Fragen zur Beplankung

Begonnen von Data, 04. September 2010, 21:47:07

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Data

Zitat von: 19-Toni-82 in 04. September 2010, 17:12:37
Habe auch einen Link zur HMS Victory gefunden : http://buildthevictory.blogspot.com/

Hier gibts auch schon mal einen Vorgeschmack für eine Helling:

http://3.bp.blogspot.com/_BYCab5oTpjI/S64AlrWINmI/AAAAAAAABKc/ysUQQXOboLU/s1600/002.jpg



Moin moin,
bin jetzt auch auf den Hund mit Holzschiffen gekommen und mir das Abo zugelegt. Bei meiner Recherche ist mir auch die Frage gekommen, wie das mit der Helling eigentlich klappen soll. Der Autor in deinem Link ist ja auch auf die Helling mit Metallwinkeln umgestiegen, da die Victory ja keinen erhabenen Kiel hat sondern die Spanten bündig abschließen. Meine Frage ist nun, wie ich die Beplankung vornehme, wenn ich, wie empfohlen, von unten nach oben beplanke.

Noch ne Extrafrage: Ich würde als "Anfänger" gern eine doppelte Beplankung machen. Nehme ich da Planken mit dem gleichen Maßen wie die Originalen oder können die auch breiter sein? Vom kosmetischen Vorteil abgesehen, wird das Schiff dadurch robuster? Das ist nämlich eine Sorge von mir, dass das Schiff zu filigran sein könnte und vielleicht irgendwann ne Delle kriegt wenn man es beim Staub wischen mal zu grob anfasst.

Schwarzblut

Morgn DATA

Mit der doppelten Beplankung bei einem Model mit einfacher würde ich abraten, da es meiner Meinung nach das Gesamtbild nachhaltig verändert wenn man nicht vorher Schleifarbeit am Spantenwerk vornimmt, was als Anfänger wohl kaum lösbar ist. Ich habe den Rumpf der Bismarck gebaut und kann sagen, das der Rumpf schon nach der ersten Beplankung perfekt war und habe vorher auch nie ein Holzschiffsrumpf gebaut, ich würde mir da an deiner Stelle nicht all zu viel Sorgen machen und schon gar nicht im Vorfeld verrückt machen.
Denke der schwirigste Part wird sein, die Planken am Bug an zu bringen wegen der großen Biegung, aber da habe ich gelesen das man die Planken einweichen und um eine Coladose wickeln soll, das soll helfen.

Amsonsten werde ich es eher mit einer inneren Beplankung versuchen, also zwischen den Spanten, dadurch sollte das Ausrichten der Spanten viel einfacher werden...naja, mal schauen, noch habe ich ja ein paar Ausgaben Zeit, fange eh erst an sobald der Rumpf komplett geliefert ist, also mit Ausgabe 11 oder so...;)

Data

Das mit dem Warten hab ich schon drauf. :)
Ich will nämlich auch erstmal den Kiel komplett machen bevor ich die Spanten setze. Allerdings kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass eine zweite Plankenschicht das Ganze so verändert. Das sind doch auf beiden Seiten nur ca. 1mm. Ist halt nur die Frage, ob dann hinterher die Fenster der Heckgalerie noch ordentlich passen...

Wie gesagt, das Problem was ich bisher sehe ist ist wenn man eine Helling benutzt, man auf Höhe der Wasserlinie mit beplanken anfangen muss da die Spanten unten bündig abschließen (Flachkiel?) und man das Schiff ja sonst aus der Helling nehmen müsste. So kann ich die erste Schicht machen ohne Rücksicht ob ich unten wirklich mittig ende. Das mit der inneren Beplankung versteht ich allerdings nicht ganz. Wo setzte ich die Planken da an?

Schwarzblut

Naja, ist die Frage ob du das Schiff am Ende bemalen willst, wenn ja ist es nicht sooo schlimm wenn du unsauber verlegst.
Klatscht du ne 2. Beplankung drüber hast du ja nicht nur das Problem mit dem Heckspiegel, sondern auch mit dem Galeon. Und vertuhe dich mal nicht mit dem Gesamtbild hinterher, das kann sich doch recht stark verändern.
Ich werds mal anders versuchen zu lösen indem ich eine innere Beplankung zwischen den Spanten versuche, hat den vorteil das sich da nichts mehr verschieben kann später und die Hauptbeplankung praktisch so gesehen schon die 2. Beplankung ist. Sobal dich soweit bin, werd ich mal davon Bilder ins Netz stellen, das sollte es wohl besser erklären wie ich das meine :)

hwe

Hi! :)

Zitat von: Schwarzblut in 06. September 2010, 08:43:26
Morgn DATA

Mit der doppelten Beplankung bei einem Model mit einfacher würde ich abraten, da es meiner Meinung nach das Gesamtbild nachhaltig verändert wenn man nicht vorher Schleifarbeit am Spantenwerk vornimmt, was als Anfänger wohl kaum lösbar ist. Ich habe den Rumpf der Bismarck gebaut und kann sagen, das der Rumpf schon nach der ersten Beplankung perfekt war und habe vorher auch nie ein Holzschiffsrumpf gebaut, ich würde mir da an deiner Stelle nicht all zu viel Sorgen machen und schon gar nicht im Vorfeld verrückt machen.
Nunja... - Auch ich habe meistens keine Probleme damit, bereits bei der ersten Beplankung eine sehr "ordentlliche" Oberfläche hinzubekommen. - Aber ich habe bereits eine ganze Reihe von anderen Modellbaukollegen erlebt (gerade Anfänger), deren Rümpfe voller "Beulen", Buckel und Löcher und Knicken war, so daß eine zweite Beplankung dringend erforderlich war.
Also: Je nach eigenem handwerklichen Geschick, würde ich sagen, kann es notwendig und sinnvoll sein, eine zweite Beplankung anzubringen. - Die Victory ist hierbei sogar sehr "entgegenkommend", denn anstelle der zweiten Beplankung kann man den Unterwasserteil kupfern und man muß dann nur noch den (leichteren!) Überwasserteil doppelt beplanken. - Das tut kaum weh. - Je nach Stärke der Zweitbeplankung (und die darf sehr dünn sein!) ist der "Fehler" in der Rumpfbreite dann fast vernachlässigbar und kaum sichtbar, selbst für geschulte Augen.

Also ich würde es einfach erstmal abwarten, wie die erste Beplankung ausfällt und dann sehen wir weiter! ;)
Zitat
Denke der schwirigste Part wird sein, die Planken am Bug an zu bringen wegen der großen Biegung, aber da habe ich gelesen das man die Planken einweichen und um eine Coladose wickeln soll, das soll helfen.
Einweichen ist ein Teil der Lösung... Und mit der Krümmung am Bug hast Du sicher Recht, aber auch das Heck der Victory hat es definitiv in sich!!! - Da denke sogar ich als erfahrener Modellbauer über eine zweite Beplankung nach!
Zitat
Amsonsten werde ich es eher mit einer inneren Beplankung versuchen, also zwischen den Spanten, dadurch sollte das Ausrichten der Spanten viel einfacher werden...naja, mal schauen, noch habe ich ja ein paar Ausgaben Zeit, fange eh erst an sobald der Rumpf komplett geliefert ist, also mit Ausgabe 11 oder so...;)

Die wichtigsten Punkte beim Rumpfbau sind:
1. Dafür sorgen, daß der Kiel gerade (KERZENGERADE!) wird und auch bleibt! (Das geht nur mit einer brauchbaren Helling wirklich zuverlässig!)
2. Spanten/Schottwände exakt rechtwinklig zum Kiel anbringen (mit extra-Leistchen sicherheitshalber nachhelfen!).
3. Jetzt kommt das aller-, aller-, allerwichtigste: Die Spanten/Schottwände so verschleifen, daß sie erstens sauber straken und zweitens das auch noch spiegelbildlich auf beiden Seiten gleichmäßig tun! - Jede noch so kleine Nachlässigkeit hier, rächt sich später beim anbringen der Beplankung. Hier gemachte Fehler sorgen für die vorgenannten Buckel und Dellen, die dann verspachltet werden müssen, genauso wie für geknickte und gebrochene Planken!

Die Details erkläre ich später, wenn es so weit ist. - Wer mag, kann aber schon einiges, speziell zum Thema Helling, aus meinem Baubericht zu Jolie Brise (einfach mal unten in meinem Footer anklicken) abgucken.

Ciao,

HWE

Data

Zitat von: hwe in 07. September 2010, 23:37:43
...Die Victory ist hierbei sogar sehr "entgegenkommend", denn anstelle der zweiten Beplankung kann man den Unterwasserteil kupfern und man muß dann nur noch den (leichteren!) Überwasserteil doppelt beplanken. - Das tut kaum weh. - Je nach Stärke der Zweitbeplankung (und die darf sehr dünn sein!) ist der "Fehler" in der Rumpfbreite dann fast vernachlässigbar und kaum sichtbar, selbst für geschulte Augen.

Also ich würde es einfach erstmal abwarten, wie die erste Beplankung ausfällt und dann sehen wir weiter! ;)


Das mit dem Kupfer will ich lassen, eventuell mit Farbe andeuten. Wie sieht das aus, ich nehme an, die erste Lage ist die Dickere und die zweite, sichtbare Lage ist die Dünnere? Würdet ihr dann die mitgelieferten Planken als erste oder zweite Lage verwenden oder als erste Furnier aus dem Bau-/Bastelmarkt?

Ich werd abwarten wie ihr das macht, aber trotzdem will ich mir schon mal Gedanken über das Ganze machen und Fragen klären.  :winken:

hwe

Zitat von: Data in 08. September 2010, 00:00:19
Zitat von: hwe in 07. September 2010, 23:37:43
...Die Victory ist hierbei sogar sehr "entgegenkommend", denn anstelle der zweiten Beplankung kann man den Unterwasserteil kupfern und man muß dann nur noch den (leichteren!) Überwasserteil doppelt beplanken. - Das tut kaum weh. - Je nach Stärke der Zweitbeplankung (und die darf sehr dünn sein!) ist der "Fehler" in der Rumpfbreite dann fast vernachlässigbar und kaum sichtbar, selbst für geschulte Augen.

Also ich würde es einfach erstmal abwarten, wie die erste Beplankung ausfällt und dann sehen wir weiter! ;)


Das mit dem Kupfer will ich lassen, eventuell mit Farbe andeuten. Wie sieht das aus, ich nehme an, die erste Lage ist die Dickere und die zweite, sichtbare Lage ist die Dünnere?
Korrekt. - Man kann die zweite Lage wie eine "Tapete" verstehen. - Die ist auch nur dazu da, um die vergipsten Löcher in der Wand zu kaschieren.
Zitat
Würdet ihr dann die mitgelieferten Planken als erste oder zweite Lage verwenden oder als erste Furnier aus dem Bau-/Bastelmarkt?
Da der Bausatz nur eine Beplankungsschicht vorsieht, ist es auf jeden Fall eine gute Idee, die Bausatzbeplankung als erste Lage zu verwenden.
Die Sichtbeplankung kann man dann einerseits nach eigenem Geschmack in anderen Furnierfarben wählen und außerdem ist Holz meist ja auch nach Volumen zu bezahlen und da ist dünneres Furnier deutlich weniger Holz, als die "dicken" Planken einer "Einfachbeplankung".

Andererseits erwarte ich eigentlich, daß das Holz einer "Einfachbeplankung" qualitativ relativ hochwertig ist, da sie ja auch gleichzeitig die Sichtbeplankung darstellt.
Trotzdem würde ich dazu tendieren, die mitgelieferte Beplankung als "Erste Lage" zu betrachten.

Davon abgesehen hast Du natürlich noch weitere Möglichkeiten. - Du könntest, wenn dir das Holz des Bausatz zu wertvoll erscheint, dir auch eine billige Unterbeplankung so kaufen, genauso wie die Zweitbeplankung. Und dir dann das "gute" Holz des Bausatz für ein späteres (anderes) Modell aufheben.
Zitat
Ich werd abwarten wie ihr das macht, aber trotzdem will ich mir schon mal Gedanken über das Ganze machen und Fragen klären.  :winken:
Ich persönlich komme meistens mit der Erstbeplankung hin. - Sehr, sehr viel hängt von der Qualität der eigenen Strak-Arbeiten ab. Und deswegen kannst Du unmöglich meine Ergebnisse mit deinen vergleichen. - Dein Rumpf wird sicher anders gestrakt sein, als meiner...

