Doppel und Mehrdecker Verspannungen von Doppeldeckern aus dem 1. Weltkrieg

[oggy01]

Hallo

Ich habe momentan großen Gefallen an den schönen alten Fliegenden Kisten aus der zeit des Ersten Weltkrieges gefunden. Bin aktuell dabei mir eine Sammlung an verschiedenen Flugzeugen aufzubauen. (Revell, Roden, Airfix, ICM, usw)

Jetzt kommt noch das Thema Verspannungen dazu. Ich habe den Tread dazu schon gelesen.

Ich habe an meinem Testmodell durchsichtigen Perlonfaden Durchmesser 0,25mm benutzt. Hat eigentlich gut geklappt. Jetzt aber die Fragen: Soll ich den Faden jetzt so belassen oder bemalen? Wenn, dann in welcher Farbe?

Gruß
Ralf

[Hans]

Die (deutschen) Originale waren unbehandelte Stahlseile. Gaaanz neu also mattsilber, aber wurden ganz schnell verschmutzt und dunkel. Du kannst einen wasserunlöslichen Folienfilzstift nehmen, etwas breit quetschen, auf eine glatte Unterlage stellen und den Faden dann unten durch ziehen. Am Objekt selber kannst du mit einem halblangen 000-Pinsel mit Enamel (!!!)-Farbe entlangfahren, muss nicht komplett umfassen. Schwierig sind die Engstellen an den Anlenkungspunkten.

Das RFC verwendene zudem die sog. RFC-Wires, später RAF-Wires, das waren flache Streifen, stromlinienförmig. Die waren PC10 lackiert, also grün-braun, grün-khaki, je nach Definition PC10.

H

[Wolf]

Alternative zum bemalen: vom "unsichtbaren" Garn gibt es auch eine eingeschwärzte Variante (eigentlich Widersinning, ist aber so). Beim nächsten Modell einfach diese verwenden. Das Garn ist nicht wirklich tiefschwarz sondern der einzelne Faden eher transparent-schwarz.
Ich benutze das nur noch und damit erübrigt sich das anmalen.

Es gibt auch noch eine rauchfarbene Variante, wem das "schwarze" schon wieder zu dunkel ist.

[mike 104]

Hallo Ralf,

Von deiner Aufzählung der Hersteller, gehe ich davon aus, dass du den Maßstab 1:72 meinst.
Für diese "Größe" ist das erwähnte unsichtbare Garn ideal.

Hans erwähnte zwar die, übrigens nicht nur von den Briten verwendeten Flachbänder, aber
diese in 1:72 darzustellen, ohne dass sie übertrieben wirken ist fast unöglich. Ebenso die
Doppeldrähte, bei denen 2 Drähte paralell nebeneinander her laufen.
Bemalen würde ich die Fäden nicht. Ob die Filzschreiber haften bleiben ? Ob die Lackierung
nicht einer Perlenkette ähnelt ? Wenn dann doch alles klappt, ob sie nicht zu dunkel und dadurch
zu dominant wirken ?

Ich verwende den von Wolf erwähnten rauchfarbene Faden. Der kommt auch in dem Maßstab
sehr gut wie Stahldrähte rüber.

In größeren Maßstäben sieht das schon etwas anders aus.

Gruß Michael
PMC Südpfalz

[oggy01]

Ich danke Euch für die Tipps.. Achja Klar meinte ich 1:72..

[Hans]

Bemalen würde ich die Fäden nicht. Ob die Filzschreiber haften bleiben ? Ob die Lackierung
nicht einer Perlenkette ähnelt ? Wenn dann doch alles klappt, ob sie nicht zu dunkel und dadurch
zu dominant wirken ?

Ja, die Filzschreiber bleiben haften. Um die Perlenkette zu vermeiden, habe ich auf Enamels mit Ausrufungszeichen verwiesen. "Zu dunkel"...naja, man nehme hellere Farbe. Die Dominanz ergibt sich eher durch die Fadenstärke. Und dass man RAF-Wires darstellen soll, hab ich auch nicht geschrieben, die Antwort galt der gestellten Frage nach dem Farbton...

Der rauchfarbene unbehandelte Faden schimmert leicht, je nach Fabrikat mehr oder weniger und das im Plastikglanzgrad. Das fällt bei wenig Verspannung nicht auf, aber bei komplexeren Verspannungen schimmert immer einer.


Bild: Meins

Hier mit Enamels bemalt, schwarz mit etwas silber, leichter metallic-effekt.

[Hans]

Hier in "naturmetall", also unbehandelte metallfarbe Gitarrensaite (die ich nicht mehr verwende). Aber m.E. einfach zu hell - und die Dominanz wird nicht gemildert.


Bild: Auch meins.

H.

[oggy01]

Großartige Modelle Hans.

Sind aber größere als 1:72 oder?

[Universalniet]

Wenn ich wetten sollte würde ich sagen 1:72 ... 

Die schwarzen Spanndrähte sind in der Tat optisch einen Tick besser weil weniger aufdringlich ...

[Hans]

Der pfalz ist 72, der albatros 48. mir gings nur mal um den farbeffekt