Finish: Altern; Washing allgemein + ungefährliche Methode

Begonnen von Abrams, 05. Februar 2002, 11:49:20

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Abrams

Wer mit den Begriff Washing nichts anfangen kann oder auch mal eine andere Methode ausprobieren will, sollte sich dies hier genau durchlesen:

1. Washing wofür?
nun Washing sollte man als Teil des "Alterns" nutzen. Man kann damit die versenkten Gravuren auf den Modellen hervorheben, doch Vorsicht, hier sollte man nicht übertreiben, sonst sieht das schnell unnatürlich aus. Das unschönste Beispiel hab ich mal auf einer Ausstellung gesehen, da waren alle "Linien" in schwarz nachgezeichnet. Na wem's gefällt.

2. Washing im Prinzip:
Man verteile eine extrem verdünnte Farbe großzügig über das  FERTIG lackierte Modell und hoffe, dass nach leichtem Antrocknen man die überschüssige Farbe mit einem in   entsprechendes Lösungsmittel getauchten Lappen wegwischen kann, so dass nur noch die Farbe in den tiefer liegenden Gravuren erhalten bleibt.

3. Was alles schief läuft oder (bei mir) nicht funktioniert hat:

Mit einem ÖlWashing über Acrylfarben, die Idee ist, dass beide Farben unterschiedliche Lösungsmittel nutzen, somit die Acrylschicht nicht vom Lösungsmittel des ÖlWashings angegriffen wird. Denkste, entweder man bekommt die Farbe nicht herunter, oder nimmt alle Farbe, auch die aus den Vertiefungen wieder auf, oder im schlimmsten Fall (leider sehr häufig) wird die Lackierung doch in Mitleidenschaft gezogen. Meistens passiert aber alles  3 zusammen und wieder ist ein Modell im...

Mit feinen Stäuben (aus dem Modellbauhandel), hier wird der Staub mit einem feinen Haarpinsel aufgetragen, setzt sich in den Vertiefungen ab und wird anschließend mit einer Schicht Klarlack versiegelt. Der Vorteil dieser Methode ist, dass man trocken, also ohne Lösungsmittel arbeitet. Aber, der Staub ist so extrem Fein, dass er sogar durch den Allergikerfilter eines Staubsaugers geht. Das bedeutet, er setzt sich in JEDER Unebenheit der Lackierung fest, und man bekommt Ihn nicht weg. Das Modell sieht anschließend wirklich sehr sehr alt aus... eigentlich älter, als ich mir das vorgestellt hatte.

Halbwegs funktioniert hat das Schwärzen der Blechstöße vor dem eigentlichen Lackieren, aber man kann dann nicht mehr wirklich deckend arbeiten.

4. Meine Lösung:

aus dem Künstlerbedarf hab ich mir Aquarellkreide besorgt, aber es muß Pastellkreide sein, keinesfalls die auf Öl basierende!! Dann etwas von der schwarzen Kreide und je nach Bedarf etwas Braune in einem kleine Gefäß zerstoßen, einen Tropfen Spülmittel! Und viel Wasser (so etwa 1:7 bis 1:10) dazu, ordentlich verrühren, fertig ist unser Modelldreckwasser. Das dann Großflächig mit einem weichen Pinsel aufs Modell auftragen und trocknen lassen. (5-10 Minuten) Anschließend mit einem weichen (fuselfreiem) Tuch, das man in Spülmittelwasser angefeuchtet hat, die Farbe wieder abwischen. Fertig! Das Ergebnis ist überzeugend und ich wünschte mir ich hätte dieses Verfahren schon eher gekannt.
(Original erstellt von Husky01)

Eine ähnlich ungefährliche  Methode ist das Washing mit Tuschefarben.
Hier wird wie die Tusche je nach bedarf etwas verdünnt und auf das Modell aufgetragen. Danach wischt man mit einem fusselfreien Tuch vorsichtig die überschüssige tusche ab, damit nur noch in den versenkten Stellen Tusche übrig bleibt.
(Original erstellt von Alf)
      


Twist

Hallo Abrams,
bei meinen zivilfahrzeugen verwende ich die Methode mit dem Pastellkreide-Wassergemisch, allerdings hält diese Mischung auf den Gummireifen der Fahrzeuge meistens nicht. Deshalb habe ich mir angewöhnt, die Reifen mit recht grobem Schleifpapier anzuschleifen, um auch eventuelle Grate zu entfernen, und dann die Reifen mit einer Mischung aus Pastellkreide und SPIRITUS zu verschmutzen. Der Spiritus trocknet recht schnell, deshalb sollte man nicht zu viele Reifen auf einmal vorbehandeln, sondern Stück für Stück. Danach die Kreide auf den Laufflächen mit einem Tuch, einem Pinsel oder dem Finger wieder abwischen.
mein erster Versuch damit,

und noch einmal



Das mit dem Spiritus funltioniert zum Teil auch an Fahrgestellen, die mit Revell Lacken lackiert wurden(z.b. SChwarz Seidenmatt). dabei wird zwar die Farbe etwas angegriffen, was aber einen sehr interessanten effekt gibt. Hier mal ein komplett gealtertes und verschmutztes Modell ( Peterbilt 351 aus dem Film Duell)


Gruß Christian

Abrams

@Twist

Danke für deine Tipps



Im Tamiya Model Magazine steht noch eine andere Methode zum Altern von Reifen.

Auf Anfrage werd ich es jedem einscannen und schicken.