Aber gucken darfst Du natürlich trotzdem! ;)

Ciao,

HWE

Alex

Woraus besteht das Holz für die (Erst-)Beplankung bei der Victory?

Häufig verwendet man eher weiches Holz für die erstbeplankung, (ich glaube, es ist Linde?). Das lässt sich sehr gut verarbeiten, ist aber ziemlich Hell. Nussbaum, für die Zweitbeplankung, ist dann wesentlich härter. Ist dann aber kein Problem, da es - durch die stabile Erstbeplankung - viel dünner gehalten werden kann. Eine einfache Beplankung, womöglich noch aus dickem Nussbaumholz, ist nicht gerade anfängertauglich, meiner Meinung nach. Vor allem, wenn es noch enge Krümmungen hat.

In einer Beziehung kann ich HWE uneingeschränkt recht geben - plant genügend Zeit ein, um den Rumpf sauber zu straken - es zahlt sich nicht aus, da sparen zu wollen!

Alex
Hier ist mein Portfolio, und hier meine weiteren Berichte (<-- Upgedated am 20.9.2015)
Finisher des Phantom-, Viermot-, Matchbox- und Artillerie-Groupbuilds, sowie des Bierdeckels-, Panzer-, Oldtimer- und OOB-Contests!

Data

Weiß jemand definitiv, dass die Victory nur eine einfache Beplankung erhält? Mir ist zwar auch so (von DVD ect.) allerdings habe ich mir heute das Baulog (klick mich) auf der offiziellen Seite angeschaut. Da sind seit Gestern die Ausgaben 5 bis 8 veröffentlicht und zumindest das Langboot erhält beim Herrn Hillebrandt eine doppelte Beplankung. Wenn die dem Beiboot sowas gönnen, warum nicht der Vic?

Data  :winken:

inside-Stargaze

Zitat von: Data in 09. September 2010, 12:29:37
Weiß jemand definitiv, dass die Victory nur eine einfache Beplankung erhält? Mir ist zwar auch so (von DVD ect.) allerdings habe ich mir heute das Baulog (klick mich) auf der offiziellen Seite angeschaut. Da sind seit Gestern die Ausgaben 5 bis 8 veröffentlicht und zumindest das Langboot erhält beim Herrn Hillebrandt eine doppelte Beplankung. Wenn die dem Beiboot sowas gönnen, warum nicht der Vic?

Data  :winken:
Ich hatte per Email bei DeAgostini angefragt und dort die Aussage: "Einfache Beplankung" bekommen.

HWB

Das Problem die Rumpfform zu verändern, wenn zwei Lagen Planken aufgebracht werden, wo nur eine vorgesehen war läßt sich umgehen. Ich rate davon ab die Spanten abzuschleifen, das geht mit großer Wahrscheinlichkeit schief.
Aber man kann zwischen den Spanten Weichholzfüllklötzchen anbgingen. Es ergibt sich ein solider Rumpf mit viel Auflagefläche für die Beplankung. Das Prinzip hatte Model Mariner in seinem Bericht zur Golden Hind gezeigt. http://www.modellboard.net/index.php?topic=18678.30
Es macht zwar Arbeit, aber man kann dadurch die Rumpfform gut kontrollieren.

:winken:
Holger

Im Bau: holländische Fregatte "Wapen van Edam" von 1644

In Planung:
HMS Royal Katherine 1664 Eendracht 1654

hwe

Zitat von: HWB in 09. September 2010, 15:38:49
Das Problem die Rumpfform zu verändern, wenn zwei Lagen Planken aufgebracht werden, wo nur eine vorgesehen war läßt sich umgehen. Ich rate davon ab die Spanten abzuschleifen, das geht mit großer Wahrscheinlichkeit schief.
Das sehe ich genauso. - Die Differenz ist viel zu gering um das wirklich gut im Griff zu haben. (Bitte mal an jedem Spant 0,3 mm entlang der Kanten markieren und abschleifen...)
Zitat
Aber man kann zwischen den Spanten Weichholzfüllklötzchen anbgingen. Es ergibt sich ein solider Rumpf mit viel Auflagefläche für die Beplankung. Das Prinzip hatte Model Mariner in seinem Bericht zur Golden Hind gezeigt. http://www.modellboard.net/index.php?topic=18678.30
Es macht zwar Arbeit, aber man kann dadurch die Rumpfform gut kontrollieren.

