Flugzeuge ''Achtung, Spitfire!!'' (Mk.I, Tamiya, 1/72)

[Wild Bill]

Hallo liebe Boardies!

Nach langem Ringen habe ich endlich wieder einen Bausatz zusammengeschustert. Dabei handelt es sich um eine Supermarine Spitfire Mk.I von Tamiya (in 1/72 natürlich). Einen passenden Review findet Ihr hier. Ist zwar eine Mk.V, basiert aber auf dem gleichen Kit.

Die ganze Maschine habe ich OOB gebaut und nur hier und da mit etwas Draht (Bremsleitungen) oder unsichtbarem Nähgarn (Antennenanlage) aufgewertet. Die Qualität des Bausatzes ist sehr gut (typisch Tamiya), lediglich der Übergang hinterer Flügel/Rumpf wollte so gar nicht passen und erforderte doch unerwartet viel Schleif- und Anpassungsarbeit. Merke: Auch bei einem Tamiya-Schüttelbausatz sollte man das Trockenanpassen nicht vergessen!

Lackiert habe ich die Maschine mit den Farben verschiedener Hersteller, was halt gerade so da war: Schwarz (Tamiya), Sky und Dark Earth (ModelMaster), Dark Green (Aeromaster) und Sky Blue (Eigenmischung aus Revell/ModelMaster). Alles weitere zum Tarnschema gibts hier .




Als Finish habe ich, entgegen meiner üblichen Gewohnheit, Mattlack verwendet. Da ich schon seit Längerem Future und Tamiya-Mattierungsmittel ausprobieren wollte, habe ich hier eine Mischung von etwa 5 Teilen Future auf 1 Teil Flatbase X-21 verwendet. Am Testmodell sah das auch noch ganz gut aus, auf der Spitfire ist es mir aber deutlich zu matt. Hier werde ich in Zukunft wieder mehr in Richtung Seidenmatt gehen.




So schön sich das Flugzeug auch bauen ließ, so sehr hatte ich Probleme mit den Decals. Mit denen von Tamiya stehe ich einfach auf Kriegsfuß. Trotz spiegelglattem Zwischenfinish silbern sie besonders aus flachem Betrachtungswinkel merklich. Außerdem ist der Trägerfilm sehr dick.




Die Oberseitentarnung habe ich mit Hilfe von selbst gefertigten Pappschablonen gespritzt. Das ergibt exakte, aber nicht zu harte Farbübergänge.




Nein, hier steht nicht der Vogel schief, sondern der Fotograf...




Die Unterseite: Hier habe ich mich bemüht die Verschmutzungsfahnen an den Hülsenauswürfen darzustellen. Der Mattlack hat jedoch einiges wieder geschluckt.




Hier könnt Ihr einen Teil der selbst gemachten Bremsleitung am Fahrwerk erkennen. Dafür, dass ich das zum ersten Mal probiert habe, bin ich ganz zufrieden.




Die Abgasfahne ist auch ein Novum bei meinen Modellen – noch etwas zaghaft, aber die Spits sahen in dem Bereich eh meist sehr sauber aus. Auch schön zu sehen ist die stark verzerrende Cockpitverglasung. Innendetails kann man so beim besten Willen nicht mehr erkennen.





Blick von hinten: Die Verdrahtung mit ''unsichtbarem Nähgarn'' (hier leider unscharf) ist für mich immer eine kniffelige Angelegenheit, die sich IMHO aber sehr lohnt.


That's all Folks!

Wild Bill

[U552]

Hi,

für den Maßstab ein sehr schönes Modell .

cu
Markus

[TorNado]

Toll gebaut!    Und Du beklagst Dich, die Oberflächengüte nicht hinzubekommen...   Wirklich schade finde ich die Probleme mit den Decals, gerade bei einem Hersteller wie Tamiya könnte man doch eigentlich gescheite Abziehbilder erwarten. Hast Du diesmal Future ausprobiert?

[Rolle]

Hallo,
ja sauber gemacht, gefällt mir
Eventuell die Aussenpüffe beim nächsten mal aufbohren?
Macht sich etwas besser.
Ansonsten schick und eine dezente Alterung.

