LVG C.VI Pegasus 1/72

Begonnen von Wolf, 15. August 2016, 12:19:09

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Hans

Wenn du bei deine Maschine noch mehr Effekt haben willst....die Rippensicherungsbänder bei LVG waren sehr oft schlicht leinenfarbig, nicht aus Tarnstoff....
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

#76
Ja, meine Version hatte wohl auch die leinenfarbigen Rippensicherungsbänder.

Die Version der LVG welche ich baue, bekommt einen Rumpf reinem Holz. Also nur Firniß und keine Tarnung.

Die übliche Vorgehensweise dafür ist eigentlich sandfarbene Acrylfarbe und darüber dann Die Holzmaserung in Öl.
Da ich aber gerne mal etwas anderes ausprobiere und nicht tagelang auf das trocknen der Ölfarbe warten will, möchte ich diesmal das Holz anders darstellen.

Zunächst einmal habe ich mit den Schattierungen angefangen um dem Untergrund mehr Leben und Tiefe zu geben:

Im ersten Arbeitsschritt habe ich zunächst alle Panellinien und die Bereiche von Klappen und Übergängen in schwarz lackiert. Damit es sich auch toll anhört, nenne ich das jetzt einfach mal "Deepshading".  :rolleyes: :6:



Im nächsten Schritt wurden diese Bereiche dann mit einem dunklen Braunton weiter ausgelegt und das schwarz ein wenig verblendet.
Ich würde sagen "Darkshading" hört sich hier gut und wichtig an.



Als letzter Schritt des Schattierens folgt dann ein erneutes breiter fassen und Verblendung der dunklen Schattierungen mit einem mittleren Braunton
(Wie soll ich das denn jetzt nennen? Vielleicht "Dark Blending"  :blabla:



So, beim nächsten Posting befassen wir uns dann mit dem aufhellen
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Hans

Diese Technik nennt sich Aata.

(Artist at the Airbrush)

H.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

ralph21075

 8o Ich freu mich schon auf das "Light Right-Brightening"...

Hans

BTW, die "Ölfarbentechnik" geht übrigens mit Wasseracryl genauso. Man muss nur besser wissen, was man macht, da man keine Chance auf grossartige Korrektur hat. Für den dunklen Farbton kann ich Burnt Umber von Vallejo Air sehr empfehlen.  Check it out!
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

f1-bauer

 :klatsch: - ich übe weiter, damit ich dann auch mal so luftpinseln kann  :1:


Zitat... das preshading als Basis für die ... Holzlackierung des Rumpfes ...
Gut, dass ich da nicht gefragt habe, warum Du erst dem Rumpf ein Preshading, Dark-Linien-betoning, Brathering oder was auch immer für ein Ding gibst, wenn Du dann mit Ölfarbe das Holz immitierst  ?(.  Da wäre ich mal wieder mit der Arschbombe im Fettnapf gelandet  :pffft:

Gruß
Jürgen   :winken:

eydumpfbacke

Zitat von: f1-bauer in 08. Mai 2017, 13:32:05Da wäre ich mal wieder mit der Arschbombe im Fettnapf gelandet

Nicht nur du  ;(
Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

Marderkommandant

Ihr habt's gut...ich frage mich immer noch, was er nun vorhat...folge aber gespannt!  :1:
Als der Herr am siebten Tag über die Erde wandelte und Sein Werk betrachtete, stellte Er fest, dass die Steine zu weich geraten waren. Darauf schuf Er den Panzergrenadier.

bughunter

Zitat von: Hans in 08. Mai 2017, 12:14:13
Diese Technik nennt sich Aata.

(Artist at the Airbrush)
Gut, daß Du den Begriff noch erklärt hast. Ich dachte schon, jetzt wird die Holzmaserung mit ATA einmassiert :6:

Wolf geht ja mit seinen ganzen "...ing" Techniken mit der Zeit (da fehlen noch ein paar Wundermittelchen und Tinkturen, das kann man doch nicht alles mit normaler Farbe machen - das ist ja ein geschäftsschädigendes Gebaren, und das auch noch öffentlich :12:), aber den Vogel schießt Jürgen mit seinem
Zitat von: f1-bauer in 08. Mai 2017, 13:32:05
Brathering
ab  :7: Kann durchaus lecker sein.

Back to topic: hier ist wirklich der Träger der goldenen Airbrush-Nadel (am Revers, nicht in der Pistole!) am Werk :P
:klatsch:

Viele Grüße,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

f1-bauer

Das Brathering ist vom anderen Jürgen (Gilmore)

Gruß
Jürgen  :winken:

BV141

Finde ich Klasse, Wolfgang, dass Du diesen Bau nutzst, um uns Unbedarften mal Deine Airbrushtechnik - wie versprochen - zu erklären. Mir war das bislang nur in sehr groben Zügen klar - jetzt hellt sich das enorm auf. Danke für die tiefen Einblicke in Profibemalungstechniken!

Hans

Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

f1-bauer

#87
Das Brathering-basing geht aber erst, wenn man das Brathering-fluid für das Oil-staining bei Umlaufmotoren verbraucht hat und die Brathering-filets für das persönliche feeding verspiesen sind.

Jetzt bin ich aber wirklich auf die Holzdarstellung gespannt.

Gruß
Jürgen :winken:

ralph21075

Das Brathering geht noch viel weiter zurück, auf Pepe Nietnagel:

:winken:

Wolf

#89
Na hier ist ja was los. Aber bitte nicht den Tag vor dem Abend loben.

Von dem Preshading wird später ohnehin nicht viel übrigbleiben. Es dient nur dazu subtile Flecken und Schatten zu erzeugen.

Weiter geht es mit der Aufhellung.