:winken:
Prinzipiell gebe ich dir Recht, aber bei einer Rumpflänge von ca. 80 cm wird das auf diese Weise ein verdammt schwerer Brocken! - Ich empfehle daher, wirklich nur Füllklötze und keine vollständigen Füllspanten einzusetzen und das dann auch überwiegend nur in den "Problemzonen", also am Bug und am Heck. - Wer nicht, wie Model Mariner, sein gesamtes Schiff mit "künstlichen" Dübeln vollknallen will (die am Original gar nicht sichtbar sind), braucht die vielen Füllspanten auch nicht.

Der Rumpf ist auch ohne die Füllspanten auf jeden Fall stabil genug und im Mittschiffsbereich tut sich auch fast nichts in der Formgebung, also kann man es dort wirklich lassen.

Ciao,

HWE


HWB

#12
Ich wollte mit dem Link nur eine alternative Methode aufzeigen. Ob man nun die Zwischenräume mit "Spanten" füllt oder die Modellspanten mit Klötzchen verbindet spielt keine große Rolle. Das Modellgewicht nimmt natürlich zu, sollte das ein Problem sein?
Meine Modelle baue ich mit Füllspanten, allerdings ist die Größe überschaubar.

Die Darstellung der Dübelung ist aber nur ein Nebeneffekt. Für die Methode spricht, daß man jederzeit Auflagefläche für die Beplankung hat, es gibt keine Hohlräume. Man kann die Lage von Berghölzern und Planken anzeichnen / anreißen und hat so volle Kontrolle über sein Tun. Gerade für einen Anfänger ist das eine Erleichterung. Die Modellspanten sind relativ wenig in der Anzahl. Die Auflagefläche entsprechend gering. Man ist gezwungen die Planke auf einem Spant enden zu lassen. Wenn man nicht aufpaßt, können sich kleine Unregelmäßigkeiten addieren. D.h. ein kleiner Versatz in einem Plankengang wächst sich mit der weiteren Beplankung zum massiven Problem aus. Mit dem Unterbau kann man Planken von vorbildähnlicher Länge schneiden und auch so verlegen. Bei direkter Endmontage der Beplankung auf die Spanten geht das nicht, da ein Plankenstoß unweigerlich in der Lücke zwischen den Spante landen wird.

Ich halte es nach wie vor für ratsam sich eine solide Grundlage für die Beplankung zu schaffen. Ist anfangs deutlich mehr Arbeit, der Rumpf mag deutlich schwerer werden (aber wer trägt das Modell später noch groß herum???) aber gerade als Anfänger wird man sich viele Mühen ersparen und die Nerven schonen.