@ U552, was soll das heißen für "den Maßstab" ?
in "dem Maßstab" ist alles möglich, sogar vernünftige Modelle
( Achtung Ironie)

[Wild Bill]

Schön, dass Euch meine kleine Spitfire gefällt.

@TorNado
Als Zwischenfinish für die Decals habe ich noch ''Erdal Glänzer'' verwendet, an Future habe ich mich erst zum Schluß rangetraut. Dabei muss ich aber sagen, dass Future IMHO einfacher zu Verarbeiten ist als der deutlich flüssigere Glänzer.
An den Decals selbst sollte Tamiya unbedingt nocht arbeiten (z.B. in Italien drucken lassen), denn bei der Spit waren es vor allem die seitlichen Rumpfmarkierungen, die mich haben schwitzen lassen. Die Buchstaben samt Kokarden sind nämlich ein einziges Decal mit viel leerem Trägerfilm dazwischen...

@Rolle
An das Aufbohren der Auspuffrohre habe ich auch gedacht, es dann aber nicht gemacht, da die Enden sich doch sehr stark verjüngen und mir das dadurch zu riskant erschien.

Wild Bill

[pjoeht]

Klasse, eins meiner Lieblingsfliegerchen, vor allem noch in dem einzig wahren Maßstab.
Ich finde deine Spit äußerst gelungen.

[Wolf]

sehr schön. Sehr dezente aber im ganzen stimmige Alterung. Besonders in dem Maßstab muss es nicht immer an Alterung und Washing sein, was nur irgenwie möglich ist.
Die Lackierung macht einen wirklich prima Eindruck. Von den Problemen mit den Decals ist auf den Bildern nichts zu sehen. Hast Du denn auch Weichmacher alla Set und Sol benutzt? Wenn nicht, die bewirken doch einiges. Genauso wie es meist nicht schaden kann, etwas Essig ins Decalwasser zu geben.
Kleiner Mikromakel ist eventuell die vordere Cockpitverglasung, die passt nicht ganz 100 %.
Wird aber wohl nur bei diesen Makroaufnahmen auffallen.
Auf  jeden Fall   und  

[Hans]

Tolles Modell. Saubere Arbeit, wirklich hübsch. Die Bemalung gefällt mir ausgezeichnet, die Decals sehen zumindest auf den Fotos doch recht gut aus.

Um was zu finden, was nicht so passt, muss man schon ganz genau hinsehen. Mir fällt etwas die V-Stellung der Tragflächen auf, die mir etwas zu gering erscheint. Vergleich mal:



Das Waethering ist dezent und ausreichend, wobei ich mich immer frage, wo bei den Hülsenaufwurfschächten denn Schmauchspuren herkommen. Gut, es kann sich dort Regenwasser und Schmutz sammeln ( wg. Verwirbelung) und dann Dreckspuren geben, aber Schmauchspuren...?


@U552: Was soll das heissen 'für den Maßstab"???

Grüße
Hans

[Spritti Mattlack]

Die Spitfire ist ja nun wirklich ein elegantes Flugzeug. Auch wenn das natürlich mal wieder Geschmackssache ist.

Was MICH irgendwie verwundert, ist

a) die Farbe von Spinner und Rumpfband. Mag mal wieder an der Photo- und Betrachtungstechnik liegen. Mir erscheint das blass-violett.  

b) die Betonung der Gravuren, und ich bin eigentlich ein Befürworter dieser Technik, scheint mir doch etwas zu stark ausgefallen. Vielleicht würde hier eine etwas hellere, bzw. eine dem Grundron angepasstere Farbe besser wirken.

Wie dem auch sei, insgesamt (irgendetwas findet man wohl immer) ein tolles Stück  


Spritti

[Alex]

sauber gebaut! Da freue ich mich schon auf meine Mk. V!

Alex

[Hans]

An den Washings in den Gravuren hätte ich jetzt nichts auszusetzen. Wir haben das ja ab und zu mal    diskutiert, aber in den kleinen Größen muss man einfach etwas kräftiger arbeiten. In 1/24 dagegen wäre es zu heftig. Auf dass sich jeder selber seine Meinung bilde:





H.

[Bromex]

@Hans Trauner
Warum keine Schmauchspuren an den Hülsenauswurföffnungen?
Die olle Hülse qualmt doch noch schön vor sich hin, nach der Treibsatzexplosion in der Kammer. Dann wir sie , zack, nach draußen befördert und schmokt schön weiter. Wenn der Transportweg nicht ellenlang ist bis zum Hülsenauswurf, müßte da noch ´ne Menge Schmauch mit ankommen. Also, wenn ich mal wieder beruflich am "ballern" bin, dann qualmen die Hülsen auch noch nach, und das ist "nur" 9mm auffe Schießbahn mit Luftabsaugung. Ergo: müßte genug Schmauch am Auswurf ankommen, damit sich mit Waffenöl, Luftfeuchte und sonstigem Dreck eine richtig schöne dreckige Ablagerung bildet.
Also ich finde, Wild Bill hats gut getroffen, mal wieder ne schöne Spit.    

In diesem Sinne
Tschaudi

[Alex]

was man auch machen könnte (fasse ich bei meiner Spit ins Auge), ist auslaufendes Öl beim Motor. Der ganze Flieger matt, aber beim Spinner hinterlässt das auslaufende Öl eine glänzende Spur nach hinten. Auf vielen Fotos schon gesehen, aber noch nie bei einem Modell (oder kommt vielleicht auf einem Photo gar nicht rüber?)

Alex

[Wild Bill]

@Hans
In Punkto V-Stellung der Tragflächen hast Du recht. Auf den Kartonbildern von Tamiya scheint sie auch stärker zu sein als bei meiner Spitfire. Das hat wohl mit meinen Passproblemen im Bereich Tragfläche/Rumpf zu tun. Wahrscheinlich hat der Rumpf die V-Stellung zu stark aufgespreizt, ich hätte wohl etwas mehr Material abfeilen sollen.
Die Spuren an den Hülsenauswurföffnungen habe ich aus dem Gedächtnis gemacht, ich war davon überzeugt, das auf einem Foto gesehen zu haben. Ich habe mal nachgesehen und weiß jetzt, wie sich dieses Bild in meinem Gedächtnis festgesetzt hat: Nicht etwa ein Foto sondern ein Gemälde, dass ich als Dektophintergrund habe, ist die Ursache für diese Annahme. Es zeigt eine Spitfire, die eine 109 vom Himmel fegt. Der Künstler hat die Maschine mit dicken Schmauchspuren ausgestattet. Wenn man sowas dauernd vor Augen hat, setzt es sich schnell als Tatsache fest...  

@Spritti
Das Sky Blue erscheint auf den Bildern tatsächlich violettstichig. In natura ist das zwar auch so (von mir beabsichtigt), jedoch nicht so stark wie auf den Bildern. Meine (geliehene) Digicam hat einen Hang Rottöne zu überzeichnen, ich habe das schon so gut ich konnt korregiert, auf den Originalbildern schien der Spinner fast fliederfarben zu sein.

@alex_f
Ich habe versucht Ölfahnen am Motor darzustellen. Dazu habe ich, wie zum gesamten Washing, Pastellkreide verwendet. Der Abschließende Überzug mit Mattlack hat aber nahezu den gesamten Effekt geschluckt.
In Zukunft werde ich es mit Ölfarbe probieren. Ich denke, dass ich damit bessere Ergebnisse erziehlen kann.

@alle
Vielen Dank für das Feedback und das nette Lob!

Wild Bill

[Pacific Strafer]

Hallo Wild Bill,
eigentlich wurde zu Deiner Spit ja schon alles gesagt, deshalb von mir auch nur noch einen  
Gefällt mir wirklich, ich denke es passt so.

Peter  

[ejasonk]

superb;)

sitze gerade auch an meiner mk1 aber in 1/48.tamiyas spit ist absolut erstklassig.was leicht störend ist ist der motor/flügel übergang in der mitte..ein spalt.aber mit bissl spachtel ist alles bestens.

ich baue die gleiche variante wie du und habe nen eduardbogen dazu.nun habe ich mal ne frage...flog DIESE maschine mit pilotenpanzerung hinterm sitz oder ohne?