1. Aufhellung mit Gunze "Sail color"



2. Aufhellung. Zur Abwechslung mal die Unterseite, mit Gunze "Flesh" + 50% weiß




Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Wolf

#90
Im nächsten Schritt habe ich jetzt noch einmal einzelne Felder variert/betzont. indem ich wolkig mit Mittelbraun drüber lackiert habe

Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Marderkommandant

Hallo Wolfgang...
Ich weiß zwar nicht was, aber Du hast was vor. Auch wenn ich keine Ahnung habe was es sein wird, so tippe ich doch auf etwas Besonderes.  :woist:

Jedenfalls bin ich gespannt, wie es weitergeht!  8o

Ich bleibe dran und wünsche gutes Gelingen, mit ganz vielen shadings, greetings und sonstigen -dings.

Mit den besten Grüßen,
Andreas
Als der Herr am siebten Tag über die Erde wandelte und Sein Werk betrachtete, stellte Er fest, dass die Steine zu weich geraten waren. Darauf schuf Er den Panzergrenadier.

f1-bauer

Servus Andreas,
idealerweise wohnen wir der Geburt einer alternativen und (im Ergebnis, nicht in der Entwicklung) schnelleren Methode zur Darstellung von Holzrümpfen bei. Schlimmstenfalls erleben wir die ernüchternde Feststellung, dass die Alternative vom Ergbenis "nur" gleichwertig ist, aber die Ölfarben-Methode doch schneller trocknet  :5:. Ich hoffe auf ersteres  :santa:  Es ist auf jeden Fall spannend und interessant.

Gruß
Jürgen  :winken:

Wolf

Auch wenn jetzt zeitlich größere Abstände dazwischen liegen, das sind alles Arbeiten die nur wenige Minuten in Anspruch nehmen und sofort hintereinander ausgeführt würden können.

Was bis jetzt zu sehen war, ist an einem Abend oder Vormittag in einem Stündchen erledigt.

Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Hans

Jürgen, wie a.a.O. schon erwähnt, geht die Ölfarbenmethode auch mit Acryl. Etwas Trocknungsverzögerer rein, am besten mit Vallejo Air arbeiten (sind transparenter), zB Umbra und ab geht die Luzi. Man muss allerdings seiner Sache sicherer sein als bei Öl, da es weniger Korrekturmöglichkeiten gibt. Alternative zu Vallejo wären Acryl GLANZfarben, zB von Revell oder Plaka. Da muss man sich allerdings den dunklen Braunton anmischen - aber auch kein Problem. Und, aber die muss man sich halt auch erst besorgen, "richtige" Künstler-Acryl in der Tube, da gibts vor allen Dingen sehr gut dazu abgestimmte Trocknungsverzögerer und reine Pigmente / nur eine Pigmentsorte in der Farbe, was günstiger beim Mischen wäre. Aber gebr. Sienna und dunkles Umbra reichen da auch.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

Genau, vom Prinzip her geht das mit Acryl genauso wie mit Öl. Alles halt nur flotter und keine großen Korrekturmöglichkeiten.

Ich möchte aber weg vom eher "klassischen" streifigen Holzimitat und etwas machen, was einfach umzusetzen ist, nicht ganz so streifig wirkt und in 1/72 noch wirkt ohne zu übertrieben daher zu kommen. Wenn man ehrlich ist, würde man ja in 1/72 eigentlich keine große Holzstruktur mehr erkennen.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

eydumpfbacke

Es sind viele Schritte und ich finde es klasse, wie du alle Schritte zeigst.
Zum Lernen echt ideal....

:P :P :P
Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

Hans

ZitatWenn man ehrlich ist, würde man ja in 1/72 eigentlich keine große Holzstruktur mehr erkennen.

Zumal das sehr oft verwendete Birkensperrholz ja auch keineswegs eine streifige Struktur hatte, sondern eher eine Struktur, die wie aus grossen Blasen besteht. Die Fotos zeigen zwar helles Holz, da nicht gebeizt und mit klarem Lack, aber mit dunklem Lack wird es auch nicht anders, bloss dunkler.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

#98
Wie ich schon sagte, in 1/72 würde man dann eigentlich nur noch, je nachdem wie der Abschlusslack war einen hellen bis mittelbraunen Rumpf sehen.

Man muss natürlich im Maßstab hier ein wenig übertreiben um einen Effekt zu sehen der das Auge glauben macht das könnte Holz sein. Auch wenn es nicht maßstablich ist.

Als letzten vorbereitenden Schritt habe ich jetzt die Rumpfoberfläche mit einem Pinsel und einem Pastellstift "traktiert". Es wurden unregelmäßige dünne Linien aufgemalt bzw. Pastellpulver mit einem angefeuchteten Pinsel unregelmäßig in verschiedenen Mustern auf die Oberfläche gemalt/verwischt.

Ersteres ergibt klare Linien,letzteres eher verwischte Linien und Muster.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

f1-bauer

Zitat von: Wolf in 16. Mai 2017, 09:35:18
Man muss natürlich im Maßstab hier ein wenig übertreiben um einen Effekt zu sehen der das Auge glauben macht das könnte Holz sein. Auch wenn es nicht maßstablich ist.

Das ist des Pudels Kern. Das Auge, respektive das Gehirn, will quasi in 72 oder 144 vom Modell "betrogen" werden, wenn es z.B. von einem Foto (siehe oben) her weiß, dass es am Original da ist. Das Hirn rechnet das am Modell gesehene dann auf die 1:1 Erinnerung um und ist zufrieden  :D. Das gilt m. E. genau so für z.B. Antennendrähte, Blechstöße oder Nietreihen. Insofern denke ich, Du hast da genau die richtige Dosierung gefunden  :klatsch:.

Gruß
Jürgen  :winken: