***FERTIG!***Heller T-28 Trojan / Fennec

Begonnen von Thorsten_Wieking, 11. Februar 2005, 13:04:03

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Thorsten_Wieking

Nach längerem feilen, kleben und manchmal auch fluchen kann ich Euch
endlich meine 1/72 Heller T-28 Trojan/Fennec vorstellen.
Das Modell ist in silbernen Plastik gespritzt, was sich später als
glücklicher Umstand erweisen sollte.

Ein Blick in den Karton zeigt einen Bausatz in der üblichen Aufteilung, was
Rumpf, Flügel und Cockpit angeht. Allerdings sollte man die relativ große
Cockpitkanzel so schnell wie möglich von den restlichen Teilen trennen, um
unnötige Kratzer zu vermeiden.





Die zur Verfügung stehenden Unterlagen beschränkten sich auf das T-28 in
action von Squadron Signal und bildtechnische Unterstützung durch Google
und Hajo L.

Das Cockpit ist relativ spartanisch ausgestattet mit jeweils 2 Sticks,
Sitzen und Konsolen. Den Sitzen wurden Gurte aus Tamiyatape verpaßt,
ansonsten steckte ich hier relativ wenig Arbeit rein. Zum einen Mangels
Motivation, um anderen Mangels wirklich guter Bilder. Die
Hauptarmaturenbretter wurden andie Cockpitwanne geklebt und mußten später
noch zurechtgefeilt werden, weil das Cockpit leider nicht wirklich gut in
die Rumpfhälften paßte. Ob es am Modell oder am Erbauer liegt... ich weiß
es nicht.






Die "locating pins" (wie nennt man die Dinger in Deutsch?) verhalfen den
Rumpfhälften nicht wirklich zu einer guten Passung, beim Trockenpassen
(Rumpf, Cockpit, Rumpf) hätte ich mir manchmal 1-2 Hände mehr gewünscht.

Irgendwann mal hatte ich dann alles zurechgefeilt und verklebte die 2
Rumpfhälften. Von hier ab ging es wieder recht zivil voran, die Flügel
ließen sich ohne größere Probleme montieren. Beim Blick auf die Unterseite
kam mir der Verdacht, das die Entwickler von Heller das Modell nur anhand
von 3 Seitenansichten entwickelt hatten, denn auf der Flügelunterseite
machte sich pro Seite jeweils ein seltsam geformter Kasten breit. Beim
Vergleich mit den Unterlagen kam ich zu dem Schluß, das es sich wohl um
einen MG-Pod handeln könnte, allerdings hatte dieser MG-Pod eine scharfe
Kante und eine absolut eben Unterseite, was irgendwie die Optik störte.
Also klebte ich ein Stück Gußast auf die Unterseite und baute so mittels
Tamiya Spachtel eine halbwegs runde Form auf.







Die ebenfalls beiligenden Raketenwerfen glänzten ebenso durch Profillosigkeit an den Endkappen, so
das ich diese komplett vom Waffenträger entfernte (alles als 1 Teil
gegossen). Damit die Maschine nicht ganz unbewaffnet unterwegs sein muß,
steuerte die Ersatzteilkiste 2 Raketenwerfer samt Waffenträger von der
alten Hasegawa A-37 bei.




Nachdem Rumpf und Flügel verheiratet waren, montierte ich den Sternmotor,
vielmehr, ich versuchte es, denn die Verkleidung wollte nicht ganz
drüberpassen.
Also auch hier wieder die Feile rausgeholt und den Motor angepaßt.


Da die Fahrwerksschächte absolut ohne Detailierung waren, wurde hier etwas
gezogener Gußast eingebaut, allerdings ohne Anspruch auf Realitätsnähe.
Hauptsache, es ist etwas Struktur vorhanden. Danach klebte ich die
Fahrwerkklappen an, was sich später als Fehler herausstellen sollte.





Normalerweise montiere ich die Reifen einer Maschine erst im Rahmen der
Endmontage. Bei näherer Betrachtung meines Bildschirmhintergrundes im Büro
(T-28, was sonst ;-) ) stellte ich allerdings fest, das die eine Hälfte der
Fahrwerksklappen an der Achse der Räder, die andere Hälfte an der
Flügelunterseite befestigt sind. Zu allem Überfluß auch noch überlappend.
Also mußten die Räder zusammen mit den Fahrwerkbeinen montiert werden.
Die Fahrwerkbeine sollten mit einem kleinen Zapfen im Flügel montiert
werden, da dieser aber nicht mittig saß und die Beine somit nicht sauber
gepaßt hätten, wurde dieser kurzerhand entfernt und die Fahrwerkbeine stumpf
in den Flügel geklebt.


Eine Öffnung für den Zapfen des Bugfahrwerks mußte ebenso gebohrt werden,
was sich aber relativ einfach gestaltete.