:winken:
Holger

Im Bau: holländische Fregatte "Wapen van Edam" von 1644

In Planung:
HMS Royal Katherine 1664 Eendracht 1654

hwe

Zitat von: HWB in 09. September 2010, 17:52:20
Ich wollte mit dem Link nur eine alternative Methode aufzeigen.
Jep. Dachte ich mir auch so. :)
Zitat
Ob man nun die Zwischenräume mit "Spanten" füllt oder die Modellspanten mit Klötzchen verbindet spielt keine große Rolle. Das Modellgewicht nimmt natürlich zu, sollte das ein Problem sein?
Jep. - Ich denke schon. - Frag' doch mal Ullrich mit seiner Jupiter. Der baut nur Wasserlinie, aber Seine wiegt bereits 2 bis 3 Kilo, wenn ich mich recht entsinne (Wieviel wiegt deine? ;) ). - Ein Vollrumpf der Victory mit ca. 80 cm Länge wiegt schätzungsweise an die fünf Kilo.
Die Jupiter ist nur eine Fregatte und die Victory ein Dreidecker. - Ich denke, da kommt einiges an zusätzlichem Holz zusammen, wenn man das so macht, wie Du vorschlägst.
Zitat
Meine Modelle baue ich mit Füllspanten, allerdings ist die Größe überschaubar.
Genau. - In deinem Lieblingsmaßstab ist es auch extrem wichtig, sehr korrekt anzuzeichnen. Deswegen macht das da auch absolut Sinn. Und ob dein Modell nun 100 oder 250 Gramm wiegt, stört dich nicht weiter. - Hier liegt der Fall ein wenig anders... :)
Zitat
Die Darstellung der Dübelung ist aber nur ein Nebeneffekt. Für die Methode spricht, daß man jederzeit Auflagefläche für die Beplankung hat, es gibt keine Hohlräume. Man kann die Lage von Berghölzern und Planken anzeichnen / anreißen und hat so volle Kontrolle über sein Tun. Gerade für einen Anfänger ist das eine Erleichterung.
Da gebe ich dir vollkommen Recht! Vollkommen unbestritten! - Ich sage ja auch nur, daß wenn man sich massive Füllklötze einsetzen möchte, dies in erster Linie nur in den "Problemzonen" machen braucht/sollte. - Im Mittschiffsbereich braucht man in diesem Maßstab den Planken- und Bergholzverlauf auch nicht alle 2 mm anzeichnen. - Ich denke, der aktuelle Spantabstand reicht da vollkommen aus.
Zitat
Die Modellspanten sind relativ wenig in der Anzahl. Die Auflagefläche entsprechend gering. Man ist gezwungen die Planke auf einem Spant enden zu lassen. Wenn man nicht aufpaßt, können sich kleine Unregelmäßigkeiten addieren. D.h. ein kleiner Versatz in einem Plankengang wächst sich mit der weiteren Beplankung zum massiven Problem aus. Mit dem Unterbau kann man Planken von vorbildähnlicher Länge schneiden und auch so verlegen. Bei direkter Endmontage der Beplankung auf die Spanten geht das nicht, da ein Plankenstoß unweigerlich in der Lücke zwischen den Spante landen wird.
Denselben Effekt (dieselben Vorteile) kann man aber eben auch einfach mit einer Doppelbeplankung erreichen. Der Rumpf ist mit der Doppelbeplankung aber um etliches leichter. - Was wiederum ganz allgemein den Umgang/ die Handhabung mit dem Modell erleichtert. - Man kann es länger einfach mal in der Hand halten, wenn man etwas bearbeiten möchte und man muß zum Beispiel auch die Klemmung einer Klemmhelling nicht so fest anziehen (und die Gefahr damit Spuren im Holz zu hinterlassen sinkt), damit der Rumpf nicht aus der Helling rutscht. - Selbst wenn einem der Rumpf mal aus den Händen fallen sollte, ist der Schaden vermutlich geringer. - Weniger Masse (Gewicht) sorgt bei einem Aufprall für eine größere Chance, dass Masten nicht brechen, oder das Holz am Kiel irgendwo Dellen bekommt. - Oder wenigstens sind die Schäden voraussichtlich geringer. - Ich erinnere an: Masse MAL Beschleunigung... Und du drehst hier ganz kräftig an der "Masse-Schraube". ;)
Für *deinen* Maßstab ist deine Bauweise vollkommen OK!  :1:
Zitat
Ich halte es nach wie vor für ratsam sich eine solide Grundlage für die Beplankung zu schaffen.
Das geht auch mit der doppelten Beplankung.
Zitat
Ist anfangs deutlich mehr Arbeit, der Rumpf mag deutlich schwerer werden (aber wer trägt das Modell später noch groß herum???)
Es geht aber nicht ums spätere herumtragen, sondern um die "Handlichkeit" während des Baus. - Wie gesagt, in deinem Maßstab tut eine Gewichtsverdoppelung nicht weh. - Hier werden schnell aus 2 Kilo 5 Kilo...
Zitat
aber gerade als Anfänger wird man sich viele Mühen ersparen und die Nerven schonen.

