Giessharz evakuieren

Begonnen von MNGL, 19. Juli 2017, 20:28:36

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MNGL

Hallo zusammen,

heute hätte ich ein Anliegen für die Formenbau- und Giessspezialisten.

wie ich in einem anderen Faden schon erwähnt habe, stell' ich mir momentan eine kleine Anlage zum Evakuieren von Giessharz zusammen.
Sinn und Zweck ist, daß ich vor habe, Funktionsteile aus einem hochfesten Epoxidharz anzufertigen. Und da Lufteinschlüsse festigkeitsmindernd sind, möchte ich einen Prozess entwickeln und das so weit wie möglich mindern.
Aber zur 'Prozessentwicklung' hab' ich mal mit dünnwandigen Modellautoteilen angefangen. Und mir dafür ein Epoxidharz mit sehr langer Topfzeit (5Std.) hergenommen. (R&G wasserklar)
Zum Evakuieren verwende ich meinen kürzlich erstandenen, gebrauchten und nunmehr überholten Airbrush-Kompressor mit Kühlschrankaggregat. Er bringt -925mbar, also rund 75mbar Restdruck.
Als Vakuumkammer hab' ich mir einen kleinen 4ltr. Exsikkator gekauft. Selbstbau wäre kaum billiger gewesen und mit Restrisiko verbunden.
Nun aber zu meinem eigentlichen Anliegen:
Ich habe das Harz gemischt und im Becher evakuiert. Dabei schäumt es wie der Teufel und es zieht in kürzester Zeit alle Luft raus.
Wenn ich dann das Harz vorsichtig und langsam in die Form fülle, diese wieder in den Exsikkator stelle und nochmal evakuiere, schäumt es abermals wie verrückt. Als hätte ich das Harz noch gar nicht evakuiert.
Wie kommt das? Kann allein das Einfüllen in die Form wieder so viel Luft ins Harz befördern?

Viele Grüße und Danke im Voraus
Martin

Hans

Hmm. Bei Polyurthanharz ist das eine Reaktion der Luftfeuchtigkeit und es entstehen CO²-Bläschen. Kennt man vom Bauschaum, dort geschiehts mit Absicht. Bei Epoxid versteh ich es nicht...kann aber das Schäumen bestätigen. Vielleicht langsamer evakuieren? Mehr als den Rat, die Pumpe zu stoppen oder das Ventil zu öffnen, kann ich dir da auch nicht geben. Mich jedenfalls hat das genervt. Ich habs aber auch schlicht erwärmt und auf den Rüttler gestellt, ging auch.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

MNGL

#2
Danke Hans.
Ich werde dann mal weiterexperimentieren und z.B. bei weniger Vakuum die Pumpe stoppen und versuchen den optimalen Druck herauszufinden, so daß gerade die Luft herausgetrieben wird, aber noch nix schäumt. So wie's aussieht, liegt das so um die -850mbar. Da fangen vorher unsichtbare Blasen aufzusteigen und zu zerplatzen.
Vielleicht heize ich auch die Silikonformen vor um die Anfangsviskosität noch ein wenig zu verringern.
Auf jeden Fall muss ich mir dafür ein 'kürzeres' Harz nehmen, sonst bin ich an Weihnachten noch am Experimentieren.
Es geht um Oldtimerteile. Spätestens zum Ende der Fahrsaison will ich anfangen Ergebnisse zu erzielen :-)
Für meine ernsthaften Teile will ich R&G L20 mit Härter 161 verwenden. Ist mir fast zu schade zum Rumprobieren,  werde aber wohl nicht drum rum kommen, da ich vermute, daß sich jedes Harz anders verhält.

Viele Grüße
Martin