Foto einer späten 109 mit unlackierten Unterseiten

Begonnen von Hans, 05. Juli 2012, 20:26:30

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Hans

Hier ein Foto einer späten 109, die mit Sicherheit auf den Unterseiten in naturmetall gehalten ist. Bei 109 ist das nicht so geläufig wie zB bei den FW 190, insbes. den 190D. Es gibt zwar Fotos, aber selten sieht man es so deutlich wie hier. Die Originalsite nennt den Typ eine G-10/AS, aber die gabs ja gar nicht. AS kommt schon hin, wenn ich das Bild richtig interpretiere, da die typischen Beulen vorne unten der DB605D-Maschinen fehlen. Also m.E. eher eine G-6/AS oder G-14/AS. Ich lass mich aber gerne korrigieren.


http://www.finn.it/regia/immagini/stranieri/me_bf109g10as.jpg

Die gesamte Site: http://www.finn.it/regia/html/seconda_guerra_mondiale05.htm

H.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

Wenn die Maschine mit G-10/AS bezeichnet wird könnte sie auch eine Erla produzierte G-10 sein.

Diese waren die einzigen die in eine kleine Reihe von G-10 den AS Motor verbaut haben. Daher kommt auch die Konfusion, denn diese MAschinen hatten nie offiziell die Bezeichnung AS da der Einbau der Motoren nur eine Notlösung war. (Motoren waren halt gerade vorhanden). Ich meine auch dass der Bereich vor dem Frontkühler (da wo bei anderen die Kinnbeulen waren) bauchiger als bei einer AS ist. Würde auch für eine Erla Maschine sprechen.

Auf jeden Fall ein interessantes Bild.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Hans

Diese Erla-AS-G-10 hatten auch die kleinen Fahrwerksbeulen? Gabs ja bei G-10, aber speziell bei diesen?

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

#3
Vielleicht habe ich mich da jetzt etwas missverständlich ausgedrückt. Ich wollte zum einen nur erklären woher die Verwirrung um die G-10/AS stammt. Nämlich daher dass bei Erla eben diese ca. 50 G-10 unüblicherweise für eine G-10 eben mit dem AS Motor ausgerüstet wurden.
Diese Form der Motorenverkleidung hat aber nichts mit den AS Umbauten zu tun sondern war typisch für eine Erla gebaute G-10: Bekanntes Beispiel ist z. B. hier die Seriennummer 150816

Quelle: www.asisbiz.com

Diese hat wohl den DB605D eingebaut (erkennbar am höherer gelegenen Öleinfülldeckel), war mit der Verkleidung ausgerüstet die keine Kinnbeulen hat aber bauchiger ist und auf der linken Seite auch nicht diese G-10 typische sichelförmige Ausbuchtung vorne unterhalb des Cockpits sondern eine quadratische Abschlussplatte/Übergang zum Rumpf. Außerdem auch einen größeren Ölkühler als bei der G-6/AS. Allerdings war dieser wiederum anders als der große Ölkühler wie z. B. bei WNF gefertigten Maschinen.
Außerdem hat die von mir verlinkte Maschine auch die kleinen Fahrwerksbeulen.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Hans

Jetzt hat's geklingelt!
An die Variante hab ich nicht gedacht.
H.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Russfinger

Auf der Originalsite werden ja Werknummer, Pilot und Einheit genannt, es handelt sich demnach um eine Maschine, die von italienischer Seite eingesetzt wurde.
Vielleicht hat ja jemand weiter führende Daten zur Hand:

WkN.491333 del Ten. Oddone Colonna (vedi foto seguente), 1° Gruppo Caccia A.N.R.,

:winken:

Russie


No Kit left behind!

Wolf

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es eine Erla G-10 ist. Eventuell sogar eine der ominösen G-10 mit AS Motor die aber nie AS hießen aber gerne so (fälschlicherweise) benannt werden.

Wenn ich nachher zu Hause bin schaue ich mal nach.
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Hans

Da hat Wolfgang recht: Laut der Werknummernblöcke auf David Weiss' Site ist es tatsächlich eine G-10 der Erla-Werke.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Skyfox

#8
...und ebenso nach Prien&Rodeike's "Messerschmitt Bf 109, An illustrated Study"  :1: (wobei in diesem schon 20 Jahre alten Buch noch von G-10/AS die Rede ist)

:winken:
Skyfox
MBSTHH 
Im Gedenken an meinen Freund Ulf Petersen, 1967 – 2018

Kurfuerst

Auf Davids großartiger Seite wird man auch in Sachen unlackierter Tragflächenunterseiten fündig.

Hier eine K-4 , deren Unterseite größtenteils unlackiert war:
http://bf-109.com/display.php?lang=en&auth=e&name=version_display&fotonummer=886
(Was diese Maschine zweifelsfrei als "Kurfürst" ausweist, sind die Restabdeckungen des Hauptfahrwerkes sowie die trapezförmige Abdeckung des Batteriefaches hinter dem Pilotensitz.)

In diversen Publikationen zur Bf 109G/K, z.B. Kagero, JaPo, etc. finden sich etliche Aufnahmen solcher Tragflächen.
Aufgrund der Indizienlage hatte ich mich bei meiner K-4 dazu entschlossen, die Tragflächenunterseiten bis auf die Randbögen und Ruderflächen unlackiert zu lassen:



Zum Thema Motorhauben bei der G-10 habe ich diesen recht anschaulichen Diskussionsthread ausbuddeln können:
http://forum.largescaleplanes.com/index.php?showtopic=28485&#entry246903





Primoz

Bei unlackierten Unterseiten war der Bereich um die Kühleröffnungen (d.h. die Vorderkanten des Kühlergehäuses) RLM 76 lackiert.
Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

Kurfuerst

Zitat von: Primoz in 16. Juli 2012, 12:21:27
Bei unlackierten Unterseiten war der Bereich um die Kühleröffnungen (d.h. die Vorderkanten des Kühlergehäuses) RLM 76 lackiert.

Korrekt. Dieser Umstand war mir damals aber bei meinem Modell entgangen.

Es gibt die Aufnahme einer montagebereiten Tragfläche mit unlackierter Unterseite (ausgenommen Ruder, Randbogen und die von dir angesprochenen Vorderkanten in RLM 76. Auch die Balkenkreuze waren in vereinfachter Form bereits aufgebracht worden) in ihrem Transportgestell. Dort lässt sich alles recht gut erkennen.

Primoz

Du meinst in einem der alten Broken-Eagles-Hefte? :winken:
Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

Kurfuerst

Falls du die alten Fighter Pictorials meinst, muss ich passen.

Ich werd nachher zuhause mal nachschauen. Entweder bei Merrick oder Poruba war diese Aufnahme drin.

:winken:

Wolf

Bei Merrick ist eine solche Aufnahme (Prag?!)
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Primoz

Ja, bei Merrick auf S. 199 (also im 1. Teil) und dasselbe Bild in Luftwaffe over Czech Territory 1945 auf S. 13 (oben).
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