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Einfamilienhaus / 1:87 / Eigenkonstruktion

Begonnen von Prima, 21. März 2013, 10:54:48

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Prima

Hallo

Ich möchte heute meinen ersten Baubericht beginnen. Das hier vorgestellte Gebäude ist eine Eigenkonstruktion aus Karton. Das Vorbild ist ein Haus hier in der Gegend und war eine Auftragsarbeit für eine Bekannte. Deswegen ist das Haus auch nicht sonderlich attraktiv.

Das Haus ist ein Einfamilienhaus in Bungalow-Bauweise wie man sie aus den 1970er oder 1980er Jahren her gut kennt.
Als erstes mache ich einige Bilder vom Gebäude aus allen möglichen Winkeln und in alle Richtungen. Man kann 100 Fotos machen, irgendwelche Ecken fehlen am Ende dann doch :D
Da ich auch keinen Bauplan hatte oder irgendwelche Maße nehmen konnte, mußte ich das ganze Haus schätzen, das klappte aber ganz gut. Da es sich hierbei um ein Weihnachtsgeschenk handelte, mußte das ganze auch noch sehr schnell und ohne Wissen der Bewohner, die beim Einkaufen waren geschehen :D

Nachdem die Fotos gemacht wurden, erstelle ich zunächst ein 3D Modell des geplanten Modells. Dazu nehme ich das kostenlose Google SketchUp, weil es für solche Arbeiten eigentlich ideal ist, da man hinterher sehr einfach das Modell bemaßen kann und diese Maße dann auf das Konstruktionsprogramm übertragen kann. Lediglich die ungenaue Maßeinteilung von SketchUp stört manchmal, aber in meinem Fall sind das Maßfehler von 0,01mm. Also eigentlich vertretbar.
Das 3D Modell wird zunächst in quasi 1:1 oder 1:100 konstruiert. Danach rechne ich es eigentlich ganz gerne auf 1:87 herauf, damit es z.B. an Modelleisenbahnanlagen gestellt  oder mit entsprechenden Zubehör dekoriert werden kann.

Hier ein paar Bilder von der fertigen 3D Konstruktion. Die Texturen sind natürlich nur reine Platzhalter und quasi "Deko". Nötig sind sie für die Konstruktion nicht.






Prima

Als nächstes wird das 3D Modell in einen baubaren Bastelbogen gebracht. Dabei verzichte ich natürlich auf Nummerierung und Bauanleitung. Hält zu lange auf und in der Regel will das ja eh niemand nachbauen ;)

Für den Baubogen benutze ich Corel Draw X4, welches dafür sehr gut geeignet ist wie ich finde. Dabei nehme ich halt die Maße vom 3D Modell und übertrage sie auf Corel. Damit dies ohne große Umrechnerei passiert, wird das Modell on SketchUp zunächst skaliert.
Die Konstruktion ist dabei nicht weiter schwierig, man muß halt alle Elemente aufzeichnen und sich ein paar Gedanken darüber machen, wo eine Klebelasche am besten aussieht und wo sie passt. Als Textur habe ich bei diesen Modell die standard-Texturen von Corel genommen, weil mir Foto-Texturen zu aufwendig waren (und ich beim Fotografieren zu viel Sonne und Schatten auf dem Haus hatte, so das nur wenige geeignet waren).

Nach wenigen Stunden war dann schon mal die Garage mit Gartenhäußchen fertig.


Tarab

Hallo,
interessanter Baubericht, bei diesem Maßstab bin ich dabei :klatsch:
:winken: Gruß Tarab (Günter)  :winken:

KlausH

Das ist cool, ich hatte ja auch schon mal damit geflirtet, unseren Wohnhausklotz für die Eisenbahn nachzubauen. Da schau ich weiter zu.  :1:

Schöne Grüße
Klaus

Hans

Das Entwickeln mit Corel ist mir klar, aber weshalb der Weg über SketchUp?   :woist: :woist:

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Prima

Wieso denn nicht? Wenn "irgendwo" ein Haus steht, kann ich ja schlecht direkt daneben entwickeln.
Daher mache ich erstmal das Haus in 3D, damit ich immer vor Augen habe,  wie das Modell einmal aussehen soll. Dort kann ich direkt Maß nehmen und zur Not kontrollieren. Außerdem ist es einfacher um den Bauablauf zu planen.
Und zu guter Letzt: Es ist einfach zu bedienen und es macht Spaß :)


Prima

Dann begann der Probebau:

Als erstes natürlich die beiden Grundplattenhälften verstärken:



Dann kommt die linke Hauswand dran. Dabei wird die Mauer rechts einmal in die Runde geklebt (Hier ist übrigens noch die "alte Textur", ich habe mich dazu entschieden eine andere zu nehmen, weil das Haus an sich ja eher diesen Organgenen Klinker hat, den ich zuerst genommen habe ist doch eher rötlich wenn ausgedruckt)




Die rechte Seite der Garage wird zunächst mit Klebelaschen versehen, die später die Terrasse tragen.



Das Garagentor besteht aus zwei Teilen und wird wie auf dem Foto aufeinander geklebt:



Das Tor kommt dann an die beiden Garagenwände. Dazu kommt noch das mit 2mm Karton verstärkte "Vordach". Die Schiefer-Zierleiste wird dabei um das Vordach geklebt.



Anschließend kann die Garage auf die Grundplatte geklebt werden.




Und natürlich das Dach drauf.




Das Gartenhaus besteht aus drei Teilen und wird wie zu sehen aufgebaut:



Nun wird die Wand die zwischen Garage und Haus liegt eingebaut. Vorher wird auch hier die Klebelasche für die Terrasse aufgeklebt.


Prima

Ich habe letztens gesehen, das es hier einen Extra-Bereich für "Bauberichte" gibt.. Deswegen will ich diesen mal schnell mit dem Ergebnis beenden, bevor das noch Ärger gibt.

Hier also die Bilder vom fertigen Haus. Die Begrünung wurde mit Moos, Draht, Streumaterial und Steinen bewerkstelligt, die Gartenmöbel sind ebenfalls aus Karton.













Bernd B.

Sieht gut aus - ich hätte aber insgesamt noch etwas mehr Dreidimensionalität versucht. Mit einigen Abwasserrohren zur Regenrinne etwa. Und der Eingangsbereich wirkt leider sehr platt ... vor allem wegen der Laterne, aber auch die Tür wirkt wie gemalt (in sich und durch kaum wahrnehmbare Abstufung zur Aussenmauer).

Bongolo67

Ich find Idee und Umsetzung klasse! :klatsch:

Aber davon mal abgesehen:
Zitat von: Prima in 23. Mai 2013, 10:51:26Ich habe letztens gesehen, das es hier einen Extra-Bereich für "Bauberichte" gibt.. Deswegen will ich diesen mal schnell mit dem Ergebnis beenden, bevor das noch Ärger gibt.

Was heißt denn hier "Ärger"?!? Kommen wir wirklich immer wie die Menschenfresser rüber? ?(
Es ist 'ne 10-Sekunden-Sache, das Thema in die Bauberichte zu verschieben, mach ich gern, wenn Du möchtest. Musst es nur sagen.

Gruß

Ulf

Prima

Wenn es egal ist, wo dieser Bericht steht, ist mir das auch egal :)
Wo sollen denn die Bauberchte "am liebsten" hin? Ich meine; Für die Zukunft :)

Die Kritik am Modell ist durchaus berechtigt. Das liegt aber daran, das ich absolut keine Lust auf diese "Auftragsarbeit" hatte.. Ich wollte wohl erst alles fein ausarbeiten. Und dann habe ich mich - auch aus zeitlichen Gründen, weil ich nur einen Monat Zeit für das Modell hatte, das als Weihnachtsgeschenk dienen sollte  - dazu entschieden alles nur "aufzudrucken", weil es am Ende sowieso die Leute nicht zu würdigen wüssten :)

Hinterher - als es dann doch besser aussah als Erwartet - habe ich mich doch ein wenig geärgert das nicht gemacht zu haben. Aber dann war es schon zu spät und eh egal ;)

Bernd B.

Zitat von: Prima in 23. Mai 2013, 12:17:04
... absolut keine Lust auf diese "Auftragsarbeit" ...

Okay, das verstehe ich - ist ja auch nicht das aufregendste Beispiel von Architektur. :winken:

Prima

Nein, eben.. Ich wurde in eine Falle gelockt. Man sagte mir die "Reiche Tante" wohnt in einer "wunderschönen Modernen Villa".. Naja.. Jeder hat halt so seine eigene Auffassungsgabe :D

Auf der anderen Seite ist man natürlich auch beschränkt auf die eigenen Fähigkeiten. Sprich Fotorealistische Texturen. Ich habe mal unsere Kirche komplett abfotografiert und fototexturiert. War eine Immense Arbeit, sieht natürlich auch super aus. Aber ich tendiere mittlerweile eher zur "sterilen Computergrafik". Das ist einfacher und geht schneller. Und wenn man sich die Bögen von Ripper Works, WAK oder auch Modelik anschaut, dann ist dort oft auch nichts anderes zu finden. Und wie gesagt. Da so realistische Texturen herzustellen ist für mich bisher noch zu schwer. Ich tu mich seit jeher schwer damit Fenster, bzw. "spiegelnde Fenster" vernünftig darzustellen.
Auf anderen Bögen sind diese allerdings auch meisten nur Blau oder Blaugrau mit Farbverlauf :)