Nach der Maskierung und Montage der Cockpitverglasung wurde die Maschine
zunächst mit Tamiya Matt Weiß auf der Unterseite lackiert. Danach lackiert
ich die Oberseite mit Tamiya Desert Yellow und nach einer weiteren
Maskierungssession mit Tamiya Dark Green. Beim entfernen des Maskierung löste sich
an einer Stelle auf dem Flügel etwas Farbe ab, was dank der silberenen Farbe des Kunststoffes
allerdings IMHO kein Beinbruch ist.
Nach einer kräftigen Ladung Future wurden die Decals aufgebracht.
Leider kam es bei den Decals der Flugzeugkennung zu starkem Silvering, da
sich wohl Luftblasen wegen der Nietenstruktur gebildet hatten (trotz
andrücken des Decals). Der rote Blitz auf dem Seitenleitwerk (ja, das ist
einer ;-) ) ist leider viel zu schwach gedruckt, wenn man also an
Aftermarket Decals kommen kann, hier dürfte sich die Investition lohnen.
(IIRC wurden auf ModellingMadness die Tage ein paar vorgestellt)

Naja, nach einer weiteren Klarlackschicht folgte ein Washing. Waren die
Ergebnisse eines Washings mit zerriebener Pastelkreide in Wasser bei meinem
Merkava und dem Königstiger durchaus zufriedenstellend, konnten mich die
Ergebnisse diesesmal nicht überzeugen. Ein kurzer Abstecher in die
Schreibwarenabteilung vom Kaufhof und mit schwarzer Tinte einen zweiten
Versuch gestartet. Die Tinte ging dank Kapilarwirkung leichter in die
Gravuren als die Wasser/Kreide Mischung und nachdem ich mit den Ergebnissen
zufrieden war, folgte eine abschließende Lackierung mit Vallejo Model Air
Matt Varnish.

et voila, endlich war die T-28 fertig.







Gruß
Thorsten


Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.


"Erst wenn das letzte Spielzeuggeschäft geschlossen ist, werdet Ihr feststellen, das man beim Onlineshopping keine freudestrahlend-glänzenden Kinderaugen sehen kann."

Gibbs Rule #9 " Never Go Anywhere Without A Knife "

funke4ever

Jou, das hat was. Hast aber was draus gemacht, siehe Fahrwerkschächte. Allerdings finde ich, dass das Washing etwas zu dunkel ist und der Motor ebenfalls ziemlich schwarz ist, oder muss das wirklich so?

Hajo L.

Ja, sehr gut geworden, Bildergröße ist auch OK (du hattest ja gefragt). Dem Washing-Kommentar schließe ich mich teilweise an, ich "vermisse" noch eine Betonung der allgemeinen Rumpfstrukturen... ohne aber seblst genau zu wissen, wie das am besten zu bewerkstelligen wäre.


HAJO
"My theory is longer, thicker and harder than yours." (Frank Farrelly)

Aufgrund der Photobucket-Problematik sind zahlreiche Bilder von mir nicht sichtbar. Bei signalisiertem Interesse stelle ich die fehlenden Bilder gerne über einen anderen Host wieder online.

Thorsten_Wieking

ZitatOriginal von funke4ever
Jou, das hat was. Hast aber was draus gemacht, siehe Fahrwerkschächte. Allerdings finde ich, dass das Washing etwas zu dunkel ist und der Motor ebenfalls ziemlich schwarz ist, oder muss das wirklich so?

Danke erstmal für das Lob. Da ich für das Washing schwarze Tinte genutzt habe, dürfte das Washing wirklich zu dunkel sein. Wie geschrieben, die Pastellkreidelösung wollte diesmal nicht so wie ich wollte. War auch ein Test für die Tintenlösung. Washings mit Ölfarbe fallen bei mir aufgrund der Geruchsbelästigung (im Wohnzimmer) leider aus. Mit entsprechender Ölfarbe wäre das Ergebnis sicherlich weniger stark.

Der Motor ist auf den mir gekannten Bildern zumindest schwarz. Ggf, wäre dem Scale Effekt zuliebe ein leicht erhelltes Schwarz ggf. besser gewesen.

Aber vielen Dank für Dein Kommentar.

Gruß
Thorsten
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Thorsten_Wieking

ZitatOriginal von Hajo L.
Ja, sehr gut geworden, Bildergröße ist auch OK (du hattest ja gefragt). Dem Washing-Kommentar schließe ich mich teilweise an, ich "vermisse" noch eine Betonung der allgemeinen Rumpfstrukturen... ohne aber seblst genau zu wissen, wie das am besten zu bewerkstelligen wäre.


HAJO

Danke für den Bildtest ;-)

Mh, hast Recht, die Nieten etc kommen nicht wirklich rüber. Bei versenkten Gravuren wäre ein Washing sicherlich möglich gewesen, bei den erhabenen Panellines fällt mir jetzt ein, das man es mit Drybrushen versuchen könnte. Nur habe ich keine Idee, wie man das bei zweifarbigen Anstrichen machen könnte.

