiter so,freue mich auf die fortsetzung,

ein franzose.
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Dannebrog in 07. Februar 2011, 16:05:23
Ha...!  :3:  Das ist ja mal ein netter Stil! Bitte weiter so.  :P
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Juhuu_die_victory in 07. Februar 2011, 16:42:28
Wer hat den Schiffsbauer aus der rechten Stiefelette gehaun ?
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: alter Schwede in 07. Februar 2011, 17:11:44
Hallo ehrenwerter Schiffsbaumeister,

ich freue mich hier gar köstlichen Humor zu finden, eine Entspannung aller Sinne.

ergebenst

der alte Schwede
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 07. Februar 2011, 18:48:17
Aye Männer,

vielen Dank für euer Lob. :) Die Beiträge sind leider schon etwas älter - aber ab sofort wird hier natürlich just-in-time bauberichtet und in dieser kleinen netten Ecke hier, habe ich auch keinen großen Aufwand damit, meinen Baubericht zu suchen...  :6:  :pffft:

@JdV:
ZitatWer hat den Schiffsbauer aus der rechten Stiefelette gehaun ?

Gewiss könnte man auf eine ähnliche Geschichte, wie die von Käptn Ahab tippen. Aber nein, die Franzosen waren es. Da war der gute Schiffszimmermeister gerade dabei, Löcher im Rumpf zu stopfen, als ein glühend, heißes Geschoss einschlug und ratze-fatze, weg war die Stiefelette - eine sehr tragische Geschichte, aber leider kein Einzelfall in den Seekriegen der 70/80er Jahre im 18. Jahrhundert. :ziel:

Ergebens, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: roeschimschmitz in 07. Februar 2011, 22:20:26
sehr geehter herr jasper fetherston,

der fehlerteufel hat sich eingeschlichen,der schiffszimmermann hat sein bein in der schlacht bei Ouessant, 1778(mit einem O nicht Q) eine insel der Bretagne,sprich u e san nicht qu e san,verloren.seeschlacht 1oo seemeilen östlich der besagten insel.briten und franzosen standen sich gegenüber,der ausgang der schlacht wurde unterschiedlich bewertet,fest steht das die franzosen sich "zurückzogen",und das die briten den kommandierenden admiral Keppel vor ein kriegsgericht zitierten was dafür spricht das die erfolgsverwöhnte seemacht mit dem ausgang der schlacht unzufrieden war.

respektvoll,

ein franzose.
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 08. Februar 2011, 09:24:01
Sehr geehrter Franzose,

gewiss ist es in der französischen Rechtschreibung richtig, dass Ouessant so geschrieben wird, wie Sie es mir weiß machen wollen. Wir befinden uns allerdings in England und dort verbrennt man sich lieber die Zunge, als sich an eure Aussprache zu gewöhnen - so ist es mir ein sichtliches Vergnügen gewesen das "O", durch das einzeichnen eines kleinen Hakens, mit einem "Q" zu ersetzen. ;)

Was übrigens den ehrenwerten Admiral Keppel betrifft: Im gelang es tatsächlich nicht die Verfolgung eurer flüchtenden Schaluppen zu organisieren. Vor allem nachdem eine französische Kanonenkugel die Kiste mit den Signalflaggen zerstört hat. Das Marineministerium hat daraufhin beschlossen zwei Kisten mit Signalflaggen an Bord jedes Schiffes zu bringen, um so eine missliche Situation nicht noch einmal zu erleben. Was dann dafür gesorgt hat, dass ihr in der zweiten Seeschlacht von K-J-U-S-S-A-N-T das bekommen habt, was euch in der ersten Schlacht noch verwehrt wurde... :)

gez. Jasper Fetherston
Biograf der königlichen Admiralität
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Klaus L aus M in 08. Februar 2011, 10:23:10
Hallo Marcel,

schön, daß Du Deinen Baubericht hier auch einem "breiteren Publikum" offenbarst. Es macht immer wieder Freude, darin zu lesen, hier paaren sich offenbar Fachwissen mit Phantasie und einer gehörigen Portion Humor! Was mir auch gefällt, ist die absolut solide Bauweise. Naja, Du willst das schöne Schiff ja auch in einen Krieg schicken... Also, weiterhin viel Erfolg!

Beste Grüße,

Klaus
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 08. Februar 2011, 11:52:52
Hallo alter Korse,  :6:

na was macht das Plan-Studium!? :)

Die solide Bauweise ist leider bald vorbei, die Spantenteile sind alle verleimt, einzig die Teile für den Bug fehlen noch. Danach werde ich mich damit beschäftigen, dass Schiff etwas MASSIVER aufzubauen. Den Freiraum zwischen die Spanten gedenke ich mit Balsaklötzchen aufzufüllen, was die Beplankung erleichtern sollte. Ebenso möchte ich die Verbindung zwischen den einzelnen Teilen der Spanten verstärken, denn alleine nur dem Leim, vertraue ich nicht so wirklich. Denn auch die Passgenauigkeit einzelner Spanten ist eher durchwachsen und könnte bei einer zu starken Beanspruchung nachgeben bzw. sich verziehen.

Übrigens, bevor die Spanten fest eingebaut werden, werde ich sie auf Papier nachzeichnen - vielleicht kann man die Form der Spanten mal für einen reinen Scratchbau verwenden :)

Auch die Böden der Geschützdecks möchte ich gerne verstärken, sprich unterfüttern. Im Mittelteil der Decks gedenke ich ein paar Säulen einzusetzen. Außerdem soll das Ankertau später auch über das Batteriedeck verlaufen. Ich habe auch schon einen Gedanken ans aufbugen der Decks verschwendet. Aber das hebe ich mir vielleicht für die "sichtbaren" Schiffsdecks auf.

Das sind so die kleinen Aufwertungen und Stabilisierungsmaßnahmen, die ich eigentlich fest eingeplant habe. Am liebsten würde ich auch das Innenleben des Schiffes darstellen. Aber da der Umbau bis zum Jahr 1803 vollzogen sein soll, könnte das ne knappe Geschichte werden... ;)

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Klaus L aus M in 08. Februar 2011, 18:35:35
Hi Mr Portnoy,

holy moly, willst Du mit dem Kahn in See stechen? Vielleicht bist Du in der Fraktion hier falsch und Du solltest lieber Panzerschiffe bauen?  :D

Spaß beiseite, ich habe auch vor, zwischen den Spanten eine "Unterhaut" aus Balsaholz aufzubringen, sozusagen als Unterbeplankung. Ich glaube, damit haben wir einerseits mehr Stabilität, andererseits ist es dann für die eigentliche Beplankung einfacher. Das habe ich bei einem anderen Schiffchen auch schon gemacht und war von mir selbst begeistert  :O! Die Zwischendecks werde ich nicht verstärken, die haben nach meiner Auffassung genügend Auflagefläche, da passiert nix. Aber wer weiß, vielleicht willst Du ja die Bewaffnung verstärken?  X( Oder Du baust eine Panzerzelle für Herrn Nelson, damit er sich nicht von einem simplen Scharfschützen meiner Armee erschießen läßt?  :5:

Spanten und Kiel habe ich auf meinen Scanner gepackt und eingescannt, man weiß ja nie. Vielleicht ist das ja mal die Basis für die Victory von 1765?  :7: Paßungenauigkeiten hatte ich bisher nicht, aber das wird sicher noch kommen.

Plan-Studium? Man-o-man! Ich komme mir vor wie bei einer anwaltlichen Beratung! Zwei Anwälte - drei Meinungen! Drei Pläne - alles unterschiedlich! Aber ich bleibe bei meiner Entscheidung, ich baue die Victory nach DeAgo mit moderaten Verbesserungen. Da werden wir uns sicher noch oft treffen.

Doch jetzt erstmal fröhliches weiterbasteln und viele Grüße,

Klaus
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 08. Februar 2011, 19:05:58
Marcel,
klasse Einstand :7:

Ich hoffe hier verirren sich noch einige andere Nicht-Vic Bauer hin, um den Bericht zu lessen :1:
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: ghost in 08. Februar 2011, 19:40:12
Ihr törichter, junger Master Shipwrite

Da hat Er seine eigene Werft, baut das schnellste Schiff der nördlichen Hemisphäre und eine glänzende Zukunft vor sich, und was macht er?

Er verdingt bei einem Herrn Augustini :5:, (scheint Italiener zu sein, dem Namen nach), baut was Ihm angesschafft wird, anstatt seinen Freien Geist weiter durchs Forum wehen zulassen.

Er wird bald das Geratter der Dekupiersäge und das Kreischen der Kreissäge, die Musik der freien Schiffbauer, vermissen.

Denkt an meine Worte, wenn Ihr Euch mit der Admiralität rumschlagen müsst. :7:

Spass beiseite, dein Baubericht ist allererste Sahne, ganz grosses Lob.

Viele Grüsse
Edwin
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 08. Februar 2011, 20:02:08
Danke Christian und Edwin für das Lob - das ist mein erster Baubericht, denn ich in zwei Foren poste - mal sehen, wo zu erst zu Teer und Federn gegriffen wird...  :pffft:

@Klaus:
So spricht auch nur ein Franzose, berrauscht von Wein und leichten Mädchen, die ihr in den dunklen Ecken von Versailles verköstigt, sofern diese nicht als Latrine dienen. Hörte ich doch von einem Gesandten des Königs, dass bei dem kostspieligen Prunk und Protz den Versailles verschlungen hat, eine kleine Sache vergessen wurde...  :6:

Gewiss aber, ein Panzerschiff soll die Victory nicht werden. Panzerschiff? Klingt nach einem rundum gekupferten Schiff, dass gewiss schneller sinken wird, als eure Flotte bei K-J-U-S-S-A-N-T  :7:

Nein, dieses Schiff wird so massiv gebaut, dass man viele Muskeln braucht um es überhaupt zu bewegen - immerhin ist der Rumpf nach 40 Jahren doch arg zerfressen und leider so mancher Konstruktionsfehler hat sich in den letzten Jahren gezeigt. Wo ihr Franzosen wahrscheinlich nie drauf gekommen wärt.

Aber ich bin mir sicher, kleiner Korse - wir werden uns hier nicht zum letzten Mal begegnen...  :6:

@Edwin:
Manchmal bedarf es einem Grundkonstrukt, um sich daran auszutoben, dies habe ich gewiss bald zusammen - gedrehte Rohre liegen auch schon bereit. So seit versichert, dem eigenen freien Geist, wird auch dieses Schiff nicht Einhalt gebieten können. Ich sehe es aber als ersten Schritt, diese wilden, geistigen Auswüchse in kontrollierte Bahnen zu lenken und sie so eines Tages zu beherrschen.

Sollte ich diesem allerdings überdrüssig werden, so liegt nur einen Steinwurf entfernt die Frucht, meiner geistigen Ergüsse, die noch nicht aufgezehrt sind...  :6:  :7:

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update Nr. 5
Beitrag von: Bradhower in 08. Februar 2011, 21:01:04
Baulogbuch – 5. Tag – der Griff zu Feder und Papier

Wir schreiben den 8. Februar 1800.

Es ist vollbracht! Dank der Stärke des eigenen Geistes und der Muskelkraft des stolzen, britischen Werftarbeiters, dessen Liebe zum Empire genauso glüht, wie der Hammer in seiner Hand, den er zum Treiben der Bolzen auf- und niederschwingt, ist es uns gelungen, die Spanten der HMS Victory binnen weniger Tage zusammen zu fügen, so dass sie am Kiel ausgerichtet werden konnten (wie man sieht sind die Winkel und Flügelschrauben inzwischen auch eingetroffen):

(http://666kb.com/i/bqt7gf1jjf74v1wtq.jpg)

Auch die Bugsektion nähert sich zusehend ihrer vorläufigen Fertigstellung:

(http://666kb.com/i/bqt7hh2aiyyo3dnji.jpg)

Aber es gibt nicht nur Sonnenschein in diesen Stunden des Fortschritts – Bauarbeiter zeigten mir einen offensichtlichen Mangel in der Konstruktion von Spant Nr. 30:

(http://666kb.com/i/bqt7izbze2g7mkrqm.jpg)

Dieser Spalt, ist wie eine klaffende Lücke in der Schlachtformation, durch die der Feind eindringt. Ein Akt der Sabotage, natürlich von den Franzosen, liegt auf der Hand.

Bevor ich aber den Spion und Saboteur in den eigenen Reihen suchen lasse, muss ein eigener Irrtum nahezu unmöglich sein und dies geht am besten am Zeichentisch. Die Pläne von Mr. Longridge offenbaren mir hoffentlich die Wahrheit und inwiefern dieser Spant wohlmöglich nachhaltigen Schaden anrichten wird.

So greife ich doch zu einer festen Schreibunterlage und nehme mir Spant für Spant vor:

(http://666kb.com/i/bqt7o1ux48avlmctq.jpg)

Zunächst versuche ich die Formen von 4-5 Spanten auf das Papier zu übertragen.

Verzeiht die Teils wackeligen Bilder – der königliche Hofzeichner hat leider nach dem Sonntagsgottesdienst zu tief ins Glas geschaut:

(http://666kb.com/i/bqt7pgq71yw75vkoe.jpg)
(http://666kb.com/i/bqt7qkdaqcu7m7lny.jpg)
(http://666kb.com/i/bqt7qwfwtnycguvla.jpg)
(http://666kb.com/i/bqt7r5bjpm6b9019q.jpg)

Auf diese Weise habe ich mich langsam dem Spantenriss angenähert und diesen dann gezeichnet – links vom Strich befinden sich die Spanten von der Mitte zum Heck und rechts die Spantenlinien von der Mitte zum Bug - einzig Spant Nr. 12 fehlt rechter Hand - da an diesem, wie oben zu sehen, noch gearbeitet wird:

(http://666kb.com/i/bqt7tzp6mamtr5v1q.jpg)

Danach habe ich zum Spantenriss von Mr. Longridge gegriffen:

(http://666kb.com/i/bqt7w2dbamg6u4rqm.jpg)

Diesen anschließend meiner Zeichnung gegenüber gelegt:

(http://666kb.com/i/bqt7x0jvh7mk6dwfi.jpg)

Der Riss von Mr. Longridge ist leider nicht ganz maßstäblich. Ich muss den Zeichner noch einmal anweisen, diese noch einmal etwas zu vergrößern. Auch habe ich mich bei den Spanten Nr. 29 -31 geirrt und müsste die in meiner Zeichnung ein wenig höher ansetzen.
Aber leider sieht man mit dem bloßen Auge schon, dass der Spantenriss von Mr. Longridge bedeutend bauchiger daherkommt, als auf meiner Skizze. Selbst, wenn man noch ein wenig Toleranz durch die Bleistiftlinie hat und die Korrektur der drei Spanten mit einbezieht. Wirkt doch Mr. Longridge´s Version auf den ersten Blick schon glaubwürdiger.

Ich werde meine Zeichnung aber noch einmal erneuern und vielleicht eine noch feinere Feder verwenden, eventuell auch verschiedene Farben, um alle Spanten besser unterscheiden zu können. Außerdem muss ich noch vergleichen, wo Mr. Longridge´s Spanten auf dem Plan ansetzen und ob dies identisch mit meiner Version ist. Außerdem möchte ich jeden einzelnen Spant noch einmal auf Papier bannen, sollte nämlich u. U. ein Nachbau von Nöten sein. Diesen betrifft aktuell vor allem Spant Nr. 30. Mal sehen ob sich noch geeignetes Holz dafür finden lässt. Die Ulmenwälder zwischen Chatham, Rochester und Gillingham sind doch schon arg gelichtet. Die Venezianer und die Rebellen in Nordamerika sollen angeblich Pappelholz für ihre Schiffe verwenden. Ich verzage mich diesem Holz allerdings und greife lieber zu Bewährtem.

Die Leser dieses Baulogbuches dürften auf jedenfall gespannt sein, wie diese Geschichte ihr Ende findet - wenn es denn eines geben wird. Das Magengefühl und die tief fliegenden Möwen, lassen nichts Gutes erahnen. Glücklicherweise ist es aber an Mr. Portnoy gelegen, am Ende eine Entscheidung zu fällen und der lässt sich meistens von solchen ,,Kleinigkeiten" nicht aufhalten oder gar demotivieren...

Fortsetzung folgt...

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden

Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Klaus L aus M in 08. Februar 2011, 21:19:20
Oh Mann, das sind ja unglaubliche Unterschiede! Ich hoffe nur, daß Du Deinen Spantenriß mit ein paar Litern Ale (oder vielleicht auch Krombacher) im Bauch gemacht hast. Da liegen ja Welten zwischen!

Wenn sich das bestätigen würde, stehen wir ja wieder vor der Frage, was wir hier eigentlich bauen? Hm, ein Segelschiff? Ich bleibe gespannt und fürchte eine unruhige Nacht...

Beste Grüße,

Klaus
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: SantaFeFan in 08. Februar 2011, 21:25:00
Hallo Marcel ,
Es macht echt Spass Deinen Baubericht zu lesen  :klatsch:  .Toll das Du auch die Victory in Angriff genommen hast .....
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 08. Februar 2011, 21:51:03
Hallo SantaFeFan,

freut mich zu lesen, mal sehen ob der Spaß auch bis zum Ende anhält. Denn latent verbreitet sich doch das Gefühl, dass dieser Bausatz viele, viele Unstimmigkeiten haben wird. Nicht das es mich abschrecken oder gar überraschen würde, aber es treibt mich doch an, schnellstmöglich in die Scratch-Phase überzugehen :)

Ach ja, der ursprüngliche Plan sieht übriegens vor (andernorts habe ich dies schon verkündet) - aus dieser Sammelserie möchte ich die Spanten- und Kielteile nach Möglichkeit so übernehmen, ebenso die Deckenelemente. Alles andere was noch so kommt, hängt dann davon ab, wie weit es sprichwörtlich "gefällt" bzw. inwiefern man es aufwerten oder verbessern kann bzw. was die Pläne und Bücher dazu sagen.

Gruß Marcel  

@Klaus:

ZitatOh Mann, das sind ja unglaubliche Unterschiede! Ich hoffe nur, daß Du Deinen Spantenriß mit ein paar Litern Ale (oder vielleicht auch Krombacher) im Bauch gemacht hast. Da liegen ja Welten zwischen!

ich hätte mir vorher vielleicht den hier genehmigen sollen: http://www.whisky.de/tws/product_info.php?info=p12859_ (http://www.whisky.de/tws/product_info.php?info=p12859_) - habe aber doch leider recht nüchtern gezeichnet und es sogar mehrmals verglichen. Wie gesagt, kleine Abweichungen will ich nicht auschließen, aber es ist doch schon recht offensichtlich. Ich versuche bis zum Wochenende eine noch genauere Zeichnung anzufertigen und auch den Longridge etwas größer zu skalieren. Aber vielleicht ist dieser ja auch ungenau - er ist immerhin aktuell nur meine einzige Vergleichsmöglichkeit - aber es soll ja auch Menschen geben, die noch an den Weihnachtsmann glauben...  :6:

ZitatWenn sich das bestätigen würde, stehen wir ja wieder vor der Frage, was wir hier eigentlich bauen? Hm, ein Segelschiff? Ich bleibe gespannt und fürchte eine unruhige Nacht...

als Segelschiff kann man es gewiss am Ende bezeichnen ;) Den größten Fehler den man machen kann, ist es hier mit einem Anspruch von 100%iger historischer Korrektheit heranzugehen. Diesen Anspruch hat diese Sammelserie nicht und das war ja schon sehr früh, mehr als deutlich klar. Ich glaube wenn es am Ende zu 30-50% reicht, ist diese Sammelserie schon besser als erwartet. Deswegen bin ich da eigentlich ganz entspannt - es macht aber Spaß der einen oder anderen Ungenauigkeit hinterher zu jagen :) Von daher, nicht verzagen - einfach weiterbauen und mal sehen was sich so verbessern lässt...  :6:
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: hwe in 09. Februar 2011, 13:40:29
Sehr geehrter Mr. Fetherston,

Zitat von: Bradhower in 08. Februar 2011, 09:24:01
Sehr geehrter Franzose,

gewiss ist es in der französischen Rechtschreibung richtig, dass Ouessant so geschrieben wird, wie Sie es mir weiß machen wollen. Wir befinden uns allerdings in England und dort verbrennt man sich lieber die Zunge, als sich an eure Aussprache zu gewöhnen - so ist es mir ein sichtliches Vergnügen gewesen das "O", durch das einzeichnen eines kleinen Hakens, mit einem "Q" zu ersetzen. ;)

Was übrigens den ehrenwerten Admiral Keppel betrifft: Im gelang es tatsächlich nicht die Verfolgung eurer flüchtenden Schaluppen zu organisieren. Vor allem nachdem eine französische Kanonenkugel die Kiste mit den Signalflaggen zerstört hat. Das Marineministerium hat daraufhin beschlossen zwei Kisten mit Signalflaggen an Bord jedes Schiffes zu bringen, um so eine missliche Situation nicht noch einmal zu erleben. Was dann dafür gesorgt hat, dass ihr in der zweiten Seeschlacht von K-J-U-S-S-A-N-T das bekommen habt, was euch in der ersten Schlacht noch verwehrt wurde... :)
Bitte verzeihen Sie mir die Einmischung, wenn ich Sie darauf Hinweise, daß dieser unsägliche Ort in Frankreich, den eine britische Zunge einfach nicht auszusprechen vermag, im großen britischen Reich allgemein "Ushant" genannt wird. Und wohl auch in zwei- oder dreihundert Jahren so ausgesprochen und geschrieben werden wird!
Zitat
gez. Jasper Fetherston
Biograf der königlichen Admiralität


gez.