:winken:

Ganz deiner Meinung! ;)  :winken: :pffft:

GIG

Hallo Zusammen,

auch ich konnte nicht wiederstehen und musste mir diesen Bausatz bestellen. Die Victory zu bauen, war immer schon mein geheimer Wunsch. Ich möchte natürlich sie so bauen, wie im original von 1805. Ich freue mich schon drauf mit HWE zu fachsimpeln und Tipps zu bekommen. Ich weiß, dass dies bestimmt kein zuckerschlecken sein wird, wenn man diesem Bausatz zu was ganz besonderem macht. Ich würde auch gerne die Kupferrung des Rumpfes vornehmen, weiß allerdings nicht wie man dies hinbekommt! ?(

Freue mich schon aufs loslegen. :D

Grüße
GIG

hwe

#15
Zitat von: GIG in 16. September 2010, 10:15:04
Hallo Zusammen,

auch ich konnte nicht wiederstehen und musste mir diesen Bausatz bestellen. Die Victory zu bauen, war immer schon mein geheimer Wunsch. Ich möchte natürlich sie so bauen, wie im original von 1805. Ich freue mich schon drauf mit HWE zu fachsimpeln und Tipps zu bekommen. Ich weiß, dass dies bestimmt kein zuckerschlecken sein wird, wenn man diesem Bausatz zu was ganz besonderem macht. Ich würde auch gerne die Kupferrung des Rumpfes vornehmen, weiß allerdings nicht wie man dies hinbekommt! ?(

Freue mich schon aufs loslegen. :D

Grüße
GIG

Hallo GIG!

Das freut mich zu hören! - Man kann diesen Bausatz selbstverständlich auch nur unter dem Aspekt bauen, daß man eben "irgendwas hübsches" bauen möchte. - Oder überhaupt einfach nur bauen, des bastelns wegen. - Aber eigentlich denke ich mir, haben Menschen, die sich bewusst auf so ein "Abenteuer" einlassen (Jahre der Freizeit werden geopfert, zusammen mir einem stattlichen Betrag an Geld...), eigentlich ein Anrecht darauf, daß das, was sie da bauen auch weitestgehend der historischen Vorlage entspricht. - Denn nur dann ist am Ende das Modell auch von (finanziellem) Wert (!).

Was das "fachsimpeln" angeht, bitte sehr gerne! :) Dafür bin ich hier im Forum, um auch mein Fachwissen zu erweitern. Umgekehrt helfe ich gerne, wo ich kann. - Ich freue mich auf ein paar gemeinsame "Basteljahre", die da wohl auf uns zu kommen... :)

Was das "kupfern" angeht: Auch ich habe vor, meine Victory mit einer Verkupferung zu versehen, auch wenn die nicht im Bausatz enthalten ist. - Also wird es (zu gegebener Zeit) sicher mindestens einen Vorschlag geben, wie man das lösen kann. :) - Aber bis dahin haben wir noch eine ganze Menge Zeit! - Die Briten sind immer noch bei Heft 25 und da ist der Rumpf noch lange nicht fertig beplankt, geschweige denn, verkupfert. - 25 Hefte sind ungefähr ein halbes Jahr Arbeit und auch Zeit. - Also: Relax!

Dazu kann ich noch einen netten Spruch loslassen, den ich bei den amerikanischen Modellbauern gehört habe, den ich aber sehr gut finde:

"It ain't a hobby, if you gotta hurry!"  (Es ist kein Hobby, wenn Du dich beeilen musst!")


Ciao,

HWE

GIG

Hallo HWE,

super, ich freue mich auch schon auf ein paar wunderschöne Basteljahre und bin mir sicher, dass es eine tolle Herrausforderung sein wird.

Grüße

GIG :winken:

Lafiney

Guten Abend,

ich habe ebenfalls das Abo bestellt und freue mich nat. auch das Modell zu bauen.
Nur habe ich eine Frage zur doppelten Beplankung. Ich habe mir vor Jahren ein Bausatz (USS Constellation von Artesania Latina)
geholt und habe es aus Zeitgründen nur bis zur ersten Beplankung geschafft, die aus meiner Sicht recht ansehlich gewurden ist.
Da ich Anfänger bin und gerne die 2. Beplankung so sauber wie nur möglich durchführen möchte, suche ich hier Tipps von erfahrenen Modellbauern. Man sieht oft Bilder mit Nadeln, Klammern und ähnlichen Gerätschaften, nur eine ausführliche Beschreibung habe ich noch nicht gefunden.

Ich bedanke mich im Voraus  :1:

SantaFeFan

Hallo ,
Wegen der "Kupferung"....es gibt doch dieses Tiffany -Kupferband (Edco)auf Rollen das selbstklebend ist....in verschiedenen Breiten.....
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=350203081732&ssPageName=STRK:MEWAX:IT

hwe

Zitat von: Lafiney in 16. September 2010, 19:04:28
Guten Abend,

ich habe ebenfalls das Abo bestellt und freue mich nat. auch das Modell zu bauen.
Nur habe ich eine Frage zur doppelten Beplankung. Ich habe mir vor Jahren ein Bausatz (USS Constellation von Artesania Latina)
geholt und habe es aus Zeitgründen nur bis zur ersten Beplankung geschafft, die aus meiner Sicht recht ansehlich gewurden ist.
Da ich Anfänger bin und gerne die 2. Beplankung so sauber wie nur möglich durchführen möchte, suche ich hier Tipps von erfahrenen Modellbauern. Man sieht oft Bilder mit Nadeln, Klammern und ähnlichen Gerätschaften, nur eine ausführliche Beschreibung habe ich noch nicht gefunden.

Ich bedanke mich im Voraus  :1:

Ich kann dich beruhigen. - Von Seiten DeAgostini ist nur eine einfache Beplankung vorgesehen. Siehe auch DeAgostini FAQ auf deren Homepage. - Da sind noch ein paar weitere, gängige Fragen beantwortet. ;)

Ciao,

HWE

hwe

Servus Rudi,

Zitat von: SantaFeFan in 16. September 2010, 21:45:11
Hallo ,
Wegen der "Kupferung"....es gibt doch dieses Tiffany -Kupferband (Edco)auf Rollen das selbstklebend ist....in verschiedenen Breiten.....
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=350203081732&ssPageName=STRK:MEWAX:IT

Das wird tatsächlich gerne genommen. - Ich bin mir nur nicht so ganz sicher, ob die Material_stärke_ (Dicke) so ganz angemessen (dem Maßstab entsprechend) ist. - Ich wage das ein wenig zu bezweifeln. - Ich glaube, daß wenn man das Maßstäblich korrekt umsetzen wollte, eher auf eine hauchdünne Folie, so wie beim vergolden mit Blattgold, zurückgreifen müsste.

Ciao,

HWE

Sebastian

Naja ich denke da sollte man auch irgendwann aufhören, genau den Maßstab zu folgen ;).
Oder kennt ihr bei euch wirklich Menschen im Bekanntenkreis, die mit nem Lineal auch noch die Kupferbeplankung abmessen ;).


Ne im ernst, kann man den Unterschied zwischen 32 Mikrometer und 1 Mikrometer überhaupt noch erkennen? Zumindest wenn es aufgeklebt ist?

Lafiney

@HWE

erstmal vielen Dank für die Antwort.
Dennoch war die Frage eher allgemein gestellt. Das heißt ich möchte bei der Constellation die doppelte Beplankung durchführen und habe aber keine Erfahrung bzw. gute handwerkliche Tipps finden können.

hwe

#23
Zitat von: Lafiney in 16. September 2010, 23:08:00
@HWE

erstmal vielen Dank für die Antwort.
Dennoch war die Frage eher allgemein gestellt. Das heißt ich möchte bei der Constellation die doppelte Beplankung durchführen und habe aber keine Erfahrung bzw. gute handwerkliche Tipps finden können.

Hallo Lafiney,

tut mir Leid, daß ich deine eher allgemeine Frage in einem speziellen Unterforum zu einem speziellen Bausatz der HMS Victory zuerst mal auf diesen Bausatz bezogen habe!  :woist: Wie konnte ich nur?  :5:- Oder hätte deine Frage dann vielleicht eher woanders gestellt werden sollen?  :winken: :pffft:  :6: :6: :6:

Ich helfe gerne, aber deine Constellation gehört hier einfach nicht rein.

Ciao,

HWE

SantaFeFan

Hallo Herbert ,
Du meinst es ist zu dick ? oder habe ich das jetzt falsch verstanden.....wenn es rundherum verkupfert ist dann wird man eh nicht wissen wie stark das Material ist .Der Übergang kann man ja eh mit Farbe kaschieren.Aber gut ,bis dahin ist noch "etwas" Zeit.....
wie dick waren eigentlich solche Kupferplatten bei Schiffen ? ich nehme an es waren Blechstücke...