Gruß
Thorsten
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Hajo L.

Spontanidee: Mit Kohlepapier (das man zum Anfertigen von Duchschlägen verwendet) drüberrubbeln? Bzw. drauflegen und dann mit dem Daumen drüberrubbeln. Würde natürlich danach noch eine konservierende Lackschicht benötigen.

Warum hast du eigentlich keine Acrylfarben für die Betonung der Gravuren verwendet? Da hätte man dann etwas mehr Farbauswahl gehabt.


HAJO
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Aufgrund der Photobucket-Problematik sind zahlreiche Bilder von mir nicht sichtbar. Bei signalisiertem Interesse stelle ich die fehlenden Bilder gerne über einen anderen Host wieder online.

Thorsten_Wieking

ZitatOriginal von Hajo L.
Spontanidee: Mit Kohlepapier (das man zum Anfertigen von Duchschlägen verwendet) drüberrubbeln? Bzw. drauflegen und dann mit dem Daumen drüberrubbeln. Würde natürlich danach noch eine konservierende Lackschicht benötigen.

Warum hast du eigentlich keine Acrylfarben für die Betonung der Gravuren verwendet? Da hätte man dann etwas mehr Farbauswahl gehabt.


HAJO


Die Kohlepapieridee hat was, sollte man sich mal merken...... aber.....wer hat noch Kohlepapier in Zeiten von Kopierer, Scanner und Drucker?..... mein Daddy möglicherweise.

Da die Acrylfarben mit Isopropanol verdünnt werden und Future auch eine Acrylbasis hat, dürfte das Washing zumindest mal das Future anlösen. Müßte ich aber mal ausprobieren.

Hat da jemand ggf. Erfahrungswerte?

Gruß
Thorsten
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funke4ever

Wenn du Maschine etwas verschmutzt, dann dürften die Konturen von der Tinte nicht mehr so auffallen, aber ich glaub du willst die Maschine lieber so lassen.

Thorsten_Wieking

ZitatOriginal von funke4ever
Wenn du Maschine etwas verschmutzt, dann dürften die Konturen von der Tinte nicht mehr so auffallen, aber ich glaub du willst die Maschine lieber so lassen.

Sagen wir mal so... zum einen bin ich froh, das die Kisten ENDLICH fertig ist, zum anderen wüßte ich außer Abgasspuren nicht viel, das an der Kiste schmutzig wird.... also mir fehlen die Bildvorlagen, wo sich der Schmutz ablagern würde. Die meisten Bilder sind von geputzten Warbirds, da ist nicht viel mit Öl und Ruß. Obendrein müßte ich wieder eine Schicht Future über den matten Klarlack jagen.... ich bin ehrlich - so richtig motiviert bin ich nicht mehr.

In der Vitrine wird sie neben der Zvezda MIG-21 und der Academy OV-10A (Contestmodell) stehen - bei Maschinen sind ebenfalls ziemlich sauber. Nenen wir es einfach mein "Vietnam Aircraft Memorial".

Aber danke für die Idee und den Besuch dieses Threads.... immerhin mein erster Baubericht im MB.

Gruß
Thorsten
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funke4ever

Hab ich mir schon gedacht, das du die MAschine nicht weiter dreckisch machen willst. Wie gesagt, war nur ne Idee, und die Maschine selber scheint ja auch ganz anstrengend gewesen zu sein :D
Ne Bericht ist super, und die MAschine natürlich auch.

Horus3K

Zum Thema Washing mit schwarzer Tinte: Man kann sie ohne probleme mit Wasser verdünnen, um die farbintensität und deckkraft zu vermindern! Kenne das zwar nur vom Figurenmalen, mit teils andersfarbigen tinten, bei schwarz kann es sogar sein das man sehr sehr stark verdünnen muss...je nach zu behandelnder stelle/gewünschtem effekt.

MfG,
Robert

Edit: ääähm was weit ausm Fenster gelehnt...man darf auch nicht zu sehr verdünnen, dürfte dann blau werden zumindest wenn man handelsübliche schw. Tinte benutzt...am besten austesten!! :D

Bromex

@Thorsten Wieking

Wegen Kohlepapier fragste am besten mal das Polizeirevier deiner Wahl. Der Laden (Polizei) verwendet so viele Formulare mit Schwarzpapier, da dürfte so ca. 1 Zentner für dich abfallen. ( Unfallmitteilungen, Strafanzeigen und und und.... ) ;)

Sieht doll aus die Maschine, mal was anderes, sowas südvietnamesisches !
Die "locating pins" nannte man früher mal "Passstifte", glaube ich.

In diesem Sinne
Tschaudi
Red Bull verleiht Flügel, Green Bull verteilt Prügel !