Admiral, Knight of the Bath,
Sir Thomas Cochrane,
10th Earl of Dundonald
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: hwe in 09. Februar 2011, 13:46:15
Hallo Marcel, hallo Klaus,

Zitat von: Klaus L aus M in 08. Februar 2011, 21:19:20
Oh Mann, das sind ja unglaubliche Unterschiede! Ich hoffe nur, daß Du Deinen Spantenriß mit ein paar Litern Ale (oder vielleicht auch Krombacher) im Bauch gemacht hast. Da liegen ja Welten zwischen!

Wenn sich das bestätigen würde, stehen wir ja wieder vor der Frage, was wir hier eigentlich bauen? Hm, ein Segelschiff? Ich bleibe gespannt und fürchte eine unruhige Nacht...

Beste Grüße,

Klaus

Der Fehler ist bereits identifiziert und liegt (Sorry to say so, aber auf der anderen Seite ist es wieder beruhigend...) eindeutig bei Marcel.

Marcel, Du hast die Heck- und Bugspanten nicht in ihrer Höhe berücksichtigt!

Je weiter du nach achtern, oder in den Bug gelangst, um so "höher" rutschen die unteren Spant-Enden. - Im Bug enden sie zwar auch am Kiel, aber die Kiel geht dort ja im Bogen nach oben. - Das musst Du berücksichtigen! - Du hast sie einfach alle unten stumpf auf der Nulllinie enden lassen. - Das ist Käse und gibt einen falschen Eindruck. - Im Gegenteil, wenn ich raten darf, sieht das sogar ganz manierlich aus!

Ciao,

HWE
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 09. Februar 2011, 14:08:31
Hallo Herbert,

ZitatDer Fehler ist bereits identifiziert und liegt (Sorry to say so, aber auf der anderen Seite ist es wieder beruhigend...) eindeutig bei Marcel.

Marcel, Du hast die Heck- und Bugspanten nicht in ihrer Höhe berücksichtigt!

guckst du hier:
ZitatAuch habe ich mich bei den Spanten Nr. 29 -31 geirrt und müsste die in meiner Zeichnung ein wenig höher ansetzen.

deswegen gibt es auch noch mal eine neue Zeichnung in den kommenden Tagen. Ich will auch noch einmal den Hackney zücken und den Spantenriss damit vergleichen. Außerdem habe ich in einem anderen Buch ebenfalls Risse der Victory gefunden und versuche nur herauszufinden, wo weg die stammen bzw. ob die irgendwie genauer datiert sind.

Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 09. Februar 2011, 14:22:33
ZitatBitte verzeihen Sie mir die Einmischung, wenn ich Sie darauf Hinweise, daß dieser unsägliche Ort in Frankreich, den eine britische Zunge einfach nicht auszusprechen vermag, im großen britischen Reich allgemein "Ushant" genannt wird. Und wohl auch in zwei- oder dreihundert Jahren so ausgesprochen und geschrieben werden wird!

Ehrenwerter, junger Mr. Cochrane,

gewiss weiß ich Ihren Hinweis in dieser Sache zu schätzen. Aber ich denke, dass Sie gewiss besser darin aufgehoben sind, die Weltmeere von den Franzosen und Spaniern mit Hilfe Ihrer HMS Speedy zu säubern, als die Schreibweise einer unbedeutenden Insel zu hinterfragen. Ich habe Ihren Hinweis allerdings zur Kenntnis genommen und werde Ihn an Mr. Jervis weiterleiten. Dieser wird entscheiden, wie die Geschichtsschreibung des Empires mit dieser Insel zukünftig verfahren wird.

gez. Jasper Fetherston
Biograf der königlichen Admiralität
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Klaus L aus M in 09. Februar 2011, 18:12:29
Mit der HMS Speedy??? Ich bin mir sicher, dann sind unsere Weltmeere noch in 100 Jahren für meine Flotte ein sicherer Tummelplatz!  :7:

...sorry für die Einmischung, aber das mußte ich loswerden...  :winken:
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 09. Februar 2011, 19:02:57
 :7: Einfach nett
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Juhuu_die_victory in 09. Februar 2011, 19:59:49
Eindeutug Modellbaudelirium  :D :D :D

Aber herzerfrischend anders @ Bradhower ... weiter so  :P
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: roeschimschmitz in 09. Februar 2011, 23:09:21
sehr geehrter Herr Fetherston,

sie sehen mich sehr erfreut das sie etwas Ihre sicherlich aüßerst wertvollen zeit verwenden um eine solch unerhebliche Frage zu klären.darf ich ihnen ergebenst einen vorschlag unterbreiten?im sinne des "fair play"könnten wir dieses unsere eiland in französisch OUessant und im englischen als Ushent bezeichnen?

in ihrem brief ist,so scheint es mir, ein gewisser unterton voller ressentiments,nicht entgangen.es ist mir deshalb eine ehren und herzensangelegenheit sie über meine humanistische  erziehung in kenntnis setzen zu dürfen.gewaltätige und kriegerische auseinandersetzungen sind nicht in erwägung zu ziehen in meinem weltbild.sie schaden unseren beiden königreiche mehr als sie uns nutzen bringen.darf ich sie ergebenst daran erinnern, unsere beiden großen nationen sind spätestens seit william the conqueror durch schwert und blut verbunden.

unsere geliebten königreiche und wir selbst sollten von unseren  überdimensionierter territorial expansionistischer anschauung abstand nehmen.Geschäftsfreunde berichteten mir von einigen unruhen in verschiedenen übersee territorien.ich mache mir große sorgen um unsere geliebten kolonien und schutzgebieten die wir an unsere kolonisten oder gar an die einheimische bevölkerung verlieren könnten.
sowohl england als auch mein geliebtes frankreich wären nur noch ein schatten unserer selbst in vergangener größe schwelgend.

ich will ihnen nicht vorenthalten Sir,das besagte geschäftsfreunde über diskrete italienische schiffszimmerleute,im august letzten Jahres schon, die pläne eines linienschiffes ersten ranges haben zukommen lassen .ein nachbau in einem kleinerem maßstab wurde von meinerselbst in auftrag gegeben.

gott schütze den könig,

respektvoll

ein franzose

Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 10. Februar 2011, 09:12:59
Sehr geehrter Franzose,

Ihr sprecht also von "Fair Play", in Zeiten und das möchte ich hier noch einmal betonen: Wo Ihr die Seperatisten in Amerika unterstützt habt, wo Ihr Europa mit Krieg überzieht und 100.000 Mann in der Bretagne und in der Normandie lagern, die alleine aus dem einzigen Grund noch nicht über dem Piccadilly marschieren, weil unsere glorreiche Navy, bis jetzt die Ratten vom Käse fernhalten konnte. So wird auch dieses Schiff, waffenstarrend, eurem französischen Kriegstreiber entgegenstehen.

Aber ich finde es äußerst löblich, dass Ihr versucht, diese bis aufs tiefste zerfahrene Situation zu entspannen. Würde Euer designierter  Kaiser doch den gleichen friedliebenden Geist besitzen, denn Ihr mir zu offenbaren scheint. Aber ich befürchte, die Zeit der Entspannung ist noch lange nicht angebrochen. In Italien wurde der blutige Fingerabdruck Eures Herrschers schon hinterlassen. Glücklicherweise scheint sich sein Kriegsglück in Ägypten bereits gegen Ihn zu wenden. So dass unser glorreicher König, den Funken Hoffnung auf Frieden bewahren möchte und das geht nur, wenn man den Löwen in seinem Käfig hält.

In der Zwischenzeit würde ich Euch gerne zwei Bücher ans Herz legen - beide werden Euch zeigen, dass jegliche französische Expansionspolitik zu Lande, wie vor allem zu Wasser, zum Scheitern verdammt ist und verdammt sein wird:

Segelschiffe im Pulverdampf (http://www.amazon.de/Segelschiffe-Pulverdampf-Ringen-Seeherrschaft-Europa/dp/3768806898/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1297324653&sr=8-1)

Die napoleonischen Kriege (http://www.amazon.de/napoleonischen-Kriege-Joachim-Hack-Hrsg/dp/3939908738/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1297324700&sr=1-1)

Beide Werke wurden vom königlichen Astronomen geweissagt. Ihr Inhalt dürfte aber in höchsten Maßen interessant für Euch sein.

In diesem Sinne,

Gott schütze unseren glorreichen König George!

gez. Jasper Fetherston
Biograf der königlichen Admiralität
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Klaus L aus M in 10. Februar 2011, 15:11:43
Monsieur Fetherston,

ich lege Ihm nahe, sich einmal tiefgründig mit meinen Beweggründen zur Befriedung Europas auseinanderzusetzen! Er schwatzt im Stile der Waschweiber an der Seine von blutigen Fingerabdrücken in Italien. Nehme er zur Kenntnis, daß meine glorreiche Armee beispielsweise in Ancoa Recht geschaffen hat und die unwürdige Behandlung von Juden , Mohammedanern und Griechen beendete! Und nehme er weiter zur Kenntnis, daß mein friedliebender Geist durch Europa weht und erst ruhen wird, wenn er auch das britische Empire erreicht hat. Erst dann gedenke ich, mein Haupt auf einem hübschen kleinen Eiland im Südatlantik zur Ruhe zu betten. Weiter lege ich Ihm anheim, sich einmal mit all´ den Dingen zu befassen, mit denen ich bislang die Welt beglücken konnte! Die Schaffung von Schulen und Universitäten, an denen auch die begabten Kinder armer Leute lernen und studieren können, die Schaffung von Kranken- und Invalidenheimen, oder aber mein Code de Civil, im Volksmund ehrerbietig auch Code Napoleon genannt, den gelehrte Juristen noch in späteren Jahrhunderten zur Basis ihres werten Schaffens nehmen werden. Mein Astronom hat mir voraus gesagt, daß im 21. Jahrhundert in einem Staat auf deutschem Boden, der bislang noch nicht existiert, das Gesetzeswerk die Grundzüge meiner Lex tragen wird.

Ich wünsche Ihm Stunden der Erkenntnis und Erfolg auf dem Weg!

N.
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 10. Februar 2011, 15:55:35
... euer friedliebender Geist weht wahrhaftig durch Europa - wie eine frische Prise kommt er über den Ärmelkanal herübergeschwebt, wie einst die Römer, die ihrem Großmachtgebahren keinen Einhalt gebieten wollten und erst jenseits des Hadrianswall ihren Gegner fanden.

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob im Jahre 1800 eure sicherlich "interessanten" Neuerungen, die zweifelsohne einem von der Revolution geprägten Geiste entstammen, wirklich so weltbewegend sein werden. Denn nur viele Schulen und Universitäten sind gewiss interessant, ich frage mich nur nach ihrer Sinnhaftigkeit, wenn 16jährige schon zu den Waffen gerufen werden. Frauen und Kinder in den Invalidenheimen bitterlich weinen, weil der Mann kein Geld mehr verdienen kann. Das Wehklagen müsste sogar zu Ihnen durchdringen, sie müssten nur einmal ein Fenster öffnen.

Zweifelsohne Mr. Bonaparte - sie sind ein großer Mann, ein großer Feldherr - aber selbst wenn, sie diese Größe auch Abseits des Schlachtfeldes zeigen, so wird sie doch nie so glanzvoll erstrahlen - denn Ihr friedliebender Geist, ist nur eine trügerische Böe, du nur eines vortäuscht: Sehr viel Elend und den Größenwahn eines Feldherrn. So bin ich mir gewiss, dass diese Böe sich eines Tages in einen Orkan wandeln wird und zum Absender zurückkehrt. Auf das es einen wahren und nachhaltigen Frieden geben wird.

Und nun stört mich nicht weiter, ich muss die Ruhmestaten eines Mr. Thomas Cochrane niederschreiben, der gerade sein 10. Schiff aufgebracht hat und gewiss noch Weitere folgen lässt... :6:

gez. Jasper Fetherston
Biograf der königlichen Admiralität
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Juhuu_die_victory in 10. Februar 2011, 15:58:29
Hey Bonnie,

nimm deine Froschfresser und geht in den Elsaß zum Schnecken schlürfen  :7: :7: :7:

Ergebenst

Juhuu_ein_Bein_ist_ab

Vollmatrose auf HMS Victory
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 10. Februar 2011, 16:04:15
JdV! - ab unters Deck und die Holzsplitter einsammeln und nach Größe sortieren, sonst könnt Ihr die Schnecken vom Schiffsrumpf nagen, bevor es die Franzosen tun - internationale Politik scheint mir nichts für eure Ohren zu sein... :6:  :7:

Mr. Portnoy - Schiffszimmermeister
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: WaltMcLeod in 10. Februar 2011, 16:19:16
Zitat von: AnobiumPunctatum in 08. Februar 2011, 19:05:58
Ich hoffe hier verirren sich noch einige andere Nicht-Vic Bauer hin, um den Bericht zu lessen :1:

Landratte Dr. Faust meldet sich gehorsamst beim Mitlesen ..... DA bleib ich dran  :3:

:winken: Walter
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: hwe in 10. Februar 2011, 17:19:51
Zitat von: Juhuu_die_victory in 09. Februar 2011, 19:59:49
Eindeutug Modellbaudelirium  :D :D :D

Aber herzerfrischend anders @ Bradhower ... weiter so  :P

Ich weiss nciht... - Haben die alle die Heizung zu dolle aufgedreht, irgendwelches Zeug geraucht oder getrunken, das ihnen nicht bekommen ist?  :woist: :6: :7:

Ihr habt echt zu viel Zeit! ;) - Trotzdem ist es nett, so ein Geblödel zu lesen. :)  :winken:

Ciao,

HWE
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Juhuu_die_victory in 10. Februar 2011, 18:20:49
Darf ich das Bilgenwasser saufen?
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Davy Jones II in 10. Februar 2011, 20:20:32
Hallo Marcel oder doch lieber : Hm,hm Mister Bradhower  :winken:

Wie ich sehe macht Mister Bradhower einen Triathlon in Sachen Schiffsbau X(, sportlich, sportlich, gleich drei Kähne parallel  :7: oder läuft  die Letzte unter der Kategorie Bienchen  :7:

Aber das Lesen deines BB macht Riesenspass :klatsch:, an Dir ist ein Schrifsteller verloren gegangen. :D

LG
Sergio
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 10. Februar 2011, 20:45:57
Hallo Sergio,

schön, dass du den Weg auch in diesen Baubericht - oder ist es doch eher eine Kollision von Weltanschauungen - gefunden hast...   :3: Viele Schiffe braucht das Empire... ;) Naja, die Kogge ist ja nur eine Zwischendurch-Beschäftigung, wenn mir die Sägespäne zu sehr in die Nase steigt  :6: Da dies nicht sooooo oft der Fall ist, habe ich im Grunde nur 2,3333 Schiffe im Bau ;)

Grüße
Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Klaus L aus M in 10. Februar 2011, 21:07:20
Monsieur,

ich fühle mich zutiefst unverstanden! Ich hoffe, daß ich Ihm bei Gelegenheit bei einem guten Glas Cognac die Lichter weiten kann (nee, das war jetzt Jägersprache...)

Marcel, Du siehst, wozu es führt, wenn Du hier zu wenig ablieferst. Es wird nur rumgeblödelt. Bau´ an Deinem Schiffchen und wir diskutieren darüber. (Aber Spaß macht´s doch..).

Bist Du weiter mit Deinem Spantenaufriß?

Viele Grüße,

Klaus
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 10. Februar 2011, 21:28:05
Mister Bonaparte,

ich denke einem guten Glas Cognac steht nichts im Wege und er schmeckt gewiss besser als euer süffiger Wein... ;)

Der Fortschritt beim Spantenaufriß kommt gleich, ich muss es nur noch aufs Papier bannen und mit Lettern umschreiben... :)

Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update Nr. 6
Beitrag von: Bradhower in 10. Februar 2011, 21:38:12
Nachdem die Franzosen versucht haben Verwirrung auf der Baustelle zu stiften, konnte nur ein massives Eingreifen der Werftaufsicht, schlimmeres Chaos verhindern. Glücklicherweise sind die störenden Franzosen nun identifiziert und werden in einer kleinen, ungeteerten Schaluppe zurück über den Ärmelkanal geschickt... ;)

Baulogbuch – 6. Tag – Pläne über Pläne...

Wir schreiben den 10. Februar 1800.

Nachdem der erste Versuch, die Risse der Spanten auf Papier zu bannen, nicht zur vollsten Zufriedenheit der Admiralität erfüllt wurde, habe ich mich erneut niedergesetzt und einen weiteren Anlauf gestartet. Der Riss gestaltet sich etwas ansprechender, als die erste Version - hier der Vergleich:

(http://666kb.com/i/bqv9i96hw44j01tjb.jpg)
Skizze vs. Longridge

(http://666kb.com/i/bqv9p919glm39remf.jpg)
Skizze vs. Hölzel

(http://666kb.com/i/bqv9njaxobyfjtwav.jpg)
Skizze vs. Dea Gostini

Das Ergebnis bleibt dabei allerdings bei allen dreien das Gleiche, wie vorher – Mr. Longridges und nun auch Mr. Hölzels, einem Verlegenheitszeichner aus Hackney bei Portsmouth, oder auch die Variante eines italienischen Iren, Namens Dea Gostini, kommen allesamt zu dem gleichen Ergebnis: Die Zeichnungen kommen bedeutend bauchiger daher, als der Holz-Nachbau.

facit:

Es müssten fast alle Spanten nachgearbeitet werden, um die elegante Form der Risse zu hinbekommen. Dies kann man gut mit schmirgelnden Leder, gegerbt aus dem Fell von schottischen Highland-Ponys hinbekommen und da alle Spanten noch genug ,,Masse" haben, ist das sogar ohne zu viel Aufwand möglich. Einzig auf die Symmetrie müsste geachtet werden.


Edit: Vor allem der letzte Spant weicht deutlich von den Planvorlagen ab und muss zusammen mit Spant Nr. 30 (siehe Update Nr. 5) nachgearbeitet werden, da die beiden auch zusammen verleimt werden.

-----------------------------------------

Anschließend wurde die Gunst der Stunde ergriffen und die Pläne von Mr. Longridge und Mr. Hölzel aus Hackney miteinander verglichen (beide im Maßstab 1:100):

(http://666kb.com/i/bqv9y57fpga19rsuf.jpg)
Gesamtansicht

(http://666kb.com/i/bqva0t3g0nyut8yx3.jpg)
Bug

(http://666kb.com/i/bqva169hthbi481xj.jpg)
Mittschiffs

(http://666kb.com/i/bqva1shjpwoyhnirr.jpg)
Heck

Unterschiede lassen sich nahezu keine identifizieren. Einzig Mr. Longridge hat bei den Verzierungen etwas mehr Liebe fürs Detail walten lassen. Auch sonst, könnte man sagen, Mr. Longridge und Mr. Hölzel haben sich wohl des Öfteren in Hackney im Pub getroffen. Da aber keiner der Fälschung angeklagt werden kann, hat Mr. Hölzel einfach noch eine Hecklaterne mehr eingezeichnet...

facit:
Weder die Rumpfpläne von Longridge, noch die von Hölzel offenbaren signifikante Unterschiede. Folglich ist es Schnuppe, welchen Plan man nimmt. Der Takelplan wurde noch nicht verglichen.

---------------------------------

Als Nächstes hat mich Mr. Portnoy beauftragt, die Geschützpforten/ Geschützpforten-Positionen und Mast-Positionen, anhand der Pläne zu vergleichen, ob diese mit den Kielteilen später identisch sein werden. Der Zeichner der Admiralität ist schon dabei, die Pläne auf entsprechende Größe zu skallieren.

Fortsetzung folgt...

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden

Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Klaus L aus M in 10. Februar 2011, 22:03:58
Hi Marcel,

weißt Du, warum die Darstellung der von Dir eingestellten Bilder hier besser funktioniert als im MBK? Oder ist es ein Problem meines Rechners? Ich weiß ja, daß sich die meisten Computerprobleme vor dem Rechner befinden...

Gruß Klaus
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 10. Februar 2011, 22:26:16
Hallo Klaus,

ich glaube hier werden die Bilder automatisch noch einmal verkleinert und auf die erlaubte Größe skalliert. Während man im MBK ja fast jede Größe und Auflösung laden kann....  :pffft: Aber es liegt defintiv nicht an deinem PC, ich werde die Bilder dort gleich mal etwas verkleinern.

Grüße Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 10. Februar 2011, 22:32:52
Marcel, schau Dir den letzten Spant noch einmal an. Da gibt es eine deutliche Abweichung zu Hölzel und Longridge.
Wenn möglich solltest Du Dein Modell dort etwas in Richtung der genannten Pläne anpassen.
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 10. Februar 2011, 22:44:58
Hallo Christian,

stimmt - der weicht ja sowas von ab... ist mir um diese Uhrzeit nicht mehr aufgefallen :2:. Danke für den Hinweis. Damit sind Spant Nr. 30 und 31, wohl aktuell die größten Baustellen. Der Vorletzte Spant hat ja noch einen deutlichen Mangel in der Passgenauigkeit.  :rolleyes:
Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Gerd in 20. Februar 2011, 01:06:06
Hallo Marcel,
ich bin leider erst heute auf deinen eigenen Baubericht gestoßen. Das was du da machst ist genial. Bei deiner Einführung könnte so mancher Kandidat, welcher eine Doktorarbeit schreibt vor Neid erblassen. Direkte Quellangaben, geschichtlich recherchiertes dezent in eigenem Gedankengut eingebettet und nicht direkt rezitiert sodass keinerlei Kennzeichnung im Text erforderlich ist. Literaturangabe auch vorhanden. Wenn ich mutmaßen müsste,......? Bei deinem Schreibstil sollte selbst der alte Knacker Reich noch mal seine Knochen durchschütteln und wach werden. Wie gesagt, für mich einfach genial. Ein sehr schöner, historisch angehauchter Stil. Hut ab!
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 22. Februar 2011, 18:19:21
Update: Die Literaturliste (http://www.modellboard.net/index.php?topic=35319.msg509579#msg509579) wurde aktualisiert!

@Gerd:
Naja, ob diese Einleitung vor einem Prüfungsausschuss bestehen würde, lasse ich mal so dahin gestellt - aber seit einigen Tagen, wird man ja eines Besseren belehrt...  :pffft:

Es freut mich, dass dir mein Beitrag gefällt und ich hoffe natürlich, dass du hier weiter am Ball bleibst :)

Schönen Gruß
Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update Nr. 7
Beitrag von: Bradhower in 22. Februar 2011, 19:35:48
Baulogbuch – 7. Tag - Zwischenfazit der Recherchearbeiten

Wir schreiben den 22. Februar 1800.

Obwohl die Menschen hier gezeichnet von der rauen See und abgehärtet gegenüber dem wunderbaren britischen Wetter sind, so haben doch plötzlich Fieber, Husten und laufende Nasen die Arbeiten auf der Werft nahezu zum Erliegen gebracht. Über eine Woche wütete die Seuche dabei fast so schlimm, wie ,,Der große Brand von London" im unglückseligen Jahre des Herrn 1666*.

Immerhin haben die Mediziner und Wunderheiler scheinbar Übermenschliches geleistet, so dass die Arbeiten an His Majestic Ship in diesen Tagen wieder aufgenommen wurden.

So gelingt es mir nun - mit einiger Verspätung - die erste Phase dieses Bauprojektes gen Ende zu führen. Wie schon im vergangenen Eintrag im Baulogbuch erwähnt, sollten die Pläne von Longridge & Co. noch einmal auf den Maßstab 1:84 skaliert und mit den Bauteilen verglichen werden. Hier galt es den Fokus auf die Spanten Nr. 30 + 31 zu legen. Ebenso soll das gesamte Rumpfkonstrukt mit den Plänen verglichen werden.

Dies sei hiermit geschehen und ich fasse folgende Erkenntnisse für die Nachwelt zusammen:

Problemzone I: Spant Nr. 30 + 31

Bei Betrachtung des Spantenrisses hat sich schnell herausgestellt (Mr. AnobiumPunctatum gebührt an dieser Stelle mein Dank für sein aufmerksames Auge), dass der Abschlussspant an Achtern einen Formfehler hat. Dies veranschaulichen folgende Zeichnungen:

(http://666kb.com/i/br7catzrnp5qsmcn3.jpg)
Spant Nr. 30 in Originalposition anhand des Spantenrisses

(http://666kb.com/i/br7cbqtaikasai3r3.jpg)
Abweichung (rot) von Spant Nr. 30

Da Spant Nr. 30 + 31 laut Bauplan verleimt werden, wurde Spant Nr. 31 ebenfalls mit dem Spantenriss abgeglichen:

(http://666kb.com/i/br7ccsevoqtz3xvnj.jpg)
Spant Nr. 31 in Originalposition anhand des Spantenrisses

(http://666kb.com/i/br7cdkj79uhrpsbcv.jpg)
Abweichung (rot) von Spant Nr. 31

facit:
Offiziell und nun von Mr. Portnoy amtlich bestätigt: Der Abschlussspant ist ungenau. Da Spant Nr. 28 + 29 bedeutend besser mit dem Riss übereinstimmen. Ist ein Austausch von Spant Nr. 30 + 31, sofern die Admiralität keine Einwände hat, beschlossene Sache.

Außerdem wurde Spant Nr. 20 mit dem Spantenriss verglichen, da es sich hierbei um den breitesten aller Spanten handelt, kann man mit ihm gut die Gesamtform des Rumpfes abgleichen. Aber auch hier gibt es sabotageähnliche Abweichungen:

(http://666kb.com/i/br7cgsne9740x8epr.jpg)
Spant Nr. 20 in Originalposition

Der Spant hat zwar in seiner Gesamtheit leichte Abweichungen mit dem Riss. Aber das können leichte Abweichungen bei der Skalierung der Kopie sein, ebenso gibt das Blitzlichtdings nicht eine 100% exakte Ansicht wieder. Trotzdem ist eine Abweichung überdeutlich und zwar auf Höhe des untersten Batteriedecks:

(http://666kb.com/i/br7citzjf74bejibj.jpg)
Abweichung (rot) von Spant Nr. 20

facit:
Auch hier wurde wenig wert auf Exaktheit gelegt. Folglich würde ein Austausch aller Spanten unvermeidlich sein. Die dadurch explodierenden Kosten und der erhöhte Zeitaufwand, würde aber nur dem kleinen Korsen in die Karten spielen. Aber da die Franzosen dafür bekannt sind, noch schlechtere Schiffe als die Unsrigen zu bauen, ihrer isloierten Lage in Europa sei Dank, muss sich das Empire hier eigentlich keine Sorgen machen, wenn die Rumpfform etwas weniger bauchiger daherkommt... ;)

Zum Abschluss der Recherchearbeiten wurden dann noch Stückpforten und Mastpositionen mit den Plänen verglichen. Das Ergebnis ist dabei durchaus als zwiespältig zu titulieren:

Problemzone II: Mastpositionen und Stückpforten

Auch wenn das Blitzlichtdings ein wenig die Perspektive verzerrt, so ist die Position der Stückpforten doch allesamt in Ordnung. Keine kollidiert mit den Spanten und stimmt damit weitestgehend mit den Plänen des italienischen Iren, Mr. Dea Gostini überein. Was bei allen Verdächtigungen der Sabotage nicht selbstverständlich ist.

Allerdings, bei der Position der drei Masten gibt es deutliche Abweichungen, die selbst durch das Blitzlichtdings nicht verhindert werden können – eher im Gegenteil:

(http://666kb.com/i/br7cnl4bcjxt3g3nj.jpg)
Positionsabweichung Fockmast

(http://666kb.com/i/br7ctgols5t7x0m7z.jpg)
Positionsabweichung Großmast

(http://666kb.com/i/br7cu8fhdciyalu2n.jpg)
Positionsabweichung Kreuzmast

facit:
Jeder sollte vor dem Bau dieses Schiffes, sich schon mal mit einem Fantasieschiff beschäftigt haben, dass macht die Arbeiten an His Majestic Ship unheimlich angenehmer und fördert weniger Magengeschwüre... ;)  :pffft:

Damit sind nun die Recherche- und Vergleichsarbeiten vorerst abgeschlossen und die Bauphase kann ins Zentrum des Bestrebens rücken. Hier ist als erstes der Austausch vom besagten Problemspant vorgesehen, leider mangelt es Chatham aktuell an passenden Ulmen, so dass die Hölzer in Toomtown geordert werden müssen, zusammen mit einigen Balsahölzern zur Auffüllung der Zwischenräume und Stabilisierung der Spanten.

Fortsetzung folgt...

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden


*Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/London#Mittelalter (http://de.wikipedia.org/wiki/London#Mittelalter)
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 22. Februar 2011, 20:07:28
Mr. Portnoy,

die Spanten könnt Ihr problemlos weiterverwenden. Markiert die Wasserlinie mit einer Reißnadel auf jedem Spant und klebt am besten eine Kopie des Spantrisses auf jeden Spant. Danach könnt Ihr die Form jedes Spants korrigieren. Genau so bin ich bei der Optimierung des Rumpfes seiner Majestät Sloop Pegasus (http://www.modellmarine.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2451:hmn-swan-class-sloop-pegasus-1775-teil-4&catid=338:hmn-swan-class-sloop-pegasus-1775) vorgegangen.
Weniger die Position als den Fall der Masten solltet Ihr anpassen.

Was ist mit dem Bug des falschen Kiels?

Ergebenst Ihr
AnobiumPunctatum
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 22. Februar 2011, 20:41:14
Aye ehrenwerter Mr. AnobiumPunctatum,

Ihr Vorschlag zur weiteren Vorgehensweise mit den Spanten ist wirklich grandios und wurde noch gar nicht in dieser Art in Augenschein genommen. So waren bis jetzt doch Augenmaß, eine ruhige Hand und Gott-Vertrauen stets ein sicherer Begleiter. Ich werde über euren Vorschlag nachdenken. Denn unabhängig von der tatsächlichen Spantenposition und dem Spantenriss, ist der Mangel im Bausatz ja offensichtlich und eine Angleichung durchaus möglich. :)

Bei den Masten mache ich mir schon Gedanken, wie ich die in die richtige Schräglage bringe und damit auch stabilisiere. Zumal es ja auch Auswirkungen auf die vorgefertigten Zwischendecks hat. Aber das ist generell keine allzu große Schwierigkeit,

Was die Frage des falschen Kiels betrifft, kann ich diese noch nicht beantworten. Denn was noch nicht da ist, kann auch nicht verbaut werden. So kommen Heck- und Achtersteven, wie auch das Kielstück seperat in einigen Wochen.

Ergebenst Ihr
Thadeus H. Portnoy
Schiffszimmermeister von Königs Gnaden

 
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: hwe in 22. Februar 2011, 20:45:58
Hallo Marcel,

dein Baubericht liest sich wieder sehr amüsant. :)

Was mir bei deinen Vergleichen der Spanten eindeutig immer noch fehlt, ist die "Lokation". - Wo soll der besagte Spant einmal laut Plan und einmal laut Bausatz sich befinden. - Befinden sie sich nicht an derselben Stelle auf dem Kiel, vergleichst Du Äpfel mit Birnen.

Allerdings finde ich den Vergleich des Hauptspantes schon extrem aufschlußreich, da dort eigentlich die wenigsten Abweichungen zu finden sein dürften. - Den Hauptspant müsste eigentlich *jeder* richtig hinkriegen. - Seufz.

Ausserdem scheint mir, hast Du bei dem Vergleich der Position der Masten ebenfalls einen Fehler gemacht. - Vermutlich aber eher einen Fehler beim skalieren, wie mir scheint. - Denn wenn ich mir das Foto anschaue, auf dem Du das Kielteil mit dem Vorsteven auf den Plan gelegt hast, so scheint der Verlauf der Krümmung der Sponung fast zu stimmen. - Nur dumm, dass die Sponung bei Dir ungefähr 2 Fuß unterhalb des Rumpfes (laut Plan) endet. - Dann müsste noch die Sponungsplanke und dann der eigentliche Kiel folgen. - Also entweder hast Du den Plan nicht richtig (gar nicht? Immer noch 1/96 ?) skaliert, oder wenn Du die Deckslänge richtig skaliert hast, dann ist das Kielbrett vom Bausatz zu hoch.

Mich deucht, diese Rumpfteile haben mit dem Vorbild so viel zu tun, wie eine Copy&Paste-Arie mit einer Doktorarbeit... - Nämlich nichts!

Mich interessiert inzwischen am meisten, zu welchem Schiff der Spantsatz eigentlich gehört.

...

Ich habe mir jetzt einfach mal das Buch "The ships of Trafalgar" von Peter Goodwin (Kurator der HMS Victory) aus dem Regal gezogen und schaue mir jetzt mal die Risse der beteiligten "First Rates" von allen Nationen an und versuche mal herauszufinden, mit welchen Schiff der Hauptspant am meisten Ähnlichkeit besitzt.

Britannia (100) - Nein, die ist viel "eckiger", hat viel mehr "Flach" als der Bausatz.
Royal Sovereign (100) - Besser. Trotzdem verläuft deren "Flach" wirklich horizontal, während der Bausatz-Spant vom Kiel an bereits leicht ansteigt.
Victory (104) - Spantriss, angeblich von 1756 - Keine Ähnlichkeit. Die Victory hat auch viel horizontales Flach, bevor die Aufwärtskrümmung beginnt.
Dreadnaught (98) - Größere Ähnllichkeit. Das Flach steigt, wie beim Bausatz sofort an, trotzdem ist die Gesamtform der Dreadnaught etwas "eckiger". Der Bausatz-Spant wirkt sehr "rund".

Das waren dann schon alle Pläne der 100-Kanonen-Schiffe der Briten, die in dem Buch sind.
Die Franzosen hatten in der Schlacht bereits keine 100-Kanonen-Schiffe mehr. - Maximal nur noch 80er. Deswegen brauche ich da nicht weiter zu schauen.

Kommen wir zu den spanischen Schiffen.
Santissima Trinidad (136) - Weist aus dem Stand bereits große Ähnlichkeit mit der Form auf. - Leider das vollkommen falsche Schiff, viel zu viele Kanonen! 136 statt 104!
Principe de Asturias (112) - Keinerlei Ähnlichkeit mit der Rumpfform.
Santa Ana (112) - Der Bausatzspant ist runder.
Rayo (100) - Keine Ähnlichkeit.

Leider keine weiteren 100er im Angebot...

Aber: Das spanische 74-Kanonen-Schiff BAHAMA weist wieder eine relativ starke Ähnlichkeit auf.

Wie gesagt, das bezieht sich nur auf den Hauptspant. - Alles andere habe ich dabei noch nicht weiter betrachtet.

es bleibt aber die Feststellung, dass bei allen Vergleichen in dem Buch, der Spantform der spanischen Schiffe dem Bausatz am nächsten kommt.
Es würde sich daher vielleicht lohnen, spanische Pläne näher zu untersuchen. - Vielleicht findet man ja doch ein Schiff, dass zu den Spanten gehört... ;)

Vielleicht möchte man ja lieber das bauen? ;)

Ciao,

HWE
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: SantaFeFan in 22. Februar 2011, 21:08:31
Hallo ,
Genau ...man baut mit dem Rumpf gleich die Santissima Trinidad..... :6:
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 22. Februar 2011, 21:14:42
Hallo Herbert,

da sich die exakte Position der einzelnen Spanten nicht exakt mit dem Bauplan bestimmen lässt und man sie folglich für einen Vergleich bearbeiten müsste. Habe ich mich halt auf die, aus meiner Sicht wesentlichen Spanten beschränkt: Dem Mittleren und den letzten Spant. Und die Abweichungen habe ich versucht herauszustellen.

ZitatAusserdem scheint mir, hast Du bei dem Vergleich der Position der Masten ebenfalls einen Fehler gemacht. - Vermutlich aber eher einen Fehler beim skalieren, wie mir scheint. - Denn wenn ich mir das Foto anschaue, auf dem Du das Kielteil mit dem Vorsteven auf den Plan gelegt hast, so scheint der Verlauf der Krümmung der Sponung fast zu stimmen. - Nur dumm, dass die Sponung bei Dir ungefähr 2 Fuß unterhalb des Rumpfes (laut Plan) endet. - Dann müsste noch die Sponungsplanke und dann der eigentliche Kiel folgen. - Also entweder hast Du den Plan nicht richtig (gar nicht? Immer noch 1/96 ?) skaliert, oder wenn Du die Deckslänge richtig skaliert hast, dann ist das Kielbrett vom Bausatz zu hoch.

Die Pläne aus dem Hackney und dem Longridge habe ich auf 119% skaliert, was dem Maßstab 1:84 entsprechen sollte (minimale Abweichungen lassen sich bei einem simplen Firmen-Kopierer leider nicht vermeiden). Von daher, müsste das eigentlich passen. Und beim Auflegen, haute die Länge des Kielstück auf jedenfall hin. So dass Vorder- und Achtersteven genau angeschlossen waren. Allerdings liegt das Kielstück ein wenig höher, so dass es zu dieser optischen Verzerrung kommt. Ich habe ja schon die Masthalterung für den Großmast und die Verbindungsklötzchen eingebaut. So dass es eine Verschiebung in der optischen Wahrnehmung durch die Kamera gibt. Wenn man direkt davor steht, passt eigentlich (fast) alles. Allerdings schließt das Kielstück aus dem Bausatz nicht exakt bündig an den Kiel aus meinen Bauplänen. Das Bausatzteil ragt ca. 2-3mm in das eigentlich seperate Kielstück. Was entweder ein Fehler im Plan oder noch wahrscheinlicher, eine weitere Abweichung in den "lasergeschnittenen" Teilen ist....  :pffft:

ZitatIch habe mir jetzt einfach mal das Buch "The ships of Trafalgar" von Peter Goodwin (Kurator der HMS Victory) aus dem Regal gezogen und schaue mir jetzt mal die Risse der beteiligten "First Rates" von allen Nationen an und versuche mal herauszufinden, mit welchen Schiff der Hauptspant am meisten Ähnlichkeit besitzt.

Britannia (100) - Nein, die ist viel "eckiger", hat viel mehr "Flach" als der Bausatz.
Royal Sovereign (100) - Besser. Trotzdem verläuft deren "Flach" wirklich horizontal, während der Bausatz-Spant vom Kiel an bereits leicht ansteigt.
Victory (104) - Spantriss, angeblich von 1756 - Keine Ähnlichkeit. Die Victory hat auch viel horizontales Flach, bevor die Aufwärtskrümmung beginnt.
Dreadnaught (98) - Größere Ähnllichkeit. Das Flach steigt, wie beim Bausatz sofort an, trotzdem ist die Gesamtform der Dreadnaught etwas "eckiger". Der Bausatz-Spant wirkt sehr "rund".

Das waren dann schon alle Pläne der 100-Kanonen-Schiffe der Briten, die in dem Buch sind.
Die Franzosen hatten in der Schlacht bereits keine 100-Kanonen-Schiffe mehr. - Maximal nur noch 80er. Deswegen brauche ich da nicht weiter zu schauen.

