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Übungsfigur

Begonnen von coporado, 30. März 2016, 17:40:30

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coporado

Moin zusammen,

habe mir heute mal einen Landser zum üben vorgenommen, insbesondere Augen und Licht und Schatten im Gesicht wollte ich weiter verbessern, aber auch an der Uniform wollte ich ein paar Tests machen.

Beim Gesicht habe ich erst die Grundfarbe gemalt, dann aufgehellt und schattiert und dann washingartig mit etwas aufgehellter Grundfarbe verblendet. Dabei ist mir aber zuviel von den Lichtern und Schatten verloren gegangen, also nochmal Lichter aufgemalt und mit Vallejo Flesh Wash Schatten nachgezogen und danach nochmal vorsichtiger verblendet. Ganz zufrieden bin ich noch nicht, aber es wird. Bei der Uniform hab ich mal versucht ein wenig kontrastreicher als sonst zu Malen, was mir gut gefällt und m.E. nicht zu übertrieben wirkt.
Bei den weißen Rändern der Schulterstücken hatte ich allerdings so meine Probleme die Linien gerade zu ziehen (wie man sieht). Hat hier jemand einen Tipp für saubere Linien?
Habe auch mal versucht Bartschatten darzustellen und das Verschmutzen der Uniform mit Farbe ausprobiert.

Bin gerne für Kritik und Verbesserungsvorschläge offen!

Gruß
Sascha

Gruß
Sascha  :winken:

...und weißt du keinen Rat, nimm Draht!

BF

Sieht top aus, Sascha!  :P
Ich wünschte, meine Gesichter wären nur ansatzweise so gut. Ich habe insbesondere Probleme, die Augen vernünftig hinzubekommen.  :pffft:
Welche Grundfarbe hast Du genommen?

Gruß
Bodo

coporado

Hallo Bodo,

Grundfarbe ist eine Mischung 1:3 aus Vallejo 814 (Cadmium Red) und 876 Brown Sand. Lichter sind Grundfarbe + 815 (Basic Skintone), Schatten Grundfarbe mit braun abgedunkelt - und später nochmal mit Vallejo Flesh Wash nachgezogen.
Schau mal hier im Board bzgl. der Augen, da gibt es einige Threads wo das gut beschrieben ist.

Gruß
Sascha  :winken:
Gruß
Sascha  :winken:

...und weißt du keinen Rat, nimm Draht!

Uwe K.

Na schaut doch sehr gut aus.
Einige Kleinigkeiten noch an Licht und Schatten und die Hautbemalung noch etwas differenzierter
und schon iss gut.
Um feine Linien zu ziehen brauchts eigentlich nur Übung, Übung....
Einzig der Spalt zwischen Hals und Körper stört enorm.

Der Hoff

Wirklich verblenden mit Washings ist eh nicht wirklich das gelbe vom Ei. Wenns möglich ist, probier dich an einer größeren Figur, 54mm hat mir sehr geholfen besser zu werden. Da sieht man die Fehler leichter und man bekommt mehr G'spür für Farbe und Übergänge. Ich bevorzuge ja Öl weils mir besser liegt und ich finde auch besser aussieht (ist aber meine persönliche Meinung).

Bei Acryl Nasspalette nehmen und die Farben schön aufhellen und abdunkeln und so Übergänge schaffen. Washings sollten nur dazu dienen dir die Tiefen aufzuzeigen. Den Schatten würd ich dann mit Farbe malen und dann aufhellen und nicht mit Washing nachziehen. Du kannst natürlich das Wahing auch als Filter verwenden. Also zuerst Schatten und Lichter und Übergänge malen und dann mit einem Stark verdünntem Wash drüber. Der bricht etwas die Farbkanten auf und das Bild wirkt einheitlicher.

Achja und Üben Üben Üben  :6:

:winken:

MauzeTung

Ich finds sehr schön geworden! :)

Aber mal kurz gefragt: Welchen Maßstab hat denn die Figur? Sind das nicht 54 mm?

Viele Grüße
Marc

coporado

Moin,

danke für eure Rückmeldungen!

@Uwe: Der Spalt zwischen Kopf und Körper ist mir beim zusammensetzen auch gleich aufgefallen, hatte einfach nur keine Lust das noch zu korrigieren, sollte die Figur Ihren Weg auf ein Dio finden, wird der natürlich noch beseitigt  :pffft:

@Hoffi: Die Figur ist 54mm (1/35)  ?( Verblendet mit originären Washings hab ich bei der Figur nicht, hatte Licht und Schatten mit stark verdünnter Grundfarbe verblendet/ gefiltert, die Suppe kommt ja einem Wash ziemlich nahe. Dabei ist mir ja zuviel von Licht und Schatten verloren gegangen. Vielleicht muss ich Licht und Schatten hier noch kräftiger Malen, damit der Effekt nicht verpufft beim verblenden? Ich werde das nochmal probieren. An Öl habe ich mich noch nicht "rangetraut", wird aber mal Zeit die Variante zu testen, du hattest ja einen schönen Fred dazu hier im Board geschrieben.

@Marc: Danke und die Figur ist 54 mm bzw. 1/35 oder ist 54 mm größer als 1/35  ?(

Gruß
Sascha  :winken:
Gruß
Sascha  :winken:

...und weißt du keinen Rat, nimm Draht!

BF

Vielen Dank für die Info, Sascha!

Dann werde ich es auch mal mit Vallejo versuchen.  :1:

Gruß
Bodo

Uwe K.

Man sollte es zwar kaum glauben, aber es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen 1/35 und 54mm (1/32).
Bemerkt man erst, wenn man mal zwei entsprechende Figs nebeneinander hält.

Koffeinfliege

Hier bekommt man eine grobe Vorstellung der Größenverhältnisse:



Quelle, Preiser-figuren:
http://www.preiser-figuren.de/cms,massstab

Der Hoff

Oder so





Wie du siehst hast du da ganz andere Flächen und Möglichkeiten. Größere Figuren eignen sich hervorragend zum Üben der Technik, kann man dann in jedem Massstab anwenden.

:winken:

coporado

Hugh...krass das hätte ich nicht erwartet, dass es so ein Unterschied ist, wird auf dem Bild von Hoffi nochmal richtig deutlich  8o

Danke euch!
Gruß
Sascha  :winken:

...und weißt du keinen Rat, nimm Draht!

Hans

54mm-Figuren können 1/32 sein, müssen aber nicht. Die "alte" Regel war mal, dass 54mm der Abstand von den Augen bis zu der Standfläche sind. Je nach Kopfbedeckung war dann auch mal eine Figur mit 60mm Gesamthöhe drin. Andere wieder machen 54/55 mm Gesamthöhe. Das entspricht 175/6 cm in 1/32. Die Preiserfiguren im Bild sind auf 180 cm gerechnet. Aber nix desto trotz, der Unterschied ist sichtbar. Ähnlich relevant ist das übrigens auch mit 1/76 und 1/72er Figuren.

Zur Bemalung:

Meine Technik bei Wasseracryl.
- Ich habe keine bevorzugte Marke. Es gibt keine "besseren" oder gar schlechteren Farben. Egal ob Vallejo, Andrea, LifeColor oder Revell Aqua: Sie gehen alle gleich gut. Aus bestimmten Gründen wären die Farben am besten, die keine Mischfarben sind, sondern nur aus einem einzigen Pigment bestehen. Bei Künstleracryl ist das meist so, aber das sind die einzigen Wasseracryl mit denen ich nur eingeschränkt zurecht komme
- Wichtiger ist ein guter, die Spitze haltender, teurer Pinsel. Neben spitzen Pinseln sind für Grundbemalungen manchmal schmale Katzenzungen hilfreich
- Wenn ich beim Bemalen an Washing, Filter, Verblenden denke, komme ich durcheinander. Für mich gibts da verdünnte Farben, beim Malen eigentlich Lasur genannt
- Ich bemale zuerst die Grundfarbe
- Die Schatten werden mit abgedunkelter Grundfarbe, etwas dünner angemischt, gemalt.
- Der Übergang der Schattenfarbe zur Grundfarbe wird mit verdünnter Grundfarbe verblendet.
- Verblendet man zuviel, einfach Schattenfarbe verdünnen und nachziehen
- Allerdunkelste Schatten anlegen (Grundfarbe noch mal abgedunkelt)
- Verblenden nur bei Bedarf, manchmal macht ein scharfer Schatten Sinn

- Schatten sind wichtiger als Lichter.

- Helle Stellen mit aufgehellter Grundfarbe anlegen. Nix drybrushen.
- Verblenden wieder mit verdünnter Grundfarbe
- Spitzlichter sparsam setzen, eher mit dünner heller Farbe von breiter bis zur feinen Linie aufbauen.

- Mit Wasseracryl male ich dünne Lasurschichten über dünne Lasurschicht. "Verblenden" wie bei Öl durch Vermischen der Farbe am Objekt geht nur mit Öl gut

- bis 54mm male ich in Wasser, ab 75 mm Öl.


Zur konkreten Figur: Super Gesicht. Bekleidung einfach noch mehr Schatten und fertig. Sich zuerst eine saubere Pinselführung anzugewöhnen ist wichtiger als wilde Lichterspiele und Nasenrückenfarbtöne aus 8 Farben gemischt.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Der Hoff

Noch ein Tipp von mir, besorg dir "gute" Figuren. Mit den alten Figuren von Tamiya kannst du zwar üben, mich hats aber mehr gefrustet. Denn bei einem grob modellierten Gesicht, Gewand usw kann man Maltechnisch nicht viel retten. Kann man natürlich schon, aber dann hat man die Figurenmalerei schon etwas im Griff, für den Anfang ist da kaum ein Blumentopf damit zu gewinnen.

Ich hab mir Zinnfiguren von Andrea besorgt (54mm), sind zwar nicht ganz billig, die Qualität ist aber Pippifein. Material lässt sich auch Prima entlacken, braucht man keine Angst haben, dass sich da irgendwas auflöst. Kann man auch die Ölfarbe im Backofen "trocknen" lassen.

Bei 1:35 nimm irgendwas "Neu" modelliertes, also nicht die 70Jahre Tamiya Figuren.

Achja, falls du dich an Öl ranwagst, nimm dafür eigene Pinsel. Also Pinsel nur für Acryl oder für Öl, die mögen es nicht da gemischt zu werden, gehen schnell kaputt.

coporado

Zitat von: Hans in 31. März 2016, 18:20:53

Zur Bemalung:

- Wichtiger ist ein guter, die Spitze haltender, teurer Pinsel. Neben spitzen Pinseln sind für Grundbemalungen manchmal schmale Katzenzungen hilfreich

Die hab ich bereits seit längerem, Windsor & Newton von 000 bis 2, damit komme ich super zurecht und die Pinsel sind wirklich 1A

Zitat von: Hans in 31. März 2016, 18:20:53
- Wenn ich beim Bemalen an Washing, Filter, Verblenden denke, komme ich durcheinander. Für mich gibts da verdünnte Farben, beim Malen eigentlich Lasur genannt

Stimmt, Hans! Das Filtern, Washing, Verblenden ist die Lasur! Hierzu noch eine Frage: Bringst du die Lasur über z.B. das gesamte Gesicht auf oder nur über die Schatten/ Lichter? Beim lasieren über das gesamte Gesicht, um an dem Beispiel zu bleiben, gerät schnell Lasur z.B. in die Augen und versaut einem im Zweifel eben diese. Das Malen der Lasur nur über die Schatten/ Lichter ist aufgrund der dünnen Konsistenz auch nicht ganz einfach. Hab beides schon versucht und bin mit der Variante über´s gesamte Gesicht und dabei sehr vorsichtig vorzugehen, um z.B. die Augen auszusparen am Besten gefahren.

Zitat von: Hans in 31. März 2016, 18:20:53
- Ich bemale zuerst die Grundfarbe
- Die Schatten werden mit abgedunkelter Grundfarbe, etwas dünner angemischt, gemalt.
- Der Übergang der Schattenfarbe zur Grundfarbe wird mit verdünnter Grundfarbe verblendet.
- Verblendet man zuviel, einfach Schattenfarbe verdünnen und nachziehen
- Allerdunkelste Schatten anlegen (Grundfarbe noch mal abgedunkelt)
- Verblenden nur bei Bedarf, manchmal macht ein scharfer Schatten Sinn
- Helle Stellen mit aufgehellter Grundfarbe anlegen. Nix drybrushen.
- Verblenden wieder mit verdünnter Grundfarbe
- Spitzlichter sparsam setzen, eher mit dünner heller Farbe von breiter bis zur feinen Linie aufbauen.

So in etwa bin ich auch vorgegangen, bis auf die Spitzenlichter, die habe ich bisher nie gemalt, werde ich mal probieren.

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!

Zitat von: Der Hoff in 31. März 2016, 21:22:04
Noch ein Tipp von mir, besorg dir "gute" Figuren. Mit den alten Figuren von Tamiya kannst du zwar üben, mich hats aber mehr gefrustet. Denn bei einem grob modellierten Gesicht, Gewand usw kann man Maltechnisch nicht viel retten. Kann man natürlich schon, aber dann hat man die Figurenmalerei schon etwas im Griff, für den Anfang ist da kaum ein Blumentopf damit zu gewinnen.

Das habe ich auch schon festgestellt, es ist ein himmelweiter Unterschied ob man eine Tamiya / Dragon bemalt oder eine Alpine, Stalingrad usw. Figur unter dem Pinsel hat!

Zitat von: Der Hoff in 31. März 2016, 21:22:04
Ich hab mir Zinnfiguren von Andrea besorgt (54mm), sind zwar nicht ganz billig, die Qualität ist aber Pippifein. Material lässt sich auch Prima entlacken, braucht man keine Angst haben, dass sich da irgendwas auflöst. Kann man auch die Ölfarbe im Backofen "trocknen" lassen.

Das werde ich mal probieren!

Zitat von: Der Hoff in 31. März 2016, 21:22:04
Achja, falls du dich an Öl ranwagst, nimm dafür eigene Pinsel. Also Pinsel nur für Acryl oder für Öl, die mögen es nicht da gemischt zu werden, gehen schnell kaputt.

Jup, dafür werd ich mir noch ne Charge W&N zulegen, denke die gehen für Öl oder Acryl gleich gut!?

Auch dir vielen Dank für die Tipps!

Gruß
Sascha  :winken:
Gruß
Sascha  :winken:

...und weißt du keinen Rat, nimm Draht!

Hans

Gesicht: Kommt drauf an. In 1/87 natürlich komplett die Lasur drüber, in 90mm eher nicht. Halt so gezielt wie eben möglich. Augen mal ich eh erst zuletzt.

Pinsel: Ich verwende die W&N für beide Farbarten. Beide Farbarten verursachen spezifische Probleme: Acryl geht manchmal schwer aus der Zwinge (unterste Stelle), die Haare spreizen dann. Verdünner bei Öl machen dagegen Naturhaar spröde auf Dauer, die Spitzen brechen. Da gibt's funf Dutzend Tipps wie Reinigen mit Seife, Nachfetten oder Verwendung des Haarconditioners des weiblichen Mitbewohners.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger