Bf 109 G-10, 1:48, Hasegawa

Begonnen von fellfrosch79, 05. Mai 2012, 11:26:59

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fellfrosch79


Wolf

Sehr schöne G-10. Bau und Lackiertechnisch einwandfrei. Das mit den runden Fahrwerksschächten rührt daher, dass dieser (Bausatz) Flügel wohl auch bei der F verwendet wird. Die hatte teilweise runde Radausschnitte. Hasegawa hat dann vorgesehen, dass man bei anderen Varianten die entsprechenden Stellen wegschneiden muss.

Dass die G-10 umgebaute G-5/G-6 gewesen sein sollen hält sich leider noch immer, weil es immer wieder von den Autoren abgeschrieben wird. Genauso wie die Behauptung dass es eine G-10/AS gegeben hätte. Die G-10 war eine eigenständige Serie die in der Produktion weiterentwickelt wurde. Alle hatten sie bereits den stromlinienförmigeren Rumpf unter dem der DB 605D sass. Es gab ca. 50 Maschinen, die einen AS Motor hatten, weil Erla die gerade zur Verfügung hatten und diese dann verbaute. Diese Maschinen hatten aber nie die Bezeichnung AS.
Frühe G-10 besassen noch den niedrigen Sporn und kleine Beulen auf den Flügeloberseiten. die späten hatten dann die länglichen Beulen auf den Flügeln (wg. größeren Reifen) und den hohen Sporn. Dazwischen gab es aber auch Maschinen mit kleinen Beulen und hohem Sporn. 
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Primoz

Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

Wolf

#28
Ja, gab es auch. Genauso wie es auch noch unterschiedliche Motorverkleidungen und Seitenruder gab.

Noch zu den beiden von Gordon verlinkten Bildern: Die sind als Nachweis für das hohe Spornrad an einer G-10 eher etwas unglücklich gewählt.
Die helle Maschine ist vermutlich eine G-6/AS oder G-14/AS.
Die Maschine darunter ist die Bf 109 G-10 der Messerschmitt Stiftung. Das ist eine umgebaute Ha-1112-M1L (Kennung C.4K-40). In der Maschine sind nur wenige kleinere Teile der Bf 109 G-10 Wnr 151591 verbaut. Ist also keine original Bf 109 G-10
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fellfrosch79

Moin,

danke Wolf!

Mhm, Wenn ich das jetzt richtig verstehe, dann haben die G 6/AS und die G 14/AS die gleiche Motorverkleidung wie die G 10/K 4? Also, ohne die typischen Beulen?
Wie sieht denn dann das Seitenruder bei den AS aus? Dürfte ja dann nicht das "hohe" wie bei der G-10 sein, korrekt?

:winken:


fellfrosch79

Hmmm... und ich dachte, so langsam kenne ich die äusseren Unterschiede der einzelnen Versionen :woist:

Hans

Und dabei ist ja noch gar nicht die Rede von den Unterschieden der "neuen" Haube je nach Baulos und Herstellerwerk.

http://www.amazon.de/Messerschmitt-Bf-109-Einsatzmaschinen-Nachschlagewerk/dp/B007RKQ492

ist das neueste Werk zum Gesamtkomplex. Die Prüfung, ob eine G-10/AS erwähnt ist, hat der Autor allerdings nicht bestanden. Ansonsten ist es als Nachschlagewerk gut brauchbar und vollständig. Grafisch und drucktechnisch wirklich etwas laienhaft und semantisch gewöhnungsbedürfig (den Nobelpreis für Literatur wird der Autor nicht erhalten), aber als rein technisches Werk brauchbar. Kann aber auch verwirren...
Bei Originalfotos muss das auch nicht unbedingt weiterhelfen. Durch Umbau, Wiederaufbau und Frontumbau sind mitunter Maschinen entstanden, die nicht unbedingt der Version gleichen, die das Typenschild eigentlich ergeben müsste. Aber das sind Ausnahmen, auf denen man nicht herumreiten muss. Digital und im Netz ist http://www.messerschmitt-bf109.de/ immer noch das vollständigste und beste Werk.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

@Dennis: Das Thema Motorhauben ist noch ein wenig komplexer. Man kann nicht unbedingt sagen, dass AS Maschinen die gleichen Motorverkleidungen hatten wie G-10/K. Ähnlich vielleicht. Selbst innerhalb der G-10 Reihe gab nochmal Unterschiede
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Bongolo67

Boah Ey! Ihr könnt's aber echt auf die Spitze treiben! :rolleyes: "Nietenzähler" ist für Euch noch geschmeichelt! X(

Gruß

Ulf

fellfrosch79

Ulf2: Ketzer Du...

Aber ich sehe schon, im Gegensatz zur Fw 190 ist die Bf 109 ein weitaus komplexeres Thema :woist:

:winken:

Wolf

Die Fw 190 ist auf ihre Art auch komplex. Aber wenn man bedenkt, dass es bei der Bf 109 von dem hohen Leitwerk 5 Variationen habe.... :rolleyes:
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Primoz

Zitat von: Bongolo67 in 20. Juni 2012, 23:10:17
Boah Ey! Ihr könnt's aber echt auf die Spitze treiben! :rolleyes: "Nietenzähler" ist für Euch noch geschmeichelt! X(

Wenn man weiß, worauf man achten muss, dann ist es doch viel leichter. Man kann sich dann auf das Wesentliche (oder auf das, was man für wesentlich hält) konzentrieren; dann kannst du sagen: mir sind die Unterschiede zwischen den einzelnen hohen Leitwerken wurscht, es interessiert mich nur hohes Leitwerk JA/NEIN, Erla-Haube JA/NEIN, hoher/kürzerer Antennenmast, MG-Beulen JA/NEIN, normaler/tiefer Ölkühler, AS oder D-Motor mit oder ohne Kinnbeulen, große/kleine Räder (und dazu nierenförmige kleine oder längere und breitere Beulen an der Oberseite der Flügel), Spornrad mit kurzem/langem Bein usw. ... Man sieht: auch ohne pingelig zu sein, gibt es beträchtliche Unterschiede. :winken:
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Bongolo67

Ob "beträchtlich" oder nicht liegt in diesem Falle im Wortsinn "im Auge des Betrachters". :6:

Gruß

Ulf2

Zeppelin

Hallo Dennis,

gleich den vielen Vorredner muss ich auch Dir meinen höchsten (modellbautechnischen) Respekt zollen.
Auf diesem Gebiet (und ich habe mir nun einige Deiner Maschinen angeschaut) bist Du ja fast unschlagbar.
Tolle Lackierung, Schema wie auch die Farbauswahl mit RLM 82 und 83. Wobei ich bei den beiden Farben noch den Verstand verlieren, da mal RLM 82 als hellgrün, mal als dunkelgrün genannt wird und bei RLM 83 genau das selbe Spielchen statt findet. Was ist nun eigentlich richtig?

Zurück kommend, Klasse Modell Dennis! :klatsch:
Da muss ich mich mit meiner G4 so richtig ins Zeug legen...

Viele Grüße

Jürgen


Wolf

die Verwirrung um die Farben ist Monogram 's painting guide aus den 80er Jahren zu verdanken. Dort hat man genau diese beiden Farben vertauscht. Nachdem diese Painting Guide eine zeitlang als Farbenbiebel galt, haben auch die Farbenhersteller entsprechend nachgeeifert. Insbesondere Testors welche im anglikanischen Sprachraum hohe Verwendung fanden/finden.
So hat es sich teilweise bis heute gehalten dass manchmal RLm 83 als hellgrün und RLM 82 als dunkelgrün dargestellt wird.

Es ist aber definitiv so, dass RLM 82 die hellere der beiden Farben ist.
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Primoz

Tja, man hat wohl nach Analogie geschlussfolgert: andere derartige Zahlenreihen begannen mit der dunkelsten und endeten mit der hellsten Farbe; aber manchmal versagt halt diese Logik. :6:
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Wolf

na ja, die Analogie passt schon irgendwo. RLM 83 wurde vor RLM 82 eingeführt und war Ersatz für RLM 74, welches eine dunkle Farbe war. RLM 81 und RLM 82 gehören eher zusammen und hier passt dann deine Analogie. Die niedrigere Nummer ist die dunklere Farbe..
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fellfrosch79

Um noch mehr Verwirrung rein zu bringen:

Zumindest bei den Gunze-Acryls kann ich persönlich zwischen RLM81 (braun-violett) und RLM83 (dunkel-grün) kaum einen Unterschied sehen. Das "braun" ist nur ganz geringfügig dunkler als das dunkel-grün. Blöde Frage: ist das richtig so oder hat sich Gunze da vertan?

Ich hab je 3 Gläschen RLM81 und RLM83, bei allen ists "gleich" :woist:

:winken:

Primoz

Beide Farben waren ziemlich dunkel.
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Wolf

wobei man sagen muss, dass Gunzes RLM 81 eher ein wenig zu oliv-grün ist. Ich gebe da noch immer ordentlich braun hinzu.
Wobei man sagen muss, dass es einige Farbfotos gibt, auf denen RLM 81 wirklich eher braunoliv wirkt. Evt. sind die Fotos nichts oder es entsteht der Eindruck durch eine sehr dünne Farbschicht.
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Spritti Mattlack

Was benutzt Du denn für Deine Farbauswahl als Referenz? Die Farbchips aus den beiden Merrick-Bänden?

A man who is tired of Spitfires is tired of life

fellfrosch79

Das würde mich auch interessieren :1:

Hans

Wobei natürlich auch auf S/W-Fotos eine in 81/83 getarnte Maschine kontrastlos dunkel wirkt. 81/83 ist ja auch wirklich selten, 81/82 war die Norm, auch 82/83 kam vor. Aber wie gesagt 81/83 ist kontrastlos.
Merricks Farbchips sind ja aus Deutschland, gefertigt via Jürgen Kiroff beim damaligen Hersteller der tatsächlichen Farbkarten. Die 80er-Farbtöne, für die es damals keine Farbkarten gab, sind jedoch nach den genauen Farbvorgaben nach den sehr wohl überlieferten Originalrezepturen gefertigt. Aus rein historischer Sicht gibst derzeit nix besseres, was publiziert wäre. Ob man als Modellbauer jedoch genau nach diesen Originalfarben vorgeht, ist ja eine uralte Diskussion. Wir wissen alle, dass die Farbwirkung auf dem Modell von diversen Faktoren abhängig. Wolfgangs Auffassung mit dem zu wenig braunen 81 teile ich. Die an den Farbchips nähesten Farben sind derzeit Vallejo Air, aber wie gesagt, modellbauerisch kann man da auch anders vorgehen.
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Wolf

Die Referenz für mich sind die Farben nach den Vorgaben/Recherchen von Kiroff gefertigt.

Ansonsten sehe ich es so wie Hans schreibt.

Aber ich bin nur Anwender und interessierter LEser. Ich würde sicherlich nicht hingehen und Kritk an einem Modell üben wenn RLM 81 nicht ganz dem entspricht was ich mir vorstelle.

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