PzKpfw 38(t), model-hobby / Weapons of WWII, 1:25

Begonnen von fuchsjos, 11. Juni 2017, 21:52:03

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fuchsjos

Nach der ersten Grundierung mit metallischem Lack sieht die Panzerkette dann so aus. Die endgültige Farbgebung (Schattierung, glänzende Stellen, Rost, Dreck) kommt erst dran, wenn die exakte Länge der Kette bekannt ist (nach der Montage des Fahrwerks).

fuchsjos

Ach ja, bevor ich es vergesse ... die Inneneinrichtung ist bis auf das Funkgerät auch schon fertig.

Sachse 3

Nabend,
wenn man es nicht wüsste, dann könnte man an Aufnahmen eines echten Fahrzeuges glauben.
:respekt:

Staunender Gruß
Michel
Ich betrachte auch einen siegreichen Krieg an sich immer als Übel, welches die Staatskunst den Völkern zu ersparen bemüht sein muß. (Otto von Bismarck)

Im Bau: Langzeitprojekt Hafenstadt 1:250, Dampfer "Schwan" 1:250, Kirche Wang 1:150, Dampfer "Kronprinz" 1:250
I.WK-GB: Heizölfahrzeug Baltrum 1:250
Vorläufig stillgelegte Projekte:"SMS Markgraf", "Suworow"

eydumpfbacke

Es ist immer Wahnsinn, was ihr Kartonmodellbauer da zaubert. :1:
Ich staune immer wieder  8o
Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

bughunter

Und vielen Dank für den ausführlichen Bericht zum Resindruck!

Viele Grüße,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

fuchsjos

Danke, für die netten Kommentare.

Sollten Fragen zum 3D-Druck oder LaserCut auftauchen - nur her damit - ich habe mich sehr ausführlich mit den Themen beschäftigt.

LG
Josef

fuchsjos

#31
Back to the roots - die Funkgeräte sind wieder in herkömmlicher Kartonbauweise entstanden. Zum Größenvergleich ... das Raster auf meiner Schneidmatte ist 1 × 1 cm. D. h. die beiden Funkgeräte inkl. Rack sind ca. 3 cm lang.

Bild_045

Bis auf ein Stückchen Tesafilm für die Gläser und etwas Draht für das Anschlußkabel ist hier alles aus Papier - auch sämtliche Bügel (Einschübe und Kopfhörer) sind aus Papier gefertigt.

Bild_048

An der vorgesehenen Stelle aufgeklebt ist die Inneneinrichtung komplett und stellt sich nun so dar.

Bild_049

Bild_051

Der nächste Bauabschnitt behandelt das Funker-MG - davon dann demnächst mehr.

fuchsjos

Bevor der Deckel auf die gute Stube kommt, sind noch einige Kleinigkeiten zu beachten. Das Bord-MG sitzt in einer Kugelblende und sollte schon halbwegs in die vorgesehene Öffnung passen. Bei geschlossenem Innenbereich ist diese Schnittstelle allerdings unmöglich zu erreichen, also wird die Fertigung vorgezogen. Es werden zwei identische Waffen benötigt - eine für den Funker und die zweite sitzt im Turm. So hat man doppelten Spaß. Das MG ist gerade im Bau und wird laut Vorgabe des Bausatzes aus einer Fülle von winzigsten Teilen zusammen gebaut. Beachte den Griff des Spannhebels, der aus einigen Fusseln Papier ringförmig um einen 0,3 mm dicken Draht drapiert wurde. Der Lauf wurde mit einem zugekauften Messing-Drehteil umgesetzt - man sollte sich das Leben nicht unnötig schwer machen. Die Kugelblende wurde nach Vorgabe gebaut (Spantengerüst mit aufgezogener Hülle), zwecks Passung aber mit flüssiger Spachtelmasse versehen und sorgfältig rund geschliffen. Die Zieloptik mit Augenschutzring aus Gummi ist schon fertig, wird aber erst später aufgeklebt.

fuchsjos

Hier zeige ich euch den fertigen Deckel für den Innenraum mit der runden Öffnung für die Kugelblende. Ich versuche die Passgenauigkeit so hin zu bekommen, daß das MG erst viel später durch die Turmöffnung eingestzt werden kann und mehr oder weniger von selbst hält. Es wäre mir sonst beim Weiterbau ständig im Weg und anfällig für eine unfreiwillige Abrüstung. Es wurden nur einige kleine Verbesserungen in der Detaillierung vorgenommen. So erhielt das Anzeigeinstrument (Tachometer und Öldruckanzeige) ein Schutzgitter aus Papier. Interessanterweise sitzt diese Anzeige nicht auf der Fahrerseite, sondern beim Funker ... aber die Einhaltung von Geschwindigkeitsvorschriften war wohl nicht so wichtig zu dieser Zeit. Die beiden Löcher oberhalb der großen Luke sind für die Stützen des Kupplungspedal, wie ich weiter oben erwähnt habe. Auf das Verkleben derselben freue ich mich jetzt schon ...

Adam33332

Wow... das ist ja mal super. Und Hut ab für dein Detailgrad.  :P :klatsch:

Sachse 3

Hallo,
eigentlich wollte ich etwas dazu schreiben, doch bin ich sprachlos und staune einfach nur. :respekt:

Gruß
Michel
Ich betrachte auch einen siegreichen Krieg an sich immer als Übel, welches die Staatskunst den Völkern zu ersparen bemüht sein muß. (Otto von Bismarck)

Im Bau: Langzeitprojekt Hafenstadt 1:250, Dampfer "Schwan" 1:250, Kirche Wang 1:150, Dampfer "Kronprinz" 1:250
I.WK-GB: Heizölfahrzeug Baltrum 1:250
Vorläufig stillgelegte Projekte:"SMS Markgraf", "Suworow"

fuchsjos

Die fertigen MG's mit Kugelblende.

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Der Kampfraum wurde geschlossen und die äußere Verkleidung angebracht. Einige hundert Nieten aus Papier wurden angebracht - seitlich sind das normale Standard-Nieten; auf den oberen Platten sind jedoch spezielle Schrauben/Nieten aufgeklebt, die wie niedrige Hutmuttern aussehen. Realisiert wurden die mit einem Sechskantkopf aus Papier der eine kleine Haube aus Bondic erhielt. Nunmehr sind diverse Anbauten an der Reihe.

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Die beiden Motorhauben im hinteren Bereich waren durch die etwas hängende Form in zwei Richtungen sehr schwierig zu formen und zu stabilisieren, dies war jedoch die Vorraussetzung für die Möglichkeit einer Öffnung.

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Fahreraussicht nach vorne, Einstieg beim Funker und Getriebewartungsklappe sind beweglich ausgeführt. Die Innenausstattung der Funkerluke habe ich anhand von Originalfotos neu gestaltet. Die Getriebewartungsklappe hat einen Stützbügel erhalten um sie geöffnet zu halten. Beim Original konnte diese Wartungsklappe nur dann komplett geöffnet werden, wenn das Funker-MG entfernt wurde.

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Ein Blick auf die Rückseite mit Auspuffkrümmer-Blende, Kettenspanner und Abschlepphaken in Ringelschwanz-Form.

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Die endgültige Lackierung ist noch in weiter Ferne. Vorerst ist nur eine teilweise Grundierung angebracht, die vor allem als Griffschutz verwendet wird.




fuchsjos

In einem kurzen Exkurs möchte ich meine Herstellung der Nieten zeigen. Mit einem speziellen Werkzeug für Goldschmiede (> Korneisen) werden die Nieten aus dem Papier ausgestanzt. Korneisen sind aus gehärtetem Stahl mit einer hohlen Halbkugel und einem scharfen Rand, es gibt sie relativ günstig für Durchmesser von ca. 0,25 - 1,5 mm.

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Für eine leichtere Handhabung wird das Papier (hier Farbtonpapier mit 0,2 mm Dicke) mit doppelseitigem Klebeband versehen. Mit einem kleinen Hammer werden nun die Nieten ausgestanzt. Optimalerweise wird hier die Schlagkraft so gewählt, dass einerseits das Papier komplett durchgeschlagen wird, jedoch das Trägerpapier des Klebers nicht durchtrennt wird. Die Dicke des Papiers sollte an den Nietendurchmesser angepaßt sein. Mit 0,2 mm dickem Papier kann man Nieten von ca. 0,5 - 1,0 mm Durchmesser gut herstellen. Mit normalem Druckerpapier (80g/m²) kann man wesentlich kleinere Nieten herstellen.

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Mit einer feinen Nadel können die Nieten dann abgehoben werden und am gewünschten Platz aufgeklebt werden. Durch den verwendeten Kleber sind leichte Korrekturen noch möglich und ein sanfter Druck mit der Fingerkuppe hält die Niete sicher an ihrem Platz. Anschließend wird das Ganze mit einem Tröpfchen (Pinselspitze) Zaponlack versiegelt. Dadurch wird die Verklebung fixiert und das Papier für die weitere Behandlung (Lackierung) versiegelt und leicht gehärtet. Vorher kann noch mit dem Korneisen mit sanftem Druck und drehender Bewegung nachgeformt werden.

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Da die richtige Schlagkraft des Hammers sehr schwer zu erreichen ist, habe ich mir eine Verbesserung mit geeignetem Werkzeug zugelegt. Ein Automatikkörner (hier von Gedore) wurde umgebaut. Ein Automatikkörner wird zum Ankörnen von Metallen verwendet, damit die anschließende Bohrung an der richtigen Stelle erfolgt und der Bohrer nicht verrutscht. Durch steigenden Druck auf das hintere Ende baut sich Federkraft auf, die dann schlagartig auf die Spitze freigesetzt wird.

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Ich habe nun die Spitze durch eine Messinghülse ersetzt, deren Innendurchmesser dem Außendurchmesser der Korneisen entspricht. Weiters wurde die Feder im hinteren Teil durch eine schwächere ersetzt. Auf der Messinghülse sitz ein kurzes Stück Gummischlauch mit dem das Korneisen in der Hülse gehalten wird. Jetzt kann ich die Schlagkraft durch Drehen des hinteren Teils genau an meinen Bedarf anpassen (Vorspannung der Feder).

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Diese Technik kann für alle Arten des Modellbaus verwendet werden und ist nicht auf Kartonbau beschränkt. Korneisen können auch sehr gut zum Gravieren (Andeuten) von Nieten oder ähnlichem  verwendet werden. Z.B. bei Flugzeugen und Holzdecks von Segelschiffen. Ich verwende sie bei meinen Kartonmodellen auch zum Andeuten von Verschraubungen (Schraubenköpfen).

fuchsjos

Beim mittlerweile ergänzten Heck des Panzers kann man beim Rand des Lüftungsgitters derartige Nieten erkennen. Zwei Schrauben/Nieten mußten wieder entfernt werden, da sie beim Auspuff im Weg waren.

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Der Auspuff mit Basis Farbgebung. Der große Zylinder ist aus Papier - die beiden Rohre enstanden im 3D-Drucker.

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Die beiden Heckleuchten. Der rote Glasteil wurde erst in der Vertiefung rot gefärbt und dann mit Bondic aufgefüllt.

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Die Anbauteile für das Fahrwerk wurden gefertigt, werden aber erst nach der Montage der großen Kotflügel angeklebt. Das Fahrwerk wurde so konstruiert, daß die Federung beweglich bleibt. So ist sicher gestellt, daß nach der Montage der Ketten alle Laufräder am Boden bleiben ...

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Derzeit sind die beiden Kotflügel in Arbeit. Hier sind einige Änderungen notwendig. Beim Bogen sind die Verstärkungen als durchgehende Papierstreifen vorgesehen. Das Original hat bei diesen Verstärkungen (eingewalzte Rinnen) aber über die Länge Unterbrechungen. Dort wo die Stützen sitzen ist das Schutzblech flach. Außerdem möchte ich diese Rinnen auf Ober- und Unterseite plastisch darstellen. Da tüftle ich gerade an einer Lösung ...

fuchsjos

Nach längerer Zeit, die dem Lösen von Problemen bei den Kotflügeln und den 'Abziehbildern' geschuldet waren, habe ich den Rumpf komplett fertig gestellt. Nun fehlt noch der Turm, aber der Eilauftrag für die Schmiede ist bereits erteilt. Anbei einige Bilder - bei Fragen, bitte nicht zögern und schreiben ... es gibt keine dummen Fragen, nur fehlende Antworten.
Das letzte Bild zeigt einen Vergleich der Modell-Kette zu einem Original.

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Der Nordhorner

Ich muss gestehen ..... ich finde das ganze mehr als nur beeindruckend.

Kaum zu glauben das alles aus Papier ist.  :P
Gruß, Michael
Schönen Resttag noch.

Thomas

Da kann ich mich nur anschliessen und ziehe den Hut vor dieser Arbeit !  :P
Wer fragt ist ein Narr für 5 Minuten, wer nicht fragt bleibt ein Narr für immer.

kohl-michael

absolut beeindruckende Leistung. Die Sauberkeit der Arbeit ist phänomänal, der Detailreichtum auch. Dadurch, dass Du lackierst und nicht "nur" klebst, kommst Du mit dem Gesamterscheinungsbild an jeden Spritzgussbausatz heran. Deine Techniken sind bemerkenswert und es ist schön, dass Du sie mit uns teilst.
Absolut herausragender Baubericht.

Hawie

Hallo,
da bin ich nur sprachlos Super Modell
MfG hawie

darkmoon2010

Bin durch Zufall auf Deinen Baubericht gestoßen, das ist einfach aus meiner Sicht Spitzenklasse was du zeigst und vor allem umsetzt.

Schaut richtig genial aus.
Thomas  :winken:

Surrender is not an option
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Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.
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Koffeinfliege

Tolle Arbeit! Danke für den Tipp mit den Korneisen, die sehen durch die Rundung realistischer aus als die mit Punch & Die.


Leokomandant

Man mag es kaum glauben, daß das alles aus Karton ist :respekt:

doom99

Bin eben durch Zufall auf diesen Baubericht gestoßen. Das ist das beste was ich je an Kartonmodellbau gesehen habe !!!!!!!! Meinen größten Respekt!

fuchsjos

Herzlichen Dank für die netten Kommentare, das motiviert unheimlich.

Auch beim Turm ist der Detaillierungsgrad sehr hoch angesetzt. Die Hülle bleibt noch auf einer Seite offen, erst muß die Inneneinrichtung fertig gebaut werden. Wir sind ja schließlich Modellbauer und keine Gynäkologen ...









Als ersten Teil der Inneneinrichtung habe ich das Geschütz in Angriff genommen. Beim Geschützrohr habe ich auf ein gekauftes Drehteil zurück gegriffen. Der Verschluß ist nur aufgesteckt und sieht auf den Bildern daher etwas wackelig aus.









Hinten wird dann noch der Hülsenfangkorb montiert - auf den Bildern sind die Teile nur lose zusammengesteckt - für unterschiedliche Farbgebung kann so alles einfach demontiert werden.





Es fehlt noch die Höhenverstellung und die Zieloptik; die Markierungen dafür sind auf dem letzten Bild zu erkennen.

fuchsjos

Hier zeige ich eine Auswahl meiner Hilfswerkzeuge für die Herstellung der Munitionskisten. Da sie meisten Teile nur stumpf an den Kanten verklebt werden sind derartige einfache Formen aus Karton extrem hilfreich. Ebenfalls aus Karton ist das Formwerkzeug für den Griff - leicht mit dem Pinsel anfeuchten - einlegen - zusammenpressen - einige Minuten warten - fertig.




Hier zeige ich eine Makroaufnahme einer fertigen Munitionskiste. Bei Makroaufnahmen sehen die Teile immer fürchterlich faserig aus - unter normaler Betrachtung ist das glücklicherweise nicht so schlimm. Der Verschlußbügel (silber) ist ebenfalls aus Papier und ca. 0,2 mm dick. Die Haltelaschen für den Griff sind ca. 1,3 × 2,5 mm groß und die ganze Munitionskiste ist ca. 15 × 23 mm groß.



Insgesamt werden 9 derartige Kisten im Turm verstaut. 8 Stk kommen in den hinteren Teil des Turms und eine hängt an der Decke oberhalb des Turm-MG's.









Beim Innenleben des Turms fehlt noch die Vorrichtung für das Drehen des Turms, dann kann der Deckel drauf. Parallel arbeite ich bereits an der Aussichtskuppel und zeige ein Bild mit einem weiteren Hilfswerkzeug - diesmal handelt es sich um einen Teil aus dem 3D-Drucker als Haltehilfe, Stabilisierungsstütze und Lackierhilfe.



LG
Josef