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Bf 109 G-14 1/48

Begonnen von Schwalbe 262, 05. März 2006, 19:33:11

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Hans

Das ist überholt, Dominatrix. Es gab ja nicht mal soviele Farbenhersteller. Man hat in der Vergangenheit die Fragestellung viel zu kompliziert betrachtet und sich nie von dem Mythos gelöst "Chaos, Ungeregelt, jeder machte was er wollte...". Wenn man das mal aus dem Hirn streicht, dann wird alles einfacher und klarer. Zudem gabs, wie Wolf schon schrieb, echte Verdrehungen der Farbbezeichnungen, die noch aus den 1980ern stammten.

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/1903223393/qid=1141804513/sr=1-4/ref=sr_1_8_4/302-0117572-5341638

Das Buch kommt dieser Tage heraus, es enthält auch die Farbkarten, von denen ich spreche. Ob die Karten auch einzeln erhältlich sein werden, weiss ich noch nicht. Die Rezepturen für die Farben liegen jedoch vor und es gibt keine Zweifel, dass sie auch so aussahen.

Eines allerdings sei schon bemerkt: Der Autor und Farbenforscher, der hier die Grundlagenarbeit und die Farbrekonstruktion geleistet hat, hält sich aus konkreten Fragen, wie denn die WNr 123567, eine Bf 109 K4 blablabla denn nun lackiert war, heraus.

Von s/w-Aufnahmen Farben zu rekonstruieren, ist schwierig. Geht nur mit starken Einschränkungen.
Zudem ist die Dokumentenlage pro Flugzeugtyp dünn und verwirrend und stimmt oft mit bestimmten Fakten nicht überein, was ja auch der Auslöser der Verwirrtheit und der Chaos-Theorie war und ist. Nehmen wir nur als Beispiel die Do 335, die restaurierte Maschine, nun im NASM. Es gibt Dokumente, die vorschreiben die 335 in 81/82 zu lackieren, was auch die definierten Nachfolger für 70/71 waren. Seitdem glaubt jeder, das es sich dabei um Grüntöne handelt. Die konkrete Maschine ist aber gar nicht in 81/82 lackiert, sondern in 82/83....

Im Prinzip gibts ja drei ordentlich restaurierte Maschinen, bei denen auch die Farben korrekt untersucht und rekonstruiert wurden: Die Do 335 im NASM ( 82/83), die Ar 234 im NASM ( 81/82) und die Me 262 in München ( 81/82).

Diese drei unabhängig voneinander gemachten Erkenntnisse ( und Lackierergebnisse) plus nun die komplette Farbrekonstruktion aus rein technischer Sicht kommen alle vier zum selben Ergebnis. Insoweit gibt es für mich keine Zweifel zu diesen Farben, weitere Theorien zu 81/82/83 bzw auch die Wiederholen der auf der Chaos-Theorie fussenden alten Erklärungen halte ich nicht mehr für nötig.

Damit kein falscher Zungenschlag reinkommt: Ich bin ganz bestimmt nicht der RLM-Farbenguru. Das ist ein Freund von mir, eben der Farbenrekonstrukteur. Ich gebe nur den aktuellen Stand wieder, ohne jegliche Kritik an den bisherig an dem Thema Forschenden. Ich hab ausschließlich den Vorteil zeitlich und räumlich nah an meinem alten Kumpel aus modellbauerischen Anfangstagen dran zu sitzen....

Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Travis

@domin_atrix:
Sei mir bitte nicht böse, aber Diskussionen über Farbtöne von MUF interessieren mich persönlich so gut wie gar nicht, da nicht nur sein Buch , sondern auch der Schreibstil antiquarisch ist...

Ertrage die nur mit viel Bier  trinken , aber dann sind die irgendwann sogar lustig  X(

Vielleicht fehlt mir auch 'n bißchen der Zugang, da ich nahezu ausschließlich Post-WW II baue, aber...

Sorry, war off-topic, aber ich höre lieber Hans oder Wolf zu, auch wenn ich am Schluß so schlau wie Spritti bin
ZitatOriginal von Spritti Mattlack

Hallo kalkleiste......

Na prima. Eines meiner  Lieblingsthemen.

Ich fasse mal zusammen:

?  

Spritti  :winken:

Tho  :santa:
- Modellbaufreunde Siegen -

I knew it, I knew it! Well, not in the sense of having the slightest idea but I knew there was something I didn't know!

Come to the dark side, Luke...   We have cookies!!!

domin_atrix

@Hans und @Travis,

Nun also die 1'000'000 CHF-Frage:

Sind die zwei Bücher von Merrik den Preis wert? Oder anders 'rum gefragt: Soll ich den Ullman auf eBay verkaufen und mir an dessen Stelle die zwei Merrick-Bücher besorgen?

uAwg!

mfG
domin_atrix

Schwalbe 262

@Wolf: Nachdem ich mir die von Dir genannten Bilder noch mal angesehen habe muss ich Dir recht geben! Das was Merrick dort schreibt ist, bezogen auf die zitierten Bilder, nicht ganz plausibel. Genausogut hätte man es anders interpretieren können. Wobei  man sicherlich nicht außer acht lassen darf, dass die Bilder unter unterschiedlichen Lichtverhältnissen gemacht wurden, und womöglich auch unterschiedliches Filmmaterial zu abweichenden "Grautönen" bei schwarz/weiß Aufnahmen führte. Hinzu kommen noch Verschmutzungen und eventuelle Verwitterungen der eigentlichen Farbtöne.

@Kalkleiste: Das Vorbild meiner Bf 109 G trug die WerkNr.: 782 192. Wäre klasse wenn Du noch die Nummer der Jet & Prop Ausgabe mit dem Bericht des JV44 Piloten posten kannst!

@Hans: Danke für den Hinweis, dass Volume 2 demnächst erscheint! Farbchips von RLM 81 / 82 / 83 /(84?!) habe ich bereits im ersten Band vermisst!

Gruß Marcus :winken:

Hans

@domin_atrix

nee, auf keinen Fall, behalte das Buch. Es ist einfach eine sehr gute Grundlage, da dort eine Vielzahl von Quellen zitiert ist. Man muss aber nicht alle Schlüsse des Autors nachvollziehen können. Das ist auch bei Merrick so, manchmal ( Wolf hats ja schon geschrieben) kann man auch da einen anderen Schluss ziehen wie Merrick. Aber auch hier gilt: Die Quellen alleine sind ihr Geld wert! Man muss solche Bücher quellenkritisch lesen und sich durchaus seine eigene Meinung bilden. Nicht falsch verstehen! Ich sage keinesfalls 'alles Käse', wer bin ich denn, ich sage nur: Lesen, mitdenken, Meinung bilden. So entstehen auch die fruchtbarsten Diskussionen.

Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

kalkleiste

Hallo, zusammen,

nachdem ich das Wochenende damit verbracht hatte, alle meine Modellbauzeitschriften nach jenem Artikel mit der "wilden" Tarnmalerei  durchzusehen, steht jetzt das Ergebnis fest:

Maximales Desaster!

Ich habe diesen Artikel nicht mehr gefunden. Ich kann mir das nur so erklären, daß dieser Artikel in einer der Modellbauzeitschriften stand, die vor einem Umzug im Jahre 2000 zum Altpapier entsorgt wurden.
Tut mir echt leid, ich hätte das Teil liebend gerne zumindest auszugsweise hier gepostet.

@Schwalbe

Einen ausführlichen Artikel über die Papageienstaffel hat es in der Jet+Prop 03/95, das ist das Heft über die Kapitulation. Wichtig ist , die Leserbriefe in den  nachfolgenden Heften zu diesem Thema auch zu lesen.
Da werden wesentliche Punkte dieses Artikels korrigiert.

