Macbeth - Ta 152 H-1 (Aoshima 1/72)

Begonnen von IchBins, 30. Oktober 2011, 16:25:46

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Schnurx

Hear ye, hear ye! Thou thall'st notte maketh ye olde funne of thy furryeth froggeth!

fellfrosch79

Zitat von: Bongolo67 in 31. Oktober 2011, 10:04:54
There's nothin' thou have to fear - except bloody Aldi-Beer! :D
Zitat von: Schnurx in 31. Oktober 2011, 10:08:00
Hear ye, hear ye! Thou thall'st notte maketh ye olde funne of thy furryeth froggeth!

:7:

"thy furryeth froggeth" Ich geh kaputt :3:


cookiemonster

i think this is not the yellow from the egg. teh Aldi beer ;)

tsurugi

Hi Olli, das Geflügel ist Dir mal wieder estklassig gelungen !

IchBins

Du meine Güte! Da werd ich ja ganz rot!  8o

Vielen Dank Leute für die Resonanz, freut mich wirklich!

@Hans nochmal, achso, überlesen - die Unterseite ist in RLM 76 (b) (mein 84  :rolleyes:) und Super Fine Silver gehalten.

Olli
Sine Ira et Studio

Instagram: @kurfuerst_4

SchoeniR6

Hi

Klasse Teil. Wenn man dann noch den Maßstab bedenkt........
WOW.
Wird es dazu noch eine Base geben?

Gruß Daniel

IchBins

Dankesehr!


Jepp, die ist grade im Bau :)

Olli
Sine Ira et Studio

Instagram: @kurfuerst_4

IchBins

So, an dieser Stelle will ich euch nocheinmal belästigen. Denn nach langem Ringen mit mir (und der Motivation) habe ich es
endlich geschafft
a) Die Geschichte auf Wunsch anderer seits zuende zu schreiben
b) Eine Figur umzubauen und zu bemalen (aber dennoch ein Provisorium wohl)
c) Eine Base zu gestalten
und da dies alles schon einige Wochen fertig ist
d) Bilder davon zu machen.
Jaja, willkommen in der Projektarbeit...

Nichtsdestotrotz wollte ich hier nochmal einen Finalen Bericht machen, die Base zeigen und euch mein Geschreibsel präsentieren. Nix großes, nur just for fun. Und den hatte ich mehr, als beim Bemalen der Figur ;)

Also denn.

When shall we three meet again? In thunder, lightning, or in rain?

Ein grauer Morgen irgendwo an der westlichen Grenze des kleinen Haufen Reichs, das noch übrig blieb vom großen Traum. Ein Stabsgefreiter stapft über das schlammige Feld und blickt nach oben, nachdem er
sich eine von diesen sogenannten Zigaretten in den Mund gesteckt hat und anzündete. Eigentlich hätte man auch Holzspäne rauchen können...
Er blickt auf das diesige Flugfeld, noch schläft der Feind, so hofft er, doch natürlich weiß er, dass sie längst auf dem weg sind, sie zu holen. Irgendwie irrsinnig. Das Ganze -wie das Rauchen von Spänen.
Sie glimmt weiter auf dem Boden, bevor sie vom feuchten Boden erlischt. Er geht auf die Reihe von Flugzeugen zu, welche unter Laub und Netzen mehr schlecht als recht getarnt sind. Wem würden denn diese so akkurat falsch zusammengestellen Laubhaufen nicht auffallen? Irrsinnig ein wenig. Wie so Vieles.

Gegen 10 klart es auf, der Nebel geht, der Lärm kommt. Man hört den Alarm, die Warte und Piloten rennen zu den Maschinen, die Flak dreht sich und hält Ausschau. Nun sitzt der Gefreite im Cockpit. Ein öliger Geruch steigt langsam ins Cockpit, es rüttelt ein wenig, als der starke Motor zum Leben erweckt wird. Und dann steigen sie auf, die letzten ihrer Art, hinein in den Donner, den Blitz, den Regen und steigen höher....

Die Routen sind alt, die Wege bekannt, die Maschinen laufen und tun ihren Dienst. Einige tausend Meter steigen sie, über den Wolken, den peitschenden Regen hinter sich lassend, die zuckenden Blitze aus den Augen verschwindend. Man sieht nur helles Aufleuchten in den Wolken unter ihnen, doch wer achtet noch darauf, wenn einen der Tod ansieht? Die Gedanken sind überall, nur nicht in den Wolken geblieben. Die Sinne geschärft für den Unsinn, jederzeit bereit. Irgendwo dort ist er, noch nicht auszumachen, doch es ist sicher. Auf 7500m kurzes Krächzen im Funk, man hat die Witterung aufgenommen, die Jagd kann beginnen. Doch vor der Jagd kommt die Pirsch.

Eine Schwarm dreht ab, der des Gefreiten bleibt. Kurze Korrektur am Gashebel, kurzer Blick auf den Geschwindigkeitsmesser, kurzes erhaschen der Uhrzeit. Es ist 11.32 Uhr. Um 12.00 Uhr gäbe es Mittag – daheim, fern von alledem. Doch gibt es Daheim noch?
Weiteres Knacken und Krächzen im Funk – Der Feind!
Langsam zeichnet er sich ab, wie dunkle Mückenschwärme an einem lauen Sommerabend. Immer mehr werden es, und über und unter ihnen die kleinen Schwärme. Sie sind des Todes rechte Hand, machen es dem Flieger schwer, dem Jäger, an die Beute zu kommen. Doch dahinter lauert nicht viel mehr Erfreuliches, dahinter lauert nur noch mehr Tod. Der Tod aus hunderten von Rohren in den Starren, großen Festungen. Den Fliegenden Festungen.

Kein Ort an dem man sein möchte, kein Ort, an dem man seinen Feind schicken will. Doch trifft man hier aufeinander. Man selbst und der Feind. Die Frage wofür stellt sich während des Röhrens des Motors nicht mehr, es stellt sich die Frage des Überlebens. Ich oder er. Die Antwort ist klar, in jedermanns Kopf, denn jeder will nur heile hier raus. Doch kann es nicht für jeden eine Chance geben.

Leichte Korrektur nach links, dann Höhe gewinnen. Nun sind sie höher als das Netz um die Bomber herum, nun sind sie höher als die Jäger des Feindes, der seinen Maschinen so poetische Namen wie Mustang, Thunderbolt oder Lightning gab.

When shall we three meet again?

Höhe gewinnen, am Heck des Schwarmführers kleben, keine Fehler machen. Gas rausnehmen, es geht runter! Leichte Rolle, kleiner Versatz mit dem Seitenruder, und wieder fangen. Dann den Tod sehen. Er kann sie sehen. Das Entsetzen, die Angst. Es ist nicht seine eigene, es ist die seines Feindes. Seines...?
Genau vor dem Bug des Möbelwagens, Feuer aus allen Rohren, abdrehen hinter dem Heck und abtauchen. Bloß nicht erwischen lassen. Glückwünsche über brennenden Feind im Funk...Herzlichen Glückwunsch denkt er und beschleunigt wieder. Es ist kein Gefühl der Freude, keines der Leidenschaft, des oft gepriesenen Jagderfolgs. Es ist das Gefühl der Erleichterung. Denn es ging nochmal gut.

Funkt krächzt, Feind auf 6 Uhr! Rolle rechts, Schwenk nach links! Feuerspratzen um ihn rum, Klirren vom Heck her! Harter Zug am Steuerknüppel nach hinten, harter Tritt ins linke Ruderpedal und ab in den Trudel. Alles dreht sich, ein Brechreiz kommt hoch – bloß nicht, ich brauche die Sicht! Klaren Kopf bewahren, nach hinten sehen, alles frei, wieder fangen. Langsam beruhigt sich die Maschine und der Magen. Lag wohl nur am Holzspäne rauchen. Nie wieder.
Doch der Feind ist noch da, aber er hat sich ein neues Spielzeug gesucht, denn er kann es sich ja aussuchen, wen er angreift. Der Motor röhrt auf, volle Entfaltung. Einspritzung drin und bloß wieder steigen. Wer nicht auf Höhe ist, geht unter. Kleine Weisheit, gelernt in schöneren Jahren.
Wieder auf die Blase zu. Sie bewegt sich wie ein großer Zug Vögel die nach Süden fliegen. Immer eine Bewegung. Ein Schwenk ist von hier zu erkennen. Irgendwie bin ich zu weit abgetrudelt denkt er und kreist langsam hoch. Die Staffel aus den Augen verloren, welche ist's nur? Egal, wieder ran, ran, ran, heißt's. Kein Feind. Er ist unbehelligt. Diesmal von oben hinten. Knüppel nach links, Blut in den Kopf, und abwärts geht die schöne Reise ins Ungewisse. Die roten Kugeln blitzen um ihn rum, die Maschine wackelt einmal heftig, dann langsam Abfangen, hinter den Bomber setzen, und gib ihm was du hast! Es ist nicht viel, doch dies ist für die Eier die du legen wolltest! Motor drei brennt, er scheint runterzugehen, ich tu's auch, besser ist es wohl. In Sekunden ist es vorbei.
Ein Schlag, ein Rütteln im Cockpit, ein Gestank von verbranntem Gummi in der Nase. Treffer, das ist gewiss, doch wo? Blick nach links – nichts. Blick nach rechts- nichts.
Über die Schulter sieht man es, auf der Haut fühlt man es. Treffer hinter dem Kopf. Das war knapp. Kurskorrektur - Abtauchen, bloß weg hier. Irgendwas hakt, dass Seitenruder will nicht mehr. Höhenruder? Negativ.
Funk geht nicht mehr, alles im Eimer, und nun? Eine Möglichkeit dieser Hölle zu entkommen. Gute deutsche Fliegerseide. Und ab dafür.

Die Kanzel sprengt weg, der Gurt ist lose und der Wind zieht. Plötzlich Stille, dann ein Brummen, ein Pfeifen, ein Rauschen um die Ohren. Adrenalin in jeder Ecke des Körpers.
Er taumelt, fängt sich. Und plötzlich wie eine Wand, die nicht weichen will und wird kommen die Wolken näher. Daheim waren die Wolken schön. Daheim...wo ist das?
Die Brille beschlägt, die Sinne kehren zurück, jedenfalls halb, aus der Trance des Fallens. Die Maschine ist längst untergegangen im Meer von Wolken. Irgendwas stimmt mit der Rechten nicht, sie fühlt sich so schwer an, und das ist nicht der Wind, der drückt. Die Reißleine der Fliegerseide wird mit der Linken gerissen, dann wird geschaut.

Ein weiteres Krachen und der Fallschirm ist offen. Langsam kehrt Ruhe ein, die Wolken kommen näher, noch sind sie nicht erreicht. Das Mückennest ist nicht mehr zu sehen, ein monotones Brummen ist in der Ferne zu entnehmen, doch er kann nichts sehen.
Nun eintaucht in die Wolken, alles wird nass in sekundenschnelle. Sie sind halt nicht aus Zuckerwatte wie man immer dachte. Dachte man im Frieden, am Boden, daheim...
Die Gedanken werden schwer, der Mensch auch immer mehr. Der Boden wird sichtbar.
Es ist grau, so grau als hätte man eine Unterwelt betreten. Das gleißende Licht der immer scheinenden Sonne am Himmel gilt hier nicht, es ist bloß die Gräue der Wolken, die alles hüllt und es sind die Regenfäden, die Trübsinn und Schwere bringen. Dies alles erscheint so klar auf einmal, so klar obwohl man schwebt. Oder weil man es tut?
Er blickt auf seine Rechte, sie blutet...doch weshalb? Die Jacke zerriss in Fetzen bis zum Ellenbogen, ob alles in Ordnung ist? Die Schwaden vor dem Gesicht werden dunkler. Er sieht Höfe, Felder, Bäume immer näher kommen. Immer näher und plötzlich nichts mehr, als ewige Weite der Dunkelheit....

Die Geschichte bitte ohne große Wertung nehmen, ist halt nur ein Spaßprodukt ;)

Und nun die Base:








So, genug belästigt, das Projekt ist leider/gottseidank beendet.

Olli
Sine Ira et Studio

Instagram: @kurfuerst_4

cookiemonster


Friedarrr

Schön gebaut, toll fotografiert und kutzweilig geschrieben. Gefällt mir alles sehr gut!
:P


b.l.stryker

Schön geschrieben und tolle Base.

Ich verneige mich ...

:winken: Björn
Glück Auf, Björn


Skyfox

Nochmal von mir einen herzlichen Dank für die neuen Bilder und die ganze Geschichte  :1:
Toll Fotografiert und in Szene gesetzt (ich würde den Piloten noch umdrehen - also zur Maschine gehend/laufend - würde die Stimmung der Geschichte widerspiegeln).
Das Modell ist Dir wirklich hervorragend gelungen und sieht auf der "aufgeweichten" Pfützenlandschaft erstklassig aus - Passt!  :P
Hat Spaß gemacht, noch einmal Deine "Macbeth"-Story vollständig zu lesen...

:winken:
Skyfox
MBSTHH 
Im Gedenken an meinen Freund Ulf Petersen, 1967 – 2018

Minikette

Das Modell und die Fotos sind toll. Ein schönes Arrangement.

Grus Ralf

IchBins

Zitat von: skyfox in 24. November 2011, 09:54:30
(ich würde den Piloten noch umdrehen - also zur Maschine gehend/laufend - würde die Stimmung der Geschichte widerspiegeln).


Gute Idee, hatte ich auch schon, allerdings wollte ich dafür eine andere Figur haben, diese wirkt einfach nicht sehr gut. Muss ich mal gucken, was ich demnächst beim König meines Vertrauens finde.

Aber allen nochmal vielen Dank, das motiviert!

Olli
Sine Ira et Studio

Instagram: @kurfuerst_4

Rolle

Die Geschichte ist prima geschrieben. Respekt!
Die neuen Bilder bringen die Maschine viel besser rüber! Die Base passt sehr schön dazu. Klasse!
Gruß aus Hamburg
Rolf Karotka
---------------------------------
Modellbau-Stammtisch-Hamburg.de