Naja.. Letzten Endes soll es Spaß machen und darauf kommt es an ;)

Bongolo67

Zitat von: Prima in 23. Mai 2013, 12:17:04Wo sollen denn die Bauberichte "am liebsten" hin? Ich meine; Für die Zukunft :)

Na, in die "Bauberichte" natürlich! ;) Das halten wir im MB ganz bewusst so - und bitte an dieser Stelle keine erneute Diskussion - dass Bauberichte und Galerie spartenübergreifend, quasi "Eine für alle", gefüllt werden.

In diesem Sinne werde ich Deinen Beitrag jetzt mal verschieben.

Gruß

Ulf

Bernd B.

Zitat von: Prima in 23. Mai 2013, 13:41:55
Auf der anderen Seite ist man natürlich auch beschränkt auf die eigenen Fähigkeiten. Sprich Fotorealistische Texturen. Ich habe mal unsere Kirche komplett abfotografiert und fototexturiert. War eine Immense Arbeit, sieht natürlich auch super aus. Aber ich tendiere mittlerweile eher zur "sterilen Computergrafik". Das ist einfacher und geht schneller. Und wenn man sich die Bögen von Ripper Works, WAK oder auch Modelik anschaut, dann ist dort oft auch nichts anderes zu finden.

Und dann gibt es noch die gute alte Handzeichnung ...  :D

Ich halte alle Ansätze für interessant, je nach Objekt der Begierde passt der Eine mal mehr, der Andere mal weniger, mal ist es umgekehrt. Man kann mit Grafik ungeheuer viel simulieren und ein angedeuteter Schattenwurf etwa macht in 1/200 enorm etwas her, in 1/20 dagegen sollte man wieder eher räumlich arbeiten.

Zwei Sachen, die mich immer wieder stören:

Kombinations-Modellbögen, wo einerseits photorealistisch gearbeitet wird, andererseits Vollfarben platt raufgeklatscht sind - sowas wirkt grotesk und kommt daher (zum Glück) nicht allzu oft vor.

Wesentlich beliebter (aber nicht bei mir) ist dagegen das Wiederholen von Texturen ohne Gnade und Gespür. Bei Deinem Modell ist die Rasenfläche ein Beispiel (und, *uff*, mit Flockmaterial bedeckt). Solche Muster sind grausam, leider kommen die auch bei Profimodellen immer wieder vor.

tengel

Noch ein Sketchup-Bauer - sehr fein.
Für das 'Abwickeln' des 3D-Modelles in Papierform gibt es kleine Plugin's:
Flattery
Damit kann man das Modell für Corel-Draw vorbereiten.
Best Regards
Torsten
The difference between genius and stupidity is that genius has its limits - Albert Einstein

scaleautofactory

Prima

Der Rasen war nur "Platzhalter". Der sollte so oder so beflockt werden. Ich habe die nur druntergemacht, damit es hinterher durchscheinen kann, falls sich da wieder etwas löst oder nicht richtig gemacht wurde.

nuggetier

Hübsch und überschaubar geworden, wenn auch recht einfach.
Aber zum Glück ist nichts schief.
Bei Kartonmodellbauern sieht ja manches mal schiefe Türme, Dächer usw.
Architekturmodellbau ist jedenfalls auch so eine Spezialität von mir, allerdings mit verschiedenen Materialien, u.a. Kunststoff.
Fertig gebaute Modelle seit ich hier angemeldet bin: Porsche 356 B/C 1:24, ---  Umbau/Streckung ägyptische Figur "Sobek";
Angefangene Bauberichte:  "Rio Magdalena" 1:160, "Ghostbusters Cadillac", diverse "Citroen B14" 1:24, "Mississippi Queen" 1:271 http://www.modellboard.net/index.php?topic=43112.msg643463#msg643463, "Mississippi-Schauferaddampfer" 1:250, "Burgmodell" 1:400, "Odawara-Castle" 1:350, "Burg Eltz" Scratchbau 1:160, Umbau - aus '34er Ford wird ein Mercedes C

Knacki

Das ist super geworden!