Mit der Seriennummer bin ich auch nicht weitergekommen. Ich habe zwar ein paar Bücher über jenen Flieger,
in denen jede Menge Tabellen drin sind, aber keine Aufstellung  über die Zuordnung von Seriennummernblocks zur Serienproduktion.

Die Internetrecherche brachte da auch nichts. Allerdings habe ich gesehen, daß die Messerschmitt-Stiftung derzeit an einer Internetpräsenz bastelt, vielleicht stellen die ja was in der Richtung ein.

Montägliche Grüße von der
Kalkleiste

Spritti Mattlack

Wie muss man sich diese ominösen Farbchips denn vorstellen?

Eine auf Papier gedruckte Übersicht?

Spritti :winken:
A man who is tired of Spitfires is tired of life

Wolf

Nein, nichts gedruckt. das sind richtige kleine lackierte Farbtafeln. 35X40 mm

Sowas in der Art:



nur eben für RLM. Lackierte Farbchips auf einen Pappdeckel geleimt
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Dierk3er

Also für Lackierungen kann ich nur folgendes empfehlen:


Das ist mein Standardwerk für die 109. Wichtig ist meiner Meinung auch, dass die Tarnlackierungen während des Krieges nicht einfach jeder Platzwart so gemacht hat, wie erwollte.
Sondern es gab ganz detailierte Pläne, wie und wo welche Streifen oder Flecken aufgetragen werden muss.
Ich gehöre nicht zu den Nietenzählern, aber wenn ich sehe, wieviel Arbeit in ein gutes Modell gesteckt wird, und die Tarnung dann total unrealistisch ist, macht mich das sehr traurig. :(

Über den exakten Farbton kann man wenigstens noch streiten, da es bei der Luftwaffe verschiedene Farbhersteller und Lieferanten gab. Auch die Witterung nahm darauf einfluss. Aber das Tarnshema sollte unbedingt stimmen.


...just my 2 cent. :)

Wolf

Nein, über den exakten Farbton kann man nicht streiten. Der war definitiv vorgegeben. Es kann lediglich aufgrund der Art und Weise wie eine Farbe aufgetragen wurde, z.B. welcher Untergrund, ob dick, dünn, lasierend, Pinsel oder Spritzpistole oder durch Verwitterung zu Variationen gekommen sein. Die Farbe als solches war immer gleich, egal von welchem Hersteller. Das heißt RLM 81 von Warnecke sah z.B. genauso aus wie von einem anderen Subhersteller.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Dierk3er

Na so hab ich´s gemeint. ;) Ich meinte den Farbton am Modell!
RLM-Angaben sind ja keine ungefähren Angaben. Allerdings können äußere Einwirkungen Einflüsse auf das Ergebniss bzw. das Erscheinen geben. Also Witterung, Auftrag, Technik, Untergrund, Lagerung der Farbe, und eben die Zutaten der Farbe. Wenn ich einen Farbton mit anderen chemischen Mitteln erreiche, muss er in 4 Monaten nicht genauso aussehen wie der Farbton der mit anderen Zutaten hergestellt wurde. Die sehen zwar am Anfang gleich aus. Doch mit der Zeit können Unterschiede auftreten.

Ach ja: Als weitere Buchempfehlung kann ich noch dies hier anpreisen.
Ist seit kurzem auch auf deutsch erhältlich und kostet nicht die Welt. ;)

Oberflächenschutzverfahren und Anstrichstoffe der deutschen Luftfahrtindustrie und Luftwaffe 1935 - 1945.

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3763762019/028-8398067-1616500

Weiss nicht, ob´s schon jemand hier gepostet hat.  :santa:

Wolf

Ist sicherlich kein schlechtes Buch, allerdings in weiten Teilen doch überholt.
Wenn man es wirklich auf dem neusten stand haben möchte kann man eigentlich nur die beiden Bände von Merrick empfehlen:

Luftwaffe Camouflage und Markings Volume1

Volume2

die Bücher wurden übrigens schon weitewr oben erwähnt
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft