Kategorie 4 - Saab J29F Tunnan Österreich

Begonnen von Hans, 06. März 2011, 23:38:38

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Hans


Das Foto hat mir dankenswerter Weise Erik Frikke zur Verfügung gestellt.

Oben also mein konkretes Vorbild.

Die Bausatzvorstellung übernehme ich von Ralf B, der diesen Kit auch auf der Pfanne hat:
http://www.modellboard.net/index.php?topic=35569.msg515174#msg515174

Letztlich ist es wohl Kategorie 4, es werden an Fremdteilen geätzte Sitzgurte eingesetzt, das ist aber schon alles. Mehr auf den noch folgenden Fotos. An den Markierungen wie sie auf dem Vorbild-Foto zu sehen sind, murks' ich noch etwas herum. Einen Hersteller hab ich gefunden, nachdem ich mein komplettes Lager umgewälzt hatte nach einem gelben M mit schwarzen Rand, 9mm gross. Das Staffelwappen male ich mit der Hand, eine schwarze 1 werde ich noch finden.
Fotos folgen.

H.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Universalniet

Hallo hans,

die Tunnan ist ein wirklich interessantes Flugzeug. Hab gerade heute erfahren, dass ich im Mai nach Linköping komme, wo das schwedische Luftwaffenmuseum steht. Eventuell habe ich sogar Zeit den einen Abend in das Museum zu kommen. Neben eine Ju86 und anderen Schätzen steht da auch eine Tunnan ...  :9:

Ich bin voll bei Deinem Baubericht.

Gruß,

Marc

Hans

Marc, Linköping ist auf alle Fälle einen Abstecher wert. Neben all den Saabs auch eben Ju 86, P-51, Spitfire, Gloster Gladiator, Fiat CR 42 etc etc . Eine echte Schatzkiste!!

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Hans

#3


Ich fasse mal die Aktivitäten der letzten Tage zusammen, ich schaff's nicht, synchron zu berichten. Faktisch bin ich mit dem Bau (nicht der Lackierung) zu 98% fertig, gleichwohl hier mal die Doku bis vorgestern....

Oben die ausgepackten Teile. Die Decals darunter brachten mich auf eine schräge Idee, aber ich mach's nicht, keine Sorge. Gleichwohl, ganz konventionell wird das Schlussergebnis nicht sein. Von mir aus ist es dann Kategorie 9... :D.

Die Rumpfhälften hat der Mad Trencher noch vermurkst, die Flügel haben dagegen erhabene Panels. Entweder oder - mit Captain Hooks Hilfe haben die Flügel nun auch Trenches.



Ich mag das Gravieren nicht sonderlich, mich nervt das Säubern der Gravur. Captain Hook nimmt zwar viel Material mit, aber nachfuzzeln und schleifen und polieren muss man trotzdem. Schlusspolitur mit angespitztem Holz sowie einen fast vollig gekürzten Flachpinsel (als Bürste, die gleichzeitig poliert).



Die Tunnan war irgendwie grün innen. Also hab ich irgendein Grüngrau von Tamiya (TS-Spray) herangezogen. Am Sitz wurden die seitlichen Wangen erheblich dünner geschliffen. Ein Sitzpolster und ein Kopfpolster entstanden nach Dr.M.B's Superschnellmethode: UHU Patafix geknetet, geformt, mit Superkleber gehärtet, lackiert. Basta. Gurtsystem sind Messingätzteile aus der Ersatzteilkiste (müssten Airmodels deutsche Gurte sein). Das Panel ist nur bemalt. Die Position des Panels, so stellt sich beim Zusammenbau heraus ist falsch. Liebe Nachbauer: Klebt das Panel in den Rumpf an die richtige Position und nicht auf den Boden des Cockpits. Am Bangseat dann noch ein Bügel aus Messingdraht ergänzt.



Die Teile sind nur grundiert, mehr Farbe danach (Aqua Color)



Für einen ordentlichen Dreipunktstand ist wohl schon Blei nötig. Hier ein paar Kugeln, mit Cyankleber-Gel fixiert. Das weisse unterm Sitz sind auch Bleikugeln aus einem Vorhang-Bleiband, ich hab einfach die Stoffumwebung dran gelassen.



Sorry für das schlechte Bild. Am Heck einfach eine Röhre aus Polystyrol (Evergreen), der Abschluss der Röhre einfach mit zentralem Loch. Das original Matchboxteil entfällt ersatzlos.



Hier die Hauptkomponenten montiert. Die Passung ist mittelmässig, der Flügelansatz braucht Aufmerksamkeit. Eigentlich stimmt da der Paneverlauf nicht mal ansatzweise, aber das ist mir zuviel. Wenn ich mal eine korrekte Tunnan bauen will, dann Heller plus Zusatzteile. Hier muss das so reichen.



Richtig falsch ist der Einlaufring. Das Profil von der Seite geht nicht grösser werdend in den Rumpf über, sondern gerade. Sieht aus, als ob ein Ring mit Einheitsdruchmesser draufgesetzt wurde. Schrecklich. Man kommt mit Beischleifen einigermassen klar, aber der Bereich zwischen Cockpit und Ring muss aufgespachtelt werden.

Beim nachfolgenden Einschleifen kann man gleich das Profil im Querschnitt am Beginn der Kanzelhaube mit beischleifen. Der flache Bereich neben der Panelabdeckung ist viel zu breit für die Glashaube, es würde dort eine Stufe bleiben. Also hier abrunden. Man könnte auch die Kanzel aufkleben, alles spachteln und schleifen, aber ich kann das nicht. Irgendwie gelangt mir bei sowas immer was in die Kanzel, Schleifstaub, Dreck, Farbe, irgendwas. Also muss ich es vorher passend machen.

Heute habe ich die Schleifarbeiten abgeschlossen, kontrolllackiert, wieder abpoliert, und die Blechstösse vorne nachgraviert und die durchs Verkleben unterbrochenen Stösse wieder verbunden. Bericht und Fotos morgen.

H
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Wolf

du gibst ja richtig Gas....das Projekt geht doch bis November.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Hans

Das ist ja der Teaser. Die FW gibts ja auch noch.

H
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AnobiumPunctatum

Hans,

danke für die Beschreibung des Gravierens der Panel lines. Das hilft mir weiter :P
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Hans

Im Moment noch keine neuen Modellfotos. Ich versuche in der Zwischenzeit, das p.p.Publikum mit Vorbildfotos zu unterhalten. Es sind eigene Aufnahmen aus dem Luftwaffenmuseum in Linköping sowie Aufnahmen in einem "Museum" bei Bad Ischl (ein Sammelsurium von Opel Blitz bis vergammelter MiG 21, die übliche haufenweise Sammlungspräsentation eines Sammlers, der sich nicht beschränken kann). Die Qualität ist nicht toll, ich hab da nicht immer die Superkamera dabei und die Lichtverhältnisse in den Museen sind ja auch nicht immer fürs Fotografieren die besten.

























Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Hans

#8


Nachdem die normalen Gravuren nochmal gereinigt wurden, nun die Verbindung der Gravuren auf dem Rumpf. Diese runde, konische Form kann ich nicht durch Dymo-Tape oder sonstwas als Lineal gerade gravieren, deshalb der alte Sägen-Trick. Die Säge graviert nicht nur, sondern ist gleichzeitig ihr eigenes Lineal. Hier bei den mad trenches gleich die grosse Säge, bei feinen Gravuren nimmt man natürlich besser geätzte Sägen oder Uhrmacher/Silberschmiedblätter.



Das Ergebnis. Gleichwohl ist der Kampf um eine saubere Gravur für mich hier grenzwertig. Macht mir keinen Spass, echt nicht, ich denke, ich gehe hier einen Kompromiss ein, den möglichweise einen geduldigeren Graveur gruseln läßt.



Im Schwerpunkt unten habe ich ein Polystyrolröhrchen eingesetzt, das komplett durch den Rumpf geht.



Hier nun sind alle Bauteile verbaut. Die Zusatztanks sind von den Pylonen getrennt und die Pylone etwas in eine bessere Form verschliffen.



Nach nochmaligen Überschleifen wurde mit Gunze Surfacer 1200 aus der Dose grundiert, danach nochmals die Gravuren kontrolliert und bearbeitet und nun ist die erste Lackschicht in Tamiya Chrome Silver drauf. Verwendet habe ich die Herpa Airbrush, da das Säubern einer Airbrush nach dem Lackieren von Metallfarben eine Strafarbeit par excellence ist. Genau dafür hab ich mir die Herpa gekauft.....Düse ab und weg damit.

H
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Hans

Das Tamiya-Silber sieht furchtbar aus. Passt nicht, zu grobkörnig, zu hell. Der Anstrich ist mittlerweile durch eine Mischung aus Revell Aqua Hellgrau 78 und Vallejo Air Steel und Aluminium plus Revell Mattlack als zusätzlicher Haftvermittler für die Vallejos ersetzt. Der Plan ist: Paneele abkleben und mit Metallvarianten versehen, danach Future, danach Washing, danach Mattlack, danach Weathering. Bei den Metalltönen bleib ich jetzt mal bei Vallejo plus Klarlack, ggf auch Future, mal testen. Hintergrund ist ein gewisses Misstrauen den Vallejos gegenüber wg der Haftung.

H
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KlausH

Hast du Tamiya X-11 genommen? Das ist für den Maßstab definitiv zu grob, ich finde es schon für 1/24 grenzwertig. Bin mal gespannt, wie deine neue Mischung aussieht.

Schöne Grüße
Klaus

Hans

Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Hans

Geht schon weiter, nur im Moment noch ohne Fotos. Die Maschine ist komplett lackiert, zuerst mit der o.a. Mischung. Danach habe ich einzelne Paneele abgeklebt und mit Vallejo Aluminium lackiert. Hat ganz gut ausgesehen, bis ich die Klebebänder zu früh entfernt habe. Das Vallejo Alu trocknet sehr schnell und härtet extrem langsam. Ein wunderschöner Fingerabdruck auf der Flügeloberseite war die Folge. Zudem hat das Klebeband an einigen Stellen die Grau-Alu-Mischung entfernt, die Haftung war einerseits zu gering und andererseits zu hoch  :D.

Der Fingerabdruck ist verschliffen, poliert und mit einer neuen Alu-Schicht überlackiert. Diesmal 40% Future und 60% Alu. Mal sehen, ob das wirkt. Die beschädigten Grau-Alu-Schichten korrigiere ich morgen, ggf übermorgen, damit das neue Alu auch wirklich hart ist. Nachdem ich keine Lust auf erneute Abklebeorgien habe, muss ich dann doch in den saueren Apfel beissen und mit der richtigen Airbrush Metalltöne spritzen...igitt.

Fotos folgen

H
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Hans

Alle Korrekturen durchgeführt. Paneele abgeklebt. Haube gefutured und abgeklebt. Fehler in der Lackierung neu lackiert. Erste Feinlackierungen per Pinsel und Revell Aqua. Beim Pinselreinigen einen Tropfen Alkohol auf die Oberseite der glänzenden Aluschicht gebracht, dort, wo das Abkleben erneut die alte Lackierung beschädigen wird. Merda.

H
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fellfrosch79

:4: puuuuh... Das sind solche Momente, in denen ein Modell durchaus an der Wand landen könnte...

Sei tapfer! Du schaffst das!

cheers,

Dennis

Ralf_B

Mensch Hans,

das klingt nach viiiel Arbeit! Du legst sie Messlatte ganz schön hoch...

Bin gespannt auf die Bilder!

Ralf
Ich versuche mich zu bessern! :V:
KLICK: Mini-GB 50 Jahre Mondlandung





Hans







Der aktuelle Stand. Hier nochmal die Zusammenfassung der Lackierung:
- Tamiya X-11, zu grob
- 50% Vallejo Air Alu und Steel, 50% Revell Aqua hellgrau. Farbe ist berührungsempfindlich, soll heissen, bei Berührung schlägt das Alu durch. Kann man nutzen, indem man es poliert. Die Vallejo Air-Metallfarben sind eingeschränkt polierfähig, der Metalleffekt wird besser.
- Paneele in Vallejo Air Alu / 30% Future
- weitere Paneele in Alu-Decal von MicroScale. Klappt nur bedingt, trotz superscharfen neuen Skalpells sind die Schnittkanten nicht 100% gut.

Es musste mehrere Male hin-und her abgeklebt werden, einfach aus Schlamperei und Hektik. Das nächste Mal geb ich gleich eine Schicht Future über das Grau-Alu, damit es besser grifffest und abklebefest ist.

Hier nun die Future-Schicht zum "versiegeln", als Weathering-Basis und Anti-Silvering-Basis. Jetzt werden die Blechtstösse betont und die Decals kommen drauf.

Hinweis: Die Paneele sind nicht wirklich in der Form der Originale. Komplett umgravieren wollte ich nicht.

H
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KlausH

Klingt ein wenig praradox, wenn du bei den Gravuren auch noch von "betonen" sprichst. ;) Aber du weißt ja bekanntlich, was du tust, drum schau ich einfach mal weiter zu.

Schöne Grüße
Klaus 

Hans

Da hast du völlig recht. Aber ich sag ja, was völlig normales wird das nicht... ;)
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Hans

#19






Die TL-Decals sind recht trotzig. Eher starr, gehen nicht gern in die Grube. Gegen Weichmacher resistent, aber das ganze harte Zeug will und kann ich nicht nehmen, da das alles nur das Future / und /oder den Acryllack angreift. Decadry sind Rubbelbuchstaben, die ich vor ca 30 Jahren mal in Bozen gekauft habe - und die es verblüffender Weise heute noch unverändert gibt. ( http://www.decadry.de/page/153/decadry-anreibeschriften )  (Obacht, Grosshandelspreise!! 12er-Pack).
Ich habe die Ziffer jedoch auf klaren Decal-Film (Superscale) aufgerubbelt und mit MrGunze Super Clear aus der Spraydose versiegelt, bevor ich es wie ein ganz normales Decal aufgebracht habe.
Einige Wartungshinweise sind aus der Originalbox. Sie sind aus dem Register, die rote Farbe ist weiss grundiert und das Weiss sieht man. Auf silber aber eher nicht.
HaSpez ist CorelDraw 11, ein Foto des Wappens, CorelPhotoPaint, ACT-Decal Papier für Inkjet (klare Version), HP 4580 Inkjet, Mr Gunze Super Clear als Decklack.

Das Staffelwappen, ein Steinbock, ist bei den Originalen so angebracht gewesen, dass der Steinbock immer in Flugrichtung blickt. Linke Rumpfhälfte also Blickrichtung links auf dem Wappen. Ich hab natürlich das Wappen nur mit einer Blickrichtung gedruckt und das erst gemerkt, als alles drauf war.
Wer zudem sehr scharfe Augen hat, erkennt, dass der schwarze Rahmen um das gelbe M unvollständig und beschädigt ist. War ein Haufen Arbeit, das so hinzubekommen.

H
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Universalniet

Hallo Hans,

sieh schaaaarf aus.  :P :P

Ein Frage, auf dem linken Flügel, hast Du da an der Spitze etwas zu weit abgeklebt, oder warum scheint da ein Ecke Hellsilber zu fehlen?  ?(

Gruß,

Marc

Hans

Das ist durch das mehrmalige Hin-und Her-Abkleben entstanden. Ein echter Fehler. Aber wart's ab.

H
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Universalniet


Hans

So, Paneele sind fertig, erstes Weathering ist drauf, Mattlack (Gunze Aquaeus) auch. Bilder gibt es im Moment nicht, da der aktuelle Zustand eher verwirrt.... :D. Ich muss mich jetzt auf die Suche nach einer Grundplatte machen, mal sehen, was ich da mache. Dann erst kanns weitergehen.

H
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Hans

Ich habe mich mit dem Fotografen in Verbindung gesetzt, der das Vorbildfoto (siehe ersten Beitrag) gemacht hat. Ich hatte ihn gebeten, mir zu erlauben, das Vorbildfoto zu zeigen, nicht nur zu verlinken - was ich zwischenzeitlich getan habe. Zusätzlich schickte er mir auch einen Link zu einem Bild der anderen, der rechten Seite. Murks. Auf die Maschine gehört unter das Cockpit eine schwarze 700 im Lorbeerkranz. Keine grosse Sache ----wenn ich denn das Modell nicht schon mit Mattlack behandelt hätte. Jetzt muss ich mal sehen, was ich jetzt mache.

H

Foto: Erik Frikke
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