Ich habe mir mal Pepakura Designer gekauft.einfamilienhaus

38$ ist nicht so viel im Vergleich zum Bedienkomfort.
Ich habe nur wenige Modelle damit gemacht, aber es ist schnell gelernt.
Ein einfaches Häuslein ist damit flott abgewickelt und Flaps zum Kleben kann man per Mausklick positionieren.
Es gibt mehrere .obj Exporter Plug für SketchUp um direkt in Pepakura zu kommen.
http://www.needformadness.com/developer/forum/viewtopic.php?t=360
http://sketchucation.com/forums/viewtopic.php?f=323&t=33448

Für andere Formate bestimmt auch. Ich kenne mich damit nicht so genau aus, da ich die Vollversion von SketchUp mit allen notwendigen Exportern habe.
Flattery hatte ich auch mal ausprobiert Das kann schon viel. Pepakura ist aber um einiges flotter.
Leider ist SketchUp etwas blöd im Umgang mit den Faces und es kann etwas Nachbearbeitung notwendig sein.


Wie man es auch macht, am Ende zählt das Ergebniss und das finde ich super!

Texturieren könntest Du in Pepakura auch, aber Corel sollte ein paar Funktionen mehr bieten.
Eigentlich kann man aber auch in SketchUp schon einiges reißen, wenn Du nicht die Programm internen Texturen nimmst, sondern z.B. von hier:
http://www.textureking.com/
http://cgtextures.com/
http://www.mayang.com/textures/
http://freestocktextures.com/

.usw

P.S. da ich schon lange nichts mehr damit gemacht habe und auch nicht einfach so was schreiben wollte, hab ich den Workflow gerade nochmal ausprobiert und siehe da:
Total scheiße.
Einfache Sketchupmodelle (vom 3D warehouse) werden von Pepakura auf fast jedes einzelne Face zerlegt. Ein ewiges Gefummel.
Zumindest in 3ds, obj und dae.
Da muß man woanders bauen, z.B. in Blender. Ich mache die in 3ds max.
Ich hoffe Du kanntest wenigstens die Texturen nicht :D




Prima

Bei Pepakura trau ich dem Braten nicht so.. Ich kenne mich damit zwar nicht so aus, aber ich kenne ein paar Modelle, die damit gemacht wurden, bzw. die Bögen. Und das ist oft eine ziemliche Papierverschwendung. Keine Ahnung, ob man die nicht selber anordnen kann oder so. Ich weiß auch nicht wie komplex das Ergebnis sein darf.
Ich habe aber auch Spaß am "Umwandeln". Obwohl ich im Moment mal wieder was "fertiges" brauche und einen Modelik Bogen mache :)

Die Texturen Seiten schaue ich mir später genauer an. Habe sie nur eben mal überflogen. CG Textures kenne ich wohl auch. Was mich (auf den ersten Blick) stört, ist das viele Texturen einfach nur Abfotografierte Sachen sind und keine Kachelbaren Texturen. Gerade bei Wänden oder Holz usw.
Ich persönlich benutze meistens http://www.bildburg.de/
Die haben recht ordentliche Texturen und sind zumeist Kachelbar. Wenn ich Zeit und Lust habe, fotografiere ich Häuser auch selber ab und versuche daraus die Texturen zu machen.
Aber das ist auch viel Arbeit und manchmal lohnt es sich nicht. Manchmal sehen auch "Digitale Texturen" einheitlicher aus. Wie schon weiter oben gesagt wurde. Der Mix aus Digital erzeugten und abfotografierten Texturen wirkt oft zu krass.
Aber man kann es ohnehin niemanden Recht machen und so lange mich niemand für meine Arbeitsstunden(!) bezahlt, gebe ich mir auch nicht die Mühe.
Schon die 80 Stunden für dieses Modell hat mir niemand bezahlt.. Lediglich eine kleine "Aufwandentschädigung".. Und dafür reicht die Arbeit. :)


Knacki

Man kann bei Pepakura alles so legen wie man möchte.
Also recht komfortabel. Nur zerlegt es sketchup Dateien bis ins Kleinste.
Mag sein dass ich da was falsch gemacht habe, aber SketchUp Geometrie macht mir immer Sorgen.

Zu den Texturen mußt Du mal suchen, da gibt es haufenweise,
Woodshop ist ein Progrämmlein mit dem man kachelbare Texturen selbst erstellen kann.
Kachelbar?
Seamless textures (architecture) ist dann dein Suchwort und Du wirst zugeschmissen damit:
http://www.swtexture.com/
usw. usw. usw.

Nett finde ich auch diese Seite, allerdings nicht frei, die sich dem Thema Realismus und gemalte Texturen angenommen haben:
http://www.archifx3dstudios.com/free_textures.html

Viel Spaß