Kommen wir zu den spanischen Schiffen.
Santissima Trinidad (136) - Weist aus dem Stand bereits große Ähnlichkeit mit der Form auf. - Leider das vollkommen falsche Schiff, viel zu viele Kanonen! 136 statt 104!
Principe de Asturias (112) - Keinerlei Ähnlichkeit mit der Rumpfform.
Santa Ana (112) - Der Bausatzspant ist runder.
Rayo (100) - Keine Ähnlichkeit.

Leider keine weiteren 100er im Angebot...

Aber: Das spanische 74-Kanonen-Schiff BAHAMA weist wieder eine relativ starke Ähnlichkeit auf.

Wie gesagt, das bezieht sich nur auf den Hauptspant. - Alles andere habe ich dabei noch nicht weiter betrachtet.

es bleibt aber die Feststellung, dass bei allen Vergleichen in dem Buch, der Spantform der spanischen Schiffe dem Bausatz am nächsten kommt.
Es würde sich daher vielleicht lohnen, spanische Pläne näher zu untersuchen. - Vielleicht findet man ja doch ein Schiff, dass zu den Spanten gehört...

Vielleicht möchte man ja lieber das bauen?

hehe, dass ein spanisches Schiff als Vorlage diente, ist ja nicht unbedingt überraschend bei einer spanischen Firma - deren Recherche-Abteilung möchte ich mal kennen lernen.  :pffft: Naja, ich habe eben andernorts schon geschrieben, dass die Recherche zu diesem Schiff schon fast sadomasische Züge annimmt und man am Ende sich nur eine Frage stellt: Wie viele Schmerzen kann ein Modellbauer ertragen...? Aber man hat es ja so gewollt - deswegen Augen zu und durch und an dem Bausatz noch retten, was man als Modellbauer verbessern kann... :)

Gruß Marcel

@Rudi:

ZitatGenau ...man baut mit dem Rumpf gleich die Santissima Trinidad.....

ich hätte ja nicht gedacht, dass deine Äußerung in dieser Hinsicht so wahr sein kann....  :6:  :7:


Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: SantaFeFan in 22. Februar 2011, 21:26:09
Hallo Marcel ,
Ich hatte Dir ja mal geschrieben das es schön wäre die Konkurenz der Victory zu bauen.....die Santissima .Ich hatte das Gefühl das der Rumpf der Victory sehr ähnlich ist .Aber das Herbert jetzt in etwa das bestätigt hätte ich jetzt nicht gedacht .
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 22. Februar 2011, 21:27:44
och, die 32 zusätzlichen Kanonen bringen wir doch irgendwo unter, oder?  :7:
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: SantaFeFan in 22. Februar 2011, 21:37:09
Zitat von: Bradhower in 22. Februar 2011, 21:27:44
och, die 32 zusätzlichen Kanonen bringen wir doch irgendwo unter, oder?  :7:
Und die spanische Flagge nicht vergessen  :7: 
Aber jetzt im Ernst :toller Baubericht wird das hier werden ,und ich freue mich schon wie es dann weitergeht....
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Juhuu_die_victory in 23. Februar 2011, 06:56:37
Babe ... ich will dein Bilgenwasser saufen ... egal ob Victory oder Santissima Trinidad  :6: :6: :6:
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 23. Februar 2011, 13:19:04
Mr. JdV - ihr trinkt mir zu viel, anscheinend zu viel Salzwasser, denn es bekommt euch offensichtlich nicht. Aber ihr dürft gerne in die Bilge um ein wenig Kühle dort zu genießen... ;)
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: kalkleiste in 23. Februar 2011, 20:42:37
Hi, zusammen,

eigentlich baue ich Fluggerät und Schwermetall. Aber DER Baubericht ist abonniert. Das hier geht ja genauso gut ab wie Russfingers "MiG im Morgengrauen" :3:

Mast- und Schotbruch wünscht die
Kalkleiste
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: hwe in 24. Februar 2011, 09:18:54
Hallo Marcel,

Zitat von: Bradhower in 22. Februar 2011, 21:14:42
Hallo Herbert,

da sich die exakte Position der einzelnen Spanten nicht exakt mit dem Bauplan bestimmen lässt und man sie folglich für einen Vergleich bearbeiten müsste. Habe ich mich halt auf die, aus meiner Sicht wesentlichen Spanten beschränkt: Dem Mittleren und den letzten Spant. Und die Abweichungen habe ich versucht herauszustellen.
Für den Anfang ist das mal OK. Freut mich sehr, dass das neben mir auch mal jemand anderer macht und seine eigenen Schlüsse zieht. :)
Zitat
ZitatAusserdem scheint mir, hast Du bei dem Vergleich der Position der Masten ebenfalls einen Fehler gemacht. - Vermutlich aber eher einen Fehler beim skalieren, wie mir scheint. - Denn wenn ich mir das Foto anschaue, auf dem Du das Kielteil mit dem Vorsteven auf den Plan gelegt hast, so scheint der Verlauf der Krümmung der Sponung fast zu stimmen. - Nur dumm, dass die Sponung bei Dir ungefähr 2 Fuß unterhalb des Rumpfes (laut Plan) endet. - Dann müsste noch die Sponungsplanke und dann der eigentliche Kiel folgen. - Also entweder hast Du den Plan nicht richtig (gar nicht? Immer noch 1/96 ?) skaliert, oder wenn Du die Deckslänge richtig skaliert hast, dann ist das Kielbrett vom Bausatz zu hoch.

Die Pläne aus dem Hackney und dem Longridge habe ich auf 119% skaliert, was dem Maßstab 1:84 entsprechen sollte (minimale Abweichungen lassen sich bei einem simplen Firmen-Kopierer leider nicht vermeiden). Von daher, müsste das eigentlich passen. Und beim Auflegen, haute die Länge des Kielstück auf jedenfall hin.
Das hört sich bis hierhin sehr gut an. - Einverstanden. ;)
Zitat
So dass Vorder- und Achtersteven genau angeschlossen waren. Allerdings liegt das Kielstück ein wenig höher, so dass es zu dieser optischen Verzerrung kommt. Ich habe ja schon die Masthalterung für den Großmast und die Verbindungsklötzchen eingebaut. So dass es eine Verschiebung in der optischen Wahrnehmung durch die Kamera gibt.
Hmmm. - Was mich dabei irritiert, ist dass das Kielstück auf dem Foto genau unter den Bugspriet zu passen scheint, während unten die Kante des (inneren) Kielteils (Bausatz) weit aus dem Schiff hinaus ragt.
Ist das wirklich eine optische Verzerrung? - Bitte schau' da nochmal genau hin!

Ich habe bei meinen Vergleichen den Plan insofern ignoriert, weil mir der Maßstab egal war. - Ich habe so lange skaliert, bis vorne, die Spitze des Bugteils unter den Bugspriet passte und unten die Kante mit der Innenkante der Sponung übereinstimmte. - Dann muss eigentlich - egal in welchem Maßstab alle Beteiligten sich gerade befinden, beide eigentlich im gleichen Maßstab sein und die Teile müssten übereinstimmen, richtig?
Zitat
Wenn man direkt davor steht, passt eigentlich (fast) alles.
Mir macht dieses "fast" eben Sorge.
Ich denke, da ist so viel Nacharbeit zu tun, dass es einfacher ist, gleich einen neuen Spantensatz herzustellen.
Das dauert zwar auch, aber da weiss ich wenigstens, wer Schuld ist, wenn es nicht passt! ;)
Zitat
Allerdings schließt das Kielstück aus dem Bausatz nicht exakt bündig an den Kiel aus meinen Bauplänen. Das Bausatzteil ragt ca. 2-3mm in das eigentlich seperate Kielstück. Was entweder ein Fehler im Plan oder noch wahrscheinlicher, eine weitere Abweichung in den "lasergeschnittenen" Teilen ist....  :pffft:
Hmmmm. - Ich glaube nicht wirklich, dass die da so große "Fertigungstoleranzen" mit dem Laser haben...  :pffft: ;)
Das liegt wohl an was anderem. - Lass' mich mal nachdenken.... - Könnte es sein, dass wir eigentlich ein spanisches Schiff bauen sollen? ;)
Zitat
ZitatIch habe mir jetzt einfach mal das Buch "The ships of Trafalgar" von Peter Goodwin (Kurator der HMS Victory) aus dem Regal gezogen und schaue mir jetzt mal die Risse der beteiligten "First Rates" von allen Nationen an und versuche mal herauszufinden, mit welchen Schiff der Hauptspant am meisten Ähnlichkeit besitzt.
...
Kommen wir zu den spanischen Schiffen.
Santissima Trinidad (136) - Weist aus dem Stand bereits große Ähnlichkeit mit der Form auf. - Leider das vollkommen falsche Schiff, viel zu viele Kanonen! 136 statt 104!
Principe de Asturias (112) - Keinerlei Ähnlichkeit mit der Rumpfform.
Santa Ana (112) - Der Bausatzspant ist runder.
Rayo (100) - Keine Ähnlichkeit.

Leider keine weiteren 100er im Angebot...

Aber: Das spanische 74-Kanonen-Schiff BAHAMA weist wieder eine relativ starke Ähnlichkeit auf.

Wie gesagt, das bezieht sich nur auf den Hauptspant. - Alles andere habe ich dabei noch nicht weiter betrachtet.

es bleibt aber die Feststellung, dass bei allen Vergleichen in dem Buch, der Spantform der spanischen Schiffe dem Bausatz am nächsten kommt.
Es würde sich daher vielleicht lohnen, spanische Pläne näher zu untersuchen. - Vielleicht findet man ja doch ein Schiff, dass zu den Spanten gehört...

Vielleicht möchte man ja lieber das bauen?

hehe, dass ein spanisches Schiff als Vorlage diente, ist ja nicht unbedingt überraschend bei einer spanischen Firma - deren Recherche-Abteilung möchte ich mal kennen lernen.  :pffft: Naja, ich habe eben andernorts schon geschrieben, dass die Recherche zu diesem Schiff schon fast sadomasische Züge annimmt und man am Ende sich nur eine Frage stellt: Wie viele Schmerzen kann ein Modellbauer ertragen...? Aber man hat es ja so gewollt - deswegen Augen zu und durch und an dem Bausatz noch retten, was man als Modellbauer verbessern kann... :)

Gruß Marcel

@Rudi:

ZitatGenau ...man baut mit dem Rumpf gleich die Santissima Trinidad.....

ich hätte ja nicht gedacht, dass deine Äußerung in dieser Hinsicht so wahr sein kann....  :6:  :7:

Lieber Rudi,

so langsam tendiere auch ich zu der Ansicht, dass es vielleicht wirklich geschickter wäre, aus dem Bausatz eine Santissima Trinidad zu bauen.
Es kann wirklich sein, dass hier ein Plan einfach "wiederverwendet" wurde und der Spantriss vielleicht zu einer Santissima Trinidad in 1:96 passen würde.
Wie gesagt, mit Artesania Latina im Hintergrund könnte ich mir das gut vorstellen. - Aber nicht böse sein! - Revell verkauft alle seine Cutty Sarks auch nochmal als "Thermopylae" und die Beagle ist die Bounty und die Alabama ist die Kearsarge und die kleinen Galeonen sind auch alle die gleichen Rümpfe... - Also so eine "Wiederverwendung von Rümpfen" ist bei Bausatzherstellern normal.

Ciao,

HWE
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 24. Februar 2011, 11:29:14
Hallo Herbert,

ZitatHmmm. - Was mich dabei irritiert, ist dass das Kielstück auf dem Foto genau unter den Bugspriet zu passen scheint, während unten die Kante des (inneren) Kielteils (Bausatz) weit aus dem Schiff hinaus ragt.
Ist das wirklich eine optische Verzerrung? - Bitte schau' da nochmal genau hin!

bis zu einem gewissen Grad ist das eine optische Verzerrung. Weil halt das Bauteil etwas höher liegt und die Kamera nicht exakt im steilen Winkel über dem Kielstück kreist, so dass eine gewisse "Schattenwerfung" gegeben ist. Aber gestern Abend habe ich noch einmal geschaut, weil ich mir überlegt habe, wie ich die Masten ein wenig fallen lasse und ich bin mir ziemlich sicher, dass das Bausatzteil in das aufgesetzte Kielstück des Bauplanes ragt. Folglich sind die Kielteile von DeAgo in der Länge zwar passend. Die Höhe haut aber nicht hin. Vielleicht kannst du das bei deinen Plänen auch mal überprüfen - du hast die Kielteile ja noch nicht zusammengebaut!?

ZitatIch habe bei meinen Vergleichen den Plan insofern ignoriert, weil mir der Maßstab egal war. - Ich habe so lange skaliert, bis vorne, die Spitze des Bugteils unter den Bugspriet passte und unten die Kante mit der Innenkante der Sponung übereinstimmte. - Dann muss eigentlich - egal in welchem Maßstab alle Beteiligten sich gerade befinden, beide eigentlich im gleichen Maßstab sein und die Teile müssten übereinstimmen, richtig?

naja, da ich auf der Arbeit die Pläne kopiert habe. Konnte ich da nicht so viel herumbasteln, ohne dabei mehr als nötig aufzufallen ;) Deswegen sind minimale Abweichungen sicherlich vorhanden. Deswegen ist für mich der Gesamteindruck eher entscheidend und da hat DeAgo einfach geschlampt bzw. denen war es wohl wirklich egal, ob sie nun die Victory rekonstruieren oder die Santisima Trinidad oder sonst ein Schiff. In der Grundstruktur sind die Bausätze wahrscheinlich alle gleich und werden dann nur durch entsprechende "Zugaben" ergänzt. Was man aus kaufmännischer Sicht ja auch verstehen kann - so werden Kosten gespart und der Arbeitsaufwand minimiert, um dann Bausätze für das untere und mittlere Preissegment auf den Markt zu bringen.

ZitatMir macht dieses "fast" eben Sorge.
Ich denke, da ist so viel Nacharbeit zu tun, dass es einfacher ist, gleich einen neuen Spantensatz herzustellen.
Das dauert zwar auch, aber da weiss ich wenigstens, wer Schuld ist, wenn es nicht passt!

Unabhängig von den Ungenauigkeiten, die diesen Spantensatz verfolgen, habe ich inzwischen auch meine Zweifel in der Gesamtstabilität von Kiel und Spanten. Ich mag es irgendwie, wenn man sein Schiff auf eine stabile Basis aufbauen kann. Nun wo ich ein paar Tage keine Zeit zum basteln hatte, musste ich doch schon feststellen, dass sich die Bauteile schnell verziehen, als sie alle zusammengesteckt ein wenig Ruhe verordnet bekamen. :(

Von daher sagt die eine Hälfte von mir, dass ich auch Spanten und Kiel entsorge und neu aussäge. Die andere Hälfte wiederspricht diesem, weil die immer so Motivationsschwankungen unterlegen ist und keine große Lust auf solche Art von Mehrarbeit bei diesem Schiff verspürt. Zumal dann auch die Frage im Raume steht, was für ein Holz ich dafür verwende. Die Baumärkte haben in der Regel ja "nur" 5mm Birken-Sperrholz. Was ja beim Kiel eigentlich zu breit ist, wenn man bei den Vorlagen bleibt.

Naja, lange Rede kurzer Sinn - ich habe eigentlich keine große Lust auf einen reinen Scratchbau. Auch wenn es mir zwar schon schwer fällt, über die ganzen Mängel hinwegzusehen. Aber ich habe ja schon lange abgewogen, was ich verbessern möchte und was ich so lasse und ich glaube davon weiche ich nicht ab. Denn dann bräuchte man wirklich nicht sammeln. Christians Vorschlag mit der "Formanpassung" der Spanten, werde ich mal versuchen. Wenn das gut klappt, ist ja schon viel gewonnen. Bei den Masten habe ich auch schon eine Idee. Einzig der Umstand, dass sich die Spanten wohl sehr schnell verziehen macht mir Sorgen. Mal sehen, wie ich die dem Einhalt gebiete... von daher: Es bleibt spannend :)

Schönen Gruß
Marcel
   
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: hwe in 24. Februar 2011, 13:40:02
Hallo Marcel,

Zitat von: Bradhower in 24. Februar 2011, 11:29:14
Hallo Herbert,

ZitatHmmm. - Was mich dabei irritiert, ist dass das Kielstück auf dem Foto genau unter den Bugspriet zu passen scheint, während unten die Kante des (inneren) Kielteils (Bausatz) weit aus dem Schiff hinaus ragt.
Ist das wirklich eine optische Verzerrung? - Bitte schau' da nochmal genau hin!

bis zu einem gewissen Grad ist das eine optische Verzerrung. Weil halt das Bauteil etwas höher liegt und die Kamera nicht exakt im steilen Winkel über dem Kielstück kreist, so dass eine gewisse "Schattenwerfung" gegeben ist. Aber gestern Abend habe ich noch einmal geschaut, weil ich mir überlegt habe, wie ich die Masten ein wenig fallen lasse und ich bin mir ziemlich sicher, dass das Bausatzteil in das aufgesetzte Kielstück des Bauplanes ragt. Folglich sind die Kielteile von DeAgo in der Länge zwar passend. Die Höhe haut aber nicht hin. Vielleicht kannst du das bei deinen Plänen auch mal überprüfen - du hast die Kielteile ja noch nicht zusammengebaut!?
Ja, auch bei der Höhe hatte ich gewisse Schwierigkeiten. - Die Kante des untersten Kanonendecks des Modells läuft mitten durch die Stückpforten beim Plan. - Ein absolutes "No-Go"!
Prüf die Deckshöhen mal bei Dir! :)
Zitat
ZitatIch habe bei meinen Vergleichen den Plan insofern ignoriert, weil mir der Maßstab egal war. - Ich habe so lange skaliert, bis vorne, die Spitze des Bugteils unter den Bugspriet passte und unten die Kante mit der Innenkante der Sponung übereinstimmte. - Dann muss eigentlich - egal in welchem Maßstab alle Beteiligten sich gerade befinden, beide eigentlich im gleichen Maßstab sein und die Teile müssten übereinstimmen, richtig?

naja, da ich auf der Arbeit die Pläne kopiert habe. Konnte ich da nicht so viel herumbasteln, ohne dabei mehr als nötig aufzufallen ;) Deswegen sind minimale Abweichungen sicherlich vorhanden. Deswegen ist für mich der Gesamteindruck eher entscheidend und da hat DeAgo einfach geschlampt bzw. denen war es wohl wirklich egal, ob sie nun die Victory rekonstruieren oder die Santisima Trinidad oder sonst ein Schiff. In der Grundstruktur sind die Bausätze wahrscheinlich alle gleich und werden dann nur durch entsprechende "Zugaben" ergänzt. Was man aus kaufmännischer Sicht ja auch verstehen kann - so werden Kosten gespart und der Arbeitsaufwand minimiert, um dann Bausätze für das untere und mittlere Preissegment auf den Markt zu bringen.
Och, vielleicht würde sie ja sogar eine ganz passable Santissima Trinidad abgeben? - Wer weiss?
Zitat
ZitatMir macht dieses "fast" eben Sorge.
Ich denke, da ist so viel Nacharbeit zu tun, dass es einfacher ist, gleich einen neuen Spantensatz herzustellen.
Das dauert zwar auch, aber da weiss ich wenigstens, wer Schuld ist, wenn es nicht passt!

Unabhängig von den Ungenauigkeiten, die diesen Spantensatz verfolgen, habe ich inzwischen auch meine Zweifel in der Gesamtstabilität von Kiel und Spanten. Ich mag es irgendwie, wenn man sein Schiff auf eine stabile Basis aufbauen kann. Nun wo ich ein paar Tage keine Zeit zum basteln hatte, musste ich doch schon feststellen, dass sich die Bauteile schnell verziehen, als sie alle zusammengesteckt ein wenig Ruhe verordnet bekamen. :(

Von daher sagt die eine Hälfte von mir, dass ich auch Spanten und Kiel entsorge und neu aussäge. Die andere Hälfte wiederspricht diesem, weil die immer so Motivationsschwankungen unterlegen ist und keine große Lust auf solche Art von Mehrarbeit bei diesem Schiff verspürt. Zumal dann auch die Frage im Raume steht, was für ein Holz ich dafür verwende. Die Baumärkte haben in der Regel ja "nur" 5mm Birken-Sperrholz. Was ja beim Kiel eigentlich zu breit ist, wenn man bei den Vorlagen bleibt.
Das ist für den Innenkiel der Victory doch vollkommen irrelevant. Da könntest Du auch 12 mm Sperrholz hernehmen, wenn dir das dann stabil genug ist. ;)
Von Außen sieht man den später nicht mehr und Scheg und Kiel werden sowieso von Außen angesetzt.
Zitat
Naja, lange Rede kurzer Sinn - ich habe eigentlich keine große Lust auf einen reinen Scratchbau. Auch wenn es mir zwar schon schwer fällt, über die ganzen Mängel hinwegzusehen. Aber ich habe ja schon lange abgewogen, was ich verbessern möchte und was ich so lasse und ich glaube davon weiche ich nicht ab. Denn dann bräuchte man wirklich nicht sammeln. Christians Vorschlag mit der "Formanpassung" der Spanten, werde ich mal versuchen. Wenn das gut klappt, ist ja schon viel gewonnen. Bei den Masten habe ich auch schon eine Idee. Einzig der Umstand, dass sich die Spanten wohl sehr schnell verziehen macht mir Sorgen. Mal sehen, wie ich die dem Einhalt gebiete... von daher: Es bleibt spannend :)

Schönen Gruß
Marcel
Ich drücke dir die Daumen! - Jedoch... Eines bleibt. - An was willst Du die Spantform eigentlich anpassen, da Du keine korrekte Spantform für den "Ort" besitzt, an dem sich die DA-Spanten auf deinem Kiel befinden. - Die Mallen aus dem Plan befinden sich an anderen Orten und können deswegen nicht wirklich 1:1 hergenommen werden.  :pffft: Jedenfalls nicht, wenn Du ernsthaft nah am historischen Modell "rauskommen" möchtest.
Nochmal ganz deutlich und im Klartext: Die Spanten, die du hast können niemals mit den Zeichnungen aus dem Plan übereinstimmen, da sie von anderen "Orten" auf dem Kiel stammen. - Damit ist die gesamte Rumpfform eine andere. - Wenn auch ähnlich, aber immer noch nicht korrekt, sondern wieder nur ein "Phantasierumpf". - Also selbst wenn Du die Spanten an die Pläne anpasst, ist es hinterher trotzdem nicht korrekt.
Einzige korrekte Abhilfe: Spanten komplett neu machen, auf Basis der Pläne.

Ciao,

HWE
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 24. Februar 2011, 14:28:57
Hallo Herbert,

ZitatOch, vielleicht würde sie ja sogar eine ganz passable Santissima Trinidad abgeben? - Wer weiss?

oder doch ein russisches Linienschiff!? Ich glaube bei dem Bausatz, darf man sich gerne austoben - man sollte nur die britischen und französischen Schiffe meiden... ;)

ZitatDas ist für den Innenkiel der Victory doch vollkommen irrelevant. Da könntest Du auch 12 mm Sperrholz hernehmen, wenn dir das dann stabil genug ist.
Von Außen sieht man den später nicht mehr und Scheg und Kiel werden sowieso von Außen angesetzt.

och ich wäre schon mit weit weniger Milimetern zufrieden... alles besser, als diese komische Presspappe...  :pffft:

ZitatIch drücke dir die Daumen! - Jedoch... Eines bleibt. - An was willst Du die Spantform eigentlich anpassen, da Du keine korrekte Spantform für den "Ort" besitzt, an dem sich die DA-Spanten auf deinem Kiel befinden. - Die Mallen aus dem Plan befinden sich an anderen Orten und können deswegen nicht wirklich 1:1 hergenommen werden.   Jedenfalls nicht, wenn Du ernsthaft nah am historischen Modell "rauskommen" möchtest.
Nochmal ganz deutlich und im Klartext: Die Spanten, die du hast können niemals mit den Zeichnungen aus dem Plan übereinstimmen, da sie von anderen "Orten" auf dem Kiel stammen. - Damit ist die gesamte Rumpfform eine andere. - Wenn auch ähnlich, aber immer noch nicht korrekt, sondern wieder nur ein "Phantasierumpf". - Also selbst wenn Du die Spanten an die Pläne anpasst, ist es hinterher trotzdem nicht korrekt.

also ganz deplatziert sind die Spanten nicht, wenn man mal die Position der Spanten mit denen auf den Plänen vergleicht, dann sind die schon sehr dicht beisammen. Vor allem die Wesentlichen und die restlichen kann man versuchen anzupassen. Von daher kann man mit den Spantenrissen durchaus was anfangen, denn das 100%ig historisch-korrekte Modell kann man mit diesem Bausatz eh nicht bauen - die Erkenntnis wurde ja schon oft genug formuliert. Aber kleinere Korrekturen, auch an den Spanten kann man ja vornehmen, um sie der Form der Spantenrisse anzugleichen. Es reicht vielleicht nicht zu 100% Exaktheit, aber doch mehr als man ursprünglich erwartet hätte ;)

ZitatEinzige korrekte Abhilfe: Spanten komplett neu machen, auf Basis der Pläne.

Ein Spant wird ja eh neu gemacht, vielleicht erwischt es dann alle, aber da ist halt diese Motivationssache bei mir, die sich sehr an Lust und Laune und der Tagesform orientiert - aber generell will ich nun auch mehr bauen. Dieses ganze theoretische Fachgesimpel schön und gut, aber seit einem halben Jahr gibt es kein anderes Thema, deswegen ist es mal Zeit Fakten zu schaffen und sich den Duft von frischer Sägespäne in die Nase steigen zu lassen...  :6:

Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: hwe in 24. Februar 2011, 17:20:26
Hallo Marcel, :)

Zitat von: Bradhower in 24. Februar 2011, 14:28:57
Hallo Herbert,

ZitatOch, vielleicht würde sie ja sogar eine ganz passable Santissima Trinidad abgeben? - Wer weiss?

oder doch ein russisches Linienschiff!? Ich glaube bei dem Bausatz, darf man sich gerne austoben - man sollte nur die britischen und französischen Schiffe meiden... ;)
:7:  Treffer, versenkt!
Zitat
ZitatDas ist für den Innenkiel der Victory doch vollkommen irrelevant. Da könntest Du auch 12 mm Sperrholz hernehmen, wenn dir das dann stabil genug ist.
Von Außen sieht man den später nicht mehr und Scheg und Kiel werden sowieso von Außen angesetzt.

och ich wäre schon mit weit weniger Milimetern zufrieden... alles besser, als diese komische Presspappe...  :pffft:
Ja, dann mach' doch! - Kauf' dir einfach irgendein Sperrholz deiner Wahl...
Was hält Dich ab? ;)
Zitat
ZitatIch drücke dir die Daumen! - Jedoch... Eines bleibt. - An was willst Du die Spantform eigentlich anpassen, da Du keine korrekte Spantform für den "Ort" besitzt, an dem sich die DA-Spanten auf deinem Kiel befinden. - Die Mallen aus dem Plan befinden sich an anderen Orten und können deswegen nicht wirklich 1:1 hergenommen werden.   Jedenfalls nicht, wenn Du ernsthaft nah am historischen Modell "rauskommen" möchtest.
Nochmal ganz deutlich und im Klartext: Die Spanten, die du hast können niemals mit den Zeichnungen aus dem Plan übereinstimmen, da sie von anderen "Orten" auf dem Kiel stammen. - Damit ist die gesamte Rumpfform eine andere. - Wenn auch ähnlich, aber immer noch nicht korrekt, sondern wieder nur ein "Phantasierumpf". - Also selbst wenn Du die Spanten an die Pläne anpasst, ist es hinterher trotzdem nicht korrekt.

also ganz deplatziert sind die Spanten nicht, wenn man mal die Position der Spanten mit denen auf den Plänen vergleicht, dann sind die schon sehr dicht beisammen. Vor allem die Wesentlichen und die restlichen kann man versuchen anzupassen. Von daher kann man mit den Spantenrissen durchaus was anfangen, denn das 100%ig historisch-korrekte Modell kann man mit diesem Bausatz eh nicht bauen - die Erkenntnis wurde ja schon oft genug formuliert. Aber kleinere Korrekturen, auch an den Spanten kann man ja vornehmen, um sie der Form der Spantenrisse anzugleichen. Es reicht vielleicht nicht zu 100% Exaktheit, aber doch mehr als man ursprünglich erwartet hätte ;)

ZitatEinzige korrekte Abhilfe: Spanten komplett neu machen, auf Basis der Pläne.

Ein Spant wird ja eh neu gemacht, vielleicht erwischt es dann alle, aber da ist halt diese Motivationssache bei mir, die sich sehr an Lust und Laune und der Tagesform orientiert
Da bin ich jetzt aber mal sehr gespannt, wie Du das umsetzen wirst und ob es nur bei dem einen Spant bleibt.
Wenn Du eh' schon einen neues Kielbrett einbaust, musst Du alle Spanten an das dickere Kielbrett anpassen. - Und rundum auch noch erneuern... - Da kannst Du dann wirklich gleich hergehen und alles komplett neu machen.
Der Aufwand ist in etwa gleich, das Ergebnis ist ein anderes ("perfekter" Rumpf).
Zitat
- aber generell will ich nun auch mehr bauen. Dieses ganze theoretische Fachgesimpel schön und gut, aber seit einem halben Jahr gibt es kein anderes Thema, deswegen ist es mal Zeit Fakten zu schaffen und sich den Duft von frischer Sägespäne in die Nase steigen zu lassen...  :6:

Gruß Marcel
Wem sagst Du das?! ;) Auch wenn es mir hier vermutlich bald keiner mehr glaubt, aber ich warte wirklich nur auf meine Pläne. Von denen weiss ich inzwischen schon, dass sie die Reise zu mir angetreten haben. - Wird trotzdem noch ein wenig dauern...

Ciao,

HWE
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Gerd in 24. Februar 2011, 22:24:54
Lieber Bradhower,
ich glaube, du hast deine Werft nicht richtig mit Wachpersonal abgesichert. Zuviel Saboteure dringen ein, um dir dein eigenes Bauvorhaben zu vermiesen.
Vorsicht: Erhöhe dein Wachpersonal und konzentriere dich wieder auf dein eigentliches Vorhaben. Das war nähmlich für alle Laien durchaus ehrenwert!
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: ghost in 25. Februar 2011, 19:18:47
Werter, junger Master Shipwright,

ich glaube Ihr und Euer Doktorvater dreht Euch ein bisschen im Kreis und kommt so hier nicht weiter.

Daher mein untertänigster Vorschlag:

Ihr bewaffnet Euch mit: Eurem Blitzlichtding, Zollstock, Maßband, oder diesem neuen Lichtmessgerät, genannt "Laser", genügend Zeichenpapier,
ein oder zwei ZeichnerInnen Eures Verdrauens, klemmt euch euren Doktorvater unter den Arm, und besteigt die Postkutsche Richtung Kanalküste.

Dort schifft Ihr Euch nach, ich glaube Portsmouth oder so ähnlich heisst das Dorf, ein.
Dort soll ein Schiff liegen, das Eurem sehr ähnlich, aber auch nur ähnlich, sein soll.

Dort verdingt euch als Werftarbeiter, wie einst Zar Peter, und könnt so das Schiff  in aller Ruhe studieren( eine Monatseintrittskarte tut´s vielleicht auch :7:)
ZitatHallo Herbert,


Zitat
Och, vielleicht würde sie ja sogar eine ganz passable Santissima Trinidad abgeben? - Wer weiss?

oder doch ein russisches Linienschiff!? Ich glaube bei dem Bausatz, darf man sich gerne austoben - man sollte nur die britischen und französischen Schiffe meiden...

Wartet bis mit Ausgabe 87/88 die 80 bis 90 Riemen kommen, dann wisst Ihr, daß es eine venezianische Galeere  8o wird, und die Stückpforten in Wirklichkeit Ruderpforten sind. :8:

Ich kann mit Euch mitfühlen, da ich mich auch 3 Jahre mit billigem Bauholz und fehlerhaften Plänen aus den Mittelmeerstaaten geärgert habe, nur um zu dem Schluss zukommen: Britische Pläne und deutsches Bauholz ist immer noch das Beste, der Baukasten bleibt besser unberührt.

PS. Sollte Euere Flotte nicht rechtzeitig ausgerüstet sein, und meine Prince schon einsatzbereit, würde ich mich Euch gerne anschliessen, wenn es nach Trafalgar geht. Da meine Technik schon etwas betagt ist, würde ich auf den Platz als Flagschiff der Roten verzichten, aber für den "admiral of the white" oder "admiral of the blue" wird´s noch reichen.
:winken:
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 27. Februar 2011, 18:40:27
Werter Mr. Ghost,

ich hoffe Ihr seit bei dem Namen nicht in einer Linie mit dem Klabautermann bekannt!?  :6:

Der Gedanke die Schiffe in Portsmouth in Augenschein zu nehmen, ist durchaus vorhanden. Allerdings herrscht doch zwischen Chatham und Portsmouth eine gesunde Rivalität, die man gut mit dem "Boat Race" zwischen Oxford und Cambridge vergleichen kann. Von daher vertraue ich doch lieber den Chatham´schen Baukünsten, als irgendwo in Portsmouth alte Schiffe zu begaffen, mal abgesehen davon, dass die Portsmouther einen fiesen walisischen Dialekt haben ;)

Ich habe mir in den letzten Tagen ein paar Gedanken gemacht und mir einen Weg skizziert, wie man dieses Schiff bauen kann. Ohne das es dabei, A: zu viel kostet und B: die Motivation nicht entnervt das Weite sucht und C: die Franzosen trotzdem noch die Hosen voll haben - von daher, seid ruhig gespannt, was sich hier entwickelt - ich lasse mich auch jeden Mittwoch aufs Neue überraschen...  :6:

In diesem Sinne,

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden

Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update Nr. 8
Beitrag von: Bradhower in 27. Februar 2011, 19:02:12
Baulogbuch – 8. Tag – Zurück auf der Werft

Wir schreiben den 27. Februar 1800.

Fast auf den Tag genau, ist es einen Monat her, wo die ersten Ulmen in den Wäldern bei Chatham, Rochester und Gillingham ihrer Bestimmung zu Opfer fielen, um für König und Empire ein neues Flaggschiff zu bauen.

Sehr schnell zeigten sich dabei viele Hindernisse, die einen seit der Kiellegung das Leben schwer machen wollen. So zog sich Mr. Portnoy oft zurück und brütete über den Plänen, die ihm zur Hand lagen, während die Arbeiten auf der Werft dabei oft zum Stillstand kamen, weil wieder etwas verglichen werden musste.

Die Erkenntnisse waren dabei so frustrierend, wie die Niederlagen der Koalition auf dem europäischen Festland. Schließlich, bei einem guten Whisky und einer Zigarre, kommt es zu der Entscheidung, einfach unbeirrt weiterzumachen und sämtliche, sich offenbarende Hindernisse hinwegzufegen, so lange sie einen nicht aufhalten.

Als erster Schritt, auf diesen Weg der Erkenntnis, wurde beschlossen, den Rumpf bzw. die einzelnen Spanten zu stabilisieren. Hierfür wurden zwei Leisten in die Spanten versenkt:

(http://666kb.com/i/brceugjh25reuf838.jpg)
(http://666kb.com/i/brceutkljdcuod29g.jpg)
(http://666kb.com/i/brcev5rp074zo75pw.jpg)

Verwendet wurden hierfür zwei 4 cm breite und 0,5 cm starke Leisten, diese richten ohne viel Aufwand, die Spanten im 90 Grad-Winkel zum Kiel aus. Verleimt ist natürlich noch keine Einzige.

Als Nächstes ist es geplant, die ,,Problemspanten" auszutauschen und alle anderen Spanten zu verstärken, um somit mehr Fläche für die Planken zu bekommen.

Leider ist das frisch gelieferte Holz - 4 mm Birkenplatten - von offensichtlich minderer, gar französischer Qualität und sind leider kräftig verzogen.

(http://666kb.com/i/brcey4885cfev4ib8.jpg)

Durch Wässerung und viel Druck, hoffe ich allerdings, dass sich das Holz noch retten lässt und es bald weiter geht. :)

Fortsetzung folgt...

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden

Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 13. März 2011, 17:57:37
Update: Die Literaturliste (http://www.modellboard.net/index.php?topic=35319.msg509579#msg509579) wurde aktualisiert!
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update Nr. 9
Beitrag von: Bradhower in 13. März 2011, 17:58:29
Baulogbuch – 9. Tag - Von Rückschlägen und Fortschritten

Wir schreiben den 13. März 1800.

Heute wurde sich offiziell von dem Gedanken verabschiedet, die Spanten für His Majestic Ship neu auszusägen und einzubauen. Nachdem einige Versuche sich den Spanten durch einen Neuausschnitt zu nähern, sich allesamt als großer Käse entpuppten. Manche munkeln, dass der werte Bauherr einfach einen miesen Tag erwischt hat - andere, das er nicht nur ein Bein, sondern auch nur ein Auge hat und folglich die Dinge schlechter wahrnimmt. Aber wer will Mr. Portnoy da widersprechen... es wird wahrscheinlich beides sein. Offiziell wurde nun beschlossen, die Victory mit dem vorhandenen Spantenmaterial weiterzubauen.

Die Spanten Nr. 30 + 31 wurden somit verleimt und im bekannten Verfahren auch noch mit Dübeln versehen:

(http://666kb.com/i/brqk3onotbj8ne6po.jpg)

Damit man diese, immer noch irgendwie unbefriedigende Lösung, Mr. Portnoy nicht den ganzen Tag vermiest. Wurde nun der Bugbereich für die Beplankung verstärkt bzw. aufgefüllt:

(http://666kb.com/i/brqk4voxh8uc2w1a4.jpg)
(http://666kb.com/i/brqk5fm7qas7flpq4.jpg)

Verwendet wurde zum Auffüllen Lindenholz, dass lässt sich wunderbar verarbeiten und schleifen. Einzig die Ecken werden noch mit Hölzern aufgefüllt.

Da die Füllhölzer sehr ,,passgenau" eingearbeitet sind, wurde auch der Spant noch einmal verstärkt, um zu verhindern dass sich dieser wohlmöglich in 100 Jahren verzieht:

(http://666kb.com/i/brqk55cfw5t6mcha4.jpg)

Ähnlich, wie dieser Spant, sollen auch die anderen Spanten nun so unterhalb des Batteriedecks verstärkt werden, um so auch genügend Fläche für die Beplankung zu haben.

Fortsetzung folgt...

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden

Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: alter Schwede in 13. März 2011, 18:18:23
Hallo Bradhower,

eine leicht nachvollziehbare Massnahme. Da ihr eurer Spantgerüst ja, wie ich finde, sehr sauber verstärkt, könnt ihr diese paar "Kleinigkeiten" leicht verschmerzen.

Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.

 
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update Nr. 10
Beitrag von: Bradhower in 03. April 2011, 18:09:31
Baulogbuch – 10. Tag

Wir schreiben den 3. April 1800.

Das Empire ist ins Wanken geraten, erst fängt unser Linienschiff, die ,,HMS Queen CHARLOTTE" in der Nacht des 17. März Feuer und sinkt so schnell vor Livorno, dass 673 tapfere britische Seeleute den Tod finden. Sei dies an Unglück noch nicht genug, so hat uns doch der kleine Korse Ägypten entrissen. Bei der Schlacht von Heliopolis am 21. März, hat sein General Kléber das osmanische Heer von Großwesir Jussuf Pascha geradezu vernichtend geschlagen.

(http://666kb.com/i/bsbskg5ok3vsgl0x5.jpg)
General Jean-Baptiste Kléber, *9. März 1753

Mit diesem Sieg hat das Empire einen empfindlichen Schlag erlitten und ich fürchte, es wird nicht mehr lange dauern, bis britische Soldaten am Fuße der Pyramiden den Franzosen gegenüberstehen werden, um das königliche Anrecht auf Nordafrika, denn Blauen wieder zu entreißen.*

(http://666kb.com/i/bsbsond0rlhecuns9.jpg)
Ägypten im Jahre 1798 und die strategische Position von Heliopolis

Zudem erreicht uns Kunde, dass in Amerika ein neuer Präsident ausgerufen werden soll. Ein gewisser Thomas Jefferson befindet sich offensichtlich unter den Kandidaten. Er soll ja diesen Toilettenwisch, dass die amerikanischen Seperatisten ,,Unabhängigkeitserklärung" nennen - mit entworfen haben. Wer hätte schon gedacht, dass dieses Toilettenpapier ihm eines Tages die Präsidentschaft bringen soll. Dabei ist er gewiss genauso korrupt, wie sein Vorgänger John Adams...**

Immerhin wurde ich vor ein paar Tagen, bei einer Stipvisite in London Augenzeuge, als ein gewisser Alessandro Volta der Royal Society eine so genannte "Stromquelle" vorgestellt hat. Er nennt sie ,,voltasche Säule":***

(http://666kb.com/i/bsbsuu2vc5ctcbze1.jpg)
Voltasche Säule

Gewiss eine interessante Erfindung, es bleibt abzuwarten, wozu sie irgendwann von Nutzen sein wird. Für die Royal Navy wird sie aber sicherlich untauglich sein, wir stehen doch mehr auf guten Wind, volle Segel und den Donner aus unseren 32-Pfündern :)

So ist es auch in diesen Tagen weiter gegangen in der Werft von Chatham. Andere Werften sind zwar schon weiter mit ihren Linienschiffen, so dass gar schon die Stückpforten ausgesägt wurden. Dafür wird in Chatham viel Wert auf ein stabiles Grundgerüst gelegt ;)

Damit es aber auch bald mit der Beplankung losgeht, wurden die heutigen Fortschritte mal wieder für die Nachwelt dokumentiert. Nach dem Einbauen der Spanten, wurden diese für das Unterwasserschiff mit 4mm Birnensperrholz verstärkt - ursprünglich sollte hierfür Balsaholz verwendet werden, um das Unterwasserschiff damit vollkommen aufzufüllen - die Idee wurde aber aufgrund der horenden Kosten von der Admiralität abgelehnt...:

(http://666kb.com/i/bsbtajaklj3pr81d5.jpg)
(http://666kb.com/i/bsbtauqpr5c0mune1.jpg)

Leider waren danach die verfügbaren Zwingen aus, so dass die Verstärkung noch nicht für den gesamten Rumpf fertig ist... :(

Abschließend hat Mr. Portnoy die Zwischenarbeiten abgenommen:

(http://666kb.com/i/bsbtcjtldheh7v8ix.jpg)

Es soll ja Schiffsbauer geben, die das Unterdeck nach dem Einbau mit Tonnen von eingemachten Lebensmitteln so belastet haben, um es so völlig gleichmäßig einzubauen. Hier wurde sich auf einfache Nadeln beschränkt, durch den verstärkten Unterboden, liegt die Deckshälfte ganz gut auf. :)

Fortsetzung folgt...

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden


Quellen:
* http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84gyptische_Expedition (http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84gyptische_Expedition)
** http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Jefferson (http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Jefferson)
*** http://de.wikipedia.org/wiki/Voltasche_S%C3%A4ule (http://de.wikipedia.org/wiki/Voltasche_S%C3%A4ule)
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Davy Jones II in 03. April 2011, 18:24:37
Hallo Marcel  :winken:

Erstklassiger Thread, mein Kompliment  :klatsch:, ich finde die Geschichtseinlagen so stark, an Dir ist echt ein Schriftsteller verloren gegangen  :P. Ach ja, bauen kannst Du natürlich auch noch sehr gut. :D

LG
Sergio
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: alter Schwede in 03. April 2011, 18:32:25
Guten Tag, werter Assistent,

es ist wie immer ein großes Vergnügen, ihren Berichten zu folgen. In diesem Fall ausserdem auch noch lehrreich, mein Kompliment.

Ihre Fortschritte können gegen die anderen Werften mit Sicherheit bestehen.

Ich freue mich, hier mitlesen zu können.

Mit freundlichem Gruß,

der alte Schwede

Nachtrag:

Ich muss meinen Kommentar kurz halten, deinen Stil halte ich sonst nicht lange durch, der ist Original. ( nicht zu kopieren, lach)
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Klaus L aus M in 03. April 2011, 19:42:35
Hallo Marcel,

na endlich! Ich hatte schon Entzugserscheinungen! Ganz toll, wie immer.

Verstehe ich das richtig, Du verstärkst sozusagen die Spanten um eine Lage Birkensperrholz? Hast Du dazu jeweils die Hälfte eines Spants ausgesägt? Oder nur die Ränder des (Original-)Spants mit einer Leiste belegt? Und machst Du dann eine einfache Beplankung? Wäre es nicht sinnvoll, die Spanten beidseitig mit einer zusätzlichen Lage zu versehen? Willst Du mit dieser Verstärkung nur mehr "Futter" für die Beplankung haben oder näherst Du Dich damit so einer Art Unterbeplankung an? So viele Fragen... Aber schön, daß Du Dich trotz dieses tollen Wetters in Deinen (Werft-)Keller zurückgezogen hast, bei mir war nach tagelanger Abwesenheit auf Wunsch einer einzelnen Frau Angrillen angesagt. War aber auch toll, obwohl ich nur Zeit für das erste Deck hatte...

Ich überlege gegenwärtig noch, ob ich eine komplette Unterbeplankung aus Balsaholz zwischen den Spanten einbringe oder ob ich eine klassische Unterbeplankung anbringe (also auf den Spanten). Viel passieren kann ja nicht, wenn das Schiff ein wenig breiter wird, denke ich. Na, mal sehen. Ich hoffe jedenfalls, daß Du uns jetzt nicht wieder wochenlang warten läßt !

Beste Grüße,

Klaus

PS: Das Päckchen war das Beiboot, vielen Dank! Sieht super schick aus... Habe zwar sowas ähnliches schon hier zu stehen, kann aber den Hals nicht vollkriegen...
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 03. April 2011, 20:10:59
Danke Männer für eure netten Kommentare  :P, aber ich ziehe doch so gleich auch ein wenig die Handbremse - denn es ist ja noch nichts erreicht und ich wäre froh, schon so weit zu sein, wie manche anderen hier :rolleyes: Aber irgendwie werde ich auch immer noch nicht so richtig warm mit der Vic - aber ich mühe mich natürlich eine Beziehung zum Schiff aufzubauen und hoffe die nächsten Fortschritte kommen etwas zeitnaher :)

@Klaus:
ZitatVerstehe ich das richtig, Du verstärkst sozusagen die Spanten um eine Lage Birkensperrholz? Hast Du dazu jeweils die Hälfte eines Spants ausgesägt? Oder nur die Ränder des (Original-)Spants mit einer Leiste belegt?

da hab ich mir nicht so viel Arbeit gemacht. Einfach eine große Sperrholzplatte auf handliche Größen zugeschnitten. Anschließend das Stück an den Spant gehalten, so dass es am Spant und am Kielteil anliegt. Mit nem Bleistift dann die Form abgezeichnet, ausgesägt, ein wenig verschliffen, angeleimt, fertig :)

Ich will damit in erster Linie mehr Fläche für die Beplankung des Unterwasserschiffs bekommen, denn so halten die Planken später besser bzw. man kann sie leichter anbringen. Ursprünglich hatte ich ja die Idee, die Zwischenräume der Spanten komplett mit Balsaholz aufzufüllen. Aber bei rund 13 Euro für ein Meterstück aus dem Baumarkt, hat sich doch mein Finanzminister gemeldet und somit gibts nun die "kleinere" Lösung ;)

ZitatWäre es nicht sinnvoll, die Spanten beidseitig mit einer zusätzlichen Lage zu versehen?

werde ich wahrscheinlich auch machen, aber eines nach dem anderen, erst die eine Seite, dann die andere und dann gucken wir mal...  :6:

ZitatUnd machst Du dann eine einfache Beplankung?

da bin ich immer noch am wanken. Die Ursprungsidee war es, 1mm-starkes Birkensperrholz als Unterbeplankung anzubringen und dann die Sichtbeplankung aufzuleimen und diese dann natürlich in Form und Länge dem Original nahezubringen. So hätte ich mit Unterbeplankung und Sichtbeplankung, dann eine Rumpfstärke von guten 1,5 - 2 mm und würde damit die gleiche Stärke hinbekommen, wie mit der einfachen Beplankung aus der Sammelserie, so gibt es dann keine größeren Abweichungen bei den Maßen. Außerdem wäre es mit der dünneren Unterbeplankung einfacher "um die Ecken" zu kommen. Stabil ist es nachher auch, denn bei meiner Spirit habe ich schon gute Erfahrungen mit dem Birkenfurnier gemacht.

Auf der anderen Seite, sehe ich hier in den Bauberichten auch, wie schön sauber sich eigentlich auch die einfache Beplankung verlegen lässt und da ich seit Beginn dieser Sammelserie immer wieder abwäge: "Wie viel Arbeit darfs zusätzlich sein!?" Bin ich da noch ein bissl am wanken, wie viel Aufwand ich für dieses Schiff betreiben möchte, da der Herr ja auch andere Flausen im Kopf und Schiffe in der Werft hat... ;)

Schönen Gruß
Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: alter Schwede in 03. April 2011, 21:04:35
Hallo Marcel noch ein Mal,

grins, sorry, aber ich glaube, dass Du unsere Aufmerksamkeit testen wolltest. Wie sage ich es nur, lach, aber "HMS Queen George"? Ich finde kein Schiff, dass so genannt wurde und King George V ist das Einzigste, das ähnlich klingt, aber über 100 Jahre später aktiv war.

Kannst Du mich da aufklären?

Nachtrag:

Hast Du vielleicht die Queen Charlotte gemeint? Habe ich hier http://www.was-war-wann.de/1800/1800/1800.html (http://www.was-war-wann.de/1800/1800/1800.html) gefunden
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 04. April 2011, 08:16:14
Ja Zapperlot und alter Schwede, da hat sich wohl ein Missgeschick eingeschlichen - es ist natürlich die Queen Charlotte und nicht der geschlechtsspezifisch etwas bedenkliche Queen George...   :7:

Grüße
Marcel

Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Juhuu_die_victory in 05. April 2011, 07:14:21
Nicht Queen George  ?( ?( ?( 8o 8o 8o

Handtasche und Pumps wieder in den Schrank feuert  :5: :12: X(
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Zwischenbericht
Beitrag von: Bradhower in 16. Mai 2011, 10:27:10
Königlicher Zwischenbericht

Ehrenwerte Mitglieder der Royal Navy,

hier möchte ich doch einen kurzen Zwischenbericht verkünden. Leider wurde der königliche Zeichner beim Porträtieren der wunderbaren südenglischen Kreidefelsen bei Dover von einer starken Bö erfasst und gen Frankreich getrieben. So dass wir die Stelle des KHzDuNgrbritS "Königlichen Hofzeichners zur Dokumentation und Niederschrift großartiger britischer Segelschiffe" neu besetzen mussten. Leider verzögert sich die Ankunft des KHzDuNgrbritS noch ein wenig, da - so ereilte uns die Kunde aus London - ein hinterlistiges Attentat auf unseren glorreichen König "Georg III." im Theatre Royal an der Drury Lane ihn beinahe zu Tode gestreckt hat. So dass, das gesamte Empire zur Zeit in Aufruhr ist und die Straßen von London nach Chatham zahlreichen Kontrollposten, auf der Suche nach dem Attentäter, unterliegen.

(http://666kb.com/i/btj2f7ypmhu2k5htf.jpg)
Georg William Frederick III.

(http://666kb.com/i/btj2hiv1iswlx7zoz.jpg)
Theatre Royal an der Drury Lane

So wird es leider noch ein paar Tage dauern, bis die Fortschritte an His Majestic Ship bildlich dokumentiert sind. Aber in meinen Worten soll hiermit zu lesen sein, dass die Verstärkung der Spanten bald abgeschlossen ist und anschließend mit der Beplankung begonnen wird. Die Admiralität erwägt allerdings, aufgrund der Vielzahl von geradezu "victorianischen Schiffen", dieses Schiff bei Fertigstellung der Beplankung einem beachtlichen Umbau zu unterziehen. Genauere Gedanken hierzu, behält der königliche Schiffszimmermeister Mr. Portnoy noch für sich. Aber es wird gemunkelt, dass in gut 20 Wochen gelbe Fenster für das Schiff geliefert werden sollen und dies zu einer mächtigen Magenverstimmung bei Mr. Portnoy gesorgt hat (Königliche Glasbläserei, Eintrag Nr. 58 (http://forum.model-space.co.uk/default.aspx?g=posts&t=2255)). Da die Fenster wohl von extrem minderer Qualität sind. Die Admiralität sich aber (noch) weigert, dies einzuerkennen und daher keine Notwendigkeit sieht, diese Fenster unbedingt auszuwechseln bzw. zu verbessern. Dieser Umstand scheint allerdings bei Mr. Portnoy eine Kettenreaktion ausgelöst zu haben, so dass er seine Zeichner angewiesen hat, His Majestic Ship, umzugestalten bzw. hinsichtlich Verbesserungsmöglichkeiten zu untersuchen.

Erste Zeichnungen von potentiellen Umbaumaßnahmen hierzu, sollen aus der königlichen Marine-Akademie in Bradford, West Yorkshire alsbald hier eintreffen:
(http://666kb.com/i/btj2xh2jaf2zb2d0z.jpg)
(Drawings by Warburton)

(http://666kb.com/i/btj2yh747wems0g37.jpg)
(Drawings by Glover)

Die Detailzeichnungen versprechen einiges - vielleicht kennt sie jemand und vermag sie im Vorfeld schon zu beurteilen. Bis sie aus der (e)Bucht angeliefert werden, wird es leider noch ein wenig dauern.

Außerdem gibt es bald wieder neue/ weitere Pläne aus Bradford - die ebenfalls weitere pikante Details des Schiffes zeigen und geradezu einen Vergleich mit bereits vorhandenen Plänen verlangen:
(http://666kb.com/i/btj30e3fxcf73c29f.jpg)
(http://666kb.com/i/btj30nzbu9992tkz7.jpg)
(Plans by John E. Skinley)

Auf jedenfall werden wir sehen, wie hilfreich diese neuen Skizzen sein werden. Über eine Vorabbeurteilung eines Kennenden würde sich Mr. Portnoy aber gewiss freuen.

gez. Jasper Fetherston
Biograf der königlichen Admiralität
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: SantaFeFan in 18. Mai 2011, 18:13:20
Hallo Marcel ,wieder mal köstlich geschrieben  :P .....
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 18. Januar 2012, 19:34:02
Whitehall, Januar 1801

Ehrenwerter Mr. Portnoy,

mit großer Freude habe ich es vernommen, dass Sie nach Wochen, gar Monaten der Abwesenheit, wieder Ihre Arbeit aufnehmen können. Die königliche Werft von Chatham hat unter Ihrer Abwesenheit erheblich gelitten. Vor allem das zukünftige Linienschiff seiner Majestät ,,Victory" wurde nur unzureichend weitergebaut, so dass einige Stimmen gar von einem Stillstand sprachen. Hätte bloß England nicht so viele tüchtige Zimmermänner in die Armee gepresst, um den kleinen Korsen in Europa und Afrika zu bekämpfen, die Fortschritte wären gewiss größer gewesen.

Dennoch bin ich nun voller Hoffnung, dass Sie durch Ihre bloße Anwesenheit, die Werft wieder in Schwung bringen. Wie ich gehört habe, haben sie mit Sir Arthur Bugler einen fähigen Assistenten bekommen, der die Arbeiten gewiss forciert und reichlich neue Erkenntnisse im Schiffsbau vermitteln kann. Vielleicht lässt sich damit gar manches, prägnante Detail an der Victory herausarbeiten, damit sie sich von anderen Schiffen mehr abgrenzt?

Somit verbleibe ich voller Hoffnung auf baldige Fortschritte und freue mich über Ihre Rückkehr in die Werft.

gez. Jasper Fetherston
Biograf der königlichen Admiralität
des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Irland*


----------------------------
*siehe: Wikipedia/Vereinigtes Königreich (http://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigtes_K%C3%B6nigreich_von_Gro%C3%9Fbritannien_und_Irland)
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 18. Januar 2012, 19:39:28
Baulogbuch – 1. Tag 1801

Wir schreiben den 18. Januar 1801.

Nach Monaten der Ungewissheit und des Zweifelns bezüglich mangelnder Materialqualitäten, teuren Beschaffungswegen und unzureichenden Motivationen zwischen den Werftmitarbeitern, zog sich der königliche Schiffszimmermeister für einige Zeit in die schottischen Highlands zurück, um bei einem guten Glas Balvenie, ein wenig Hochlandkraut und ein wenig Shakespeare, über den Sinn oder den Unsinn dieses Bauvorhabens zu sinnieren. Als die Entscheidung, Chatham nicht mehr zu besuchen, schon fast gefallen war, betrachtete Mr. Portnoy seine Unterlagen, die er über seiner Majestät Schiff ,,Victory" beschafft und zusammengestellt hatte. Bücher und Pläne besaß er zu diesem Schiff mehr, als manch anderer Schiffbauer, dass wurde ihm bewusst.
So nahm er sein Herz in beide Hände und kehrte zurück nach Chatham und begann damit, seiner Majestät Schiff ,,Victory" vom Staub des Nichtstuns zu befreien und den Weiterbau fortzusetzen. Dies zu mindestens so lange, bis immerhin der Rumpf geschlossen werden konnte.

Tagein, tagaus wurde daher der Schiffsrumpf - nachdem er zuvor in monatelanger Kleinstarbeit verstärkt wurde - gestrakt. Haufen, gar bergeweise Sägespäne verließen in dicken Kübeln die Werft und obwohl die ersten Planken bereits angebracht wurden, war Mr. Portnoy mit dem Straken noch nicht ganz zufrieden. Schwarze Flecken taten sich an einigen Stellen immer noch auf und hier musste noch Hand angelegt werden. Auch wenn die Materialausgabe für das Schleifpapier schon langsam ins Schwitzen kam.
Eine dicke Staublunge lässt diese Arbeiten aber zunächst ein wenig pausieren, so dass die Plankerei zu mindestens an den fertigen Stellen bereits beginnen konnte:

(http://666kb.com/i/c0hx9yzzjzjwhhjme.jpg)

Schnell waren die ersten Reihen gelegt und auch schon am Heck tat sich etwas:

(http://666kb.com/i/c0hxaymddmx49b05y.jpg)

Schnell folgte Reihe 2 und 3, denn im Gegensatz zu anderslautenden Beschreibungen, soll hier zunächst das Unterwasserschiff beplankt werden, ehe die weiteren Decksaufbauten mit den Stückpforten an die Reihe kommen:

(http://666kb.com/i/c0hxbgg65ct44vxcm.jpg)
(http://666kb.com/i/c0hxf032zagiw92ty.jpg)

Leider bedarf es für die starke Biegung der Heckplanken doch einem Biegeeisen oder gar einem heißen Kolben, so dass es von diesem Bereich, nach einem Verschleiß von gut einem Dutzend Holzleisten (weil auch gewässertes Holz seine Bruchpunkt hat), noch keine Bilder gibt.

Fortsetzung folgt...

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Shogun in 18. Januar 2012, 20:53:56
Moin, Moin,  :winken:

.... da ich zu dem sogenannten "Frischfleisch" gehöre und somit als Neuling in diesem Forum bezeichnet werde, habe ich mit Interesse Deinen Blog gelesen und werde diesen auch weiter verfolgen um mit meiner Victory anzufangen.

Mich interessiert in diesem Zusammenhang wie Du an die Zeichnungen / Risse gekommen bist?


Gruß


Walter
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 18. Januar 2012, 21:15:31
Hallo Walter,

es freut mich, wenn die Geschichte hier gelesen wird. Ich hoffe auch, dass das nächste Update nicht wieder ein halbes Jahr auf sich warten lässt... ;)

Was die Frage nach den Beschaffungswegen betrifft: Die aktuellsten Bücher von Hackney, Longridge, Goodwin, Eastland, McKay oder Gardiner über (Nelson und) die Victory bekommt man sicherlich über einschlägige Onlineshops. Gebraucht bspw. über www.booklooker.de (http://www.booklooker.de) oder www.abebooks.de (http://www.abebooks.de) teilweise auch deutlich günstiger. Bei Ebay habe ich zudem mehrere Suchaufträge laufen, so dass ich hier zum Beispiel an das Buch "HMS Victory - Building, Restoration & Repair + Plansatz" von Arthur Bugler gekommen bin. Sicherlich eines der begehrtesten Bücher über die Vic.

In Sachen Plänen habe ich die Zeichnungen aus dem Longridge noch einmal im Großformat, den Plansatz vom Bugler, Pläne aus der Zeitschrift Modellwerft (die genauen Ausgaben müsste ich bei Interesse einmal nachsehen), die hier gezeigten Blueprints und seit Neuesten einen Plansatz des Rumpfes von diesem Ebay-Anbieter hier: http://www.ebay.de/sch/brother52_de/m.html?item=300641903543&sspagename=STRK%3AMEWNX%3AIT&_trksid=p3984.m1497.l2649&_trksid=p4340.l2562 (http://www.ebay.de/sch/brother52_de/m.html?item=300641903543&sspagename=STRK%3AMEWNX%3AIT&_trksid=p3984.m1497.l2649&_trksid=p4340.l2562)

die Pläne hat der Verkäufer wohl selbst gezeichnet, aber qualitativ schon mal sehr gut, ob sie richtig sind konnte ich allerdings noch nicht überprüfen.

Gruß Marcel


Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Shogun in 18. Januar 2012, 22:20:58
.... den Hackney hab ich mir auch besorgt (war zum Glück komplett), des weiteren hab ich im November einen Zufallstreffer gelandet und A1-Pläne aus dem Maritim Verlag Wolfsburg (gibt es nicht mehr).

Der Plansatz ist von 1979 im Maßstab 1/100 gezeichnet und besteht aus 6 Blätter.



Gruß



Walter
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 19. Januar 2012, 07:40:52
Schön, dass Du Dich entschlossen hast, doch an der Dicken weiter zu bauen. :P
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 19. Januar 2012, 09:37:46
Hallo Christian,

wir hatten ja die Diskussion, was tun wenn modellbauerisch ein Erschöpfungszustand droht. Da ich mich zu einem "kleinen" Projekt nicht so recht durchringen konnte, wuchs dann doch die Erkenntnis, dass ich über dieses Schiff doch reichlich Material besitze, so dass es eigentlich eine Schande wäre, diese Möglichkeit ungenutzt verstreichen zu lassen, denn es wäre mit einem weiteren Projekt garantiert so gekommen. Von daher habe ich mir das Ziel gesetzt zumindestens den Rumpf ersteinmal zu beplanken und dann schauen wir mal weiter, welche Potentiale mir dieses Schiff noch offenbart. Immerhin habe ich die 1765er Variante auch noch nicht gänzlich begraben :)

Grüße Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: ghost in 27. Januar 2012, 19:51:02
Toll, es geht weiter :klatsch:
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 28. Januar 2012, 18:11:40
Baulogbuch - 2. Tag 1801

Wir schreiben den 28. Januar 1801.

10 Tage sind inzwischen vergangen und die Beplankungsarbeiten gehen weiter voran - hier ein paar Zwischenzeichnungen:

(http://666kb.com/i/c0s0efi3ur2h9mov5.jpg)
(http://666kb.com/i/c0s0esz5diyr5reqp.jpg)

Ach. was freue ich mich schon auf das Schleifen...  :1:

Fortsetzung folgt...

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 18. Februar 2012, 18:10:09
Baulogbuch - 3. & 4. Tag 1801

Während der kleine Korse den Friede von Lunéville (http://de.wikipedia.org/wiki/Friede_von_Lun%C3%A9ville) geschlossen hat, gehen die Arbeiten an seiner Majestät Kriegsschiff "Victory" unvermindert weiter. An zwei Wochenenden wurden weitere Plankenreihen angebracht - die zwar nicht die Schönsten unter den Erstbeplankungen sind, aber wenn die Sichtbeplankung ersteinmal verlegt ist, kräht kein Hahn und kein Huhn mehr danach  :6:

Hier also die dokumentierten Bilder der jüngsten Arbeiten, noch gut vier Wochenenden, dann sollten Steuer- und Backbordseite fertig sein.

Im Kielbereich werde ich wohl vermehrt mit Füllstücken aus Balsaholz arbeiten, wie hier schon zu sehen:

(http://666kb.com/i/c1dar65h6zzu78ox4.jpg)
(http://666kb.com/i/c1dariclldaw4nodk.jpg)
(http://666kb.com/i/c1darszipybpvtkbs.jpg)
(http://666kb.com/i/c1das4n2oszfhr1uw.jpg)

Fortsetzung folgt...


Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 19. Februar 2012, 08:32:20
Schön neue Bilder zu sehen
Wie hat es der Hersteller bloß geschafft, das heck der Vic derart zu verhunzen.  :5:
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 19. Februar 2012, 12:17:46
Hallo Christian,

das Heck ist auch wirklich schlimm und wenn man sich dazu die Planvorlagen ansehen würde, dann müsste eigentlich schon jegliche Motivation dahin sein...  - ich hoffe aber durch eine Zweitbeplankung noch das eine oder andere Ansehnlicher gestalten zu können - Optik ist ja alles.  :6:

Gruß Marcel 
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 03. März 2012, 18:23:42
Baulogbuch - 5. & 6. Tag 1801

Wieder gibt es kleine Fortschritte am Unterwasserrumpf von His Majestic Ship - hier die Ergebnisse der letzten zwei Samstage:

(http://666kb.com/i/c1ri1945j9ub21nhc.jpg)
(http://666kb.com/i/c1ri1jt9727fyht0g.jpg)
(http://666kb.com/i/c1ri1u8ayvd04963k.jpg)
(http://666kb.com/i/c1ri2yeeo2l5w3go0.jpg)

Detailansicht Bug und Achtern:
(http://666kb.com/i/c1ri23x40su2rydcw.jpg)
(http://666kb.com/i/c1ri2dle8zeupl4io.jpg)

Noch zwei Wochenenden und ich hoffe dann ist das Unterwasserschiff dicht  :9:

Fortsetzung folgt...

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update 24. März
Beitrag von: Bradhower in 24. März 2012, 18:18:06
Baulogbuch 7. - 9. Tag 1801

Wir schreiben den 24. März 1801 - die erste Rumpfhälfte konnte geschlossen werden:

(http://666kb.com/i/c2csekl2cxwh6dk4b.jpg)

und im Detail:
(http://666kb.com/i/c2cseyudeljjob1nf.jpg)
(http://666kb.com/i/c2csf90lkupgy9nh7.jpg)

und die Bugseite nach der ersten, kleineren Schleiforgie - wie man sieht muss noch ein wenig gespachtelt werden:
(http://666kb.com/i/c2csfiryrjasxssnv.jpg)

So viel für heute - die nächste Fortsetzung verkündet dann wohl die entgültige Schließung des Unterwasserschiffs.  :)

Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update 31. März
Beitrag von: Bradhower in 31. März 2012, 18:20:11
Baulogbuch 10. Tag - 1801

Wir schreiben den 31. März 1801 und der Rumpf ist "dicht"  :6:

(http://666kb.com/i/c2jufesde6xebil1e.jpg)
(http://666kb.com/i/c2jufmvwblcdd320y.jpg)

Hier sieht man besonders, dass an der einen oder anderen Stelle noch nachgearbeitet und geschliffen werden muss, was aber nun, wo das Gröbste hinter einem ist, eher einer Kür gleicht... ;)

(http://666kb.com/i/c2jufvk48tzr8rz0i.jpg)

Anschließend ging es an der Bordwand weiter - die wird mich jetzt noch ein wenig beschäftigen  :pffft: :

(http://666kb.com/i/c2juh4w2ts0xvwd8i.jpg)

Fortsetzung folgt...

Gruß Marcel


Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update 9. April
Beitrag von: Bradhower in 09. April 2012, 18:31:45
Baulogbuch - 11. Tag 1801

Das Schanzkleid wächst in 5mm-Schritten, die unteren Stückpforten des Batteriedecks wollten auch schon ausgeschnippelt werden:

(http://666kb.com/i/c2sz40e9wuu9tei66.jpg)
(http://666kb.com/i/c2sz4bzxpvlt0icn2.jpg)

Mal sehen, wie es bei den Werftarbeitern in dieser Woche mit der Disziplin aussieht - es besteht die leise Hoffnung, dass ich die Schanzkleider doch bis nächsten Samstag hochgezogen habe...  :pffft:

Fortsetzung folgt...

Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 06. Mai 2012, 13:04:01
Baulogbuch - 12. (Sams)tag

Die Bordwände sind weiter in die Höhe gewachsen:

(http://666kb.com/i/c3k48ud3zuro7nbro.jpg)
(http://666kb.com/i/c3k495wbuytrbxrv8.jpg)
(http://666kb.com/i/c3k49kb10cq3g5kd0.jpg)
(http://666kb.com/i/c3k49vok2ov694eac.jpg)

und hier ein kleiner Beweis für die großartige Passgenauigkeit der Spanten - er hat sich nicht verzogen, sondern ist einfach nur zu dünn an dieser Stelle:

(http://666kb.com/i/c3k4aslu9qptf4wus.jpg)

Es gab zwar immer wieder kleinere Dellen und Ungenauigkeiten am Rumpf, aber hier musste ich doch zu einer Unterfütterung greifen.

Gruß Marcel

Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update 26. Mai
Beitrag von: Bradhower in 26. Mai 2012, 17:33:34
endlich ist die Bordwand fertig - bis auf die letzten Abschlussplanken geht es nun ans Stückpforten ausschneiden und an den Feinschliff des Rumpfes, sowie Montage der Kiel- und Stevenelemente - danach wird es dann interessant, was ich mit dem Schiff anstellen werde - viele verschiedene Optionen schwirren mir da durch den Kopf:

(http://666kb.com/i/c44l3c53n05u6iv4m.jpg)
(http://666kb.com/i/c44l3kg4setebj0gm.jpg)
(http://666kb.com/i/c44l3tlrcuqe7o7py.jpg)

Fortsetzung folgt...

Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update 9. Juni
Beitrag von: Bradhower in 09. Juni 2012, 16:56:13
Ein kleines Update - Das mittlere Batteriedeck wurde heute um die Admiralitäts- und Stückpforten erweitert:

(http://666kb.com/i/c4ir5ku24evm3a73l.jpg)

Fortsetzung folgt...

Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 16. Juni 2012, 18:36:05
Original vs. Modell

Mal einen Beweis für stümperhafte Recherchearbeit eines Bausatzherstellers:

(http://s7.directupload.net/images/120616/dy4ihhd4.jpg) (http://www.directupload.net)

Der Steven von Artesania Latina hat mit der Zeichnung von John McKay nicht viel gemein, außer die beiden Schlitzen für die Wuhlinge vielleicht noch. Ansonsten überzeugt das Bauteil, wenn man es mit der Zeichnung vergleicht, nicht wirklich. Der Bausatzsteven ist an den entscheidenen Stellen zu dünn und in der Gesamtlänge oben zu kurz und unten zu lang.

Es sieht daher nach selbermachen aus...  :pffft:

Fortsetzung folgt...

Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 16. Juni 2012, 19:00:56
Original vs. Modell - Round I

Mein gehasst-geliebter Sammelbausatz hat heute eine Wertsteigerung um 4,50 Euro erfahren. So viel kostet nämlich das Brettchen Birnenholz aus dem ich den neuen Vorsteven gezimmert habe. Nachdem sich im vorherigen Thread gezeigt hat, dass Zeichnung und Bausatzsteven nicht wirklich konquent zueinander sind und die Wahrscheinlichkeit wohl recht hoch ist, dass man in diesem Fall eher John McKay trauen sollte, als irgendeinem chinesischen Zeichner von Artesania Latina. Habe ich mir das 6mm Birnenholzbrettchen zur Brust genommen und den Steven entsprechend den Kay´schen Zeichnungen ausgeschnitten. Allerdings hier unter Berücksichtigung der Ausarbeitungen des Bausatzstevens.

Aber durch den Ausschnitt wurden immerhin Stevenanlauf, Galionsknie und das vordere Galionsstück angepasst, sprich der ganze Steven wurde hier etwas ausgeprägter als das Bausatzteil.

Danach sah das gute Stück so aus:

(http://s1.directupload.net/images/120616/anh3zmhy.jpg) (http://www.directupload.net)

Anschließend kamen an der Schnittkante noch Abschlussleisten aus 1 mm Birnenfurnier dran:

(http://s1.directupload.net/images/120616/do6l6ncw.jpg) (http://www.directupload.net)

nach dem Schliff sahen diese wie folgt aus:

(http://s7.directupload.net/images/120616/748ee6kf.jpg) (http://www.directupload.net)

Der Steven wurde anschließend noch um gut 0,5 mm auf beiden Seiten verjüngt, danach habe ich noch die verschiedenen Stevenelemente eingearbeitet - was später bei einer Bemalung sicherlich einen netten Kontrast ergeben wird:

(http://s1.directupload.net/images/120616/4ovfjoav.jpg) (http://www.directupload.net)
(http://s7.directupload.net/images/120616/bhxeraoa.jpg) (http://www.directupload.net)
(http://s1.directupload.net/images/120616/3hv9whhx.jpg) (http://www.directupload.net)

Zum Abschluss des Tages noch das Vergleichsfoto:

(http://s1.directupload.net/images/120616/aspz89mu.jpg) (http://www.directupload.net)

und mal ein Maßstabsvergleich von Vorsteven mit meinem 28 mm-Maßstabsmännchen und Mr. Portnoy in 1:87:

(http://s14.directupload.net/images/120616/6q49xfue.jpg) (http://www.directupload.net)

Als Nächstes sind dann wohl auch Kiel und Achtersteven dran ausgetauscht zu werden und der Rumpf muss weiter geschliffen werden.

Es bleibt also spaaaaaaaaaaaannend....  :pffft:

Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Seeteufel in 18. Juni 2012, 12:20:55
Hallo und Moin an alle Schiffsbauer hier

Ich bin echt begeistert von euren Einträgen in diesem Forum. Ich habe Eure Seite wie ich Rudi schon geschrieben habe im Urlaub durch Zufall gefunden als einen Holzbausatz der Victory gesucht habe. Als ich auf Eure Modellbauseite gekommen bin hat es mir echt die Sprache verschlagen.  :klatsch: Tolles historisches Infomaterial

Ich habe von De Augustini nur die ersten 3 Ausgaben besorgt um zum einen die Bauanleitung zu bekommen und den Anfang. 120 Ausgaben sind leider zu kostspielig für mich. Nun bin ich auf der Suche nach Bastelholz bei Restbeständen von Baumärkten um den Bau auch für mich zu eröffnen. Das wird gewiss noch etwas Zeit in Anspruch nehmen bis ich so wie Ihr etwas in dieses Forum setzen kann. ( So hoffe ich jedenfalls ). Damit ich eine gewisse Detailierung hinbekomme inhalliere ich Eure geposteten Bilder. Außerdem habe ich mir von Revel die Victory in 1: 225 für die Detailierung besorgt. Messe und zeichne mir meine Grundskizzen. Mal schauen wie weit es mich trägt.

Leider konnte ich die Bilder von Marcel erst ab der 7 Seite seines Baulogs sehen. ( Schade ) Vielleicht sind da Verbindungsprobleme von mir Schuld zu 666kb. com. Es funktioniert leider nicht.

Trotzdem sehe ich hier sehr viel Interesse am Modellbau und da ich mich selbst auch keineswegs als Profi bezeichnen würde, kann ich hier noch eine menge von und mit Euch zusammen lernen. Freue mich schon drauf.


(( Fand es sehr schade das der alte Schwede seine Einträge beenden mußte. War was ich gesehen habe eine Top Arbeit und ein sehr netter und hilfreicher Bastler. ))


Wünsche Euch allen noch viel Spass am Basteln und Modellieren.  :winken:

mfg.

Der Seeteufel ( Stefan )




Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 18. Juni 2012, 12:47:15
Hallo Seeteufel,

Danke für dein Kommentar :)

ja, 666kb.com ist seit einigen Tagen offline - ich hoffe die berappeln sich wieder. Ansonsten muss ich bei den Bildern improvisieren - sind zum Glück alle halbwegs gut dokumentiert und sortiert :)

Was deine Pläne betrifft, erinnert mich das ein wenig an meine herangehensweise, als ich zwecks Wiederaufnahme dieses Hobbies beschlossen habe: "Heute baue ich mal eine englische Fregatte" - dazu hatte ich gefährliches Halbwissen, viele Bilder aus dem Internet und eine Sperrholzplatte aus dem Baumarkt. Das Ergebnis ist die HMS Free Spirit (leider aktuell auch bilderlos). Zurückblickend würde ich sagen, dieses Bauprojekt war in dieser Weise hilfreich, weil man seine Fantasien ausleben konnte. Wenn aber den Gedanken weiterverfolgt hätte, wirklich ein historisch, nachvollziehbares Schiff zu bauen - dann wäre ich wohl nicht mehr hier... ;)

Von daher kann ich dir an dieser Stelle nur ein paar Tipps mit auf den Weg geben, den du aktuell beschreiten möchtest:

1. Bilder aus dem Netz, Bauberichte und ein Revell-Bausatz reichen nie und nimmer aus, die Victory anständig zu rekonstruieren. Der Revell-Bausatz ist stark vereinfacht und Holz vs. Plastik verträgt sich nur bedingt. Die Bilder im Netz helfen allenfalls bei Detailfragen, gleiches gilt für die Bauberichte. Am Ende ist man geneigt viel hineinzuinterpretieren und hat dann mehr Ärger mit den Bauteilen, als man im Vorfeld gedacht hat. Die Zeit und das Geld, was du hier ggf. investierst, kannst du besser für gute Literatur nutzen und damit sind wir schon bei 2.:
2. Besorg dir einschlägige Literatur zu dem Schiff (Literaturliste findest du hier in meinem Baubericht oder in einem Extra-Thread). Allenvoran solltest du dir den McKay besorgen. Vor allem bei der Spanten/Rumpfkonstruktion sollte der eine große Hilfe sein. Der Hackney ist auch gut, die Planbeilagen haben zudem noch die größte Ähnlichkeit mit dem DeAgo-Bausatz
3. Baumarktholz kannst du für Spanten- und Kielteile nutzen (wenn es nicht verzogen ist), aber für Details und Sichtbereiche sind Obsthölzer o. ä. die bessere Wahl (siehe hierzu auch www.arkowood.de (http://www.arkowood.de)
4. von Heller gibt es die HMS Victory als Plastikbausatz - der ist eigentlich mit der Beste von dem Schiff - wäre vielleicht eine Alternative (wenn du auf den Link in meiner Signatur gehst, dann siehst du eine entsprechend aufgewertete Heller-Victory von dafi)
5. Als Anfänger ist die Victory die denkbar schlechteste Herausforderung ein Schiff nachzubauen, vor allem aus Holz und Scratch. Das Schiff ist einfach zu komplex. Von daher, solltest du vielleicht doch besser zur Sammelserie greifen. Zumindestens um die Rumpfteile zusammen zu bekommen. Damit du hier zumindestens eine brauchbare Ausgangsbasis hast.

So ich hoffe ich habe jetzt nicht zu viel geschrieben - ich wünsche dir auf jedenfall viel Erfolg bei deinem Projekt :)

Grüße Marcel


Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Seeteufel in 18. Juni 2012, 14:00:52
Hui das ging ja schnell Marcel

Habe gleich mal bei Arkowood nachgeschaut. Genial.

Wollte mir schon Kanonnen aus Zinn selber gießen. Habe aber leider noch keine Formen gefunden. Na ja habe später auch noch Zeit dafür. Hatte meine von früher leider alle schon weggegeben.

Ich fürchte zwar das ich mit der historisch einwandfreien Variante der Victory nicht aufnehmen kann. Klar wenn ich mir die ersten Teile aus dem ABO anschaue sind die schon recht gut zu Verarbeiten. Das würde mir entgegen kommen, zumahl ich den Rumpf nur anhand der mir vorliegenden Teile ausmessen und abschätzen kann. Ich habe aber auch nicht den Anspruch ein 1000% iger zu werden 90 % reichen mir grins. Bin selber gespannt wie weit ich mit meinem Geschick komme. Ich glaube ich brauche noch eine passende Säge und Rohstoffe. Da muss ich erst mal ausrechnen, welcher Weg der günstigere wird. Alles selber bauen oder den Bausatz von 120 Ausgaben holen den ich mir leider auch nicht leisten kann. hmm.  :woist: Na ja mal schauen. Nix desto trotz habt Ihr hier das Modellbaufieber in mir erweckt.

Und ich hoffe das ich irgendwann auch mal schöne Fotos hier vorstellen kann.

Bis bald und Danke schonmal für Deine hilfreiche Antwort Marcel. :winken:

mfg.

Der Seeteufel ( Stefan )
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 24. Juli 2012, 18:40:51
Ein kleines Update:

Unebenheiten wurden mit Furnierstreifen und/oder Spachtelmasse ausgeglichen. Letztere wurde stellenweise noch nicht verschliffen, was aber zweifelsohne in den kommenden Tagen nachgeholt wird, dann sollte der Rumpf für die Sichtbeplankung bereit sein :)

(http://666kb.com/i/c5sg71m5ykpztivh1.jpg)
(http://666kb.com/i/c5sg7cfo3uimwcdsl.jpg)
(http://666kb.com/i/c5sg7kijueoz4kogl.jpg)

Fortsetzung folgt...

Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update 26. Juli
Beitrag von: Bradhower in 26. Juli 2012, 20:15:01
Der Helling-Umbau

Aufgrund der neuen Anforderungen habe ich heute die vorhandene Helling (siehe hierzu die erste Seite) für die zukünftigen Arbeiten umgebaut - geblieben ist dabei eigentlich nur das Grundbrett. Die Ausschnitte für die Halterungen wurden mit Hilfe einer Konturenleere, die an den Rumpf gehalten wurde, aufgezeichnet und ausgeschnitten:

(http://666kb.com/i/c5ujj4xwsbcv1rpn5.jpg)
(http://666kb.com/i/c5ujjgkbo3wsruyz5.jpg)

Kiel und Vorsteven

Anschließend habe ich den Vorsteven und den Kiel montiert. In den Vorsteven habe ich kleine Stifte eingehauen, deren Kopf abgeknipst, anschließend mit Leim versehen und dann angebaut. Den Kiel habe ich zunächst mit Leim und Nägel montiert. Danach habe ich den falschen Kiel aufgeleimt, so dass die Köpfe der Nägel nicht mehr sichtbar waren. Der Achtersteven fehlt hier noch, deswegen steht der Kiel noch ein wenig über. Und obwohl das Unterwasserschiff nun fehlerfrei und glatt wie ein Kinderpopo ist (der Rumpf ab den Batteriedecks muss noch geschliffen werden), muss auch der Übergang von Planke zum Steven noch ein wenig ausgebessert werden.

(http://666kb.com/i/c5ujjr6e5q3xjp769.jpg)
(http://666kb.com/i/c5ujk1p8ar4b5bz4h.jpg)
(http://666kb.com/i/c5ujkamd0wpksjafl.jpg)
(http://666kb.com/i/c5ujkjb1u5qboxaj5.jpg)

Zum Abschluss noch ein paar Ansichten - die Victory mit ihrer Helling vereint:

(http://666kb.com/i/c5ujkv4ijvekct4ep.jpg)
(http://666kb.com/i/c5ujl4pwu4qsq2j69.jpg)
(http://666kb.com/i/c5ujlcbl1jvx676oh.jpg)
(http://666kb.com/i/c5ujlkdhgrfv4j6hd.jpg)

als Nächstes stehen noch weitere Stückpforten-Ausschnitte an,
das Heck wurde auch noch ziemlich vernachlässigt,
die Beplankung unterhalb der Stückpforten muss noch verstärkt/verdoppelt werden,
der Rumpf bekommt noch seine Sichtbeplankung - hier werde ich wohl Birne verwenden, dass Holz begeistert mich immer wieder und sollte die Victory auch schön aufwerten.
Was ich aktuell nur noch nicht weiß, was mit dem Unterwasserschiff geschehen soll - eine normale Beplankung oder der Kupferbeschlag? Letzteres mit dieser sagenumwobenen Tiffany-Folie?

Es bleibt also spannend... - Fortsetzung folgt...

Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Universalniet in 26. Juli 2012, 21:09:31
Der Anblick von vorn ist schon irgendwie erhebend!  :P
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 26. Juli 2012, 22:06:09
Zitat von: Universalniet in 26. Juli 2012, 21:09:31
Der Anblick von vorn ist schon irgendwie erhebend!  :P

naja, mit einem fertigen Gallion und vollzogenen Feinschliff wirkt sie gewiss noch erhabener  :6: - aber ich arbeite daran...  :)

Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update 28. Juli
Beitrag von: Bradhower in 29. Juli 2012, 19:20:54
... und noch ein kleines Update vom Samstag:

Der Achtersteven ist nun auch montiert:

(http://666kb.com/i/c5xjntwgfzy3vy8y9.jpg)

Außerdem habe ich den Rumpf weiter ausgebessert - hierzu habe ich dünne Furnierleisten an den noralgischen Stellen aufgeleimt und gleich mit dem Feinbohrschleifer glatt geschliffen. Die dadurch erzeugte Reibungshitze sorgt dafür, dass der Leim gleich bindet, so dass man gut und zügig arbeiten und ausbessern kann. Leider sind die Ausbesserungsarbeiten vor allem an dem Problemspant recht hoch, der leider zu schmal ist (siehe auch Antwort #101 (http://www.modellboard.net/index.php?topic=35319.90)):

(http://666kb.com/i/c5xjpca3olu1r4441.jpg)

aber grundsätzlich entwickelt sich das Unterwasserschiff gut - ich denke 3-4 Stunden Schleifarbeit noch, dann kann die im vorherigen Thread erwähnte Sichtbeplankung für das Unterwasserschift angelegt werden.

Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update 15. August
Beitrag von: Bradhower in 15. August 2012, 18:20:25
Schleifen, schleifen, schleifen...

das Schleifen hat langsam ein Ende. Zunächst habe ich auf der Backbord-Seite der Victory die fehlenden Stückpforten für das mittlere Batteriedeck ausgeschnitten. Nun fehlt nur noch das Hauptdeck.

(http://666kb.com/i/c6eqgpq4fjyiuvgr5.jpg)

Danach habe ich das Unterwasserschiff und die Planken bis zum mittleren Batteriedeck so lange geschliffen, bis auch die kleinste Delle oder Unebenheit weg war. Nun fehlen noch die seitlichen Bordwände, aber das sollte ein Klaks werden  ;)

(http://666kb.com/i/c6eqiepljivm1vmhd.jpg)

und noch einmal veranschaulicht dargestellt - oberhalb der weißen Linie die ungeschliffene Bordwand, unterhalb geschliffen:

(http://666kb.com/i/c6eqj966gd1kybgy9.jpg)

Als Nächstes kommen dann wohl die Trempelrahmen an die Reihe, diese werde ich aus Birnenholz fertigen. Danach oder währenddessen startet dann die Sichtbeplankung. Im McGowan gibt es eine brauchbare Zeichnung von McKay, die den Verlauf der Planken darstellt. Ich denke als Vorlage sollte das genügen :)

Fortsetzung folgt...

Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update 18. August
Beitrag von: Bradhower in 18. August 2012, 18:24:55
Aye zusammen,

heute habe ich den Tag mit dem Einbau der ersten Trempelrahmen und Schleifarbeiten verbracht. Für die Trempelrahmen habe ich Birnenholz genommen, in einer Stärke von 1,5 mm. Stellenweise waren mir die Stückpforten-Ausschnitte nicht ganz so gleichmäßig gelungen, an diesen Stellen habe ich 2 - 2,5 mm-starkes Birnenholz genommen. Durch die spätere Sichtbeplankung sollten die Rahmen aber hinterher wieder gleichmäßig aussehen.

Hier nun die Fotos - mit den Trempelrahmen wird sich wohl noch ein wenig hinziehen, 12 sind es heute geworden:

(http://666kb.com/i/c6hs6kzl7riy7hqjn.jpg)
(http://666kb.com/i/c6hs6t44f6bh57o9v.jpg)

Fortsetzung folgt...´

Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 19. August 2012, 17:38:44
Trempelrahmen die zweite Runde

Die Rahmen für das untere Batteriedeck auf der Backbordseite sind eingebaut. Weiter ging es mit den Rahmen für das mittlere Batteriedeck auf der Seite:

(http://666kb.com/i/c6irjcfhajxeqagfj.jpg)
(http://666kb.com/i/c6irjlwllh72nigmn.jpg)

Fortsetzung folgt...

Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update 8. September
Beitrag von: Bradhower in 25. August 2012, 21:11:22
wieder ein paar kleine Fortschritte...

Die letzten Rahmen für die Stückpforten auf der Backbordseite wurden eingebaut - damit geht es auf dieser Seite als nächstes ersteinmal mit der Sichtbeplankung weiter:

(http://666kb.com/i/c6oztkjaimrl9smhq.jpg)

Der Galionsbereich ist zwar aktuell noch kein großes Thema, aber da ich bei den DeAgo-Heften aktuell bei Nr. 40-42 (mit Heck- und Bugarbeiten als Thema) angelangt bin, habe ich die Gelegenheit genutzt und das Schott schon mal eingebaut:

(http://666kb.com/i/c6ozvqlszdr0a21ge.jpg)

Fortsetzung folgt...

Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 08. September 2012, 17:52:02
Eigentlich war heute ein Tag zum Mäusemelken, die Reizbarkeit war hoch, das handwerkliche Talent hielt sich lange Zeit versteckt und kam dann glücklicherweise in der zweiten Bastelhälfte wieder zum Vorschein. So dass am Ende des Basteltages doch noch was Produktives bei rum kam:

Zunächst mein größter Aufreger des Tages - irgendeine Stimme sagte mir, dass ich das Schott achtern aussägen sollte - für den Fall das der Innenausbau der Vic doch größer ausfällt als Anfangs geplant. Nach einer unbestimmten Anzahl von gebrochenen Sägeblättern, einschließlich einer durch den Kellerraum fliegenden Laubsäge wurde kurzerhand kurzen Prozess mit dem Schott gemacht und ein Neues ausgesägt und eingebaut:

(http://666kb.com/i/c731iehslr4vuxnxv.jpg)

Danach habe ich mich dem Heck gewidmet. Model Mariner hat mich im Bolitho-Forum darauf hingewiesen, dass das Rundgatt (sehr schön hier zu sehen: http://www.modelshipworld.com/phpBB2/viewtopic.php?t=10142&postdays=0&postorder=asc&&start=360 (http://www.modelshipworld.com/phpBB2/viewtopic.php?t=10142&postdays=0&postorder=asc&&start=360)) an der Victory, eher ein Plattgatt ist. Das ist leider eine typische DeAgo-Krankheit, denn alle diese Victory´s zeigen hier ein ziemlich flach verlaufendes Achterwerk. Ich habe durch das Aufleimen und Abschleifen von dünnen Leisten versucht, etwas mehr Rundung in das Gatt zu bekommen. Viel Spielraum war dort leider nicht, sonst hätte ich den Achtersteven herausbrechen müssen. Aber immerhin ist das Gatt nun etwas runder :o)

(http://666kb.com/i/c731nds32njgncp6b.jpg)
(http://666kb.com/i/c731ok9c6m7w6ixrn.jpg)

und noch einmal von unten - links noch der unbehandelte Bereich, rechts die neuen Planken - beim Fotografieren hatte ich heute leider auch nicht den besten Tag, aber ich hoffe man sieht trotzdem was ;o) :

(http://666kb.com/i/c731pl5a4l8sjs67n.jpg)

Zum Abschluss noch ein kleiner Ausblick auf das, was mir am Heck der Victory noch vorschwebt - mal sehen, die aktuelle Beplankung an Steuer- und Achterbord werde ich an dieser Stelle wohl noch einmal neu machen müssen...

(http://666kb.com/i/c731q9kcqnctih9pv.jpg)

Fortsetzung folgt...

Gruß Marcel


Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update 15. Sept.
Beitrag von: Bradhower in 15. September 2012, 18:57:20
Heute wurde das Rundgatt an der Backbordseite noch angebracht und geschliffen. Es sollte dort später eine wahre Freude werden, die Sichtbeplankung aufzubringen, denn die Rundung sorgt doch für einen angenehmen Übergang:

(http://666kb.com/i/c7a6t384pc3fvzi33.jpg)

Anschließend ging es an Steuerbord mit dem Trempelrahmen weiter - sind nur drei Stück heute geworden:

(http://666kb.com/i/c7a6ty82liyd63znz.jpg)

Es sind nur drei geworden, weil ich zwischendurch auch mal die Heckgalerie probehalber eingepasst habe. Um auch zu sehen, wie das Zimmerwerk angebracht werden müsste, da ich hier gleichzeitig auch noch vor der Zustandsbeschreibung des Hecks stehe. Mit Balkonen oder ohne?!? Auch der Übergang unterhalb der unteren Fensterreihe ist eigentlich kompletter Käse, wenn man sich das Original dazu ansieht...

(http://666kb.com/i/c7a6vsryxdkuiygcv.jpg)

Aber immerhin gefallen Mr. Portnoy die schönen großen Fenster ;o)

(http://666kb.com/i/c7a6wxg7yut6syu6n.jpg)

Fortsetzung folgt also...


Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 15. September 2012, 19:41:21
Hi Marcel,

die Änderung des DeAgo Unsinnsgatt in das Rundgatt hat sich wirklich gelohnt. Die Linien der dicken Lady sehen nun deutlich besser und eleganter aus :P
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 17. September 2012, 21:00:57
Hallo Christian,

es ist wahrscheinlich nicht das eleganteste Rundgatt, aber rückblickend war es der richtige Hinweis, die Rumpfform der Victory zumindestens etwas in Richtung Original zu bringen... ;)

Grüße Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - Update 13. Oktober
Beitrag von: Bradhower in 13. Oktober 2012, 18:15:06
"Es klafft ein Loch in der Bordwand..."

Wie schon im Vorfeld angedroht, möchte ich anständige Durch- und Eingänge zu den Seitengalerien haben, da diese Idee erst zu später Stunde gereift ist und die seitliche Bordwand schon DeAgo-Like entfernt wurde, musste ich hier ersteinmal die Abrissbirne kreisen lassen:

(http://666kb.com/i/c82jslimvfs3032lm.jpg)

... anschließend wurden die Leimreste weggeschliffen und danach das Ganze neu beplankt:

(http://666kb.com/i/c82jsxabubmq3nsoa.jpg)

Die Eingänge habe ich daraufhin schon eingezeichnet. Allerdings noch nicht ausgeschnitten, da es hier leider ein kleines Problem gibt. DeAgo hat hier "verständlicher Weise" auf einen weiteren Spant verzichtet und somit hängen die Ausläufer der Planken noch in der Luft:

(http://666kb.com/i/c82jt7qcnr2qzcqga.jpg)

und hier ist nun eine gewisse Kreativität gefragt, wie man die Plankenausläufer zu einem schönen "Anschmiegen" bewegen kann - die einfachste Lösung, man baut zusätzliche Spanten ein:

(http://666kb.com/i/c82jth5kfkd1w8gyy.jpg)

Der Nachteil hierbei - egal wie schmal die Spanten sind, sie kollidieren mit der späteren Fensterfront. Auch der Einbau der Deckenbauteile ist hier schwierig, denn die wollte ich eigentlich aus dem Bausatz nehmen....

Somit ist aktuell Plan 2 die bessere Idee:

(http://666kb.com/i/c82jtpkyzh3dul1be.jpg)

zusätzlich wird das untere Deckenelement geteilt, damit ich es wie in dieser grafischen Darstellung einsetzen kann, nachdem das Zimmerwerk achtern errichtet worden ist:

(http://666kb.com/i/c82ju32xgzo3dwoa2.jpg)

Aber hier ist noch nicht das letzte Wort gesprochen - eine dritte Möglichkeit geistert mir auch schon durch die Birne. Sollte sie sich festsetzen, gibt es die im nächsten Bau-Update.

Fortsetzung folgt...

Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - UPDATE
Beitrag von: Bradhower in 31. Juli 2013, 19:04:16
in den letzten Tagen/Wochen ging es auch wieder an der Victory weiter - die unteren Trempelrahmen wurden eingebaut, außerdem wurde mit der Sichtbeplankung begonnen. Diese besteht aus Birnenfurnier

(http://666kb.com/i/cg9lqpkkh8fb6nj9g.jpg)
(http://666kb.com/i/cg9lr7t0wpilpntqc.jpg)
(http://666kb.com/i/cg9lrkqb2xkuqzqkk.jpg)

- da sich diese Beplankungsarbeiten immer ein wenig ziehen - habe mich zur Abwechslung auch weiter mit dem Heckspiegel beschäftigt. Der Plan sieht ja immer noch vor eine 1765er Victory zu bauen:

Der Bausatz-Heckspiegel hat sich für die weiteren Pläne eine 1765er Victory zu bauen als eher untauglich erwiesen (zu viele Fenster, falsche Form, keinen Ausschnitt für die Balkone) - folglich muss ein neuer Heckspiegel her, der idealerweise von der Konstruktion her dann auch gleich die beiden Balkone am Heck berücksichtigen sollte.

So wurden als erstes mal drei Querbalken eingezogen - auf den Fotos sind die oberen beiden noch mit Klebeband in Szene gesetzt worden. Hier fehlt auch noch eine leichte Abflachung der Balken nach steuer- und backbord. Der unterste Balken wurde schon entsprechend so bearbeitet:

(http://666kb.com/i/cg9l8384gktlz351g.jpg)

die Abflachung kann man auf diesem Foto ganz gut sehen:

(http://666kb.com/i/cg9la9uzlnpfa4mys.jpg)

wie man auf dem folgenden Foto ebenfalls sieht - wurden die Decksplanken beim unteren Galeriedeck kalfatert und eingebaut. Es handelt sich hierbei um 4 mm breite Ahorn-Streifen, der untere Teil dieses Decks wurde in Walnussbeize bemalt. Wenn die Verkleidung der Seitenwände und des Schotts (den groben Ausschnitt des Schotts sind man auf den oberen Bildern) eingebaut ist und eine ansprechende Farbe (evtl. Weiß) erhalten haben, sollte das vielleicht ganz nett aussehen:

(http://666kb.com/i/cg9lawjyj60slmaf8.jpg)

Aktuell bin ich auch am Überlegen, ob ich das untere Galeriedeck nicht doch "tiefer in den Raum" hinein ausbauen sollte. Dann wäre noch Platz für den Ruderpinnenkopf und die Kabinen an steuer- und backbord auf diesem Deck, ziehen sich über die Länge von 3-4 Stückpforten. Ehe eine Schottwand auf das eigentliche Batteriedeck leitet. War anfangs eigentlich nicht so geplant - aber wehe man sieht durch die Heckfenster später dann doch mehr als anfänglich gedacht...  :pffft:

Nachträglich auch noch einmal eine Seitenansicht:

(http://666kb.com/i/cg9le8touvwnztiro.jpg)

Zum Abschluss des Tages war auch noch die Werftaufsicht vor Ort:

(http://666kb.com/i/cg9lewt9b9udvhnb8.jpg)

die kommende Seitengalerie wurde auch schon mal inspiziert - keine Sorge, die Tür bleibt nicht orange...  ;)

(http://666kb.com/i/cg9lfkrvrwaaiwj7o.jpg)

Fortsetzung folgt...

Gruß Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Marstec in 03. August 2013, 13:03:29
 :P das echt ein jahrzehnt projekt  :6:
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Bradhower in 03. August 2013, 18:04:18
ich hoffe auch das ich es in 9 Jahren schaffe...  :6:  :pffft:

Grüße Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84) - UPDATE
Beitrag von: Bradhower in 04. August 2013, 16:40:41
Ahoi zusammen,

gestern habe ich die Abschlussleiste an der Beplankung vorbereitet und die Aussparungen für die Querbalken. Zusammengesteckt hält das alles schon sehr gut. Zusätzlich habe ich mir eine Schablone vom Heckspiegel angefertigt, mit einer leichten Anpassung, in dem ich auf die Ausbeulung oben links und rechts verzichtet habe.

(http://666kb.com/i/cgdk5ot7051bfi2d8.jpg)
(http://666kb.com/i/cgdk623hqgx9efhbw.jpg)

Als Nächstes beginnt die richtige Fensteraufteilung für die untere Galerie und der erste Balkon wird ausgearbeitet. Ich vermute danach geht es dann ersteinmal wieder mit der Sichtbeplankung weiter.  :)

Grüße Marcel
Titel: Re: Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)
Beitrag von: Universalniet in 05. August 2013, 20:51:05
Einer gibt nicht auf!!!  :P
Schöne Fortschritte und das Birnenfunier sieht wirklich toll aus.